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Im Nachtzug

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Nadine und Alex verführen ein junges Pärchen.
4.9k Wörter
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Nadine betrat das Zugabteil und hätte beinahe geflucht. Im letzten Moment besann sie sich auf ihre Erziehung, aber die gute Laune war dahin. Bei der Onlinebuchung war das Abteil völlig leer gewesen, nun waren zwei der sechs Plätze belegt. Zwei junge Leute, ein Mädchen und ein Junge, saßen sich auf den Fensterplätzen gegenüber. Am Fenster zog eine weitläufige Graslandschaft vorbei und die Räder der alten Wagons klapperten monoton über die Gleise.

"Hey, geht das mal weiter? Das Zeug hier ist schwer.", beschwerte sich Alex hinter ihr. Ein Koffer wurde Nadine gegen den Po gedrückt, wie um sie in das Abteil zu schubsen.

"Hallo! Wie es scheint, sind wir eure neuen Reisegefährten.", bemühte sie sich um ein fröhliches Lächeln und ignorierte ihren meckernden Freund. "Seid ihr auch aus Deutschland?"

Die beiden sahen auf. Nadine schätzte sie auf um die zwanzig, vielleicht etwas jünger. Das Mädchen hatte karottenrote, lange Haare, die sie offen trug. Ihr Gesicht war mit Sommersprossen gesprenkelt. Auf ihrer Stirn standen trotz ihrer luftigen Kleidung kleine Schweißperlen. Kein Wunder, die Sonne brannte auf den Wagon und die Klimaanlage hatte den Kampf offensichtlich schon vor einiger Zeit aufgegeben. Der typische Geruch nach Plastik, Bremsstaub und zu vielen Menschen lag in der stickigen Luft.

Dem jungen Mann erging es nicht besser, eher schlechter. Unschuldig daran war er nicht, seine braune Cordhose und sein kurzärmeliges Hemd waren nicht die erste Wahl für dieses Wetter. Auf der Nase trug er eine Brille, die er mit einer gewohnt wirkenden Geste zurechtschob.

"Ja.", sagte er knapp und wandte sich dann wieder dem Buch zu, in dem er gelesen hatte.

"Mann, Niklas, du sprudelst ja über vor Freundlichkeit.", sagte die Rothaarige. "Hi, ich bin Laura, und das ist mein mürrischer Freund Niklas. Wie heißt du?"

"Ich bin Nadine.", sagte sie und trat endlich ins Abteil, um den Weg freizumachen. "Und der hier, der mir gleich unsere Koffer ins Kreuz schmeißt heißt Alexander. Ich denke, wir bleiben gleich beim 'Du', oder?"

"Oh.", machte Laura und ihre Wangen nahmen einen niedlichen Rotton an. "Tut mir leid, ich wollte nicht ..."

"Ist schon gut.", unterbrach sie Nadine. "So fühlen wir uns nicht ganz so alt in der Gegenwart von euch jungen Hüpfern."

"Hi ihr zwei.", sagte Alex, der schnaufend die Koffer in das Abteil wuchtete. Seine sonst so wilden braunen Haare klebten ihm an der Stirn. Er trug ein T-Shirt und hellbraune Shorts, die beide schon von feuchten Schweißflecken geziert waren. "Ihr habt nicht zufällig eine Dusche hier?"

Laura kicherte. Nadine entging nicht, wie genau sie Alex musterte. Kein Wunder, er war durch die Hitze etwas derangiert, bot aber einen leckeren Anblick. Sein helles Shirt klebte an seinem Oberkörper, wodurch seine definierten Brust- und Bauchmuskeln gut zur Geltung kamen. Gemeinsam mit Laura sah sie dabei zu, wie er die beiden sperrigen Koffer auf die Gepäckablage wuchtete.

"Das ist übrigens alles ihr Zeug. Von mir ist da fast gar nichts drin.", verkündete er, nachdem er sich schwer atmend auf den freien Sitz beim Gang geworfen hatte.

