Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Alle Kommentare zu 'Out of Africa - Teil 01'

von Wespe

Filtern nach:
  • 13 Kommentare
AnonymousAnonymvor etwa 7 Jahren
Wow!

Bin beeindruckt. Ich mag Deine Art, zu schreiben.

Ist schon eine Fortsetzung in Arbeit?

WespeWespevor etwa 7 JahrenAutor
Hi Anonymous...

und danke!

Die Geschichte ist fertig geschrieben. Ich habe vor, an jedem Sonntag einen weiteren Teil einzustellen. Schätzungsweise vier sollten es werden.

Schönen Abend!

Die Wespe

clitlicker_4872clitlicker_4872vor etwa 7 Jahren
Super

Eine sehr schöne Geschichte, liest sich gut und ist sehr authentisch. Freue mich schon auf die Fortsetzung.

Ludwig_v_ObbLudwig_v_Obbvor etwa 7 Jahren
Safekombination

Ein krasser Einstieg, knappe Sätze, starke Adjektive - Wespe katapultiert den Leser in das für die meisten Mitteleuropäer so unbekannte Südafrika, konfrontiert ihn mit einer fremden Welt, mit dem Zusammenprall unterschiedlicher Kulturkreise, einer von - auch sexueller - Gewalt geprägten Gesellschaft.

Wespe vermag dies spannend und authentisch zu schildern, eine Geschichte die den Leser packt.

Klasse!

Ludwig

Leonie12Leonie12vor etwa 7 Jahren
Packend bis zur letzten Zeile.

Südafrika wie es heute noch ist. Man kann es kaum glauben.

WespeWespevor etwa 7 JahrenAutor
Lieber clitlicker_4872, Ludwig_v_Obb und Leonie12...

vielen Dank für eure tollen Kommentare, ich freue mich sehr! :D

Besonderen Dank dafür, dass ihr meine Zweifel zerstreut, ob die Geschichte authentisch rüber kommt...genau das war mir nämlich sehr wichtig.

Falls es interessiert: Teil 2 ist seit ein paar Minuten in der Warteschleife.

Schönen Sonntag

Die Wespe

Caballero1234Caballero1234vor etwa 7 Jahren
Bravo!

Wie alle deine Werke hier eine richtige Geschichte (..kein Text!!) und zudem großartig geschrieben. Du kannst die unterschiedlichsten Stimmungen der einzelnen Charaktere authentisch und nachvollziehbar rüberbringen und schaffst eine spannende Atmosphäre, die neugierig auf weitere Teile macht!

Respekt!!!!

Auden JamesAuden Jamesvor etwa 7 Jahren
Südafrikanische Verhältnisse

Der vorliegende Text zählt mit Sicherheit zu den komplexesten – sowohl in inhaltlicher wie auch erzählerischer Hinsicht – der Wespe; und, denke ich, auch ihren gelungensten. Er greift die harte Realität der südafrikanischen Verhältnisse auf (Stichwort: „plaasmoorde“) und führt sie dem Leser vergleichsweise schonungslos und aus den Perspektiven der unterschiedlichsten Akteure in den unterschiedlichsten Schichten der Gesellschaft Südafrikas vor Augen. Das ist ein erzählerisches Unternehmen, das mit seinem breit gesteckten Rahmen im dt. LIT kaum seinesgleichen finden wird! Für diese Ambition ist der Wespe, wie ich finde, der größte Respekt zu zollen. Niemand sonst scheint im dt. LIT dieser Tage ähnlich hehre Ziele zu verfolgen (oder zumindest nicht in dieser gelungenen Ausarbeitung; vgl. Gamaros Versuch über die sogenannte Generation Y in „(K)ein Herz für Tinder 01“). Da ist es eine Freude zu lesen, dass drei weitere Teile folgen werden, was geradezu einer Qualitätsoffensive im dt. LIT gleichkommt: Es geht voran! Bonne chance!

Und aber so viel Glück dem jüngsten erzählerischen Unternehmen der Wespe auch zu wünschen ist, einer kritischen und genauen Lektüre können einige Problem- bzw. Schwachstellen im vorliegenden Text schlechterdings nicht entgehen. Auf diese wird im Folgenden näher eingegangen, auch um eine eventuelle Ausbesserung in den noch zu veröffentlichenden Teilen der Geschichte zu begünstigen.

