Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Tritt ein, bring Glück herein

Geschichte Info
Meine Bürokollegin will sich von mir schwängern lassen.
8.3k Wörter
4.69
20.3k
4
Teile diese Geschichte

Schriftgröße

Standardschriftgröße

Schriftabstand

Standard-Schriftabstand

Schriftart Gesicht

Standardschriftfläche

Thema lesen

Standardthema (Weiß)
Du brauchst Login oder Anmelden um Ihre Anpassung in Ihrem Literotica-Profil zu speichern.
ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

Meine zweite Geschichte. Nachdem sich gezeigt hat, dass viele von euch mit meinen kreativen Ergüssen bei Literotica und auf meiner Webseite nichts anfangen können, versuche ich es etwas profaner. Die Geschichte ist grösstenteils wahr. Ich gebe aber zu, ein paar Details ausgeschmückt zu haben, während ich anderes verdrängte. Nehmt mir das nicht übel, aber in der Realität spielt sich sowas mit viel Herzschmerz ab, den ich euch hier erspare.

Nun wünsche ich viel Spass mit der fabelhaften Laura und ihrer Schwängerung.

Copyright und Vaterschaft by Gustav Nacht.

***

„Noch etwas Kaffee?"

Laura hantiert an der Küchenzeile, putzt die Ablage, räumt Geschirr weg, kramt in den Schubladen und läuft geschäftig hin und her. Ich sitze auf einem Barhocker und schaue ihr zu. Ihr Hintern ist immer noch gut in Form, rund und voll bewegen sich die Backen unter dem Stoff. Das war einer der Gründe, weshalb ich damals schwach wurde.

„Na?" Sie dreht sich zu mir um.

„Gerne." Ich halte ihr die Tasse hin und versuche aus ihrem Gesicht zu abzulesen, was sie angesichts meines Besuchs empfindet. Mit einem aufgesetzten Lächeln nickt sie mir zu und nimmt meine Tasse. Ich beobachte, wie ihre Finger sich um den Henkel schliessen. Schon immer bewunderte ich, wie zärtlich sie die alltäglichsten Gegenstände behandelte. Jede ihrer Bewegungen strahlt Erotik aus.

„Bitteschön." Mit einem Klacken stellt sie meinen Kaffee auf die Untertasse und bleibt vor mir stehen, hält meinem Blick stand. Das Flackern in ihren Augen verrät, dass unser Wiedersehen auch für sie mehr ist, als eine Begegnung zwischen alten Freunden.

„Komm, setzen wir uns in Wohnzimmer", sagt sie.

Sie geht voraus, was mir erneut Gelegenheit gibt, sie von hinten zu betrachten: Den Glanz ihrer Haare zu bewundern, die ihr früher über den Rücken fielen wie edles Tuch. Nun trägt sie sie kürzer, was ihr eine reifere Attraktivität verleiht.

Ihr vertrauter Geruch steigt mir in die Nase. Bilder schiessen mir durch Kopf: Laura in Spitzenunterwäsche im Hotelzimmer, wie sie zurückweicht, sich rücklings in die Daunen fallen lässt und mich mit einer Bewegung ihres Zeigefingers einlädt, ihr zu folgen; Laura nackt vor mir auf dem Bett, die Beine zur Seite gelegt, ihre Finger gleiten über den karamellfarbenen Bauch, langsam öffnet sie die Schenkel und flüstert: „Worauf wartest du?" Dann Lauras Kopf auf meiner Brust, sie kuschelt sich ein letztes Mal an mich, windet sich aus meinen Armen und kriecht mit wackelndem Hintern zum Bettrand. Glücksgefühle durchfluten mich.

„Hör zu." Ihre bestimmte Stimme reisst mich aus meinen Tagträumen. „Ich weiss, ich stehe in deiner Schuld. Deshalb will ich nicht unhöflich sein. Aber so läuft das nicht."

