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Meine Herrin Neda Kap 07-09

Geschichte Info
Die Liebesgeschichte zwischen Neda und mir geht weiter!
4.9k Wörter
4.7
5.3k
1

Teil 4 der 8 teiligen Serie

Aktualisiert 06/13/2023
Erstellt 11/12/2022
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Liebe Grüße

*

7 Überwältigung

Es war still weit unten auf der Straße. Die blinkenden Lichter eines Flugzeugs am Himmel leuchteten ebenso klein wie die Sterne. Die Luft war frisch. Sie hatte sich langsam abgekühlt, aber es war immer noch sommerlich warm.

Ganz weit entfernt röhrte ein Motorrad, aber wir fühlten uns wie die einzigen Menschen auf der Welt.

Zusammen waren wir auf die kleine Dachterrasse geklettert. Sie war winzig. Zwei Klappstühle passten gerade drauf. Ein zugeschraubtes Glas voller Kippen in der Ecke deutete an, wofür der Ort meistens genutzt wurde.

Neda hatte mir beim Abendessen in einer stillen Minute mitgeteilt, dass sie mich später am Abend abholen würde, und ich hatte wie ein kleines Kind, das auf den Weihnachtsmann wartet, in meinem Zimmer gesessen und auf den Sekundenzeiger gestarrt, der durch irgendeine magische Macht gebremst wurde und sich weigerte, die Zeit vergehen zu lassen.

Als sie schließlich kurz vor Mitternacht klopfte, riss ich die Tür geradezu auf. Sie schlüpfte hinein, nahm mich in die Arme und flüsterte:

"Ich habe dich vermisst!"

Ich schmolz in ihren Armen dahin. Sie hüllte mich mit ihrem Körper ein wie eine flauschige Decke. Ihre Hand war auf einmal an meinem Hinterkopf und dirigierte mich zu ihrem Mund. Auf einmal lagen ihre Lippen auf meinen.

Ich öffnete mich ihr, und dann war alles nur noch warm und weich, als ihre Zunge sanft meine berührte, geradezu streichelte.

Wie lange hatte ich darauf gewartet!

Wie schön hatte ich mir diesen Kuss vorgestellt, und wieviel schöner war er in Wirklichkeit!

Sie musste mich halten, als meine Beine weich wurden, und wir torkelten durch mein enges Zimmer. Ich, weil meine ganze Energie nicht mehr in, sondern zwischen meinen Beinen war, und sie, weil sie mich festhalten musste.

Wir rumpelten einmal gegen meinen Kleiderschrank, der laut schepperte.

"Psst! Leise", zischte Neda laut, und wir mussten beide losprusten, was uns dazu brachte, in die andere Richtung zu taumeln. Schließlich kippten wir um, warfen uns auf mein Bett, das bedrohlich und lautunter unserem Gewicht ächzte.

"Psst! Leise" zischte ich nun, Neda nachäffend, und wir lachten wieder, und legten gleichzeitig einander unsere Hände auf den Mund, um uns gegenseitig giggelnd und kichernd zum Schweigen zu bringen. Wir erreichten allerdings nur das Gegenteil. Es wurde nicht wirklich leiser, sondern unser gegenseitiges "Psst! Leise!" wurde immer lauter, und unsere Mitbewohnerinnen waren ganz sicher wach geworden davon.

Es war mir ziemlich egal, und ich glaube, Neda war es auch egal.

Aber wir taten beide so, als dürfte niemand unser Geheimnis entdecken. Es war etwas so Schönes, so Wertvolles, dass die Welt es von uns stehlen würde, wenn wir es nicht bewahrten.

So empfand ich das zumindest.

In unseren Spielchen war in diesem Augenblick nichts von Dominanz oder Unterwerfung oder so. Kein Kink. Wir waren einfach zwei Mädels, die sich küssten und die sich ineinander verknallt hatten. Wir lagen eine Weile still nebeneinander und spielten gegenseitig mit unseren Haaren. Ihre Hand lag auf meinem Bauch, und ich wartete, dass sie sie ein wenig hochnahm, um meine Brüste zu berühren. Aber sie tat es nicht.

