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Liebe und Hiebe

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Da gab es an einem Samstagabend ein Turnier zwischen Yannicks Club und einem Gym aus einer anderen Großstadt. Tim kämpfte an diesem Abend nicht, aber er begleitete mich und wir hatten Sitzplätze gleich vorne in der ersten Reihe am Ring. Yannick hatte gewollt, dass ich ihn einige Tage vor seinem Kampf nicht sehen sollte, und auch am Turnierabend selbst wollte er in Ruhe gelassen werden. Kein Besuch in der Umkleide, keine Ablenkung. Zu allem Überfluss war ich auch noch ein bisschen spät dran. Tim erwartete mich bereits leicht gerührt, und so nahmen wir unsere Plätze erst ein, als schon einige Vorkämpfe gelaufen waren. Der Einzug der Kämpfer gestaltete sich reichlich pompös, sie waren geschmückt wie die Kampfhähne, und Yannick hatte als Begleitmusik irgendeine furchtbare Techno-Mucke gewählt. Wem's gefällt... Tim textete mich derweil mit Regeln, Traditionen des Muay Thai und Insiderwissen zu, wovon ich die eine Hälfte nicht verstand und die andere Hälfte nicht mitbekam. Denn meine Aufmerksamkeit pendelte ständig zwischen dem Geschehen im Ring und Tims Ausführungen hin und her. Na gut, da sollte mein Liebhaber also nun einen Kickboxkampf bestreiten. Ich hatte ja noch keine Ahnung, welchen bleibenden Eindruck dieser Abend noch auf mich machen würde.

So richtig bei der Sache war ich erst, als eine Kapelle, die ich bis dahin nur aus den Augenwinkeln registriert hatte, mit einer fürchterlichen Dudelei und Trommelei begann. Wie auf ein Zeichen begannen auch die beiden Kämpfer im Ring mit einer Art Tanz. Seltsam. Tim erklärte mir, dass sowohl Musik als auch Tanz fester Bestandteil eines jeden Thaiboxkampfes waren, und ein Ausdruck von Respekt gegenüber Ahnen, Trainer und Gegner seien. Komisch, dachte ich mir. Wo die sich doch gleich gegenseitig windelweich prügeln wollen.

Yannicks Gegner war eine nicht minder imposante Erscheinung als er selbst. Er wurde als „The Viking Axe" angekündigt. Schlank, drahtig und muskulös war er noch ein bisschen größer als mein schwarzer Krieger. Beide Oberarme und Brust zierten keltische Knotenmuster-Tattoos. Sein dickes blondes Haar war in einem kleinen Knoten am Hinterkopf zusammengebunden und der dichte Bart war kurz geschoren.

Sie können sich aber noch ziemlich genau an kleinste Details erinnern.

Wie schon gesagt, dieser Abend sollte einen bleibenden Eindruck auf mich machen und mein Leben ganz schön umkrempeln. Aber das kommt noch. Zurück zum Kampf. Als der Gong ertönte, war ich schließlich ganz auf Yannick konzentriert. Es ging gleich mächtig zur Sache. Die Musik schwoll an. Ohne viel Vorgeplänkel stürmten die beiden aufeinander ein. „Der Wikinger legt immer gleich mit viel Tempo los. Ich habe Yannick gesagt, er soll sich nicht drauf einlassen und ihn erst mal sein Pulver verschießen lassen. Aber wie ich ihn kenne, macht er das eh' wieder nicht", meinte Tim mit Expertenmiene. So war es auch. Boxkämpfe hatte ich schon ein paar Mal im Fernsehen verfolgt, aber das hat mich nie so fasziniert. Hier am Ring war das anders. Das war martialisch und unmittelbar. Der Geruch in der Halle, der Lärm der Menge, das Gedudel und die Nähe zu den Kämpfern, all das schwirrte mir durch den Kopf. Und auch was sich im Ring abspielte war viel brachialer. Beim Muay Thai wird ja nicht nur mit Fäusten und Füßen sondern auch mit den Knien und sogar den Ellenbogen gekämpft. Es wird mehr geclincht, und auch Würfe sind erlaubt. Das macht zunächst einen ziemlich rabiaten, ja brutalen Eindruck. Und gerade ging es im Ring besonders heftig zu, denn bereits in der ersten Runde lieferten sich Yannick und der Wikinger einen fast offenen Schlagabtausch. Sie versuchten zwar, die Attacken des jeweils anderen zu parieren, aber eher halbherzig. In wilder Folge tauschten die Kämpfer Fausthiebe, Kniestöße und Tritte aus, ob hoch angesetzt oder krachend in die Beine. Man konnte meinen, die beiden nickten sich jedes Mal anerkennend zu, wenn einer dem anderen besonders zugesetzt hatte. Und jeder Treffer -- die konnte man deutlich hören -- wurde von den Zuschauern mit einem lauten „Hoy!" bedacht. „Das können die doch nicht lange durchhalten", dachte ich mir. Sie konnten. Zumindest die ganze erste Runde lang. Erst mit der Glocke ließen die beiden voneinander ab und stapften in ihre Ecken.