Sie hält inne, räuspert sich. „Du lässt jahrelang nichts von dir hören, dann kommst du ohne Vorankündigung reingeschneit und willst ein bisschen plaudern. Versteh mich nicht falsch, ich habe keine Erwartungen an dich. Du hast hier keine Verpflichtungen, aber sicher begreifst du, dass diese Situation nicht einfach ist. Du bist kein normaler Gast."

„Ok, ok. Kein Stress. Ich wollte nur sehen, wie es dir geht. Ich verschwinde auch wieder, wenn dir das lieber ist."

„In einer Stunde kommen die Kinder nach Hause. Bis dann muss das Essen auf dem Tisch stehen. Ich nehme nicht an, dass du mit uns mittagessen möchtest?"

Ihr spöttischer Unterton gefällt mir nicht. Bin ich es, der sich schuldig fühlen sollte?

„Jetzt mach mal halblang. Schliesslich warst du es, die..."

„Die was? Spucks ruhig aus!" Ihr Gesicht verzieht sich. „Dich gebeten hat, mich zu schwängern? Ist es das, was du sagen willst?"

„Nun ja, ich hätte es nicht so direkt formuliert -- aber ja, so kann man es wohl ausdrücken."

Genüsslich sippe ich an meinem Kaffee. Angesichts ihrer harschen Reaktion ist es ein gutes Gefühl, am längeren Hebel zu sitzen. Mit dieser Frau ein Geheimnis zu teilen, das uns für immer verbinden wird, verleiht mir eine gewisse Befriedigung. Nicht, dass ich das ausnützen wollte. Das war nie meine Absicht und davon würde ich auch heute nicht abweichen. Mir genügen die Fakten. Unsere gemeinsamen Fakten, von denen niemand etwas ahnt, ausser wir beide.

***

Sie war eine von den Frauen, die wie ein Magnet auf Männer wirken. Dabei entsprach sie keinem klassischen Schönheitsideal, war nicht besonders schlank und eher klein. Aber sie vereinte Attribute, die Männer verrückt machen: Sinnliche Lippen, unschuldiger Blick, steile Brüste und ein Po mit dem man hätte Bowling spielen können. Die reinste Einladung ins Land der feuchten Träume.

Das machte sie für uns Normalsterbliche unerreichbar. Wenn sie einen Freund hatte, so war der zwei Meter gross, sah aus wie Ben Affleck und arbeitete als Personal Trainer oder als Neurochirurg. Permanent wurde sie angebaggert. Auf der Strasse blieben Familienväter mit ihrem Nachwuchs an der Hand stehen, um ihr auf den Arsch zu glotzen. Im Büro sabberten die Kollegen ihre Boxershorts voll, wenn sie auf der Abteilung auftauchte.

Dann heiratete sie. Ich hatte es nicht kommen sehen und es versetzte mir einen Stich. Warum genau, wusste ich nicht. Natürlich war Laura die heisseste Braut, die ich kannte, aber im Grunde bedeutete das nichts. Sie war wie eine unnahbare Schauspielerin im Fernsehen, eine Sexgöttin, eine Projektion, nichts, was im Bereich des Erreichbaren lag. Trotzdem hatte ich das Gefühl, als ginge für mich eine Ära zu Ende. Die Frau, mit der ich so viele Wixminunten verbracht hatte, kam unter die Haube. Nun wäre sie definitiv vom Markt und würde vom immer gleichen Hengst gedeckt.

So stellte ich mir das vor und trauerte aufrichtig. Erst später relativierte sich dieses Bild.

Kurz nach ihrer Hochzeit übernahm Laura eine neue Projektleitung in der Verkaufsabteilung. Ich war als Fachspezialist ebenfalls mit an Bord. Wir waren nur ein kleines Team, was mir Gelegenheit gab, enger mir Laura zusammen zu arbeiten. Zwangsläufig verlor sie den Nimbus der Unerreichbaren, nicht aber ihre Anziehungskraft. Ich genoss ihre Nähe und legte mich richtig ins Zeug -- auf professioneller Ebene, versteht sich. Ich unternahm alles, um dem Projekt zum Erfolg zu verhelfen. Darin lag meine Chance, das spürte ich instinktiv.

