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Haus Schwarzenburg - Kapitel 02

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Bis zum Ende der Platte tanzten sie zusammen, er schwungvoll und gelöst, die Melodie mitsummend, sie verkrampft und bemüht, nicht zu stolpern.

Als die Musik zu Ende war, blieb er nach einigen schwungvollen Schritten stehen, und machte keinerlei Anstalten, Hannah loszulassen. Sie versteifte sich unwillkürlich, aber dann nahm sie seinen sauberen Seifengeruch wahr, und die frisch rasierte Glätte seiner Wange, als er ihren Kopf mit einer väterlichen Geste an seine Schulter bettete, und sie entspannte sich. Er wollte ihr nicht weh tun, er hatte es versprochen. Der schreckliche Doktor wollte ihr sehr weh tun. Alles war besser als das.

Der Offizier hielt Hannah fest an sich gepresst, als er den Abzug der Waffe, die er seitlich an ihrem Brustkorb angesetzt hatte, betätigte. Die großkalibrige Kugel ließ ihren Herzbeutel wie eine reife Frucht explodieren, und er spürte den scharfen Ruck, den der Einschlag verursachte. Ihr Körper versteifte sich einen Augenblick, dann sackte er schlaff in sich zusammen.

Hannahs Kopf fiel kraftlos in den Nacken, und der Offizier sah tief in ihre Augen. Das war der Moment, den er am meisten genoss, wenn er in brechende Augen blickte und dort einen Augenblick lang das jähe Erkennen seines Opfers, dass es nun unweigerlich sterben musste, sah. Hannahs Augen erloschen wie ausgeblasene Kerzen.

Einen Moment lang hielt der Offizier Hannah noch an sich gepresst fest, dann ließ er ihren toten Körper langsam auf den Boden sinken. Einen Augenblick später wusste er nicht einmal mehr ihre Augenfarbe. Er war gekommen, zum letzten Mal in seinem Leben.

Entschlossen steckte er sich die Waffe in den Mund, und ein greller Blitz löschte sein Bewusstsein aus, das als rötlich-graue Masse auf die helle Tapete des Raumes spritzte.

=============

Professor Schwarzenburg hatte sich gründlich auf seine Flucht vorbereitet. Jetzt da die Verbände der Alliierten schon so nahe waren, dass er das Donnern ihrer Geschütze Tag und Nacht hören konnte, war es zu spät für ihn, sich abzusetzen. Er hatte ohnehin nicht vor, zu Fuß zu gehen. Er würde sich standesgemäß fahren lassen.

Schwarzenburg war immer schon von sehr schmächtiger Gestalt gewesen, es fiel es ihm leicht, sich den Kopf zu scheren, mit etwas Henna eine Tätowierung vorzutäuschen, und sich in viel zu große Sträflingsklamotten einzupacken, die seinen ausgemergelten Körper richtig zur Geltung brachten. Solcherart verkleidet hatte er vor, sich von den Siegern retten und dann durchfüttern zu lassen, bis sich die Lage wieder beruhigt hatte.

Kapazitäten wie er wurden immer gebraucht, er war sich sicher, dass er und viele andere bald wieder in ihre alten Jobs würden zurückkehren können, sobald sich der gröbste Rauch verzogen hatte.

Leise knarrend öffnete sich hinter ihm die Türe. Der blassgesichtige Kurt kam mit dreckigen Schuhen, abgerissenen Kleidern und einer ledernen Aktentasche in der Hand etwas unsicheren Schrittes herein.

"Kurt, du Trottel, warum bist du noch da? Du hättest gestern mit dem letzten LKW von hier verschwinden sollen."

"Ich war an Bord, Vater. Aber wir sind nicht weit gekommen. Ein Tiefflieger-Angriff. Ich habe als einziger überlebt."

"Na dann, gratuliere, und jetzt mach, dass du verschwindest. Was willst du überhaupt hier?"

"Ich bin zurückgekommen, ich wollte nach der Frau sehen. Die, welche sich der Obergruppenführer mit zu sich mitgenommen hat."

"Und wo ist er?"

"Tot. Hat sich drüben im kleinen Ballsaal erschossen. Und die Frau auch."

"So ein Trottel, aber er hatte immer schon eine Schwäche für dramatische Abgänge. Und was willst du jetzt von mir?"

