Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Haus Schwarzenburg - Kapitel 04

Geschichte Info
Oskar
6k Wörter
4.6
5.1k
0
Geschichte hat keine Tags
Teile diese Geschichte

Schriftgröße

Standardschriftgröße

Schriftabstand

Standard-Schriftabstand

Schriftart Gesicht

Standardschriftfläche

Thema lesen

Standardthema (Weiß)
Du brauchst Login oder Anmelden um Ihre Anpassung in Ihrem Literotica-Profil zu speichern.
ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

[Warnung. Das hier ist die Kategorie "Horror", Detailbeschreibung: "Bizarr-entsetzlich-unheimlich". Hier wird gemetzelt, entführt, gefoltert, getötet, knietief in Blut und Exkrementen gewatet. Wer das nicht lesen möchte, überspringt die mit diesem Disclaimer versehenen Kapitel besser.

Lustvoller Sex findet sich in diesem Kapitel keiner.

Sunny]

==================

Kapitel 04 -- Oskar

==================

Oskar Schwarzenburg steuerte seinen Mercedes sicher über die unbeleuchtete Autobahn. Oskar mochte diesen Wagen, obwohl er nicht mehr ganz neu war, die schicken Heckflossen, den kultivierten Sechszylinder, die Automatik, das gediegene Interieur, alles an diesem Wagen passte optimal zu ihm, so wie er, korrekt gekleidet in Anzug und Krawatte, perfekt zu diesem Wagen passte. Aus dem Radio dudelte ein Schlager, draußen pladderte der Regen unablässig gegen die Windschutzscheibe, Blitze zuckten durch den wolkenverhangenen Himmel, gefolgt von krachenden Donnerschlägen. Oskar machte das Sauwetter nichts aus, im Gegenteil. Schlechtes Wetter war für ihn gutes Wetter. Schlechtes Wetter bedeutete: es war Jagdzeit. Er zündete sich eine Zigarette an.

Oskar hatte es nicht eilig. Er war ein erfahrener Jäger, er wusste, man konnte das Jagdglück nicht zwingen. Wenn es nicht sein sollte, würde er eben unverrichteter Dinge wieder heimfahren, und ein andermal wiederkommen in sein Revier. Auf seine Autobahn. Sie führte von Wien nach Westen, über die Grenze nach Deutschland, und dann weiter nach Norden, bis nach Berlin und noch weiter. Tausend Kilometer freie Wildbahn. Das war sein Jagdgebiet. Und Menschen waren seine Beute. Tief sog er den Rauch in seine Lungen.

Langsam begann der Abend heraufzudämmern, und er näherte sich Regensburg. Wie passend zum Wetter, dachte er. Oskar mochte Regensburg. Oskar mochte Universitätsstädte. Da war immer etwas los an den Auffahrten und den Rastplätzen. Viele Studenten wollten billig reisen. Oskar ließ gerne Autostopper zusteigen. Nächte wie diese waren ideal. Keine Sicht, keine Zeugen, und die auf eine Mitfahrgelegenheit Wartenden waren es meistens leid, im Regen zu stehen, und schauten nicht so genau hin, zu wem sie ins Auto stiegen. Das könnte durchaus wichtig werde, denn Oskar war wählerisch, er wählte seine Beute sorgfältig aus. War ihm ein Fisch zu klein, ließ er ihn wieder laufen. Es wäre nicht gut, wenn sich jemand an sein Gesicht erinnern konnte. Allzu tragisch wäre es aber auch nicht. Oskar arbeitete präzise, Oskar hinterließ keine Spuren.

Als Oskar an Regensburg vorbei war, war es pechschwarze Nacht geworden, und im Scheinwerferlicht erschienen die ersten Hinweisschilder auf die Raststätte bei Hengersberg. Oskar setzte den Blinker, und verließ die Autobahn. Die Raststätte war nicht sehr groß, eine Tankstelle, ein Restaurant, und viel Kies-Parkplatz, mehr war da nicht. Dementsprechend wenig war los. Niemand tankte. An der Seite standen einige Brummis mit verhangenen Fenstern, die Fahrer vermutlich ihre Ruhezeiten genießend.