Nadine hatte gegenüber Platz genommen und die Beine überschlagen. Sie trug ein leichtes, helles Sommerkleid mit einem verspielten Muster, das knapp über den Knien endete. Ihre Sitzposition verbarg ihr kleines Geheimnis: Sie hatte unter dem Kleid auf ein Höschen verzichtet. Am liebsten hätte sie auch den BH weggelassen, aber das wäre angesichts des tiefen Ausschnitts und ihrer stattlichen Brüste wagemutig gewesen. Auf ihrer Stirn saß eine Sonnenbrille und schob den Pony ihrer schwarz gefärbten Haare nach oben.

"Ich bin eben gerne auf alles vorbereitet.", sagte Nadine und warf ihrem Freund einen spöttischen Blick zu. "Konnte ja keiner ahnen, dass der Sommer doch noch in die Gänge kommt."

"Wir gleichen das aus.", sagte Laura mit einem verlegenen Lächeln und deutete auf die kleine Reisetasche über ihrem Kopf. Sie warf Alex immer wieder einen Blick zu und spielte versonnen mit einer Haarsträhne. "Nur leichtes Gepäck."

Die vier -- eigentlich die drei, Niklas starrte weiterhin stur auf sein Buch -- kamen ins Gespräch. Sie erfuhren, dass die beiden Studenten waren, frisch das erste Semester hinter sich hatten und alle Groschen für eine Reise nach Budapest zusammengekratzt hatten. Nun ging es zurück in die Heimat in den Norden Deutschlands. Die Rothaarige erzählte, dass sie erst seit wenigen Monaten zusammen waren, und erntete dafür einen kritischen Blick ihres Freundes. Nadine plauderte ihrerseits aus dem Nähkästchen, berichtete von ihrer langjährigen Beziehung mit Alex.

Dieser hatte sich von den Strapazen des Kofferschleppens erholt und sich entspannt auf seinem Sitz ausgebreitet. Gefühlt nahm er die Hälfte des Abteils ein, so hatte er Arme und Beine von sich ausgestreckt. In dieser Position entfaltete seine eng anliegende Shorts ihre ganze Wirkung und ließ erahnen, dass er ein Prachtexemplar mit sich führte. Nadine rieb bei dem Anblick unbewusst ihre Schenkel aneinander. Aus den Augenwinkeln sah sie, dass sie nicht die Einzige war, die die Aussicht genoss. Laura starrte Alex immer wieder zwischen die Beine, gab sich zwar Mühe es zu verbergen, scheiterte aber daran.

Nadine konnte ein Kichern nur mühsam verhindern, als sich die junge Frau in die Unterlippe biss und Alex einen gewissen Blick zuwarf. Ihr Freund spielte perfekt mit, zeigte ein breites, strahlendes Lächeln und gab vor, nichts zu bemerken.

Als er davon erzählte, welche Kneipen und Clubs sie im Urlaub entdeckt hatten, verfinsterte sich Lauras Miene.

"Schade, dass wir euch jetzt erst kennenlernen.", murrte sie. "Dann hätte ich vielleicht auch etwas schönes erlebt."

Niklas schnaubte. Nadine hatte fast vergessen, dass er da war, doch jetzt klatschte er das Buch geräuschvoll auf seine Schenkel. "Fang nicht damit wieder an. Saufen und tanzen können wir auch zu Hause, dafür fahr ich nicht durch halb Europa. Sei froh, dass du einmalige Kulturgüter kennengelernt hast."

"Oh ja, danke. Ich bin überglücklich, zwanzig exakt gleich aussehende Kirchen besucht zu haben. Es wird mein Leben auf immer bereichern." Laura verschränkte die Arme unter ihren kleinen Brüsten und presste schmollend die Lippen aufeinander. "Könnt ihr euch das vorstellen? Jeden Tag in der Hitze von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit rennen und dann abends nur im Hotel hocken?"

"Nein, kann ich nicht. Du Alex?" Nadine zwinkerte ihrem Freund zu, der den Kopf schüttelte. Ob er an das Gleiche dachte wie sie? Um sicherzugehen, stellte sie ihre Füße auf den Boden und öffnete ihre Beine. So, wie er in seinem Sitz lümmelte, dürfte Alex jetzt die beste Aussicht auf ihre blankrasierten Schamlippen haben.

