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Haus Schwarzenburg - Kapitel 02

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Hannah
3.7k Wörter
4.31
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[Warnung. Das hier ist die Kategorie "Horror", Detailbeschreibung: "Bizarr-entsetzlich-unheimlich". Hier wird gemetzelt, entführt, gefoltert, getötet, knietief in Blut und Exkrementen gewatet. Wer das nicht lesen möchte, überspringt die mit diesem Disclaimer versehenen Kapitel besser.

Lustvoller Sex findet sich hier keiner.

Sunny]

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Kapitel 02 -- Hannah

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"Lass uns zuallererst über deinen Onkel Kurt reden."

"Ich weiß fast nichts von ihm. Er war Papas kleiner Bruder, am Gymnasium war er ein exzellenter Schüler, und er sollte so wie Großvater Medizin studieren. Er hat aber aus Gründen, über die in der Familie nie gesprochen wurde, das Studium nie beendet. Er hat sich hierher zurückgezogen, und wir haben ihn nie besucht."

"Kurt Schwarzenburg war anders als die anderen Männer deiner Familie. Er war etwas aus der Art geschlagen sozusagen. Ein feinsinniger Mensch, er wäre ein brillanter Musiker geworden. Stattdessen hat ihm sein Vater ein Medizinstudium aufgezwungen. Ich weiß, warum er es nie beendet hat."

"Warum? Hat er sich blöd angestellt? Disziplinäre Probleme gehabt?"

"Er hatte einfach Pech mit seinem Geburtsdatum. Ein Medizinstudium in Nazi-Deutschland zu absolvieren, war ohnehin schon schwierig. Papa Schwarzenburg hat alle seine Beziehungen spielen lassen, damit sein Sohn vom Wehrdienst freigestellt wurde. Und er sorgte dafür, dass er ausnahmsweise sogar sein Schüler wurde.

Professor Dr. Helmfried Schwarzenburg erforschte bahnbrechende neue Operationsmethoden, und seine Arbeiten waren auch nach dem Krieg lange Standardwerke der Medizin. Wesentliche Arbeiten zu Organtransplantationen gehen auf ihn zurück. Er war allerdings auch bekannt für sein herrisches Gehabe und seine zweifelhaften Auslegungen der medizinischen Ethik. Dass das mit dem beiden nicht gut gehen konnte, war vorhersehbar."

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Hannah saß zusammen mit drei anderen Frauen auf der harten Holzbank hinten auf der Ladefläche des in Tarnfarben bemalten Opel Blitz. Hinten war die Plane offen, und sie sah die endlose grüne Baumreihe einer Waldstraße vorbeiziehen. Ein kleiner Sprung nur, und da wäre die Freiheit. Eher aber der Tod. Ganz vorne am rettenden Ausgang saßen vier bewaffnete Wachsoldaten, die entsicherten Maschinenpistolen lässig unter den Arm geklemmt.

Der kleine Transport war in aller Früh zusammengestellt worden. Hannah schleppte sich, wie jeden Morgen in den letzten zwei Jahren, zusammen mit einigen hundert anderen Frauen auf den weiten Hof des Lagers, wo sie sich in Reih und Glied zum Morgenappell aufstellen mussten. Gewöhnlich hielt der Kommandant eine seiner langatmigen Reden über die Größe Deutschlands und der Nazis, besonders ihres Führers, während die Gefangenen sich diskret umsahen und die Reihen durchgingen. Wer fehlte heute, wer hatte die letzte Nacht nicht überlebt?

Sie hörte dem endlosen Geschwurbel des Kommandanten mit halbem Ohr zu, als sich eine Gruppe schwer bewaffnete und finster aussehende Wachsoldaten, angeführt von einem SS-Offizier, näherte. Sie redeten kurz mit einem der ebenfalls anwesenden Blockwarte, und dieser zeigte auf einzelne Gefangene. Die Soldaten traten, ohne die Rede des Kommandanten zu stören, in die Reihen und zwangen die benannte Gefangene, mitzukommen. Drei hatten sie sich bereits geholt, da setzte blieb Hannahs Herz vor Schreck einen Schlag aus. Hatte der Blockwart gerade auf sie gezeigt? Er hatte. Unerbittlich näherten sich die Soldaten, packten Hannah grob an den Armen, und zerrten sie zum Rand des Platzes, wo sich bereits die anderen drei Frauen furchtsam zusammengedrängt hatten.