Oskar durchquerte in langsamer Fahrt mehrere Pfützen, und blieb schließlich nahe den Eingängen zu den Toiletten stehen. Weit und breit war außer ihm keine Menschenseele unterwegs bei diesem Sauwetter. Oskar zündete sich eine weitere Zigarette an, und wartete. Kein anderer Wagen blieb stehen, niemand benützte die Toiletten, und Oskar beschloss schließlich, weiterzufahren. Er rangierte den schweren Wagen geübt rückwärts aus dem Parkplatz, und beschleunigte in Richtung Einfahrt zur Autobahn. Fast hätte er die schmale Gestalt übersehen, die mit erhobenem Finger an der Einfahrt stand, dunkel, nass und frierend.

Oskar hielt den Wagen abrupt an, und ließ die Scheibe auf der Beifahrerseite elektrisch heruntergleiten. Die Gestalt beugte sich herein, und er sah, umrahmt von einem Kranz klitschnasser Haare, ein hübsches Frauengesicht, von dessen kecker Stupsnase Wasser auf seinen Beifahrersitz tropfte.

"Fahren Sie Richtung Passau?"

"Ja, und dann weiter nach Linz," antwortete Oskar wahrheitsgemäß.

"Darf ich mit bis Passau?"

"Natürlich, steigen Sie ein."

Oskar lehnte sich auf die Beifahrerseite hinüber, und drückte die Türe auf. Die durchnässte Frau ließ sich aufatmend auf den Sitz fallen.

"Autsch!" Irgendetwas hatte sie gestochen.

"Ach, entschuldigen Sie, ich hätte Sie warnen sollen, da ist eine Sprungfeder kaputt, setzen Sie sich bitte etwas außer der Mitte hin, manchmal piekst es. Ich bin noch nicht dazu gekommen, den Sitz reparieren zu lassen."

"Schon gut, es ist ja nichts passiert.", antwortete die Unbekannte, rieb sich kurz über ihren wohlgeformten Hintern und rückte sich seitlich auf dem Sitz zurecht. Oskar ließ die Scheibe zufahren, und setzte den Mercedes wieder in Bewegung. Zielsicher pflügte er durch den Sturm auf die Einfädelspur, und dann glitt der Wagen ruhig auf dem rechten Fahrstreifen durch die dunkle Nacht. Seine neue Mitfahrerin streifte sich die Kapuze nach hinten, und lächelte Oskar dankbar an. Sie war ein Glückstreffer. Jung, hübsch, ebenmäßige Gesichtszüge, entfernt erinnerte sie ihn an seine Gerda, als sie noch viel jünger gewesen war.

"Vielen Dank, dass Sie stehen geblieben sind. Es sind nicht viele Autos unterwegs bei diesem Wetter."

"Ich heiße Oskar," stellte sich Oskar statt einer Antwort vor.

"Birgit."

"Hallo Birgit, schön Sie zu treffen. Sie studieren in Regensburg?"

"Ja, tatsächlich."

"Darf ich erfahren, was genau Sie studieren?"

"Lehramt, Sport und Physik."

"Ist das nicht eine exotische Kombination für eine Frau? Wie kommen Sie denn darauf?"

"Mein Vater ist Physiker, und meine Mutter Sportlehrerin. Ich habe das Beste von beiden bekommen."

Oskar lächelte. Ein trainierter Körper, ein wacher Geist, das war gut. Sehr gut. Sie würden viel Spaß miteinander haben.

"Und was machen Sie beruflich?", bemühte sich Birgit, das Gespräch am Laufen zu halten.

"Ich bin im Außendienst, ich verkaufe medizinische Produkte. Die großen Uni-Kliniken, also auch Regensburg und Passau, gehören zu meinen Kunden. Aber eigentlich bin ich Österreicher, und ich lebe in der Nähe von Linz."

"Interessant. Dann kommen Sie wohl viel herum, und sind lange Zeit weg von zu Hause?"

"Ja, sicher, aber es macht mir nichts aus. Ich fahre gerne. Und bitte entschuldigen Sie, wenn ich etwas wortkarg wirke, aber ich muss mich bei dem Wetter aufs Fahren konzentrieren, wir wollen doch nicht, dass ein Unglück geschieht."

