Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Haus Schwarzenburg - Kapitel 04

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

Mit einer überraschenden, schnellen Bewegung klemmte Oskar Birgit einen Knebel zwischen die Zähne. "Tut mir leid, ich hätte mich gerne noch ein wenig mit ihnen unterhalten, aber ich bin sicher, Sie werden gleich losschreien. Bisher haben das alle versucht. Ihr panisches Gekreisch würde nichts nützen, aber die Stimmung versauen."

"Es existiert also eine große Nachfrage nach jungen, gesunden Organen," dozierte er weiter, "und ich bediene diesen lukrativen Markt. Ich werde Sie, liebe Birgit, ausschlachten. Oben stehen die OP-Teams bereit, sie werden das, was ich ihnen entnehme und hochschicke, sofort in ihre neuen Besitzer einbauen."

Der Aufzug kam heruntergefahren, mit einem Ruck blieb er stehen, und die Türe öffnete sich mit einem hellen Glockenton. Er war leer, bis auf einen weißen Rolltisch, auf dem ein Notizblock lag. Oskar ging hinüber, und schlug ihn auf.

"Sehr schön," murmelte er, als er die Zeilen überflog. "Nieren, hundertfünfzigtausend pro Stück, Herz, fünfhunderttausend, Lunge dreihunderttausend, Milz fünfzigtausend, Leber hunderttausend, dann noch ein paar Kleinteile, Schilddrüse, Bauchspeicheldrüse und so, je zehntausend, Birgit, Sie kennen jetzt Ihren Marktwert ziemlich genau, er beträgt etwas mehr als eineinhalb Millionen. Ich bekomme übrigens gar nicht so viel davon, nur zehn Prozent, den Rest nehmen die Ärzte, das OP-Team, und nicht zuletzt das Krankenhaus als Miete für die OP-Säle. Und natürlich kommen noch unverschämt hohe Bestechungs- und Schweigegelder hinzu."

Geschäftig ging Oskar die Liste durch, machte bei jedem angeforderten Organ einen Haken, manchmal auch eine schnelle Notiz dazu, legte am Ende den Notizblock wieder in den Aufzug, und drückte einen der Stockwerksknöpfe.

"Die kennen mich nicht, und ich kenne sie nicht. Das ist grundlegend in diesem Geschäft. Jetzt wissen die, was ich konkret anzubieten habe, und bereiten die Patienten, die am höchsten geboten haben, vor. Wir haben ab jetzt noch etwa eine Stunde ganz für uns, genießen Sie die Zeit, soweit es Ihnen möglich ist."

Birgit sah ihn nur wortlos an, Panik in den Augen.

"Es mag Sie trösten, dass ich noch mehr Verwendung für Sie habe. Fleisch ist teuer, ich werde daher die besten Fleischteile für mich und meine Familie nehmen, die Oberschenkel, die Waden, der Po, die großen Teile der Rückenmuskulatur und sicher auch Teile vom Bauch sind bei Ihnen in exzellentem Zustand. Meine Frau wird entzückt sein, wenn ich ihr wieder einmal frisches Fleisch von meiner Reise mitbringe. Das wenige, was ich nicht verwerten kann, verbrennt Schuler morgen früh im Krematorium. Die Knochen werden gemahlen, und dann füllt er sie zu irgendeiner regulären Urne hinzu. Aber jetzt möchte ich Sie nicht länger auf die Folter spannen, sind Sie bereit? Die oben warten nicht gerne."

Birgit begann leise in den Knebel zu schluchzen, und Tränen liefen ihr über die Wangen.

Umständlich kletterte Oskar auf den OP-Tisch, und setzte sich leicht auf sie drauf. Birgit spürte die Berührung seiner Haut an ihrer, und realisierte, dass er unter dem Kittel nackt sein musste. Geschäftsmäßig tastete er sie überall ab, das Gesicht, den Hals, ihre Brüste.

