Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Katrin,ein Mädchen setzt sich durch Teil 04

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

"Bist du dir sicher?" fragt Katrin und will sich Peter offenbaren, als endlich der Notarztwagen mit dem üblichen tatü tata, eile vortäuschend, ankommt. Der Arzt und ein Sanitäter springen aus den Krankenwagen und eilen, von Katrin eingewiesen, ins Büro zu Ulrike, sehen die dicke Verschnürung des Fußes und fragen, was passiert ist. Lena gibt dem Arzt Auskunft über die Art der Verletzung und erklärt die erste Hilfemaßnahme die sie alle gemacht haben. Der Arzt staunt und sagt zum Sanitäter:

"Da brauchen wir die junge Dame ja nur einladen, holen sie bitte die Trage, den ..... hmmm na ja Verband lassen wir erst mal dran, er stützt den Fuß ausreichend".

"Ach her Doktor, eins noch, " warf Katrin ein "sagen sie den Leuten in der Notaufnahme bitte, daß wir den Fuß mit zwei dicke Blechstreifen geschient haben, damit sich dort keiner dran verletzt".

Der Arzt schüttelt erstaunt seinen Kopf und überwacht schmunzelnd die Verladung von Ulrike. Mit einem gemächlichen Tempo fährt der Krankenwagen zur nächsten Kreisstadt, in der sich das Krankenhaus mit der Notaufnahme befindet. Kaum ist er weg, kommt auch endlich eine Verkehrsstreife und nimmt den Unfallhergang auf. Alle Vier werden befragt und ihre Personalien werden aufgenommen. Nur bei Katrin stutzen sie einen Moment. Da Silke und Lena abgelenkt sind, kann Katrin kurz das Ganze erklären. Sie machen sich kurz Notizen und gehen nicht weiter darauf ein. Ulrikes kaputte Fahrrad wird geborgen. Silke und Lena wollen Ulrikes Eltern informieren und verabschieden sich von Katrin

"Also doch Konkurrenz!" meint Lena lächelnd, "Tschüß bis Morgen!" Silke und Lena machen sich auf den Weg.

31. Der Krankenbesuch

Es ist schon spät geworden und Peter borgt sich von einen Freund, der in der Nähe wohnt, ein Moped aus und fährt Katrin zur Jugendherberge. Dort gibt es , sichtbar für alle, ein längeres intensives Abschiedsküsschen. Katrin geht auf ihr Zimmer und macht sich etwas frisch. Auf dem kleinen Tisch im Zimmer steht ein liebevoll angerichtetes Abendbrot. Sie lang kräftig zu und bringt die Überreste zur Küche. In diesem Moment kommt Frau Bruchmüller zu ihr, umarmt sie, verpaßt ihr einen feuchten Wangenkuss, sagt

"Danke Kleene", schneuzt sich die Nase und stürmt wieder davon. Katrin ist im Moment sprachlos und überrascht. Was war den das schon wieder, nimmt ihr Buch und setzt sich auf die Bank vor dem Gutshaus und liest noch etwas. Nach einiger Zeit taucht die Köchin wieder auf:

"Noch wat wichtiches Kleene, morjen, nach dem Frühstück holt ma meen Schwicherson mitem Auto ab und kutschiert ma zur Kreischstadt. Mach dir morjen wieda fein, du kommst mit, mit de Lehrerin hab ick schon gequatsch, die ischt einverstanden" sagt sie sehr resolut. Ehe Katrin antworten kann, verschwindet sie wieder. Katrin ist verblüfft, was soll den das nun wieder. Sie will Frau Bruchmüller danach fragen, aber die Küche ist leer. Was soll's denkt sie und geht wieder zu ihrem Lieblingsplatz auf der Bank und ließt ihr Buch weiter. Sie sieht dabei, wie viele ihrer Mitschüler zusammen Richtung Stadt gehen und hofft, daß es dort keinen Ärger geben wird. "

Nach einiger Zeit geht Katrin auf ihr Zimmer. Dort übt sie lange das Laufen in den hochhackigen Stiefeln. Wenn schon, denn schon denkt sie sich. Erst als ihre Waden stark schmerzen, hört sie auf und geht nach einem ausgiebigen Bad schlafen.