Danach erstarb das Gespräch. Oskar war nicht der Typ, der seine Opfer erst einmal eine Weile mit süßen Worten einlullte, um ihr Vertrauen zu gewinnen. Das erledigte die Spritze mit dem Barbiturat, die er kunstvoll in den Sitz eingearbeitet hatte. Es wirkte langsam, Birgit wurde müder und müder. Schließlich sank ihr Kopf zur Seite auf ihre Schulter, sie war eingeschlafen.

Nun wurde Oskar aktiv. Er fuhr etwas langsamer, klemmte das Lenkrad mit seinen Oberschenkeln fest, und ließ seine Hände zu seiner Beute hinüber wandern. Ein Segen, diese Automatik und der Tempomat, dachte er. Routiniert knöpfte er Birgit den Regenmantel auf, darunter trug sie nur eine dünne Bluse, kein Wunder, dass sie gefroren hatte. Vom Hals beginnend betastete er sie prüfend, ließ seine Hände abwärts wandern, öffnete die obersten Knöpfe ihrer Bluse, ließ seine Hände darunter gleiten, Sie trug keinen BH, nur ein Hemdchen mit schmalen Trägern, nichts hinderte ihn daran, ihre festen Brüste zu begrapschen. Dann ging er tiefer, ein flacher, muskulöser Bauch, schmale Taille. Sehr schön.

Sie trug einen Rock, der Bund verwehrte ihm das weitere Vordringen. Schnell tastete er die seitlichen Knöpfe und öffnete sie, ließ seine Hände hinein und dann in ihr Höschen gleiten. Er fand sauber gestutzte Haare, süße Lippen, und eine schlafende Knospe. Darunter schlanke, feste Oberschenkel. Oskar hatte genug geforscht, außerdem war es nicht ungefährlich, bei solchem Wetter nicht alle Aufmerksamkeit auf die Straße zu richten. Er zog sich aus ihren Kleidern zurück, nicht ohne sorgfältig alle Spuren seines Übergriffs rückgängig zu machen. Er würde später wiederkommen. Wenn sie jetzt aufwachte, würde sie nicht das geringste ahnen und denken, sie sei einfach nur eingeschlafen.

Birgit war das ideale Opfer. Jung, attraktiv, ein Leckerbissen. Ein bisschen wenig Fleisch ist dran an ihr, dachte er, aber es wird trotzdem für einige Wochen reichen.

===================

"Heute wird er wieder zuschlagen, ich spüre das. Irgendwo da draußen ist er unterwegs. Und wir können nichts dagegen tun." Hauptkommissar Erich Steuber von der Bayrischen Polizei und sein junger Kollege Franz Raschler saßen in ihrem Dienstwagen, einem schon etwas in die Jahre gekommenen BMW 502 mit Blaulicht auf dem Dach, und sahen der sinkenden Sonne zu. Weiter im Nordwesten wütete das Unwetter bereits, von ihrem Standort aus an der Autobahn in der Nähe von Passau an der österreichisch-deutschen Grenze sorgte es für eine beeindruckende Wolkenkulisse, spektakulär angeleuchtet von der tief stehenden Abendsonne.

"Wie lange jagst du dein Phantom jetzt schon? Zehn Jahre? Fünfzehn?" Raschler wollte Feierabend machen, Raschler wollte nach Hause, zu Frau und Kind. Steuber wollte bleiben. Der Wagen war sein Zuhause, die Liebe seines Lebens tot, ihr gemeinsames Kind nie geboren.

"Es sind genau dreizehn Jahre und sechsundfünfzig Tage, seit ich Birgit das letzte Mal gesehen habe. Genauso lange bin ich hinter ihm her, und ich werde nicht aufhören, bis einer von uns beiden tot ist. Ich werde Schwarzenburg zur Strecke bringen.

"Woher willst du wissen, dass er es war? Du hast nicht den Hauch eines Beweises. Es ist nicht einmal sicher, dass sie tot ist, es wurde nie eine Leiche gefunden."

