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Jules und Jim od. Maria und Maria 01

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Die beiden waren so überzeugt von der Idee, dass ich mich breitschlagen ließ. Immerhin hatten sie mich ja quasi als Ehrengast eingeladen.

6. Jim

Als Jules sich die langhaarige, kastanienfarbige Perücke von Catou überziehen ließ, war er sehr überrascht, um ehrlich zu sein. Jetzt fiel es ihm noch mehr auf, wie weiblich dessen bartloses Gesicht wirkte, wenn seine Ohren durch das schulterlange Haar der Perücke komplett verdeckt waren und auch, wie rund dessen Hintern in der relativ engen Jeans erschien.

Sein Verhalten war es, was Jim am meisten verblüffte. Jules errötete wie ein Mädchen und schlug die Augen mit seinen langen Wimpern nieder, als Cathérine und er selber ihm Komplimente machte, wie gut die Perücke wirkte. Plötzlich hatte er keinerlei Zweifel mehr, dass Cathérine durchaus Recht gehabt hatte mit dem Hinweis auf den weiblichen Touch von Jules.

Jetzt machte die Idee von Cathérine in seinen Augen richtig Sinn. So würde es Spaß machen. Andere an der Nase herumzuführen, war doch auch Sinn des Karnevals, nicht wahr? Beim Verkleiden schlüpfte man in eine andere Haut. So würde Jules gut in diese Haut schlüpfen können -- und wenn seine Klassenkameraden ihn auf den ersten Blick nicht erkannten, dann würde der Spaß noch gesteigert sein.

Abrupt hatte er eine Idee, wie sich der Spaß noch steigern ließ:

„Was haltet ihr von der Idee einer Profilansicht von Jules mit einem Gesichtsschleier dabei, so dass die Gesichtszüge nicht sofort erkennbar sind?"

Catou nahm das sofort auf und malte die entstehende Szene sofort aus. Natürlich war Jules zunächst mehr als zurückhaltend. Jim war aber zuversichtlich, dass sie beide mit gutem Ermuntern den schüchternen Jüngling überreden könnten.

7. Jules

Cathérine und Jim ließen einfach nicht los, so allmählich nervte mich das. Wollten sie mich ärgern damit oder warum beharrte sie beide so auf diesem Einfall?

„Mit dem Passen -- das lässt sich einfach ausprobieren. "

Das Argument gefiel mir nicht. Schon das Ausprobieren würde mich in ein merkwürdiges Licht stellen:

„Cathérine, das ist eine Schnapsidee! Jeder wird das natürlich sofort als Fälschung erkennen, da wette ich drauf -- selbst die Kurzsichtigen. Und dann werden alle mich immer komisch angucken."

Zum ersten Mal griff Jim richtig in die Diskussion ein. Es war schwierig, seinen Argumente zu widersprechen:

„Jules, Cathérine hat Recht. Einmal Ausprobieren schadet nicht - wenn es zu blöd ausschaut, weil es gar nicht passt, ist die Idee sowieso dahin. Cathérine und ich wetten dagegen. Wenn sie es als Verkleidung erkennen, macht das nichts. Dafür ist es doch Karneval! Du bist garantiert nicht der einzige, der sich weiblich verkleidet. Oder bist du zu feige dafür?"

Jim machte die Neckerei Spaß. Ich gab mich geschlagen, da ich vor Cathérine und Jim nicht als Feigling dastehen wollte. Das Nichtpassen der Kleidung würde ihnen am schnellsten den Wind aus den Segeln nehmen, dachte ich.

„Okay, okay -- ich versuche die Sachen einmal schnell drüberzuziehen. Dann werdet ihr ja schon sehen, dass es nicht geht."

Cathérine verschwand kurz, um danach mit einem dunkelroten Rock und einer weißen Bluse zurückzukehren sowie einer Tüte mit weiteren Zubehör und legte sie hin, wobei sie stolz verkündete:

„Original Bluse und Rock, die ich beim Chor getragen habe! Echt aussehend. Die Bluse ist vielleicht etwas knapp für Jules, aber ich habe noch eine, die etwas weiter ist."

