Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Meine kleine Familie

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

„Ich glaube, ich lass euch mal ein wenig alleine bei euren Frauengesprächen. Ich komme später wieder“, sagte er und stand auf.

Thomas hatte genau wie ich auf die Schnelle nur seine Shorts und ein Shirt angezogen. In der Eile hatte er aber seine Unterhose erwischt, die wie eine Boxershorts geschnitten war, was wir aber beide nicht bemerkten, weil es mittlerweile für uns selbstverständlich war, so voreinander rum zulaufen. Aber Meike bemerkte das nun mit großen Augen, sagte aber nichts dazu. Sie konnte sich keinen Reim darauf machen, da sie wusste, dass ich in dieser Hinsicht eigentlich immer sehr konservativ war und so was früher nie zuließ.

„Ach bleib doch sitzen“, hielt Meike ihren Bruder auf. „Du kannst gerne hören, was ich zu erzählen habe. Dann brauche ich es nicht zweimal sagen.“

Das zeigte mir mal wieder, dass die Geschwister sich noch nach wie vor verstanden. Früher hatten sie sich auch immer ihren Kummer gegenseitig erzählt und sich so darüber hinweggeholfen. Für Meike war Thomas immer der kleine Bruder, den sie über alles liebte und dem sie immer beistand. Für Thomas war es aber auch selbstverständlich, seine Schwester zu beschützen und er verprügelte sogar mal einen älteren Jungen, der seiner Schwester an die Wäsche wollte. Selbst in den letzten Jahren hatten sie kaum Geheimnisse voreinander, was mir eigentlich zu denken hätte geben sollen. Aber ich wusste, dass ich mich in der Hinsicht auf Thomas verlassen konnte. Über unser Verhältnis würde er bestimmt nicht reden.

Meike nahm ihr Glas zur Hand und trank es fast in einem Zug leer, bevor sie begann zu erzählen. Zuerst kam alles noch stockend aus ihr heraus, aber dann redete sie immer freier.

„Bevor ich anfange sag doch mal, wie lange du noch bleibst, Thomas“, fragte Meike leise.

„Eigentlich wollte ich noch die restliche zwei Wochen Urlaub hier bleiben. Aber ich räume gerne das Feld für dich“, sagte Thomas bereitwillig.

„Nein... das will ich auf keinen Fall. Ich dachte zwar auch, dass ich hier bleiben kann, aber ich will dich nicht vertreiben“, meinte Meike sofort.

„Ach lass man. Ich schlafe heute auf der Couch und fahre dann morgen wieder zurück“, bot Thomas an.

„Jetzt seit doch beide mal ruhig. Was redet ihr denn da nur. Keiner fährt irgendwohin. Thomas schläft weiter im Gästezimmer und Meike schläft bei mir im Ehebett. Das sollten wir doch hinbekommen, oder hat einer von euch was dagegen“, sprach ich ein Machtwort.

„Hey Klasse Mama. Dann habe ich ja doch noch ein wenig von Meike. Ich freue mich“, sagte Thomas ehrlich, ohne irgendwelche Hintergedanken zu haben.

„Ihr habt Recht. Wenn wir dir nicht zuviel werden, wäre das die beste Lösung. Ich freue mich auch, dass Thomas hier ist. Es ist schön, dass wir alle drei mal wieder zusammen sind“, meinte auch Meike.

„Dann ist ja alles geklärt“, sagte ich. „Nun aber raus mit der Sprache... was ist passiert.“

„Ist eigentlich schnell erzählt. Unser Betrieb hat Pleite gemacht und ich stand morgens mit meinen Kollegen vor verschlossener Tür. Jetzt bin ich erstmal arbeitslos“, sagte Meike trocken.

„Das ist doch nicht so schlimm. Mit deiner Ausbildung findest du doch schnell was Neues“, rief Thomas.

„Nun lass sie doch mal ausreden. Das ist doch bestimmt noch nicht alles“, sagte ich und sah Meike auffordernd an.