"Sondereinsatzkommando vollständig angetreten, Herr Obergruppenführer." meldete einer der Wachsoldaten an den SS-Offizier, und dieser deutete mit einer gleichgültigen Geste auf einen etwas weiter weg geparkten LKW.

Die Wachsoldaten nahmen die vier Frauen in die Mitte, und zwangen sie, weiter zum Fahrzeug zu gehen, während der Offizier noch einen Augenblick zurückblieb und mit ausdruckslosem Gesicht der Rede des Kommandanten zuhörte. Als die Gruppe den Offizier passierte, trafen sein und Hannahs Blicke einen Augenblick zusammen. Hannah schlug sofort die Augen nieder, bloß keine Aufmerksamkeit erregen, aber für einen Augenblick war da etwas zwischen ihnen gewesen.

Hannah würde nie erfahren, ob das ausschlaggebend für die Entscheidung des Offiziers war, mitzufahren, aber jedenfalls drehte er sich um und ging hinter den Gefangenen her. Diese wurden mit rohen Püffen auf die Ladefläche des LKW getrieben, die Wachleute stiegen hinter ihnen auf, während der Offizier sich vorne in die Kabine zum Fahrer setzte.

Nach mehreren Stunden Fahrt durch endlose Wälder und seltene kleine Ortschaften fuhr der LKW schließlich rumpelnd über eine Holzbrücke, die von zwei kleinen Türmchen flankiert wurde. Der Weg führte noch einige hundert Meter weiter eine gepflegte Kiesstraße entlang, gesäumt von alten Bäumen und gepflegten Rasenflächen. Dann hielt der LKW mit quietschenden Bremsen an. Die Wachleute sprangen ab, und bedeuteten den Frauen mit vorgehaltenen Maschinenpistolen, es ihnen gleich zu tun.

Sie hatten vor einem Herrenhaus aus dem vergangenen Jahrhundert gehalten. Jugendstil, stellte Hannah mit kundigem Blick fest. Es erinnerte ein wenig an eine Mischung aus Märchenburg und Kathedrale, mit mehreren verspielten Türmchen und einem Wohnteil mit hohen Fenstern und Gesimsen aus Granit.

Man gelangte normalerweise standesgemäß durch ein großzügiges, zweiflügeliges Portal ins Innere der Villa, aber die Wachmänner, die sich hier offenbar auskannten, trieben die Gefangenen zu einem in der Basis eines der Türme eingelassenen Nebeneingang. Er lag etwas unter dem Niveau des Haupthauses und war über einige steinerne Stufen erreichbar, offenbar führte der Zugang in den Keller.

Die vier Frauen wurden mit vorgehaltenen Waffen durch eine graue Stahltüre in einen länglichen kleinen Raum getrieben, in dem sich, der Wand entlang aufgereiht, mehrere hölzerne Hocker befanden. An einer Stirnseite befand sich ein Waschbecken, und eine weiße, geschlossene Türe führte in einen angrenzenden Raum. Direkt daneben an der Wand hingen frisch gewaschene und weiß gestärkte Arztkittel an grob gearbeiteten Metallhaken.

"Ausziehen," befahl der erste der Wachsoldaten, und verlieh seiner Anordnung mit einem groben Stoß mit dem Lauf seiner Mauser in die Rippen der vordersten Frau, einer dicklichen Blondine, Nachdruck.

Die vier Frauen zogen mit eckigen Bewegungen ihre Anstaltskittel aus, und falteten sie, so wie sie es gelernt hatten, ordentlich auf den Hockern zusammen. Da ihnen nicht erlaubt wurde, sich zu setzen, blieben sie reglos stehen, und jede versuchte, so gut es ging, mit den Armen ihre Blößen zu bedecken.