Eines Abends, wir hatten beide länger gearbeitet, fuhren wir gemeinsam im Lift nach unten.

"Harter Tag", sagte ich.

"Ja, ist spät geworden. Mein Mann hat schon dreimal angerufen. Der Arme kann nicht mal ein Spiegelei braten, wenn ich nicht da bin."

"Dafür wurden Mikrowellen und Fertigpizzen erfunden."

Sie grinste. "Genau. Aber erklär das mal meinem Liebsten. Der erwartet jeden Abend ein Sternemenu."

Kurze Stille, wir schauten beide zu Boden. Dann fragte sie: "Bist du eigentlich verheiratet?"

Ich verneinte.

"Freundin?"

"Ich bin schwul", antwortete ich. Das war mir so rausgerutscht. Ich hatte noch nie sexuellen Kontakt mit Männern gehabt und fühlte mich auch nicht zu meinem Geschlecht hingezogen. Die Antwort war ein reiner Reflex. Frauen wie Laura sind es gewohnt, angehimmelt zu werden. Ich wollte sie überraschen, anders sein als die anderen. Gleichzeitig zerstörte ich damit das letzte Quäntchen Hoffnung von ihr als potenzieller Geschlechtspartner wahrgenommen zu werden. Ich hätte mich ohrfeigen können.

"Oh, interessant. Ich habe noch nie einen homosexuellen Mann kennengelernt. Zumindest nicht offiziell."

"Tja", machte ich. "Nun kennst du einen."

"Wie ist das eigentlich als Schwuler? Wird man da heute noch diskriminiert?"

Da hatte ich mich schön reingeritten, nun gab es kein Zurück. Ich musste die Sache durchziehen.

"Auf jeden Fall. Was meinst du, weshalb es ein Pride Parade braucht? Es gibt immer noch viel zu viele Idioten, die ihren Hass an allem auslassen, das nicht ihrer Norm entspricht."

"Kann ich mir vorstellen. Wir Normalos vergessen manchmal, wie es ist, anders zu sein. Hattest du denn schon deine...wie nennt man das? Offenbarung?"

Ich lachte gequält. "Du meinst mein Coming-out?"

Wir traten aus dem Lift und durchquerten die Eingangshalle. Das Licht waren bereits gelöscht worden. Die Scheinwerfer vorbeifahrender Autos huschten über den Marmorboden. Lauras Stöckelschritte hallten durch den Raum, während meine Sneakers kaum ein Geräusch verursachten.

"Ja genau, Coming-out, das ist es", entschuldigte sie sich. "Ich meine: Was ist mit deinen Eltern? Deinen Freunden? Wissen die Bescheid?"

Wir steuerten auf den Nachtausgang zu, hielten unsere Badges an den Leser und traten ins Freie. Ihre Nähe und die Vertrautheit mit der wir sprachen, stachelte mich an und ich ging richtig auf in meiner Rolle.

"Leider nein. Das fällt mir sehr schwer. Keiner meiner Verwandten weiss davon, nicht mal meine Eltern. Die meisten behaupten zwar, sie hätten keine Vorurteile gegen Schwule, aber wenn es das nächste Umfeld betrifft, kommen sie doch nicht damit klar. Meine Mutter liegt mir dauernd auf der Pelle von wegen Enkelkindern. Auch im Sportverein oder auf Arbeit habe ich nie jemandem davon erzählt." Ich seufzte.

"Muss hart sein." Sie streckte den Arm aus und tätschelte meine Schulter. Ihre Berührung war voller Zärtlichkeit und Mitgefühl und löste in mir die Sehnsucht nach mehr aus. Ich vergass einen Moment, dass alles auf einer Lüge basierte und glaubte selbst an die Geschichte vom Schwulen, dem das Leben so hart mitspielte.

