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Leila – K/L 02

Geschichte Info
Das Schicksal einer jungen Frau im 31. Jahrhundert.
4.8k Wörter
41.7k
4
8
Geschichte hat keine Tags

Teil 2 der 5 teiligen Serie

Aktualisiert 07/15/2021
Erstellt 01/09/2009
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Dies ist die Fortsetzung des ersten Teils um die Geschichte von Leila.

Bitte, bitte zuerst Teil 1 lesen, da die Teile aufeinander aufbauen und es so zum Verständnis der Geschichte unabdingbar ist! :-)

Gerne schicke ich euch auch die einzelnen Teile, nachdem sie bei Literotica veröffentlich sind, als .doc-Datei (einfach per Mail anfragen), da leider manchmal hier die Formation des Textes nicht ganz so übernommen wird, wie ich es mir vorstelle.

Daher habe ich jetzt eine neue Methode probier: Die * leiten einen Personenwechsel (aus welcher Sicht grade erzählt wird) ein, den es eigentlich auch schon in Teil 1 gab.

Und nun weiterhin viel Spaß beim Lesen, möge Euch die Geschichte so viel Freude bereiten, wie sie mir beim Schreiben.

Ps: Ich drucke mir Geschichten meistens aus, damit ich sie nicht am Bildschirm lesen muss, sondern z.B. in einem bequemen Sessel oder im kuscheligen Bett… dann ist es viel gemütlicher und man kann besser dem Text folgen bzw. abtauchen. *wink mit dem Zaunpfahl*

Nun aber Schluss… ich schreibe schon wieder viel zu viel…

Leila – K/L-1

Die Erde im 31. Jahrhundert.

4. Grüne Zone; A2-60 / Militärgelände im Jahre 3044 n.Chr. 22 November 08.14 Uhr

Schweigsam und mit einem beklemmenden Gefühl im Magen stand L-1 vor dem großen Militärkomplex. Trakt 1 stand dort in großen weißen Buchstaben und regelmäßigen Abständen an der Gebäudewand Die junge Frau hatte ihre Arme an das Becken gepresst und die Hände zu Fäusten geballt. Ihre Lippen bildeten einen schmalen Strich und eine kleine Falte zeichnete sich zwischen den fein gezupften Augenbrauen ab. Da erklang ein leises Knirschen, während die Augen der Frau weiterhin auf den breiten Eingangsbereich gerichtet waren, und verwirrt wanderte ihr Blick herab. Sie hob die rechte Faust auf Bauchhöhe und betrachtete teilnahmslos das Papier, welches gequetscht und verknittert aus ihrer Faust herausragte. Könnte Papier schreien, währen bereits die ganzen Menschen um die junge Frau herum aufmerksam geworden. So drückten sich die drängelnden und rempelnden Leiber nur an L-1 vorbei und schenkten ihr keine Beachtung, während die junge Frau starr vor dem Gebäude stand und sich nicht weiter traute.

Ein sanftes Vibrieren an ihrem Handgelenk weckte L-1 Aufmerksamkeit. Sie schaute jedoch nicht auf den POD, der mit sanftem Druck auf ihrem Handgelenk lag. Sie wusste was er zeigen würde, sie wusste es nur zu gut und genau deshalb schaute sie nicht drauf. L-1 konnte ihre Beine nicht in Bewegung setzen, es ging einfach nicht mehr weiter… keinen Schritt mehr auf das Gebäude zu. Wie oft hatte sie es versucht, doch ihr Körper und insgeheim auch ihr Willen sträubten sich entschlossen dagegen den ersten Trakt zu betreten und damit der Grünen Zone den Rücken zuzukehren.

Plötzlich stieß sie jemand derart heftig in den Rücken, dass die Frau erschrocken aufschrie und nach vorne taumelte. Sie versuchte das Gleichgewicht zu halten, doch es war vergebens. Verzweifelt suchte L-1 halt an einem vorbeihastenden Passanten, aber ihre Hände griffen ins leere und sie stürzte zu Boden. Schmerzhaft traf die junge Frau auf das Erdreich, wobei sie sich mit ihren Händen abstützte um nicht mit dem Gesicht auf dem harten Kopfsteinpflaster aufzuschlagen. Kleine Steinchen bohrten sich wie Wespenstacheln in ihre Handfläche.