Ich schnappte mir schnell die Bluse und war davon überzeugt, dass meine Schultern viel weiter als die ihren sein würden, so dass die Bluse nicht geschlossen werden konnte. Das war schon eine Fehleinschätzung. So blieb mir nichts anderes übrig, als auch den knapp knielangen Rock zu probieren unter dem Feixen von Jim. Der Rock war gerade geschnitten. Ich zog ihn einfach über meine Jeans und er klemmte schließlich. Der im Rücken angebrachte Reißverschluss war nicht zu schließen. Wer zuletzt lacht, lacht am besten.

„Seht ihr -- das passt einfach nicht! Können wir jetzt etwas anderes überlegen?"

Das sagte ich, während ich den Rock erleichtert auszog. Ich sah sie an, während Jim auch Cathérine anblickte. Sie reagierte nach einigen Sekunden mit einer neutral formulierten Antwort.

„Also, der Rock könnte sogar perfekt passen. Der ist nämlich nicht dafür gemacht, um über eine Jeans mit einem dicken Gürtel gezogen zu werden, sondern um Figur zu machen. Ich möchte wetten, dass Jules damit eine hübsche Taille zeigt, wenn der Rock richtig nur über Unterwäsche angezogen ist, genauso wie die Bluse. Dann noch mit hübschen Strümpfen..."

Als Jim das sagte, errötete ich. Das hörte sich ... eigenartig an. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Cathérine sah mich nachdenklich an:

„Jules, nun sei bitte kein Spielverderber -- und nimm den Rat und die Hilfe von Cathy an. Jetzt wollen wir beide es wirklich wissen, ob der Rock nicht ohne die Jeans gut sitzt und mit den Kniestrümpfen gut passt. Ich würde mich amüsieren, wenn die Vorführung alle für einige Momente raten lässt, was dort abgeht!"

Natürlich begriff ich den Spaß, den sie haben würden. Es kostete mich aber eine gewisse Überwindung, nicht zuletzt auch deswegen, weil die leichte Betonung von Strümpfen in Jims Stimme mir nicht entgangen war -- und auch nicht der leicht bittende Tonfall in seiner Stimme, so als ob er mich gerne zu dieser Maskerade überreden würde. Ich konnte ihr und insbesondere Jim nur schlecht etwas abschlagen, weil er für mich als Trainer und Hilfslehrer eine Autorität darstellte, auch wenn er mich sehr kameradschaftlich behandelte. Ich ging mit Cathérine zur Anprobe.

Cathérine sah mich an, als sie mit mir allein in dem Zimmer war. Sie überlegte einen Moment, bevor sie mich um Offenheit bat:

„Hör' mal, Jules. Ich glaube, dass ich die Vorführung zu einem echten Erfolg machen kann, so dass Du erstmal nicht erkannt wirst. Du bist in der Höhe gar nicht mal so anders als ich -- du bist allerdings molliger und einen Tick kleiner. Mir macht Verkleiden und Schminken ein Riesenvergnügen. Ich will ehrlich sein, das mit dem Kostüm wäre auch für mich eine tolle Anerkennung für meine Schminkkünste. Es ist nur die Frage, ob Du das willst, denn das heißt richtig eintauchen in alle Aspekte der Verkleidung, inklusive der Unterwäsche -- und auch des mädchenhaften Benehmens und der Stimmimitation. Hast Du Spaß am Schauspielern? Dann wird es alles eine Belustigung ohnegleichen sein. Es kann für Dich ein Riesenspaß sein alle zu foppen, aber Du musst es wollen, sonst sieht es nur albern aus. Das Alberne könnten wir auch machen, aber dafür braucht es viel weniger Mühe und Zeit. Also, was willst DU?"

Sie fragte ganz ernsthaft, ohne über mich zu lachen oder ohne ‚mollig' mit einem verächtlichen Tonfall zu belegen. Bisher hatte ich in einem reinen Männerhaushalt gelebt und hatte nur Jungen als Freunde gehabt. Weibliche Unterwäsche war für mich ein lockendes Mysterium, das musste ich zugeben.