"Um ehrlich zu sein, bist du die Erste, der ich davon erzähle."

"Eeecht? Wow. Das ehrt mich aber. Wieso gerade ich?"

"Ich weiss auch nicht. Ich habe dieses Versteckspiel satt. Ausserdem vertraue ich dir. Du bist ein netter Mensch. Mir scheint, seit wir gemeinsam an diesem Projekt arbeiten, verbindet uns etwas."

Ihre grossen, warmen Augen blickten mich geradewegs an. Ich hielt ihrem Blick stand, auch wenn mich das ziemlich nervös machte.

Sie antwortete: "Das hast du wirklich schön gesagt. Ich arbeite gerne mit dir zusammen. Und jetzt, wo ich weiss, dass du homosexuell bist und mir so viel Vertrauen schenkst, fällt es mir auch leichter, mich dir gegenüber zu öffnen. Darf ich dir was verraten?"

„Na klar."

„Ich habe das Gefühl, heterosexuelle Männer sehen in mir oft nur ein Sexobjekt, sie heucheln Interesse und halten die Fassade aufrecht, aber ich spüre ihre Blicke und weiss, was sie denken. Ohne gesellschaftliche Konventionen würden sie über mich herfallen wie Tiere. Sie hören mir nicht zu, nehmen mich nicht ernst, bloss weil ich attraktiv bin. Sie sehen in mir nur einen Körper, ein Objekt zur Triebabfuhr. Wie soll man so zusammenarbeiten?"

Ich nickte verständnisvoll. Im Dunkel der Nacht fiel ihr nicht auf, dass ich errötete. Sie fuhr fort: "Bei dir ist das anders. Und jetzt weiss ich auch den Grund dafür. Weil du auf Männer stehst, lenkt dich mein Äusseres nicht ab. Du hörst mir zu und verstehst mich."

"Das freut mich, dass du das so siehst."

"Ja, bei dir fühle ich mich wohl. Endlich jemand, der in mir nicht nur die Bumsnudel sieht. Sogar bei meinem Mann habe ich oft den Eindruck, dass er sich nur für mich interessiert, wenn er rallig ist und meinen Arsch aufspiessen will. Ansonsten sitzt er lieber vor der Glotze und murmelt etwas Unverständliches, wenn ich von der Arbeit erzähle."

"Das...das tut mir leid, Laura. Meine Geschlechtsgenossen sind da etwas eindimensional gestrickt."

Wir erreichen die Bushaltestelle. Ich muss zum Hauptbahnhof, sie in die andere Richtung. Zeit sich zu verabschieden.

"War nett mit dir zu quatschen", sagte sie. "Ich freue mich, endlich mit einem Mann reden zu können, der mich nicht flachlegen möchte. Das befreit mich irgendwie. Ich fühle mich richtig gut!"

Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und hauchte mir einen Kuss auf die Wange.

"Bis morgen!"

So begann unsere Freundschaft. Ich spinnte das Märchen von meiner Homosexualität immer weiter, informierte mich in Schwulenforen und las Bücher. Wir begannen einander zu schreiben, redeten stundenlang über unsere Probleme und kamen uns immer näher. Sie verlor mir gegenüber alle Hemmungen, wir gingen gemeinsam in die gemischte Sauna, sie erzählte mir Details aus ihrem Sexleben und bat mich, ihr beim Epilieren der Beine zu helfen. Ich musste höllisch aufpassen, keine Erektion zu kriegen. Es war grossartig, soviel Zeit mit ihr zu verbringen. Die Kollegen benieden mich und löcherten mich, wie ich das geschafft hätte. Ich gab mich zugeknöpft und wiederholte ein ums andere Mal, dass wir uns gut verstünden und nur Freunde wären -- was ja auch stimmte.

