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Mirror, Mirror Pt. 01

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Darum beeilte er sich, die sichtbaren Spuren seines Spiegelerlebnisses im Zimmer zu beseitigen, den Spiegel abzuwischen, sich selbst zu dem gelungenen Kauf zu gratulieren und sich eisgekühlten Joghurt zu besorgen. Er hatte Glück, im Restaurant, dass um diese Zeit, es war etwa 5, sehr leer war, glaubte man ihm mit einem Lächeln die Geschichte vom Sonnenbrand und gab ihm Naturjoghurt. Mit einer kleinen gefüllten Schüssel schlich er zurück auf sein Zimmer, und fragte sich ernsthaft, ob er noch einmal den Spiegel benutzen sollte. Allein der Gedanke daran ließ seine Erregung wieder steigen. Der Spiegel schien wirklich magische Kräfte zu haben. Er stellte sich vor, wie einfach und doch geil es sein würde, Bilder von irgendwelchen Frauen zu machen und durch den Spiegel diese Erlebnisse zu haben. Aber was waren diese Erlebnisse? Waren es seine geheimen Wünsche, die der Spiegel wiedergab? Zufällige Fantasien? Oder waren es gar am Ende die geheimen sexuellen Wünsche der Frauen? Der letzte Gedanke gefiel ihm am Besten und erregte ihn weiter. Ein Blick auf die Uhr in seinem Zimmer enttäuschte ihn tief, er hatte keine Zeit mehr, sich einen runter zu holen und so das erlebte noch einmal zu genießen, Julia würde gleich wieder kommen. Er entblößte stattdessen seinen Hintern und warf sich mit dem Bauch aufs Bett, um seinen Hintern mit dem Joghurt einzureiben, was ihm eigentlich nur unzureichend gelang. Wirklich nicht einfach, dachte er verärgert und überlegte, dass er wohl recht komisch aussehen müsste, wie er da auf dem Bett lag und versuchte seinen Hintern einzureiben. Aber der Joghurt half gut und kühlte seinen Hintern wunderbar ab, während er unmotiviert eine Folge Full House über sich ergehen ließ.

Als die Folge zu Ende war, fühlte er sich soweit reif, aufzustehen und sich auf den Balkon zu setzen, um die Abendsonne zu genießen. Ärgerlich war er darüber, dass Julia immer noch nicht wieder da war. Er hätte wohl ohne Probleme den Spiegel noch einmal benutzen können, aber nun könnte sie jeden Moment wieder kommen. Nachdem er den Joghurt wieder in die Schüssel gefüllt hatte und diese achtlos neben den Fernseher platziert hatte, nahm er sich aus der Minibar einige Mixgetränke und machte sich einen Tequila Sunrise, mit dem er sich bequem draußen auf den Balkon in seinen Liegestuhl setzte und begeistert zu sah, wie die langsam wandernde Sonne und der leicht aufkommende Abendwind die Mosel in ein herrliches Orange wandelten. Natalie hatte damals, als sie beide an ihrem ersten gemeinsamen Abend nackt in einem Strandkorb an der Nordsee lagen und sich zärtlich überall küssten und süße Liebesschwüre ins Ohr gehaucht hatten, gesagt, sie wusste, dass sie ihn liebte, weil er so ein großer Romantiker sei. Ach Natalie. Nun war sie weg und nur seine romantische Ader war geblieben. Er nahm noch einen Schluck von seinem Cocktail und stellte belustigt fest, dass er inzwischen den zweiten Tequila leer gemacht hatte. Gerade als er im Begriff war, aufzustehen und sich seinen dritten zu machen, hörte er den Schlüssel im Schloss und sehr zarte Füße erschöpft in die Wohnung stolpern. Julia war gekommen. Das erste , was er von ihr hörte, war:

„Oh Mann, was für ein Tag, ich sage dir, er war die Hölle. Hallo, bist du überhaupt da? Oh, Joghurt und noch dazu recht kalt, dass ist jetzt genau das richtige."

Erschreckt hörte er die letzten Worte. Verdammt, der Joghurt.