"Birgit hätte mich nie einfach so verlassen. Wir waren glücklich zusammen. Nachdem wir unsere Studien beendet hatten, sie in Regensburg, und ich in Passau, wollen wir zusammenziehen. Ihre WG-Mitbewohner haben erzählt, sie wollte in dieser Nacht zu mir nach Passau trampen. Trotz des Sturms. Es sei ja kaum mehr als eine Stunde Fahrt, habe sie gesagt. Sie wollte zu mir, und mich überraschen, ich hatte Geburtstag."

"Du weinst ihr nach all den Jahren immer noch nach? Sie muss wirklich etwas Besonderes gewesen sein. Aber warum denkst du, Schwarzenburg war der Täter?"

"Er muss es einfach sein. Alle Indizien weisen auf ihn. Einige Beinah-Opfer hat er verschmäht. Sie haben alle einen gepflegten Typen in einem teuren Mercedes beschrieben, und dass sie in einen unerklärlichen Schlaf gefallen sind. Das Aussehen, der Wagen, das passt alles genau auf Schwarzenburg."

"Und auf hundert andere auch, nur dass du die nicht auf dem Zettel hast." Raschler wies auf Steubers Notizblock. Er enthielt hunderte und aberhunderte Autonummern, daneben Strichlisten.

"Er ist der Wahrscheinlichste. Praktisch jedes Mal, wenn ich seine Nummer hier notiert habe, weil er die Grenze passiert hat, wurde später irgendwo an der A3 ein Mensch vermisst. Niemals wurde jemand wieder gefunden. Alle sind spurlos verschwunden. Und jedes Mal war Schwarzenburg unterwegs."

"Das reicht nicht. Was hast Du sonst noch? Du bist an Recht und Gesetz gebunden, und dass er Österreicher ist, macht die Sache noch verzwickter. Die Österreicher sehen uns immer als den "großen Bruder", einen übermächtigen Konkurrenten, der alles besser zu können und alles besser zu wissen glaubt. Die sind nicht scharf darauf, uns in irgendeiner Weise zu helfen."

"Ich vermute, er hat in Österreich sogar Protektion von oben. Die Schwarzenburgs sind eine alteingesessene Familie, mit Geld, langer Tradition und Verbindungen bis in die obersten Kreise. Sie haben bereits dem Kaiser gedient, danach gaben sie sich republikfreundlich, schlossen sich aber als die Nazis aufkamen ganz schnell Hitler an und sagten sich ebenso schnell wieder von ihm los, nachdem der Krieg verloren war. Sie sind Chamäleons, biedern sich den Mächtigen an, machen sich unentbehrlich, und denken deswegen, sie kommen immer mit allem davon.

"Sie haben ja nicht unrecht damit, es hat, wenn du Recht hast, bisher doch immer funktioniert."

"Ja, aber der Krug geht zum Brunnen, bis er bricht. Ich bin entschlossen, Oskar Schwarzenburg zu Fall zu bringen, koste es was es wolle. Irgendwann wird er in Deutschland einen Fehler machen, und dann habe ich ihn."

==============

Oskar Schwarzenburg setzte den Blinker, und verließ die Autobahn an der Ausfahrt Passau. Der Sturm tobte nun auch hier in voller Stärke, und niemand nahm Notiz von ihm, als er sich sicher durch die Straßen schlängelte und schließlich am großen Krankenhaus ankam. Er kannte sich hier aus, fuhr hinunter in die Tiefgarage, zu der er einen eigenen Schlüssel hatte. Als sich das Rolltor hinter ihm schloss, fiel ein wenig Spannung von ihm ab. Der gefährlichste Teil war vorüber. Jetzt begann der Spaß.

Er fühlte Birgits Puls, die Dosis war reichlich gewesen für die zarte Frau, sie würde noch eine Weile schlafen. Sie bekam nicht mit, wie er sie vom Beifahrersitz auf eine Trage mit Rollen hievte, und sie durch eine unauffällige Blechtüre in die weitläufigen Katakomben unter dem Krankenhaus schob. Über seinen Anzug hatte er zur Sicherheit einen Arztkittel gezogen, mit einem erfundenen Namensschild, das ihn als Mitarbeiter der Pathologie auswies.

