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"Ich schlucke auch ..."

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Sie lachte höhnisch, während ihm jegliche Farbe aus dem Gesicht wich.

„Oh Gott, oh Gott, Oh Gott", jammerte er wimmernd vor sich hin.

Mit einer fast beiläufigen Bewegung zerfetzten ihre Krallen seine Uniform, ohne einen Kratzer auf seiner Haut zu hinterlassen.

Er war ein Bild von einem Mann. Groß und stattlich, Muskeln wie aus Stein gehauen. Ein Traum, für jeden Anatomiestudenten. Sie war kein Anatomiestudent, ihr momentaner Traum hing, stand, am Zenit seiner Schenkel. Hart und prall stand sein Geschlecht von seinem Körper ab. In Länge und Dicke ließ es nichts zu wünschen übrig und spiegelte den restlichen Körper perfekt wieder.

Der stumme Zyklop weinte erste, klare Tränen aus einer Eichel bar der Vorhaut. Sie leckte sich die Lippen in Vorfreude auf das Kommende.

‚Ein Jude', sinnierte sie, ‚was für einen Tag haben wir noch gleich? Samstag? Dein Gott wird bestimmt von dir beeindruckt sein.'

‚Blödsinn', korrigierte sie sich gedanklich sofort selbst, ‚die meisten Männer heutzutage sind beschnitten. Wo kommen bloß die ganzen blöden Gedanken her?'

Sie kratzte über seine Haut, ohne eine Schramme zu hinterlassen, vom Schlüsselbein bis zur Innenseite seiner Schenkel. Spürte, wie die Muskeln darunter sich in Furcht verspannten, sein Atem war flach und schnell.

"Keine Sorge, mein Lieber", gurrte sie ihn an, "wo läge denn der Spaß darin, dich einfach zu zerfetzen? Wo du doch so einen starken Speer hast, da spieße ich lieber mich selbst auf, als dein Blut zu vergießen."

Sie beugte sich vor und leckte neckisch abwechselnd über seine Nippel, bis die kleinen Knospen so hart und prall standen, wie sie es bei einem Mann nur konnten. Kein Vergleich dazu, wie hart und prall ihre eigenen braunen Knospen von den Brüsten abstanden.

Sie massierte die Brüste und zwirbelte die Nippel, während sie anfing, ihn mit Liebesbissen zu überziehen.

Als sie seine Eichel zwischen ihre Zähne nahm, und sanft zudrückte, entwich ihm ein Laut zwischen Stöhnen und Wimmern. Er war geil und verängstigt. Immer wieder eine zu Kopf steigende Mischung. Tief sog sie seinen Duft ein, als sie sein Geschlecht in ihrem Rachen versenkte, bis ihre Nase zwischen den schwarzen Locken ruhte.

Zufrieden summte sie um das feste Fleisch und endlich schien es, als würde seine Geilheit die Furcht verdrängen. Oder wenigstens in ihre Schranken zu verweisen. Er wagte es gar, seine Hände auf ihren Kopf zu legen und andeutungsweise mit den Hüften zu stoßen.

Eine Weile lang genoß sie es einfach nur, dieses Prachtstück männlichen Stolzes zu schmecken und ihn gnadenlos zu necken. Dreimal brachte sie ihn an den Rand des Ergusses, mit meisterlicher Einschätzung seines Vermögens hörte sie immer gerade rechtzeitig auf.

Fast, als würde sie seinem Betteln um Gnade nachkommen.

Fast.

Es war ein hervorragender Appetitanreger, aber nach Vorspeise und Häppchen sehnte sie sich endlich nach einer vollen Mahlzeit. Sie entließ sein Geschlecht aus ihrem Mund und stand wieder auf.

„Hinlegen. Ich hoffe, du hast noch ein wenig Ausdauer übrig. Ich ziehe es vor, gemächlich zu speisen."

„Oh Gott, bitte nicht. Ich tue alles, was sie wollen, nur nicht das. Ich flehe sie an. Ich habe Frau und Kind. Es war nicht meine Idee, ich mache nur, was mir befohlen wird."