„Gut, Cathérine. Ich gehe für das volle Paket -- wenn schon, denn schon! Ich vertraue Dir in dieser Hinsicht."

„Gut, Jules -- dann dusch' Dich. Ich lege dann schon die Sachen für Dich raus -- und Du rufst mich, wenn Du mich brauchst."

Es gab es in der Wohnung eine Dusche, in die mich Cathérine bat. Sie verließ das Zimmer, nachdem sie eine Stapel Wäsche unter das Handtuch gelegt hatte, mit dem ich mich abtrocknen sollte.

Als ich aus der Dusche kam, lag die Unterwäsche schon bereit unter dem Handtuch. Es gab eine rote Mädchenturnhose mit Elasthan-Anteil, die ich mir rasch überzog und meinen kleinen Penis verstaute. Es war ein eigenartiges Gefühl, die Turnhose eines Mädchens zu tragen. Dann rief ich nach ihr, denn die weitere Auswahl fiel mir schwer.

„Jules, Du kannst zwischen dem BH-Hemd und dem Trainings-Büstenhalter wählen. Das Hemd ist nur überzuziehen, aber es formt nur wenig. Der Büstenhalter ist etwas formender, der bei deinem -- na sagen wir mal -- fleischigen Brustkorb durchaus einen kleinen Busen formen würde. Ich empfehle letzteres, wenn du abenteuerlich genug bist. Aber vielleicht ist für den Anfang das Hemd die bessere Wahl. Ich zeige dir, wie du es anziehst."

Ich nickte und sie demonstrierte mir es. Danach zog ich die Bluse an. Das resultierende Gefühl war leicht verunsichernd.

„Die Bluse sitzt gut. Das Hemd ist erstmal die richtige Wahl. Es sieht überzeugend aus. Nun zum Make-up und der Frisur, erst ohne Perücke dann mit."

Zuerst kämmte sie meine Haare noch rasch um. Ich trug normalerweise einen Linksscheitel und hatte nackenlanges, feines Haar, das meine Ohren halb bedeckte. Sie änderte das einfach in einen Mittelscheitel, der dank Haarclips die Ohren freiließ. Meine Ohrläppchen versah sie mit zwei kleinen Silberclips, an denen ein kleiner Stern als Hänger pendelte. Erst danach stülpte sie mir erneut die Perücke über.

„Das reicht für die Demonstration. Jetzt fehlt nur noch ein bisschen Make-up. Es ganz richtig zu machen würde mehr als ein paar Minuten brauchen, aber ein Provisorium reicht, einverstanden?"

Ich setzte mich auf den Stuhl in ihrem Schlafzimmer und sie machte sich ans Make-up für mich. Ich hatte den Eindruck, dass es ihr richtig Spaß bereitete, mich auszustaffieren. Sie akzentuierte meine Augenbrauen und legte etwas Rouge und Lippenstift auf.

„Natürlich ist es eine Überlegung wert, ob wir nicht auch richtig hübsche Unterwäsche und hochfeine Strümpfe wählen sollten, damit Du auch ganz in der Rolle bist."

Das war etwas, wo ich ins Schwanken geriet. Feminine Unterwäsche machte mich sehr neugierig, aber dafür auf die Feier zu gehen, wäre ein zu hoher Preis dafür. Ich schüttelte den Kopf.

„Jules, Deinen feinen Pflaum im Gesicht brauchen wir jetzt nicht zu rasieren, weil man den praktisch nicht sieht. Zunächst brauchen wir das nicht, sondern nur eine mädchenhaftere Brille."

Sie wühlte in einer Schublade und holte eine zierliche Brille mit rosa Gestell heraus.

„Ich bin zwar schwach kurzsichtig, aber trage normalerweise keine Brille. Nenn mich eitel, aber was soll's? Dir wird meine Brille also zum Sehen nur begrenzt helfen, aber beim Aussehen!"