Obwohl ich mich mit meiner Rolle abgefunden hatte, fiel es mir immer schwerer, mich zurückzuhalten. Einmal übernachtete sie bei mir, weil sie sich mit ihrem Mann gestritten hatte. Ich brachte die ganze Nacht kein Auge zu. Mein Schwanz war hart wie Beton und zuckelte rum wie eine Schlange, der man den Kopf abgehackt hatte. Ich betrachtete ihren schlafenden Körper, die seidene Haut ihrer Arme und Beine und die Brust, die sich unter dem gleichmässigen Atem hob und senkte. Ich hatte soviel erreicht und trotzdem blieb mir verwehrt, was ich begehrte. Ich hatte mich mit der Schwulengeschichte in die Scheisse geritten und kam weder vor noch zurück.

Dann, eines Morgens, geschah etwas, dass mich neue Hoffnung schöpfen liess. Laura hatte sich krank gemeldet und erschien nicht zur Arbeit. Ich schickte ihr eine Nachricht, erkundigte mich wie es ihr ginge und ob ich was aus der Apotheke bringe könne.

Postwendend schrieb sie zurück: "Hast Zeit heute Mittag? Brauche dringend jemanden zum reden..."

"Klar" antwortete ich. "Wann? Wo?"

Wir trafen uns in einem kleinen Imbiss am Stadtrand. Besonders krank schien sie nicht zu sein, dass sie mich dahin bestellte.

Sie trug eine hochgeschlossene schwarze Bluse, die ihr beinahe etwas Religiöses verlieh. Ihre Augen waren stark geschminkt, was sie sonst nicht nötig hatte. Bei genauerem Hinsehen bemerkte ich, dass sie geweint hatte.

"Ich bin so froh, dass du da bist", begrüsste sie mich und fiel mir um den Hals.

"Was ist denn los?" fragte ich erstaunt. Ich kannte sie inzwischen gut genug, um zu wissen, dass etwas Ernsthaftes vorgefallen sein musste.

"Lass uns erst essen", schlug sie vor. "ich will dir nicht den Appetit verderben.

"So schlimm?"

Sie nickte und eine Träne rollte über ihre Wange.

Wir bestellten einen Salat und tauschten ein paar Belanglosigkeiten über das Büro aus. Sie ass nur wenige Bissen. Dabei starrte sie auf ihren Teller und vermied es, mich anzusehen. Schliesslich reichte es mir. Die Stimmung schlug auch mir auf den Magen und es war Zeit Tacheles zu reden.

Ich legte Messer und Gabel demonstrativ zur Seite.

"Laura", sagte ich mit grober Stimme. Ich war etwas ungehalten, dass sie mich so hinhielt. Zum ersten Mal blickte sie auf. Ihre wunderschönen, traurigen Augen liessen mich auf der Stelle schmelzen.

"Bitte, erzähl."

"Ich...ich weiss gar nicht, wo ich beginnen soll", stammelte sie. "Mein Leben, meine Pläne -- alles dahin!"

Sie vergrub ihr Gesicht in den Händen und schluchzte.

Ich rückte meinen Stuhl neben sie und legte ihr einen Arm um die bebenden Schultern.

"Ach komm. So schlimm wird es doch nicht sein. Es gibt bestimmt eine Lösung."

Sie hob den Kopf. Unter ihren Augen war die Schminke verlaufen. Ich nestelte ein Taschentuch aus meiner Jackentasche und reichte es ihr.

"Danke", lächelte sie und schneuzte sich.

Wir sassen eng beieinander. Immer noch hielt ich sie fest, streichelte beruhigend ihren Rücken.

"Hattest du Streit mit deinem Mann?" fragte ich sanft und hoffte insgeheim darauf, dass sie bejahen würde. Die Eifersucht auf diesen Kerl rumorte in meinem Magen, dass es kaum auszuhalten war.

Sie schüttelte den Kopf.

"Das nicht. Aber es hängt mit ihm zusammen."

Ich nickte ihr aufmunternd zu.

