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Sabine 02: Masie und Thorsten

Geschichte Info
Vorgeschichte: Masie und Thorsten - eine tiefe Beziehung.
4.5k Wörter
4.48
4.1k
2

Teil 2 der 8 teiligen Serie

Aktualisiert 12/26/2023
Erstellt 11/07/2023
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Sabine: Masie und Thorsten

Das ist alles reine Phantasie. Sexuell handelnde Personen sind alle mindestens 18 Jahre.

(C) bei mir, Doc_M1, Veröffentlichung auf anderen Plattformen / Medien nur nach Rücksprache

Masie und Thorsten

1. bis zur Uni

Dieser Teil erzählt die frühe Geschichte von Masie und Thorsten, wie ihre besondere Beziehung entstand und fast endete. Und auch, wie Masies tiefe Freundschaft mit Sabine zustande kam

Thorsten und Masie kannten sich schon aus dem Kindergarten. Sie spielten oft miteinander, bis Jungs irgendwann bäh, und Mädchen blöd waren. Sie gingen auf unterschiedliche Schulen und trafen sich nur selten. Dann kam die Pubertät, und Jungs respektive Mädchen waren wieder interessant.

Sie trafen sich irgendwann zufällig und die alte Freundschaft wärmte sich wieder auf, wenn auch diesmal mit einem etwas anderen Hintergrund. Dann schliefen sie miteinander, es war für beide das erste Mal. Und es war mies. Und zwar dermaßen, dass Thorsten mittendrin aufhörte. Während andere dann enttäuscht auseinander gingen, redeten sie darüber, irgendwo zwischen halbverliebt und kühler Betrachtung. Dann, schon fast klinisch, folgte der zweite Versuch. Sie teilten dem anderen jeweils ihre Gefühle mit, Regungen, Wünsche, Bedürfnisse. Auf eine sehr eigenartige, beinahe steril-mechanische Weise funktionierte es. Anfangs körperlich erstmal ausreichend, dann besser bis gut, ansonsten auch mal zwischen fragwürdig und seltsam.

Diese völlig offene Kommunikation ohne jegliche gegenseitigen Geheimnisse und Vorbehalte prägte ihre gesamte zukünftige Beziehung.

Nach einer Weile ließen sie voneinander ab und beschlossen, dass sie nur noch befreundet sein wollen. Zum Erstaunen fast aller ihrer Freunde funktionierte das. Gar nicht so selten trafen sie sich und erzählten sich gegenseitig von ihren Gefühlen, Freunden, Freundinnen, Schule, Familie, Frust, neue Erfahrungen beim Sex, gute wie schlechte... einfach von allem. Sie sprachen die gleiche Sprache und verstanden sich direkt. Liebeskummer, Probleme, tolle Ereignisse, alles wurde geteilt. Sie hörten sich gegenseitig zu und waren sich gegenseitig Stütze. Und ab und zu schliefen sie dann doch miteinander. Sie probierten neue Erfahrungen gemeinsam aus und besprachen ihre Empfindungen dabei. Es wurde mit der Zeit immer besser. Sie kannten alle ihre gegenseitigen Gedanken, Bedürfnisse, Reaktionen und Phantasien, und so war es nach einer Weile fast jedes mal eine wunderbare Erfahrung, egal ob es ein Quickie war, oder sie sich stundenlang Zeit ließen. Und -- es spielte nie eine Rolle, ob sie in einer Beziehung steckten. Sie wussten natürlich, dass es sich eigentlich nicht gehörte, es den Freund oder die Freundin verletzen würde. Nur -- es war für beide ganz selbstverständlich, auf eine Art wie ein Gespräch, ein Abend im Kino oder so. Nicht, dass es sie kalt gelassen hätte, oder gänzlich unbeeindruckt, bei weitem nicht! Wenn die Zeit es zuließ, zelebrierten sie ihren Akt geradezu. Freunden gegenüber beschrieben sie speziell diese seltenen Akte als nahezu religiöse Grenzerfahrung. Aber keiner der beiden dachte im Traum daran, deswegen Freund oder Freundin zu verlassen. Wenn sie sich trafen, war es in den allermeisten Fällen wie mit einem guten Kumpel, und so verhielten sie sich, und so fühlten sie sich auch. Manchmal überkam es sie einfach, das war alles, und sie nutzten die Gelegenheiten, bei denen sie in purem Verlangen und tiefer Gemeinsamkeit übereinander herfielen. Dabei blieben sie halbwegs diskret, aber natürlich fiel es irgendwann auf, dann krachte es, und nicht selten bei beiden gleichzeitig, was meist in etwas intensiveren Akten endete, in denen sie sich gegenseitig den Frust aus der Seele vögelten und sich dabei aneinander festhielten, körperlich wie emotional. Aber sie kamen nie richtig zusammen.