„Oh, verdammt! Entschuldigung! Scheiße…“, hörte die junge Frau hinter sich jemanden fluchen und noch ehe sie ein >Autsch< heraus hatte, packte jemand ihre Arme und sie stand urplötzlich wieder mit den Füßen auf dem Boden. Es war fast so, als sei überhaupt nichts geschehen, abgesehen von ihren brennenden Händen und Knien. Ein besorgt schauendes Männergesicht schob sich in ihr Blickfeld und verdeckte ihre Sicht auf die verhasste Eingangstür. Als wäre ein Vorhang gefallen, konnte sich L-1 wieder bewegen. Sie blickte hinab und rieb vorsichtig die immer noch schmerzhaften Handflächen gegeneinander, so dass die Steinchen zu Boden fielen.

„Es tut mir wahnsinnig Leid, ehrlich! Ich habe sie einfach… übersehen. Ich hoffe, sie haben sich nicht verletzt!“ kam es von dem Mann vor ihr und es klang wirklich als bedaure er den Zwischenfall zutiefst.

Die junge Frau hob den Kopf und musterte den Mann: Er war jung, vielleicht Anfang zwanzig und sah recht süß aus. Er hatte kurze blonde Haare, eine schlaksige Gestalt, ein eher noch jugendliches Gesicht und zwei schöne hellblaue Augen, die L-1 nun wehmütig entgegenblickten.

„Nee…schon gut“, flüsterte die junge Frau etwas verlegen und bemerkte, dass sie den Zettel nicht mehr in der Hand hielt. Leise fluchend schaute sie sich suchend um. Schnell hatte sie den zerknitterten Streifen Papier zwischen ihren Füßen entdeckt und wollte sich danach bücken, doch der junge Mann war schneller. Flink ging er in die Hocke und noch ehe L-1 sich auch nur ansatzweise bücken konnte, schwebte das Papier vor ihrem Gesicht herum.

„Hier, bitte!“

Ein leichtes Lächeln huschte über das Gesicht der jungen Frau und sie nahm den arg in Mitleidenschaft gezogenen Papierstreifen entgegen.

„Vielen Dank, ich…“, wollte sie gerade ansetzen, da schlug sich der junge Mann mit der Handfläche seiner rechten Hand gespielt entrüstet gegen die Stirn.

„Och ich Hornochse! Ich habe ganz vergessen mich vorzustellen… wo bleiben denn meine Manieren… Tom, Tom McKarsy, aber du kannst mich gerne Tommy nennen“, plauderte der junge Mann drauf los und eine Hand streckte sich nach L-1 aus, blieb aber auf halber Länge zwischen ihnen stehen. L-1 schloss den geöffneten Mund und seufzte.

„L-1, heiße ich“, sagte sie dann zaghaft und schüttelte zurückhaltend die Hand des Mannes, sie war warm und leicht verschwitzt. Die Augenbrauen des jungen Mannes gingen etwas nach oben, während er L-1 prüfend musterte.

„Das ist aber ein seltsamer Name“, grübelte Tom nach, was ihm einen verärgerten Blick von L-1 einbrachte.

„Wieso das denn? Was soll an L-1 seltsam sein?“

„Ähm, so habe ich das nicht gemeint“, versuchte der junge Mann L-1 zu beschwichtigen, „ich meinte nicht seltsam…, das war der falsche Ausdruck…, ich meinte… meinte besonders! Das war es, es ist ein besonderer Name.“

Etwas zufrieden gestimmt murmelte L-1 ein: „Na… ist ja auch egal“, vor sich hin und blickte mit erneut aufkommender Angst an Tom vorbei zu der großen Eingangstür. Der junge Mann bemerkte den Blick und drehte sich kurz um, ehe er sich wieder L-1 zuwandte.

„Du musst auch dort hin? Ich darf doch Du sagen oder? Also du darfst es, von mir aus“, erklärte und fragte Tommy gleichzeitig, wobei seine Stimme vor Aufregung fast überschlug.

„Ja…“, erwiderte L-1 weniger aufgeregt, eher panisch.