Plötzlich öffnete sich die Außentüre erneut, und ein älterer Weißkittel mit Glatze und Goldrandbrille schritt herein, gefolgt von vier blass aussehenden Jungen, offenbar waren es seine Schüler. Als die Burschen die nackten Frauen erblickten, sogen sich ihre Blicke magisch an ihnen fest, doch der Weißkittel holte sich ihre Aufmerksamkeit mit einer schallenden Ohrfeige, die er dem ihm Nächststehenden verabreichte, sofort wieder zurück.

"Glotzen Sie nicht blöd, ziehen Sie sich um, und dann beginnen wir sofort mit der Lehrstunde. Ich erwarte höchste Disziplin und Aufmerksamkeit bei der Arbeit."

Ohne den wartenden Frauen auch nur einen Blick zu gönnen, trat er zu den Arztkitteln, nahm sich vier Stück herunter und reichte sie an die Jungen weiter. "Ziehen Sie das an."

"Ja, Herr Professor Doktor Schwarzenburg," kam es im Chor zurück, die vier zogen sich mit linkischem Gefummel die Kittel über, und verschwanden schließlich, einer nach dem anderen, durch die weiße Türe im Raum dahinter.

Während sich die Schüler ankleideten, widmete sich Schwarzenburg den Frauen. Er ging von einer zur anderen und betastete sie, aber nicht lustvoll, sondern wie ein Interessent auf dem Viehmarkt eine Kuh begutachtet, um zu prüfen, ob sie für seine Zwecke geeignet ist.

Er entschied sich für eine korpulente Blonde mittleren Alters. Prüfend kniff er in ihre wabbeligen Oberschenkel, und wog erst die eine, dann die andere ihrer mächtigen Brüste in seiner Hand.

"Wie heißen Sie, meine Dame?" Schwarzenburgs Stimme troff vor Sarkasmus.

"Magda, Herr Doktor," kam es kaum hörbar von ihren Lippen.

"Magda!" Schwarzenburg wieherte vor Vergnügen. "Wie Frau Göbbels. Magda, wären Sie so nett, uns Gesellschaft zu leisten?" Schwarzenburg wies mit einer einladenden Geste auf die weiße Tür.

"Bitte." Aus Magdas panisch aufgerissenen Augen kullerten Tränen.

"Nun bringt sie schon rein," herrschte Schwarzenburg die Wachsoldaten an. Diese packten Magda an den Armen und stießen sie grob in den Raum hinter der Türe, die mit einem lauten Knall zugeworfen wurde.

Jetzt endlich begann Magda, hysterisch zu kreischen, aber ein klatschendes Geräusch ließ sie verstummen. Die nächsten Minuten waren erfüllt von Keuchen und unterdrückten Flüchen. Schließlich kamen die Wachsoldaten außer Atem und mit ausdruckslosen Gesichtern wieder heraus. Einer setzte sich auf den frei gewordenen Hocker, nachdem er die darauf abgelegte Kleidung achtlos beiseite gewischt hatte.

Aus dem Raum hinter der weißen Türe drang Schwarzenburgs keifende Stimme, wie er Flüche und Befehle bellte, erst untermalt von unmenschlichen Schreien, dann nur noch schmerzgepeinigtem Stöhnen und dem krachenden Geräusch brechender Knochen. Schließlich brach das Stöhnen wie abgeschnitten abrupt ab.

Langsam vertickten die Minuten, niemand in dem Vorraum sagte etwas, nicht einmal die Wachsoldaten unterhielten sich. Aus dem Raum drangen keine Schreie mehr, nur noch dumpfe Geräusche undefinierter Herkunft, und Schwarzenburgs herrische Stimme.

Da wurde die weiße Türe abrupt aufgerissen, aus dem Raum dahinter stürzte einer der blassen Jungen. Er war jetzt noch blasser, von oben bis unten mit Blut besudelt und taumelte zum Waschbecken, wo er sich heftig übergab. Ihm auf den Fersen folgte Schwarzenburg, ebenfalls blutbesudelt, und als sich der Junge erneut über das Waschbecken beugte, packte er ihn grob im Genick, und drückte sein Gesicht mitten in die eigene Kotze.

