Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Lauschen, Kap. W bis Y

Geschichte Info
Zweimal im Leben, zweimal X, zwei Kämpfende
1.4k Wörter
3.47
2.2k
00
Teile diese Geschichte

Schriftgröße

Standardschriftgröße

Schriftabstand

Standard-Schriftabstand

Schriftart Gesicht

Standardschriftfläche

Thema lesen

Standardthema (Weiß)
Du brauchst Login oder Anmelden um Ihre Anpassung in Ihrem Literotica-Profil zu speichern.
ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier
glheinz
glheinz
31 Anhänger

W. Wiedersehen

Ella hat, laut ihrem Terminkalender, am Montag einen Geschäftstermin mit einem Herrn Zellweg von einer IT-Firma aus Hannover. Doch als sie in ihrem Büro eintrifft, liegt dort die Nachricht vor, dass der um ein paar Tage auf den nächsten Freitag verschoben ist.

Dort empfängt sie eine freundliche junge Mitarbeiterin, ihr Namensschild weist sie als "Nicole" aus. "Frau Schmidtmann und Herr Zellweg kommen gleich, wenn ich Sie schon mal ins Besprechungszimmer geleiten darf."

Nicole geht voran, Ella bemerkt, wie die geradezu provokativ mit dem breiten Hintern hin und her tanzt. Ella stellt sie sich als nacktes Pferdchen vor, das sie mit ihrer Reitgerte antreibt.

"So, bitte sehr, da sind wir."

Der Pferdearsch wackelt wieder zurück.

Kurz darauf trifft ein flachsblonder junger Mann ein, "Guten Tag, ich grüße Sie, mein Name ist Zellweg", stellt er sich vor. Nur sein Vorname "Andreas" steht auf dem Namensschild.

Und "Veronika" steht auf dem anderen, es ist die Geschäftsführerin, die nun auch eintritt. Mit Erstaunen bemerkt Ella die dunkelblauen Wildleder Peeptoes-Pumps an der ansonsten mit Blazer und Hose streng konservativ gekleideten Chefin.

Man kommt rasch ins Geschäftliche; die drei merken, dass sie in vielen Dingen gleiche Konzepte haben und dass sich die IT-fachlichen Belange gegenseitig hervorragend verbinden lassen, so dass eine künftige Zusammenarbeit fruchtbar zu werden verspricht.

Veronika spricht die --aus ihrer Sicht erfolgreiche- interne Unternehmensphilosophie an: "Ella, sagt Ihnen das Konzept des Casual Friday etwas?", und zieht sich dabei ihren Blazer aus; ihr ist es wohl zu heiß.

„Nein, leider nicht", bekennt Ella.

Doch bevor Veronika das erläutern kann, klopft es kurz an der Tür und dann tritt eine etwas ältere, wir reden von Ü50, rotblonde Frau herein. "Entschuldigung, dass ich störe, aber... Veronika, du musst noch das Angebot für das Bauunternehmen Rainer Krafft unterzeichnen, das soll ja heute noch raus."

Ella stockt für einen Augenblick der Atem; was sie da sieht, denn die Frau ist nackt.

"Danke, Anna, du bist die beste, in jeder Beziehung." Veronika unterschreibt und gibt die Papiere zurück. "Ach, und schick doch mal Chris zu uns."

Als die Sekretärin gegangen ist, setzt Veronika ihre Erklärung, die sie noch gar nicht begonnen hat, fort: "Das, zum Beispiel. Meine Anna. Die Idee hinter unserem Casual Friday ist, dass die sonst geltende Kleiderordnung freitags sozusagen außer Kraft gesetzt wird. Im Fall unseres Unternehmens heißt dies, dass alle Mitarbeiter verpflichtend ab 15 Uhr nackt zu arbeiten haben. Das fördert den Zusammenhalt und die Zusammenarbeit, das kannst du mir glauben. Und bitte verwechsle unsere Nacktheit nicht mit einem Swingerclub oder ähnliches. Wir meinen, dass nur wer sich buchstäblich bis auf die Haut kennt auch als Team perfekt zusammenarbeiten kann. Natürlich spricht nichts gegen Intimitäten zwischen den Kollegen, solange die Arbeit nicht darunter leidet."

Ja, das kann sich Ella vorstellen, das muss ja auch eine pikante, nein, geile Situation sein; und sicher auch sehr befreiend.

