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Jans Schwiegermutter 04

Geschichte Info
Mama weiss Rat.
6.1k Wörter
4.48
272.3k
11
Geschichte hat keine Tags

Teil 7 der 14 teiligen Serie

Aktualisiert 06/10/2023
Erstellt 02/04/2021
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- Fortsetzung-

Pia ließ sich im elterlichen Wohnzimmer in die Couch plumpsen und ergriff die Bedienung des Fernsehers. Niklas schlief oben, sie hatte ihn ins Schlafzimmer der Eltern gebracht, ihm ein Märchen vorgelesen, und schon nach wenigen Minuten war er eingeschlafen. Kein Wunder, denn sie waren zuvor zwei Stunden im Wald herum getollt. Die Eltern hatten Niklas, der Sohn ihrer älteren Schwester, eine Woche bei sich gehabt, da seine Mutter ein Wochenendseminar besuchte.

Mama hatte am Telefon erklärt, am Samstag hätten sie und Herbert jeweils Musikunterricht. Luisa Roth würde sonst immer zu ihnen kommen, aber mit Niklas im Haus wäre das ungünstig, darum möchten sie ausnahmsweise den Unterricht bei der Musiklehrerin zu Hause besuchen. Marie sei erst gegen Abend zurück, könne Niklas deshalb nicht vorher abholen. Ob Pia so lieb sein würde, für einige Stunden ihren Neffen zu hüten. Sie hatte gerne zugesagt, es war Samstag, sie hatte frei, Jan war beim Sport, und Niklas war wirklich ein süßer Knirps.

Pia hatte sich gefreut auf das Babysitting, etwas weniger über die Zusicherung der Mutter, sie würde später als Gegenleistung bei ihnen zu Hause zum Rechten sehen, ein bisschen aufräumen und putzen, was halt so in einem Haushalt von Zwanzigjährigen liegen bliebe.

Pia hatte auch noch einen anderen Grund gehabt bei Mama aufzutauchen. Das Abenteuer mit Jan und Sarah in der Plüsch-Bar, und gleich noch die ganze Nacht bei ihnen zu Hause hatte sie aufgewühlt. Nicht dass sie etwas bereute, im Gegenteil, sie war genauso entschlossen wie Jan, es nicht mit diesem einen Mal auf sich beruhen zu lassen. Es war auch schon vereinbart, dass sie das nächste Mal beide Männer für sich alleine haben würde. Der Gedanke, sich gleich mit zweien einzulassen, ließ sie vor Ungeduld kaum mehr schlafen.

Allerdings hatte sie sich auch gefragt, wohin das alles führte. Ihre Mutter hatte weit mehr Lebenserfahrung als sie, mit ihr konnte sie darüber reden. Nun ja, vielleicht traf Jans Vermutung zu, und den Eltern würde nichts ferner liegen als sexuelle Themen, dann wäre Mama bloß schockiert und nicht wirklich eine Hilfe. Egal, sie würde sich herantasten und konnte sich immer noch entscheiden das Unterfangen abzublasen.

Pia zappte sich durch einige langweilige Nachmittags-Shows, da hörte sie den Wagen der Eltern vor dem Haus. Der Musikunterricht schien ihnen gut getan zu haben, denn sie betraten das Haus strahlend und mit rosigen Wangen. Pia stellte den Fernseher aus, umarmte und küsste die beiden und ließ sich erzählen, wie herrlich es sei, zu dritt zu musizieren.

Sie erinnerte sich verschwommen an ihre eigenen Klavierstunden während der Schulzeit bei Luisa Roth, einerseits die spröde Lehrerin, die neben ihr auf dem Hocker saß und dozierte, dann aber, wenn sie in die Tasten griff, ein Wesen, das pure Sinnlichkeit ausstrahlte, die sich auf Pia übertrug und sie einmal beinahe dazu verleitet hatte ihre Klavierlehrerin zu küssen. Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als Mama nach Niklas fragte.