Die Pathologie lag dunkel und verlassen da, niemand würde sie vor dem Morgen betreten. Bis dahin würde Oskar längst fertig sein, und aufgeräumt haben. Überhaupt war das Ganze nicht sehr kritisch, Professor Schuler, der hier der Leiter war, und mit dem Oskar in der Wehrmacht eng zusammengearbeitet hatte, nahm gerne einen kleinen Nebenverdienst an. Er hatte nicht lange gefragt, als Oskar ihm den Umschlag mit den Tausendern hinübergereicht hatte, mit der Versicherung, ab jetzt könne jeden Monat so ein Umschlag den Weg zu ihm finden. Alles was er dafür zu tun hatte, war zur rechten Zeit abwesend zu sein, und am Morgen danach die Schlachtabfälle diskret im spitalseigenen Krematorium zu entsorgen. Oskar kündigte sein Kommen immer einige Tage vorher an, und Schuler sorgte dafür, dass die Pathologie sicher verschlossen und verwaist auf ihn wartete.

Oskar hob Birgits leichten Körper von der Rollbahre, band ihre Hände mit einem Lederriemen zusammen, und hängte sie wie eine Schweinehälfte an einem der vielen Haken auf, die hier von der Decke baumelten. Mit den Kleidern hielt er sich nicht lange auf, er nahm eine große OP-Schere und schnitt sie ihr vom Körper, sie würde sie nicht mehr brauchen.

Ein Seziertisch war speziell für Oskar umgebaut worden, er hatte unauffällige Öffnungen, in denen er stählerne Ösen einschrauben konnte. Durch diese zog er breite Lederbänder. Eins für jedes Handgelenk, eins für die Oberarme gleich oberhalb des Ellbogengelenks, eins für den Hals, eins für die Taille, je eins für die Beine gleich oberhalb der Knie, und eins für jedes Fußgelenk. So war sein Opfer sicher fixiert, ohne dass einer seiner Arbeitsbereiche verdeckt wurde. In die Mitte, zwischen den Stellen wo die Schulterblätter aufliegen würden, kam eine kleine Metallplatte, auf der ein kantiges Stück Metall befestigt war..

Als der Tisch vorbereitet war, nahm er Birgit, die immer noch weggetreten war, vom Haken ab, und legte sie sich zurecht. Sorgfältig richtete er den Körper aus, und zog die Lederbänder fest. Besondere Sorgfalt erforderte die Positionierung des Metallstücks, er zählte sich Birgits Wirbeln entlang bis genau zwischen C4 und C5, und schob es dann an die richtige Stelle. Er prüfte erneut Birgits Zustand, sie würde bald aufwachen, aber noch war Zeit. Er zog sich aus, duschte und rasierte sich sorgfältig, und legte sich dann nur noch den Arztkittel um. Dann wartete er.

Birgits Bewusstsein kam langsam wieder zurück, sie wachte auf, wie aus einem Traum. Sie erinnerte sich, da war das noble Auto, der feine Pinkel darin, der Sturm. Sie war wohl eingeschlafen. Es war kalt, die bequemen Lederpolster des Autositzes waren verschwunden. Stattdessen fühlte sie eine harte Unterlage. Und da war dieses Brummen.

Langsam machte sie ihre Augen auf, und wurde von gleißendem Licht geblendet. Das Brummen stammte offenbar von grellen Lampen an der Decke eines ihr unbekannten Raums. Birgit drehte den Kopf links und rechts, und erkannte sofort, dass sie in einer weiß gekachelten Pathologie lag. Wie war das möglich? Hatten sie einen Unfall gehabt? Sie versuchte, sich zu bewegen, aber alle ihr Glieder wurden eisern festgehalten. Sie versuchte zu rufen, aber etwas schnürte ihr die Luft ab, und sie brauchte kaum mehr als ein heiseres Krächzen zustande.

"Bleiben Sie ruhig, Birgit, es hat keinen Zweck, sich zu wehren."

Birgit erkannte sofort die Stimme des feinen Pinkels wieder. Den Kopf konnte sie etwas drehen, er hatte sich auf einen Stuhl an ihrem Kopfende gesetzt, und sie merkte, dass er warm ihre Hand hielt. Offenbar fühlte er ihren Puls.

