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Überraschung am neuen Arbeitsort.
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Scheiße, einfach nur Scheiße.

OK, OK, das sagt man nicht, aber es war einfach so.

Da haben die neuen Firmeneigentümer mal kurzerhand mich rausgeschmissen, und das nur, weil ich keinen Anhang hatte. Keine Frau, keine Kinder, keine Familie, nichts.

Ja, ich hatte noch meine Eltern und auch noch meine Schwester, aber die zählten bei der Sozialauswahl 'Kündigung aus betriebsbedingen Gründen' nicht.

Die hirnlosen I*, die die Firma gekauft hatten, es war irgend so ein Geierverein aus den USA, die möglichst schnell viel Geld verbrennen wollten, um in der Finanzwelt als 'Größe Investoren aller Zeiten' da zustehen, hatten genau den Teil der Firma geschlossen, der das Geld einbrachtet.

Wenn man als Firmenchef aber keinerlei Ahnung hat, was man da produziert, und dann auf Leute hört, die so frisch von der Uni kommen, dass die gedruckte Unterschrift unter dem 'Master' noch nicht trocken ist, und die eine Drehmaschine das erste Mal gesehen hatte, als sie in der Fabrikhalle überlegten, für was dieser komische Metallklotz eigentlich sei, kommt eben so etwas raus. 'Konzentrieren auf das Kerngeschäft', nur war genau dieses Kerngeschäft der Teil der Firma, der grade geschlossen wurde.

Na ja, die Abfindung war gut. Die war sogar so gut, dass die Firma anschließen Pleite war. Denn sie zahlten allen, die sie so raus kanteten eine solch hohe Abfindung, dass sie anschließend kein Geld mehr für die Fortführung des neuen Geschäftes hatten.

Mir tun nur die Kollegen leid, die dadurch arbeitslos wurden.

Ich hatte nun eine Menge, eine richtige Menge, Geld auf der hohen Kante, aber keinen Job.

Die Jobs, die aktuell in der Branche angeboten wurden, waren nicht so mein Ding, denn im Moment gab es nur Jobs bei Firmen, die am dem gleichen Ast sägten wie mein Ex-Arbeitgeber.

Herum gammeln wollte ich aber auch nicht, und so überlegte ich mir, ob ich nicht in einem anderen schönen Land einen neuen Job finden könnte. Mit meinen Kenntnissen gibt es doch sicher überall auf der Welt Firmen, die diese brauchen könnten. Irland hat schönes Bier und gute Musik, ist aber ein kleines bisschen Nass. Großbritannien, die spinnen mit ihrer Überwachungsmacke, in den USA spielen die mir zu gerne mit Waffen. Also nicht der Staat sondern der Bürger, das muss nicht sein. Kanada ist mir dann doch etwas zu ähnlich. Zwar war den Bürgern die Waffenmacke angewöhnt worden, aber doch. Nä, nicht so mein Ding. Im Urlaub vieleicht, aber nicht für länger. Für mich. Russland und Ostasien haben das Problem, dass ich die Sprache nicht spreche, und Russland, bis auf den kleinen Teil an der südlichen europäischen Grenze, doch recht frisch ist. -30°C im Winter ist nicht so mein Ding. In Afrika gibt es sicher einige schöne Ecken, nur ist mir dort, wo sie meine Fähigkeiten gut brauchen könnten, die normale Kriminalität zu hoch.

Also blieben noch Australien und Neuseeland. Und hier hat dann Neuseeland doch das angenehmere Klima.

Ich suchte also im Internet nach Jobs in Neuseeland und fand einen, der nicht nur vom Ort und der Jobbeschreibung gut klang, sondern bei dem auch das Geld, dass man bekommt, in der von mir als akzeptabel eingeschätzten Höhe lag.

Das Internet ist doch eine praktische Sache, ich konnte mich aus Deutschland vorstellen und in einer Video-Konferenz und mit den Verantwortlichen alles absprechen. Die versprachen mir auch, mir eine Wohnung und ein Auto zu besorgen, so dass ich runter fliegen und dort anfangen konnte.