Pia versicherte ihrer Mutter, dass alles gut gegangen sei und der Bub oben schlief. Die drei setzten sich im Wohnzimmer zu Kuchen und Tee. Die Eltern sprachen begeistert über ihren Musikunterricht, doch Pia konnte sich kaum auf das Thema konzentrieren, andauernd schwirrten die Bilder aus der Plüsch-Bar durch ihren Kopf. Schließlich beendete Papa die Plauderei:

„So, ich glaube, Marie dürfte unterdessen zu Hause sein. Ich rufe sie schnell mal an und bringe Niklas zurück."

Pia erklärte, sie würde den Bub wecken und nach unten bringen, Mama hätte ja seine Sachen bereits in die Tasche neben der Haustür gesteckt, fehle bloß noch der Junge. Sie stieg die Treppe hoch und hörte Papa mit ihrer älteren Schwester telefonieren. Sie rief nach unten:

„Lass Marie grüßen!"

Ihr Blick fiel ins Nähzimmer, dessen Tür halb offen stand. Mit Wehmut im Herz sah sie ihr Hochzeitskleid auf einer Kleiderbüste. Sie hatte es ihrer Mutter überlassen, die es noch ändern würde für die Tochter von Freunden, deren Hochzeit bevorstand. Papa rief nach oben:

„Auch ein Gruß von Marie an dich!"

Pia trat ins elterliche Schlafzimmer und blickte aufs Bett. Es war leer. Niklas war offenbar aufgewacht und vom Bett gekrabbelt um die Welt zu erforschen. Und wie er daran war sie zu entdecken, er kniete vor Mamas offenem Kleiderschrank und räumte alles, was zuunterst lag, auf den Teppich hinaus.

„Ach Bub", seufzte Pia, „deine Oma wir nicht Freude haben, wenn ihre Sachen auf dem Boden herum liegen."

Sie kniete sich hin und begann Kunststoffhüllen aufzuschichten und zurück in den Schrank zu legen. Niklas hatte an diesem Spiel keine besonderes Interesse und krabbelte über den Teppich, um sich am Stuhl vor Mamas Schminktisch aufzurichten.

Pia beeilte sich die restlichen Hüllen zu versorgen, damit sie Niklas daran hindern konnte weiteres Unheil anzurichten, da fielen ihr die bunten Bilder auf. Erst jetzt erkannte sie, dass es sich um Pornofilme handelte. Ein Blick zur Niklas, der saß auf Mamas Stuhl, ließ die Beine baumeln und schien für einen Moment keinen Unfug im Sinn zu haben. Eine Verschnaufpause um die Hüllen hervorzuholen und zu sehen, was genau sich da im Schrank verbarg.

Nach einer Minute hatte Pia alle DVD's zurückgelegt, kniete am Boden und begriff, dass das die Pornofilme ihrer Mutter sein mussten. Oder doch die von Papa? Dann hätte er sie aber in seinem Schrank versorgt. Sie rutschte zur Seite, öffnete seinen Schrank, und tatsächlich, ebenso viele Sexfilme. Pia blätterte sich hastig durch die Titel, sah gar welche, die sie sich mit Jan zusammen angeschaut hatte. Sie stand auf und überzeugte sich, dass nichts Verräterisches mehr herumlag.

Sie schüttelte nachdenklich den Kopf, ihr wurde gewahr, dass Jan mit seiner Vermutung gründlich daneben lag, seine Schwiegereltern hätten mit Sex nichts mehr am Hut. Ihre Eltern, stets ein Muster an Sitte und Anstand, hatten es offenbar all die vergangenen Jahre geschafft zu verheimlichen, dass sie es faustdick hinter den Ohren hatten. Weder Mama noch Papa hatten ihre DVD's voreinander versteckt, also pflegten sie dieses Hobby gemeinsam.

Vermutlich würde ihre Mutter merken, dass sich jemand an ihren DVDs zu schaffen gemacht hatte. Sie musste ihr wohl oder übel gestehen, dass Niklas ein elterliches Geheimnis ans Tageslicht befördert hatte. Wie wollte sie das bloß angehen ohne ihre Gefühle zu verletzen? Pia hob Niklas auf ihre Arme und verließ das Schlafzimmer, ihr würde schon etwas einfallen.