Am nächsten morgen, nach dem morgendlichen Reinigungs- und Pflegeritual überlegt Katrin, was sie anziehen soll. Sie entscheidet sich für den weißen Spitzenslip mit Rüschen an den Beinausschnitten, dazu den passenden BH, der sofort ihre künstliche Brust wieder voll zur Geltung bringt. Als nächstes sucht sie sich das weiße Kleid aus. Das Kleid hat auffällige Puffärmel und viele rosanes Schleifchen. Ein Petticoat gibt dem Rock wieder fülle und stellt ihn wieder aus. Die weißen Riemchensandalen und die neue, weiße Handtasche vervollständigen das Ganze. Ihre Haare bürstet sie sich sehr intensiv und einer Eingebung folgend, flechtet sie sich einen Zopf an dessen Ende sie sich eine große rosane Schleife bindet. Sie legt ihren neuen Schmuck wieder an, noch einen Blick in den Spiegel. Das Make-up ist in Ordnung, ein Spritzer Parfüm hinter den Ohren angelegt, kurz die Haare noch etwas nach gerichtet, perfekt, denkt sie und geht, Gelassenheit vortäuschend, zum Frühstück

Ein fröhliches "Juten Morjen, Kleene" tönt aus der Essensausgabe und reißt Katrin aus ihren Grübeleien.

"Guten Morgen Frau Brüchmüller, Wie geht es ihnen heute?"

"Na janz jut. Aba du hast dir ja janz schick jemacht, siehst wieder richtich süß aus, Kleene!" füllt wieder einen Teller mit Frühstück für eine ganze Kompanie Soldaten und gibt ihn Katrin:

"Sei nach her ne viertel Stunde nachem Spachteln uffem Hoff, denn jets los!"

"Wieso... warum soll ich den eigentlich mitkommen?" fragt Katrin und bekommt neben dem Frühstück und einem schelmischen Lächeln die Antwort:

"Laß dir überraschen", womit sie auch nichts weiter anfangen kann und Frühstück erst einmal. Als ihre Mitschüler auch in den Speisesaal rein kommen, wird Katrin von ihnen ignoriert, keiner erwidert ihren Gruß. Frau Schmidt registrieren wieder diese Stimmung, Als Katrin mit ihrem Frühstück fertig ist, nimmt sie ihr Handtäschchen und verläßt mit schwingendem Kleidchen anmutig den Speisesaal. Die Blicke ihrer Mitschüler folgen ihr. Draußen setzt sie sich auf ihren Lieblingsplatz und hart der Dinge, die da noch kommen sollen.

Ein Auto rollt auf den Hof, ein Mann im mittleren Alter steigt aus und setzt sich neben Katrin auf die Bank.

"Guten Morgen!" grüßt Katrin höflich und wird von dem Mann eindringlich gemustert:

"Morgen" kommt es kurz zurück, "Ich bin Adam, Sigfried Adam. Sag mal Mädchen, bist du die Katrin?"

"Ähmmm......... ja, warum?"

"Dann muß ich mich bei dir bedanken, du hast doch Gesten meiner Tochter geholfen!"

"Dann sind sie der Vater von Ulrike! Wie geht es ihr den?"

"Die Operation ist gut verlaufen, aber es wird eine Weile dauern, bis sie wieder gesund ist."

"War es doch so schlimm?"

"Ja, sie hat einen Splitterbruch des Fußgelenkes, eine üble Sache. Sie haben den Bruch mit Metallplatten und Schrauben gerichtet, Jetzt muß sie mindestens sechs Wochen das Bein ruhig halten."

"Dann versäumt sie ja auch noch Unterricht. Schöne Ferien hat sie ja nicht."

"Da kann man eben nichts machen, ich finde es auch schade, aber das Wichtigste im Moment ist, daß Ulrike wieder gesund wird und anschließend laufen kann. Übrigens. Noch mal danke, durch deinen Verband hast du schlimmere Verletzungen verhindert. Der Arzt in der Notaufnahme hatte ganz schön zu tun, um deine seltsame Konstruktion zu entfernen. Über den Tipp mit den Eisen war er recht froh, da wußte er wenigstens was er nicht machen konnte."