"Ich denke", fährt Veronika fort, "solch eine Idee ließe sich auch bei deiner Firma -"

Da fällt ihr Ella ins Wort: "Nein, bei uns lässt sich so etwas nicht durchsetzen, da haben noch die Herrschaften der alten Schule das Sagen. Leider, wenn ich das so formulieren darf. Ich selbst könnte der Idee -"

Ella stockt.

Da ist gerade jemand neu ins Besprechungszimmer eingetreten. Jemand, den sie schon mal ... gesehen hat.

"Chris, du kommst gerade zur rechten Zeit", begrüßt ihn Veronika. "Vielleicht kannst du, zusammen mit Andreas, unserer lieben neuen Geschäftspartnerin den Casual Friday näher bringen."

- - - - -

Anmerkung: Einiges modifiziert übernommen aus: "Die etwas andere Firma" von keksvernichter, © April 2017, hier auf der Literotica-Webseite: Erotische Verbindungen - Die etwas andere Firma

X. X-Chromosom

Bei den meisten tierischen Lebewesen, nicht nur den Menschen, ist das X-Chromosom im weiblichen Geschlecht doppelt, d.h. als XX, und im männlichen nur einfach vorhanden, also meistens als XY oder (seltener) nur als X.

Bei den ersten Untersuchungen zu Spermien und Eizellen im 19. Jahrhundert wurde im Mikroskop eine Struktur beobachtet, die sich sehr von den anderen unterschied und daher als große Unbekannte mit einem X bezeichnet wurde. Später stellte sich diese Struktur als eines der Geschlechtschromosomen heraus. Das X-Chromosom bewirkt die Ausbildung des weiblichen Phänotyps, des weiblichen Geschlechtes.

Es gibt bei den Tieren einige verschiedenen Geschlechtschromosomen: W, X, Y, Z - aber außer X spielen die hier keine Rolle. Die andern richten anscheinend nur Chaos an.

Bei den Tieren - und damit auch den Menschen - ist also das X-Chromosom ein sehr wichtiges. Die Weibchen besitzen zweimal das gleiche Geschlechtschromosom, das ist die XX-Version. Es beschreibt also das Weib an sich, die XXL-Version von uns.

Daher wohl auch die natürliche Dominanz der Frau über das Männchen, siehe zum Beispiel Ella.

Die würde auch einfach so Sperma klauen, um ihre Gaby zu schwängern, ob die das wollte oder nicht. Am liebsten von jemandem, der es eigentlich nicht hergeben würde, also auf die grobe, rabiate Tour.

"Meine Gaby, mein geiles Biest, schwanger mit meinem Kind, gibt ihm meine Milch", träumt Ella.

Und damit das Wirklichkeit wird, schmiedet sie einen Plan, einen fast teuflischen Plan, diese Dame der Hölle. Das verursacht werdende Chaos ist ihr egal, nein, es gehört unter Umständen sogar zum Plan.

Y. Your Choice : Catullus : Shibari Carmina

Chris liest einen Roman; besser, da diese Geschichte inzwischen längst fortgeschritten ist: Chris las ein Buch.

Es war und ist "Catullus: Shibari Carmina" von Isobel Williams, erschienen bei Carcanet in Manchester, 2021. Sprache: englisch, eine Übersetzung ins Deutsche steht noch aus.

Ich habe das Buch als Roman über Catull bezeichnet, was es jedoch nicht ist. Es ist die sehr sehr freie Übersetzung seiner Gedichte oder Lieder, carmina, betrachtet durch ein Shibari-Brennglas.

"Es war für mich", schreibt die Autorin Isobel Williams, "ein Kampf mit vollem Körperkontakt und allen erlaubten Techniken zwischen uns beiden. Hier der anerkannte Dichter, dort ich wie ein kleines Schulmädchen. Ich musste dem Kampfrichter zeigen, dass ich wusste, was ein jedes Wort Catulls bedeutet."

Der Kampf wird durch die Anwesenheit eines dritten Elements befeuert und intensiviert, etwas, das Catull zum Leben erweckt hat: Seine gequälte Intelligenz und romantische Vielseitigkeit.

Ein verirrtes Echo von Catulls zum Scheitern verurteilter obsessiver Liebe zu Lesbia / Clodia erreichte Isobel Williams ausgerechnet bei einer Fetisch-Veranstaltung. "Jemand, der wusste, dass ich mich fürs Zeichnen gerne neuen Herausforderungen stelle, gab mir den Tipp, mal in einem Shibari-Club zu zeichnen."