Was war nur kaputt mit dem Kerl? Andere bezahlten, um das zu bekommen, was sie ihm schenkte. Und wie pathetisch. Viele ihrer Freier hatten Frau und Kind. Das hielt sie nicht davon ab, es mit einer Geliebten oder einer Prostituierten zu treiben.

„Du glaubst nicht, wieviel Unheil diese Welt gesehen hat, dank dieser willkommenen Ausrede. Ich wette, daß hat der Henker, der deinen Gott ans Kreuz genagelt hat, auch gesagt. Und jetzt runter auf den Boden."

Krachend stürzte er zu Boden, als eine wütende Handbewegung von ihr seine Beine beiseite fegen ließ.

„So ist besser."

Er wimmerte nur noch.

Er war verdammt groß. Und dick. So dick. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis sich ihr Geschlecht weit genug öffnete, daß sie ihn zur Gänze aufnehmen konnte. Und sie genoß jeden Moment.

„Komm her, Rotschopf. Leck uns. Ich will deine Zunge auf meinem Hintern spüren."

Sie schaute sich nicht um, sie wußte, die Magd würde gehorchen. Oh ja, das war das Leben.

Sie ritt ihn, daß ihre Brüste tanzten wie Derwische. Dazu die Zunge auf ihrem Hintern, an und in ihrem Anus, um genau zu sein, und die Hände der Magd, die sie streichelten, wo sie sie erreichen konnten.

Sie erklomm die Gipfel von drei, vier Vorbergen. Dann erhob sich der Zielgipfel vor ihr, den sie stetig aber ohne Hast erklomm.

Hunger nagte an ihren Eingeweiden, aber es war so lange her gewesen, daß sie sich so gut gefühlt hatte, daß sie den erlösenden Moment hinauszögerte, so lange sie konnte.

Als der Höhepunkt endlich über sie einbrach, schrie sie ihre Lust wieder hemmungslos heraus. Ihre Nägel zerkratzten ihm Brust und Schultern, und sie ließ ihr Becken so hart auf seines krachen, daß sich Schmerzenslaute in sein stöhnendes Wimmern mischten.

Der Rotschopf keuchte überrascht auf, als ihr das Echo dieses Höhepunktes durch den Leib fuhr.

Langsam beruhigte sie sich wieder. Wie lange hatte sie so einen Höhepunkt nicht mehr gespürt? Sie wußte es nicht.

Ihr knurrender Magen erinnerte sie an ihren Hunger.

Hunger?

In der Tat, sein Geschlecht füllte sie immer noch gänzlich aus.

„Was für eine Ausdauer, mein Lieber. Ich bin ganz beeindruckt. Und das, daß kannst du mir glauben, ist ein Kompliment, das ich selten ausspreche. Aber jetzt ist es Zeit, daß du mir deine Saat schenkst."

Sie glaubte in seinem Wimmern sein nutzloses Flehen zu hören, zu einem Gott, der sich nicht den geringsten Deut darum scherte. Männer waren doch immer gleich, egal an welchem Ort oder zu welcher Zeit.

Das Wimmern ging in wohliges Stöhnen über, als ihre Muskeln sein Geschlecht massierten. Sie knabberte an seinen Brustwarzen und bewegte sich genüßlich vor und zurück während sie ihn langsam und gnadenlos zu seinem Erguß trieb.

Endlich war es soweit. Von heiserem Stöhnen begleitet begann sein Becken zu zucken und sein Samen schoß heiß in ihr Inneres. Mit einem Juchzen hieß sie ihn willkommen. Mit jedem Schwall wurde ihr Hunger mehr gestillt, während sie seine Essenz trank, Tropfen für Tropfen. Er war jung. Er war stark und gesund. So gesund, wie sie noch selten einen Mann gehabt hatte. Er befriedigte ihren Appetit in jeglicher Hinsicht, während sein Stöhnen erst in Röcheln, dann ihn leises, abgehacktes Pfeifen überging.

Dann herrschte Stille.

Nur für wenige Atemzüge, während derer sie sich von der vertrockneten Mumie unter ihr erhob. Bis der Rotschopf anfing, zu schluchzen und dann losheulte.