"Aber sie brauchen sich doch nicht ständig zu bedanken, wenn ich helfen kann, dann helfe ich eben."

"Das ist aber nicht selbstverständlich, viele rennen lieber weg oder gehen extra hin und ergötzen sich an den Schmerzen anderer."

"Sind sie extra deswegen hergekommen nur um mir zu danken?"

"Nein, ich hole Ulrikes Oma ab, um sie ins Krankenhaus zu ihrer Enkelin zu bringen, ach ja, dich nehme ich übrigens auch mit!"

"Jetzt verstehe ich erst mal Bahnhof,.......... Moment mal, dann ist Frau Bruchmüller ihre Schwiegermutter und deshalb war sie so, so, so..... merkwürdig und die Ärztin ist die Tochter und ihre Frau. Ist den in diesem Städtchen hier Jeder mit Jedem verwandt? Kann ich Ulrike auch besuchen?"

"Darum kommst du doch mit" sagte er mit einem Lächeln im Gesicht.

In diesem Moment kommt Frau Bruchmüller aus dem Haus und verbreitet gleich, wie üblich, Hektik:

"Na nu mach schon los; Sigie laß uns endlich fahren, Katrin komm und steich ein oda wollt ihr Pflaumenpfinsten noch uff de Bank hocken?"

Sie steigen alle in das Auto und fahren Richtung Kreisstadt los.

"Frau Bruchmüller, sie hätten mir aber ruhig sagen können, daß sie die Oma von Ulrike sind und wir sie besuchen fahren!"

"Dat sollte aba eene Übaraschung werden! Sigie, du ollet Plappamaul, konste wieda dene Jusche net halten. Wie son ollet Waschweib!" Frau Bruchmüller tat auf beleidigt und schmollte.

"Aber er hat sich doch nur bei mir bedankt und wir haben über Ulrike gesprochen."

"Typisch, ......seene Tochter nimmt den och dauernd in Schutz, Sigie, wie machst du dat bloß, dat de jungen Dinnga uff dir stehn" meint sie schelmisch und Sigie schmunzelt leicht. Durch weitere liebevolle Neckereien war die Fahrt zur Kreisstadt nicht langweilig und die Zeit vergeht recht schnell. Sie erreichen das Krankenhaus und gehen zu Ulrikes Zimmer, in dem es recht lebhaft zugeht. Ulrike hat Besuch.

Silke und Lena sind zu Besuch und albern etwas herum. Frau Bruchmüller ergreift wie üblich wieder das Zepter:

"Man, Kinderchen, wat is denn dat für een Uffstand hier un vor allem och noch son Krach! Nein Ullichen is doch krank und braucht ruhe....... Hallo Engelchen wie jeez da, Kick ma, wenn ick dir mitjeschleift hab" und zeigt auf Katrin, die zu Ulrike geht um sie zu begrüßen.

"Hallo Katrin, " sagt Ulrike, umarmt Katrin kurz, "Schön das du auch da bist, ich freue mich!" und von Lena und Silke wird sie auch freundlich gegrüßt. Katrin ist einen Augenblick etwas durcheinander, diesen natürlichen, freundlichen Umgang mit Anderen ist sie nicht gewöhnt und sie muß aufkommende Tränen unterdrücken, dann begrüßt sie die beiden Mädchen.

"Hallo, guten Tag, ich finde es schön, das ihr auch alle hier seit,"

"Ist doch nichts besonderes, wenn eine Freundin krank ist muß sie durch Besuche aufgemuntert werden!" meint Silke.

"Hallo Papa, du bist ja auch wieder hier, hast du wenigsten etwas geschlafen, du bist ja gestern Abend sehr spät nach Hause gefahren" begrüßt Ulrike ihren Vater:

"Schon in Ordnung Prinzesschen, wichtig ist, daß du erst einmal gesund wirst!"

"Och Engelchen, wie konnte dat denn nu passieren, tuts weh, sach ma, brauchst du irjent wat, haste och jenug zu essen, du siehst ja janz blaß aus......." legt Ulrikes Oma los. Ulrike kann sich das Schmunzeln kaum verkneifen.