Es war nicht das erste Mal in diesem Urlaub, dass Nadine auf ihre Unterwäsche verzichtete. In einem schicken Restaurant hatte sie Alex fast wahnsinnig gemacht. Später an dem Abend hatte er sich dann gerächt, indem er sie auf der Tanzfläche inmitten eines unglaublichen Gewusels gefingert hatte.

Aufmerksam beobachtete Nadine die Ausbeulung seiner Hose und da: Etwas bewegte sich, sein Schwanz wurde geweckt und begann zu wachsen. Sein Blick ruhte zwischen ihren Beinen. Laura schaute inzwischen aus dem Fenster, Niklas war wieder demonstrativ hinter seinem Buch verschwunden.

Ausgiebiger Sex im Zug war ihr Ziel gewesen, als sie mit Geduld bei der Buchung nach dem letzten leeren Abteil gesucht hatte. Zwischenzeitlich war ihr Traum geplatzt, doch vielleicht würde sich hier etwas viel Besseres ergeben.

Nadine war mit Alex schon so lange zusammen, dass sie sich gerne einbildete, allein mit Blicken mit ihm kommunizieren zu können. Dies war einer dieser Momente, in denen diese Fähigkeit zum Einsatz kommen musste. Sie schloss ihre Beine wieder, um seine Aufmerksamkeit zu gewinnen. Dann deutete sie mit einem kurzen Seitenblick auf Laura.

'Willst du sie?', lautete ihre mentale Frage.

Er zuckte mit den Achseln. 'Weiß nicht. Darf ich denn?'

Vielleicht hieß es auch 'Häh? Was willst du?', aber Nadine war die erste Interpretation lieber. Sie strich eine Strähne ihrer schwarzen Haare hinter ihr Ohr, lächelte ihn an und nickte langsam.

Alex sah zu Laura herüber und rutschte auf seinem Sitz hin und her, um in seiner Hose für etwas Ordnung zu sorgen. Sein Lächeln ließ Nadine hoffen, dass er ihre Interpretation der Telepathie teilte.

Partnertausch war für sie nicht vollständig neu. Nach langem Zögern hatten sie sich durchgerungen, ihren besten Freunden Jasmin und Paul an einem feuchtfröhlichen Abend diesen Vorschlag zu unterbreiten. Es war für Nadine eine intensive Erfahrung, nach langer Zeit wieder einen anderen Schwanz in sich zu spüren. Doch das war nicht das Umwerfende daran. Zu sehen, wie ihr Freund es mit ihrer besten Freundin trieb, hatte sie fast um den Verstand gebracht und ihr einen wahnsinnigen Orgasmus beschert. Paul hatte das auf sich bezogen und noch Wochen später damit geprahlt. Nachdem Nadine alle anderen eingeweiht hatte, war es ein beliebtes Ritual, sich wissend anzusehen, wenn er wieder davon anfing.

Das hier wäre neu. Sie mochte Lauras niedliche Art, ihre verträumte Freundlichkeit. Nadine ließ ihren Gedanken freien Lauf und stellte sich vor, wie die kleine Rothaarige auf ihrem Alex hockte und sich langsam auf seinen Schwanz herabließ.

Ihre Muschi reagierte mit einem freudigen Zucken auf diese Fantasie. Ihr wurde wärmer und ihr Herz machte einen kleinen Satz.

"Ich geh uns mal was zu trinken suchen.", verkündete sie, bemüht, die Aufregung aus ihrer Stimme zu verbannen. "Kommst du mit, Geliebter?"

"Bin dabei.", stimmte dieser zu. Etwas umständlich erhob er sich und zupfte an seiner Hose herum, damit sein erwachender Schwanz besser verborgen wurde. Laura hatte hergesehen und schaute schnell wieder weg. Ihre Wangen färbten sich erneut.

"Wollt ihr auch was?"

"Nein.", brummte Niklas.

"Wasser, bitte.", sagte Laura und schaute zu Alex. "Mir ist echt heiß."