"Wissen Sie," erklärte er in sachlichem Ton, "wir sind erst am Anfang. In einigen Jahren werden wir viel mehr transplantieren. Weniger im Dienste der Gesundheit, und mehr im Dienste der Schönheit derer, die es sich leisten können. Ersatzteile für reiche ältere Damen werden ein lukrativer Nebenverdienst für viele Chirurgen werden. Ganz sicher gut gehen werden Ohren, Nasen, Lippen, Haare, Haut, und natürlich junge Brüste. Sie haben wunderbare Brüste." Und er drückte und betastete Birgits festen Busen mit Sachkunde. "Ein bisschen zu klein vielleicht, aber ich denke, wir könnten sie bei der Verpflanzung mit irgendwas aufpolstern, wenn die Empfängerinnen mehr Holz vor der Hütte haben möchten. Schade, dass die Medizin noch nicht so weit ist, Abstoßungsreaktionen werden an der Körperoberfläche zu schnell sichtbar, Sie verstehen? Aber irgendwann in naher Zukunft bekommen wir das auch noch in den Griff. Bis dahin kann ich Ihre Titten leider nicht verwerten, sie werden verbrannt. Was für eine Verschwendung."

Birgit brüllte aus Leibeskräften in den Knebel, und warf ihren Körper mit aller Kraft hin und her, so weit es die Fesseln zuließen.

Oskar beugte sich vor, und umfasste Birgits Schultern. Der Arztkittel klaffte auseinander, und Birgit konnte einen Blick auf sein Geschlecht werfen. Er war groß, prall und steinhart. Birgit erwartete, dass er es jetzt an ihrem Körper reiben und auf sie spritzen würde, oder sie zwingen wollte, ihm einen zu blasen. "Komm nur her," dachte sie, ich beiße dir den Schwanz ab, und wenn es das letzte ist, was ich tue."

Aber Oskar fixierte sie nur mit diabolischem Blick, und dann warf er sein ganzes Gewicht nach vorne. Das unangenehme Stück Metall, das sie schon die ganze Zeit im Rücken fühlte, bohrte sich knirschend zwischen ihre Wirbel, und durchtrennte sauber ihr Rückgrat. Ihr Körper, gerade noch bis zum Äußersten angespannt beim fruchtlosen Versuch, die Fesseln zu zerreißen, erschlaffte augenblicklich, und ihr Gehirn verlor jeden Kontakt zu ihm. Birgits Kreischen erstarb wie abgeschnitten. Er hatte nicht zu viel versprochen, sie spürte keine Schmerzen, aber da wo sie gewohnt war, ihren Körper zu fühlen, war nichts mehr.

"So ist es doch viel besser," sagte Oskar und stieg mit süffisantem Lächeln von ihr herunter, "hohe Tetraplegiker spüren vom Hals abwärts überhaupt nichts. Ich habe Ihnen vorher an genau der Stelle, wo ich Ihr Rückgrat geteilt habe, ein starkes Anästhetikum gespritzt, sonst würden die durchtrennten Nerven jetzt unerträgliche Schmerzen verursachen. Sie sehen, ich stehe zu meinem Wort."

Birgit schluchzte hemmungslos in ihren Knebel. Ihre Schließmuskeln versagten, und sie entleerte Blase und Darm auf den blanken Tisch. Oskar nahm es achselzuckend zur Kenntnis.

"Machen Sie sich nichts daraus," erzählte Oskar im Plauderton weiter, "das passiert immer, wenn die Muskeln keine Befehle vom Gehirn mehr empfangen. Für mich ist es der Beweis, dass ich sauber gearbeitet habe."

Er drehte die Brause auf, und spülte die Fäkalien in den Abfluss.

"Man sagt oft, dass zu viel Denken beim Liebesakt stört, deswegen habe ich Ihr Gehirn als erstes abgeklemmt. So kann es Ihrem Körper nicht den Spaß verderben. Ich bin immer wieder erstaunt, dass Frauen auch ohne Verbindung zum Gehirn feucht werden und sogar kommen unter den geschickten Händen eines Könners. Ich bin ein Könner. Sie werden sehen, ich kann sehr ausdauernd und zärtlich sein. Für gewöhnlich kommen meine Gespielinnen mehrmals, und ich genieße es, ihren Körper so oft als möglich so weit zu bringen. Für mich ist aber unser letzter gemeinsamer Orgasmus am Ende die Krönung. Ich warte, bis Ihre Zuckungen fast abgeklungen sind, und dann erst erlaube ich es mir, in Sie zu kommen."

Oskar griff nach einem Skalpell, und begann sein blutiges Werk an Birgits Hüften, während sie ihre Panik und Verzweiflung in den Knebel brüllte. Routiniert schnitt er in die obersten Hautschichten vom Rumpf ab, und rollte sie wie einen Strumpf nach unten, um die Gelenke freizulegen.

"Vorher nehme ich jetzt aber noch Ihre Arme und Beine ab, Sie brauchen sie nicht mehr, und bei dem, was ich danach vorhabe, sind sie mir nur im Weg."