Sie reichte mir danach ein Paar feine, weiße Kniestrümpfe mit einem in Rot gesticktem Herzmuster als Verzierung. Als ich diese und die Bluse anzog und zugeknöpft hatte, da lächelte sie zufrieden.

„Alles sitzt gut. Es war die richtige Wahl. Es sieht überzeugend aus. Nun noch der Rock."

Sie half mir beim Anziehen -- und jetzt ließ sich der Seitenreißverschluss ohne Problem zuziehen. Der enge Rock endete eine gute Handbreit über dem Knie und erlaubte nur kleine Schritte. Es war ein eigenartiges Gefühl, ein nach unten offenes Kleidungsstück wie diesen kurzen Rock zu tragen.

„Jules, hier noch die offenen Sandaletten, die wohl eine Größe zu klein sind, aber dafür sind sie ja offen. Laß' Dich zeigen vor Jim -- der wird Augen machen!"

Es war eine Versuchung, aber auch ein Gefühl der Angst, denn ich fürchtete Kommentare. Alleine in den Sandaletten mit einem echten wenn auch niedrigen Absatz loszugehen, war schon ein Erlebnis. Es veränderte meinen Gang, wie mir bewusstwurde. Das mit dem BH-Hemd fand ich allerdings sehr irritierend: Im Spiegel konnte ich tatsächlich eine Art Dekolleté bei mir erkennen. Beim Federn auf den Zehen erspähte ich im Spiegel bei mir so etwas wie die ersten Ansätze eines faszinierenden, irritierenden Hüpfens von weiblichen Busen.

8. Jim

Als Jules sich in der Verkleidung sehen ließ, war Jim mehr als überrascht, um ehrlich zu sein. Er reagierte prompt:

„Donnerwetter, du bist ja wirklich eine Zauberin, Cathérine! Wie hast du das geschafft? Jules sieht bald wie ein hübsches Mädchen mit der Bluse aus. Gut! Der Rock sitzt sogar ausgezeichnet! Dein Popo würde so manches Mädchen neidisch werden lassen, Jules!"

Jules wurde rot, als er das sagte. Jim meinte es ehrlich -- aber war diese Aussage ein Kompliment für einen Jungen? Bevor Jules etwas sagen konnte, redete Jim schon schnell weiter.

„Ich glaube, du hast Deine Wette schon verloren, Jules! Wenn Cathérine Dir noch anstelle der Kniestrümpfe Nylons leiht und die Sandalen durch schwarze, hochhackige Pumps ersetzt, dann wird das Singen in der Verkleidung zu einem Hit!"

Er versuchte, seine Ansicht klar zu machen. Es würde ein Erfolg werden, das versuchte er Jules zu vermitteln. Jim war eindeutig beeindruckt. Er versuchte so positiv wie nur irgend möglich zu klingen.

„Und natürlich musst Du die Brille absetzen. Sing danach doch einmal eine Zeile aus der Marseillaise zur Probe, Jules!"

8. Cathérine

Cathérine war amüsiert, als sie die Reaktion ihres Bruders bemerkte. Es war leicht zu erkennen, dass er von dem Anblick von Jules angetan war. Die Vorschläge, die er aussprach, unterstrichen das noch einmal ausdrücklich. Das war ihr nur recht. Jules zögerte, nahm dann seine Brille ab, die sie ihm gegeben hatte. Er sagte es dann aber mit einem verblüffend authentischen Akzent an und sang dann in einer klaren Sopranstimme:

„Isch werden singen erste Strophe von die Marseillaise: Auf, Kinder des Vaterlandes, der Tag des Ruhmes ist gekommen!"

Sie war verblüfft, als seine Stimme und sein Akzent so sehr ähnlich wie ihre eigene klangen. Seine Stimme beim Singen faszinierte sie immer wieder. Sie hatte dabei sofort eine vage Idee im Hinterkopf, die ihr nicht mehr aus dem Sinn ging.

„Jules, kannst Du das vielleicht auch in der Stimmlage Alt -- und mit dem bayerischen Akzent von der Vroni?"