„Du hast Recht Mutti. Als an diesem Morgen alles geklärt war, ging ich wieder nach Hause und wollte es Jürgen erzählen. Der hatte aber nicht damit gerechnet, dass ich mit einemmal wieder da war und somit hab ich ihn in einer eindeutigen Situation erwischt“, sagte Meike leise.

„Dieses Schwein. Betrügt dich doch glatt mit einer anderen?“ warf Thomas ein.

„Wenn es nur das wäre... da hätte ich ja noch vielleicht mit umgehen können. Vielleicht wollte er ja mehr, als ich ihm geboten habe. Es war viel schlimmer.“

„Was kann denn schlimmer sein, als betrogen zu werden“, hakte ich nach.

„Dass es mit einem Mann geschah...“, sagte Meike ganz ruhig.

„Wie? Ein Mann?“ fragten Thomas und ich wie aus einem Munde.

„Ja, mit einem Mann. Jürgen kniete sich gerade hin und hatte den Schwanz von einem Kerl im Arsch stecken“, sagte Meike sehr direkt.

„Und wie hast du reagiert?“ fragte ich nach.

„Zuerst bin ich an der Tür stehen geblieben und sah einfach nur zu. Sie hatten mich überhaupt nicht bemerkt. Der fremde Typ fickte Jürgen und wichste dabei auch noch Jürgens Schwanz. Erst als beide gekommen waren, bin ich ins Schlafzimmer und habe Jürgen eine geschossen. Seine Nase fing sofort an zu bluten. Dann bin ich einfach wieder abgehauen.“

Das war typisch meine Tochter, dachte ich. Immer gerade heraus und den direkten Weg. Aber ich sagte nichts und hörte weiter zu.

„Was sollte ich da noch machen. Bei einer Frau hätte ich vielleicht noch gekämpft. Aber gegen einen Mann wollte ich nicht antreten. Ich habe mich dann ein paar Tage bei einer Freundin versteckt. Als ich wusste, dass er nicht zu Hause war, hab ich dann meine ganzen Sachen herausgeholt und bin wieder zu ihr gegangen.“

„Hast du ihn denn nicht zur Rede gestellt?“ fragte ich.

„Wozu denn. Ist doch sowieso alles kaputt. Ich habe nicht ein Wort mehr mit ihm gesprochen. Die Wohnung läuft ja sowieso auf seinen Namen. Also brauchte ich mich um nichts mehr zu kümmern. Mit meiner alten Arbeitsstelle ist jetzt auch alles klar. Wir bekommen noch aus der Konkursmasse unseren Lohn und eine Abfindung und das war's dann. Ja und nun dachte ich, ich könnte für einige Zeit bei Muttern unterkriechen, bis ich wieder neue Arbeit habe. Dann weiß ich wo ich mir eine Wohnung suchen muss“, rückte Meike auch schon mit ihren Plänen heraus.

„Ist doch wohl selbstverständlich, dass du hier bleibst. Mach dir man keinen Stress. Du kannst solange bleiben, wie du möchtest“, sagte ich. Die Glucke kam wieder in mir durch. Ich freute mich aufrichtig, meine Kinder um mich zu haben.

„Macht es dir denn wirklich nichts aus? Nicht das es dir zuviel wird“, fragte Meike nach.

„Nun mach aber mal nen Punkt. Ich freue mich, dass ich euch hier habe“, sagte ich, obwohl ich nun auf die schönen Stunden mit Thomas verzichten musste. Ein Blick in Thomas' Augen sagte mir, dass er auch so dachte. Wie gesagt. Seine Schwester ging ihm über alles. Ich merkte aber, dass etwas Thomas beschäftigte und dann sprach er es auch aus: „Hast du denn nie gemerkt, dass dein Typ schwul war?“

„Das ist es ja... ich habe nie so was bemerkt. Eigentlich ist er ja auch nicht schwul. Halt nur bi. Aber ich habe einfach keine Lust, mir einen Freund mit einem Kerl zu teilen.“

„Wieso bist du denn nicht sofort dazwischen gegangen, als du es gesehen hast“, wollte Thomas weiter wissen.

„Mensch sei doch nicht so neugierig. Du musst doch nicht immer alles wissen“, schimpfte ich mit Thomas.