„Nein Julia, nein, iss ihn nicht!" schrie er und fiel vor Schreck aus dem Liegestuhl.

„Bäh, irgendwie schmeckt der komisch, was hast du denn damit gemacht?"

Er sah hoch und entdeckte ein wunderschönes Gesicht, welches das zu ihm gesagt hatte, Julia war rausgekommen und blickte auf ihn, der immer noch am Boden lag und lächelte. Sie trug ein luftiges weißes Sommerkleid, ihre strahlend blonden Haare waren lockig und wurden von einer Kappe, die merkwürdigerweise doch dazu zu passen schien gehalten, ihre großen Brüste wackelten durch ihre vorsichtigen Bewegungen und ihre vollen Lippen und klaren blauen Augen schienen ihn nicht loslassen zu wollen. Ihre zarten, sehr femininen Händen stützten ihre Hüften. Sie sah aus wie aus einem Sommermärchen.

„So, fällst du mir schon zu Füßen, um mich zu begrüßen?" fragte sie ihn lachend, als sie ihm aufhalf. Jederzeit dachte er, sagte aber stattdessen:

„Iss nichts von dem Joghurt, bitte."

„Hatte ich nicht mehr vor. Was hast du denn bloß damit gemacht, eine Gesichtsmaske?"

„Ich, nun ja, bitte lach jetzt nicht, ich war heute schon recht früh wieder im Hotel und habe mich gesonnt und dabei mir hinten einen Sonnenbrand geholt."

„Wo hinten?"

„Unten hinten, um ganz ehrlich zu sein."

„Soll dass heißen, ich habe mir gerade den Joghurt zu Gemüte geführt, mit dem du deinen verschwitzten, wenn auch süßen, aber verbrannten Arsch gekühlt hast?"

„Sieht wohl so aus.", antwortete er verlegen. Dann tat sie etwas, was ihn überraschte. Sie steckte ihren Finger noch einmal in den Joghurt und schleckte ihn voll ab und schnurrte zufrieden.

„So, nun habe ich schon 2 Finger gegessen und ich denke, du gibst mir einfach als Ausgleich eine Massage, die ich heute nach meinem harten Tag auch gut brauchen kann. Und, wer weiß, vielleicht lass ich dich danach auch von meinem Hintern Joghurt lecken." Als sie das sagte, machte sie ein merkwürdiges Gesicht. Michael war ein wenig überrascht von dem Angebot, aber nicht völlig. Er wusste, dass sie ihn schon immer mochte und anziehend fand. Auch er war an ihr interessiert und damals, vor 4 Jahren, während einer Schulzeit bei der Fahrschule am Sommerfest, wäre es auch fast passiert. So leidenschaftlich hatte er selten jemand geküsst, aber trotz allem war es nicht zum Sex gekommen und einige Tage später traf er Natalie an der Nordsee. Aber Julia wusste, dass es vorbei war und hatte ihn gebeten mit nach Trier zu kommen. Eigentlich wäre er sogar enttäuscht gewesen, wenn sie ihm keine Avancen gemacht hätte.

„Eine Massage sagst du? Klingt fair."

Sie lächelte ihn an und verschwand. Er war verwirrt, aber nicht lange. Als sie nämlich wieder kam, trug sie einen Bikini, der die Bezeichnung eigentlich nicht mehr verdiente. Er verliebte sich auf Anhieb in diesen Bikini. Sie legte sich bäuchlings auf den Liegestuhl und sagte:

„Dann fang mal an. Ich kann es brauchen."

Er betrachtete ihren Körper, der auch von hinten herrlich aussah. Ihren apfelgeformten Hintern, knackig und fest, ihre gut sichtbare Rückenmuskulatur und der Schmetterling, den sie sich mit 18 auf ihren Nacken hatte tätowieren lassen. Sanft fuhr er jede ihrer Körperkurven ab, nur mit den Fingerkuppen und durch die leicht Berührung wurde er schon hart. Dann griff er zu. Er hatte eine spezielle Technik und vermochte es, von Muskel zu Muskel zu streichen und gut zu kneten, aber doch sanft zu bleiben. Als er ihre Füße erreicht hatte, lachte sie kurz auf, sie war also an den Füßen empfindlich. Dann ging es weiter. Ihren Schenkeln schenkte er besonders viel Aufmerksamkeit.