Als sie am Treppenabsatz stand, sah sie die Eltern unten warten. Sie nahm die Stufen mit langsamen Schritten, als wolle sie mit dem Buben behutsam umgehen, aber in Wirklichkeit brauchte sie die zusätzlichen Sekunden, um das Bild der zwei distinguierten Personen im Flur unten mit den Pornos in ihrem Schlafzimmer in Verbindung zu bringen. Offenbar musste sie sich daran machen ihr Elternbild zu revidieren.

Mama nahm ihr Niklas ab, hätschelte ihn, und übergab den Jungen schließlich ihrem Mann. Herbert erklärte, nachdem er den Buben zu seiner Mutter gebracht hätte, würde er noch bei Leo und Sophie vorbeischauen. Es würde etwas später heute Abend, seine Frau soll nicht auf ihn warten. Als die vier kreuz und quer Abschiedsküsse getauscht hatten, verließ Herbert mit dem Jungen das Haus. Pia folgte Mama ins Wohnzimmer und half ihr das Teegeschirr abzuräumen. Ihre Mutter fragte:

„Ich hatte noch gar keine Gelegenheit mit dir zu sprechen. Wie läuft's denn so bei Jan und dir?"

„Gut, Mama", seufzte Pia, „alles bestens."

Ihre Mutter drehte sich um und legte den Kopf schief:

„Schön zu hören, trotzdem scheinst du mir etwas verspannt heute. Hattest du Probleme mit Niklas?"

„Nein, er war ein lieber Junge", antwortete Pia und dachte bange an den Schlafzimmerschrank. Mama hatte ihre Mutterinstinkte nicht verloren, denn sie musterte ihre Tochter und sagte:

„Na ja, irgend etwas ist anders. Ich kenne dich doch und weiß, wenn dich etwas beschäftigt. Läuft wirklich alles gut mit Jan?"

„Ja, sagte ich doch. Wir haben beide tolle Jobs, treiben viel Sport und haben überhaupt viel los."

Mama lachte:

„Was ich aber meine, spielt sich eher in der Nacht ab. Tschuldigung, wenn du es unangemessen findest, dass ich darüber spreche, aber ein erfülltes Liebesleben ist wichtig für ein Paar. Ich hoffe doch sehr, dass euch nach dem ersten Ehejahr nicht die Fantasie ausgegangen ist."

„Nein, tut sie nicht", protestierte Pia, „wir lassen uns immer wieder mal etwas einfallen."

Sie ergriff die Gelegenheit, Mama auf die DVD's anzusprechen:

„Wenn wir gerade beim Thema sind, Niklas ist früher aufgewacht und hat begonnen deinen Schrank auszuräumen. Ich habe die Sachen zurückgelegt, sie sind wohl etwas durcheinandergeraten."

„Ach, die Pornos?" entsann sich ihre Mutter. Ihre Stimme klang kein bisschen befangen.

„So genau habe ich nicht hingeguckt", suchte Pia eine Ausrede.

„Hast du ganz sicher", kicherte Mama, „oder willst du mir sagen, du wüsstest nicht, was Sexfilme sind? Bestimmt habt ihr euch auch schon Pornos angeguckt."

„Na gut, ja, ich habe mitgekriegt, dass es Pornos sind. Ich war bloß ein bisschen überrascht, weil... eigentlich hätte ich nicht... dass ausgerechnet ihr..."

Sie grinste verlegen:

„Es hat sogar einige Titel darunter, die wir bei uns zu Hause haben."

„Na siehst du", bestätigte ihre Mutter, „so verschieden sind wir gar nicht."

„Es ist nur", rang Pia nach Worten, „ich hätte sowas nicht von euch erwartet. Ich hatte keine Ahnung, dass ihr daran Interesse habt."

„Und wie denkst du, seid ihr zustande gekommen, deine Schwester und du? In vitro auf alle Fälle nicht."

Pia wurde heiß und kalt:

„Ach Mama, das meine ich ja nicht, ich wusste nur nicht, dass bei euch immer noch etwas abgeht."

Ihre Mutter blieb mit dem Tablett in der Hand stehen:

„Immerhin haben wir euch beide gründlich aufgeklärt und mit euch über alles gesprochen."

