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Projekt Ewa 4v4

Geschichte Info
Der Tod ist erst der Anfang.
4k Wörter
4.61
22.7k
4
6
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Vorwort _ Es ist an der Zeit, meinen Nachlaß zu ordnen. Aus den verschiedensten Gründen standen meine Geschichten auf unterschiedlichen Seiten mit wechselnden Pseudonymen. Nun möchte ich die Arbeit von Jahren bündeln. Eine Nachbearbeitung findet nur rudimentär statt.

Alle Personen in dieser Geschichte sind über 18 Jahre alt.

© 2008

Zum ersten Mal vollständig.

===

Kapitel 4: Florida / USA

*

Das Sommerhaus der Akkermanns liegt etwas einsam nahe dem Ort New Smyrna Beach. Eine knappe Autostunde entfernt, befindet sich das berühmt, berüchtigte Daytona Beach. Dreißig Meter von den stetig auflaufenden Wellen des Atlantiks entfernt, schmiegt sich der hintere Teil des Haus an einen von Palmen bewachsenen Hügel. Nach vorne hinaus stützt es sich auf mächtige Pfähle.

Auf der so entstandenen überdachten Terrasse liegen die beiden Frauen auf Strohmatten, als Wolfgang mit einer Karaffe frisch gepreßtem Ananassaft die hölzerne Treppe hinuntersteigt. Die Nachbargrundstücke sind mehr als fünfzig Meter entfernt. Dichte Matten aus Schilfrohr dienen als Sichtschutz. Die beiden jungen Frauen sind nackt. Die Schwellung von Venezuelas blauem Auge ist fast verschwunden. Die violette Färbung kaschiert sie mit einer Sonnenbrille.

"Ich bringe den Scheißkerl um!", faucht Venezuela.

"Das würde ich an deiner Stelle nicht tun. Warum trennt du sich nicht einfach von ihm?" Vivian nimmt dankbar das Glas an, welches Wolfgang ihr reicht.

"Ich gehe runter zum Wasser. Schau mir die Bräute an."

Vivian tippt sich mit dem Finger an die Stirn, lacht. "Hau schon ab."

"Ich beneide euch beide. Wie ihr miteinander umgeht, das ist einfach schön." Sie sieht Wolfgang nach, der wie ein kleiner Junge Albernheiten in ihre Richtung macht.

"War das bei dir und Marius nicht auch so?"

"Am Anfang, vielleicht. Aber nicht wirklich. Ich habe schnell gemerkt, das er was zum Angeben brauchte. Als wir heirateten, war ich einundzwanzig. Prima in Schuß, wie man so sagt."

Vivian dreht müde den Kopf. "Nun mach aber mal halblang. Selbst im hohen Alter von fünfundzwanzig siehst du noch zum Anbeißen gut aus."

"Du bist selbst fünfundzwanzig!"

"Stimmt", kichert Vivian.

"Außerdem kann ich Marius nicht verlassen. Ich habe einen ziemlich vertrackten Ehevertrag unterschrieben. Heute könnte ich mich dafür beißen."

"Geld ist nicht alles."

"Und was soll ich sonst machen? Etwa wieder als Kindermädchen arbeiten?"

"Warum nicht? So wie du von der Zeit schwärmst. Hat dir doch gefallen, oder nicht?"

"Ja, schon." Venezuela hockt sich auf den Boden. Ihre Brüste schwingen frei. Schweißtropfen rinnen durch die Busenfurche, sammeln sich im Nabel, bevor sie im haarlosen Delta verschwinden. "Willst du auch eine?"

Vivian inhaliert den Rauch, spürt wie der Tabak für einen kurzen Moment ihren Kopf benebelt. "Du würdest also leer ausgehen, wenn du Marius verläßt?"

Nicken. "Es sei denn, ich würde ihn erpressen." Sie kichert.

"Wie das?" Vivian versucht ihre Erregung zu verbergen. 'Jetzt bloß keine voreiligen Fragen stellen. Nicht drängen', denkt sich Vivian.

"Er redet zwar nie mit mir über seine Geschäfte, aber ich bin nicht dumm."

"Dumm bist du nicht. Dafür aber rattenscharf."