Er nickte zögerlich. Sie ergriff die Gelegenheit und nahm ihm die Perücke ab. Sein blondes Haar kam zum Vorschein, aber mit dem anders wirkenden Mittelscheitel und den freien Ohren sah es total verändert aus. Dann knotete sie ihm noch schnell ein Seidentuch über sein Gesicht, so dass nur die Augen freiblieben. Gehorsam sang er in der warmen Altstimme von Vroni.

„Auf, Kinda des Vodalands, da Dog des Ruhms is kema."

Cathérine war hin und weg. Das war genau das, was sie sich vorstellte. Es würde sicherlich ein ‚Amusement' -- einen Riesenspaß, wie sich in Gedanken gleich verbesserte - damit geben!

9. Jim

Jim war verblüfft. Diese Demonstration von Jules hatte ihn sprachlos gemacht -- und das gleich in doppelter Hinsicht. Der visuelle Eindruck war überraschend überzeugend gewesen -- und auch die akustische Wahrnehmung hatte er so weiß Gott nicht erwartet.

Bereits die erste gesungene Zeile im französischen Akzent ohne Brille war beeindruckend. Jules' Gesicht wirkte ohne Brille verändert und die Kleidung tat das ihrige dazu, um die Verfremdung in Richtung auf einen weiblichen Eindruck zu verstärken, der durch die helle Sopranstimme noch verstärkt wurde.

Bereits die erste gesungene Zeile ohne Brille war beeindruckend. Der Schleier verdeckte das Gesicht unterhalb der Augen so komplett, dass die Ähnlichkeit mit dem männlichen Jules ziemlich in Vergessenheit geraten konnte. Dazu kam der bajuwarische Akzent mit der warmen Altstimme und den blonden Haaren. Der Anklang an Vroni war nicht zu übersehen.

10. Jules

Es hatte mich Überwindung gekostet, aber es war eindeutig ein Erfolg! Jim war eindeutig amüsiert, aber er wirkte nicht, als ob er sich über mich lustig machen würde -- im Gegenteil. In seinen Augen las ich Anerkennung über meinen Mut.

Cathérine war sichtlich begeistert von meinen Imitationskünsten und bewunderte ganz klar diese Fähigkeit von mit. Ich war halb entsetzt und halb begeistert von diesem Test. Es reizte mich zu wissen und zu fühlen, was die ‚hübsche' Unterwäsche war, von der Cathérine geredet hatte. Was die anderen von der Schach-AG und von der Ruder-AG über mich nach dieser Verkleidung dachten, war mir nicht so egal und da wurde mir wieder mulmig, was ich auch sagte. Cathérine hatte keinerlei Bedenken:

„Mit dem richtigen Make-up und den richtigen Schuhen wirst Du garantiert den Preis für die beste Verkleidung als -- sagen wir einmal Mademoiselle Maria -- erhalten. Den Erfolg kann Dir keiner nehmen!"

Cathérine war sichtlich stolz auf ihren Einfall. Jim war angenehm überrascht, wie komplett ich mich auf den Spaß eingelassen hatte. Er fand das durchaus tapfer. Wenn ich ehrlich war -- ich fand das auch mutig, besonders als mir dann auf einmal klar wurde, dass es bei der Vorbereitung der Feier auffallen würde.

„Das funktioniert nicht richtig! Bei der Vorbereitung der Feier kann ich doch nicht als Jules helfen -- und komme ein paar Minuten später als ‚Mademoiselle Maria' zurück!"

Cathérine stutzte und blickte Jim an. Dieser erklärte nach einer Sekunde der Überlegung:

„Da hast Du Recht, Jules. Natürlich brauchst Du dann nicht bei der Vorbereitung der Feier zu helfen. Du konzentrierst Dich nur auf Deine Verkleidung -- und den Auftritt!"

Ich war sehr erleichtert, aber kurioserweise auch etwas enttäuscht über diese Entscheidung. War das schon Lampenfieber?