„Ja, das habt ihr", gab Pia zu, „es ist nur... als Teenager denkst du nicht, dass die Eltern genauso Spaß daran haben."

Mama erklärte:

„Wir haben es als unsere Elternpflicht angesehen, euch nur in die Dinge einzuweihen, die in der Gesellschaft akzeptiert sind. Pornos gehören nicht unbedingt dazu."

Sie hüstelte:

„Über solche Sachen haben wir Stillschweigen bewahrt, auch unseren Töchtern gegenüber. Die Öffentlichkeit in unserem ach so liberalen Land denkt in solchen Dingen sehr streng."

Sie schaute ihre Tochter prüfend an:

„Jetzt sei nicht so ungerecht. Du hast doch gerade gesagt, du würdest mit Jan auch Sexfilme anschauen."

„Ja, Mama, tun wir. Wir machen noch ganz andere Sachen..."

Ihre Mutter hob die Brauen:

„So so, noch ganz andere Sachen?"

Nach einer Weile nickte sie versonnen:

„Hab ich's schon früher geahnt, als sich deine Schwester zu einer braven Hausfrau entwickelt hat, dass du es sein würdest, die nach mir geraten würde."

Sie betrachtete die glänzende Stirn ihrer Tochter:

„Du schwitzt, siehst aber nicht so aus, als hättest du dich erkältet."

„Nein, ich fühle mich gesund und fit."

„Dann ist es wohl an der Zeit, dass wir uns darüber unterhalten. Gehen wir an die frische Luft, dort spricht sich's am leichtesten."

Die Frauen verließen das Haus und nahmen den Weg Richtung Wald. Bald fragte Mama:

„Gehe ich richtig in der Annahme, dass der Grund deiner Unruhe in eurem Liebesleben zu finden ist?"

„Wenn du es so ausdrücken willst... ja."

Pia war froh, dass ihre Mutter nicht weiter nachbohrte und ihr Zeit ließ. Sie gingen durch den Torbogen aus Buchenlaub, durch den sie Tage zuvor mit Jan geschritten war. Sie würde es vermeiden, Mama auf das Versteck hinter den Büschen hinzuweisen, wo sie und Jan übereinander hergefallen waren bei der Idee, sich mit ihren besten Freunden einzulassen. Sie wollte wissen:

„Du Mama, seid ihr euch immer treu gewesen, Papa und du?"

Ihre Mutter zog die Mundwinkel hoch:

„Wir haben vor allem darauf geschaut, dass jedes sich selber treu bleibt."

Sie lachte:

„Das Resultat kennst du ja. Herbert und ich sind nach wie vor zusammen, lieben uns und haben jede Menge Spaß am Leben und an allem, was sonst noch dazugehört."

Pia wurde deutlicher:

„Ich meine, hattet ihr während der Ehe Sex mit anderen Partnern?"

Mama hob die Augenbrauen:

„Geht's bei dir und Jan um eheliche Untreue?"

„Nein", wehrte sich Pia, „es ist viel komplizierter, wie soll ich sagen... Jan und ich haben... wir wollten das beide."

Ihre Mutter blieb stehen und lächelte:

„Wie ich erwartet habe. Meine Jüngste ist auf demselben Geleise wie wir."

Sie wies auf eine Sitzbank unter dichten Fichtenzweigen:

„Komm, setzen wir uns, ich glaube, es ist an der Zeit, dass du mehr über deine Eltern erfährst."

Die Frauen wischten braune Tannnadeln von der Bank und setzten sich. Mama hob an:

„Das geschieht bei den meisten Paaren, auch bei solchen, die wunderbar zusammen passen, wie du und Jan. Eines der zwei macht einen Seitensprung, und schon sind sie geschieden. Und dasselbe Spiel beginnt mit einem anderen Partner aufs neue."

„Du meinst", fragte Pia neugierig, „Papa und du, ihr seid auch fremd gegangen?"

„Erinnerst du dich noch an deine Schulzeit, deinen Musikunterricht mit Luisa Roth?"