„Oh mein Gott, er ist tot. Er ist tot. Sie haben ihn umgebracht", kreischte die Kleine zwischen Schluchzen und Tränen. Die Hände vors Gesicht geschlagen kniete sie da und wiederholte den Spruch, wieder und wieder, wie ein Mantra.

‚Jetzt fängt die kleine Schlampe auch so an.'

Ein beiläufiger Schlag, und es war wieder Ruhe hergestellt. Nicht so befriedigend, wie ein ordentliches Mahl, aber genauso effizient und deutlich schneller.

Aber jetzt wurde es Zeit, zu gehen. Ihre Tochter wartete, die Kleine verstand nie, warum ihre Mama so oft die ganze Nacht weg war.

Sie rückte den Rock zurecht und verhüllte ihre Blöße. Es störte sie nicht, halb nackt, oder ganz, gesehen zu werden. Aber es war ihre Entscheidung, wer sie so sah, und wann. Und wie er dafür bezahlte.

Der Weg zum Ausgang war dunkel, nur aus einer halbgeöffneten Tür fiel ein Schimmer gelblichen Lichts. Kein Kerzenlicht, sondern normales Lampenlicht.

„Auf ein Wort, bitte, junge Frau."

Überrascht blieb sie stehen und drehte sich in Richtung der tiefen Stimme um.

In dem Raum, den sie gerade passieren wollte, offensichtlich eine Bibliothek, saß ein älterer Mann in einem lederbezogenen Sessel und rauchte eine Pfeife. Auf einem runden Tisch neben ihm stand ein kleiner Samowar und daneben lag ein Foliant.

‚Zu alt', dachte sie, ‚das ist die Mühe nicht wert. Nicht nach diesem Festmahl.'

Schon wollte sie sich umdrehen und gehen. Dann überlegte sie es sich anders, und trat in den Raum. Wahrscheinlich war dies ihr Gastgeber. Vielleicht konnte er sie mit mehr Mahlzeiten versorgen, als nur dem Diener. Außerdem schuldete er ihr noch tausendfünfhundert Euro, die sie sich mehr als verdient hatte.

„Ein Wort mit mir", gurrte sie lasziv, als sie mit wiegenden Hüften auf den Mann zuging.

„Selbstverständlich. Oder siehst du noch eine andere junge Frau hier? Bitte, nimm doch Platz."

Er deutete auf einen zweiten Sessel auf der anderen Seite des Tisches. Sie zögerte keinen Moment. Was konnte ihr dieser Greis schon antun?

„Wollen sie mich hier festhalten? Falls ja, bin ich mal gespannt wie", schmunzelte sie.

„Aber nicht doch, meine Liebe. Obwohl ich dich bis heute Abend angeheuert habe, steht es dir frei, jederzeit zu gehen. Auf dem Tisch liegt ein Umschlag mit der abgemachten Summe. Ich möchte dir nur etwas zeigen, bevor du gehst. Das ist alles."

Er war ruhig, selbstsicher und frei von jedem Selbstzweifel, das konnte sie riechen. Auch keine Spur von Angst. Oder Erregung. In dieser Hinsicht war er in der Tat hochgradig ungewöhnlich. Oder völlig ignorant.

Sie griff nach dem Umschlag.

„Nun gut, sie haben meine Aufmerksamkeit."

Sie begann ruhig und ohne Gewissensbisse das Geld zu zählen. Der Mann stand auf, beugte sich unter leichtem Ächzen zum Boden und Griff nach dem Teppich.

„Ein Teppich?"

Sie war amüsiert. Hätte sie es nicht besser gewußt, sie hätte gedacht, einen Schwachsinnigen vor sich zu haben.

„Oh nein, meine Liebe. Obwohl er eine Spezialanfertigung war, extra für den heutigen Abend. Oder jedenfalls einen Abend wie heute."

Er rollte den Teppich auf, und jetzt erst bemerkte sie, daß er einen Ring um ihren Sessel bildete. Wo der Boden sichtbar wurde, war mit weißer Farbe ein komisch geformtes Fünfeck auf den Boden gemalt, das mit noch komischeren Mustern verziert war.