In der zweiten Runde wurde es dann doch etwas langsamer. Mit erhobener Deckung umkreisten sich die beiden, die explosionsartigen Attacken wurden etwas seltener, aber immer noch mit kraftvoller Härte ausgeführt.

Erst war es nur ein unbestimmtes Gefühl der Anziehung, aber dann merkte ich deutlich, wie ich wuschig wurde. Der Anblick der aufeinander einprügelnden Kerle im Ring ließ ein leichtes Kribbeln durch meinen Körper fahren. Ich beobachtete Yannick genau, peitschte ihn in Gedanken vorwärts, wenn er den Wikinger angriff und litt mit ihm, wenn er einstecken musste. Und irgendwann ertappte ich mich dabei, wie ich ‚meinen' Mann anfeuerte. Ich wollte, dass er diesen Wikinger umboxte. Wollte es so sehr, dass er ihn für MICH umboxte. Erst in Gedanken, dann irgendwann auch lautstark, feuerte ich ihn an: „Gib's ihm. Hau ihn um! Los, hau ihn endlich um!"

Die Männer im Ring schenkten sich nichts. Die dritte Runde war mittlerweile angebrochen. Die schwitzenden Körper glänzten im Licht der Scheinwerfer. Das klatschende Geräusch, wenn Fäuste und Füße auf Rippen oder Oberschenkel trafen, übertönte sogar die immer infernalischer anschwellende Musik. Als Yannick den Blonden mit einer donnernden Rechten am Kopf traf spritzte der Schweiß bis in die ersten Zuschauerreihen. Aber der blonde Hüne fiel nicht um. Er schüttelte sich und antwortete mit einem trockenen, ansatzlosen Vorwärtstritt in die Magengegend meines Favoriten, an dem meine Augen klebten. Jede seiner kraftvollen Attacken ließ mich an sein Ungestüm und seine Ausdauer als Liebhaber denken. Ich bildete mir sogar ein, seinen harten Großen in mir zu spüren. Ich saß am Ring und war geil.

Und ich war mir sicher, dass die anderen Frauen im Publikum auch so heiß auf meinen schönen schweißnassen Yannick waren. Ich fragte mich, ob sie darüber spekulierten, was da zwischen seinen Beinen in seinen bunten Shorts verborgen sein mochte. Ob sie sich auch ausmalten, wie er sich wohl beim Ficken anstellte, wenn er vehement und kraftstrotzend mit Faustschlägen, Kniestößen und Fußtritten auf seinen Gegner eindrosch. Ja, der Kampf machte mich mehr und mehr an. Immer wieder musste ich an den fantastischen Sex mit ihm denken. Mir war längst klar, woher Yannick diese ungeheure Kraft und das Durchhaltevermögen -- und nebenbei bemerkt auch diese Gelenkigkeit -- hatte. Muay Thai stellt höchste Anforderungen an Fitness und Ausdauer.

In meinem Schädel schwirrte es noch, da war der Kampf auch schon vorbei. Yannick und der Wikinger umarmten sich doch tatsächlich, und einer versuchte, des anderen Rechte in die Höhe zu heben. Eben noch nur auf das Eine aus, nämlich den anderen ins Land der Träume zu prügeln, schienen sie nun die allerbesten Kumpels zu sein. Der Kampf stand auf Messers schneide, und so sahen das auch die Punktrichter. Keuchend und schnaufend zu beiden Seiten des Referees stehend vernahmen die beiden das Urteil. Das Unentschieden wurde allseits mit Applaus bestätigt, am deutlichsten von den Kämpfern selbst.

