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Sex in Serie S1E02

Geschichte Info
Lara, ihr Ex und seine Neue.
5k Wörter
4.49
15.8k
2
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Pat Spencer, Regisseurin der neuen Streaming-Serie „Die-Romeo-und-Julia-Saga", schob ihren Kaugummi gelangweilt von einer Backe in die andere.

„Rafft eure Röcke, Mylady, wir müssen zu Fuß durch den Wald." Lara stand vor einer altmodischen Kutsche, der am linken Vorderrad mehrere Speichen fehlten. So ein Radbruch war wohl das historische Gegenstück zu einem platten Reifen. Immerhin hatte Lara darin überzeugt, diesem Missgeschick vollkommen hilflos gegenüber zu stehen: Sie war gegen das Rad gestolpert und hatte noch eine weitere Speiche herausgebrochen.

Regieassistentin Zoe runzelte sichtbar die Stirn. Lara schoss sogleich das Blut in den Kopf. Der Text, den sie vom Blatt ablas, verschwamm ihr vor den Augen. „Rasch!" Sie fuchtelte dramatisch mit der abgebrochenen Speiche. Ob sie damit aber den Weg weisen wollte oder sich auf einen Kampf vorbereitete, blieb unklar. „Die Häscher nahen! Kein Augenblick ist zu verlieren, Mylady."

Spencer reichte ein kurzer Blickwechsel mit ihrer Regieassistentin, um zu wissen, dass Zoe und sie einer Meinung waren: Die nicht. „Okay, danke."

Lara blickte erwartungsvoll vom Text auf, doch als sie den gleichgültigen Gesichtsausdruck der Regisseurin sah, bereitete sie sich tapfer auf eine Enttäuschung vor.

„Gehst Du bitte kurz raus?" Zoe nickte in Richtung der Glastür, vor der die Kandidaten fürs Vorsprechen warteten. Mit hängenden Schultern verließ Lara den Raum.

Spencer sah Zoe fragend an. Die wiegte den Kopf. „Viel zu schwach für die Rolle. Aber wir müssen auch noch die Küchenmagd besetzen, das könnte passen. Da muss sie nur so ängstlich auftreten wie eben. Hast Du gesehen, wie sie an diesem furchtbaren Rock herumgefummelt hat?"

„Ja." Pat Spencer schien nachzudenken. „Diego hat sie persönlich hochgeschickt, sagst Du?"

„Yes, Sir."

„Wäre ja möglich, dass er ihr 'n bisschen heftig an die Wäsche gegangen ist. Vielleicht zuppelt sie an ihrem Rock herum, weil ihre Pussy lädiert ist."

„Jetzt fällt's mir wieder ein. Gestern hat sie einen Vibrator vom Boden aufgehoben. Direkt vor Diegos Büro."

„Da hast Du's."

Zoe spuckte verächtlich auf Boden. Spencer konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Ihre hochgewachsene Regieassistentin sah auf einzigartige Weise cool aus, wie eine Kreuzung aus Model und Punkerin. Aber in diesem superschlanken Körper, unter der grell-pinken, hochgesprayten Haarpracht verbarg sich ein ausgesprochen uncooles Gemüt. Wenn Zoes etwas nicht passte, konnte sie verdammt zickig werden.

Und dass Diego seine Position ausnutzte, um es mit jungen Möchtegern-Schauspielerinnen zu treiben, ging ihr offenbar gehörig gegen den Strich. Spencer war abgebrühter. Sie fragte sich vor allem, wie Diego es schaffte, trotz seiner Frechheiten ein strahlendes Saubermann-Image aufrecht zu halten.

„Ich denke, wir nehmen sie." Spencer nickte Zoe zu.

„Als Magd?"

„Als zweite Regieassistentin."

„Was?" Zoe verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich schaffe das schon allein, vielen Dank auch. Außerdem haben wir kein Budget für eine zweite Regieassistentin."

Spencer zuckte die Schultern. „Das sparen wir woanders ein. Und reg Dich nicht auf, Du bleibst meine Nummer Eins. Ich finde es nur gut, jemanden an Bord zu haben, an dem Diego was liegt. Du weißt genau, dass er am liebsten das gesamte Projekt einstampfen würde."