Vielleicht war das auch nicht nötig. Vielleicht war der Augenblick keiner, in dem Sex eine Rolle spielte.

Ich lag einfach neben ihr, und es fühlte sich an, als hätten wir schon unzählige Male so im Bett nebeneinander gelegen und würden es noch unzählige Male. Als wäre es das Schönste und Einzige in der Welt, das wirklich zählte.

Diesen ganzen Gedanken überwältigten mich ein wenig, und mein Herz wurde schwer. Dieser Moment, dieser Moment, dieser winzige Moment... Vielleicht wäre er bereits der Höhepunkt von allem, was wir miteinander erleben würden. Vielleicht wären wir nie wieder so unschuldig zusammen, so rein. Wir würden uns irgendwann aneinander gewöhnen. Wir würden uns kennenlernen. Wir würden uns Sachen sagen, die wir nicht sagen sollten. Auch wenn wir uns wieder versöhnen würden. Wenn wir uns entschuldigten. Es würde immer etwas bleiben, was man nicht vergessen konnte.

Ich weiß nicht, warum ich plötzlich so dachte. Es war einfach irgendwie in der Luft, irgendwie in mir. Neda merkte es auch.

Sie fragte, ob alles okay sei, und ich lächelte und stammelte:

"Ja, total... Eigentlich nicht. Das ist nicht okay, das hier zwischen uns. Das ist supergigantisch. Das ist nicht okay. Okay ist lauwarm. Das hier ist... keine Ahnung. Tut mir leid. In meinem Kopf ist gerade alles, aber kein klarer Gedanke."

"Schon okay", meinte sie.

Ich wäre gerne mit ihr in meinem Bett liegengeblieben, hätte all das einfach aufgesaugt und genossen. Aber Neda hatte noch etwas vor, und so meinte sie schließlich:

"Komm!"

Auch wenn ich es nicht wollte. Es lag nun einmal in meiner Natur, dass sie bestimmte und dass ich ihr gehorchte, und ich vertraute ihr.

Sie nahm mich bei der Hand und zusammen schlüpften wir aus der Wohnung.

Diese Terrasse war eigentlich keine, sie war Teil des Dachs, und eigentlich durfte keiner da drauf. Aber das Schloss zu der Luke, durch die man kriechen musste, war so alt, dass man es mit ein paar Kniffen einfach aufbekam.

Hier waren wir zumindest allein. Aber die Stimmung war nun eine andere. Wir waren keine ausgelassenen, übermütigen, lauten Mädchen mehr.

Sie zog mich an sich, und wieder küssten wir uns.

Es war immer noch schön, aber nichts ist so schön wie der erste Kuss. Wir standen eine Weile da, Arm in Arm und schauten auf die Stadt hinunter. Wie so zwei Rebellinnen, die dem bösen Willen der Stadt entkommen waren und aus sicherer Ferne zusahen, wie ihre fanatischen Mächte nach uns suchten. Einfach nur, weil wir zwei junge Frauen waren, die einander küssten.

In dem Moment waren wir einfach zwei Verliebte.

Irgendwann sprach Neda.

"Ich hatte eigentlich was geplant für uns beide."

"Was denn?"

"Ich weiß nicht, ich finde, das ist jetzt nicht der richtige Augenblick für so... Du weißt schon."

"Was meinst du?"

"Naja, für so... unsere Spielchen."

"Ich find's süß, wenn du das nicht aussprechen willst."

"Es ist nur, ich finde, das hier. Die Sache hier. Die ist so... echt."

"Ich weiß, was du meinst."

Sie sah mich an, als hätte sie Zweifel.

"Naja,... ich habe zum ersten Mal eine Frau geküsst, nicht, dass ich so viel Erfahrung mit Typen hätte. Aber das ist eine andere Liga. Das bedeutet was. Also mir zumindest."