Ihr kleiner gemeinsamer Freundeskreis hatte das irgendwann als Fakt akzeptiert. Sie warnten auch manchmal die „Neuen", wenn sich eine neue Beziehung anbahnte. Meist ohne Erfolg. Mit Schmetterlingen im Bauch war das auch schwer zu glauben, zumal es Masie und Thorsten ja nicht anders erging, wenn sie sich verliebten. Nur mit ebendiesem klitzekleinen Unterschied.

Und bei allem, was sie durchprobierten, war SM nie ein Thema. Mehr als kleine Fesselspielchen mit Handschellen gab es nie, keiner von beiden hatte da Spaß dran. Thorsten war deutlich weniger schmerzempfindlich, wenn er richtig geil war. Dann mochte er schonmal harte Blowjobs, das war's dann auch schon. Sie spürten lieber den anderen mit soviel Haut wie möglich. Körperkontakt war ihr Ding. Den andern Fühlen und an sich pressen.

Nach der Schule studierten beide auf der gleichen Uni. Thorsten blieb zuhause wohnen, da hatte er mit seinem 2 Jahre älteren Bruder eine Etage für sich. Masie zog die 30km zur Uni um. Ihr Onkel hatte da einige Wohnungen vermietet. Eine überließ er ihr umsonst, sie musste nur ihre Nebenkosten zahlen. Ihr Verhältnis änderte sich dadurch nicht. Sie telefonierten regelmäßig, manchmal trafen sie sich, hatten dabei oft Sex, es blieb also im großen und ganzen unverändert.

Kaum auf der Uni, hatte Thorsten auch irgendwann eine neue Freundin. Und diesmal war er doch sehr verliebt, mehr als sonst. Wie immer sprach er mit Masie darüber. In der ersten Zeit einer neuen Beziehung schwärmten sie von der neuen Liebe, dann kam eine Phase, da redeten sie weniger, natürlich, aber sie blieben immer in Kontakt. Irgendwann bekam Thorstens Freundin mit, dass die beiden sehr vertraut miteinander waren. Er gab zu, dass er früher ab und zu Sex mit Masie hatte. Sie stellte ihm die Frage, ob das wirklich vorbei sei. Er vertraute sich in dieser Hinsicht selbst nicht.

Er war wirklich sehr verliebt und hatte das erste Mal das Gefühl, dass er die Richtige gefunden hätte. Zusammen mit seiner Freundin traf er sich mit Masie in einem Café auf der Uni und beendete den Kontakt.

Masie hatte die beiden zusammen gesehen und bemerkt, wie er die junge Frau an seiner Seite anhimmelte, mehr als sie es jemals zuvor bei ihm erlebt hatte. Sie sah keinen Triumph in ihren Augen, nur Zuneigung und Begehren. Ihr erstes Gefühl war „Schade um die Freundschaft", dann „schade um den phantastischen Sex". Sie war traurig. Sie würde seinem Glück niemals im Weg stehen und blieb ruhig. Es war Thorsten, den sie schon oft mit anderen Frauen gesehen hatte.

Als die beiden weggingen, drehte Thorsten sich um und sah sie an. Sein Blick zeigte Bedauern. Und irgendetwas, das sie nicht definieren konnte.