„Ach lass ihn doch, Mutti. Ich bin doch froh, dass ich endlich so einfach darüber reden kann. Es ist schön, dass ich euch habe. Ich fühle mich richtig geborgen“, sagte Meike und nahm wieder einen großen Schluck aus dem Glas, dem wir uns auch anschlossen. Dann beantwortete sie Thomas' Frage. „Als ich mich das später auch selber fragte, wusste ich es noch nicht. Viel zu groß war meine Wut auf den Kerl. Später, als ich noch mal über alles nachdachte, wurde es mir so richtig bewusst“, meinte sie und sah mich bei der nächsten Frage an. „Habt ihr schon mal gesehen, wenn zwei Typen es miteinander treiben?“

Ne, natürlich nicht“, sagte ich.

„Ja... ich auch nicht... das war es eben, warum ich zusah. Ich wollte einfach nur sehen, wie so was funktioniert“, gab Meike zu. „Mehr war es nicht.“

„Ist schon verrückt so was. Wenn Männer es zusammen treiben, dann ist es im Allgemeinen fast abartig. Wenn es aber Frauen miteinander treiben, sagt jeder dass es geil aussieht“, meinte Thomas trocken. Ich schob es auf den Wein, dass wir langsam immer weiter in eine bestimmte Richtung drifteten und versuchte unser Gespräch wieder in vernünftige Bahnen zu lenken. „Jetzt lasst es man gut sein. Wir sollten das Thema beenden und uns über schönere Sachen unterhalten“, gab ich einen Anstoß.

„Ach Mutti lass uns doch. Warum sollten wir nicht darüber reden. Nur mit euch kann ich doch so offen reden. Mit wem könnte ich das sonst noch“, sagt Meike und zeigte mir damit, dass sie das Thema für sich noch nicht ganz abgeschlossen hatte. Jetzt war sie wie früher. Sie analysierte immer alles bis zum Letzten und gab nicht eher Ruhe. Das war es aber, was ich so an ihr mochte. Dadurch nahm sie alles viel leichter. Vor allen Dingen mit Thomas hat sie früher dieses Spiel oft gespielt, sodass er ihr Sachen anvertraute, die er eigentlich nie erzählen wollte. Aber umgekehrt erzählte sie ihm auch immer vieles von sich.

„Thomas hat ja Recht. Bei Frauen ist das Miteinander irgendwie völlig normal. Bei Männern sieht man schon zweimal hin. Das habe ich auch gemacht. Sah schon geil aus, wie der Schwanz so im Arsch am arbeiten war“, sagte sie frivol und grinste uns dabei an. „So ein Schauspiel lässt man sich als Frau auch nicht entgehen. Deswegen habe ich zugesehen, obwohl ich sauer wie nie war. Vor allen Dingen als der Typ den Schwanz von Jürgen wichste, hatte das was. Es sind nicht immer nur die Männer, die den Frauen bei so was gerne zusehen.“

„Du hast vielleicht Nerven“, meinte Thomas respektvoll. „so einfach dabei zuzusehen.“

„Wie wäre es denn bei dir? Wenn du Kirstin mit einer Frau erwischen würdest?“

„Weiß nicht. Käme darauf an. Vielleicht hätte ich dann einfach mitgemacht. Aber dass ist ja jetzt sowieso Geschichte. Sie hat es vorgezogen lieber in meiner Abwesenheit mit einem anderen Kerl zu vögeln. Ich war es wohl nicht wert, dass sie auf mich wartet“, sagte Thomas lachend.

„Wie... was... Kirstin ist fremdgegangen? Los erzählen!!“ forderte Meike ihren Bruder auf.

Der erzählte ihr dann die ganze Geschichte. Man konnte aber merken, dass es ihm nichts mehr ausmachte. Dieses Thema hatte er abgehandelt, genauso wie Meike einen Schlussstrich unter ihren Lover gezogen hatte. Als Meike nun alles wusste, nahm Thomas zu meinem Leidwesen wieder das alte Thema auf. Was waren wir nur für eine Familie. Immer redeten wir über alles bis zum Letzten.

