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Rechtschraibung

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Ein besonderer Fetisch.
1k Wörter
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Rechtschraibung -- eine etwas andere Fetischgeschichte

Alles hier ist reine Phantasie. Etwaige Ähnlichkeiten sind rein zufällig.

Ich dachte, ich versuche mal was Neues und beschreibe einen besonderen Fetisch. Gibt es den überhaupt? Ich weiß es nicht.

- - -

„Schnell gelaufen!" steht da. Und: „Richtig Verstanden, nicht?"

Er sieht es.

Er reagiert. Will nicht, ringt mit sich, will doch, es geht nicht anders, es ist ein innerer Zwang.

‚Halbsätze!' schreit es in seinem Kopf. ‚SCHREIBFEHLER!' plärrt die innere Stimme um einiges lauter.

‚Oh nein, bitte nicht!' sagt die andere, ruhige Gedankenstimme.

„blablabla Kommafehler blablabla Aaah! Eine falsch genutzte Präposition! blablabla... Worte, Argumente, Text neinneinnein, das will ich anders verstehen, das passt nicht! "

Er wehrt sich. In seiner geistigen Vorstellung beginnen sich Scheiben zu drehen. Wie bei einem mechanischen Kneipen-Spielautomat, wie sie im letzten Jahrtausend millionenfach überall herumhingen.

Die erste Scheibe rotiert, wird schneller.

In seinem inneren Universum bewegt sich der Hase mit den Schellen, irgendwo am Rande.

Pling! ertönt es leise am Rande seines Bewusstseins.

Die zweite Scheibe beginnt sich zu drehen.

Pling pling plingEs wird lauter, schneller, die Feder im Uhrwerk im Haseninneren lässt ihre Energie frei, die Hemmung schwingt sich ein. Das inexistente Stofftier hoppelt immer näher, TSCHINGNGNGdröhnt es von außen unhörbar in seinen Gedanken. Tsching tsching tsching

„und hier, wie bei dem Doppelspalt..."

Quantenphysik! Da hat er schon einmal etwas gelesen! ‚Ja, ja, hier kann ich doch rational antworten!' denkt er. Weiß er.

„dem Fehler seine Bandbreite" liest er.

Die dritte Scheibe beschleunigt, ihre Winkelgeschwindigkeit nimmt zu.

Alle Scheiben im imaginären Spielautomat der Persönlichkeiten rotieren immer schneller, die Fliehkraft schleudert fast die Aufschriften fort.

‚Neeeeiiiiiinnnnn!' mit aufgerissenen Augen liest er die in seinen Augen primitive Formulierung.

Tschingtschingtsching klirrt es von hinten, die Schellen schlagen rasend schnell, der Hase vibriert.

Sein Puls rast, sein Atem stockt. Der Spielautomat stoppt. Sein Fetisch hat gewonnen, die Scheiben leuchten in grellem Neonrot. Wie die Augen eines Dämons flackern sie durch sein Bewusstein.

‚Oh jaaahhh' sagt die tiefe Stimme seiner Emotionen.

‚Oh nein' fiept der andere, gerade noch rationale Teil und reckt die Hände aus den Luftlöchern der Truhe, in die er geschoben wird und deren Deckel sich über ihm schließt.

In Sekunden hat er den Text überflogen. Alle Fehler sind nun in seinem inneren Gedankenraum kategorisiert aufgelistet, samt Korrekturen.

Sein Schwanz wird schlagartig hart.

Ein weiterer Durchlauf, nun mit inhaltlicher Analyse. Quantenphysik, das ist ihm ein Begriff. Er ist kein Physiker, aber er liest schnell und hat ein gutes Gedächtnis.

5,7 Minuten später hat er drei Wikipedia Artikel gelesen und ist zwei der noch funktionierenden Links in der Quellangabe gefolgt. Er liest schnell. Extrem schnell, seit er den Glasfaserzugang hat.

Sein harter Prügel drückt schmerzhaft gegen den Stoff seiner Hose, er reibt mit beiden Händen darüber. Das Gefühl da unten ist gut.

Er schreibt, erklärt, es wirkt für die meisten Leser kompetent. Ein Physiker wird später fragen, ob er oberflächlich ist oder uneindeutig schreibt. Er wird diese Kritik selbstverständlich beiseite schieben wie der Brückenpfeiler damals das Auto.

tsching - tsching - tsching Die Schlagzahl hat sich etwas reduziert, sein Puls nicht.

‚He, warte, lass mich mir dir reden!' ruft es leise aus der Truhe hinten links in seinem Bewusstsein, aber die tiefe Stimme stimmt ein lautes Summen an. Die Stimme verliert sich im Summen.

Summen! Der Gedanke kommt und geht. Woher? Warum? Bienen. Mathematik. Kirchenchor. Eine Sekunde der Irritation über die Assoziationen. Assoziations-Blaster, die gefürchtete Website blitzt in seinen Gedanken auf.