„Ja zu >da rein< oder ja zu >Du ist O.K.<?“

„Beidem“, flüsterte L-1 und blickte nachdenklich auf den Zettel in ihrer Hand hinab. Auf der oberen rechten Hälfte prang das allseits bekannte Zeichen der GMV: Eine emporgereckte goldene Faust auf silbernem Hintergrund. Darunter stand die ausgeschriebene Form: Globale Menschliche Verteidigungsstreitkraft. Weiter unten auf dem mit Knicken und kleinen Rissen überzogenem Papier stand ihr besonderer Name in dicken Buchstaben und daneben der Name von Captain C.L. Jackson, eine Nummer und ein weiteres Symbol: Ein gefährlich blinzelnder schwarzer Schlangenkopf auf dunkelblauem Hintergrund. Tommy lugte neugierig auf L-1 Einberufungszettel, dann lachte er plötzlich fröhlich auf.

„Was ein Zufall! Wir sind in derselben Einheit!“ rief er aufgeregt und wühlte in der Tasche seiner schwarzen Lederjacke herum, bis er einen ordentlich zusammengefalteten Zettel hervorholte, ihn eilig auseinander faltete und der verdutzt schauenden Frau unter die Nase hielt, „schau! Ist das nicht super?! Wir werden gemeinsam Dämonen abschlachten!“

„Ja… ganz toll“, murmelte L-1 gar nicht begeistert, doch Tommy war unerschütterlich. Er jubelte kurz auf, dann nahm er die widerstrebende Frau an der Hand und zog sie einfach hinter sich her, auf den Eingang zu. Ehe sich L-1 versah, hatte sie das Gebäude betreten.

Oh Gott! Ich bin drin… ich bin drin! Jetzt gibt es kein Zurück mehr.

Tommy ließ ihre Hand nicht los, sondern schaute sich nur kurz in der riesigen Eingangshalle um, dann zog er die verängstigte junge Frau einfach weiter hinter sich her, durch die Menschenmasse hindurch, und stellte sich in eine lange Schlange vor einem Informationsschalter. Lächelnd drehte er sich um und seine Augenbrauen schwangen leicht auf und ab vor Aufregung. L-1 erwiderte das Lächeln schwach und seufzte dann.

Na gut, wenn ich jetzt schon mal hier bin, sollte ich auch das Beste daraus machen, entschied sie sich, rückte etwas näher an Tommy von den anderen drängelnden Menschenkörper weg und hielt sich einfach an seiner Hand fest.

Er wird schon wissen wohin.

Doch erstmal ging es nirgendwohin. Es verging, wie L-1 empfand, eine Ewigkeit und sie rückten trotzdem nur langsam auf den Schalter zu. Tommy bombardierte sie mit Fragen, die sie so gut es ging (oder sie es wollte) beantwortet. Schließlich standen die beiden jungen Leute vor dem Schalter und eine genervt wirkende Frau in mittlerem Alter schaute sie fragend an.

„Reguläre Truppen?!“ fragte sie barsch und wollte schon in eine Richtung zeigen, als Tommy lachend verneinte.

„Von wegen die Regulären“, Tommy strahlte die Frau an, ließ L-1 Hand los und stützte sich auf den kleinen Tisch des Schalters.

„Elite Kampftrupp! Codename: Schwarze Mamba“, flüsterte er geheimnisvoll und zeigte dann auf sich, „passt doch super zu meinem Spitzenamen. Wollen sie ihn hören?“ Die Frau sah nicht so aus, als ob sie irgendwas von Tommys Geplapper hören wollte, jedoch achtete der junge Mann nicht darauf, was L-1 ein Grinsen entlockte.

„Mein Name ist Viper, du abscheulicher Dämon – Bums, Bäng und tot!“ Spielte er den steinharten Killer und zusammen mit den Bewegungen, welche Tommy bei seiner Darstellung machte, bekam die Frau dann doch zu viel. Sie verdrehte genervt die Augen und blökte los.

„Dritter Stock! Füllen sie während der Wartezeit schon mal dieses Formular aus“, sie schob dem eifrig nickenden Tommy einen Bogen Blätter zu und wandte sich dann an L-1. Ihre Züge wurden etwas weichen.

„Und du, Kindchen?“

„L-1… wohl das gleiche wir er“, erklärte die junge Frau und zeigte der Schalterdame den zerknitterten Zettel. Diese überfolg das noch leserliche und ihre Miene wechselte schlagartig von weich nach versteinert.

„Oh, ja. Dann gehen Sie bitte mit ihm, hier den Zettel müssen sie beim Captain vorlegen.“

„Alles klar“, murmelte L-1 etwas verwirrt über die plötzliche Abneigung der Frau, da packte auch schon Tommy wieder ihre Hand und zog sie mit sich.

