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Leah 1.2 - Sehnsucht - 02

Geschichte Info
Leahs und Franzis nächster Schritt, die Unsicherheit bleibt.
4.7k Wörter
4.7
6.8k
4
0

Teil 2 der 6 teiligen Serie

Aktualisiert 06/07/2023
Erstellt 10/25/2022
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Glück. Was waren das für zwei verrückte Tage gewesen. Hatte ich zuerst die... Freundin, den Schwarm, die Geliebte... meiner Mutter auf deren Beerdigung kennengelernt, zog sie mich erst aus meiner Trauer in ihren Bann, am Folgetag zum Mittagessen nach sich zu Hause und anschließend wir sie aus, um sie zum Glück zu fingern. Okay, bei Letzterem hatte ich irgendwie angefangen. Ich kann auch immer noch nicht genau beschreiben, was mich dabei geritten hatte. Aber irgendwie hatten wir das beide vielleicht gebraucht, aber in jedem Fall gewollt.

Noch immer lag ich glücklich lächelnd neben ihr, ihren gelben Pullover immer noch über ihre schönen Brüste gezogen, mein Kopf sanft an einer ihrer handvollen Brüste gekuschelt.

„Du siehst deiner Mutter so ähnlich", sagte sie gedankenverloren, aber mit dem Strahlen eines intensiven frischen Orgasmus' in den Augen.

Stirnrunzelnd blickte ich in ihre Augen und fragte dann vorsichtig, „hast du mich deswegen... zu dir eingeladen, weil du in Gedanken noch...", ich musste kurz stocken. Einerseits, weil ich sie nicht verletzen wollten, aber auch, weil ich mir selbst nicht sicher war, ob ich die Frage wirklich stellen wollte, „... naja, in Gedanken bei Mama warst."

Auch sie blickte kurz irritiert zu mir, begriff dann aber, lächelte mich warm an und schüttelte leicht den Kopf. „Nein, ich hab... hatte deine Mama wirklich sehr gerne." Wieder verlor sich ihr Blick in Erinnerungen, „sie war eine tolle Frau und ich war... so verliebt in sie. Und soweit ich weiß, sie auch in mich."

Eine kurze Pause entstand, ehe sie fortfuhr. „Weißt du, ich hatte sie unglaublich gern, du hast sie geliebt. Vielleicht verbindet uns das irgendwie. Aber das hat nichts mit dem hier zu tun. Keine Ahnung... ich mein, natürlich war es gestern komisch, plötzlich neben dir zu stehen. Kurz zu glauben, eine junge Version von ihr sei neben mir aufgetaucht. Aber... so ähnlich ihr zwei euch seid, dieser nachdenklicher... süßer Gesichtsausdruck. Dieser manchmal frecher, aber Herzens ehrlicher Ton. Und diese schönen blaugrünen Augen, in denen ich mich verlieren kann. So geschockt ich vielleicht am Anfang kurzzeitig war und so zerbrechlich du mir danach vorgekommen bist. Aber eigentlich hast du die Stärke deiner Mutter. Und bei dir hat mein Magen schnell gewusst, die willst du haben. Auch wenn ich nicht gedacht hätte, dass...", sie musste dabei lächeln.

„...dass ich dich gleich bei unserem ersten Date zum Orgasmus bringe?"

Ihr breites Grinsen verriet, dass ich einerseits ins Schwarze getroffen hatte, aber auch, wie glücklich sie damit war. „Eigentlich ja unser zweites Date."

Sanft küsste ich ihre nackte Brust auf die Flanke und kuschelte mich an sie. „Ich fragte nur, weil... du hast mich ganz schön umgehauen, weißt du?"

Zärtlich streichelte sie mir durch das Haar. „Alles, was ich gerade mit dir hatte, wollte ich mit dir haben. Mit niemanden anderen sonst. Ich war mir vollkommen bewusst, dass du neben mir bist, deine Finger mich... naja..."

„Haben explodieren lassen?"