Die Probleme nehmen ihren, zugegeben: trivialen, Anfang, wie bei der Autorin üblich, in den anscheinend nicht auszumerzenden Tippfehlern. Der erste begegnet dem geneigten Leser schon im zweiten Absatz, wo geschrieben steht, dass „keiner der Hund [sic]“ gebellt habe. Und die Nähe von „n“ und „m“ auf der Tastatur wird im folgenden Satz zum grammatikalischen Verhängnis: „Der Grund hierfür war jeden [sic] im Haus bekannt.“ Das der Vollständigkeit halber.

Gewichtiger sind die schrägen und schiefen Formulierungen. Ein frühes Beispiel liefert die Rede vom „simbabwische[n] Gärtner und Mädchen für alles“, was schon vom Geschlecht der bezeichneten Figuren und Rollen her nicht zusammenpassen will, denn der Gärtner ist in diesem Fall weder ein Mädchen noch Ladyboy, sondern ein überaus männlicher Shona-Mann (vgl. die schwärmerische Beschreibung der 70jährigen Tante Hedwig aus den Niederlanden: „[Die] runden Schultern? Die langen, ausgeprägten Muskeln seiner Arme? Der flache Bauch mit dem austrainierten Sixpack? Sein V-Kreuz? Die schmale Taille, der kleine feste Hintern?“). Und missverständlich geht es weiter: „Sie wusste, dass er sie nicht liebte und in seiner viel zu kleinen Hütte duldete, weil sie vor einem halben Jahr seinen Sohn geboren hatte.“ Die Verneinung könnte man in dieser Satzkonstruktion über die Liebe hinaus auch auf das In-der-Hütte-Dulden beziehen, wodurch der Sinn der Aussage gänzlich entstellt würde, die da lautete, dass sie nicht geliebt und (nicht) in der Hütte geduldet werde, weil sie vor einem Jahr dem Hüttenherrn einen Sohn geboren habe. Was hier fehlt ist das Wörtchen „nur“ vor dem ersten „und“. Eine Vermischung von Missverständlichem mit bzw. Hervorgehen derselben a u s Tippfehlern ist ebenso zu finden: „Heimatlose Gelegenheitsarbeiter, die sich in keinen [sic] Gruppen überall und nirgends herumtrieben [...].“ Hier sollte wohl, sinnhafter, die Rede eher von kleinen als keinen Gruppen sein!

Eine Verdunklung des Handlungsgeschehens wird feststellen, wer die Abläufe bei der Vergewaltigung durch die Viererbande verstehen will. Dort findet sich die Aussage, dass sich deren Anführer „schon zum dritten Mal in Julia entlud“, was immerhin dessen herausragende Potenz bezeugte. Kurz darauf schickt sich jedoch sein Kumpan an, ihm mit „aufgerichtetem Schwanz“ nachzufolgen, was ihm vom Anführer brüsk verweigert wird mit der Begründung, dass er (Kumpan) heute schon genug gefickt habe. Obzwar rekonstruierbar sein mag, was wahrscheinlich gemeint ist, nämlich: jeder aus der Viererbande hat sich (bereits) mehrmals (hintereinander) an der gefesselten Julia vergangen, so ist dies jedoch dem Text selber n i c h t zu entnehmen! Es wird nirgends gesagt, dass der Kumpan Julia heute schon genug gefickt habe, denn es steht lediglich geschrieben, dass er heute schon genug gefickt habe, ohne dass der geneigte Leser erfährt, wer (oder was) von ihm genau an diesem Tag schon gefickt worden sein mag. Und auch ob irgendeiner der anderen zwei Kumpanen sich an der Vergewaltigung beteiligte, geht aus dem Text selber n i c h t hervor. Ob das nun eine kleine oder eher große Schwachstelle im Text darstellt, mag jeder selbst beurteilen; dass, was das initiale Handlungsgeschehen der Geschichte (Julias Vergewaltigung) anlangt, Unklarheit herrscht, ist jedoch unleugbar.