"Kurt, du elender Schlappschwanz, reiß dich zusammen. Aus dir wird niemals ein vernünftiger Chirurg. Kann kein Blut sehen. So ein Schmarrn. Du bist als Sohn eine einzige Enttäuschung für mich, und eine Schande für die ganze Familie. Nimm dir ein Beispiel an deinem Bruder Oskar, der ist ein echter Schwarzenburg. Folge seinem Vorbild, und zwar sofort, oder ich schnalle dich als nächstes auf den Tisch. Und jetzt mach dich sauber, und dann kommst du zurück und beendest deine Aufgabe." Er drehte noch den Wasserhahn auf, und der kalte Strahl schoss dem Jungen auf den Hinterkopf und spritze von da im ganzen Raum herum.

Der Junge zappelte eine Weile in Schwarzenburgs erbarmungslosem Griff. Endlich ließ der Arzt ihn los, und er tauchte hustend und würgend aus dem Waschbecken auf. Gehorsam fing er einige Hände voll Wasser auf und spülte sich die Sauerei notdürftig aus dem Gesicht, dann drehte er den Hahn zu, und taumelte mit weichen Knien zurück in den Raum, dicht gefolgt von Schwarzenburg Vater.

Diesmal machte man sich nicht die Mühe, die Türe hinter sich zu schließen, daher sahen die wartenden drei Frauen nun direkt in den hell beleuchteten Raum. In der Mitte stand ein OP-Tisch aus blankem Metall. Darauf festgeschnallt lag die korpulente Magda. Ihr zur Seite gedrehtes und entsetzlich verzerrtes Gesicht zuckte und verriet, dass sie noch lebte. Aus ihrem Mund hingen die Überreste ihrer blutig gebissenen Zunge. Er war weit aufgerissen, doch blieb ihr sogar die schwache Erleichterung gequälter Schreie versagt.

Magda war der Länge nach aufgemacht worden, ihr Brustkorb eine einzige, riesige, aufgespreizte Höhle, in der ihre Organe frei lagen. Neben dem Tisch stand ein großer, lederner Blasebalg, den einer der Jungen in stetigem Rhythmus bediente, und der durch einen dicken Schlauch Luft in ihre Lungenflügel pumpte. Diese blähten sich auf wie Luftballone und entleerten sich, offenbar von der Luftröhre getrennt, danach wieder zischend durch seitlich angebrachte messingfarbene Ventile.

Magdas Körper entlang liefen dutzende kleine Rinnsale frischen Blutes, offenbar hatte man nur die großen Gefäße abgeklemmt, um sie lange genug am Leben zu halten. Jemand hatte ihre Eingeweide herausgezogen und säuberlich seitlich ihres Körpers aufgeschichtet. Schwarzenbach überreichte seinem leichenblassen Sohn mit einer theatralischen Geste eine Niere, die großen Blutgefäße mit stählernen Klemmen abgeklemmt.

"Bau das wieder ein, und diesmal will ich keinen Pfusch sehen. Wehe, sie verstirbt dir unter deinen ungeschickten Händen. Dann kannst du den Rest deiner Ausbildung meinetwegen in einem städtischen Scheißhaus absolvieren, hier bist du dann endgültig raus."

Kurt riss sich zusammen, nahm das Organ mit beiden Händen, und legte es zurück in den Körper. Dann ließ er sich von einem anderen Jungen, der offenbar assistierte, Nadel und Faden reichen, und begann, mit zittrigen Fingern die Blutgefäße wieder zu verbinden. Als er damit fertig war, trat er vom Tisch zurück, und blickte verängstigt zu seinem Vater.

Professor Schwarzenburg trat an den Tisch, steckte seine Hand in den geöffneten Körper, und betastete die Nahtstellen. "Gut, sehr gut, sehr ordentlich, warum nicht gleich so. Und jetzt mach Schluss."

Sein Sohn glotzte ihn verständnislos an.