Er beginnt zu tippen. Beginnt mit der Rechtschreibkorrektur, stellt gleich mit den ersten Worten des langen Satzes klar, dass er dem Schreiber intellektuell überlegen ist, ja, es sein muss, denn ER, er kann hier korrigieren. Kann? Muss! Seine Meinung ist wichtig, gefragt, gilt!

Während er die 285 Worte lange Korrektur, also jeweils Fehlerangabe samt Verbesserungsvorschlag -- wobei ‚Vorschlag' hier oft gleichzusetzen ist mit ‚einzige Möglichkeit' -- schreibt, sprengt seine Erektion fast die Knöpfe seiner Jeans. Es schmerzt und tut doch so gut.

285 Worte in einem Satz, eine äußerst seltene Form der Aichmophobie zwingt ihn dazu, am liebsten verzichtete er komplett auf den Abschluss, aber es geht nicht, er darf den Punkt nicht weglassen, es wäre kein Abschluss, es wäre ein Fehler!

Sein Herz pocht laut in seiner Brust, nun angetrieben durch die Erkenntnis, dass er auf dem richtigen Weg ist, kein Zweifel. Es pumpt das Blut durch seine Organe, versorgt ihn mit Energie, transportiert den Sauerstoff, lässt ihn leben und denken!

Während er schreibt, ploppen bunte Blasen vor seinen inneren Augen auf. Dieser Autor hat schon früher etwas geschrieben. Sein Gedächtnis hat die Details gespeichert, er sucht die Stellen, zitiert und verlinkt sie. Neuronen feuern und Gedanken feiern.

Tsching - tsching - tsching

Weitere Beispiele steigen aus dem See seines Gedächtnisses. Er baut sie ein, erwähnt Werke und Autoren und Ereignisse. Er weiß, es wirkt kompetent. Er IST kompetent, muss es sein, wer so belesen ist, muss es sein, egal, wie relevant das Gelesene ist. Worte sind seine Reliquien, der grammatikalisch korrekte Satzbau seine Religion.

Sein Atem ist mehr als ein Reflex, seine Lunge arbeitet, sein Glied schmerzt, Aufregung und Geilheit treiben ihn an.

Geübte Finger fliegen über die inzwischen abgenutzte Tastatur, er braucht die Beschriftung nicht, tippt blind, die Wahrnehmung abwechselnd auf den sRGB-Schirm und sein inneres Auge gerichtet.

Immer wieder tippt er einhändig, während die andere Hand zwischen seinen Beinen steckt und versucht, seinen schmerzenden Prügel im Zaum zu halten.

‚Noch nicht!' denkt er und konzentriert sich einen Moment auf beides. Text und Trieb, Grammatik und Geilheit, Vokabeln und Wollust.

Rasend fliegen seine Finger, die Worte bilden sich, er überfliegt den Text.

Sein Puls rast wieder, er hat zwei Tippfehler gefunden!

Tschingtschingtschingtschingtschingtschingtsching

Seine Linke krallt sich schmerzhaft fest in seinen Schritt und quetscht alles fest zusammen. Ein wollustgetriebenes Stöhnen entfährt seiner Kehle. TIPPFEHLER! Härter, immer härter pressen seine Finger, er genießt diese Form der Selbstgeisselung. Und die Lust, die er dabei empfindet.

Sein Blick fliegt ein letztes Mal über den Text.

Seine Ratio winkt aus der Truhe wie Schrödingers Katze es gerne getan hätte. ‚Was für ein absurdes und falsches Bild!' durchfährt es ihn.

Dann senkt sich sein rechter Zeigefinger.

*klick*

Er liest „Nachricht gesendet". ‚Dies.Ist.Kein.Gutes.Deutsch.' Sind seine letzten Gedanken, bevor der Höhepunkt ihn überrennt und ihn minutenlang zuckend und schnaufend zurücklässt, während sich Zufriedenheit und warme Nässe ausbreitet.

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6 Kommentare
PhlegetonPhlegetonvor 4 Monaten

LOL

Endgeil - fünf Sterne für dich!

AnonymousAnonymvor 5 Monaten

Die Geschichte zu lesen, machte grossen Spass.

short_sentencesshort_sentencesvor 5 MonatenAutor

Rechtschreibneurotiker haben eben einen etwas anderen Fetisch, kommen dafür jedoch nicht gut mit Satire, Ironie und Sarkasmus klar.

;-)

AnonymousAnonymvor 5 Monaten

Ist halt nix zum wixxen, und schon gibt es wenig Sterne!

Aber diese spiegeln hier nicht die echte Qualität des Textes.

Finde ihn sehr gut und ironisch. Grundsätzlich sollte ein fehlerarmen Text schon angestrebt werden.

Ob jedes Komma richtig gesetzt ist, da können sich die Germanisten gerne im Forum streiten.

Aber wenn Fehler das Lesen einfach zur Qual machen dann ist das nur was für Masochisten.

Von mir gibts 5 Sternchen!

AnonymousAnonymvor 5 Monaten

Krasser Text. Man könnte ihn unter viele Kommentare setzen. Sehr cool!

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