"Mir auch." Ich wusste nicht, worauf sie hinauswollte. Ich wusste auch nicht, wie ich ihr das vermitteln konnte.

Neda suchte nach Worten:

"Naja. Das hier ist so echt, weißt du? Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll."

Ich glaube, ich verstand es so ein bisschen und sagte:

"Wenn dir nach den Spielchen nicht ist, dann lassen wir es."

Ich sah sie an, und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich diejenige war, die im Moment das Heft in der Hand hatte. Ich hatte vor einigen Minuten körperlich das Gleichgewicht verloren und war dann seelisch überwältigt worden, und nun schien sie zu wanken.

Jetzt war ich damit dran, sie zu fragen, ob alles okay sei.

Sie sah mich an, und am Zucken ihrer Nase sah ich, dass sie gleich anfangen würde zu weinen. Sie fing an zu schluchzen, eine Träne sammelte sich unter ihrem Auge in den Wimpern und ploppte auf einmal hinunter auf ihre Wange. Es war ihr wohl peinlich, und sie warf sich in meine Arme, damit ich es nicht sah.

Ich hielt sie fest, und sie schluchzte ein wenig, meinte immer wieder "Sorry" und "Tut mir so leid", und ich meinte, dass sie sich nicht entschuldigen müsse.

Ich hielt sie und gab ihr die Gelegenheit, sich wieder zu sammeln.

Ich glaube, es war ihr peinlich, dass sie plötzlich übermannt war, dass sie plötzlich nicht mehr die Starke war, die sie gerne sein wollte.

Wir hielten uns noch eine Weile, und schließlich schniefte sie, und ich spürte, wie sie die Tränen wegwischte.

"Was bin ich denn für eine Herrin? Hier so rumzuheulen!"

"Du bist die tollste Herrin. Die tollste, die ich mir vorstellen kann.", flüsterte ich.

Aber ich merkte, dass das nicht die richtigen Worte waren. Vielleicht gab es die richtigen Worte für diesen Augenblick, aber ich war nicht einfühlsam genug, sie zu finden.

Schließlich löste sie sich von mir, und ihre Augen waren noch gerötet.

"Alles wieder gut?"

Sie nickte.

"Es tut mir echt..."

Aber ich legte meinen Finger auf ihre Lippen.

"Du musst nichts sagen. Lass uns einfach schweigen."

Sie nickte, und wir schauten wieder hinunter auf die Stadt. Still, Arm in Arm und in unseren eigenen Gedanken versunken.

Ich dachte, dass die Stadt vielleicht doch nicht so weit weg war, dass sie nah genug war, um uns, Neda zumindest, ziemliche Angst einzuflößen. Wie so ein Monster

Mit der Zeit gewann Neda ihre Kraft wieder. Ich merkte es, wie sie sich langsam aufrichtete, nicht mehr von meinen Armen gehalten werden musste, sondern selbst stand. Sie griff meine Hand, erst vorsichtig, aber dann hatte sie den gleichen souveränen Griff, den ich von ihr kennengelernt hatte, als wir zusammen durch die Stadt gegangen waren.

Wir sprachen nicht mehr viel.

Ein weiteres Mal umarmten wir uns lange, küssten uns. Aber nie so, dass jemand, der uns insgeheim beobachtete, das Gefühl gehabt hätte, dass wir nicht zwei ganz normal ineinander verliebte junge Frauen waren.

Schließlich krochen wir durch die Dachluke zurück ins Haus und verabschiedeten uns voneinander mit einem zärtlichen Kuss, bevor jede von uns in ihr Zimmer verschwand.

8 Coming out

Ich hätte gern gewusst, was Neda geplant hatte, dort oben auf der Terrasse. Aber sie sagte es mir nicht, und wir kehrten auch in der folgenden Nacht nicht dorthin zurück.

Ich vermutete, dass ihr ihr Moment der Schwäche peinlich war, was ich schade fand. Sie hatte keinen Grund dazu, und irgendwie war es mir ja ähnlich gegangen.