"Du sollst sie abstechen, verdammt nochmal. Die ist verbraucht. Wer als Chirurg Leben retten will, muss auch in der Lage sein, Leben zu nehmen. Und jetzt mach vorwärts, wir haben heute auch noch anderes zu tun, als auf dich zu warten."

Kurt Schwarzenburg sah sich suchend um, offenbar konnte er sich nicht für ein geeignetes Werkzeug entscheiden.

"Du bist und bleibst ein Versager, Kurt, aus dir wird nie ein richtiger Chirurg. Nimm ein Skalpell ...", und er drückte dem Jungen sein blutiges OP-Messer in die Hand, "... und jetzt öffnest du ihr die Halsschlagader, dann ist es in dreißig Sekunden vorbei. Wir wollen schließlich niemanden unnötig leiden lassen." Er blickte seinen Jungen aufmunternd an, doch dieser starrte nur auf seine zittrige Hand mit dem Messer, und konnte seine Hemmung nicht überwinden.

"Herrgott nochmal, jetzt stell dich nicht so an," Schwarzenberg packte die Hand seines Sohnes, setzte das Skalpell seitlich am Hals der Frau an, und schnitt tief hinein. Eine Fontäne aus Blut spritze im Rhythmus des Herzschlages heraus, und ergoss sich über den Jungen, während der Arzt behände zur Seite gesprungen war.

"Nächstes Mal legst du ein Tuch darüber, dann wirst du nicht so angeblutet. Und jetzt ...", wandte er sich, ohne den noch zuckenden Körper weiter zu beachten, an die untätig herumlungernden Wachsoldaten, "... machen Sie sie los, und bringen sie hinüber ins Krematorium. Kurt, du machst hier sauber, und dann kommt die nächste herein."

Sein Blick wanderte die Reihe wartender Frauen entlang, und blieb bei Hannah hängen. "An ihr üben wir ...," und er blickte aus der Türe und taxierte Hannahs nackten Körper, "... Amputationen. Finger, Zehen, Beine, Arme. Das ganze Programm. Erst werde ich Ihnen vormachen, wie es richtig gemacht wird, und dann erwarte ich, dass Sie es nachmachen können. Wenn sie Ihnen vor der Zeit wegstirbt, gibt das einen Eintrag in Ihre Akte. Und jetzt haben Sie zehn Minuten Pause, bis Herr Kurt Schwarzenburg hier endlich aufgewischt hat. Wenn Sie einen Waschraum brauchen, jetzt ist es die richtige Zeit dafür, Sie finden weitere Waschbecken im Anbau."

Hannah wirbelte herum, und wollte die Außentüre erreichen, aber die beiden dort wartenden Wachsoldaten hielten sie mühelos auf.

"Aber mein Fräulein," Schwarzenburg fixierte Hannahs mit voll unverhohlener Vorfreude, "laufen Sie mir bitte nicht weg, Sie werden gleich gebraucht."

"Nein, bitte nicht," flehte Hannah, und wand sich in den unbarmherzig zupackenden Pranken der Wächter. "Erschießt mich, bitte, aber bringt mich nicht hinein zu dem Monster." Einer der Wächter lachte roh, und schlug Hannah die Faust in die Magengrube. Sie sackte schlaff in sich zusammen, und die Wächter schleiften sie in Richtung des OP-Raums davon.

"Was ist hier los?" Von der Türe her kam eine befehlsgewohnte Stimme. Sie gehörte dem kommandierenden Offizier, der plötzlich in der Außentür stand. Das Emblem an seiner Mütze und seine Gürtelschnalle wiesen ihn als Mitglied der SS-Totenkopfbrigaden aus, ein gefährlicher Mann, vor dem sich selbst Professor Schwarzenburg hüten musste.

"Sie ist für medizinische Versuche eingeteilt, leistet aber Widerstand."

Der Offizier vermaß Hannahs Körper mit abschätzenden Blicken. "Warum ist sie hier? Sie schaut arbeitsfähig aus. Soweit mir bekannt, sollen nur Insassinnen, die keine Arbeit mehr verrichten können, auf Ihren Tisch landen dürfen. Ist das so?"