Venezuela stimmt in Vivians Lachen ein. "Du kennst aber unanständige Worte", gackert sie.

"Bin halt ein böses Mädchen."

"Stimmt."

"Ganz im Gegensatz zu dir?!"

"Stimmt."

"Nein. Stimmt nicht", schüttelt Vivian den Kopf. "Denk an gestern Abend. Oder muß ich noch mehr sagen?"

"Was kann ich denn dafür, wenn zwei Sexbestien über mich herfallen?"

Vivian ruft sich die Szene kurz in Erinnerung. Venezuela lag über ihren Schenkeln. Ihre flache Hand klatschte im Takt der Musik auf Venezuelas Hintern, als Wolfgang, von den Geräuschen angelockt, ins Zimmer trat. Ohne ein Wort zu sagen, dafür mit einem breiten Grinsen im Gesicht, kniete er sich auf den Boden. Er zwängte seine Faust zwischen Venezuelas Schenkel, drang ohne Vorwarnung in ihre heiße Möse ein. Während er sie mit der Faust fickte, schlug Vivian den Takt dazu. Am Ende war Venezuela halb ohnmächtig. Aber glücklich.

"Du bist mir eine Marke."

Venezuela zuckt mit den Schultern. Befeuchtet ihre Lippen mit der Zungenspitze. "Na und? Wen stört es"

"Auch wieder wahr."

"Ich glaube, du solltest das mit dem Erpressen sein lassen", versucht Vivian den Faden vorsichtig wieder aufzunehmen.

"Warum? Glaubst du, ich bin zu dumm dazu?"

"Natürlich nicht. Aber es ist ... ungesetzlich."

Venezuela zuckt mit den Schultern. "Hey. Schau! Wolfgang kommt von seiner Peepshow zurück."

Vivian ist enttäuscht nicht mehr aus Venezuela herausgeholt zu haben. Aber sie ist schlau genug, es für heute dabei zu belassen. Sie lächelt ihren Gatten an. "Und? Genug Möpse gesehen?"

"War heute nicht viel los", mosert Wolfgang gespielt. "Maximal ein B-Körbchen habe ich gesehen." Ein Seitenblick auf Venezuela: "Flachbrüstig gegen dich."

Venezuela hebt ihren Busen mit den Händen an. "Gefallen sie dir?"

"Immer wieder gerne."

"Nun kriegt euch mal wieder ein. Man könnte ja fast meinen, ich sei aus Luft."

"Deine mag ich auch", grinst Wolfgang und gibt Vivian einen dicken Kuß.

*

Am nächsten Tag fahren die drei die Küste hinunter. Sie schauen sich Daytona Beach an, das sich auf die bevorstehende Invasion zigtausender Studenten vorbereitet. Hin und her gerissen zwischen Entsetzen und Kommerz, versuchen die Verantwortlichen den Spagat ohne Blessuren zu überstehen.

Die beiden Frauen tragen ausgefranste Hotpants, dazu Bikinioberteile. Wolfgang, lange Jeans und nackter Oberkörper, betrachtet ihre halbnackten Hinterteile.

Weiter geht die Fahrt nach Titusville. Die Frauen haben die Einkaufsmeile entdeckt, stöbern in Boutiquen und kleinen Geschäften. Wolfgang mimt den Einkaufsberater, auch wenn er nichts zu sagen hat. Schnell wächst die Zahl der bunten Tüten und Taschen, die er tragen darf.

Immer der Küstenstraße folgend, landen sie in Cape Canaveral. Das Pflichtprogramm besteht aus dem Museum, der Freianlage mit den Zeugen vergangener Zeit und einem Gang durch den Nachbau der Raumstation Solar3.