Fraglicher hingegen ist die gegen Ende des Textes aufgestellte Behauptung, dass der Sinn der weiblichen Beschneidung darin sich erfülle, die sexuelle Befriedigung aufseiten der Frau zu unterbinden. Liegt der Sinn aber nicht vielmehr in der Lustverminderung bzw. -ausschaltung, um auf diese Weise die Frau dem Mann leichter handhabbar zu machen (im – womöglich fälschlichen – Glauben an ihre dem Mann überlegene Sexualität)? Die fehlende Befriedigung, die die beschnittene Frau in der sexuellen Praxis vielleicht erfährt, wäre somit lediglich ein Nebeneffekt, der mehr oder minder billigend in Kauf genommen würde; und ‚vielleicht‘ deshalb, weil die sexuelle Befriedigung als solche trotz Beschneidung nicht a priori ausgeschlossen werden kann, da diese nicht immer und ausschließlich auf einen klitoralen Orgasmus reduziert werden kann – und auch unter der starken Begrenzung auf den Fall, dass die fehlende Befriedigung den genitalen Orgasmus betreffe, so schlösse dies doch die Möglichkeit eines vaginalen Orgasmus (unabhängig von klitoraler Stimulation, bspw. durch besonders tiefe Penetration) trotz Beschneidung nicht aus. Somit erscheint der Text, wo er Aussagen in Bezug auf die Beschneidung trifft, zwiefach fraglich: erstens in seiner Behauptung des Sinn und Zwecks der weiblichen Beschneidung und zweitens in seiner prononcierten Negation der Möglichkeit von (sexueller) Befriedigung trotz Beschneidung.

Schlichtweg falsch scheint der Text jedenfalls bei der Verwandtschaftsbezeichnung zwischen seinen burischen Figuren zu liegen. Über die weiter oben bereits erwähnte Hedwig heißt es, dass sie „Johns Tante aus den Niederlanden“ sei, was John zu ihrem Neffen machte (und der Text so auch korrekt wiedergibt). Allerdings bezeichnet Hedwig des Weiteren Johns Frau, Julia, als ihre Nichte, was jedoch bedeutete, dass Julia Johns Tochter wäre, womit wir es ihr also mit einem klaren Fall von Inzest zu tun hätten. Hat John also (nach dem Tod ihrer Mutter) seine eigene Tochter zur (zweiten) Frau genommen? Wird dies als brisante Enthüllung in einem der nächsten Teile der Geschichte eine Rolle spielen? Das scheint, angesichts der Kategorisierung des vorliegenden Textes sowie seiner „tags“, ausgesprochen unwahrscheinlich zu sein; zumal nirgends im Text auf irgendeinen Inzest auch nur angespielt wird. Entweder ist dieser also für Buren (und deren niederländische Tanten) völlig normal, sodass er überhaupt nicht thematisiert zu werden braucht, was auch nicht allzu plausibel scheint, oder aber es liegt schlichtweg kein Inzest vor. Wie kommt es dann zu diesem groben Fehler? Nun, vielleicht ist der Grund in der umgangssprachlichen Verwendung des Begriffs „Nichte“ zu suchen, die zuweilen die Tochter des Schwagers mit dieser Bezeichnung belegt. Aber John ist auch nicht Hedwigs Schwager, sondern ihr Neffe, und Julia, wie gesagt, nicht seine Tochter! Auch jene umgangssprachliche Verwendung scheidet also anscheinend als Ursache für diesen Fehler in der Verwandtschaftsbezeichnung aus. Kurzum: Was die Wespe zu diesem groben Schnitzer veranlasste, ist aus dem Text selber und den dem geneigten Leser zur Verfügung stehenden Informationen nicht eruierbar. Vielleicht ist der Fehler schlichtweg dem Umstand geschuldet, dass es im Deutschen keine (feste) Bezeichnung für den (Ehe-)Partner des Neffen (resp. der Nichte) gibt, aber die Wespe gerne einen gehabt hätte, weshalb sie einen anderweis verwendeten Begriff („Nichte“) quasi zweckentfremdete!

Nach dieser Reihe mehr oder minder diskreter und prominenter Probleme des vorliegenden Textes, seien abschließend die zwei m. E. vorrangigen Schwächen desselben nicht verschwiegen: (a) die fehlende Geschlossenheit oder ‚Vollständigkeit‘ der geschilderten Welt sowie (b) die fehlende Erotik.

Mit (a) ist gemeint, dass manche Orte und Geschehnisse im Text nicht hinreichend geschildert werden, dass der erzählerische Blick auf sie kursorisch und zu oberflächlich bleibt, sodass kein vollständiges, geschlossenes Bild sich dem geneigten Leser ergibt. Ein Beispiel dafür wurde bereits oben gegeben, als die Unklarheiten die Vergewaltigung Julias betreffend dargelegt wurden; weitere Beispiele sind die Beziehungen der Buren-Männer untereinander (vgl. die Jagdszene), die Farm und das Haus von Julia und John, die kaum beschrieben werden (generell ergibt sich für die schwarzen Figuren aus und Orte in den Townships ein weitaus deutlicheres Bild als für ihre weißen und herrschaftlicheren Gegenparts), die Beziehung von Hedwig zu John und Julia, denn die Tante tritt quasi wie ein Deus ex machina in die Erzählung ein, etc. pp.