Irgendetwas fühlte sich komisch an.

„Das Interessante ist unter dem Teppich, wie du sehen kannst. Das ist auch schon alles. Es steht dir völlig frei zu gehen, wenn du kannst."

Fünfzehn Hunderteuroscheine. Wie abgemacht. Sie erhob sich.

„Wenn ich kann? Dann schaun sie mal her, wie ich kann."

Der Spott blieb ihr geradezu im Halse stecken, als sie nach nur einem Schritt gegen eine elastische Barriere traf. Sie runzelte die Stirn. Versuchte mit mehr Kraft durch den Widerstand hindurch zu gelangen. Versuchte, sich den Weg mit ihren Krallen freizuschneiden.

Ein Pentagram. Magische Sigel. Der Greis hatte sie hereingelegt. Nie wäre ihm das gelungen, wenn sie nicht so lange geschlafen hätte. Wenn der Geist dieses Körpers nicht so naiv wäre.

Ein Knurren entrang sich ihrer Kehle.

Der alte Mann setzte sich wieder in seinen Sessel, nippte an seinem Tee und befeuerte seine Pfeife erneut, während er sie sinnierend betrachtete.

„Ich habe wahrlich eine Sukkubus beschworen. Mein Lebenswerk trägt Früchte. Ich liebe es, wenn ein Plan gelingt."

Sie schnaubte, mehr irritiert als wütend.

„Und jetzt?"

„Jetzt, meine Liebe? Nun, zuerst, wenn du unter den Sessel schaust, wirst du ein Kistchen mit einem Halsreif finden. Den wirst du anlegen und dann sehen wir weiter."

„Nachdem sie mich in dieses ... dieses unsichtbare Gefängnis gelockt haben, soll ich mir einen komischen Halsreif anlegen? Ja klar. Sie mich auch."

Wieder versuchte sie, den Raum zu verlassen, aber diese unsichtbare Wand aus Gummi gab nicht nach. Hatte das etwas mit der Zeichnung auf dem Boden zu tun? Oder war das so was wie die Stasiszellen bei Star Trek?

Wenn sie die Zeichnung erreichen könnte.

Eine konzentrierte Bewegung der Hände und ... nichts geschah.

„Selbstverständlich mußt du den Reif nicht anlegen. Nicht sofort, jedenfalls. Ich habe Zeit. Es wird interessant sein, was dir früher zusetzen wird. Die Langeweile oder der Hunger."

Er paffte noch ein paar Minuten an seiner Pfeife und leerte eine Tasse Tee. Sie ging zweimal entlang ihrer unsichtbaren Gefängniswand. Einmal linksherum, einmal rechts. Nichts. Sie kam nicht hindurch, sie konnte es nicht zerschneiden, sie konnte nichts auf der anderen Seite erreichen. Frustriert ließ sie sich in den Sessel fallen.

Sie griff unter sich und zog nach kurzem Tasten die erwähnte Kiste hervor. Darin lag ein silberner Halsreif, die Außenseite unregelmäßig geformt und in den Vertiefungen schwarz angelaufen. Die Innenseite war glatt und glänzend, abgesehen von ähnlichen Schnörkeln wie auf dem Boden.

‚Was zum Teufel?'

Sie rückte sich im Sessel zurecht. Die Brust heraus, Bauch hinein, fiel der Rock wie zufällig so, daß er den Apex ihrer Schenkel erahnen können mußte.

Die Luft summte fast von der Intensität ihres erregten Geruchs.

„Können sie mir beim Anlegen behilflich sein, bitte?"

Ihre Stimme hatte den rauchigen Ton der Huren Babylons angenommen, von denen es hieß, kein Mann habe ihnen widerstehen können.

„Ich denke, das schaffst du schon."

Das Amüsement in seiner Stimme war unüberhörbar.

„Was wenn nicht? Ich bin in so Dingen fürchterlich ungeschickt."