"Aber Oma, so beruhige dich doch erst einmal, hol doch mal zwischendurch Luft, dann kann ich dir auch antworten. Ach Katrin ehe ich es vergesse, dein Verband ist jetzt Anschauungsobjekt für gelungene Improvisation bei Unfällen, sagt der Doc. Du hast mich ja auch wie eine Mumie eingewickelt hi, hi, hi,..... Die in der Notaufnahme haben fast zehn Minuten gebraucht bis sie an mein Fuß heran gekommen sind. Übrigens, das nächste mal bitte nicht so viel Eisen, ist zu schwer!"

"Was, zu schwer? Sag mal, wie oft willst du dir den deine Knochen brechen? Ich bin doch nur noch anderthalb Wochen hier, wer soll dich denn dann verarzten?" sagt Katrin trocken und zieht sich lächelnd etwas zurück. Frau Bruchmüller beginnt nämlich das volle Programm im Bemuttern ihrer Enkelin

Während dessen gibt Silke Lena ein Zeichen und sie verlassen darauf hin das Zimmer, Katrin folgt ihnen. Sie lassen Frau Bruchmüller erst mal etwas Zeit, damit sie sich um ihre Enkelin in Ruhe kümmern kann. Grübelnd steht Katrin etwas Abseits von den Mädels. Eine Traurigkeit macht sich in ihr breit, wieso gibt es in ihrer Familie nicht auch etwas Herzlichkeit, fragt sie sich. Lena reißt Katrin aus ihren Grübeleien:

"Kommst du mit in die Cafeteria ein Eis essen" wird sie gefragt,

"Ja, wenn ich nicht störe" antwortet sie zurückhaltend,

"Was soll der Quatsch nun wieder, sind wir dir etwa nicht gut genug, bist du auch so eine hochnäsiger Stadtgimpel?" ereifert sich Lena.

"NNNein...... ich, ......ich dachte.... Ihr wollt mit mir nichts ständig zu tun haben......" stammelt Katrin überrascht.

32. Aufkeimende Freundschaft

"Spinnst du jetzt, oder was! Wieso sollen wir nichts mit dir zu tun haben wollen.......? Hast du etwa vergessen, Mädel du bist doch jetzt auch unsere Freundin!" mischt Silke sich ein,

"Na ja, das mit den Freundinnen....... Ich bin unsicher und bin das nicht gewöhnt"

"Da hast du aber total falsch gedacht!" sagt Silke spitz.

"Das ist doch völlig Nebensache. Ich hätte gestern gar nicht gewußt, wie man Ulrike helfen kann, und du? Ganz kuhl hast du alles erledigt." sagte ihr Lena

"Und außerdem ist es schließlich meine Sache, wer meine Freundin ist und du gehörst eben dazu! Sei doch bloß nicht so, so, ....... so verklemmt!". Inzwischen sind sie in der Cafeteria angekommen und kaufen sich auch ein Eis, Silke bemerkt, das Katrin immer noch unsicher ist und spricht sie direkt darauf hin an:

"Sag mal Katrin, immer wenn du in der Nähe mehrere Menschen bist, wirkst du unsicher, wenn du nicht gerade Anderen helfen kannst. Hat es mit diesem Vorfall zu tun oder was ist los?"

"Hat es nicht. Ich bin es nur nicht gewohnt, daß Gleichaltrige mit mir normal umgehen, ich erwarte jeden Augenblick angepöbelt zu werden oder das mir ein Streich gespielt wird"

"Aber doch nicht bei uns", darauf hin erzählt Katrin, wie das Zusammenleben mit ihren Mitschülern abläuft und wie sie zu Hause lebt. Es tut ihr gut, mit Freundinnen darüber zu sprechen. Nur ihr kleines Geheimnis behält sie für sich

Frau Bruchmüller war schon vor einiger Zeit in die Cafeteria gekommen, um ihrem Engelchen etwas Kuchen und Naschereien zu besorgen. Sie hat Katrins Bericht auch mitbekommen. Vieles hatte Katrin an dem bewußten Abend, als sie noch Klaus war, noch nicht erzählt, erst am Abend der versuchte Vergewaltigung hat sie sich gegenüber Frau Bruchmüller voll geöffnet. Ein Abgrund von Ignoranz und Gefühlskälte öffnet sich vor den erstaunten Zuhörern.