Und diese von Ihnen wahrgenommene sexuelle Komponente des Kämpfens hat sie dann dazu veranlasst, selbst mit dem Thaiboxen zu beginnen? Das klingt ein bisschen...

Nun ja, ich habe wohl deutlich gemacht, wie erregend ich das alles fand und wie angefixt ich sozusagen war. Aber noch kreisten meine Gedanken eher um ganze Horden von potenten, dickschwänzigen Thaiboxern, die mir die Seele aus dem Leib ficken würden. Nein, Scherz beiseite. Daran, selbst in den Ring zu steigen, dachte ich in diesem Moment immer noch nicht. Aber ich war kurz davor. Aufgewühlt wollte ich schon zu Yannick in die Umkleide, da hielt Tim mich zurück: „Moment, Nina. Da kommt noch was, das du dir ansehen solltest."

Was kam denn dann? Noch ein Kampf? Ein noch aufregenderer?

Ein Kampf in der höchsten Amateurklasse zwischen zwei Frauen. Das war für mich DAS einschneidende Erlebnis. Ich muss mit offenem Mund dagesessen sein. Dass hier zwei Frauen in den Ring kletterten, war für mich schon erstaunlich. Nicht, dass die Vorstellung von Frauen im Kampfsport sonderlich ungewöhnlich für mich gewesen wäre. Aber nachdem ich zuvor die Männer beobachtet hatte, war ich schon ein wenig überrascht, jetzt hier zu sehen, wie zwei Frauen sich bereit machten, um sich in dieser ziemlich harten Disziplin zu messen. Und das waren keine grobschlächtigen Kampflesben. Das waren zwei schlanke, hochgewachsene und durchtrainierte Mädels.

Der rituelle Tanz der beiden kam mir nun noch seltsamer vor als bei den Männern. Geradezu anmutig tänzelten die beiden durch den Ring, mit fließenden und wiegenden Bewegungen, sich gegenseitig anlächelnd. Und doch war klar, dass sie in wenigen Minuten nach dem Gong aufeinander einprügeln würden. Dass sie mit allem, was ihnen die Regeln erlaubten -- und das ist beim Thaiboxen nun mal ziemlich viel -- versuchen würden, einander zu Boden zu schlagen. Und diese Vorstellung schlug mich ungemein in ihren Bann.

Fasziniert schaute ich mir die beiden etwas genauer an. Ziemlich genau vor meiner Nase kniete eine blonde Kämpferin auf dem Ringboden, die Fäuste zum Himmel erhoben und sich zu der seltsamen Musik wiegend. Ihr geflochtener Pferdeschwanz war dick und reichte bis zur Mitte ihres gebräunten Rückens. Für eine Frau war sie ziemlich muskulös und hatte einen deutlichen Sixpack, aber trotz ihrer definierten Arme und Beine wirkte sie sehr weiblich und war insgesamt das, was man als eine Augenweide bezeichnen würde. Ihr Dress war knallgrün. Von den Boxhandschuhen über ihr Top und die Shorts bis hin zu den Sprunggelenkbandagen um ihre Knöchel. Selbst ihre Augen waren grün. Zuvor war sie als „Shamrock Hammer" angekündigt worden, daher wohl auch die Kleeblätter auf den Handschuhen. Ihren rechten Arm zierte ein ziemlich wildes Tribal-Tattoo.

Ihre Gegnerin schritt indessen langsam und konzentriert an den Ringseilen entlang. Sie war ein eher südländischer Typ und wirkte einen Tick fraulicher und weicher als die Blonde, aber auch unter ihrer Haut zeichneten sich bei jeder Bewegung trainierte Muskeln ab. Ihre pechschwarzen Haare hatte sie am Hinterkopf zu einem strengen Knoten zusammengebunden. Und auch sie war ein wirklich hübsches Ding mit großen braunen Augen und vollen Lippen. Ihre weißen Boxhandschuhe und die hellblaue Kombination aus Top und Shorts mit verschnörkelter Schrift hoben ihren dunklen Teint noch hervor, und um die Knöchel trug sie ebenfalls weiße Bandagen. In jeder Ringecke hielt sie inne und vollzog ein kurzes Ritual, bevor sie weiterging. Von ihrer Gegnerin, die sich noch immer kniend zur Musik wiegte, nahm sie scheinbar keinerlei Notiz.

