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Thors Hammer Kapitel 08

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„Was ist Gabriel für ein Typ?“ Während Kiki dolmetschte, richtete ich mich an Kathi. „Ihr habt euch doch ziemlich nahe gestanden, oder?“

„Gabriel ist klug“, antwortete sie, „gebildet, charmant - ein Gentleman.“ Sie legte die Stirn in Falten, als käme es ihr selber seltsam vor. „Sensibel. Kein typischer Zuhälter jedenfalls.“

„Aber er ist einer“, stellte ich nüchtern fest. „Liebst du ihn immer noch?“

„Nein!“ Ihre Antwort kam für mein Empfinden fast eine Spur zu energisch, zu schnell und empört. „Nicht nach dem, das er getan hat.“ Ihr Blick glitt über die Zwillinge und blieb auf Ira liegen. „Oder vielmehr dem, das er zugelassen hat.“

„Was war denn das?“

Statt einer Antwort kniff sie die Augen zu und schüttelte unwillig den Kopf. Ich ließ es auf sich beruhen.

„Am wichtigsten ist erstmal, dass wir alle uns fragen, welche Spuren wir hinterlassen haben könnten. Besuche, SMS, Notizzettel, Visitenkarten, Briefe, Pakete, E-Mails, Telefonate – alles kann zurückverfolgt werden“, richtete ich mich wieder an die Runde. „Ich fange mit mir an. Meine einzige Verbindung nach Moskau ist Sergej. Was hast du hinterlassen, das auf mich hindeuten könnte? Du hast doch bestimmt meine Telefonnummer und Adresse irgendwo notiert.“

„Alles hier“, verkündete mein Importeur und wedelte mit seinem Nokia. „Kein Zettel.“

„Schmidt? Kiki? IFT?“

„Kein Zettel!“

„Gut. Das Telefon muss allerdings weg. Schalt es auf jeden Fall aus!“

„Schon lang passiert!“ Sergej war mehr auf Zack, als ich vermutet hatte.

Ich schaute auffordernd die Mädchen an. Sie schauten zurück.

„Wir sind mit leichtem Gepäck gereist“, erinnerte mich Katharina nach einer Weile. Ich musste lächeln. „Unsere Telefone haben wir in Moskau gelassen, die Speicher gelöscht, und die Karten liegen zerbrochen in den Karpaten.“ Ich war erleichtert zu erfahren, dass ich nicht der einzige war, der nachdachte.

„Kiki“, fuhr ich fort, „was ist mit der Post aus Deutschland? Was stand auf den Paketen, die unser Vater geschickt hat?“

„IFT - aber mit der Adresse des alten Labors. Es gab zwar einen Nachsendeantrag von da zur aktuellen Adresse, aber Gabriel hat seine Lieferungen in der ersten Zeit immer von mir oder Kathi persönlich und neutral verpackt erhalten. Zuletzt hat Sergej ihn ja ohnehin direkt beliefert, und auch dann immer unbeschriftet. Ich weiß nicht mehr genau, was in unserer alten Wohnung geblieben ist. Aber ich glaube nicht, dass alte Verpackungen oder sonst irgendwelche Hinweise dabeiwaren.“ Ihr fragender Blick galt Katharina. Die schüttelte den Kopf.

„Den alten Krempel habe ich bei Freunden im Keller eingelagert.“ Ihre Augen weiteten sich. „Was ist denn mit unseren Familien und Bekannten?“

„Denen steht leider unangenehmer Besuch ins Haus.“ Ich zögerte. „Wahrscheinlich war sogar schon jemand bei ihnen. Wir können nur für sie hoffen, dass deine Einschätzung, was Gabriel betrifft, richtig ist. Wenn niemand weiß, wo du jetzt bist, kann dich jedenfalls niemand verraten.“ Ich sah meine Schwester an, und sie erriet, was ich wissen wollte.

Kiki befragte die Zwillinge auf Russisch und übersetzte die Antwort für mich.

„Ana und Tanja sind Waisen. Sie sagen, dass sie außerhalb des Bordells keine Kontakte hatten, und Kathi war so klug, ihnen nicht zu sagen, wohin die Reise geht.“ Sie legte nachdenklich die Stirn in Falten. „Allerdings wird Gabriel wohl vermuten, dass sie in Deutschland sind.“

Ich nickte.
„In jedem Fall wird er von dem Bulli erfahren, der tagelang in der Nähe seines Ladens geparkt war und dann plötzlich verschwunden ist, und herausfinden, wem der Wagen gehört, wenn er es nicht ohnehin schon wusste.“ Ich sah Sergej an, der dem Gespräch konzentriert folgte. Er nickte.