==============

"Gerda? Schatz? Dein Oskar ist wieder da!" Gerda Schwarzenburg ließ ihren Putzlappen fallen, lief freudig zur Tür, und fiel 'ihrem Oskar' um den Hals. Der ließ die beiden Tüten, die er mitgebracht hatte, auf den Boden des Flurs fallen, und zog sie eng an sich. Sie war ein wenig jünger als Oskar, aber leider nicht mehr jung genug. Er hätte Birgit mit nach Hause nehmen sollen, und Gerda ... Oskar dachte den Gedanken nicht zu Ende.

"Hast Du etwas mitgebracht?" Gerda zeigte auf die Tüten.

"Nur etwas Schweinefleisch, aber von ausgezeichneter Qualität. Viel ist es diesmal leider nicht, und die Bauern nehmen immer noch exorbitante Preise, aber ich habe einige sehr gute Abschlüsse gemacht, wir können es uns leisten."

"Du bist der Beste," sagte Gerda, und drückte ihm einen Schmatz auf die Wange, nahm die beiden Tüten und trug sie in die Küche, um die Fleischbrocken zu sortieren und auf verschiedene Gefäße zu verteilen.

"Wo ist Mathias?" Oskar vermisste seinen Jungen nicht wirklich, er entwickelte sich nicht wie er gehofft hatte und nahm ihm zu viel von Gerda weg, fand er, aber er hielt es für schicklich, zumindest nachzufragen.

"Er ist in seinem Zimmer, muss Strafarbeiten machen. Er hatte in Mathe und Latein nur eine Drei."

Auf Oskar Schwarzenburgs Stirn erschien seine Zornesfalte, und er betrat ohne anzuklopfen Mathias Zimmer. Der Junge saß dort an seinem Schreibtisch, vor sich ein Blatt Papier, und kaute lustlos auf seinem Bleistift herum.

"Geht es vorwärts mit Mathe? Was ist mit Latein?" fragte Oskar, und zog Mathias Blatt zu sich heran. Als er statt mathematischer Gleichungen und Vokabeln Bleistiftskizzen von Gegenständen und Personen darauf sah, packte ihn wie immer, wenn er seinen Sohn beim Tachinieren erwischte, der Zorn.

"Was soll der Unfug? Ich habe gesagt, ich will in Mathematik und Latein mindestens eine zwei sehen von dir, sonst bekommst du nie einen Studienplatz für Medizin." Und Oskar verabreichte Mathias rechts und links eine schallende Ohrfeige.

"Ich will Maler werden." Mathias kam schon wieder mit diesem völlig brotlosen Berufswunsch daher.

"Du kennst meine Meinung dazu, kommt nicht in Frage, und basta. Du studierst Medizin, wie alle Schwarzenburgs vor dir."

"Du hast auch nicht Medizin studiert."

"Werd nicht frech. Vater hat Kurt, den Versager, für die Medizin vorgesehen, und mich für eine Offizierslaufbahn. Ich war drauf und dran, eine steile Karriere in der Wehrmacht hinzulegen, hätte uns das alliierte Pack nicht fertig gemacht. Meine Verdienste um die Säuberung der Ostgebiete wurden mehrfach nach oben gemeldet. Immerhin ist uns der Besitz in der Steiermark geblieben, aber da sitzt bekanntlich dieses Weichei Kurt drauf."

"Wenn dich die Amis erwischt hätten, hätten sie dich für das, was du im Osten getan hast, aufgehängt."

"Haben sie aber nicht, jetzt sind sie weg, und in der Justiz sitzen wieder echte Männer an allen wichtigen Schaltstellen. Und du fängst gleich nochmal eine Watschn, wenn du jetzt nicht in Gang kommst. Lern was, damit endlich etwas ordentliches wird aus dir. Notfalls werde ich die Vernunft in dich hineinprügeln, so wie es Vater bei Kurt und mir gemacht hat."

Oskar Schwarzenburg stürmte wütend aus dem Zimmer, und knallte die Tür hinter sich zu. Mathias streckte ihm die Zunge heraus, und zog widerwillig sein Liber Latinum zu sich heran.

==========

Erich Steuber schlich durch die dunkle Nacht. Er befand sich in einer noblen Vorstadt von Linz, in seiner Hand verbarg er eine kleine Taschenlampe. Es war die richtige Straße, jetzt suchte er die richtige Hausnummer.