"Ach nee Kleene, so jung und dann son Leben..." obwohl sie alles schon kennt schnieft sie auf einmal, nimmt Katrin in die Arme, drückt sie kurz und stürmt aufgewühlt aus der Cafeteria. Es ist sehr still im Raum, die Mädchen kennen so etwas nicht. Es dauert eine Weile, bis sie es alles begreifen. Sie haben Gestern ein hilfsbereites, starkes Mädchen kennen gelernt, das in einer Notsituation ganz souverän gehandelt hat und jetzt das, diese Hilflosigkeit. Lena fängt sich als Erste, geht zu Katrin und nimmt sie wortlos in die Arme

"Vor uns brauchst du keine Angst zu haben, wir sind doch nicht so. Wir beide sind deine Freundinnen.", wie zur Bestätigung, kommen auch Silke zu Katrin und nimmt sie ebenfalls in die Arme. Katrin ist völlig aufgewühlt und kann für eine Weile die Tränen nicht zurückhalten. Das sie Anerkennung anderer Menschen gewinnt, konnte sie sich bisher nicht vorstellen, aber das ist eben gerade passiert und es ist schön.

Mehr als "Danke....." bringt Katrin erst mal nicht hervor

Die beiden Mädels ziehen sich etwas zurück, um Katrin Zeit zu geben, sich zu sammeln.

"Komm Katrin, wir gehen noch mal kurz zu Ulrike." Lena und Silke nehmen Katrin an die Hand machen sich auf den weg. Im Zimmer angekommen sehen sie, wie Oma ihre Enkelin von Vorne bis Hinten noch immer bemuttert. Lena peilt die Situation und sagt ganz beiläufig zu Frau Bruchmüller:

"Wollten sie vorhin in der Cafeteria nicht für Ulrike was einkaufen?"

"Ach herjee, det hab ick vor lauter Uffrejung ja janz verschwitzt", sprach sie und stürmt raus.

"Man und ich muß mich dann mit dem ganzen Zeug nachher mästen" stöhnt Ulrike und ein fröhlicher Mädchentratsch nimmt seinen Anfang. Katrin wird voll mit einbezogen.

Frau Bruchmüller taucht, beladen mit zwei Tüten, wieder auf. Ein Blick in die Runde werfend, packt sie stolz ihre Einkäufe aus. Die Mädchen können nur noch grinsen.

"Ach Oma, wer soll das den alles essen?"

"Det jeet doch schon seen jang. Hier Engelchen, hab dir nur een paar Kleenichkeiten besorcht, keene Angst, ist och Obst dabei. He ihr Drei, rennt nich so weet wech, mein Siggi nimmt euch alle wieda mit", so munter Plaudernd, kommt die Oma von einem Thema zum Anderen bis es Zeit zum Verabschieden ist.

33. Mittagsintermezzo

In Adenstädt angekommen, steige Silke und Lena am Marktplatz aus. Sie verabreden sich wieder mit Katrin. Als Treffpunkt vereinbaren sie wieder das Café am Marktplatz. Katrin und Frau Bruchmüller werden von Ulrikes Vater an der Herberge wieder abgesetzt. Katrin geht auf ihr Zimmer, zieht das Kleid aus und macht sich im Bad etwas frisch. Sie überlegt, was sie für den restlichen Tag anziehen soll. Sie entscheidet sich erst einmal, passend zu ihren weißen Dessous ein weißes Mieder anzuziehen, das ihre Taille richtige betont. Katrin entschließt sich für ihr pinkfarbenes Outfit und zieht die Jeans und ein passendes T-Shirt an. Die Jacke im Bolerostiel und die rosane Pumps vervollständigen ihr Auftreten als Lady in Pink! Einen Blick in den Spiegel beendet das Umkleiden. Der Zopf paßt auch zu dieser Kleidung, denkt Katrin, nimmt ihr Handtasche und geht zum Speisesaal Mittagessen.