Sie blieb noch eine Weile im Café, erledigte ein paar Übungen. Dann griff sie nach ihrem Handy. Sie hatte einen wichtigen Freund verloren und wollte darüber reden, sich die Last von der Seele nehmen lassen. Ohne hinzusehen wählte sie Thorstens Kontakt.

Die Kollision zweier Neutronensterne war ein leises „Plopp" gegen das, was in diesem Moment in Masie passierte! Sie erstarrte. Das Handy fiel aus ihrer Hand.

In ihr bildete sich eine alles verschlingende Singularität. Sie erinnerte sich an seinen letzten Blick. Die Erinnerung daran fuhr in ihr Innerstes wie eine Machete und zerfetzte ihre Gefühle, während ihr schlagartig bewusst wurde, was eben passiert war. Thorsten war aus ihrem Leben gegangen! Er, der ihr alles anvertraute, dem sie ebenso bedingungslos vertraute. Zitternd hielt sie sich am Tisch fest, um nicht umzukippen. Kälte breitete sich in ihr aus, sie war auf dem Weg in einen Schock.

Masie schleppte sie sich zu Ihrer Kommilitonin Sabine ins Wohnheim. Das war die nächste Person, die ihr irgendwie nahe war, wenn auch nur ein wenig. Dort brach sie komplett zusammen. Der Schock hatte ihr die Kehle zusammengeschnürt und die Füße unterm Leib weggezogen.

Masie kannte Sabine nur aus zwei gemeinsamen Vorlesungen, Mathe und BWL. Sie besuchten beide BWL als Gasthörer, daher kamen sie schnell ins Gespräch. Sabines Zimmer war jetzt am nächsten gelegen, und sie konnte später auch nicht mehr genau sagen, wie sie dorthin kam. Sabine erblickte Masie, fragte, aber die winkte nur ab und krächzte „bitte... kann ich ´rein?" Danach saß sie zitternd auf Sabines Bett. Nachdem Sabine sicher war, dass keine unmittelbare Gefahr für Masie bestand und sie nicht überfallen oder vergewaltigt worden war, hielt sie Masie einfach nur fest. Masie war eiskalt. Sabine zog Masie zu sich heran, legte eine Decke über sie beide und wärmte sie.

Masie nahm in diesem Moment kaum etwas wahr. Sie war innerlich leer, fühlte, wie ihr kalter Schweiß aus allen Poren troff. Jemand zog ihr die Kleider vom Leib und legte sie hin. Sie konnte nicht protestieren und ließ es geschehen. Nur noch in Unterwäsche spürte sie einen warmen, weichen Körper hinter sich, der sie an sich zog. Sabine. Sie konnte nicht reagieren. Niemals hätte sie für möglich gehalten, dass Thorsten sie aus seinem Leben sperren würde. Irgendwann löste sich der erste Schock etwas und sie kam aus ihrer Embryonalstellung, drehte sie sich um, legte die Arme um den warmen Körper und hielt sich fest. Gefühlte Äonen später klärten sich ihre Gedanken und das Denken setzte wieder ein. Der Schmerz trieb ihr Tränen in die Augen. Sie ließ sie laufen. Sabine hielt sie weiterhin einfach nur fest.

Nach einer Weile begann sie zu erzählen. Sie erzählte in wüstem Durcheinander alles, was ihr über sich und Thorsten durch den Kopf ging. Irgendwann hatte sie trockene Klamotten an und saß Sabine auf dem Bett gegenüber. Sie passten nicht richtig, aber das war ja egal. Am Abend fuhr sie in ihre Wohnung. Sabine bestand darauf, sie nicht alleine zu lassen und fuhr mit. Masie weigerte sich halbherzig, und am Ende blieb Sabine noch zwei Tage bei ihr. Danach wusste sie so viel über die beiden und verstand es doch so wenig.