Am Flughafen von Tauranga wurde ich, nach einem quasi endlosen Flug aus Europa und einem kurzen von Auckland kommend, von einer neuen Kollegin in Empfang genommen.

Als ich diese das erste Mal sah, blieb ich verdattert stehen. Sie sah mich an und sah genauso erstaunt zu mir.

Ich ging dann zu ihr und fragte "Emma?"

"No, my name is Beatrice. But you're not Paul, right?"

"No I'm Frederik, you may call me Freddy."

Mir stand eine Frau gegenüber, die meiner Schwester wie aus dem Gesicht geschnitten im Aussehen glich, und wie es scheint, ich jemanden, den sie kannte.

Ich nahm mein Gepäck auf und wir gingen zum Auto der Firma, beide immer wieder den anderen ansehend und mit dem Kopf schüttelnd.

Ich schob mein Gepäck in den Kofferraum und sie fuhr mich zu meiner neuen Arbeitsstätte, immer noch mit dem Kopf schütteln. Während der gesamten Fahrt wurde kein Wort geredet.

Vor dem Firmengebäude holte ich mein Gepäck wieder aus dem Wagen, sie stand immer noch da und sah mich Kopfschütteln an

"Achtung, gleich quietscht es" sagte ich, worauf sie ein erstauntes Gesicht machte.

"Na, bei der Belastung für das Lager muss es schon sehr gut sein, wenn es nach diesem ganzen gedrehe nicht bald quietscht."

Sie sah mich an und lachte. "Wie mein Bruder, nur Unsinn im Kopf."

"Paul ist ihr Bruder?"

"Ja, deine Schwester ist Emma?"

"Ja"

Am Tresen sagte die Frau "Bea, du solltest doch den Neuen abholen. Tag Schatz."

"Lucy, das ist der neue, er heißt Freddy und sieht nur aus wie Paul."

"Verscheißern kann ich mich alleine. Paul, du wolltest auf die Kinder aufpassen."

"Ich bin nicht Paul, auch wenn ich so aussehe."

Lucy sah erstaunt hoch, denn meine Stimme klang wohl doch anders als die ihres Mannes. So wie ja auch die von Bea nicht so wie die vom meiner Schwester klang.

Lucy sagte "Die warten alle. Und Freddy, das Auto und die Wohnungsschlüssel bekommst du dann von mir."

Ich sah in der Glaswand, das Lucy auch mit dem Kopf schüttelte und dann nach dem Telefon griff.

"Das mit dem Kopfschütteln wird in der nächsten Zeit wohl die übliche Bewegung in dieser Firma sein, was Bea?"

"Scheint so. Wie kannst du auch so aussehen wie mein Bruder."

"Ich? Du siehst aus wie meine Schwester. Bis auf die Kleidung und die Hautfarbe, genau wie sie."

"Wieso, trägt sie keine Kleider?"

"Selten, und nicht bei dem aktuellen Wetter. Wo ich herkomme ist Winter, mit 10cm Schnee, als ich abflog."

"Schnee, du kommst aus dem Schnee? Wie ist das so?"

"Kalt."

Sie musste lachen, dann machte sie eine Tür auf, steckte den Kopf rein und sagte "liebe Kollegen, bitte setzt euch, ich stelle euch gleich euren neuen Kollegen vor."

"Bea, mach es nicht so spannend."

"Gut, ihr seid selber schuld, wenn sich jemand verletzt." und dann ging ich in den Raum.

Man hörte zwei oder drei plumpse, als sich die Kollegen in ihren Stuhl setzten. "Das ist doch..."

"Guten Tag, mein Name ist Freddy, schön euch zu sehen."

Bea sah die erstaunten Gesichter und sagte lachend "Ihr hättet mal Lucy sehen sollen, sie hängt grade am Telefon, um das rum zu erzählen. Diese Klatschbase"

Wir stellten uns vor, die neuen Kollegen schüttelten auch immer wieder den Kopf. Ich sagte leise zu Bea "Habt ihr hier in der Firma ein gutes Schmiermittel? Oder muss das noch entwickelt werden?"