Sie nickte, ich konnte ihr schmunzeln beim Ausatmen hören, spüren. „Ja, sehr sogar. Ich werde nicht behaupten, dass ich über deine Mutter hinweg wäre, oder dass sie nicht immer einen Platz in meinem Herzen hat. Aber gerade bin ich ziemlich verschossen in dich. Und so ähnlich du ihr vielleicht bist, so anders bist du irgendwie auch. Und davon will ich mehr erkunden."

Dabei spürte ich, wie ihre Finger meinen Körper hinabwanderten, über den Bauch weiter an den Beckenknochen, sich in die Mitte vortasteten. „Und auch von deinem Körper."

Seufzend schloss ich die Augen, fühlte dieses Kribbeln, eine tiefe Aufregung, Nervosität. Dennoch hing mir das Gespräch noch im Kopf, musste darüber noch einmal in Ruhe nachdenken. Meine Gefühle waren aufgewühlt, ob ich vielleicht doch nur der Ersatz gerade war, ein paar schöne Erinnerungen auffrischen. Und ich war gerade viel zu aufgeregt bei ihren Berührungen, was sie in mir auslösten, mich kitzelten, stimulierten... erregten. Ich musste raus, Fluchtinstinkte setzten ein. Dazu war ich auch noch bei einem anderen Thema überfällig.

Sanft löste ich mich von ihr.

„Du, Franzi", begann ich mit einem Lächeln. „Ich kann jetzt nicht.. also gerade."

Da stand der Satz im Raum, verwirrt sah sie mich an. Schuldgefühle standen ihr deutlich ins Gesicht geschrieben, ob sie bei mir zu schnell vorgegangen wäre, körperlich, aber auch emotional.

„Es tut mir so unglaublich leid", brachte ich den Satz schneller hervor, den sie in ähnlicher Form auch gerade sagen wollte.

Sie wollte schon den Kopf schütteln, aber erneut war ich schneller. „Es geht gerade nicht, dass ich hier.. mit dir... so viel Glück erlebe und gar nicht weiß, wie es Sophie geht. Hab seit gestern nichts mehr von ihr gehört. Und ich muss echt mal nach ihr sehen, ob es ihr besser geht."

Ein wenig Erleichterung machte sich in Franzis Miene breit, wenn auch nicht viel. Sie wollte glauben, dass das alles war, hatte aber Zweifel. Meine Flucht zu offensichtlich, aber sie ließ es zu. Auch dafür dankte ich ihr in dem Moment.

„Ja, das verstehe ich", gab sie vor, lächelte mich dann aber an und löste ihren Arm von mir.

„Tut mir wirklich leid, ich... das mit dem Dessert holen wir noch nach, versprochen. Aber jetzt hab ich den Kopf gerade ganz..."

Sie legte mir eine Hand auf den Unterarm, sah mir in die Augen. „Mach die keine Sorgen, kümmer dich um deine Schwester. Ich werde hier sein... wenn du möchtest. Und wenn das gerade zu viel für dich ist, ist das auch in Ordnung. Das ist eine schwierige Zeit für euch und ich bin dankbar über jeden Moment, den ich mit dir teilen darf. Aber kümmer dich um deine Familie, das ist wichtig."

Dabei gab sie mir einen sanften Kuss auf die Schulter, nicht voller körperlichem Verlangen, wie zuvor noch. Sondern mit .. Mitgefühl, ja irgendwie Liebe. Das bisschen Widerstandskraft, dass ich vielleicht noch hatte, schmolz dahin. Von diesem Platz, von Franzis Seite wollte ich nie wieder weg, nicht um alles in der Welt. Zumindest in dem Moment. Aber nun war es an ihr, als sie sich aufrichtete, ihren Pullover hinabschob.

„Aber es...", sie lachte. „Jetzt hätte ich fast gesagt, dass es mich sehr gefreut hätte, dass du heute da warst."

Dabei hielt sie sich lachend eine Hand vor dem Mund, mit einer Mischung aus unbeschwerter Fröhlichkeit und peinlicher Scham. Ja, auch mein Magen hatte sich entschieden und der Rest von meinem ganzen Körper gleich mit. „Nein, ich freu mich einfach unglaublich, dass ich deinen Weg kreuzen durfte und freue mich so unglaublich auf mehr. In welchem Tempo oder in welcher Art auch immer. Und wenn du nur reden möchtest, ich bin sehr gerne für dich da."