„Dann wirst du einfach so lange üben müssen, bis es klappt. Wie gesagt, ich habe Zeit. Ich habe so lange auf diesen Moment gewartet, da kommt es auf ein paar Stunden, oder auch Tage, nicht an. Aber ich bin ein alter Mann, wie du sicher schon bemerkt hast. Ich komme nicht mehr so gut ohne Schlaf aus, wie früher. Ich werde nach dem Frühstück wieder hereinschauen."

Er stand auf, ohne sie eines weiteren Blicks zu würdigen. Sie war sprachlos. Nicht nur, daß er tatsächlich einfach so ging, ohne jedes Zögern, ohne jeglichen sichtbaren Willenskampf. Er schien auch überhaupt nicht erregt zu sein. Selbst einen Schwulen hätte die Wolke ihres Duftes berühren müssen. War er ein Kastrat? Oder stoppte die Barriere auch ihren Duft und die Wirkung ihres Körpers?

In einem plötzlichen Wutausbruch warf sie ihm den Halsreif hinterher. Wie sie es fast erwartet hat, prallte er wirkungslos an der Barriere ab. Sie ließ sich in den Sessel fallen und starrte finster auf seinen Rücken. Es würde sich schon zeigen, wer von ihnen den längeren Atem hatte.

Das ging nicht. Er hatte unrecht. Es würden weder Langeweile noch Hunger sein, die sie den Halsreif anlegen ließen. Es war ihre Tochter. Sie konnte ihre Tochter nicht mit Warten quälen, um eine dumme Machtprobe zu gewinnen. Sie verbrachten so schon zu wenig Zeit miteinander.

Sie sprang auf und hob den Reif vom Boden.

„Warten sie", rief sie, gerade als der alte Mann seine Hand auf den Türknauf legte, „ich zieh den scheiß Reif an."

Der Mann hielte inne, drehte sich gemächlich um und lächelte gönnerhaft, als hätte er nichts anderes erwartet.

„Das war schneller, als ich gedacht hätte. Aber vernünftig. Sehr vernünftig."

‚Arroganter Bastard', dachte sie. Wenn da nicht die Tochter wäre.

Was scherte sie die Tochter? Der Reif konnte nichts gutes bedeuteten, und dieses Risiko wollte sie für eine Blage auf sich nehmen?

Natürlich. Jede Mutter würde für ihr Kind so ein Risiko auf sich nehmen. Auch eine Prostituierte wie sie. Wo kamen nur die fremden Gedanken auf einmal her? Wenn es kein Alptraum und keine Drogen waren, wurde sie verrückt?

Unbeholfen fummelte sie mit dem Verschluß. Der Reif lag eng um ihren Hals, die Glieder des Verschlußes waren kurz und fiddelig. Sie schnaubte frustriert, als der Haken zum dritten Mal an der Öse vorbeischrammte.

Warum mühte sie sich eigentlich so? Da war doch ein zweites Paar Hände, welches ihr behilflich sein konnte. Diesmal würde er ihr einfach helfen müssen. Schließlich wollte er, daß sie den Reif anlegte. Es konnte jedenfalls nicht schaden, es noch einmal zu probieren. Wer nicht kämpfte, hatte schon verloren.

Es fiel ihr nicht schwer, eine Maske der Frustration aufzusetzen.

„Ich schaff das nicht. Meine Finger sind einfach zu ungeschickt für den mickrigen Verschluß. Wären sie nicht doch so freundlich?"

Sie warf ihm einen scheinbar verzweifelten Blick zu, bevor sie sich umdrehte und mit koketter Bewegung die blonden Locken beiseiteschob, um ihren schlanken Nacken zu entblößen.

Er lachte leise.

„Dann wirst du wohl üben müssen, bis es klappt. Wie gesagt, ich habe Zeit. Ich sehe dich dann später."

„Nein, bitte. Ich habe keine Zeit. Meine Tochter wartet. Sie versteht nicht, warum ihre Mutter oft ganze Nächte weg ist."

Sie warf ihm einen Blick zu, diesmal ehrlich flehend. Er runzelte die Stirn. Etwas schien ihn zu verwirren.

„So, so", murmelte er. „Da scheint ja was von der Nutte übriggeblieben zu sein. Das ist unerwartet. Aber so geht das halt mit der Forschung, man erlebt immer wieder Überraschungen, gute und schlecht. Mal abwarten, was diese ist, nicht wahr."