„Komm! Ich weiß wo wir lang müssen.“

Er schlängelte sich, L-1 im Schlepptau, durch die große Halle und dann eine breite Treppe hoch. Stufe um Stufe kam in das Sichtfeld der jungen Frau und schnaufend rief sie über den Lärm, welcher von der großen Halle herauf klang, Tommy zu:

„Wieso rennen wir eigentlich die Treppen hoch? Es gibt doch sicherlich Aufzüge!“ Kaum hatte sie die Worte ausgespuckt, da durchzuckte sie die Erinnerung an den vergangenen Abend und eine kurze Hitzewelle durchfuhr ihren Körper und peinliche Röte breitete sich auf ihren Wangen aus. Zu ihrer Erleichterung drehte sich Tommy jedoch nicht um, sondern antwortete im Weiterhasten.

„Es hält fit…, Ausdauer ist das Wichtigste auf dem Schlachtfeld. Ausdauer und Treffsicherheit.“

Na toll, dachte L-1 keuchend, die besten Voraussetzungen, zumindest was das erste betrifft.

Endlich blieb Tommy vor einer breiten Metalltür stehen. Er überflog kurz die Informationstafel an der Seite der Tür, nickte, riss die Tür auf und zog L-1 hindurch. Mit einem lauten Knall fiel die Eisentür wieder hinter ihnen in den Türrahmen, doch die beiden jungen Leute merkten es gar nicht mehr. Sie starrten auf die Masse von Leuten, fast ausschließlich Männer, die auf Bankreihen saßen und anscheinend auf etwas warteten. Tommy sprach einen bewaffneten Wächter an, der neben der Tür stand.

„Hey! Wir müssen zu Captain C.L Jackson, wo finden wir ihn?“ Der Soldat nickte in Richtung Hallenende, wo eine einzelne Tür die sonst nackte Wand verzierte. Der junge Mann nickte dankend und wollte gerade weiter eilen, als der Kolben des Wächtergewehrs ihn aufhielt.

„Erst wenn deine Nummer aufgerufen wird, darfst du durchgehen“, mit diesen Worten wies er auf die Westwand der Halle, wo eine große Anzeigentafel eine schwarze 318 zeigte. Tom und L-1 blickte beide gleichzeitig auf ihre Zettel. Während Tommy entsetzt aufstöhnte überkam die junge Frau Erleichterung.

„Ich habe die 670!“ stieß der enttäuschte junge Mann aus und spinkste dann auf L-1 Zettel, „und du?“

„696“, antwortet sie sichtlich zufrieden. Immerhin noch etwas Verzögerung…

„Mhm…“, Tom schaute zur Anzeigentafel, auf der immer noch die 318 flackerte, „das kann ja noch etwas dauern, wollen wir uns setzen?“ L-1 nickte nur und folgte Tommy zu einer der wenigen freien Bänke. Seufzend ließ sie sich nieder und streckte ihre schmerzenden Füße aus. „Darf ich dir mal ein Kompliment machen?“ fragte Tommy, der sich dicht neben sie gesetzt hatte, plötzlich. Neugierig schaute L-1 auf.

„Gerne“, sagte sie lächelnd.

„Du bist echt super hübsch… ach was sage ich, du bist der Hammer!“ lachte Tommy und seine Wangen färbten sich in einen schwachen Rotton. L-1 dagegen wurde puderrot und senkte verlegen den Blick und sie biss sich kurz auf die Lippen, welche jedoch zu einem kleinen Lächeln verzogen waren. Schließlich hob sie den Kopf und lächelte Tommy offen an.

„Danke… du bist lieb“, nuschelte sie peinlich berührt und gab ihm einen schnellen Kuss auf die warme Wange. Tommys grinste sie begeistert an und nahm wieder L-1 Hand.

„Nur das mit deinem Namen müssen wir noch mal durchsprechen“, sagte er leichthin. Genervt entzog L-1 ihre Hand zurück.

„Was hast du denn dauernd gegen meinen Namen?“

„Naja…er ist selt – ähm… besonders seltsam“, gluckste er und wich L-1 empörten Schlag aus.

„Das ist nicht witzig…“, murmelte L-1 beleidigt, verschränkte die Arme vor der Brust und blickte stur geradeaus. Tommys Grinsen verschwand aus seinem Gesicht, er legte den Kopf nachdenklich schief und betrachtete L-1 schönes Gesicht.