Für mich war der Abend auf der Terrasse wunderschön gewesen.

Wenn wir es vorher nicht schon waren, jetzt waren wir ein Paar.

Es gab da diesen einen Moment, an den ich mich zurückerinnern würde, und das war für mich dieser Abend.

Ich war in der Küche, hatte meinen Kram gespült, als Neda sich von hinten an mich rangeschlichen hatte, mich von hinten an die Spüle drückte, mir auf den Po haute und mir von hinten an den Hals griff.

Sie presste sich ganz nah an mich, ihre Haare kitzelten meine Schulter. Dann biss sie mir sanft ins Ohr, zog mein Ohrläppchen lang und hauchte:

"Ich habe diesen Lesbenporno gesehen. Der hat mich auf Ideen gebracht."

"Ach ja?"

Sie kniff mit ihrer Hand kräftig in meinen Po. Ich war überrascht, aber ließ es natürlich geschehen. Meine Libido war schnell in Gang gebracht.

"Da stand die kleine devote Freundin an der Spüle, aber nackt. Total splitterfasernackt. Ihre Herrin hat ihr das befohlen. Nackt zu sein. Damit sie sie immer kontrollieren kann und damit die Sklavin nie vergisst, wer sie ist. Und die Herrin hat sie angemacht, weil die Gläser nicht sauber waren. Wahrscheinlich waren die Gläser total superrein, aber sie hat eine Szene gemacht, einfach nur, weil sie es konnte."

Nedas Finger kreisten über meinen Nacken, so flüchtig, dass ein Strom durch sie fuhr und meine Nackenhärchen sich aufstellten. Ihre Stimme klang so verführerisch!

Wie konnte jemand einfach nur solch eine Energie versprühen?

"Und dann hat sie diesen Wasserhahn mit Schlauch dran genommen und die nackte Sklavin damit abgespritzt. Vorher hat sie sie aber noch mit Spüli eingeschmiert. Damit ihr Körper richtig glitschig wurde und glänzte."

Die Schaumgeborene kam mir in den Sinn. Das war in der griechischen Mythologie Aphrodite. Die war aus dem Sperma von dem Typen entstanden, dem ein anderer das Gemächt mit einer Sichel abgeschnitten hatte und das ins Meer gefallen war. Zu meiner Überraschung hatte Neda den gleichen Gedanken. Sie zischte:

"Eine kleine, nackte Sklaven-Venus!"

Venus war die römische Version der Aphrodite. Aber sie waren die gleiche Person. Die römische ein Plagiat der griechischen.

"Klingt nach einer ziemlichen Sauerei!", meinte ich knapp.

"Sei still, jetzt rede ich!", zischte sie.

Neda drückte einmal meinen Hals zu, und ich war hin und weg. Es gab einfacher nichts Dominanteres für mich, als wenn sie mich an den Hals griff. Es war einfach die erotischste Geste, die ich mir vorstellen konnte.

"Jedenfalls war sie nachher total voll Schaum. Auch da unten! Sie griff zwischen meine Beine, und ich war überrascht. Da hatte sie mich noch nie berührt.

Zumindest nicht so. Bei unseren Knutschereien waren ihre Hände schon so manches Mal in diese Region gekommen, und immer hatte ich mir gewünscht, dass sie da bleiben würden, dass sie mich dort unten besuchen würde.

Ich hatte sie willig gespreizt, um ihr zu signalisieren, dass ich sie da wollte.

Aber vielleicht war ich einfach nicht schnell oder deutlich genug gewesen.

Ich glaube aber, dass sie ein wenig ängstlich war. Ich wollte nicht gierig sein. Also gab ich ihr die Zeit sich an meinen Unterleib heranzutasten. Metaphorisch gesprochen.

Sie hatte auch ein wenig für den ersten Kuss gebraucht, aber als Neda bereit gewesen war, war es auch überwältigend gewesen. Ich würde halt warten müssen.

Sie drehte mich zu sich um, schöpfte mit der Hand ein wenig warmes Spülwasser und spritzte es über mich.