Bea sah mich an und prustete los.

Auf die erstaunten Gesichter hin sagte sie "Freddy hat schon gesagt, dass Kopfschütteln wohl die häufigste Bewegung in der Firma sein wird. Er fragte, ob wir ein passendes Schmiermittel für die Gelenke haben"

Einer der Kollegen kam lachend an und sagte "Tag, ich bin der oberste Chef hier. Nein, das passende Schmiermittel haben wir nicht. Aber ich hoffe, dass das im Moment eingesetzte das verkraftet. Hier sind deine neuen Kollegen:...."

Die neuen Kollegen waren nett und interessant. Mir gefiel im Moment aber Bea am besten, obwohl es mich doch irritierte, dass sie Emma so ähnlich sah. Auch die Persönlichkeit war ähnlich. Aber mit der Zeit konnte ich doch einige Unterschiede feststellen. Bea war, wie mir unter lachen der Kollegen mitgeteilt wurde, meine neue Teamchefin.

Nach dem Treffen sagte ich, das ich nach dem Flug doch etwas müde sei und dann am kommenden Montag wie verabredet zur Arbeit erscheinen würde.

Am Tresen stand neben Lucy mein Spiegelbild, Paul. Bea war noch einmal mit mir runter gekommen und konnte sich kaum halten vor Lachen, als sie das Gesicht ihres Bruders sah. "Ach Paul, du guckst so schön irritiert"

"Was sieht der auch wie ich?"

"Wieso, du siehst aus wie ich, und deine Schwester wie meine. Tag, ich bin Freddy." Wir schüttelten uns die Hände und Paul schlug mir auf den Rücken. Dann sagte er zu Lucy "Wollen wir ihn für Sonntag einladen, und sehen, was die Kinder dazu sagen?

Bea, kommst du dann auch?"

Wir beide sagten zu und Bea fragte Paul noch "Kannst du hinter uns her fahren und mich dann bei Freddy abholen? Ich zeige ihm, wo seine neue Wohnung liegt."

"OK, bis dann."

Bea lotste mich durch die Stadt zu meiner neuen Wohnung und wir verabschiedeten uns. Als sie mit Paul davon fuhr musste ich ihr hinterher sehen. Diese Ähnlichkeit, unglaublich.

Ich schlief bis zum nächsten Morgen und machte mich dann auf den Weg, den nötigen Papierkram zu erledigen. In der Stadtverwaltung lief das alles ganz schnell, bis auf die Termine bei einigen Leuten. Die sahen mich an und fragte "Paul, was machst du denn hier?"

Das wird noch richtig lustig, wenn ich so gut gebräunt wäre, wie Paul es ist.

Nach Klärung dieser Probleme fuhr ich, um sie kennen zu lernen, durch die Stadt. Da ich auch etwas zu Essen brauchte, hielt ich bei einem Supermarkt.

Ich griff mir einen Einkaufswagen und zog durch die Gänge. Vor dem Fleisch blieb ich plötzlich stehen.

Nein, nicht wirklich, oder?

Vor mir stand eine Frau, die genau so aussah wie Mama, neben ihr ein Mann, der aber nicht so wie mein Vater aussah.

"Paul, wo sind die Kinder?" Ich starrte sie nur an "Paul, was ist?"

Bea sah meinen Gesichtsausdruck und sagte zu mir "nein, das kann doch nicht wahr sein."

Sie sah und fragend an und sagte "Braucht jemand die Sachen wirklich sofort, oder können wir uns erst einmal nach nebenan ins Café setzten?"

Ich schüttelte nur den Kopf (gleich quietscht es, sagte Bea) und sie griff sich ihre Eltern, die Wagen stellten wir an einen Platz, an dem schon andere Wagen mit Einkäufen drin standen.

Dann gingen wir zum Café unter den Bäumen.

"So Mom, Pa, darf ich euch Freddy, den neuen Kollegen vorstellen? Er kommt aus Deutschland.