Auf dem Rückweg drängen die Frauen Wolfgang zu halten. In einem Drive-in-Restaurant versorgen sie sich mit Hamburgern und Getränken. Sie verlassen den Ort, suchen sich eine einsame Stelle am Strand. Während sie ihren Hunger stillen, betrachten sie den Glutball, der langsam im Meer versinkt. Vivian und Venezuela unterhalten sich leise. Wolfgang sitzt etwas abseits, raucht und denkt über sich und Vivian nach. Und über Venezuela, die ihm in den letzen Tagen viel näher gekommen ist, als er es für möglich hielt. Als er es eigentlich will. Natürlich ist das auch Vivian nicht verborgen geblieben. Sie hat Wolfgang darauf angesprochen, aber er hat es sofort geleugnet. Dabei ist Vivian überhaupt nicht böse über diese Entwicklung. Im Gegenteil. Wolfgang versteht nur noch nicht, warum Vivian diese Beziehung nicht nur akzeptiert, sondern sogar fördert.

Lachend kommen die beiden auf ihn zu, packen ihn an den Armen, zerren ihn zum Wagen.

*

Vivian und Venezuela kommen vom Strand, streifen sich lachend die nassen Bikiniteile ab. Über Wolfgang gebeugt schütteln sie ihre Haare aus. Wolfgang flucht, bekommt Vivians Fuß zu fassen und wirft sie auf den Boden. Einem Reflex folgend setzt Vivian eine Beinschere an. Wolfgang windet sich so gut er kann, aber gegen den Zangengriff ihrer Schenkel kommt er nicht an. Sein Kopf ist eingeklemmt. Vivians Scham befindet sich dicht vor seinem Gesicht. Auf Beißweite. Keuchend entscheidet er sich für einen fetten Kuß, den er auf ihren noch nassen Venushügel drückt. Gleichzeitig klopft er mit der flachen Hand auf den Boden. Sandkörner fliegen durch die Luft. Venezuela sitzt da mit offenem Mund. Obwohl die beiden nur einen kurzen Moment miteinander gerungen haben, ist sie entsetzt über die unterschwellige Kraft, die Vivian kurz hat aufblitzen lassen.

Wenig später liegen die drei faul im Schatten. In Venezuela brodelt es. Daß mit ihren neuen Bekannten etwas nicht stimmt vermutet sie schon seit langem. Der Vorfall nach dem Schwimmen aber hat ihren Argwohn erst richtig angefacht. Sie setzt sich auf, das metallische Klicken ihres Zippos vermischt sich mit dem dumpfen Gemurmel der Brandung. Ihr Blick fällt auf die beiden nackten Körper an ihrer Seite. Wolfgang hat in den letzen Tagen ein kleines Bäuchlein bekommen. Still in sich hineinlachend gesteht sie sich, daß es ihn noch attraktiver macht. Anders dagegen Vivian. Sie scheint etwas abgenommen zu haben. Ihre Hüftknochen stehen hervor, der Bauch ist noch flacher geworden als er ohnehin schon war. Ihre Scham wölbt sich als fleischgewordene Versuchung deutlich vor. 'Wie um alles in der Welt können diese dünnen Ärmchen einen Kerl von gut und gerne einhundert Kilogramm so mühelos bändigen', fragt sie sich zum wiederholten Mal. Ihr fällt der Abend ein, als sie das erste Mal über Vivians Knien gelegen hatte. Das, was sie als Handschrift bezeichnet hatte, fällt ihr wieder ein. Jagd ihr einen wohligen Schauer über den Rücken. 'Damals hatte auch ich nicht den Hauch einer Chance, Vivians Griff zu entkommen.' Kopfschütteln versenkt sie ihre Kippe in einer ausgetrunkenen Saftflasche.

*

Nach dem Abendessen entschuldigt sich Wolfgang mit Arbeit. Mit seinem Taschencomputer unterm Arm verschwindet er im Gästezimmer des Sommerhauses. Vivian und Venezuela richten die Küche wieder her, bereiten für den nächsten Morgen das Frühstück vor.

"Wollen wir noch etwas laufen?"

"Gerne." Venezuela hält sich an Vivians Arm fest, streift die Sandalen von den Füßen.

Die Luft ist weich wie Seide. Eine warme Brise wärmt ihre Haut. Der Stand ist menschenleer, die Dämmerung zieht auf. Hand in Hand, hinterlassen sie ihre Spuren im feuchten Sand.

"Hast du eigentlich nie Angst?", beginnt Venezuela.

Vivian, die über die Sache mit der Erpressung nachdenkt, schüttelt den Kopf. "Nein. Nie."