„Pah." Zoe legte all ihre Verachtung in diese eine Silbe. „Nur weil der Macho auf Autorennen steht statt auf Romance."

Lara kniff die Lippen zusammen, als die hochgewachsene Punkerin sie wieder in den Aufnahmeraum holte. Mit gesenktem Kopf trottete sie den endlos langen und extrem schlanken Beinen nach, die wie der schmale, fast männlich wirkende Hintern in einer neon-blauen Hose steckten. Zusammen mit der schwarzen Lederjacke und dem pinken Haarschnitt war Zoes Look das genaue Gegenteil von Laras absichtlich altmodischem Outfit.

Auch Spencer wirkte im Vergleich ausgesprochen langweilig. Blue Jeans, hellgrauer Sweater, wuschelige blonde Haare, von vornherein so geschnitten, dass man sie nicht weiter frisieren konnte.

„Aber", fragte Lara erstaunt, als die Regisseurin ihren Vorschlag unterbreitete, „das Casting war doch für die Rolle? Als Schauspielerin?"

Spencer zuckte nicht mal mit der Wimper. „Laut Deiner Bewerbung hast Du Literatur studiert. Sieh es ein, Mädchen, Du bist keine Schauspielerin. Dein Platz ist hinter der Kamera. Also was ist? So eine Chance bekommst Du so schnell nicht wieder."

„Kann ich es mir überlegen? Bis morgen?"

„Nein." Spencer nahm den Kaugummi aus dem Mund, wickelte ihn in Papier und warf ihn wie einen Mini-Basketball in Richtung Papierkorb. Treffer. „Entscheide Dich."

Lara trat von einem Fuß auf den anderen. Sie hätte doch vor dem Vorsprechen zuerst den Slip anziehen sollen. Die unbekannte Umgebung bei D-ream schüchterte sie ohnehin ein. Unter dem Rock nackt zu sein, machte es nur schlimmer.

„Also gut. Ich mach's."

Spencer konnte tatsächlich freundlich lächeln. „Willkommen im Team, Nummer Zwei. Zoe, sag bitte Max Bescheid, dass er ihr einen Arbeitsvertrag geben soll."

***

Als Lara die WG betrat, hörte sie laute Filmmusik aus ihrem eigenen Zimmer. Nanu? In der offenen Zimmertür stehend, amüsierte Lara sich über ihre beiden Mitbewohner, die gerade einen Film guckten.

„Wir nutzen Dein D-ream-Abo. Ist doch okay, oder?" Tim blickte sie von unten her fragend an. Er saß auf dem Boden, ans Bett gelehnt. Ute lag auf dem Bett, ließ die Beine lose herunterbaumeln, wobei diese wie zufällig Tim berührten.

„Geht schon in Ordnung." Lara erkannte auf den ersten Blick, was hier vor sich ging. Ständig in der Küche zu hocken, wurde den beiden auf die Dauer zu unbequem. Gemeinsam in einem ihrer eigenen Zimmer zu chillen, wäre ein zu offensichtlicher Annäherungsversuch gewesen. Also nutzten sie Laras Zimmer als neutrales Terrain, um sich millimeterweise näher zu kommen.

„Guardians of the Galaxy 2?" Lara warf einen Blick auf den Fernseher. „Passt."

„Wieso?" Ute guckte gereizt.

„Weil die Hauptdarsteller mit unausgesprochenen Gefühlen klarkommen müssen. Schaut genau hin, da könnt ihr noch was lernen!"

Lara wehrte die Proteste ihrer Mitbewohner ab, die nur noch lauter wurden, als sie vorschlug, alternativ könnten die beiden auch die neue SurrealSex-Sendung schauen. Bei der stimulierten sich Paare zu Actionfilmen, die sie gemeinsam anschauten.

Lara wandte sich rasch zum Gehen, bevor ihre Mitbewohner ernsthaft wütend werden konnten. Wie lange die beiden wohl noch brauchten, bis sie endlich ein Paar wurden? Der Gedanke erinnerte sie daran, dass sie selbst neuerdings solo war. Sie ging in die Küche und nahm den Salzstreuer aus dem Regal, den ihr Ex-Freund Ben für sie gemacht hatte. Schwerer Edelstahl, lag gut in der Hand.