Freddy, sieht meine Mutter wirklich so aus wie deine?" ich nickte.

"Freddy hat eine Schwester, Emma", ich nickte, "die genau so aussieht wie ich. Dass Freddy Paul gleicht, seht ihr ja selber, und, wie es aussieht, siehst du, Mom, so aus wie die Mutter von Freddy und Emma.

Das ist schon komisch, oder?"

Beas Eltern sagten kein Wort, worauf Bea sagte "Mom, Pa, das ist Freddy.

Freddy, das ist meine Mom Angie und mein Pa Ben."

Wir sahen uns weiter an, bis Angie sagte "Du hast eine Ma, die so aussieht wie ich? Darf ich fragen, wie alt sie ist?"

"43, Emma ist 22 und ich bin 25."

Bea sah uns drei an und sagte "Darf ich eure Geburtstage raten?"

"Besser nicht, obwohl, so muss man sich weniger unterschiedliche Daten merken" sagte Beas Pa.

Dann drehte er sich zu mir und fragte "Deine Mutter hatte keine Tante oder Onkel, der Ausgewandert war?"

"Keine Ahnung, danach haben wir nie gefragt. Das werde ich aber machen. Ich schicke denen heute noch eine Mail."

"Warte bis Sonntag, dann stellen wir drei Doppelgänger uns nebeneinander, und du kannst das Bild gleich an die Doppelgänger in Deutschland schicken."

"Bea, was ist denn das für eine Idee?"

"Och, ich finde sie lustig, du nicht auch, Freddy?"

"Sie wäre ganz nach dem Geschmack von Emma."

Nachdem die großen Fragen des Lebens angegangen waren kümmerten wir uns um die kleinen, unter anderem das Einkaufen. Ich verabschiedete mich von Bea und ihren Eltern. Am Sonntag rief ich bei Lucy und Paul an um an die Anschrift zu kommen, Paul sagte mir, ich solle dreimal kurz hupen, er würde mich dann abholen.

Da dachte ich mir schon, dass er etwas mit seinen Kindern vorhatte.

Und so war es auch.

Paul und ich kamen in den Garten, und die Kinder schreckten auf "Mom, wer ist das?"

"Das ist Paul, euer Vater", die Kinder guckten ihre Mutter an, nach dem Motto, das wissen wir, aber wer ist der Doppelgänger, und Lucy sagte weiter "und der Mann neben ihm ist Freddy, Beas neuer Kollege aus Deutschland."

Bea kam hinzu und sagte "Wir brauchen eine Unterscheidung. Wie wäre es, Brüderchen, wenn du nur noch mit Glatze rumlaufen würdest?"

"Garantiert. Warum macht Freddy das nicht?"

"Freddy ist neu im Land, der muss sich erst eingewöhnen."

Ich stand neben Lucy und sagte "Sind die immer so?"

"Ja"

"Das ist ja schrecklich, wie bei mir und Emma" worauf Lucy lachte.

Angie und Benn waren auch schon da, so dass das Foto mit den Doppelgängern und das mit der ganzen Familie gemacht werden konnte.

Angie sagte, sie hätte in alten Unterlagen gekramt und herausgefunden, dass ihr Großvater mütterlicherseits aus Deutschland gekommen wäre. Er kam damals aus der Altmark, sie sah mich an, ob es eine solche Gegend gebe, und hätte Geschwister gehabt. Da ihr Großvater aber auch in seinem Tagebuch geschrieben hätte, dass er bei der Einreise seinen Nachnamen geändert hätte, könnte sie den der Familie in Deutschland nicht nennen. Der Vornahme wäre Theodor gewesen, er wurde Theo genannt.

Der Sonntag war lustig, die ganze Familie erinnerte mich an meine zu Hause in Deutschland. Als ich wieder in meiner Wohnung war mailte ich die Bilder und die Personendaten von Angies einem Großvater an meine Mutter.

Die folgenden Tage in der Firma waren interessant, abwechslungsreich, informativ. Bea neckte mich mit der Ähnlichkeit und ich sie zurück.