Schließlich zitierte der Ringrichter die beiden zu sich, um ihnen irgendwelche Anweisungen zu geben. Sie lauschten konzentriert, nicht ohne sich dabei gegenseitig angriffslustig in die Augen zu starren. Ich konnte das Knistern zwischen ihnen bis in die erste Reihe spüren, und eine seltsame Erregung ergriff erneut auch mich. Dann schickte der Ringrichter sie kurz zurück in ihre Ecken, um nach der Glocke den Kampf mit einem knappen „Fight!" zu eröffnen.

Mit erhobenen Fäusten, das Gewicht von einem aufs andere Bein verlagernd, lauernd und abwartend tänzelten die beiden umeinander herum. Ich reckte den Hals länger und länger. Es dauerte lange, bis die erste Attacke erfolgte. Beide Gegnerinnen schienen sich erst einmal gegenseitig abtasten zu wollen. Die Köpfe hin und her wiegend, mit kreisenden Fäusten, warteten beide geduldig auf die Lücke in der Verteidigung der Gegnerin. Blitzschnell schnellte ein Bein oder eine Faust vor, aber meistens gingen die Angriffe ins Leere. Und immer wieder lächelten sich die beiden hinter ihrer Deckung an, gerade so als wollten sie sagen: „Na gut, aber der nächste tut weh."

Die Glocke ertönte, und die beiden mussten in ihre Ecken. In meinen Ohren rauschte es. Ich wünschte mir, der Kampf würde in der nächsten Runde härter werden. Mit Hieben, die ihr Ziel fanden, die wirkten. Und als hätten die beiden meinen Wunsch gespürt legten sie nun in der zweiten Runde los. Es wurde von Beginn an viel geklammert. Noch während sich die beiden in fester Umarmung umschlossen versuchten sie, sich gegenseitig die Knie in die Seite oder den Bauch zu rammen. Immer wieder musste der Ringrichter sie trennen, immer wieder droschen oder traten sie aufeinander ein um sofort wieder zu clinchen, und das Spiel mit den Knien begann von neuem. Die Menge feuerte die Mädels frenetisch an, und auch ich brüllte mich heiser. Mein Favorit war, wer gerade die Oberhand hatte. Hauptsache, es krachte. „Mach sie fertig! Tu ihr weh! Fick sie! FICK' sie!" entfuhr es mir. Aber das hörte in dem Lärm eh' niemand.

Die Blonde war mittlerweile mächtig unter Druck geraten. Ihre Gegnerin hatte sie mit einer schnellen Kombination aus Schlägen und Tritten in einer Ringecke gestellt, war dann auf sie zugesprungen, hatte ihren Hinterkopf umklammert und hieb ihr nun immer wieder das Knie in Rippen und Magengegend. Ihre Treffer erzeugten ein in der ersten Reihe deutlich hörbares, hässlich dumpfes Klatschen, dass mich die Vehemenz dieser Stöße geradezu körperlich spüren ließ. Alle dieser wilden Kniestöße konnte die Blonde nicht blocken, und die Schwarzhaarige rangelte und zerrte wild am Hinterkopf der Blonden, um ihn nach unten zu ziehen und ihr das Knie endgültig an den Kopf zu rammen. Stöhnend und zischend atmete die Blonde aus und man hatte den Eindruck, als wollte ihre Gegnerin ihr die Puste aus den Lungen prügeln. Doch plötzlich -- ich hatte nicht die geringste Ahnung wie und warum, alles ging so schnell -- ging die Angreiferin wie vom Blitz getroffen zu Boden. Sie sackte in sich zusammen wie der sprichwörtliche nasse Sack. Die Blonde aber tänzelte nach Luft schnappend in die Ringmitte. Dann hüpfte und drehte sie sich schließlich jubelnd und schlug sich mit der rechten Faust immer wieder auf den hoch erhobenen linken Ellenbogen, so als wollte sie dem ganzen Saal zeigen: „Seht her, damit hab' ich ihr die Lichter ausgeknipst." Helfer und Ringarzt waren mittlerweile herbeigesprungen und kümmerten sich um die immer noch völlig weggetretene Schwarzhaarige.