"Ich wollte dir seine Aktentasche bringen. Du solltest die Tasche haben, finde ich. Ich habe noch eine Aufgabe zu erfüllen. Das wurde mir klar, als ich im Dreck der Straße lag, die anderen um mich herum alle tot und zerfetzt, während ich kaum einen Kratzer abbekommen hatte."

"Gut, du hast das erledigt, leg das Ding irgendwo hin, und dann verschwinde endlich. Was ist überhaupt drin?"

"Ein Geschenk für dich, Herr Professor." Der Junge war ganz ruhig, als er die großkalibrige Pistole aus der Tasche zog, und seinem Vater aus nächster Nähe mitten ins Gesicht schoss.

Kurt Schwarzenburg wurde einige Tage später verwirrt und halb verhungert in den Wäldern herumirrend, von einer Streife der Amerikaner aufgegriffen. Da er kein Wehrmachtsangehöriger war, und fast noch ein Kind, wurde er nach kurzer Befragung auf freien Fuß gesetzt. Er stahl ein Fahrrad, und kehrte in die Villa seiner Vorväter zurück.

Professor Helmfried Schwarzenburg wurde unerkannt als eins von vielen namenlosen Opfern der Nazi-Herrschaft verbrannt, und seine Asche in einem Massengrab verscharrt.

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13 Kommentare
OtelloOtellovor 8 Monaten

Hallo Sunny,

dann freue ich mich auf die nächsten kapitel. Denn wie geschrieben, ich las die anderen Teile mit Freude.

Viele Grüße

Sunny3429Sunny3429vor 8 MonatenAutor

Hi Otello,

das kann man so sehen. Voraus: da war doch dieser Disclaimer am Anfang der Episode.

Was das Szenario "Nazi" betrifft, spielt das eigentlich doch keine Rolle. Es fehlt jeder Hinweis auf eine Verklärung von Nazi-Ideologie, Judenverfolgung, usw.. Ich wollte nur herausarbeiten, dass das Nazi-Regime (und ähnliche Regimes) ideale Voraussetzungen für Perverse wie Professor Helmfried und den Offizier bieten. Sobald sich jemand herausnimmt, die Menschen in eine Herrenrasse und Untermenschen einzuteilen, kann sich ein Schlächter wie Helmfried straflos bei den "Untermenschen" bedienen. Aber es ging mir nicht im geringsten um Nazis.

In den folgenden Kapiteln spielen sie keinerlei Rolle mehr.

OtelloOtellovor 8 Monaten

Ein Nachtrag,

wenn du an deiner Idee festhalten möchtest gestaltete es nach der Art von Dr. Frankenstein und streiche die Nazi-Elemente.

OtelloOtellovor 8 Monaten

Hallo Sunny,

ich habe diesen Teil deiner Geschichte zum Teil mehr überflogen als Wort für Wort gelesen.

Meine Meinung dazu ist natürlich subjektiv und ich habe mir überlegt ob ich etwas dazu schreibe.

Du beschreibt Szenen wie sie während der Naziherrschaft wirklich hätten sein können oder solar waren. Das war natürlich der blanke Horror für diejenigen, die davon betroffen waren. Es wurden gnadenlos Menschen gefoltert und umgebracht.

Das hat jedoch nichs mit den Horrorgeschichten zu tun die ich zu meiner Unterhaltung lesen möchte. Solche Beschreibungen finde ich einfach nur schrecklich und widerlich.

Bewerten werde ich so etwas nicht.

Ich weiß nicht ob es möglich ist, aber ich empfehle dir diesen Teil zu löschen.

Aus Respekt vor den Toten, (Zeitzeugen giebt es kaum mehr) ob sie grausam ermordet wurde oder aus den verschiedensten Gründe diese schreckliche Zeit damals überlebten, empfinde ich nicht das solche Darstellungen Unterhaltungswert besitzen. Schon garnicht jenen der hier gesucht wird.

Du schreibst sehr gut und die ersten beiden Teile habe ich gerne gelesen.

Bei diesem Teil hast du klar das Thema verfehlt. Es ist nicht Horror, es ist einfach nur widerlich.

Ich bin völlig eins mit der Kritik des Anonymen Lesers.

Sunny3429Sunny3429vor 9 MonatenAutor

Kap 3 ist eingereicht bei Literotica, da seht ihr dann genauer, wie ich mir das vorstelle. Wenn ihr mich nicht bremst, geht es, kapitelweise abwechselnd, im großen und ganzen so weiter.

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