Lara seufzte. Was für ein Tag. War das alles wirklich passiert? Die Vibrator-Vorführung in Diegos Büro, das Vorsprechen und das überraschende Angebot, Regieassistentin zu werden.

Ja, bestätigte eindeutiges Kribbeln im Unterleib, das mit der Erinnerung einherging, es stimmte. Der mächtige, berühmte und umwerfend attraktive Diego S. hatte seine Finger in ihre Muschi gesteckt. Eines ihrer intensivsten erotischen Erlebnisse, und dabei war es nicht mehr als eine Hand unter ihrem Rock gewesen. Na gut, plus Anal-Plug, aber trotzdem unglaublich.

Und doch - hier, in der vertrauten Umgebung der WG, mit Ute und Tim nebenan, die schüchtern umeinander schlichen, sehnte sich Lara nicht nach Sex mit Diego. Sie streichelte den Salzstreuer, als wäre er das Gegenstück zu Aladins Wunderlampe. Ben. Wie geborgen sie sich in seinen Armen gefühlt hatte. Wie zärtlich er ihre Stirn geküsst hatte. Mit einem weiteren Seufzer stellte Lara den Salzstreuer auf den Tisch, nahm ihre Jacke und verließ die Wohnung.

Der Weg zum „Montmartre" war nicht lang, doch mit jedem Schritt wurde ihr das Herz schwerer. Wie oft war sie mit Ben dort gewesen, in dem kleinen Bistro, wo sie sich zum ersten Mal geküsst hatten? Was erhoffte sie sich von einem Besuch?

Nächtlicher Wind zerzauste ihr die Haare und wirbelte anscheinend auch ihre Gefühle durcheinander. Im einen Moment hing sie von Liebeskummer durchtränkten Erinnerungen an Ben nach. Im nächsten stiegen stattdessen Bilder von Diego in ihr auf, wie er sie gepackt und gefingert hatte. Lara schüttelte den Kopf. War sie wirklich so durcheinander, dass sich ihre Erinnerungen an Ben und Diego vermischten? Sie würde doch nicht etwa anfangen, sich in den Studioboss zu verlieben? Der Mann war außer Reichweite. Er machte sich ja kaum die Mühe, sich ihren Namen zu merken.

Als Lara aus der kühlen Nacht ins überheizte Bistro trat, erkannte sie zu ihrer Überraschung Ben, der allein an einem kleinen Tisch neben der Bar saß. Wie immer war sein Pony zu lang, die Haare fielen ihm malerisch in die Augen, während sein Blick versonnen auf den Edison-Lampen ruhte, die im leeren Raum zwischen Bar und Restaurantbereich in der Luft zu schweben schienen. Wie Sterne am Himmel, hatte Lara einmal zu ihm gesagt, als sie gemeinsam das weiche Licht der Lampen genossen.

Seine sanften Augen. Der raue Bart. Seine Hände, stets geschickt, ob sie nun Metall bearbeiteten oder Lara streichelten.

Jetzt hatte er sie gesehen und sprang überrascht auf, blieb dann aber zögernd stehen. Mit gemischten Gefühlen ging Lara zu ihm hinüber. Sie hätte ihn in diesem Moment gern umarmt, ihn noch einmal an sich gedrückt. Doch ihr Stolz behielt die Oberhand. Grußlos setzte sie sich ihm gegenüber. „Was führt dich her?"

„Das Gleiche könnte ich dich fragen." Ben nahm wieder Platz.

„Ich hab' aber zuerst gefragt."

Ben wich ihrem Blick aus, griff nach einem Bierdeckel und drehte ihn zwischen den Fingern hin und her. „Ich vermisse dich."

„Ach." Lara war selbst überrascht, wieviel Bitterkeit in ihrer Stimme lag.

Ben seufzte. „Ich weiß, es ist schwer zu verstehen und ich kann es leider auch nicht erklären. Noch nicht. Aber es ist nicht so, wie du denkst. Ganz bestimmt nicht."