Ihre Augen verrieten teilweise, dass sie mehr wollte, aber dennoch signalisierte ihr Körper irgendwie auch, dass sie mir den Platz und die Freiheit gab. Später am Abend hatte ich noch einmal darüber nachgedacht, konnte es nicht genau greifen. Ich spürte es einfach.

In dem Moment waren es aber auch zu viele Emotionen auf einmal für mich. Sowohl von dem Tag, als auch in Summe der letzten Tage. Überfordert von den Gefühlen und glücklich zugleich kamen mir ein paar Tränen, woraufhin mich Franzi sanft in den Arm nahm.

„Hey, ich bin immer für dich da, auch als Freundin." Dabei streichelte sie mir sanft über den Rücken, ich umarmte sie ebenso.

„Danke schön, du bist...", mir fehlten die Worte mein Glück entsprechend auszudrücken.

Grinsend erwiderte sie nur, aber ohne jede Eitelkeit, „ich weiß... du aber auch, noch viel mehr... Und jetzt geh nach deiner Schwester sehen."

Ich nickte, stand auf, strich meine Sachen glatt. „Ich schreib dir später, wenn ich darf."

„Natürlich, ich würd mich sehr darüber freuen."

Auch sie stand auf und begleitete mich langsam zur Tür. Dort drehte ich mich noch einmal um, schuldbewusst fiel mir ein Versprechen ein, aber nun war sie schneller.

„Und jetzt fang bitte nicht mit dem Abwasch an, das hab ich ruckzuck fertig und das meiste kommt ohnehin in die Spülmaschine. Geh dich um Sophie kümmern. Los jetzt."

Sanft umarmte ich sie, spürte ihren warmen Körper an meinem, nahm ihren Duft noch einmal in mir auf. Kurz schossen mir die Bilder ihrer bebenden Lust durch den Kopf, als sie mir einen Kuss auf das Ohr hauchte, dabei sanft zu flüsterte. „Es hat mich wirklich sehr gefreut, dass du zum Essen da warst. Und nicht nur das... auch der unglaublich intensive Moment danach..."

Ihre Augen leuchteten, auch wenn ich sah, dass sie sich zurückhalten wollte. Dass ihre Lust, ihr Verlangen sie aber auch erneut überwältigte, statt mich einfach ziehen zu lassen..., dass ich sie offensichtlich so sehr reizte, erregte mich ungemein. Denn auch sie tat es mit mir.

Erkenntnis. Meiner Schwester ging es soweit gut. Es war kein leichter Abend gewesen, nach dem intensiven Nachmittag und diesen aufwühlenden Gefühlen war er nun von Sorgen geplagt. Um Sophie, die Zukunft, ihre wie meine. Allem. Sie hatte viel geschlafen, wollte nun aber auch nach vorne schauen. So abgedroschen es klang, so notwendig war dieses Gefühl, vielleicht auch zunächst Selbsttäuschung, die dann schrittweise in Wahrheit übergehen sollte. Um ein Thema hatten wir aber bisher noch einen Bogen gemacht, das sie nun ansprach.

„Ich bleib bei Tante Bigge", kam es plötzlich. Aber ich wusste sofort, worum es geht. Sophie hatte noch ein knappes halbes Jahr bis zu ihrem Achtzehnten vor sich.

Noch bevor ich den Mund völlig öffnen konnte, unterbrach sie mich. „Nein, ernsthaft. Du bist noch keine Neunzehn, hast mit deiner Ausbildung angefangen, das Amt würde da eh nie mitspielen. Das kann ich weder dir antun und mir auch nicht."

Da war ihr typisch schiefes Grinsen. „Und überhaupt, in deinem Schuhkarton von Wohnung passen wir beide auch nicht rein, ohne dass ich dich in den Wahnsinn treibe und viel schlimmer noch, du mich."

Im Gegensatz zu mir hatte sie sich die letzten beiden Tage offensichtlich mit der Zukunft beschäftigt, während ich zu sehr in der Gegenwart gefangen war.