Auf einmal drehte sie sich um, aber nicht ohne Erklärung:

„Du machst das gut, aber meiner Rückseite hast du genug Zeit gewidmet, jetzt ist meine Vorderseite dran und außerdem möchte ich dir dabei in die Augen sehen, wie du meinen Körper berührst."

Er lächelte sie kurz an, nickte dann und machte sich genau so gewissenhaft an ihre Vorderseite. Die Beule in seiner Hose konnte für sie nicht übersehbar sein. Nachdem er ihre Beine und sogar ihrem Kopf eine Massage gegeben hatte, sagte sie:

„Da fehlt noch was."

Er war irritiert.

„Was? Doch höchstens deine Brüste, aber da komm ich ja nicht ran."

„Denkst du.", sagte sie überlegen und führte ihre Hände zu ihrem Rücken und entfernte kurzerhand den Bikini der sanft zu Boden fiel. Vor ihm breiteten sich ihre wunderbaren großen Brüste aus, die fest und starr dastanden und ihn aufzufordern schienen, sie endlich zu berühren. Ihre Nippel zeigten im 90 Grad Winkel zu Boden und sie sah ihn schon fast verzweifelt an:

„Nun mach schon, damals an der Fahrschule wolltest du sie doch unbedingt kneten."

Er führte seine Hände zärtlich zu ihren Brüsten und im Moment der Berührung war es, als würde ein Reizstromschlag seine Hände durchfahren. Sie fühlten sich warm und gut an, er konnte seine ganze Hand drauf legen und langsam streichen und kneten, einmal kniff er sogar leicht zu. Während er das tat, sah sie ihm tief in die Augen und sog seine Geilheit in sich auf, um dann schon halb zu stöhnen:

„Da fehlt aber immer noch etwas. Beug dich runter, damit ich es dir sagen kann."

Er senkte seinen Kopf zu ihrem Gesicht, hörte dabei aber nicht auf, ihren Busen zu kneten und ihr in ihre nicht minder erregten Augen zu starren. Als er seinen Kopf gesenkt hatte, nahm sie seinen Kopf zärtlich in ihre Hände und küsste ihn und schob ihre Zunge langsam in seinen Mund und er seine in ihren Mund und sie ließen so ihre Zungen ein Weilchen balgen. Dann wanderten ihre Hände zu seiner Hose und sie riss sie mit einem Ruck herunter. Er hob seine Arme und sie half ihm sein T-Shirt über seinen Kopf zu ziehen. Danach sah sie bewundert und lustvoll auf seinen Bauch, der gut durchtrainiert ein Sixpack offenbarte. Ihre Hände berührten es kurz und es fühlte sich wie ein warmer Regen an einem schönen Tag an, dann rutschten sie weiter herunter zu seinem Schwanz, der sich ihr schon seit langer Zeit lustvoll entgegengestreckt hatte. Ihre linke Hand wendete sich schnell seinen Bällen zu und begann sie zu kraulen, während sie ihm dabei gespannt und lusterfüllt in die Augen sah, wie er bei jeder ihrer Bewegungen erregter und heißer wurde. Ihre rechte Hand gesellte sich für kurze Zeit ihrer Linken hinzu, dann begann sie über seinen Schwanz zu streichen und ihn dann in Hand zu nehmen und zu wichsen, bis er das erste Mal laut aufstöhnte und ihren Hinterkopf kraulte.