In seiner Traurigkeit erkannte Lara die eigene wieder. So niedergeschlagen, wie er vor ihr saß, fand sie ihn sogar besonders anziehend. Sie hatte schon die Hand ausgestreckt, um sie auf seine zu legen und zuzugeben, dass sie ihn ebenfalls wahnsinnig vermisste. Doch die Bewegung stockte, ihre Hand blieb in der Luft hängen. Widersprüchliche Gefühle rangen miteinander. Am Ende brach der glühende Schmerz wieder durch, der zur Trennung geführt hatte, und ihre Hand zog sich zurück.

„Es ist also gar nicht so." Ihre Halsmuskeln verkrampften sich derart, dass sie Mühe hatte, zu sprechen. „Es ist nicht so, dass du mich mit dieser Svetlana betrogen hast. Dass du bei ihr warst, wenn du angeblich Überstunden gemacht hast."

„Lara, bitte. Ich habe immer nur dich geliebt."

„Du hast sie gefickt." Ihr Oberkörper schoss nach vorn wie eine Raubkatze beim Angriff. Über den Tisch gebeugt spuckte sie Ben die Vorwürfe ins Gesicht: „So oft, dass du ihn bei mir nicht mal mehr hochgekriegt hast. Und dabei weiß ich genau, dass du nicht so schnell schlappmachst."

„Jetzt, komm, das ist nicht fair, ich ..."

„Erinnerst du dich? Immer war ich diejenige, die gesagt hat, für heute reicht's mir im Bett. Aber diese Kuh mit ihren dicken Eutern, die hat dich gemolken, bis deine Eier ausgetrocknet waren. Und dann hat sie dich vor meine Tür gekippt. Hat sich wahrscheinlich schlapp gelacht bei der Vorstellung, wie ich leer ausgehe. Wie ich dich aufpäppele, damit du es ihr anschließend wieder besorgen kannst."

Laras Stimme überschlug sich. Ben deutete mit den Augen zur Bar hinüber, wo ein Kellner betont teilnahmslos Gläser polierte.

„Mir vollkommen egal, wer uns zuhört. Hey, Sie!" Lara winkte dem Kellner, der sich ihr langsam zuwandte, als nehme er sie erst jetzt wahr. „Finden Sie es okay, wenn einer ihrer Gäste hinter dem Rücken seiner Freundin eine Bedienung fickt? Hm?"

Der Kellner wandte sich wieder seinen Gläsern zu. „So etwas gibt es bei uns nicht."

„Nicht hier, Sie Schlaumeier! In 'ner billigen Bar in 'ner miesen Gegend arbeitet die Kuh. Da gehört sie auch hin."

„Lara, bitte!" Ben war aufgesprungen.

„Ach, lass mich in Ruhe. Ich weiß überhaupt nicht, warum ich hergekommen bin. Hat doch alles keinen Sinn."

Er versuchte noch, sie zurückzuhalten, doch sie schüttelte ihn mit solch wütender Kraft ab, dass er aufgab. Als sie aus der Tür ins Freie trat, hatte es zu regnen begonnen. Sie spürte die Tropfen kaum, die sich mit ihren Tränen mischten.

***

„Ben, du Rumtreiber! Da bist du ja endlich." Svetlana begrüßte ihn im Wohnungsflur, noch bevor er die Tür hinter sich geschlossen hatte. „Wo warst du denn? Ich hab' dich vermisst."

Ben winkte ab. Er hatte keine Lust, irgendetwas zu erklären. Den ganzen Rückweg vom Montmartre über hatten ihn Laras Vorwürfe geärgert. Sie hatte leicht reden, was wusste sie schon? Wenn Lara ihre Konkurrentin eine "Kuh mit dicken Eutern" nannte, sprach daraus doch nur verletzte Eitelkeit. Wenn sie ihm vorwarf, sie betrogen zu haben, verkannte sie, dass er einfach zu beiden Frauen halten und keine von ihnen im Stich lassen wollte. Aber es ging ihm auch nicht nur um seine Ex-Freundin. Im Moment nervten ihn allen: Lara, Svetlana, sein Onkel, für den er arbeitete - und sogar er selbst. Wie hatte er sich nur in diese verfahrene Situation manövriert?