Bei der Erinnerung an meine Wohnung kam mir noch ein zweiter Gedanke. „Wir müssen auch noch über Mamas Haus nachdenken", sagte ich schwer. Das Haus war zwar eher eine schnuckelige Eigentumswohnung, aber sie war da und gehört jetzt irgendwie uns beiden.

„Ja, da hab ich auch schon drüber nachgedacht." Lächelnd fuhr sie fort, „ich hatte auch überlegt, ob ich nicht doch das halbe Jahr offiziell in deiner Obhut sein sollte und tatsächlich allein dort leben könnte... aber wenn das Amt dich erst einmal kennenlernt, hab ich die ohnehin nur die ganze Zeit an den Hacken. Und für mein Abi wären die ganzen wilden Partys und so wahrscheinlich auch scheiße... auch wenn es irgendwie...", dabei strahlte sie mich an.

„Hast Recht, vergiss es."

Ich seufzte, erschien sie mir gerade so viel erwachsener als ich, raufte mir halb die Haare. „Wahrscheinlich sollten wir es wirklich nicht überstürzen... mit der Wohnung." Ich sah sie an, sie kaute an ihrer Wange und erwiderte schweigend den Blick. Ihre Art von Zustimmung.

Mit einem ungläubigen Grinsen fuhr ich fort, „okay, machen wir einen Deal. Mit der Wohnung machen wir nichts. Also schon putzen, sehen ob alles okay ist, die Pflanzen gießen. Wie Urlaubsvertretung. Und notfalls ein Rückzugsort für dich... zum LERNEN. Und wenn du Achtzehn bist, schauen wir dann, was wir damit anstellen. Wer sie nimmt oder ob wir sie verkaufen. Und bis dahin bleibst du bei Tante Bigge."

Eigentlich war es auch nicht unsere Tante, sondern Birgit war die Tante unserer Mutter. Aber sie war schon immer nur Tante Bigge gewesen.

Mit einem verzogenen Mund und einem hervorschimmernden Lächeln bekam ich einen sanften Schlag gegen mein Bein. „Ja, das gefällt dir, wenn ich hier unter Aufsicht eingekerkert bin... Aber eigentlich ist es die einzige Lösung. Ich geh nicht ins Heim. Will aber auch nicht hier versauern."

Sanft nahm ich sie in den Arm, drückte sie an mich und gab ihr Halt. Ähnlich, wie Franzi zuvor bei mir, aber doch auch ganz anders.

„Nein, keine Sorge. Aber ich glaube wirklich, dass du hier gut aufgehoben bist. Und ich bin ja auch noch da."

„Jetzt droht sie mir auch noch", worüber wir beide schmunzeln mussten.

„Solltest du es hier nicht aushalten, können wir immer noch schauen, aber du hast Recht, eigentlich ist das die beste Lösung. Und gut ist sie auch."

„Ja, weiß ich, deswegen hab ich es dir ja auch gesagt." Dann musterte sie mich einen Moment, bevor sie sich endlich traute, was ihr offensichtlich auf der Zunge lag.

„Aber nun zu dir... wer ist dir denn ins Leben gestolpert?"

„Was?"

„Komm schon. Ich hab mich ja schon ein wenig berappelt, wobei ich auch echt down war. Aber du... irgendwie strahlst du, als wenn du heute drei Stunden Sex gehabt hättest. Nur irgendwie noch mehr."

Ich spürte, wie ich rot wurde. „Nein, ich hatte keinen Sex." Technisch war das richtig. Meine Finger vielleicht, ich nicht. Sie legte nur den Kopf schief.

„Ach... also wer?"

Reglos sah ich sie an und sie blickte zurück. Bis ich seufzte.

„Ja, da könnte es wirklich jemanden geben. Ich weiß noch nicht, das.. frisch ist gar kein Ausdruck. Bin mir auch gar nicht sicher, dass das was wird, aber irgendwie.. mag ich den Gedanken", dabei zuckte ich mit den Schultern.