„Sag mal Meike... was dachtest du nur, als du den beiden zugesehen hast? Wieso war es denn nicht abstoßend für dich?“ wollte Thomas wissen.

„Tja... war schon komisch. Wenn es nicht ausgerechnet Jürgen wäre, sondern jemand fremdes, hätte es mir sogar gefallen. Vielleicht hätte er ja auch mit mir reden können. Dann hätte ich eventuell sogar mitgemacht“, gab Meike leise zu.

„Du bist irgendwie verrückt“, meinte ich. „Mit zwei Männer gleichzeitig. Was ist nur aus dir geworden?“

„Ach Mutti... war ja nur ein Gedanke. Ob wirklich... ich weiß es nicht. Aber in der heutigen Zeit ist es doch fast normal, wenn es zwei Frauen mit einem Mann oder zwei Männer mit einer Frau treiben. Es sollte eben nur im gegenseitigen Einverständnis geschehen. Und was ich viel wichtiger finde ist, dass man sich vorher darüber unterhält. So war es wie fremdgehen. Ob nun mit einem Mann oder einer Frau“, kam Meike endlich auf den Punkt.

„Das sehe ich genauso. Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Alles ist OK, solange man erst darüber redet. Dann kann man ja entscheiden ob es so gemacht wird oder nicht. Wenn einem das nicht passt, kann man ja immer noch auseinander gehen. Dann hat man aber kein Vertrauen missbraucht“, meinte Thomas und lehnte sich mit seinem wieder vollem Glas zurück.

Wie war das noch? Vertrauen? Was verschwiegen wir denn Meike? Sie hatte doch auch vertrauen zu uns. Was würde geschehen, wenn sie von mir und Thomas erfuhr? Würde sie dann nicht auch über unser Schweigen schimpfen und uns verdammen? Aber ich konnte es ihr nicht sagen. Zu groß war die Angst, dass sie angeekelt wäre. Irgendwie befand ich mich in einer Zwickmühle. Ich liebte meine Kinder gleichermaßen aus vollem Herzen und trug schwer an meinem Geheimnis, das ich nicht so ohne weiteres mit Meike teilen konnte.

Thomas unterbrach meine Überlegungen, in dem er jetzt wieder praktisch dachte. „Sag mal Schwesterchen, wo hast du denn deine restlichen Sachen? Auch wenn der Koffer sauschwer war, kann das doch nicht alles gewesen sein?“

„Ne... ist es auch nicht. Meine anderen Sachen sind noch im Auto. Möbel hatte ich eh nicht. Die gehörten alle Jürgen. Nur die Stereoanlage und der Fernseher gehören mir. Die sind aber auch im Auto“, erklärte Meike.

„Das Zeug kannst du doch nicht da drinnen lassen. Morgen hast du bestimmt alles doppelt. Wie soll dein Auto das schaffen. Dann bekommst du bestimmt einen Achsbruch. Ich glaube, ich hole deine Sachen rauf, bevor noch jemand alles klaut“, sagte Thomas lachend.

„Warte! Ich helfe dir“, sagte Meike und stand auf. Da merkte sie, dass sie wohl doch etwas zuviel dem Wein zugesprochen hatte. Sie war etwas wackelig auf den Beinen.

„Bleib lieber sitzen. Das mache ich schnell alleine. Ist überhaupt kein Problem für mich“, sagte Thomas und ging vom Balkon.

„Denn zieh dir aber lieber was vernünftiges an, sonst wirst du noch wegen ungebührlicher Kleidung in der Öffentlichkeit verhaftet. Mir gefällt es zwar ganz gut, dass du nur einen Schlüpfer anhast, aber ich weiß nicht wie andere Leute dazu stehen. Wenn du fertig bist, kannst du mir ja wieder deine Reizwäsche vorführen“, sagte Meike lachend. Das war mal wieder typisch. Sie registrierte fast alles und brachte es im entscheidenden Moment auf den Tisch, ohne sich dabei was zu denken. Sie war halt sehr direkt.