Kommissar Steuber brauchte nicht lange zu suchen, der in der Einfahrt geparkte Mercedes wies ihm den richtigen Weg. Unauffällig wie ein Spaziergänger passierte er das Auto, und tauchte dann mit einer schnellen Bewegung in seinen Schatten ein.

Das Schloss der Beifahrertüre leistete seinem Dietrich keinen nennenswerten Widerstand, und lautlos zog Steuber sie auf. Sorgfältig suchte er die Bezüge und die Bodenteppiche auf Spuren ab, aber er fand nichts, alles war makellos sauber.

Zuletzt widmete er sich dem Beifahrersitz Er tastete sich von unten in die Federung, und fast sofort fand er eine Vorrichtung, die dort nicht hingehörte. Er betastete sie, er hielt sie für eine Halterung für eine Spritze.

Steuber pfiff durch seine Zähne. "Sehr raffiniert, Schwarzenburg. So machst du es also. Ein kleiner Pieks, und wenn das Opfer merkt, was los ist, ist es längst zu spät." Er hatte endlich den Beweis, dass er die ganze Zeit richtig gelegen hatte. Er wusste aber auch, dass ihn dieser nichts nützen würde. Steuber hatte keine Ermittlungsbefugnisse in Österreich, er hatte den Wagen illegal durchsucht, und selbst die Vorrichtung war ohne die Spritze samt Inhalt und eine einzige untersuchbare Leiche nicht viel wert. Schwarzenburg konnte sich zweifellos gute Anwälte leisten, sie würden Steuber vor Gericht in der Luft zerreißen. An Ende würde Steuber suspendiert, und Schwarzenburg würde woanders weiter morden.

Aber Steuber war ohnehin nicht gekommen, um Schwarzenburg zu verhaften. Nun, da er sicher war, auf der richtigen Spur zu sein, zog er ein kleines Kästchen, etwa so groß wie zwei Packungen Zigaretten, aus seiner Manteltasche, ließ sich neben dem Wagen nieder, und klebte den Peilsender mit starken Magneten an der Karosserie des Mercedes fest. "Phänomenale neue Technologie, diese Transistoren. Sehr leicht, sehr kompakt, sehr unauffällig." Er entfernte sich ebenso leise und unerkannt, wie er gekommen war.

Einige Tage später, Steuber saß wie üblich mit Raschler an seinem Grenzposten, sprang plötzlich der Empfänger des Peilsenders piepend an. Steuber peilte die Quelle sofort ein, sie kam von Süden, die Autobahn entlang. Einige Minuten später brauste Schwarzenburg in seinem Mercedes vorbei, und Steuber heftete sich an seine Stoßstange. Dank des Peilsenders konnte er ihn auf große Distanz verfolgen, ohne befürchten zu müssen, entdeckt zu werden. Raschler protestierte nur halbherzig. Steuber hatte ihm nur geheimnisvoll versichert, dass sich heute entscheiden würde, ob er Schwarzenburg zur Strecke bringen oder die Jagd aufgeben würde.

Den Tag über passierte nichts Außergewöhnliches, eigentlich passierte gar nichts. Steuber fragte sich, womit dieser eigenartige Handelsvertreter eigentlich sein Geld verdiente, da er keine Kunden besuchte. Stattdessen ging er zum Friseur und danach ins Kino, den Nachmittag verbrachte er mit Shopping in Regensburg, er kaufte Mitbringsel für seine Frau, und mehrere Flaschen teuren Sekt. So ging es bis nach Sonnenuntergang weiter, und Steuber fragte sich, ob er sich nicht vielleicht doch geirrt hatte.

Es war eine dunkle, mondlose Nacht, und Schwarzenburg fuhr endlich zurück auf die A3 Richtung Österreich, ohne auch nur einen einzigen Kunden besucht oder einen Abschluss in der Tasche zu haben. Er hatte es auch nicht sonderlich eilig, und steuerte jeden einzelnen Parkplatz auf der Strecke an. Raschler begann langsam, Steubers Theorie ernsthaft für möglich zu halten. Entweder hatte Schwarzenburg eine schwache Blase, oder er war auf der Suche nach etwas oder jemandem.

An einer Raststätte stand ein junger Autostopper in der Ausfahrt, direkt unter dem beleuchteten Autobahnschild, und hielt eine Papptafel mit der Aufschrift "Wien" in der Hand. Schwarzenburg blieb stehen, und ließ ihn einsteigen. Steuber und Raschler beobachteten die Szene aus der Dunkelheit.