Die letzten beiden Sätze sprach er laut und klar an sie gewandt. Er lächelte dabei, was sie wenig beruhigend fand. Was hieß, ‚was von der Nutte übriggeblieben'? Abgesehen davon, daß sie den Ausdruck nicht mochte, was sollte sie sein, wenn nicht sich selbst? Oder nicht?

„Nichtsdestotrotz, das ist nicht mein Problem. Außerdem sollte die Kleine dich eh nicht vor heute Abend zurück erwarten. Reichlich Zeit zum Üben. Bis später."

Wieder drehte er sich um und ging aus dem Raum, ohne ihre Proteste zu beachten.

Was bildete sich dieser arrogante Greis ein? Aber egal, wie sie es drehte oder wendete, es schien, als säße er tatsächlich am längeren Hebel. Ihre einzige Hoffnung war, daß er etwas übersehen hatte, was der Sonnenaufgang zu Tage bringen würde. Ansonsten blieb ihr nur, seinen Wünschen nachzukommen und zu hoffen, daß er sie wirklich spätestens am Abend gehen lassen würde.

Vielleicht gehörte dies alles noch zu dem Spiel, für daß er sie bezahlte? Ein besonders verwirrendes Rollenspiel, in dessen Details man sie nicht eingeweiht hatte. Das war die einzige Möglichkeit, oder?

Sie ließ sich wieder in den Sessel fallen und versuchte ihr Glück mit dem Verschluß des Halsreifes. Irgendwann endlich gelang es ihr, und der Haken schnappte in der Öse ein. Der Reif war wirklich verdammt eng. Bei jedem Atemzug hatte sie das Gefühl, ihren Adamsapfel über das Metall reiben zu spüren. Ansonsten fühlte er sich kühl an und ein wenig merkwürdig. Fast wie ein Tens Gerät, als würde permanent ein schwacher Strom auf sie überspringen.

Dann wartete sie.

Wieder hatte sie keine Möglichkeit, den Verlauf der Zeit einzuschätzen, außer ihrem eigenen Herzschlag und den Atemzügen. Sie trug keine Uhr, sie konnte im Raum keine sehen, die Vorhänge verhüllten den Blick auf Mond oder Sterne. Nicht einmal das schwache Maß der Zeit, daß ihr zuvor die Kerzen geliefert hatten, stand mehr zur Verfügung.

Aber auch sie hatte Geduld. Unendlich viel Geduld. Und seltsamerweise wurde sie nicht müde.

So zählte sie ihre Atemzüge und wartete.

Irgendwann wurde es deutlich, daß ein neuer Tag anbrach. Und immer noch wartete sie.

Das Licht, welches durch die Vorhänge fiel, wurde heller, bis die Sonne voll aufgegangen sein mußte. Sie stand auf und Schritt die Barriere ab. Inspizierte das Pentagramm und die Sigel mit großer Sorgfalt. Ein paar der Zeichen erkannte sie. Es war ein potenter Bannkreis, fast schon Overkill, um sie gefangen zu halten.

Pentagramm? Sigel? Bannkreis?

Woher kamen all diese Gedanken, die sich anfühlten, wie Erinnerungen? Sie wußte, sie hatte so etwas noch nie gesehen. Sie wußte auch, sie hatte doch. Sie fühlte sich nach Schreien und Toben. Aber diese Befriedigung würde sie dem alten Knacker nicht geben.

Also wartete sie wieder.

Endlich erschien er. So makellos gekleidet wie zuvor in der Nacht. So voller arroganter Selbstsicherheit. Die, wie es im Moment aussah, auch noch berechtigt war.

„Guten Morgen, meine Liebe. Wie ich sehe, hat das Üben Früchte getragen. Dann können wir ja zum nächsten Schritt übergehen."

„Und was wäre der? Sie haben mich zwar bis zum Abend bezahlt, aber die Nacht auf einem Stuhl zu schlafen, auch wenns ein schicker ist, ist nicht wirklich Teil der Abmachung."