Als Thomas weg war, fragte sie auch ohne umschweife: „Ist es dir wirklich recht, wenn ich einige Zeit hier bleibe? Nicht dass ich störe.“

„Wie kommst du denn darauf? Wieso solltest du stören? Du weißt doch, dass ich dich gerne bei mir habe“, sagte ich und überlegte, wie ich ihre Frage einordnen sollte.

„Ach... ich dachte nur... es ist schön, wieder zu Hause zu sein“, meinte Meike. Ich zog sie an mich und nahm sie liebevoll in den Arm. „Ich freue mich genauso, dich bei mir zu haben. Aber Thomas freut sich auch. Das musst du doch gemerkt haben.“

Meike konnte aber nicht antworten, weil Thomas schon mit den ersten Koffern wieder da war.

„Wenn die Damen mit ihrem geknutsche endlich fertig sind, dann wäre es nett, wenn mir mal jemand verraten würde, wo ich mit dem ganzen Zeug hin soll“, meldete sich Thomas lachend zu Wort. Das war wirklich ein Problem. Wohin damit. Aber Thomas hatte schon eine Lösung. „Da Meike ja länger hier bleibt, wäre es doch am besten, wenn wir alles im Gästezimmer verstauen. Wenn ich wieder weg bin, wohnt sie doch eh erstmal da.“

„Gut Idee“, sagte ich. „Dann räum alles darein.“

„Na gut. Dann könnt ihr weitermachen. Lasst euch nicht stören. Lasst es mich nur wissen, wenn ich verschwinden soll“, sagte er frech und wich einem Kissen aus, das Meike nach ihm warf. So waren wir eben. Immer nett und freundlich. Wir Frauen setzten uns wieder und ich sagte: „Eigentlich wollte ich ja helfen, aber jetzt kannst du zur Strafe den Rest alleine machen. Selber Schuld.“

„Das hat man nun davon, wenn man nett zu Frauen ist. Aber keine Angst. Das nächste Mal klopfe ich an“, setzte er noch einen oben drauf.

„Raus jetzt du Frechdachs“, schimpfte ich und fiel in das Lachen von Thomas und Meike ein.

Meike dachte sich genauso wenig wie Thomas was dabei, wenn sie sich so foppten. Es war halt normal zwischen den Beiden. Auch, dass sie die Dinge direkt beim Namen nannten. Nach einiger Zeit hatte Thomas es geschafft, alle Sachen nach oben zu bringen.

„So endlich geschafft. Alles ins Zimmer gestellt“, schnaufte er und goss sich den Rest aus der Flasche ein. „Ich hole gleich ne Neue“, sagte er und nahm einen großen Schluck aus seinem Glas, bevor er wieder aufstand.

„Wird auch Zeit Herr Ober. Ich verdurste langsam. Aber wenn du wieder kommst, dann bitte in deinem frauenfreundlichen Anzug von vorhin“, meinte Meike lachend. „Schließlich möchte Frau ja auch gerne was fürs Auge haben.“

Lag es am Wein, den wir alle recht großzügig zugesprochen hatten, oder kam uns Meike auf die Schliche? Aber wodurch? Es kam auch schon früher mal vor, dass sie in Unterwäsche schnell voreinander längs huschten. Wieso spielte sie jetzt so besonders darauf an? Oder interpretierte ich einfach nur zuviel in ihre Worte? Thomas hatte sich tatsächlich wieder seinen Schlüpfer angezogen, bevor er mit der geöffneten Flasche herein kam.

Er schenkte seiner Schwester das Glas voll und mir anschließend auch. Dabei bewegte er sich formvollendet wie ein Ober.

„Ist es den gnädigen Frauen so recht? Kann ich den gnädigen Frauen sonst noch einen Wusch erfüllen?“ alberte Thomas herum. „Möchten die gnädigen Frauen vielleicht noch etwas aus der Speisekarte? Vielleicht den leckeren Rostbraten?“

„Nein danke Gaston, wir sind sehr zufrieden“, meinte Meike lachend und nahm die Vorlage von ihrem Bruder auf. „Aber vielleicht hat die Küche als kleines Nachtmahl noch einen Aal zu bieten. Der würde mir bestimmt munden“, sagte sie und sah nun direkt auf Thomas' Schritt, wo sein Luststab sich abzeichnete.