Was (b) betrifft, ist das Augenmerk vor allem auf den Veröffentlichungsort (und die gewählte Kategorie) zu richten, der (bzw. die), wie ich finde, logischerweise eine gewisse Ausrichtung von den eingereichten Texten verlangt. Die bemerkenswerte Entscheidung der Wespe, das initiale Handlungsgeschehen der Geschichte, Julias Vergewaltigung, aus dem eigentlichen Narrativ fast vollständig herauszunehmen und nur implizit (Textbeginn) und nebenperspektivisch (Joseph, der schwarze Gärtner) zu beleuchten, vermeidet oder ‚unterläuft‘ jene Ausrichtung in einer Art und Weise, die, finde ich, den Schluss nahelegt, dass hier weniger eine erotische Geschichte als vielmehr ein Sittenporträt oder moralisches Lehrstück erzählt werden soll bzw. will (vgl. den Anteil der Erzählsequenzen, die das Verhältnis der Weißen zu den Schwarzen, und vice versa, thematisieren und der Zusammenhang zwischen dem Schicksal der Figuren und ihrer Gesinnung). Zu demselben Schluss führt, finde ich, auch die Schlussszene in Josephs Hütte, die zwar durchaus explizite Schilderungen* bietet, welche aber hinter ihre soziologisch-psychosexuelle Einordnung (in und durch die unterschiedlichen Perspektiven der beiden Beteiligten) deutlich zurücktreten. So stellt sich letztendlich die Frage, ob dem Text nicht eine weitere Verdichtung und Reduktion der expliziten Anteile auf das Allernotwendigste und eine anschließende Einordnung unter „Keine Erotik“ (oder allenfalls „Romane und Kurzromane“) besser getan hätte als die vorliegende halbgare und halbherzige Erotisierung?

Wie dem auch sei, ist wird spannend sein zu sehen, was für eine Entwicklung die Geschichte in den folgenden Teilen nehmen wird. Ich werde sie auf jeden Fall lesen!

Allerbeste Grüße

Auden James

* An dieser Stelle sei noch eine Anmerkung gemacht, was die Glaubwürdigkeit des sexuellen Inhalts anlangt: Wenn, wie der Text impliziert, Analverkehr zum Standardrepertoire zwischen Joseph und Njoki zählt und Josephs Bestückung nicht der eines Zwerges entspricht, so erscheint es eher unwahrscheinlich und unangemessen – oder günstigstenfalls euphemistisch, eher aber noch unpassend ironisch – Njokis Anus als „kleinen dunkelbraunen Ring“ zu beschreiben, denn eine solche Beschreibung sollte, wo sie zudem weitaus zutreffender wäre (und wenn auch nur zur differenzierten Charakterisierung der körperlichen Dimension der Figuren), den weniger stark beanspruchten Afteröffnungen vorbehalten sein.

Auden JamesAuden Jamesvor etwa 7 Jahren
∴ { ◊ ◊ 2 STERNE ◊ ◊ }

.

WespeWespevor etwa 7 JahrenAutor
Lieber Caballero1234 und Auden James

Auch an euch meinen allerherzlichsten Dank für die tollen Kommentare. Ich freue mich sehr, dass die Geschichte auch bei euch Anklang gefunden hat.

Caballero1234, weil es gerade passt: Wann führst du deine Geschichte "Wege der Bösartigkeiten" weiter? Ich vermisse schmerzlich den nächsten Teil!

Lieber Auden James, wie es nun schon eine lieb gewonnene Tradition bei uns beiden geworden ist, werde ich auf deine lange und äußerst aufschlussreiche Ausarbeitung zu meiner Geschichte eingehen, aber nicht, ohne dir noch einmal in aller Form dafür zu danken. Du hast wieder sehr viel Zeit investiert, das bedeutet mir was!