Sophie sah mich einfach nur an und lächelte. „Hör endlich damit auf, so zu sein, wie... DU." Ich wusste, was sie meinte, warf sie mir das nicht zum ersten Mal vor.

„Ja, aber das Timing ist echt beschissen", setzte ich an. Mama war tot, Sophie dadurch so mitgenommen, dass sie nicht einmal zur Beerdigung konnte. Und was machte ich...?

Grinsend, aber mit Nachdruck sagte sie stattdessen, „hey, hör damit auf. Das Timing ist immer scheiße. Und perfekt. Mama hätte bestimmt gewollt, dass du dich genau so fühlst. Sie ist deswegen ja nicht weg", dabei legte sie eine Hand an ihre Brust, auf ihr Herz.

Dann drückte sie meine Hand. „Ich freu mich ehrlich für dich und das macht ja auch Hoffnung, dass es weitergeht. Du bist meine letzte Hoffnung", zitierte sie dann auch noch. Woraufhin sie sich einen Schlag gegen ihr Bein einfing, begleitet von unser beider Lachen.

„Du strahlst wie Mama, wenn sie mit Franzi zusammen war... sie hatte dir noch von ihr erzählt, oder?"

Ich nickte. „Ja, sie lässt dich übrigens grüßen" und bei der Erkenntnis, was ich da sagte, wurde ich erneut rot. Zumindest fühlte sich mein Kopf so an bei dem Adrenalinkick.

Fragend blickte sie mich an. „Ähm... ich hab sie gestern kennengelernt. Auf der Beerdigung. Wusste sonst gar nichts von ihr, nicht mal ihren Namen. Naja, scheint eine ganz nette zu sein", versuchte ich es so unverfänglich, wie ich konnte.

„Ja, total. Als ich mitbekam, dass die beiden... meine Mom eine Lesbe...", dabei grinste sie. „Du hättest die beiden sehen müssen, als ich es herausfand."

Ich nickte, „ja, Franzi hatte mir die Geschichte erzählt. Sie hatte mich gestern noch heimgefahren und wir haben in Erinnerungen geschwelgt."

„Naja, hab recht schnell gemerkt, wie glücklich sie Mama gemacht hat, wie sie gestrahlt hatte, wenn die beiden zusammen waren. Und dann hab ich auch verstanden, warum. Irgendwie fühlt man sich bei ihr ... verstanden, ernst genommen, auf Augenhöhe und doch warm umpackt und umsorgt. Irgendwie hatte ich da.. hau mich nicht, aber .. zwei Mütter." Ein stummes Seufzen lag in der Luft.

„Nein, das trifft es."

„Ich hoffe, dass zumindest Franzi bleibt, ich mag sie irgendwie sehr." Sophie hing kurz stumm ihren Gedanken nach und ich meinen, verstand ich sie doch ebenso gut. Vielleicht sogar viel besser.

„Naja, auf jeden Fall, so wie Franzi Mama zum Strahlen gebracht hat, so wirkst du auch gerade irgendwie. Also vermassel das jetzt bloß nicht, sonst spül ich deinen Kopf das Klo runter."

Grinsend sah ich Sophie an, war sie doch einen halben Kopf kleiner als ich und noch einmal schlanker. Auch wenn sie bei Streitigkeiten ganz schön zäh und nervend sein konnte.

„Ich mein das ernst, Leah, halt ihn fest... oder sie."

So unbekümmert wie ich konnte, schaute ich sie an. Spätestens wann immer sie meinen Namen aussprach, war es Sophie wirklich ernst. Dabei war es erschreckend, wie nah sie an der Wahrheit dran war. Mit Franzis Wirkung auf andere. Auf mich. Mit Franzi. Ich wollte es wirklich nicht vermasseln, hatte es vielleicht, Sorgen kamen auf. Sophie las mich, wie ein Buch und verdrehte die Augen.

„Lass mich raten, du hast es schon. Sag jetzt aber nicht, wegen mir."

„Meinetwegen."

„Du mich auch... Also hast du." Das war keine Frage. „Du bist echt bescheuert, mir geht es gut. Naja, nicht toll, aber okay. Und ich freu mich auch, dass du hier bist, um mir das Händchen zu halten. Aber mach das lieber bei ihm. Oder ihr. Oder es... es ist doch von dieser Welt, oder? Sag nicht, dass es eine Topfpflanze ist."