Sabine war von Masies auftauchen komplett überrascht und hatte im ersten Moment die schlimmsten Befürchtungen. Dann kapierte sie, dass es eine Art Beziehungskrise war, verstand nur nicht, wegen wem. Sie hatte mitbekommen, dass sie seit kurzem einen Freund hatte, aber es wirkte auf sie nicht sonderlich ernst. Masies Zustand war erbärmlich, sie sah die innere Qual. Sabine stellte alles andere zurück und war ganz für Masie da. Dabei kannte sie sie kaum, sie hatten sich gerade ein wenig angefreundet. Es war ihr egal, sie brauchte Hilfe und kam zu ihr, nur das war wichtig. Kalt und klamm lag das Häufchen Elend zusammengerollt auf ihrem Bett. Sie hielt sie warm. Als ihr der kalte Schweiß ausbrach, schälte sie sie aus den durchgeschwitzten Kleidern, zog sich auch bis auf die Unterwäsche aus und presste Masie an sich. Wärme und Hautkontakt würden helfen.

Sabine dachte kaum an sich, ihre Gedanken kreisten um Masie. Sie glühte, und Masie saugte alles auf. Sie brachte sie nach hause und blieb bei ihr. Erst nach zwei Tagen dort wagte sie, Masie alleine zu lassen. Masie gab ihr in kleinen und großen Häppchen Einblick in ihr Innerstes. Damit konnte Sabine sich auch erklären, warum Masie nicht zu ihrem Freund gegangen war. Was sie nicht verstand war, wie eine Verbindung so tief sein konnte, ohne dass die beiden je zusammenkamen. Und, wieso es bei Thorsten nicht so zu sein schien. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, dass Masie Thorsten so falsch einschätzte.

Obwohl Masie einen seelischen Striptease hingelegt hatte, war es ihr doch ein wenig peinlich, dass Sabine sie so lange fast nackt im Arm gehalten und sie das auch noch genossen hatte. Als Sabine bei ihr nackt aus dem Bad kam, stieg ihr kurz die Schamesröte ins Gesicht. Sabine grinste, ihr machte das kaum was aus. Sie machte sich einen Spaß und drehte sich mit hochgereckten Armen nackt vor Masie, so dass sie alles sehen konnte. Masies erneutes Erröten kam aber nicht von ihrer Nacktheit, sondern von dem Gedanken, der ihr durch den Kopf schoss: „Sie ist echt süß, und sie ist eine echte Rothaarige."

Sabines und Masies Freundschaft war nach kurzer Zeit so fest, als ob sie schon jahrelang befreundet wären. Masie war Sabine unendlich dankbar, und Sabine konnte ja nicht anders. Und, was Masie auch an Sabine schätzte: Sabine redete nicht schlecht über Thorsten. Sie kam auch nicht mit irgendwelchen dummen Kommentaren, dass er ein Idiot sei oder so. Nein, Thorsten war bis dahin ein Teil von Masie, viel mehr als sie jemals geglaubt hatte, und Sabine hörte einfach nur zu. Klar, sie sagte auch, was sie dachte, aber das waren keine bessermeinenden Ratschläge. Für Sabine war das einfach. Sie kannte Thorsten nicht, also konnte sie dazu auch nicht viel sagen.

„Ich verstehe gar nicht, wie mich das so umhauen konnte." meinte Masie. „Wir waren ja gar nicht zusammen, nur eine gute Freundschaft plus mit ziemlich gutem Sex ab und zu."

Sabine nahm Masies Hände in ihre, blickte ihr in die Augen und meinte „Das nennt man Liebe, Masie. Du liebst ihn viel mehr, als du es dir eingestehen willst, das ist alles."

Masie dachte lange darüber nach. Sie wollte um jeden Preis widersprechen, aber sie fand keine Argumente.

In der darauffolgenden Zeit begegneten sich Thorsten und Masie nicht. Er vermied Parties und Gelegenheiten, bei denen sie auch anwesend war. Umgekehrt blieb sie dort fern, wo sie wusste, dass er hinging.