Wir, also ich, bekam nach einer Woche eine Antwort aus Deutschland.

Erst einmal waren alle verblüfft über die Ähnlichkeit. Sie konnten sich die Irritationen der Leute sehr gut vorstellen, Mama hatte das eine Bild mit den drei Kiwis ausgedruckt und meinem Vater vorgelegt, der sie gefragt hätte, seit wann sie Photoshop hätten, auch Emma wäre sehr überrascht gewesen.

Bei ihren Recherchen in der Familiengeschichte hätte sie wirklich etwas gefunden. Theo war der Bruder ihrer Großmutter mütterlicherseits. Dieser war damals überraschend abgehauen und hätte seine Frau sitzen lassen. Dafür hätte er deren Schwester mitgenommen. Diese hatte Sahra geheißen. Ich solle mal nachfragen, ob er mit dieser hier untern verheiratet gewesen wäre.

Ich informierte Bea über die neuen Erkenntnisse aus Deutschland, und sie nahm mich einige Tage später mit zum Friedhof, auf dem ihre Urgroßeltern lagen.

Theo hatte Sahra geheiratet, sie hatten, nach den Büchern, vier Kinder, so auch die Großmutter von Angie.

Bea sah mich an und sagte leise "Ist doch schön, wenn man die Wurzeln wieder verknüpfen kann", wir standen noch einmal vor dem Grab, Bea hatte ihren Kopf an meine Schulter gelegt.

Nach einiger Zeit sagte ich leise "Bea, komm, wir sagen es der Familie", so gingen wir zum Auto. Dabei griff Bea meine Hand. Als wir bei Auto waren sagte Bea "Freddy, es ist schön, dass du da bist".

Da wir mit Beas Wagen unterwegs waren, fuhr sie uns zu ihren Eltern, ihre Hand lag auf meiner.

Vor eine Kurve nahm sie meine Hand hoch, legte sie auf den Schaltknüppel und sagte "zweiter", ihre immer noch auf meiner Hand liegend. Irgendwie schafften wir unsere Bewegungen so zu koordinieren, dass es das Getriebe überlebt hatte. Sie sah kurz zu mir rüber und sagte "Gut, dass du gelernt hast, mit der rechten Hand zu schalten."

"Ich habe aber immer auch selber die Kupplung getreten."

"Dafür ist hier zu wenig Platz." Wie fuhren grade am Stadion mit seinem großen Parkplatz vorbei.

"Fahr auf den Parkplatz, ich werde dir mal was zeigen." Bea fuhr drauf und hielt dann an. "Was?"

"Lass mich mal ans Steuer", ich setzte mich hin und schob den Sitz etwas zurück, und sagte dann "Los, setz dich auf mich. Ich schalte, kupple, bremse und betätige das Gas-Pedal, und du lenkst."

"Du spinnst Freddy."

Wir kurvten einige Zeit über den Parkplatz, zuerst sehr willkürlich, aber nach einiger Zeit funktionierte es. Dann sagte sie "halt mal an"

Als wir standen, drehte sie sich zu mir um und sagte "Fredy, das macht Spaß", ich sah sie da so vor mir, auf meinen Schoß sitzen und wusste plötzlich, die will ich, als Frau, für immer. So griff ich um sie und küsste sie.

"Freddy"

"Ja Chefin?"

"Freddy, das geht nicht."

"Warum?"

Ich musste, weil man das, was sie sagen wollte, sonst nicht verstand, wenn ich sie küsste, immer wieder kurz unterbrechen, auch um zu antworten. Aber nach dem 'Warum' von mir sagte sie nichts mehr, sondern küsste nur noch.

Dann kletterte sie etwas hoch, so dass sie sich umdrehen konnte, und saß so vor mir, dass wir uns hätten ansehen können, wenn wir nicht mit küssen beschäftigt gewesen wären.

Nach einiger Zeit drückte sie mich von ihr weg. "Freddy, du meinst es ernst?"

"Ja."

"Wirklich?"

"Ja, Beatrice."

"Wie hast du mich genannt?"