Trotz des Krankenbesuchs hat die Köchen ein schönes Gericht vorbereitet. Es gibt Schnitzel mit Kartoffeln und Mischgemüse. Katrin ist wieder einmal die Erste und nimmt ihr Essen in Empfang, das der Teller kaum die Menge aufnehmen kann und ihre Beilage unter dem großen Schnitzel findet ist schon fast normal, sonst ist es immer umgekehrt, man findet das Schnitzel unter der Beilage. Provokativ setzt sie sich heute wieder in die Mitte und beginnt mit dem Essen. Als Dean zusammen mit ihren Mitschülern den Speisesaal betritt, flegelt er gleich los:

"Na Schnepfe, heute wieder eine Extrawurst geschoben."

"Nein, wie du siehst gibt es heute Schnitzel und im Übrigen heiße ich Katrin! Wenn du dir mit deiner beschränkten Denkleistung meinen Namen nicht merken kannst, so brauchst du mich erst gar nicht anreden oder du schreibst ihn dir auf, falls du schreiben kannst."

"He paß auf was du sagst, sonst......"

"Was sonst, he? Willst du wieder Rumprügeln oder auch versuchen, mich zu bespringen? Ich hege erhebliche Zweifel, daß dein kleines Würmchen dafür ausreicht!" Volltreffer! Dean wird rot vor Wut und weiß nicht, was er machen soll, zumal sein Gefolge sich auf seine Kosten köstlich amüsiert. Katrin indes ist in aller Selenruhe ihr Essen weiter.

"Ooooh niedlich, ein kleines Würmchen, zeig doch mal..." fängt Sabine an zu lästern. Dean dreht sich wütend um und verpaßt ihr eine klatschende Ohrfeige. Endlich kann er seine Wut an jemanden austoben.

"Spinnst du jetzt völlig" schreit Sabine auf, hält sich ihre Wange und tritt Dean ans Schienbein. Er will sich das nicht gefallen lassen, holt aus und Frau Schmidt geht dazwischen.

"Dean, schluß jetzt! Nach dem Essen packst du deine Sachen und wartest hier im Aufenthaltraum auf deinen Vater, der dich abholt. Weitere Konsequenzen erfährst du in der Schule!"

"Aber ich .....!"

"Ach halt dein Mund und geh mir aus den Augen!" faucht ihn Frau Schmidt an, danach tönt es auch noch aus der Küche:

"He Quadratlatsch, halt de Anderen nich vom Manpfen ab un zieh Leine, sonst jibst ne Schelle mitne Kelle hi, hi, hi, hi, oh man, ick werd uff de ollen Taje och nochen Dischta". Zur Bekräftigung ihrer Worte geht die Küchentür auf und die Köchin kommt mit ihrer größten Kelle im Anschlag heraus:

"Naaaa, wat isch nu?" fragt sie und sieht Dean an, der wird wieder rot im Gesicht und stürzt aus dem Speisesaal. Katrins Mitschüler holen sich still ihr Essen und setzen sich hin, alle um Katrin herum, keiner zu ihr an den Tisch. Wie immer!

Durch das offene Fenster im Saal ist das Knattern eines Mopeds zu hören. Katrin ahnt, wer das ist. Als Frau Bruchmüller ihr noch einige Zeichen gibt, hat sie Gewißheit, es ist Peter. Schnell beendet sie ihr essen, nimmt ihre Handtasche und geht zu ihm.

"Hallo Katrin, Kleine!" kommt es zärtlich von Peter und ehe sie überhaupt was sagen kann, ist ihr Mund durch einen Kuß verschlossen und sie wird von Peters Armen fest umschlungen.

"He mußt du mich immer so überfallen?" kann Katrin nach einer Weile auch zärtlich sagen.

"Na klar, ich liebe dich doch! Komm, schwing dich rauf, ich habe eine Überraschung für dich! Ehe ich es vergesse, du siehst wieder richtig süß und zum Anbeißen aus!" und schon wieder ist ihr Mund verschlossen. Katrin wird sanft zum Moped geschoben, bekommt einen Helm verpaßt und setzt sich kommentarlos hinter Peter auf die Maschine. Ist doch zwecklos, was dagegen zu sagen, denkt sie sich und beide fahren los. Katrin bittet Peter, erst am Café vorbei zu fahren, damit sie ihre Verabredung mit Lena und Silke absagen kann, die Verständnis haben. Nur Lena konnte sich den Kommentar: " Nun doch Konkurrenz!" grinsend nicht verkneifen.