Thomas sah an sich runter und errötete ganz leicht. Aber sein Mundwerk stand seiner Schwester um keinen Deut nach. „Leider ist der Aal etwas zu klein, den die Küche noch zu bieten hat. Er würde leider nicht für zwei Frauen reichen. Vielleicht warten die gnädigen Frauen ja, bis er ein wenig gewachsen ist.“

„Schluss jetzt ihr beide“, fiel ich ihnen lachend ins Wort. „Könnt ihr denn nicht mit euren eindeutigen Zweideutigkeiten aufhören? Ist ja schlimm mit euch.“

„Och Mutti... lass uns doch... das habe ich echt vermisst. Mit Jürgen konnte man sich nicht so schöne Wortgefechte liefern. Der verstand immer nur Bahnhof“, maulte Meike, aber grinste mich dabei frech an. „Aber mal ganz ehrlich. Thomas sieht doch echt gut aus, in seinem Oberkellneranzug. Er hat zwar recht viel an, aber die Fliege hat er trotzdem vergessen“, machte sie einfach weiter und kringelte sich vor lachen.

„Kein Problem. Die Fliege kann ich holen, wenn die gnädigen Frauen es wünschen. Möchten die Frauen auch noch einen Tabledance zu ihrer Unterhaltung? Sie brauchen es nur zu sagen. Ich stehe ihnen gerne zur Verfügung“, ging auch Thomas wieder darauf ein. Wo sollte das nur hinführen. Wir hatten alle drei leicht einen im Tee. Um nicht sogar zu sagen, dass wir den Kahn fast voll hatten. Wir wurden immer ausgelassener und trotzdem versuchte ich das Ganze zu beenden.

„Schluss jetzt Kinder! Aufhören! Ich kann nicht mehr vor lachen. Wo soll das denn noch hinführen“, versuchte ich im ernsten Ton zu sagen, was mir aber nicht ganz gelang.

Weder Thomas noch ich hatten den ganzen Abend gemerkt, dass man von mir eigentlich mehr sehen konnte, als es für eine Mutter schicklich war. Ich war in derselben Situation wie vor ein paar Tagen bei Thomas. Meine Muschi war ganz klar zu erkennen, wenn mein Shirt ab und zu etwas hoch rutschte. Es war eben für Thomas und mich einfach zu normal, als das wir darauf achteten. Nur für Meike war es neu. Sie hatte dieses zwar erst später an diesem Abend entdeckt, machte sich aber nun so ihre Gedanken darüber. An das was wirklich zwischen uns war, kam sie im Augenblick noch nicht mit ihren Gedanken heran. Sie wollte es jetzt aber wissen, was zwischen uns war, das uns zu solcher Freizügigkeit veranlasste und hörte nicht auf, sondern schlug weiter in die Kerbe.

„Vorschlag angenommen, kleiner Bruder. Einen Tabledance wollte ich schon immer mal sehen. Aber damit der Tisch nicht kaputt geht, reicht es auch, wenn du es auf dem Fußboden machst. Muss ich mir noch das kleine Schwarze anziehen, bevor die Vorführung beginnt, oder kann ich so bleiben?“ sagte sie, dabei wieder laut lachend.

Thomas sah mich mit großen Augen an. Ich merkte, dass Meike ihn in die Enge getrieben hatte. Krampfhaft suchte er bei mir nach Hilfe. Deshalb versuchte ich einfach das Spiel mitzumachen und so Meike den Wind aus den Segeln zu nehmen. Sie wollte wohl auch nicht wirklich, dass ihr Bruder einen Strip vor ihr hinlegte. Sie wollte ihn eben nur ärgern, dachte ich. Wenn ich ihre tatsächlichen Gedanken erraten hätte, dann wäre mir bestimmt schlecht geworden. Die waren nun wirklich alles andere als Stubenrein und bezogen mich immer mehr in ihre Überlegungen ein.

1...56789...13