„Ja, sie war immer bei uns. Papa und du, ihr habt bei ihr auch Stunden genommen."

„Genau", bestätigte ihre Mutter, „Luisa lehrte mich Klavier und Papa das Flötenspiel. Manchmal war ich unterwegs, und er hatte allein Musikstunde."

Nach einer Pause:

„Bald stellte ich fest, dass Luisa ihm auch ein ganz anderes Flötenspiel beibrachte."

Sie gluckste:

„Ich hätte ihr nie zugetraut, dass sie darin so gut ist."

Pia riss die Augen auf:

„Papa und Luisa?..."

„Nun ja", unterbrach sie Mama, „als ich einmal früher als sonst nach Hause kam, steckte seine Flöte in ihrem Mund."

„Wie hast du reagiert?"

„Die beiden sahen mich nicht. Ich verschwand und war erst eine Stunde später zurück. Natürlich war ich stinksauer. Ich wusste, dass Herbert in einer Woche weg sein und ich alleine Klavierunterricht bei Luisa haben würde, also wartete ich ab."

„Hast du sie fertig gemacht?"

„Das wollte ich eigentlich, aber es kam anders. In den Tagen bis zum Unterricht begann ich sie mit anderen Augen zu sehen. Von Tag zu Tag schmolz mein Groll gegenüber Herbert. Beim Klavierunterricht bemerkte ich, dass mich Luisa anschaute wie es eigentlich nur ein Mann tut."

„Du meinst, sie war nicht nur von Papa angetan?"

Mama lachte:

„Ich stellte fest, dass es mir gleich ging wie ihr. Um es kurz zu machen, wir landeten auf dem Bett und verließen es erst kurz bevor Herbert nach Hause kam. Er ahnte sofort, dass da mehr als Musik gespielt worden war, schließlich sprachen wir am Abend darüber."

Sie blickte ihrer Tochter ins Gesicht:

„Ob du's glaubst oder nicht, aber an diesem Abend schworen wir uns lebenslange Untreue."

„Und Luisa?"

„Seit deiner Schulzeit ist sie regelmäßig bei uns."

Mama kicherte:

„Selbstredend spielen wir seither zu dritt."

„Ih Mama", staunte Pia, „sowas hätte ich von euch nie gedacht."

Sie war vor Neugierde kaum mehr zu bremsen:

„Sagt ihr euch immer alles, ich meine, wenn ihr mit jemand anderem zusammen seid?"

„Gott bewahre", stieß ihre Mutter aus, „in einer Partnerschaft ist es wichtig seine Geheimnisse zu haben, und dem anderen welche zuzugestehen."

„Du meinst, du hast Geheimnisse vor Papa?"

„Sicher, er hat genauso seine Heimlichkeiten vor mir. Heute zum Beispiel ist er bei seinem Kumpel Leo. Zufälligerweise weiß ich, dass Sophie zu Hause sein wird. Die drei werden etwas anderes als Skat spielen."

„Und das macht dir nichts aus?"

„Wie könnte ich", gurrte Mama, „im Gegenteil."

Sie drehte sich zu ihrer Tochter:

„Auch wenn dich meine Wortwahl irritieren sollte, aber allein die Vorstellung, dass mein Herbert heimlich eine andere Frau fickt, macht mich heiß."

Pias Mund klappte nach unten:

„Geht dir das auch so?"

Die Mutter nickte wissend:

„Vermutlich hast du mir Ähnliches zu berichten."

„Stimmt", gab Pia kleinlaut bei, „aber... es ist nicht einfach so passiert, wir haben es geplant."

Sie erzählte ihr Abenteuer mit Jan und Sarah in der Plüsch-Bar. Als sie geendet hatte, blickte ihr Mama von der Seite ins Gesicht:

„Und jetzt willst du mich fragen, ob ihr zu weit gegangen seid?"

„Sind wir?"

„Liebst du Jan?"

„Ja."

„Möchtest du mit einem anderen Mann als mit Jan zusammen leben?"

„Nein, auf keinen Fall."

„Möchtest du trotzdem ab und zu einen anderen?"

„Um ehrlich zu sein... irgendwie schon... ja."