Zügig verließ der Mercedes die Raststätte, und fuhr weiter in Richtung Passau, Steuber verfolgte ihn in sicherer Entfernung. Er wartete etwa zwanzig Minuten, wenn er Recht hatte, war der junge Mann jetzt bewusstlos. Steuber schaltete das Blaulicht ein, und zwang den Mercedes, auf dem Pannenstreifen anzuhalten.

Raschler blieb im BMW sitzen, Steuber ging ohne große Eile zur Fahrerseite des Mercedes, und bedeutete dem Fahrer, das Fenster herunterzulassen. "Allgemeine Verkehrskontrolle," sagte er ruhig, "wir haben Sie da etwas forsch aus der Raststätte herauspreschen sehen, haben Sie Alkohol getrunken?"

"Nein, keinen Tropfen, und zu schnell war ich auch nicht, hoffe ich." Schwarzenburg hatte Nerven aus Stahl, er blieb völlig ruhig, immerhin lehnte der junge Mann reglos in sich zusammengesunken im Beifahrersitz.

"Und was ist mit ihm?" Steuber zeigte auf den Jungen.

"Keine Ahnung, ich kenne ihn nicht, hab ihn vorhin einsteigen lassen, ein Autostopper, wahrscheinlich betrunken oder bekifft. Er ist gerade eingeschlafen. Ist das ein Problem?"

"So lange er nur Beifahrer ist, eher nicht. Ihren Führerschein und die Zulassung bitte." Schwarzenburg reichte beides aus dem Fenster.

"Sie sind Österreicher? Haben Sie auch einen Ausweis dabei?"

"Selbstverständlich," antwortete Schwarzenburg geduldig, "er steckt in der Innentasche meines Mantels auf dem Rücksitz. Einen Moment, bitte." Schwarzenburg öffnete die Fahrertüre und machte Anstalten, auszusteigen, da erwischte ihn Steuber mit dem Bleirohr, das er im Ärmel seiner Polizeijacke verborgen hatte, mitten auf der Stirn. Schwarzenburg sackt in sich zusammen. Kurz sah Steuber nach dem Mantel auf dem Rücksitz, und er war nicht überrascht, dass in der Innentasche kein Reisepass, sondern eine kurzläufige Pistole steckte.

Raschler war inzwischen hinzugekommen, und sah, welche Art von Ausweis Schwarzenburg zücken wollte. Ernst blickte er Steuber an. "Ich glaube dir jetzt, tut mir leid wenn ich gezweifelt habe. Ich möchte helfen, was muss ich tun?"

Steuber verfrachtete den Jungen auf den Beifahrersitz des Polizeiwagens, und Schwarzenburg in den Kofferraum des Mercedes. "Fahr den Jungen nach Passau, und setzte ihn an der Remise in eine leere Straßenbahn. Er wird aufwachen und denken, der Autofahrer habe ihn dort abgekippt. Dann fährst du weiter, wir treffen uns in Neuhaus an der kleinen Sandbank unter der Inn-Brücke. Du weißt, wo das ist?"

"Alles klar, ich kenne den Ort." antwortete Raschler, stieg in den BMW und brauste ohne weitere Worte zu verlieren davon. Er hatte verstanden, Steuber wollte nicht, dass er Zeuge wurde, wie er Birgits Tod rächte.

Steuber fuhr den Mercedes nach Neuhaus zu der kleinen Sandbank am Inn, auf dem im Sommer gerne Wasserratten und Sonnenanbeter in der Sonne brutzelten. Um diese Zeit lag der kleine Strand samt der abschüssigen Kiesstraße, die zu ihm hinunterführte, in tiefer Dunkelheit. Der Kommissar parkte den Mercedes oben auf dem Ufer, und wuchtete Schwarzenburgs bewusstlosen Körper hinter das Lenkrad. Er entkorkte zwei Sektflaschen, und goss den Inhalt aus, die anderen legte er auf den Beifahrersitz und in den Fußraum. Dann pflückte er den Sender vom Unterboden des Wagens, und steckte ihn in seine Manteltasche.

Ein letztes Mal begutachtete Steuber sein Werk, betrachtete die Beule auf Schwarzenburgs Stirn. "Könnte von einem Aufprall aufs Lenkrad kommen, oder?" Zufrieden mit Schwarzenburgs Position stellte Steuber das Getriebe auf "N", und löste die Parkbremse des Mercedes. "Hast wohl eine kleine Pause gemacht, dich volllaufen lassen, und bist eingenickt. Bon voyage, Herr VON Schwarzenberg."