Ich wandte mich wieder Kiki zu.
„Bleibt noch Ira.“

Noch während meine Schwester sie fragte, senkte die rätselhafte Asiatin den Blick und schüttelte stumm den Kopf. Kiki zuckte mit den Schultern.
„Keine Ahnung, ob sie nicht verstanden hat, oder ob sie sagen will, dass sie nichts hinterlassen hat.“

„Hmm“, machte ich, „hoffen wir auf Letzteres.“ Ich hob meinen Blick wieder in die Runde. Kiki schob mir ihre Notizen herüber. „Dann machen wir mal einen Plan.“

Drei Stunden später saß ich mit Kathi, Sergej und Kiki im Wohnzimmer. Vor jedem von uns stand ein letztes Glas Wodka, und Sergej war dabei, einen großen Joint zu drehen. Ira und die Zwillinge hatten sich gegen zwei Uhr in die Kellerwohnung zurückgezogen. Ich hoffte, wir hatten ihnen das Gefühl gegeben, sich in relativer Sicherheit zu befinden, so dass sie schlafen könnten.

„Früher oder später findet er uns“, brummelte ich vor mich hin und betrachtete meine nackten Zehen. Kiki beugte sich vor und berührte mein Knie.

„Hör' doch mit der Grübelei auf!“, sagte sie leise. „Wenn er den Bulli durch halb Europa verfolgen wollte, würde ihn das Tage oder Wochen kosten. Gabriel ist ein vernünftiger Mann - wir werden ihm ein Angebot machen, dass er nicht ablehnen kann.“ Ich sah sie zweifelnd an. Sie lächelte. „Nein, nicht so eins. Immerhin haben wir etwas, das er braucht: die Pillen.“

Sergej zündete den Knaller und reichte das Gerät hustend an Kiki weiter. Für eine Weile schwiegen wir. Als Katharina ein paar Züge genommen hatte, rückte sie auf dem Sofa näher, schmiegte sich an mich und legte mir wie selbstverständlich die Hand auf den Oberschenkel. Ich bemerkte Kikis hochgezogene Augenbraue und nahm der Russin die Zigarette aus der Hand. Ihre weiche Nähe war mir angenehm und machte mich doch gleichzeitig sonderbar befangen. Ich versuchte, mir darüber klarzuwerden, an welcher ihrer vergangenen Beziehungen das lag - der zu meiner Schwester oder der zum Feind? Oder an etwas ganz anderem?

„Lass das, du Ferkel!“ Kikis amüsierter Protest riss mich aus meinen Gedanken. Sergej stand hinter ihr, hatte seine Hände unter den dünnen Stoff ihres Kleids geschoben und knetete meiner Schwester die massigen Titten. Die sträubte sich allenfalls halbherzig. Kathi kicherte und blinzelte träge zu mir herauf.

„Gehen wir ins Bett?“, flüsterte sie mir zu.

„Gute Idee. Morgen wird ein langer Tag.“ Ich stand abrupt auf und streckte mich. „Gute Nacht dann!“ Im Hinausgehen meinte ich, erstaunte bis erboste Blicke in meinem Rücken zu spüren und beeilte mich, ins Schlafzimmer zu kommen. Während ich mich auszog und unter die Bettdecke kroch, hörte ich Gemurmel, danach Schritte zum Gästezimmer, dann Stille. Ich stellte den Wecker auf acht Uhr und tastete nach dem Schalter der Nachttischlampe. Ich war unendlich müde.

„Was hast Du für ein Problem mit mir?“ Katharina stand am Fußende des Betts, die Hände zornig in die Seiten gestemmt.

Ich ließ mich nach hinten fallen, die Hand am Lampenkabel.
„Ich habe kein Problem“, murmelte ich an die Decke, „nur keine Lust zu ficken.“ Was ich da sagte, kam mir seltsam vor. Kein Wunder: Es war mein erstes Mal. Und obendrein nicht ganz die Wahrheit. Aber hätte ich sagen sollen: 'Keine Lust, dich zu ficken'? Oder sogar, noch ehrlicher: 'Angst, dir wehzutun'? Meine suchenden Finger fanden endlich den Schalter. Mondlicht fiel durchs Fenster.

„Blödmann“, sagte Kathi, kam aufs Bett, setzte sich auf mein Becken, fasste meine Handgelenke und drückte meine Arme in die Kissen - genauso, wie ich sie vormittags gehalten hatte. „Wer redet denn vom Ficken?“ Ihr wunderschönes Katzengesicht kam näher, ihre Lippen öffneten sich, ihr Atem berührte warm meine Haut, ich roch Wodka aus der Weite Russlands und Tabak von den Hügeln Kubas und ihre Eckzähne blitzten im Mondschein und dann küsste sie mich hart und leckte meinen Gaumen und ließ mich ihr Innerstes schmecken und ihre Wärme spüren und dann zog sie ihr Bodycount-T-Shirt aus und etwas in ihren Augen erinnerte mich an etwas gutes.

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