Wieder gelang es Nadine nur knapp, ein Kichern zu unterdrücken. Die Kleine war echt süß.

"Da finden wir schon etwas.", lächelte Alex sie strahlend an und verschwand mit Nadine im Gang.

*

Sie kamen nur einen Wagon weiter, da packte Nadine Alex und zerrte ihn in eine Nische. Ein Fahrkartenautomat verhinderte, dass man sie vom Gang aus sah. Sie war einen Kopf kleiner als er, aber brachte erstaunliche Kraft auf. Sie drückte ihn an die Wand, drängte ihren Körper gegen seinen und gab ihm einen langen Zungenkuss.

Sein Schwanz erwachte vollends zum Leben und presste gegen ihren flachen Bauch. Durch den dünnen Stoff ihrer Kleidung waren seine Konturen und die von ihm ausgehende Wärme deutlich zu spüren.

"Huch, was wird das denn?", fragte er, als sie den Kuss löste.

Anstelle einer Antwort packte sie seine Hand und führte sie unter ihr Kleid. "Das ist nicht nur Schweiß, was du da spürst.", flüsterte sie ihm ins Ohr.

"Da ist wohl jemand geil.", stellte er das Offensichtliche fest. Er lugte hinaus in den Gang und sah sie entschuldigend an. "Da hinten kommt jemand. Sorry, hier erwischt man uns."

Seine Hand ruhte jetzt auf ihrem Hintern. So aneinandergekuschelt sahen sie wie ein verliebtes, aber einigermaßen züchtiges Paar aus. Nadine wartete, bis die Schritte auf dem Gang sie passiert hatten.

"Nein. Nicht hier.", sagte sie leise, als sie niemanden mehr in Hörweite glaubte. "Und nicht ich. Ich will, dass du sie fickst."

Seine Augen weiteten sich, aber nicht genug, als dass sie ihm eine völlige Überraschung abnahm. "Sie?", fragte er und bemühte sich um einen unschuldigen Tonfall. "Du meinst die Kleine? Laura?"

"Natürlich. Wen denn sonst? Die Schaffnerin?"

"Warum?", fragte Alex und ignorierte ihren Spott.

"Willst du sie nicht?" Nadine trat von einem Fuß auf den anderen. Hatte sie ihn etwa falsch eingeschätzt? Oder vermutete er gar eine Falle?

Er kratzte sich verlegen am Kopf. "Doch, schon. Sie ist süß. Und so herrlich schlecht im Flirten. Wenn es für dich ok ist, würde ich wohl nicht nein sagen. Aber du vergisst da was Wichtiges: Ihren Freund."

Puh, er beschimpfte sie nicht als Wahnsinnige, sondern hatte Interesse. Erleichtert atmete Nadine aus. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass sie die Luft angehalten hatte.

"Ich bin ja auch noch da. Ich kann mich um den kleinen Bücherwurm kümmern." Nadine streichelte über seine Schulter. "Wie sieht es aus, schaffst du es alleine, wenn ich ihn euch vom Hals schaffe?"

Alex setzte sein bestes Jägerlächeln auf und rief damit spontan eine Horde Schmetterlinge in Nadines Bauch hervor. "Das bekomme ich schon hin."

*

Die Sonne ging unter und tauchte das Abteil in ein warmes, orangenes Licht. Sie hatten beschlossen, bis zur Nacht mit der Ausführung ihres Plans zu warten. So war der Nachmittag ereignislos verstrichen. Das flache Land hatten sie nach und nach hinter sich gelassen, Wälder und Berge dominierten die Aussicht.

Immer mal wieder waren kleine Gespräche aufgeflackert, an denen Laura sich stets eifrig beteiligte. Alex war aufgerutscht, saß jetzt neben ihr. Sie fragte ihn über allerlei Belanglosigkeiten aus.

Ab und an hatte sogar Niklas aufgesehen und trug etwas zu der Unterhaltung bei, als es um den zurückliegenden Urlaub ging. Stolz berichtete er von ihren Besuchen in zahlreichen Museen und die erfolgreiche Erledigung des Blogeintrags "Die hundert wichtigsten Orte in Budapest". Laura verdrehte die Augen, aber Nadine gab Interesse vor, rutschte ihrerseits auf und hörte artig zu, als Niklas über die Besonderheiten der Top Ten dozierte.