Ich war wie im Rausch. Nur langsam dämmerte mir, was mich da eben gepackt hatte: Ich wäre in diesem Moment so gerne an der Stelle der Siegerin gewesen, hätte so gerne im Jubel der aufgeheizten Menge gebadet. Die Vorstellung, dass ich es gewesen wäre, die da gerade die Schwarzhaarige auf die Bretter geschickt hatte, machte mich an. Meine Nippel waren hart und rieben sich am Stoff meines Tops. Ich presste die Hände so unauffällig ich konnte in den Schoß. In meinem Beckenboden summte ein Hummelschwarm. Der Kampf der Männer hatte mich schon ziemlich scharf gemacht, aber das hier machte mich eindeutig richtig geil. Ich rang nach Atem, als hätte ich selbst eins vor die Brust bekommen.

Die Schwarzhaarige war mittlerweile wieder auf die Beine gekommen, und die Kämpferinnen wurden zur Verkündung des Urteils -- eigentlich nur noch eine Formsache -- in die Mitte des Rings zitiert. Beide sahen sichtlich mitgenommen aus. Die Spuren ihrer Schläge und Tritte zeichneten sich auf beider Körper als rote Flecken ab. Dazu war das hübsche rechte Auge der Verliererin ziemlich zugeschwollen und sie schaute verständlicherweise nicht besonders glücklich drein, während die blonde Gewinnerin bis über beide Ohren strahlte und lächelte. Sie sah so verdammt gut dabei aus. Sie schien geradezu zu leuchten. Ich freute mich mit ihr und spätestens ab diesem Zeitpunkt war mir klar, dass ich auch in den Ring steigen wollte. Ich wollte auch kämpfen. Ich wollte auch siegen. Ich wollte so sein wie sie. Ich wollte mich mit einer anderen messen und sie schließlich zu Boden schlagen. Sie ficken. Denn kämpfen ist wie ficken. Und beides genieße ich sehr.

Uff. Ich muss schon sagen, mit so einer seltsamen Geschichte habe ich nicht gerechnet. Ich bin einigermaßen baff. Dass Kampfsport sexy ist, das denken wohl viele. Aber so direkt, wie Sie es ausdrücken? Ich weiß nicht, ob ich Ihnen da so ganz folgen kann...

Schauen Sie, beides sind doch sehr körperbetonte, oder, wie soll ich sagen, körperliche Angelegenheiten. Im Ring ist man total fokussiert und lebt nur im Moment -- das sollte doch bei gutem Sex auch so sein. Ein harter Kampf ist wie ein wilder Fick zwischen zwei dominanten Partnern. Zugegeben: loslassen, sich fallen lassen, es einfach geschehen lassen -- das hat im Ring keinen Platz. Da muss man sehr kontrolliert vorgehen. Aber wenn Sie auch nur eine kleine dominante Ader in sich spüren, dann müssten Sie das doch nachvollziehen können. Im Ring will ich meine Gegnerin dominieren. Ich will ihr zeigen, dass ich bestimme, wo es langgeht. Ihr meinen Willen aufzwängen. Und ja, ich will ihr auch weh tun. Aber es steht doch wohl außer Frage, dass Schmerz und Lust nahe beieinanderliegen. Das ist einfach so. Vielleicht lebe ich beim Thaiboxen ja meine sadistische Seite aus, wer weiß?

Ich liebe es, meine Gegnerin zu schlagen. Immer nach vorne zu gehen. Mit Fäusten, Füßen, Ellenbogen und Knien auf sie einzudreschen. Immer nach vorne. Wieder und wieder, wie beim Ficken. Beim Ficken geht es doch auch um Penetration, oder nicht?

Aber doch nicht nur!

Natürlich nicht nur darum, das wäre wohl ziemlich eindimensional. Aber sie gehört dazu, wer wollte das bestreiten. Genauso verhält es sich, wenn man getroffen wird. Beim Einstecken. Das will man natürlich tunlichst vermeiden, aber auch das gehört dazu. Ein einseitiger Kampf, bei dem man nur austeilt, ohne selbst etwas abzubekommen, ist stinklangweilig. Erst wenn ich trotz Anstrengung, trotz Angst und Schmerz zu meinem Ziel gekommen bin, bin ich zufrieden. Dann allerdings fühle ich mich wie eine Göttin. Wie eine Kriegsgöttin. Wenn ich meine Gegnerin ausgeknockt habe, durchströmt mich eine Befriedigung ähnlich wie bei einem Orgasmus. Das ist der schönste Moment. Wenn die Gegnerin am Boden liegt und man weiß, dass es vorbei ist.