„Du willst mich wohl loswerden."

„Ja." Sie zog die Augenbraue hoch. Das hatte sie von unserer Mutter, sie konnte dabei sogar so streng gucken. Eigentlich sogar noch angenervter.

„JA! Also danke für deinen Besuch und jetzt, tu mir einen Gefallen, und regel den Scheiß."

„Du willst doch nur Mamas Wohnung", sagte ich, einfach, um wieder die Hoheit zu bekommen.

Zuckersüß antwortete sie, „vielleicht. Aber sag mir, dass ich Unrecht habe und ich bin still. Ansonsten, geh." Dann sagte sie nichts mehr. Mit Nachdruck.

„Ich hab dich lieb, Sophie."

„Ich dich auch. Manchmal."

Mit einem Lächeln und einer Umarmung verabschiedeten wir uns. Als ich rausging und die kühle Luft an meiner Haut spürte, wusste ich, was ich wollte. Franzi. Jetzt. Sofort. An mir. In mir.

Verlangen. Die Knie wurden weich, der Magen spielte verrückt, mir war elend. So elend, dass ich mit einem Hochgefühl dem Bus hinterher rannte. Zum Glück lag die Bushaltestelle direkt vor ihm, sonst wäre ich echt ausfallend geworden.

Das Schlimmste war die Fahrt. Ich mag die alten Leute hier, die meisten sind nett, schwatzen hier und da, machen ihre Einkäufe. In dem Moment gingen sie mir so unglaublich auf den Keks. Was fuhren auch so viele ÖPNV. Überhaupt, warum war ausgerechnet dieser Bus so verflucht beliebt, dass er an jeder verdammten Haltestelle hielt. Meine Nervosität wuchs.

Als der Bus nach einer bummeligen Weltreise endlich ankam, gab ich Vollgas. Im Film hätte es jetzt geregnet, das Wasser wäre mir über das Gesicht, den Körper entlang gelaufen und ich wäre ganz nass bei Franzi angekommen. Hier in meiner Welt gab es keinen Regen und falls ich nass war, dann bestimmt nicht von einem Niederschlag. Sturmklingelnd machte ich mich an ihrer Tür bemerkbar.

Eine überraschte Franzi öffnete mir im Pyjama, luftig lockerer Stoff, der ihren Oberkörper sanft umschmeichelte, ihre festen Brüste betonte. Was stand ich auf den Anblick, hätte ich mir nur mehr Zeit dafür gelassen.

„Hey, hast du was verg...", weiter ließ ich sie nicht kommen, drängte mich vor und küsste sie stürmisch auf die Lippen.

Mein Hirn und die gute Erziehung erreichten mich von der Bushaltestelle mit leichter Verspätung, ich trat einen halben Schritt zurück. „Entschuldige bitte, komme ich ungelegen?", fragte ich nun auch leicht verlegen. Wenn man erst einmal da ist, kommt einem so manche Idee überstürzt und blöd vor. Nicht, dass ich einen echten Plan gehabt hätte.

Mit einem leichten Grinsen winkte sie mich rein. „Nein, wenn du kommst, dann ist das nie ungelegen. Aber komm doch erst einmal rein."

Weit kam ich nicht, drängte ich mich doch gleich wieder so sehr an sie, wie sie mich im Gegenzug selbst ergriff. Mit irgendeinem Körperteil schloss sie die Tür, ihre Finger waren es nicht, die waren an meinem Rücken, hinab an meinem Po. Meine waren ebenso an ihrer Taille, ihrem Becken, schob sie zurück. Die Zunge schon in ihrem Mund.

Ich hatte nie zuvor eine Frau geküsst und auch das war eher ein wilder Tanz unserer Zungen, meine Nase seitlich fest an ihrer gepresst. Ich wollte sie spüren, überall. Ihr fester Griff an meinem Arsch, der meine Backen kräftig massierte, leicht an ihnen zerrte, zeigten, dass sie es ebenso wollte.

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