In Masie brannte ein Loch. Kalt und heiß zugleich. Es war keine Eifersucht, es war wie das Fehlen eines elementaren Teils ihrer selbst. Einige Male war sie dermaßen am Boden zerstört, dass sie sich in Sabines Arme flüchtete. Sie wollte nur gehalten werden und Wärme spüren, mehr nicht. Mehr als einmal war es so schlimm, dass sie zitterte. Sie rief einmal Sabine an und ging zu ihr ins Wohnheim. Jacques kam ihr mit enttäuschtem Gesichtsausdruck entgegen. Sabine hatte ihn kurzerhand wegen Masie weggeschickt. Als sie die Tür öffnete, hatte sie nur eine Bluse und einen Slip an. Sie nahm Masie in den Arm und zog sie in ihre Studentenbude. Sie hielt sie fest an sich gedrückt. Masies Kopf lag auf ihrer Schulter und sie drückte sie an sich bis das Zittern nachließ. Masie hatte sich richtig an ihr festgeklammert.

„Danke." flüsterte Masie. „Ich brauche das gerade." Ihre Lippen berührten Sabines Hals. Ohne nachzudenken machte sie weiter, sie küsste ihren Hals und dann berührten sich ihre Lippen. Erst sanft und fragend, dann fester und fordernd. Masies Hände glitten unter Sabines Bluse. Sie genoss Sabines warme Haut und Sabines warme Hände auf ihrem Körper. Dann wurde ihr bewusst, was sie gerade tat und sie hörte über sich selbst erschrocken auf.

„Entschuldige" Masie sah Sabine an. Sie ging nicht auf Abstand, aber sie machte auch nicht weiter. Sie blieb an diesem Abend bei Sabine, aber es passierte nichts mehr in der Art.

Sabine war überrascht. Masie überfuhr sie völlig mit ihren Zärtlichkeiten. Mehr oder weniger reflexhaft erwiderte sie diese. Und dann hörte Masie auf. Jacques war vorher da hatte sie heiß gemacht. Sie war mehr als bereit für versauten Sex, da kam Masies Nachricht und sie schickte Jacques weg ohne auch nur eine Nanosekunde darüber nachzudenken. Soviel zu ihren Gefühlen und Prioritäten.

Masie sah den feuchten Fleck in Sabines Slip. Anscheinend hatte sie Sabine an diesem Tag zweimal um sexuelle Befriedigung gebracht. Der Gedanke weiterzumachen blitzte in ihr auf, aber sie konnte nicht. „Es... es tut mir leid. Ich kann nicht. Ich... habe noch nie... ich..."

„Es wäre auch für mich das erste Mal." sagte Sabine leise.

Nur per Zufall bekam sie kurz darauf mit, dass Sabine ihretwegen eine Klausur hatte sausen lassen, als sie sich zur Nachklausur anmeldete und sie zufällig dabei war. Sie hatte unentschuldigt gefehlt, da sie nicht von ihrer Seite gewichen war. Nichtmal die eine Stunde, um sich bei einem Arzt ein Attest zu holen.

„Warum?" fragte sie. „Du kanntest mich doch kaum."

„Weil du mich gebraucht hast."

„Ja, aber..." setzte Masie an.

„Kein Aber. Ich habe drei Versuche. Ich wusste genau, was ich tat!" Damit war es für Sabine erledigt.

„Danke. Danke, dass du da bist." meine Masie ganz kleinlaut und mit schlechtem Gewissen. Auf dem Weg zu einer Vorlesung sah sie Thorsten. Es schien ihm gut zu gehen. Irgendwas störte sie jedoch an seinem Gesichtsausdruck. Es beschäftigte sie den Rest des Tages. Sie wollte zu Sabine, aber die hatte gerade ihren Freund da und sie wollte nicht stören.

Die Zeit verging, aber es wurde nicht besser. Sie war Sabine und ihrer Geduld mit ihr unendlich dankbar, sie war nicht gerade selten bei ihr, um Halt zu finden.

Eines Abends rief Sabine an, wo sie sei. „Zuhause"

„Dann bleib dort, ich komme gleich vorbei." Naja, sie wollte eigentlich Sabine abholen und dann in die Stadt gehen. Sabine kam eine Weile später. Sie sagte nicht viel, setzte sich einfach hin und hielt Smalltalk. Seltsam. Dann klingelte es.