„So, jetzt will ich fühlen und schmecken, was ich damals an der Fahrschule nicht bekommen habe." hauchte sie dicht an seinem Schwanz und der warme Hauch ihres Atems strich über die Kuppe seiner Eichel. Danach führte sie wieder ihre Rechte an seinen Schaft und ihr Mund mit ihren herrlichen vollen Lippen nahm seinen Schwanz auf und ihre Zunge spielte mit seiner Eichel, während sie vor und zurück rutschte. Er stöhnte lauthals, so laut, wie selten zuvor in seinem Leben und schob ihren Kopf nach einer Weile zurück, gebot ihr, sich in ihrer Liege zurückzulegen und riss ihr Höschen herunter, spreizte ihre Schamlippen mit zwei Fingern und begann sie seinerseits zu lecken, während seine Hände zu ihren Brüsten wanderten und es ihm sichtbar egal war, ob irgendjemand die Liebenden sehen konnten. Julia bewies ihm schon kurze Zeit später, dass es ihr egal war, ob sie jemand hören würde, denn schon bald begann sie zu vor Lust zu schreien und Michael weiter anzutreiben. Dann küssten die Beiden sich wieder und gingen ins Zimmer und ließen sich aufs Bett fallen und genossen es, sich eine zeitlang nur zu küssen und über das Bett zu rollen. Dann drückte sie ihn fest auf seinen Rücken und er blieb stumm liegen und sie leckte seine Brustwarzen und seine Eier und holte mit unglaublicher Geschicklichkeit und Geschwindigkeit aus ihrem Nachtisch ein Kondom, zog es ihm über seinen Schwanz, lachte ihm kurz ins Gesicht und ließ ihn in sie gleiten. Für Beide war es ein unbeschreibliches Gefühl, so lange kannten sie sich und nun spürten sie sich zum ersten Mal ineinander und waren einander nah wie nie. Sie begann schnell auf und abzuspringen, während er sich aufrichtete und immer wider versuchte mit seiner Zunge zärtlich gewisse Teile ihres Körpers zu erreichen und seine Hände in Kreiseln ihre Brüste verwöhnten. Dann wechselten sie die Stellung und er nahm die leidenschaftlich von hinten und genoss ihr Stöhnen und das Geräusch, dass sie auf der Bettwäsche mit ihren Armen machte, als er sie immer weiter vor und zurück schob. Als sie spürten, dass sie gegenseitig kurz vor dem Orgasmus waren, wand sie sich an ihn und stöhnte ihm ins Ohr:

„Bitte, lass mich dich reiten, während wir Beide kommen."

Er nickte und drehte sich wieder auf seinen Rücken, während sie sich wieder auf ihn saß, er sogar spürte, dass sie ihre Beine anwinkelte und ihm in die „Flanken" drückte und ihn wie wild ritt. Dann flehte sie:

„Bitte, bitte, schrei es mit mir raus!"

Das taten sie, beide schrieen in einer gewaltigen Lustexplosion ihre Geilheit und ihre Erfüllung hinaus.

Sie schliefen in dieser Nacht noch dreimal mit einander und es verlor nichts an Schönheit oder Intensität, aber einige Stunden später, als er dachte, dass Julia sicher eingeschlafen sei, bekam Michael ein schlechtes Gewissen. Nicht wegen des Sex an sich. Der war schön und er bereute ihn nicht. Er bereute die Hoffnungen, die er wahrscheinlich bei Julia ausgelöst haben dürfte. Vermutlich war es unklug gewesen, sich ihr so hinzugeben, sie hatten eine Vorgeschichte und sie war eigentlich nach so einem Erlebnis auch berechtigt, Hoffnungen zu haben, Hoffnungen auf mehr. Aber er konnte nicht wirklich erfüllen. Er hatte gerade eine 4 jährige Beziehung hinter sich, sie war keine Woche zu Ende und der Dolch des Endes steckte immer noch in seinem Rücken. Und selbst wenn er bereit gewesen wäre, sich auf das Neue mit Julia einzulassen, es würde dasselbe Problem geben, was zum Ende mit Natalie geführt hatte. Noch einmal würde er keine 4 Jahre schweigen können, um dann die Nächste gehen zu sehen. Und wenn er es ihr gleich sagen würde, wäre er Julia als Geliebte und als Freundin vermutlich los. Die Situation war festgefahren. Unwillkürlich fragte er sich, warum er sich nicht fragte, wie seine Gefühle für Julia eigentlich aussehen würden. Bevor er diese Gedanken zu Ende denken konnte, spürte er eine Hand auf seinem Bauch, die zweifelsfrei nicht ihm gehörte. Julia sah ihn traurig an:

„Ich sehe deinen Zweifel und ich verstehe ihn, was mich schrecklich traurig macht. Lass mich dir etwas vorschlagen: Ich bin morgen mit meiner Arbeit fertig, dann würde uns sowieso noch ein Tag hier bleiben, lass uns unseren Aufenthalt noch um 2 Tage verlängern, erst dann müssen wir ja wieder zur Uni und lass uns diese Zeit gemeinsam genießen und dann die ganze Sache einfach vergessen, die hier passiert ist. Trier soll unser Liebesnest sein und unser Zuhause unser Ort der Freundschaft."

Er fühlte sich von diesem Vorschlag erschreckt, er bot ihm einen gerechten Ausweg, so dachte er zumindest. Er sah ihr tief in die Augen:

„Meinst du das wirklich ernst?"

„Todernst.", kam überzeugend zurück.

„Und danach wird es genauso wie vorher sein?"

„Ganz genauso, na ja, vielleicht werde ich etwas kritischer gegenüber den sexuellen Fähigkeiten deiner nächsten Liebschaften sein.", sagte sich lachend. Er tat so, als würde er das Verkrampfte darin gar nicht hören.

„Na dann lass es uns tun, du meine große Liebe für die nächsten vier Tage." Auch er bemühte sich zu lachen, es klang sogar noch krampfhafter. Faszinierend, dachte er. Beide wissen, dass ein Vorschlag eigentlich schlecht ist und Beide können es tot schweigen. Dann küssten sie sich und schliefen ein fünftes Mal an diesem Tag miteinander. Leidenschaftlicher als zuvor, wissend das ihnen nun eine zeitliche Begrenzung gegeben war.

Nach dem Sex glitt Michael weg in tiefe Träume. Er träumte seltsame Dinge, er konnte sich selbst sehen, wie er von einer fremden Frau in dem Raum ausgepeitscht wurde, wo er den Spiegel erworben hatte. Er kniete vor einem riesigen schwarzem Spiegel, an dessen Seite stand Jennifer, die immer wieder rief:

„Ja genau so ist es richtig. Mit jedem Schlag, den du erträgst, bist du ein Stückchen weiter auf dem richtigen Weg."

Durch den Spiegel konnte er Julia völlig nackt sehen, die bitterlich weinte und auf eine große Steintafel immer wieder „solange ich atme, hoffe ich" auf lateinisch schrieb. Nach einigen heftigen Schlägen mit der Peitsche auf seinen Rücken begann er vor Schmerz laut zu schreien und fuhr wach in seinem Bett hoch und blickte in das Gesicht einer besorgten Julia, die völlig angezogen gerade im Begriff war, zu gehen.

„Geht es dir gut?" wollte sie wissen.

Er nickte verwirrt, um dann zu antworten:

„Ja, ich habe wohl einen Alptraum gehabt. Habe ich laut geschrieen? Und gehst du schon?"

„Zu Beidem ja. Ich wollte dich schlafen lassen. Was hast du denn geträumt?"

Er versuchte sich daran zu erinnern, scheiterte aber:

„Ich kann mich nicht wirklich erinnern, ich weiß nur noch, dass ich vor Schmerz geschrieen habe. Aber viel wichtiger: weißt du noch, Trier ist unser Liebesnest? Man geht in einem Liebesnest nicht einfach, ohne sich mit einem tiefen langen Kuss zu verabschieden!" Das Letzte sagte er überaus bestimmt.

„Du stehst also noch zu unserem Vorschlag?" wollte sie unsicher wissen.

„Um nichts auf der Welt würde ich die Tage mit dir missen wollen. Natürlich stehe ich zu unserem Vorschlag."