Zum Abendessen hatte jeder etwas dabei, niemand schien dem Essensangebot der Bahngesellschaft so recht zu trauen. Alex und Laura kicherten zusammen, tauschten belegte Brote wie Teenager auf dem Schulhof. Skeptisch schaute Niklas dem Treiben zu, entspannte sich aber, als er bemerkte, dass Nadine keineswegs besorgt war.

Die Sonne verschwand hinter einer Bergkette und von einem Moment auf den anderen sorgten nur die Leuchtstoffröhren an der Decke für eine künstliche Beleuchtung.

Nadine reckte sich und stieß Alex dabei wie zufällig mit dem nackten Fuß gegen das Knie. Ihre Schuhe hatte sie der Bequemlichkeit wegen ausgezogen.

"Irgendwie hab ich noch Durst.", sagte er und streckte sich seinerseits. Die Hände verschränkte er hinter dem Kopf. "Aber Wasser kann ich bald nicht mehr sehen. Was meinst du, Geliebte, gibt es in diesem Bummelzug auch noch etwas ordentliches zu trinken?"

"Das hoffe ich doch.", antwortete sie und hatte dabei Sorge, dass es ein wenig zu künstlich und nach schlechter Schauspielerei klang. Umständlich schlüpfte sie wieder in ihre weißen Ballerinas. "Ich kann ja mal was suchen gehen."

Sie legte Niklas eine Hand auf den Oberschenkel. Er schrak von seinem Buch hoch, mit der Berührung hatte er offenbar nicht gerechnet.

"Was sagst du, Kulturexperte. Wollen wir unseren Geliebten etwas vernünftiges zu trinken besorgen?", fragte sie ihn und sah ihm dabei tief in die Augen.

"Ich, äh ...", stammelte er. Sein Blick zuckte zwischen ihr und Laura hin und her. "Warum ich?"

Nadine lächelte ihn an und streichelte wie beiläufig über seinen Oberschenkel. "Ich hatte gehofft, dass du dich ein wenig mit Wein auskennst. Außerdem hast du vorhin mit deinen Ungarischkenntnissen angegeben, wer weiß, ob wie sie nicht brauchen."

Er warf Laura einen hilfesuchenden Blick zu. "Ich bin sicher, die sprechen auch deutsch.", murmelte er.

"Nun sei kein Stoffel und geh mit.", sagte Laura und verpasste ihm einen Knuff gegen das Knie. Nadines Hand konnte ihr nicht entgangen sein. "Sie wird schon nicht beißen und du siehst mal was anderes als immer nur dein Buch."

"Na schön.", seufzte er übertrieben, als hätte er sich verpflichtet, drei Stunden Holz zu hacken.

"Prima.", grinste Nadine. Sie hakte sich bei ihm unter und schlenderte aus dem Abteil. Auf der Schwelle drehte sie sich um und zwinkerte Alex zu. Sie sah, wie er klischeehaft seine Arme sinken ließ und so, wie zufällig, seine Hand um Lauras Schulter legte.

*

Ein paar Wagons weiter fanden sie den Speisewagen. Er war verlassen. Nadine überredete Niklas, sich dort ans Fenster zu setzen und auf die Bedienung zu warten.

Einen Moment saßen sie schweigend da und beobachteten ihre Spiegelbilder auf der Innenseite der Zugfenster.

"Ich glaube, Laura verlässt mich bald.", sagte Niklas auf einmal. Seine Lippen waren aufeinandergepresst und er rang mit seinen Händen.

"Hey, wie kommst du denn dadrauf?", fragte Nadine.

"Ach, ich weiß nicht." Er seufzte und hob in einer hilflosen Geste die Hände. "Sieh uns doch an. Ich bin ein Langweiler. Wir sind jung und erkunden Europa. Und was mache ich? Schleppe eine Frau wie Laura von Kirche zu Kirche, anstatt mit ihr feiern zu gehen."