"Ja, Bea."

"Geht doch."

Ich griff nach der Sitzverstellung und legte den Sitz flach.

"Freddy, bitte, noch nicht."

"Bea."

"Ja?"

"Weil du es bist."

"Mistkerl."

"Mit dem größten Vergnügen."

Sie kletterte von mir runter, ich wechselte wieder auf die Beifahrerseite und sie brachte mich nach Hause.

"Freddy, ich kann heute nicht mir meinen Eltern reden. Und bitte lass mich es machen, OK?"

"Gute Bea, machen wir es später. Ich will aber dabei sein. Darf ich es zu meiner Familie schicken?"

"Ja."

"OK."

"Bea, ich glaube, ich habe mich verliebt."

"Ach Freddy.

Bis Montag"

"Nein Bea, du weißt doch, der Lehrgang, ich bin nächste Woche in Christchurch."

"Stimmt, habe ich ganz vergessen, ich war in Gedanken bei persönlichen Überlegungen. Kannst du dir das Vorstellen, bei mir?"

"Nie, Bea, das kann nicht sein." ich beugte mich vor und küsste sie noch einmal. Und sie fuhr weg.

Ich sah ihr nach und fragte mich, wie es wäre, mit Bea das Leben zusammen zu verbringen?

Als ich nach der Schulung wieder in die Firma kam und mich bei Bea zurückmelden wollte, sagten die Kollegen "pass auf Freddy, die ist die ganze Woche komisch." und eine Kollegin sagte "als wenn sie Liebeskummer hat, wisst ihr noch, vor drei Jahren, zwei Monate hatte es gedauert."

Ich ging also in Beas Zimmer, sie saß auf ihrem Stuhl und starrte auf einen Drehkreisel, den sie immer wieder losdrehte. Ich ging hin und griff nach ihm. Da war ein Bild mit ihrem Gesicht drauf.

Bea sah zu mir hoch und sagte "Freddy, seit einer Woche dreht sich mir der Kopf."

"Kein Wunder, bei dem Kreisel."

"Hör auf. Es geht um dich."

"Wieso?"

"Du siehst aus wie Paul, machst Unsinn wie Paul, bist aber eine andere Person, und ich habe immer noch Probleme, dich von Paul zu unterscheiden. Immer wenn ich Paul sehe denke ich an dich. Letztens wollte ich Lucy anfahren, nur weil sie Paul küsste. Ich halte das nicht mehr aus."

"Bea, Bea, das ist wirklich nicht leicht für ich. Du siehst zwar aus wie meine Schwester, die ist aber weit weg, so dass ich sie nicht andauernd sehen. Das hilft mir.

Soll ich mich wie ein Maori tätowieren lassen? Oder einen Ring durch die Nase tragen?"

"Hör auf mit dem Unsinn, lass mich nachdenken, geh arbeiten."

"Ja Chefin."

Sie streckte mir die Zunge raus als ich ging.

"Und, wie ist ihr Zustand?"

"Ich würde sagen, sie ist durcheinander."

Ein paar Tage später war ein Team-Meeting, für das ich mir einen goldenen Ring besorgt hatte, den man sich durch die Nase ziehen konnte. Er war dort offen und wurde mit zwei Gummi-Noppen gehalten. Das Ding sah gefährlich aus und beim Tragen hatte man ein komisches Gefühl in der Nase.

Ich zog also den Ring durch die Nase und ging den anderen hinterher in den Sitzungsraum. Die sahen mich mit dem Ring und grinsten.

Bea fing an zu reden, als sie den Ring sah "Freddy, was soll das?"

Ich drehte mich zu den anderen und nahm den Ring wieder raus, dann drehte ich mich zu Bea zurück und fragte "Was denn?"

Sie sah mich an, schüttelte den Kopf und sagte "Wer hat das Kind hier rein gelassen?"

Worauf ich mit piepsiger Stimme sagte "das war die große Frau im Rock, die immer so wichtig tut", die Kollegen lachten, denn wir hatten nur eine Frau, die immer im Rock rum lief, Bea.

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