Ich versuchte, sie abzuwehren, aber ihre Hände waren überall und schneller und stärker als meine. Bald hatte sie meine beiden Handgelenke gefangen und drückte mich gegen die Spüle.

"Hab ich dich!", lachte sie.

"Bitte, bitte! Tu mir nichts!", flehte ich.

Es war alles gespielt, wir neckten uns, und doch mochte ich es, diese Worte zu sagen, zu flehen, zu betteln. Es war etwas Magisches, mich unterwürfig zu geben. Selbst wenn es nur zum Spaß geschah.

Neda sprang drauf an, kam näher, drückte ihren Oberkörper gegen meinen, ihren Bauch gegen meinen und flüsterte:

"Bettle! Bettle, sonst mache ich dich ganz nass!"

Sie musste ein Lachen unterdrücken und ihre Augen leuchteten auf. Es war alles ein bisschen doof. Auch die Doppeldeutigkeit. Wie in einem Porno halt.

"Bitte, bitte, mach mich nass!", flehte ich, aber wir konnten beide nicht ernst bleiben.

Es war einfach zu blöd.

Wir prusteten los, fielen uns in die Arme und krümmten uns vor Lachen.

Dann lagen unsere Lippen plötzlich aufeinander. Was für ein Zufall!

Unser ausgelassenes Lachen wandelte sich in ein ausgelassenes Küssen.

Und so wurden wir von Anna ertappt: Zwei knutschende junge Frauen in der Küche.

"Woa, woa, woa! Too much information! Lesbenalarm!", rief sie gespielt entrüstet.

Es war, als hätte jemand einen Eimer eisigen Wassers über uns ausgegossen. Wir lösten uns sofort voneinander. Die Magie war zerstoben.

Anna war wohl gerade von draußen reingekommen und rief nun so laut, dass auch Barbara aus ihrem Zimmer kam:

"Hab ich's doch gewusst. Ihr Zwei seid in letzter Zeit schon so komisch gewesen! Ich wusste es doch! Ihr seid zwei Lesben! Zwei warme Schwestern! Zwei Schwule Mädchen! Igitt!", und dann lachte Anna, als wäre es richtig witzig.

Neda und ich fanden es eher cringe, sagten aber nichts.

Ich fand die Situation selbst nicht so peinlich, es war eher ein Fremdschämen. Ich schämte mich für Anna.

Ich meine: "Excuse me, wir haben 2022!"

In den nächsten Tagen mussten wir die "schwulen Mädchen" und so Dinge wie "ihr seid ja schwul" und "wie schwul" noch häufiger hören. Anna meinte das alles bestimmt nicht ernst, aber sie verstand halt nicht, was sie da sagte.

Es hörte auch irgendwann abrupt auf, als hätte Barbara ihr gesteckt, dass "schwul" einfach nicht witzig, sondern nur ein Scheißwort war.

Ich warf einen Blick zu Neda, wollte mich vergewissern, wie die reagierte, aber sie hatte den Ausdruck der stolzen Perserin aufgesetzt, der solche Worte nichts antun konnten. Ich glaube, was Anna in dieser Hinsicht dachte, war Neda wirklich egal, und ich war froh darüber.

Ich hatte damit auch kein Problem. Ich hatte das alles schon gehört und dachte mir in solchen Situationen nur so ganz insgeheim:

Ich war nur froh, dass sie diese Dom/Sub-Sache zwischen uns nicht mitbekommen hatten. Denn dann hätten wir uns noch viel mehr doofe Sprüche anhören müssen.

Jedenfalls waren wir seit dem Zeitpunkt zumindest Anna und Barbara gegenüber geoutet. Von da an zeigten wir auch im Beisein der beiden unsere gegenseitige Zuneigung.

Aber wir knutschten nicht vor ihnen.

Irgendwie war das Geheime und Verbotene viel prickelnder, und ich fand, dass sie es gar nicht verdient hatten, ein so schönes Paar wie uns beide sehen zu dürfen.