„Und eure Freunde, denken die gleich?"

Pia nickte.

„Na also", seufzte ihre Mutter, „wenn zwei Pärchen dasselbe wollen und sich gegenseitig achten, dann brauchen sie sich keine Sorgen zu machen."

Sie atmete auf:

„So schön es auch mit Herbert ist, ab und zu muss ich mit einem anderen bumsen."

„Ih Mama, so habe ich dich noch nie reden gehört."

„Hast du ein besseres Wort für bumsen?"

„Ficken vielleicht?... eh, nein."

„Na also, lass uns Frauen doch ab und zu mit einem anderen bumsen, unsere Männer würden es früher oder später ohnehin tun, dann bestimmt hinter unserem Rücken."

Pia kaute an einer weiteren Frage herum:

„Vorher hast du gesagt, du hättest dich mit Luisa Roth eingelassen... na ja, sie ist eine Frau."

„Vielleicht klingt das alles etwas kompliziert für dich, ich weiß, aber bei Luisa gestand ich mir endlich ein, dass ich beim Anblick eines Frauenpos genauso schwach werde wie beim prächtigen Ständer deines Vaters."

Pia räusperte sich:

„Wenn du mir schon von Luisa erzählst... es ist nämlich so, als ich mit Sarah unseren Seitensprung geplant habe, sind wir an diesem Nachmittag zusammen..."

„... auf dem Bett gelandet?" gluckste Mama.

„Eh ja, sind wir. Wieso weißt du das?"

„Du bist meine Tochter, es geschieht gelegentlich, dass Töchter nach ihren Müttern geraten."

Sie musterte Pia:

„Jetzt hoffe ich doch, dass das nicht alles ein bisschen zuviel wird für dich."

„Ich glaube nicht", lächelte Pia, „dazu sind Jan und ich bereits zu weit gegangen."

Ihre Mutter zuckte mit den Schultern:

„In solchen Sachen sind die gesellschaftlichen Regeln keine Entscheidungshilfe, besser du richtest dich nach deinem Bauchgefühl."

Sie neigte sich zu ihrer Tochter:

„Und? Was sagt dein Bauch?"

Pia grinste verlegen:

„Klar machen wir weiter, eigentlich haben wir es bereits abgemacht."

Sie blickte gedankenverloren ins Buschwerk:

„Du Lieber, ich hätte nie geglaubt, dass ich eines Tages meiner Mutter erzählen würde, ich hätte in einer Bar zugeschaut, wie mein Mann eine andere fickt, während ich es mir selber besorge."

Mama schmunzelte:

„Tue ich auch immer, wenn ich zuschaue, wie Papa Luisa von hinten nimmt."

„Was? Ihr macht es auch zu dritt?"

„Natürlich", antwortete ihre Mutter und erhob sich, „aber wohl besser, ich verrate dir nicht gleich alles, sonst hältst du uns noch für verdorben."

Die Frauen kehrten zum Haus zurück. Im Flur ging es durch Pias Kopf, dass sie in Mamas Schlafzimmerschrank eine DVD gesehen hatte, die sie sich eigentlich schon früher hätte kaufen wollen. Sie drehte sich verlegen zu ihrer Mutter:

„Oben in deinem Schrank, da hat's einen Porno, den ich eigentlich... ich habe gedacht, vielleicht hättest du nichts dagegen, wenn..."

„Aber sicher kannst du ihn dir ausleihen", rief Mama und winkte sie die Treppe hoch. Als sie oben durch den Korridor schritten, fiel Pias Blick erneut ins Nähzimmer. Sie wies auf ihr ehemaliges Hochzeitskleid auf der Kleiderbüste und fragte:

„Hast du es bereits geändert?"

„Nein, noch nicht", erwiderte ihre Mutter, „die Braut heiratet erst in einem Monat, bis dahin habe ich es geschafft. Ach übrigens, Sophies Tochter lässt dir noch einmal danken, dass du ihr das Brautkleid weiter schenkst."

Pia betrachtete gedankenversunken den weißen Stoff und nahm innerlich Abschied von ihrem Hochzeitskleid. Mama stand an ihrer Seite und fragte:

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