11. Cathérine

Cathérine bekam noch mehr Freude an der Inszenierung von dem Auftritt von Jules. Bei dieser ersten Generalprobe hatte sie noch mehr Ideen bekommen. Diese gedachte sie auch umzusetzen.

„Jules, das alles können wir noch sehr viel wirkungsvoller machen. Ich habe noch so eine Art langes, weißes Kleid, das zwar kein Dirndl wie bei Vroni ist, aber doch eine gewisse Ähnlichkeit aufweist. Damit splittern wir Deinen Auftritt in zwei Hälften. Im ersten singst Du die erste Strophe mit bayerischen Akzent mit dem Rücken zum Publikum und trägst die sommerblonde Perücke sowie das knöchellange Abendkleid, wobei du auf der ersten Stufe eines Podestes stehst. Dann zieht Jules den langen Reißverschluss des Kleides auf und du entsteigst dem langen Gewand, indem Du Dich auf die zweite Stufe des Podestes stellst und im Profil mit Schleier zum Publikum stehst und dann die zweite Strophe der Marseillaise in Französisch singst. Dazu färben wir noch Dein Haar tief rotblond. Keine Sorge, ich nehme eine temporäre Koloration, die bei der nächsten Haarwäsche verschwindet..."

Sie sah in seinen Zügen eine Unruhe, die immer stärker wurde. Das verstärkte sich noch, als sie die Strumpfhose und die feine Unterwäsche als Accessoires erwähnte. Dann platzte er hinaus:

„Aber Cathérine, ich will mich doch nach dem Auftritt umziehen..."

Sie runzelte die Stirn. Das passt so gar nicht in ihre Pläne. Ihre Schöpfung sollte doch auch nach dem Auftritt noch gesehen werden -- und sie sah seine Verkleidung und seine Gesangsnummer natürlich als ihre Schöpfung an!

„Jules, was soll das denn? Der Sinn einer Faschingsfeier ist doch die Verkleidung! Nein, nein -- natürlich ziehst Du Dich nicht um, sondern behältst die Verkleidung an."

Sie blickte ihn fest an, bis er sich in sein Schicksal ergab. Erst dann erzählte sie ihm von dem von ihr vorgesehenen Kompromiss:

„Also gut, Jules, wenn Du die zweite Strophe beendet hast, dann darfst Du Dich umdrehen und den Schleier abnehmen. Dann werden Dich die meisten aus Deiner Klasse als den Jules erkennen, der sich heute verkleidet hat. Viele werden zum ersten Mal richtig Dein musikalisches Talent erkennen und bewundern. Es ist ein sehr seltenes Talent -- und Du solltest es auf keinen Fall verstecken. Es wird Dir später einmal richtig nützlich sein. Und auch jetzt schon, denn Du wirst nicht mehr nur in der hintersten Reihe in der Klasse sitzen, ohne dass Du richtig beachtet wirst."

Sie sah in seinem Blick, dass er ihre Aussage richtig aufgenommen und verstanden hatte. In seinen Augen las sie eine Mischung aus Zufriedenheit und Furcht. Furcht vor dem Unbekannten.

12. Jules

Es lag eine Atmosphäre der Veränderung in der Luft. Das konnte ich deutlich spüren, als sie mir ihre Ansicht erklärte. Natürlich machte mir das in gewisser Hinsicht Angst. Ich hörte zwar aus ihren Worten auch heraus, wie wertvoll ich in ihren Augen erschien, aber diese Wertschätzung war mir in der eigenen Klasse noch so fern, dass ich es gar nicht fassen konnte. In anderer Hinsicht machte mir diese ach so weibliche Verkleidung auch Angst. Und das gleich in zweierlei Arten. Das eine war sehr verständlich, denn ich hatte Sorgen über die Akzeptanz von mir in der Klasse, wenn ich so auftrat. Das andere war eine nervöse Reaktion von mir, denn bedingt durch die Tatsache, dass ich nur mit meinem Vater in einem reinen Männerhaushalt zusammenlebte, war mir natürlich alles dieses Weibliche etwas fremd und unheimlich, wenn's auch gleichzeitig extrem spannend war.