Er musste daran denken, wie er Svetlana kennengelernt hatte, in der „Bar jeder Vernunft", die seinem Onkel gehörte. Seine Kollegen und er waren dort eingefallen wie ein Rudel durstiger Wölfe. Svetlana hatte sich todesmutig in ihre Mitte gestürzt, sie alle mit ihrer fröhlichen Art entwaffnet, Bestellungen aufgenommen und den Notizblock lässig im tiefen Ausschnitt verstaut, der viel von ihren prallen Brüsten zeigte. Versteht sich von selbst, dass alle ihr nachschauten, wie sie ihren prächtigen Hintern zur Theke schwang.

Svetlana war so ganz anders als Lara. Lara hatte Ben mit ihrer mädchenhaften Art angezogen. Sie war auf romantische Weise verführerisch. An Svetlana war nichts subtil oder mädchenhaft. Ihr Sex-Appeal wirkte wie ein Schlag in die Magengrube - besser gesagt: unter die Gürtellinie. Welche Kleidung auch immer sie trug, ihre üppigen Kurven sprangen jedem ins Auge, der sie auch nur aus der Ferne sah.

Da Ben die „Bar jeder Vernunft" öfter besuchte, ergaben sich Gespräche mit Svetlana von selbst. Ihre Frohnatur wirkte ansteckend, bei ihr fühlte er sich wohl. Noch den schmierigsten Gästen schenkte sie ein offenherziges Lächeln, und selbst wenn ihre engen Klamotten allzu deutlich zeigten, wie gut bestückt sie war, wirkte sie so natürlich, als sei sie frisch vom Lande in die Bar geschwirrt.

Doch von einem Tag auf den anderen war Svetlana wie verwandelt. Ihr Blick ging ins Leere, sie schien die Gäste kaum wahrzunehmen. Selbst mit Ben hätte sie nicht gesprochen, wenn er sie nicht nach der Arbeit abgepasst und sich einfach zu ihr ins Auto gesetzt hätte. Zum Glück hatte Svetlana in dieser Nacht verstanden, dass ihm wirklich etwas an ihr lag, und ihm ihr Herz ausgeschüttet. Danach war alles anders.

Ben erfuhr von Svetlana Dinge über seinen Onkel, die er nicht vermutet hatte. Leider musste er erkennen, dass er bereits bis zum Hals in diese Machenschaften verwickelt war, auch wenn er bis dahin nicht durchschaut hatte, was vor sich ging. Vielleicht hatte er es auch nicht sehen wollen.

Wie hätte er Lara seine Situation erklären können? Die Wahrheit hätte sie niemals akzeptiert. Nein, Lara hätte ihn so oder so verlassen. Es war richtig, wenigstens Svetlana zu schützen, indem er sie gegenüber seinem Onkel als seine Freundin bezeichnete. Ohne diese Unterstützung hätte sie es schwer gehabt, sich zu wehren, weil ihre Aufenthaltsgenehmigung gefälscht und sie damit erpressbar war.

Wobei -- als Svetlana jetzt in engen Leggins und einem bauchfreien Top vor ihm stand, durch das man den BH sehen konnte, musste er zugeben, dass auch der heiße Sex seinen Teil dazu beigetragen hatte, dass Svetlana sich jetzt als seine Freundin bezeichnen durfte. Er konnte nichts dagegen tun, dass diese Frau ihn höllisch scharf machte. Kein Mann hätte das gekonnt, jedem fuhr ihr Anblick direkt in die Hose.

"Ich hab' dich wirklich doll vermisst." Svetlana überkreuzte die Beine, wodurch sie schlanker wirkten und die runden Hüften zusätzlich betonten. Gleichzeitig warf sie den Kopf in den Nacken, ließ die wallenden, leuchtend blonden Haare fliegen.

"Katzentag?"

"Erraten." Sie schlang die Arme um seinen Hals, biss sich auf die Unterlippe und rieb ihre Brüste an ihm. Eindeutiger ging es nicht.