"Letzten Monat wurde hier eine Frau überfallen. Da hinten." Venezuela deutet mit dem Arm voraus. "Die Kerle sind nie geschnappt worden."

"Uns passiert das aber nicht."

"Und warum bist du dir da so sicher?"

"Na, wir sind doch zu Zweit. Oder?"

"Ich habe dich heute mit Wolfgang kämpfen gesehen. Er hatte überhaupt keine Chance gegen dich." Ein kurzer Seitenblick. "Dabei wiegt er mindestens das Doppelte."

'Hoppla', denkt Vivian. 'Vorsicht!' Sie schaut Venezuela an. "Gewicht ist nicht alles, Liebes. Die Technik, auf die kommt es an."

"Warum kannst du so etwas?"

"Hey. Wird das jetzt ein Verhör", lacht Vivian.

"Ich glaube, ihr beide seid nicht das, was ihr vorgebt zu sein."

Für eine Weile fällt kein Wort. Venezuela bleibt stehen, schaut Vivian an. Dann setzt sie sich in den noch warmen Sand, zieht ein Päckchen Zigaretten aus dem kleinen Stoffbeutel über ihrer Schulter.

Vivian nimmt ihr die angerauchte Kippe aus dem Mund. Sieht, wie die Augen ihrer Freundin feucht werden. "Was ist denn los mit dir?", fragt sie und legt ihren Arm um Venezuelas Schulter.

"Weißt du", beginnt Venezuela mit leiser Stimme, "manchmal verrät einen genau das, was man nicht sagt."

"Erklärst du mir das?"

"Als ich dir heute Morgen die Geschichte mit der Erpressung aufgetischt habe, da hätte jeder normale Mensch nachgefragt. Warum, wie, womit, und so weiter." Sie schaut Vivian direkt ins Gesicht. "Du hast nicht gefragt!"

"Ich wollte dir nicht zu nahe treten."

"So ein Quatsch! Du erzählt nur Scheiß!" In Venezuelas Blick liegt Wut und Enttäuschung. Tränen rinnen über ihr Gesicht. "Ich hätte längst drauf kommen müssen. Euch geht es überhaupt nicht um mich. Ich weiß nicht wer ihr seid, aber ihr wollt nur an Marius ran. Ich bin euch scheißegal." Sie schlägt sich die Hände vors Gesicht. Heult, schluchzt.

Vivian schaut hilflos. Mit allem hat sich gerechnet, aber damit nicht. Während sie noch verzweifelt nach einem Ausweg sucht, steht Venezuela auf.

"Ich reise morgen früh ab. Ihr könnt bleiben so lange ihr wollt."

"Warum denn das?" Jetzt ist Vivian richtig erschrocken.

"Weil ihr mich vergewaltigt", schreit Venezuela aus vollem Hals. "Nicht hier", sie greift sich zwischen die Schenkel, "sondern hier!" Mit ihrer kleinen Faust schlägt sie sich gegen die Brust. "Und das tut verdammt noch mal tausend mal mehr weh!"

Vivian weiß, daß sie aus dieser Zwickmühle nicht mehr herauskommt. Auf der einen Seite darf sie ihre wahre Identität nicht preisgeben, auf der anderen Seite weiß sie inzwischen, daß sie ohne Venezuela niemals Marius zur Strecke bringen kann. Einen kurzen Moment zögert sie noch, dann packt sie ihre Freundin am Arm und zieht sie wieder neben sich auf den Boden.

"Du hast Recht. Und auch wieder nicht."

"Ich will keine Lügen mehr hören", schüttelt sich Venezuela. "Keine Lügen."

"Kennst du den Spruch, wenn der Geheimagent geheimnisvoll sagt: 'Wenn ich dir das verrate, muß ich dich anschließend erschießen'?"

"Dann habe ich wohl Glück, das du keine Geheimagentin bist. Oder?", versucht sich Venezuela mit einem gequälten Lachen Luft zu verschaffen.

"Falsch, Venezuela." Sie sieht wie ihre Freundin die Augen aufreißt. "Genau das bin ich. Eine Agentin. Und bis eben dachte ich, ich wäre sogar eine ganz gute."