Sie drückte ihm freudig einen tiefen, innigen Kuss auf und verabschiedete sich und verschwand.

Er war wieder allein und er hatte nichts wirklich zu tun, ihren Aufenthalt um 2 Tage zu verlängern hatte sich als kein Problem herausgestellt und war schnell erledigt. Er entschied sich spazieren zu gehen, um so ein paar Dinge in seinem Kopf aufzuräumen und zu entscheiden, was mit diesem Tag anzufangen sei. Erst dachte er kurz daran, den Spiegel wieder zu benutzen, entschied sich aber vorerst dagegen, weil er es irgendwie als Betrug an Julia empfand. Er wanderte ziellos an der Mosel entlang, an der Julia und er gestern noch die Fische mit ihrem Geschrei von ihrem Balkon aus, erschreckt hatten. Julia ist schon eine verdammt tolle Frau, dachte er sich. Sie verdient etwas besonderes, nein, jemand besonderen. Man verdammt, wenn die dumme Natalie nicht wäre, dann könnte er mit ihr verdammt glücklich werden. Er würde ihr aber auf jeden Fall unvergessliche Tage bereiten, so gut er konnte.

Irgendwann setzte er sich auf eine Parkbank und hämmerte sich vor Wut mit den Händen gegen den Kopf. Verdammt, der Sex mit Julia war doch voll befriedigend gewesen, wieso konnte er nicht diese Fantasien von Frauen, die ihn in aufregender enger Kleidung quälten, einfach nicht loswerden? Was turnt dich bloß daran an? Dachte er immer wieder und ähnliche andere Sätze. Und immer wieder musste er sich die ehrliche Antwort geben: Alles, jede einzelne Sekunde. Er stand zwar auch auf Sex, er liebte Sex sogar, aber seine Wunschvorstellung von einer erregenden Situation hatte nun mal immer mit Dominas zu tun. So war es nun mal und es war nicht zu ändern. In diesem Augenblick musste er wieder an den Spiegel denken. Der Spiegel hatte ihm wirklich ein geiles Erlebnis verschafft, aber könnte er es wieder? Er versuchte den Gedanken, den Spiegel wieder zu benutzen, zu bekämpfen, aber er konnte es nicht. Wie eine Tatsache hatte sich der Spiegel in sein Hirn gebohrt und wollte ihn nicht mehr loslassen. Er musste ihn benutzen. Es sei ja eigentlich kein echter Betrug an Julia, redete er sich ein, denn eigentlich seien sie ja nur Freunde. Er bemerkte zwar, wie sehr sich seine Gedanken von seinen letzten Worten zu Julia unterschieden, aber er versuchte es zu ignorieren. Der Spiegel, die Leidenschaft des Spiegels, dass war einfach viel zu erregend für ihn. Für einen Moment überdachte er sogar die Möglichkeit, ein Bild von Julia zu nehmen, aber das war ihm doch zu unpassend, außerdem stellte er amüsiert fest, dass er überhaupt kein Bild von Julia hatte.

In diesem Moment stand er auf und ging weiter an der Mosel entlang. Nachdem er an Bootsanlegestegen und mehreren Wirtshäusern vorbeigekommen war, drehte er seinen Kopf nach rechts, vom Fluss weg und sah die Erfüllung seiner Träume. Eine Jugendherberge. Hier würde er garantiert ein passendes Bild bekommen. Eigentlich dachte er ja an Schülerinnen im volljährigen Alter, aber als er die eine Frau sah, wusste er, dass er sein „Bild" gefunden hatte. Sie war wohl eine Lehrerin, Ende 20 oder Anfang 30. Sie war wunderschön, ihr Haar war rot gefärbt und sie strahlte eine natürliche Autorität aus, die Jugendlichen gehorchten ihr aufs Wort. Gerade als sie ihren Finger drohend in Richtung eines Schülers hob, machte er sein Bild mit seinem Handy. Als er sein Bild betrachtete, fiel es ihm nicht schwer, sich auszudenken, was der Spiegel ihm wohl für ein Erlebnis bereiten würde.