Svetlana war häufig in Stimmung, an manchen Tagen sogar mehr als das. "Katzentage" nannte sie es, wenn ihre Libido außer Rand und Band geriet wie bei einer rolligen Katze.

Ben griff nach ihren Händen und löste sie von seinem Nacken. "Bin grad' nicht gut drauf."

„Was ist denn los? Ist was schiefgegangen? Ärger mit den Bullen?"

"Mit denen zum Glück nicht." Sie sollte ruhig denken, er hätte einen Job vermasselt.

"Wut im Bauch ist nicht unbedingt verkehrt." Ihre Lippen strichen über seinen Hals, ihre Hand über seine Hüfte. "Wirst sehen, wenn wir erst im Bett sind, schießt dir die Wut direkt in die Eier und bringt dich schwer in Fahrt. Ich hatte schon extrem heißen Sex mit Kerlen, die nicht gut drauf waren ..."

Ben war nicht recht überzeugt. Anderseits - warum sich nicht das Hirn rausvögeln? Besser, als sich zu betrinken, war es allemal. Außerdem fühlte es sich an, als würde er Lara damit eins auswischen.

"Dann bring mich in Fahrt. Zieh dir was Scharfes an."

"So gefällst du mir schon besser." Hüftschwingend trippelte Svetlana vor ihm her ins Schlafzimmer. Mit verschwörerischem Lächeln zog sie eine Handvoll Wäsche aus dem Schrank und verschwand damit im Bad.

Ben schlug mit der Faust gegen die Wand. Svetlana hatte Recht, er musste irgendwo hin seinem Frust. Jetzt würde er ihn eben mit ins Bett nehmen. Energisch riss er sich die Kleider vom Leib, dass die Nähte krachten.

Das Deckenlicht ging aus und ein Halbdunkel erfüllte den Raum, nur von der Nachttischlampe dezent beleuchtet. Und vom Licht, das aus dem Flur hereinfiel, durch den Türrahmen, in dem Svetlana stand.

„Gefalle ich dir?" Sie schmeichelte Ben mit schmelzender Stimme.

An Schminke hatte sie nicht gespart und zusätzlich lange Wimpern angeklebt. Billige Tricks, aber Ben musste zugeben, dass sie ihre Wirkung nicht verfehlten. Die sündig roten Lippen und dazu der verheißungsvolle Augenaufschlag der überlangen Wimpern versprühten pure Erotik. Und selbst die war noch harmlos im Vergleich zu den Signalen, die Svetlanas Körper aussandte.

Die junge Frau trug nichts als ein Set aus Netz-Wäsche. Die grobmaschige Ouvert-Strumpfhose ließ ihre Muschi frei, straffte aber den drallen Hintern so, dass er verdammt geil aussah. Das sexy Netz-Top spannte sich um Oberarme und Schultern, zog sich beinahe bis zum Bauchnabel hinab, sparte aber den Busen aus. Breite, schwarze Gummibündchen umschlossen Svetlanas schwere Brüste kreisförmig, pressten sie regelrecht hervor. Bei diesem Anblick konnte Ben nicht anders, als die hammergeilen Brüste in Gedanken Euter zu nennen, wie Lara es getan hatte.

"Die Sachen hat mir dein Onkel gegeben." Mit lasziven Bewegungen kam sie auf ihn zu. "Für's Rote Haus."

Bens Hände glitten über das Netz-Top, spürten, wie straff es seine Freundin einspannte, und landeten unweigerlich auf den prallen Brüsten mit ihren großen, dunklen Vorhöfen. "Ich will keine Nutte."

"Bin ich auch nicht. Ich bin viel besser." Sie schob ihn nach hinten und er ließ sich bereitwillig aufs Bett fallen. Geschmeidig hockte sie sich über ihn, rieb mit den Netzstrümpfen an seinen Schenkeln entlang und griff ihm zwischen die Beine. Eine Hand kreiste sanft um seine Eier, während die andere gekonnt den Schwanz massierte. Svetlana schwenkte die Brüste und leckte sich über die Lippen. Die Frau war Sex pur, mit Leichtigkeit verscheuchte sie jeden Gedanken an Lara aus Bens Kopf.

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