"Und Wolfgang?"

Vivian nickt nur. "Willst du immer noch die Wahrheit hören?"

Venezuela nickt schwach. Ihre Augen schwimmen in kleinen Seen, ihre Stirn ist gezeichnet von Sorgen und Ängsten.

"Wolfgang und ich gehören einer Spezialeinheit an, die gegen das organisierte Verbrechen ermittelt. Gegen Terroristen, Geldwäscher, Waffenschieber. Und dein Mann, liebste Freundin, ist einer von ihnen. Wir wissen, daß er in seiner Bank Drogengeld wäscht. Und das in unvorstellbarem Ausmaß. Wir wissen nur noch nicht wie."

"Und dann seid ihr auf mich gekommen."

"Zu Anfang hast du in unseren Überlegungen keine große Rolle gespielt. Wir wissen, daß du da nicht mit drin steckst. Du keine Ahnung von dem hast, was Marius in seiner Bank alles treibt."

"Und weiter?"

"Und dann habe ich mich in dich verguckt. Und Wolfgang ist inzwischen ebenfalls Feuer und Flamme für dich."

"Ihr seit überhaupt nicht verheiratet. Wie?"

Vivian schüttelt den Kopf. "Nein. Sind wir nicht. Aber ich liebe Wolfgang mehr als mein Leben."

"Ist überhaupt etwas echt an dir?", fragt Venezuela mit trauriger Stimme.

"Ja. Meine Titten sich echt."

"Blöde Kuh." Venezuela schneidet eine Grimasse. Streckt Vivian die Zunge heraus.

Beide lachen. Das Zippo sprüht Funken, Rauchkringel werden vom Wind davongetragen.

"Warum bist du so stark? Du bist stärker als der stärkste Mann den ich je gesehen habe."

"Wenn ich dir das auch noch verrate, muß ich dich wirklich erschießen."

"Du hast ja noch nicht einmal eine Pistole."

"Wenn du dich damit nicht täuschst."

"Nein?"

"Doch!"

Venezuela hat inzwischen ihre Füße tief in den Sand gegraben. Sie schaut aufs Meer hinaus, atmet den salzigen Wind. Ihre Tränen sind getrocknet. Vivian legt ihren Arm auf Venezuelas nackten Schenkel.

"Ich will nicht, daß du fährst."

"Warum?"

"Weil ich dich lieb hab. Außerdem fickst du einfach göttlich."

"Hattest du denn schon viele Frauen vor mir?"

"Genau genommen gar keine."

"Dann kannst du das überhaupt nicht beurteilen."

"Du mußt wohl immer das letzte Wort haben", meckert Vivian. Erleichtert darüber, daß sie das Schlimmste verhütet hat.

"Wie du!" Venezuela stockt einen Moment. "Müssen wir es Wolfgang sagen? Wir können es für doch für uns behalten. Oder?"

Vivian schüttelt verneinend den Kopf. "Er muß es wissen. Nicht weil wir verheiratet sind, oder eben nicht sind. Unsere Arbeit, unser Auftrag wenn du so willst, verträgt einfach keine Geheimnisse."

Venezuela neigt den Kopf auf die Schulter. Sie tut das immer wenn sie angestrengt über etwas nachdenkt.

"Ich vertraue dir. Ich weiß nicht warum, aber ich tu es."

"Wollen wir nach Hause gehen?"

"Ich will erst noch eine rauchen. Mir flattern die Nerven."

Vivian verzichtet. Sie hat sich auf den Rücken gelegt, blickt hoch zu den Sternen.

"Was würde mit mir passieren, wenn ich euch Marius liefere?", fragt Venezuela nach einer Weile.

"Wenn wir ihm all das nachweisen können, was wir an Straftaten vermuten, dann geht er ins Gefängnis und irgendwer schmeißt den Schlüssel weg."

"Das hieße, er verliert all seine bürgerlichen Rechte. Wäre quasi tot. Ich bräuchte mich nicht scheiden lassen, wäre über Nacht Alleinerbin. Mit dem Erbe könnte ich steinalt werden. Das Geld aus seinen krummen Geschäften wird zwar einbehalten, aber der Rest würde mir gehören."