Thorsten stand vor ihr. Er sah so furchtbar aus, wie sie sich fühlte. Er breitete seine Arme aus und sie konnte nicht schnell genug bei ihm sein.

„Ich liebe dich." sagte er. „Ich dich auch." antwortete sie. Dann küssten sie sich. Sie hörten noch die Türe zweimal gehen, dann waren sie alleine.

* * * * * *

2. Thorsten und Kareen

Diese Geschichte schildert die Umstände von Thorstens Kontaktabbruch mit Masie, wie es ihnen ging, und wie sie wieder zusammenkamen. Sie spielt gegen Ende des ersten Semesters auf der Uni und läuft zeitlich parallel zum vorigen Kapitel. Sie beschreibt im Wesentlichen Thorstens Gedanken und Gefühle.

Er hatte sich in diese süße kleine Frau verguckt. Nach dem ersten Date mit Kareen war es um ihn geschehen, er konnte nur noch an sie denken und schwärmte Masie von ihr vor. Nicht lange, und sie bekam das mit seiner Freundschaft zu Masie mit, machte aber zu seiner Erleichterung kein Aufhebens, sie sind ja nur alte Freunde. Nur, als sie herausbekam, wie tief das mit ihm und Masie ging, stellte sie ihm die Frage, ob er sie wirklich liebte. Er bejahte. Dann fragte sie, ob er sich seiner sicher sei. Konnte er nicht. Bei allen anderen Frauen der Welt war er das, aber Masie war immer irgendwo in seinem Kopf. Bisher. Kareen war die erste Frau, bei der sie zumindest zeitweise völlig aus seinen Gedanken verschwand, wenn sie zusammen waren.

Er gestand ehrlich, dass er es nicht wusste, und, wie befürchtet, er musste sich entscheiden.

Er wählte seine neue Liebe und sagte es ihr. Noch lange Zeit später fragte er sich, warum er das Gefühl von Verlust in sich ignoriert hatte, dass sich schon bei seinen Worten auftat. Sie gingen zusammen hin und er beendete den Kontakt mit Masie. Kareen hatte angeboten, dass er sich alleine mit Masie träfe, aber er nahm sie mit.

Masie hielt sich gut, sie wirkte gefasst. Er wusste es besser. Als sie gingen, blickte er zurück und sah den Schmerz in Masies Augen. ‚Eigentlich seltsam, wir waren doch nur gute Freunde mit Extras.' ging es ihm durch den Kopf, während sein Herz in diesem Moment schlug, als ob es aus seiner Brust springen wolle.

Seine neue Freundin war wunderbar. Kareen war für ihn da, ließ ihm auch mal seine Ruhe, und der Sex war phantastisch.

Nach ein paar Tagen war Masie wieder in seinem Kopf. Ihr Blick zum Abschied ließ ihn nicht mehr los. Ihre Augen brannten in seinem Herz. Und, mindestens genauso schlimm, er fühlte eine innere Leere, die ihn langsam aber sicher auslaugte. Seine Freundin bekam das natürlich mit, dass er ab und zu niedergeschlagen da saß. Sie versuchte ihn aufzumuntern, und er spielte meist mit, aber er konnte sie nicht täuschen.

Einige Zeit später erkundigte er sich über Kommilitonen, wie es Masie geht. Das bohrende Gefühl in ihm ließ ihm keine Wahl, er musste sicher sein, dass es ihr gut ging. Tat es nicht.

Er hielt fast sechs Wochen durch, dann saß er zitternd neben Kareen auf der Couch. Er hatte zwei Klausuren komplett verhauen. Seine Gedanken drehten sich im Kreis, und immer mehr stand Masie im Zentrum, und immer weniger Kareen. Er fühlte sich schlecht.

„Ist es Masie?" fragte sie.

Thorsten nickte stumm.

„Du kannst sie nicht vergessen?"

Er nickte.

Ihre Stimme klang belegt. „Du liebst sie?" Es war halb Frage, halb Feststellung.

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