Nadine langte über den Tisch und legte ihre Hand auf seine, um sein nervöses Gezappel zu unterbinden. "Du bist zu hart zu dir.", sagte sie sanft. "Ihr seid doch nicht ohne Grund zusammen."

Er zuckte mit den Achseln und wich ihrem Blick aus. Seine Hände waren warm und schwitzig, obwohl der Abend langsam Abkühlung brachte und eine leichte Brise durch ein geöffnetes Zugfenster strich. Das Horn des Zugs ertönte wie ein langgezogener Klagelaut; kurz darauf passierten sie eine Schlange von Scheinwerfern, die vor einem Bahnübergang warteten.

"Laura ist ein Mensch, der nicht Single sein kann. Ich hatte halt Glück, dass ich in der neuen Umgebung der erste war."

Nadine schüttelte den Kopf. "Du bist unfair, Niklas, und das weißt du. Wenn sie jemand anderen wollte, hätte sie dir es sicher gesagt. Sie wirkt wie jemand, der sein Herz auf der Zunge trägt. Vielleicht musst du nur ein kleines bisschen offener werden. Einfach mal was verrücktes machen und sie damit beeindrucken, um euer Beziehung neuen Schwung zu verleihen."

Er sah auf. "Und was soll das sein? Ich hab schon versucht, mit ihr in Clubs zu gehen. Ist jedes Mal ne Katastrophe, die Kerle umschwärmen sie und ich werde stinkig."

Nadine beugte sich vor, gewährte ihm so einen optimalen Ausblick in ihren tiefen Ausschnitt. "Wie ist euer Sex denn so?", fragte sie wie beiläufig.

"Wie bitte?" Seine Augen waren wie automatisch von ihren Brüsten angezogen worden, doch jetzt zuckte sein Blick wieder nach oben.

"Na euer Sex. Habt ihr Spaß im Bett?", kicherte Nadine. Sie strich mit ihrem Daumen über seinen Handrücken und stellte zufrieden fest, dass er seine Hände nicht wegzog.

"Schon, denke ich." Seine Ohren waren knallrot und veranlassten Nadine erneut zu einem breiten Lächeln. "Sie hat sich nicht beschwert."

"Ach Niklas. Glaubst du, sie schreibt dir einen Beschwerdebrief? Sag schon, geht sie ab, wenn ihr es treibt? Was macht ihr so? Bläst sie dir einen? Leckst du sie? Habt ihr es schon mal von hinten probiert?"

"Ich ..." Sein Mund öffnete sich ein paar Mal. "Das waren viele Fragen auf einmal."

"Na gut, dann vielleicht etwas anderes." Sie nahm seine Hände fester, beugte sich weiter vor, sodass ihre Gesichter nur Zentimeter voneinander entfernt waren. "Habt ihr schonmal über Partnertausch nachgedacht?"

Sie gab ihm keine Chance zu einer Antwort. Sein Blick zuckte zu ihrem Mund und das reichte ihr. Sie überwand die letzten Zentimeter, legte eine Hand an seine Wange und hauchte ihm einen zärtlichen Kuss auf die Lippen. Ein kleines Stück zog sie sich zurück, er folgte ihr. Sie ließ es zu, erlaubte ihm, sie zu fangen, und küsste ihn erneut. Wieder und wieder trafen sie sich. Nadine klopfte mit ihrer Zunge an, doch das riss ihn aus seiner Trance.

Er zuckte zurück, starrte sie erschrocken an, als hätte sie ihn geschlagen. "Was hab ich getan?", flüsterte er und legte seine Hand über seinen Mund.

"Was verrücktes.", antwortete Nadine.

"Nein. Nein, nein, nein. Ich habe Laura betrogen. Jetzt wird sie mich auf jeden Fall verlassen." Er schüttelte hektisch den Kopf, nahm die Brille ab und wischte sich über die Augen.

"Beruhige dich, Niklas, es ist nichts schlimmes passiert." Sie versuchte, wieder seine Hände zu greifen, doch er sprang auf und wich einen Schritt zurück.

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