Shibari ist eine erotische Kunst des Fesselns, die sich in Japan entwickelt hat. Die Bezeichnung Kinbaku wird häufig synonym verwendet. Im Gegensatz zur westlichen Bondage dient die Fesselung beim Shibari nicht vorrangig der Immobilisierung und der Einleitung sadomasochistischer Praktiken. Wesentliche Rollen spielen der künstlerische Aspekt beim Arrangieren des gefesselten Körpers in ästhetisch ansprechende Formen und Posen und der meditative Aspekt (durch die Fesselung kann ein Gefühl der Geborgenheit entstehen).

Dies gilt nicht für unfreiwillig im Netz gefangene Lebewesen. Im Netz zu zappeln, gebunden und gefesselt werden kann für diese eine schreckliche Qual sein. Und welcher Fisch mag wohl gerne im Netz gefangen sein, selbst wenn dann der Körper ganz in Diamanten ist?

Es muss einvernehmlich stattfinden, ohne Zwang und Gewalt, sonst ist es nicht Shibari trotz der Ironie der Geschichte. Denn diese erotische Kunst hat sich im 20. Jahrhundert aus der alten japanischen militärischen "Kunst" entwickelt, Gefangene so zu binden und fesseln, dass sie sich nicht rühren konnten, aber dass sie später auch keine Spuren der gewaltsamen Fesselung aufwiesen.

Quod tibi hoc alteri - Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu.

Isobel Williams: "Die Dynamik von Shibari befreite -aus meiner Sicht- Catull von den bei uns traditionell entstandenen konventionellen Zwängen und lieferte ihn neuen Härten aus. Ich fand Zusammenhänge, Metaphern und Redewendungen für Catull -- den man leichtfertig als bisexuellen Switch in der späten Römischen Republik definieren könnte, einer Zeit, in der jedoch solche Konzepte bedeutungslos waren. Er war ein strenger Moralist, der sich aber dann auch noch aufspaltete in ein ängstliches, zickiges und doch dominierendes Wesen gegenüber seinen Jünglingen und in einen heulenden Sub bei seiner Nemesis, einer älteren, glamourösen verheirateten Frau, die er Lesbia nannte und wahrscheinlich mit richtigem Namen Clodia hieß."

Der Dichter Catull -und mit ihm die Autorin- verwendet die Terminologie und Formen sozialer Medien, eine sehr zeitgenössisches Ausdrucksweise. Sie wird dabei gleichzeitig strenger Wissenschaft und scharfer syntaktischer Disziplin unterzogen. Alle entscheidenden Sprachknoten (!) werden gefestigt, der Sinn für das Latein taucht aus den hintersten geheimen Gehirnzellchen auf, wenn so Catulls eigenes Lachen wiederhergestellt wird, zusammen mit den anderen gezogenen Registern von Liebe und Verlust.

Dazu kommen noch die Zeichnungen von Isobel Williams; sie verleihen ihren Versionen von Catulls Gedichten eine fesselnde Leichtigkeit. Summa summarum liegt unterm (Zeichen-)Strich tatsächlich keine wörtliche Übersetzung vor: Die Texte nehmen eine elliptische Umlaufbahn um das Lateinische, streifen es und trotzen seiner Schwerkraft.

Tja, mein lieber Lateinlehrer Herr Lembke (R.I.P), das hätte ich früher mal so begründen sollen, dass meine Hausaufgabe (von Latein ins Deutsche) so eine ganz andere Übersetzung geworden ist als sie es hätte sein sollen...

Um es mal halb mit Bob Dylan zu sagen: "Tempora enim muta sunt & vita cum inexspectatis referta"

glheinz
glheinz
31 Anhänger
Bitte bewerte dies Geschichte
Der Autor würde sich über dein Feedback freuen.
  • KOMMENTARE
Anonymous
Our Comments Policy is available in the Lit FAQ
Posten als:
Anonym
Teile diese Geschichte

ÄHNLICHE Geschichten

The Undertow Ch. 01 Victoria has some new rules for her cheating husband.
Das Land der aufgehenden Sonne 01 Fesselndes aus dem Japan des 19. Jhds.
Ellie Submits Older woman's new sub is a mountain of Amazonian muscle.
Mistress K Letters 01: Sex Swing Bound male slave is edged and used by cruel Mistress.
Just a Simple Romantic Dinner Lingerie - she who dares wins.
Mehr Geschichten