Erst langsam, und dann immer schneller rollte der Wagen die Kiesstraße hinunter, bis er mit einem lauten "Wooosssshhhh" auf das dunkle Wasser des Innflusses traf. Der Mercedes trieb noch einige Meter vom Ufer weg, dann versank er langsam mit der Front voran und das Heck steil in die Luft ragend im Wasser. Er versank nicht wirklich tief, aber heuer würde hier sicher niemand mehr baden, dazu war es bereits zu kalt. Der Inn würde im Frühjahr Hochwasser führen und das Auto mit sich reißen, bis es sich irgendwo verkeilen und dort bleiben würde. Es konnten Jahre oder Jahrzehnte vergehen, bis das Wrack mit dem Toten irgendwann von irgendwem zwischen hier und dem Schwarzen Meer gefunden würde. Oder auch nicht.

Steuber war es egal. Er war einfach nur unendlich müde, und wollte nach Hause. Hinter sich hörte er das Motorengeräusch des BMW. Er drehte sich um, und ging Raschler entgegen, ohne sich noch einmal umzublicken.

12
Bitte bewerte dies Geschichte
Der Autor würde sich über dein Feedback freuen.
  • KOMMENTARE
Anonymous
Our Comments Policy is available in the Lit FAQ
Posten als:
Anonym
9 Kommentare
Sunny3429Sunny3429vor 8 MonatenAutor

Warum die so sind? Es steht in der Geschichte, Milena erwähnt es, aber nicht so deutlich. Da sich das Muster aber wiederholt, wird es mit jedem Kapitel offensichtlicher werden. Die Schwarzenburgs haben das Böse einfach in den Genen, es hat Familientradition. Da sie reich und mächtig sind, brauchen sie keine Angst vor der Justiz zu haben.

AnonymousAnonymvor 8 Monaten

Mir fehlt noch ein bißchen der Grund warum Oskar so tickt. Einfach als ein Sadist geboren und nichts dazugelernt?

Oder gab es da irgendwelche Schlüsselerlebnisse?

Mal sehen vielleicht kommt da noch was. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt auf den nächsten Teil.

AnonymousAnonymvor 8 Monaten

Ich finde die Trennung zwischen Horrorepisode und Erotikepisode schon sehr gut.

Für mich geht das eine mit dem anderen einfach nicht zuammen. Wer sich an Vergewaltigung, Verstümmelung, Mord und Kanibalismus aufgeilen kann, sollte doch dringend psychologische Hilfe in Erwägung ziehen!

Sunny3429Sunny3429vor 8 MonatenAutor

@KatschiBin, @CommanderCody

Am Horror dürfte es euch wohl weniger gefehlt haben, als am "erotischen" Horror. Das ist in der Tat eine Gratwanderung, auf zweierlei Ebenen:

- Die Literotica FAQ ist ziemlich klar, was rein darf, und was nicht. Wobei andererseits die Kontrolle wohl recht lax ist, da geht Zeug durch wo ich echt baff bin (anbisu - Unternehmertöchter), aber es scheint dass man auch echt abgefahrenes Zeug toleriert, so lange sich niemand beschwert.

- Es entspricht nicht meinen Neigungen, Frauen zu quälen, zu vergewaltigen und umzubringen. Ich beschreibe mit "Oskar" so einen Charakter, aber ich mag mich nicht so weit in ihn hineinversetzen. Eigentlich ist auch so klar, was ablaufen wird. Er vergewaltigt sie, verkauft sie in Teilen, er isst das Fleisch und zieht auch noch seine nichts ahnende Familie mit rein, und am Ende haben die Schwarzenburgs doch ihre eigene Methode, Schluss zu machen.

Die Story ist aber, im Forum läuft eine Unterhaltung darüber, für mich auch ein Versuch, ein wenig mit meinen dunklen Seiten zu spielen. Kann gut sein, dass es sich so entwickelt, dass ich in späteren Kapiteln "mutiger" werde, und die strikte Trennung zwischen Sexgeschichte und Splatter/Horror weiter aufweiche.

KatschiBlnKatschiBlnvor 8 Monaten

Das abrupte Ende der Behandlung von Birgit hat mich schon enttäuscht, wenn Horror postuliert wird. Hat dich irgendwer gezwungen die Geschichte so zu Ende zu bringen ??

Zeig mehr
Teile diese Geschichte