Irgendwann lag ich mal neben Neda, und wir sprachen über diese Situation und wie man reagieren sollte, wenn man mit so einem Mist konfrontiert war. Und dann meinte ich:

"Wenn eine Frau sowas zu mir sagt, dann denke ich mir mittlerweile nur noch: Wenn du wüsstest, was meine Zunge an deinem Körper anrichten könnte! Aber du wirst es nie erfahren!"

Neda sah mich an und meinte nur:

"Oh Gott, wie geil ist das denn!"

Das war aber später, zu einem Zeitpunkt, als meine Zunge sich an ihrem Körper schon ausgiebig vergangen hatte.

9 Unanständige Einblicke

Wir schafften es doch noch auf das Dach.

Einige Tage später hatte Neda mich wieder in meinem Zimmer abgeholt.

Dieses Mal trug sie den langen Rock, den ich in der Stadt hatte tragen dürfen.

Er stand ihr viel, viel besser als mir. Und sie bewegte sich auch viel eleganter in dem Rock. Ich bewunderte ihren Gang, als ich hinter ihr die Treppe hinaufstieg. Sie bewegte sich darin schwebend, galant, mit der Selbstverständlichkeit von zweifelloser Schönheit. Nicht so wie ich... wie ein Trampel, der in einem Sack steckte.

Wir krochen durch die Luke auf die winzige Terrasse.

Unter uns lag wieder die Stadt, die Nacht. Wieder war sie still, aber wir schauten sie nicht an. Ich traute ihr nicht mehr, erinnerte mich daran, was sie das letzte Mal mit Neda angestellt hatte.

Vielleicht hatten wir beide ein wenig Angst, dass sie Erinnerungen herbeibeschwören würden.

Stattdessen hatte Neda sich auf den Klappstuhl gesetzt und darin entspannt zurückgelehnt.

Ich hingegen stand etwas verloren vor ihr. Zwar gab es noch einen weiteren Stuhl, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass Neda wollte, dass ich mich setzte. So stand ich wie ein dummes Schulmädchen vor ihr.

"Zieh deinen Pulli aus!", hatte Neda dann aus dem Nichts befohlen.

Ich war überrascht über diese plötzliche Wendung.

Sorgenvoll schaute ich in die Nacht. Die Terrasse war von der Straße nicht einsehbar, aber auf der anderen Seite waren Fenster, von denen aus man uns sehen könnte.

Nirgends brannte Licht, aber vielleicht stand jemand in der Dunkelheit hinter den Gardinen und beobachtete uns.

Ich hatte mich noch nie jemandem nackt in der Öffentlichkeit gezeigt, war nie irgendwie draußen oben ohne rumgelaufen.

Es war mir eigentlich super peinlich. Aber in diesem Moment mischte sich dazu ein Prickeln. Ich wollte, dass Neda mich sah, und irgendwie wollte ich auch gesehen werden. Nicht nur von ihr. Fast wünschte ich mir, dass auf der anderen Straßenseite hinter den Gardinen Augen waren, die uns beobachteten.

Ich war mir ziemlich sicher, dass die neidisch auf uns wären.

Langsam nahm ich meine Hände an den Saum des Hoodies und hob ihn hoch. Die Entscheidung hatte ich getroffen, aber ich brauchte ein wenig Zeit, um sie bis in alle Regionen meines Körpers zu bringen.

Ich wollte sie ein wenig necken, Spannung erzeugen, mir Zeit lassen, aber es auch nicht übertreiben. Einen Striptease wollte ich nun auch wieder nicht hinlegen. Das wäre mir so richtig peinlich gewesen, und es hätte auch nur lächerlich ausgesehen.

So zog ich meinen Hoodie langsam über den Kopf. Meine Brüste hielten ihn ein wenig zurück, widerspenstig, als wollten sie sich nicht vor ihr zeigen. Bevor ich ihn über sie hob, hielt ich einen Moment inne, damit sie meinen Oberkörper betrachten konnte.

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