„Was?“ fragte die junge Frau, als sie es aus dem Augenwinkel bemerkte.

„Wie findest du Leila?“

„Leila?“ fragte L-1 überrascht und sprach den Namen in Gedanken ein paar Mal aus. Er klang sehr schön.

„Ja, ich denke Leila passt zu dir, du bist so eine typische Leila“, grinste er nun wieder über beide Wangen und lehnte sich zufrieden zurück.

„Hmm…, wenn du dann endlich Ruhe gibst“, flüsterte Leila gespielt verärgert, insgeheim erfreute sie sich jedoch ihres neuen Namens.

„Leila“, murmelte sie nach einer Weile in sich versunken und Tommys Gesicht erstrahlte noch mehr, wenn dies überhaupt möglich war.

Ein Gong ließ beide aufschauen und gleichzeitig aufstöhnen. Anstatt der 318 zeigte die Anzeige nun 319.

„Wollen wir etwas essen gehen? Ich habe einen Mordshunger… und das hier dauert ja noch ewig“, fragte Tom mosernd. Leila nickte und stand sich umblickend auf. Tommy war keine Sekunde darauf neben ihr und seine warme Hand umschloss automatisch ihre, was in der jungen Frau ein leichtes Kribbeln auslöste.

„Komm Leila, wir müssen zurück zur Treppe…“, er zog die vor sich hinlächelnde junge Frau wieder hinter sich her, quer durch die Halle.

Leila…

5. Grüne Zone; A1-08 / Militärgelände im Jahre 3044 n.Chr. 22 November 9.19 Uhr.

Doktor Henri Grom starrte einen Moment auf den großen Bildschirm, auf dem Satellitenbilder zu sehen waren, schließlich schüttelte er erneut den Kopf.

„Unmöglich! Was ist das?“

„Wir wissen es nicht, Sir“, antwortet ein kleiner, gedrungener Mann in militärischer Uniform, an der dutzende Auszeichnungen hingen.

„Dann findet es heraus, verdammt noch mal!“

„Aber Sir… es befindet sich in der Rote Zone X9-211!“

„Ja und?!“

„Das ist in Alaska! Soweit war noch kein Aufklärungstrupp draußen… das ist Selbstmord!“

Der Doc hatte Mühe die stark schwankende Selbstbeherrschung zu wahren.

„Selbstmord?“ kam es leise über seine Lippen, „ich sage ihnen was Selbstmord ist. Selbstmord ist es… dieses… Ding, was zur Hölle es auch immer ist, zu ignorieren! Wir müssen wissen womit wir es hier zu tun haben. Schicken sie sofort einen Aufklärungstrupp los!“

Der kleine Mann war sichtlich nervös und verärgert, doch er nickte widerstreben.

„Wie sie wünschen, ich werde die Schwarze Mamba darauf ansetzen.“

Schnaufend wandte sich Grom ab und schritt auf den Ausgang des Raumes zu.

„Gut“, murmelte er, bis er plötzlich mitten im Schritt erstarrte und dann um die eigene Achse herum wirbelte.

„Wartet! Nicht die Schwarze Mamba! Schicken sie einen anderen Elite Trupp, mir egal welchen, nur nicht den!“

Die Augenbrauen des kleinen Mannes zogen sich fragend in die Höhe, doch der Doc machte nur eine wütende Handbewegung, ehe er sich wieder zum Ausgang drehte und darauf zustürmte.

„Tun sie einfach was man ihnen sagt“, befahl Dr. Grom und verließ brodelnd die Kommandozentrale.

6. Grüne Zone; A2-60 / Militärgelände im Jahre 3044 n.Chr. 22 November 10.01 Uhr.

„Isst du das da noch?“

Leila schaute pappsatt auf ihren halbvollen Teller und hob eine Augenbraue.

„Was genau meinst du?“

„Ja… ähm… alles?“

Ein lautes, wohlklingendes Lachen ertönte und überrascht lauschte Leila auf.

„Wer war das?“ fragte sie verwirrt, was ihr einen ebenso verwirrten Blick von Tommy einbrachte.

„Was genau meinst du?“

„Na…“, ihre Stimme wurde leiser, zu einem Flüstern, „… das Lachen… was sonst?“

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