"Entschuldigen Sie das einfache Ambiente, aber Sie werden bald verstehen, so ist es am praktischsten für uns. Hier haben wir alles zur Verfügung, was wir für unser Gemeinschaftsprojekt brauchen."

Birgit bäumte sich mit aller Kraft auf, aber es war zwecklos, die Riemen schnitten ihr nur schmerzhaft ins Fleisch, gaben aber keinen Millimeter nach. Ihr wurde bewusst, dass sie splitternackt war.

"Wo bin ich? Was haben Sie mit mir vor? Machen Sie mich sofort los! Wo sind meine Kleider? Ich zeige Sie an, wenn Sie mich nicht sofort freilassen."

"Birgit, Sie verkennen Ihre Situation. Sie können keine Forderungen stellen. Sie sollten sich wie die anderen aufs Betteln verlegen."

Hektisch sah sich Birgit um. Was Sie sah, ließ ihr einen kalten Schauer über den Rücken rieseln, und Panik griff nach ihrem Herzen. Neben dem Mann im Arztkittel waren mehrere fahrbare Tische aufgebaut. Auf ihnen lagen, fein säuberlich aufgereiht, chromblitzende Operationswerkzeuge. Auf einem weiteren Tisch standen kleine Blechbehälter, die Deckel mit Federn verschließbar, in einem Bett aus gehacktem Eis.

"Sie stellen außerdem zu viele Fragen auf einmal. Also der Reihe nach: Sie sind in der Pathologie der Universitätsklinik. Ich werde Ihren Körper in meinen Besitz nehmen. Und ich mache Sie sicher nicht los, bevor nicht alles vorbei und meine Arbeit mit Ihnen beendet ist. Ich arbeite mit äußerster Präzision, mich stört es, wenn Sie zu sehr zappeln."

Birgit wollte losschreien, aber er hatte es erwartet, und zog den Halsriemen an, so dass sie keine Luft bekam. Eine Weile hielt er sie so, ihr Gesicht lief blau an, und sie begann um Luft ringend in ihren Fesseln zu zucken. Bevor sie bewusstlos wurde, ließ er etwas locker, und sie konnte einige röchelnde Atemzüge nehmen.

"Lassen Sie bitte den Unsinn. Wenn Sie schreien, wird Sie niemand hören, die Mauern sind dick, und nachts ist niemand hier unten außer uns beiden. Aber Ihr Gekreisch würde meine Ohren beleidigen. Sie haben normalerweise so eine wunderbar junge, erotische Stimme. Also bitte, nochmal, lassen Sie das."

"Sie elender Abschaum, Sie wollen mich vergewaltigen?"

"Was für ein hässliches Wort für die natürlichste Sache der Welt. Aber ja, wenn Sie so wollen, auch das gehört dazu, obwohl es nicht der Hauptnutzen unseres Zusammenseins ist. Sie sind sehr hübsch, ich mache das nicht bei allen, es ist sozusagen ein willkommener Bonus. Ich verspreche Ihnen, Sie werden nichts spüren. Keine Schmerzen. Ich bin kein Sadist, ich bin ein Geschäftsmann, und zu einem gewissen Grad auch ein Künstler."

"Sie sind ein perverses Schwein." Birgit zerrte weiter an ihren Fesseln, aber vergebens.

"Meinetwegen, wenn Sie es so sehen wollen. Was meinen Sie? Wollen wir beginnen?" Oskar ging zur Wand neben dem Aufzug, und drückte auf den Rufknopf. Dann setzte er sich wieder hin.

"Wir warten auf die Gebote."

Birgit sah ihn fragend an.

"Wie viel Sie wert sind."

"Sie sind ein Sklavenhändler? Wollen Sie mich an irgendwelche reichen Lustgreise verkaufen"

Oskar lachte auf. "Nein, das nicht. Diesen wunderbaren Körper noch ein letztes Mal zu lieben, das behalte ich mir vor. Oben läuft jetzt gerade eine Versteigerung. Da liegen eine ganze Menge sehr zahlungskräftige Leute in ihren Intensivzimmern, angeschlossen an lebensverlängernde Maschinen, und sie warten verzweifelt auf Spenderorgane, die ihnen noch ein, zwei weitere Monate Leben erkaufen. Es gibt aber in Deutschland kaum Spender.

12