Zum Thema Tipp- und Schusselfehler kann ich nur immer wieder sagen, dass ich mich nach Kräften bemühe, es mir aber leider nicht gelingt - und mit allergrößter Wahrscheinlichkeit auch nie gelingen wird - einen fehlerfreien Text zu schreiben. Es ist natürlich über die Maßen ärgerlich, dass sich diese, wie es sich für mich gehört, IMMER an Stellen einschleichen, wo sie zu unverständlichen oder lustigen Passagen mutieren. Allerdings bin ich schon mehr als erleichtert, dass in der vorliegenden Geschichte wenigstens nicht Scherz - statt Schmerz und Bürste - statt Brüste aufgetaucht ist.

Gleiche gilt auch für die von dir bemängelte Grammatik. Ich bin bemüht, alte Fehler nicht wieder zu begehen, ob es mir in Zukunft gelingt, solche Fehler vollständig zu vermeiden, wird sich zeigen.

Speziell deine Kritik zur Schilderung von Julias Vergewaltigung bedaure ich, da ich mich bewusst bemüht habe, diese nicht in all ihren grausamen Details zu schildern, sondern gehofft habe, dass sich die Leser mit ein wenig Fantasie selbst ausmalen können, wie ein solches Verbrechen von statten geht. Ich weiß, du hast dies schon einmal kritisiert und als Ausrede bezeichnet, aber ich kann und möchte mein eigenes Empfinden als Autorin dahingehend nicht verändern. Ich bitte mir noch immer aus, selbst entscheiden zu dürfen, wie weit ich mit den Schilderungen gewisser Umstände gehe.

Hätte ich bei der tatsächlichen Realität südafrikanischer Verhältnisse bleiben wollen, hätte entweder John oder Julia diesen Überfall nicht überlebt und wäre einer der beiden eines grausamen Foltertodes gestorben. Dies sind leider die aktuell hier vorherrschenden Gegebenheiten.

Zu Njokis Beschneidung und deren Sinn: Hier kann ich nachvollziehen, was du warum kritisiert und kann dir sagen, dass ich auch lieber auf eine realistischere (?) Wertung eben dieser eingegangen wäre. Allerdings basiert "Out of Africa" fast ausschließlich auf Erzählungen, die mir persönlich von Leuten im Laufe der Jahre mitgeteilt wurden. Und gerade bei diesem sensiblen Thema habe ich keine Frau gefunden, die mir etwas anderes als das, was im Text geschrieben wurde, erzählt hat.

Hier, befürchte ich, wird es auch in den noch folgenden Teilen der Geschichte den einen oder anderen Punkt geben, der nicht Lexikon-konform erzählt wird.

Selbiges gilt auch für die Verwandtschaftsbezeichnung zwischen John, Julia und Hedwig. Du wirst keine südafrikanische Familie finden, die einen Unterschied zwischen einer realen - weil blutsverwandten - Nichte oder einer angeheirateten macht.

Gerade in den burischen Familien wird sehr viel Wert auf Zusammenhalt gelegt. Meine Tochter ist mit einem Buren verheiratet, der drei Brüder hat. Somit hat seine Mutter vier Töchter, keine Schwiegertöchter. Es wäre hier unvorstellbar, eine Schwiegertochter mit "daughter in law" zu bezeichnen. Das würde mehr oder weniger bedeuten, dass man die Person nicht als Familienmitglied sieht.

Auch in der schwarzen Bevölkerung gilt diese Regel. "My brother from another mother" ist fester Bestandteil ihrer Sprache, selbst wenn weder Vater noch Mutter blutsverwandt sind.

Was die von dir kritisierte Oberflächlichkeit von Personen und Orten und auch die Kategoriewahl betrifft, so kann ich dich nur um ein wenig Geduld bitten, in der Hoffnung, dass sich dieser Eindruck in den nächsten Teilen verliert. Mir ist durchaus bewusst, dass ich viele Handlungsstränge bisher nur "angedeutet" habe. Aber ich kann dir versichern, dass in den nächsten Teilen auf alle jetzt noch offenen Fragen geantwortet wird. Die Sexszenen werden allerdings auch weiterhin eher eine "Randerscheinung" sein, eben weil sich die Geschichte erst vollständig aufbauen muss. Die Kategorie „Romane und Kurzromane“ wäre hier sicher sinnvoller gewesen, allerdings hege ich die Befürchtung, dass viele Leser abgesprungen wären oder noch abspringen würden, weil diese Kategorie eben so gar keine Auskunft über den Inhalt einer Geschichte gibt.