"Sie wurde von ihrem Blockwart ausgesucht, das reicht mir."

"Was reicht und was nicht bestimme ich. Fräulein?" Er wandte sich direkt an Hannah. "Können Sie nähen und bügeln?"

"Ja, Herr Obergruppenführer, ich bin gelernte Schneiderin."

"Dann kommen Sie jetzt mit zu mir. Ich habe einige Ausbesserungsarbeiten an meinen Uniformen zu machen. Sie haben doch nichts dagegen?" und er warf Schwarzenburg einen lauernden Blick zu.

"Ganz und gar nicht, Herr Obergruppenführer, ich erinnere Sie nur daran, dass Rassenschande immer noch ein schweres Verbrechen ist, das streng bestraft wird. Es wäre mir unangenehm, ausgerechnet Ihnen, wenn Sie deswegen verurteilt werden sollten, die Wurzel Ihres Übels amputieren zu müssen."

"Und ich erinnere Sie daran, dass ein Kopfschuss trotz ihrer ehrlichen Bemühungen um die Fortschritte der Medizin gemeinhin tödlich endet. Wars das dann? Ja? Gut, dann gehen wir jetzt alle wieder an die Arbeit." Mit einer gebieterischen Geste wies er die Wachen an, Hannah loszulassen, und sie fiel schwer auf den Boden. Dennoch rappelte sie sich auf, und taumelte auf die rettende Ausgangstüre zu.

"Nehmen Sie das lieber mit," sagte der Offizier, und legte Hannah fürsorglich einen der herumhängenden Arztkittel um. "Wir wollen ohne großes Aufsehen in mein Quartier kommen." Und er schob Hannah durch die Außentüre ins Freie.

"Glotzt nicht so blöd, nehmt halt die nächste," herrschte drinnen der Arzt die Wachen an.

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Hannah stand, in ein sauberes Hauskleid gekleidet, unschlüssig in einem der luxuriös eingerichteten oberen Zimmer der Villa, in der wohl der SS-Offizier das Sagen hatte.

Er hatte ihr ein heißes Bad eingelassen, sie sorgfältig gewaschen und ihr eine lockige Perücke aufgesetzt. Während sie sich ankleidete, war er hinausgegangen. Jetzt saß er breitbeinig in einem großen Sessel vor dem Kamin, in der Hand ein Glas Rotwein, und musterte ihren schlanken Körper mit Blicken. Das Grammophon neben ihm spielte krächzend einen langsamen Walzer.

"Bitte tun Sie mir nicht weh, seien Sie sanft." Hannahs große, ängstliche Augen sahen ihn bittend an.

"Ich werde Ihnen nicht weh tun. Im Gegenteil. Ich verhindere, dass Ihnen weh getan wird. Schwarzenburg ist heute wieder in Stimmung für Vivisektion. Vermutlich ist es das letzte Mal, dass er sich austoben kann, die Briten und die Amerikaner sind in spätestens ein, zwei Tagen hier."

"Ich werde für Sie aussagen, ich werde sagen, dass Sie mich gerettet haben."

"Niemand wird Sie fragen. Wir haben so viel Schuld auf uns geladen, dass unsere Urteile auch ohne Prozess bereits feststehen. Die Frage ist nur noch, ob sie uns relativ human standrechtlich erschießen, oder ob sie uns dem Pöbel zum Fraß vorwerfen. Ich ziehe es vor, von eigener Hand den Tod eines aufrechten Soldaten zu sterben. Aber vorher möchte ich noch einmal spüren, wie es ist, eine warme, lebendige Frau im Arm zu halten. Kommen Sie zu mir." Gebieterisch streckte er seine Hand nach ihr aus.

Zögernd kam Hannah näher, und stand schließlich vor ihm. Ob er jetzt wohl hart war? Sie wagte es nicht, den Blick auf seine Hose zu richten. Er stellte das Glas beiseite, stand auf, nahm ihre Hand, nahm Tanzhaltung ein, zog sie eng an sich. Sie konnte ihn spüren, er war hart.

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