Vivian reißt die Augen auf, stützt sich auf die Ellenbogen und schaut fassungslos in Venezuelas nachdenkliches Gesicht.

"Was? Denkst du, nur weil ich blond bin, wäre ich blöd?"

"Habe ich nicht im Traum dran gedacht."

"Schien mir aber so", sagt Venezuela aufmüpfig.

"Wenn es für eine lebenslange Haft reicht, hast du Recht."

"Es reicht für zweimal lebenslang. Oder für dreimal. "

"Wie gesagt: Wir müssen es ihm nur nachweisen."

"Ich weiß wo Marius seine Leichen versteckt hat. Ich kenne seine Paßwörter, weiß, wo er sich was notiert. Ich kenne seine Kontakte, die wiederum andere kennen werden."

Vivian schaut Venezuela lange an. "Was willst du eigentlich wirklich?"

"Mit euch zusammenbleiben. Was denn sonst?"

"Und wie stellst du dir das vor?"

"Ganz einfach. Ich mache den Haushalt und wenn ihr abends nach getanem Schießwerk nach Hause kommt, steht das Essen auf dem Tisch."

"Du spinnst doch", blödelt Vivian und tippt sich gegen die Stirn.

"Oder etwas in dieser Art halt", kaspert Venezuela zurück.

"Laß uns endlich gehen. Mir wird frisch."

Wolfgang ist auf dem Weg ins Bett, als die beiden zur Tür hereinkommen.

"Ich wollte gerade eine Vermißtenmeldung rausgeben", scherzt er.

"Quatsch keine Opern, Agent Nackedei", kommandiert Venezuela mit verstellter Stimme. Mit Daumen und Zeigefinger greift sie hinter seine Hoden, zieht ihn am Sack hinter sich her. "Deine Agentenpseudoehefrauschlampe hat dir etwas mitzuteilen."

Vivian bekommt einen Lachanfall, verschluckt sich, läuft rot an. "Wo ist meine Pistole?", hechelt sie.

In Venezuela entlädt sich die nervliche Anspannung der letzten Stunden in einem kaum zu kontrollierenden sexuellen Ausbruch. Selbst Vivian hat Probleme, die sich wie eine Furie aufführende Freundin zu bändigen.

Wolfgang wird quasi vergewaltigt. Am Anfang findet er das durchaus amüsant, aber dann wird es ihm doch zuviel. Schnell bringt er sich und seinen arg strapazierten Freund in Sicherheit.

Ihres Spielzeuges beraubt, fällt Venezuela über Vivian her. Letztere kann deutlich mehr vertragen als Wolfgang, schreit aber überrascht auf, als Venezuela ihr die kleinen Fäuste gleichzeitig in Möse und Darm schiebt.

Vivian schupst Venezuela so lange, bis sie ihre Hand ebenfalls in der vor Lust triefenden Möse ihrer Freundin versenkt. Überrascht über die schon fast gewalttätige Rangelei der beiden kommt Wolfgang wieder zu Kräften. Schmatzend zieht Vivian ihre Faust zurück und, animiert durch ihr Nicken, schiebt Wolfgang seine ungleich stärkere Faust zwischen die geschwollenen Lippen. Venezuela schreit ihr lustvolles Entsetzen in die seidenen Laken. Ihre Brüste schwingen hin und her und die empfindlichen Nippel, vom Saugen und Zwirbeln prall und steif, haben Größe und Farbe von überreifen Kirschen angenommen.

Nach einer Weile fällt das Trio auseinander. Alle Viere von sich gestreckt, schnappen sie nach Luft. Bis Vivian aus der Küche eine Flasche Sekt holt und sie weiterreicht. Eine Zigarette macht die Runde. Als die Flasche wieder bei Vivian landet, ist sie leer. Nachdenklich schaut sie erst den Flaschenboden, dann Venezuela an.

"Ihr seid Bestien! Alle beide!" Sie schaut Vivian lüstern an. Dann dreht sie sich auf den Bauch, kommt hoch auf die Knie, geht doggystyle.

*

Am nächsten Morgen liegen sie müde auf der Terrasse.

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