Last but not least: Ich freue mich, dass du weiter lesen wirst! ;)

Allerbeste Grüße

Wespe

Auden JamesAuden Jamesvor etwa 7 Jahren
@ Wespe: Antworten in der liebgewonnenen Tradition

Deinen Dank, liebe Wespe, erwidere ich gerne, denn – wie üblich – lerne auch ich aus deinen Antworten immer wieder etwas Neues, so nicht anders im vorliegenden Fall!

Dass die Buren in ihren Verwandtschaftsbezeichnungen die Besonderheit an den Tag legen, nicht zwischen Blutsverwandten und Angeheirateten zu unterscheiden, war mir nicht bekannt; danke für diese erhellende Information. Und da sie, denke ich, auch vielen anderen nicht bekannt (gewesen) sein dürfte, wäre es vielleicht wünschenswert gewesen, wenn du diesen potentiell missverständlich Umstand in einer kurzen Vor- oder Nachbemerkung erhellt hättest. Womöglich eine Idee für den Fall, dass wieder einmal kulturelle (oder sonstige) Besonderheiten Missverständnisse zeugen könnten?

Was die Beschneidungsthematik anlangt, wäre die Lösung vielleicht gewesen, wenn die Behauptungen über ihren Sinn und Zweck nicht durch den Erzähler, sondern die (Gedanken-)Rede der Figur aufgestellt worden wären. So hättest du die Verbundenheit mit den persönlichen Erzählungen gewahrt und gleichzeitig womöglich unzulässige (oder schlichtweg falsche) Verallgemeinerungen bzw. Aussagen mit Allgemeingültigkeitsanspruch vermieden!

Aber natürlich steht es dir als Autorin frei zu entscheiden, wie und mit welcher Ausführlichkeit du was schilderst, erzählst, darstellst! – So, wie es mir freisteht, diese deine Entscheidungen im Gegenzug entsprechend zu kritisieren. Dass du der Erotik in deiner Geschichte offenbar nicht mehr als eine Nebenrolle zugedacht hast, finde ich – ehrlich – bedauerlich (zumal du zu den wenigen Schreibern auf dieser Seite zählst, die diese überhaupt in deutscher Sprache einzufangen wissen). Bleibt die Hoffnung, dass du bei einem anderen Projekt in der Zukunft dem Eros vielleicht wieder mehr Aufmerksamkeit schenken wirst!

Deine Kategorienwahl finde ich verständlich, auch weil du ja, wie in meiner Kritik schon gesagt, den erotischen Anteil nicht konsequent minimierst hast, weshalb eine Einordnung des Textes in seiner vorliegenden Form im Nicht-erotischen-Bereich des dt. LIT ohnehin nicht gerechtfertigt erschiene (obgleich, ich wiederhole mich, besagte Minimierung und Einordnung der offenbar eigentlich von dir zu erzählen beabsichtigten Geschichte nur gutgetan hätte; du weißt ja, ich bin für erzählerische Konsequenz: von Halbgarem und Halbherzigem halte ich nichts). Wünschenswert finde ich jedenfalls, dass „Out of Africa“ noch viele weitere LIT-Leser findet!

Allerbeste Grüße

Auden James

Gorn1234Gorn1234vor etwa 7 Jahren

Welch erschreckendes und doch realistisches Bild, das du in dieser Geschichte von Südafrika zeichnest und zwar von dem Land, fern ab jeder Safari Romantik.

Ich freue mich schon auf den nächsten Teil.

Gorn1234

Ps. In meiner Familie wird auch zwischen angeheirateten und leiblichen Verwandten unterschieden und ich bin in Österreich Zuhause.

WespeWespevor etwa 7 JahrenAutor
Hi Gorn1234

Auch an dich meinen Dank für das Kommentieren meiner Geschichte. Schön, dass auch du dich auf den 2. Teil freust.

Was das erschreckende Bild Südafrikas angeht, welches ich in diesem ersten Teil zur Sprache gebracht habe, so kann ich dir sagen, dass dies von mir durchaus beabsichtigt war. Ich wollte bewusst kein romantisch- kitschiges Bild dieses Landes zeichnen.

Aber es wird, zumindest in einzelnen Abschnitten, in den nächsten Teilen besser. Schließlich soll ja noch eine Liebesgeschichte - wenn auch nur am Rande - erzählt werden.

Schönen Tag!

Die Wespe

Anonymous
Our Comments Policy is available in the Lit FAQ
Posten als:
Anonym