Jemanden zum Lustgewinn zusammenschlagen? Weil man es geil findet? Empfinden Sie da kein Mitleid?

Wieso Mitleid? Das hat doch damit nichts zu tun! Ich bin doch keine wilde Schlägerin, die Konflikte im Alltag oder im echten Leben mit Gewalt austrägt. Ich bin die Sanftmut in Person! Immer! Nur nicht im Ring... Wenn Du in den Ring steigst, dann ist das eine ganz klare Sache. Es gibt keine Argumente, keine Fragen der Moral, keine Schuld, und keiner der Kämpfer hat Recht oder Unrecht. Es gibt nur die Fäuste. Kampfsport ist die direkteste Art, sich körperlich zu messen. Und darum geht es.

Meine Gegnerin weiß genauso wie ich, worauf sie sich einlässt. Und sie wird versuchen, mich zu schlagen. Sie wird alles daran setzen, mir weh zu tun, bevor ich ihr weh tun kann. Dieses Aufeinandertreffen im Ring ist eine Sache nur zwischen zwei Menschen. Zwei Menschen, die kämpfen wollen. Es wird ja niemand gezwungen.

Also kein Mitleid...

Wie gesagt, der Ansatz ist schon der falsche. Mitleid hat man mit jemandem, der in Not ist, der bedürftig ist, dem Leid widerfahren ist, was auch immer. Aber das trifft ja auf das Thaiboxen nicht zu. Ich erinnere mich allerdings, dass mich ein Anflug von Mitgefühl bei einem früheren Fight einmal ganz schön in die Bredouille gebracht hat.

Wie kam das? Wie meinen Sie das?

Das war so eine schmale, hübsche Achtzehnjährige mit Zöpfen, die so süß und unschuldig aus der Wäsche schaute, als könnte sie kein Wässerchen trüben. Als wir uns vor dem Kampf gegenüberstanden vermied sie jeglichen Augenkontakt und wirkte so angespannt, dass ich fast Mitleid mit ihr bekam. Ich dachte, die hat Angst vor mir. Aber hallo, sie haute mir gleich zu Beginn des Kampfes einen Low-Kick nach dem anderen auf die Oberschenkel, dass ich dachte, mich tritt ein Esel. Sie war so schnell und trampelte so ansatzlos auf mich ein, dass ich diese Hammertritte einfach nicht kommen sah. Es war schon zu spät, als ich mich endlich einigermaßen auf sie eingestellt hatte. Vor Schmerzen bekam ich kaum noch die Knie hoch, um ihre Tritte zu blocken. Das merkte sie sofort und legte umso gnadenloser nach. Wie Peitschenhiebe trafen ihre Füße auf meine Schenkel. Nach der dritten Runde konnte ich mich kaum noch auf den Beinen halten und rettete mich schließlich mühsam über die Zeit, indem ich quasi vor ihr davonhumpelte. Das war ganz schön demütigend für mich. Sie gewann verdient nach Punkten. Als sie mich nach der Verkündung des Urteils der Kampfrichter umarmte, dachte ich, sie wollte mir etwas Nettes, Aufbauendes sagen. Aber sie raunte mir „Das nächste Mal hau' ich dich richtig um" zu. Dieses kleine Miststück. Spätestens da lernte ich, dass man sich nie vom ersten oberflächlichen Eindruck täuschen lassen sollte und dass man jede Gegnerin ernst nehmen muss. Kein Mitleid. Beim nächsten Aufeinandertreffen hab' ich sie übrigens ordentlich vermöbelt. Ich wusste ja jetzt, worauf ich achten musste. Meine Blocks standen von Anfang an, und ich schenkte ihr meine Fäuste. Denen hatte sie kaum was entgegenzusetzen. Und ich verspürte weit mehr als nur Genugtuung, als sie sich jammernd zu meinen Füßen auf dem Ringboden krümmte.