"Es ist...für mich war immer klar, dass ich Kinder möchte. Es gibt doch nichts Schöneres, als Familie. Wenn ich an meine Zukunft denke, so ist sie erfüllt von herumtollenden Kindern und der Geborgenheit im Schoss einer Familie. Ich will Mutter sein, Kinder aufziehen, ihnen weitergeben, was mir wichtig ist. Diese bedingungslose Liebe spüren. Das ist doch der Sinn und Zweck unseres Daseins."

Sie schniefte.

"Das ist ok", sagte ich, "obwohl..."

"Oh, entschuldige", fiel sie hastig ein, "wie egoistisch von mir! Bei dir ist das natürlich komplett anders. Als schwuler Mann..."

"Nein, nein. Mich lassen wir aus dem Spiel. Ich bin hier, um dir zuzuhören. Meine Probleme tun hier nichts zur Sache. Du warst beim Thema Kinder und wie wichtig dir das ist. Du bist jung und schön, hast einen tollen Mann und genügend Geld. Wo also ist das Problem?"

"Er...er schiesst mit Platzpatronen..." brach es aus ihr heraus.

"Was, wer?"

"Mein Mann. Seine Spermien haben zu wenig Bewegung. Im Labor haben sie gesagt", sie schluckte, "er schiesst mit Platzpatronen."

"Zum Glück hat er das nicht gehört", fügte sie leise hinzu.

"Das bedeutet, er ist unfruchtbar?"

"Ja, die Chancen für eine erfolgreiche Fertilisation liegen bei 3%. Bei fünf fruchtbaren Tagen im Monat brauchen wir Jahre, um ein Kind zu zeugen. Und vielleicht klappt es überhaupt nie!"

Sie mied meinen Blick. Ich bemerkte, dass ihr wieder die Tränen in die Augen stiegen, und setzte das Gespräch fort:

"Und die Fruchtbarkeitsmedizin? Gibt's da keine Lösungen? Spermien einpflanzen undsoweiter?"

"Du kennst meinen Mann nicht. Er ist ein toller Typ und ich liebe ihn, aber er hat seine Macken. Als Linienpilot ist er es gewohnt, den Steuerknüppel in der Hand zu haben, von den Stewardessen angehimmelt zu werden und allen zu diktieren, wo es langgeht. Gleichzeitig hat er irgendein Problem mit seinem Selbstbewusstsein. Er kann es nicht ab, wenn man ihm eine Schwäche nachweist. Da flippt er komplett aus. Wenn der erfährt, dass seine Spermien zu lahm sind, mann-o-mann. Der dreht durch."

"Moment mal! Dein Mann weiss gar nichts von seiner Unfruchtbarkeit? Wie in aller Welt hast du..."

"Tja", seufzt sie. „Als ich einfach nicht schwanger wurde, hab ich mich natürlich gefragt, woran das liegt. Wir haben es an meinen fruchtbaren Tagen getrieben wie die Tiere. Aber es hat einfach nicht funktioniert. Für meinen Mann war immer klar, dass es an mir liegen muss, da ich früher geraucht hätte, meint er. Aber ich wollte es genau wissen, deshalb hab ich ihm eine Ladung abgezapft und sie analysieren lassen."

Sie grinste verschämt.

"Du hast ihm eine Ladung abgezapft? Wie kann man sich das vorstellen?"

"Ja, mehrere sogar. Ich muss ja sicher gehen. Er liebt es, wenn ich ihm vor dem Fernseher das Rohr nuckle. Das ging also ganz einfach: Ich habe ihm einen geblasen, ihn in den Mund spritzen lassen, bin nachher ins Bad gehuscht und hab das Ejakulat in ein Reagenzglas gespuckt. "

Beim Gedanken daran, wie diese perfekt geschwungenen Lippen sich über einen Schwanz stülpen wurde mir ganz anders. Ich spürte, wie es in meiner Hose eng wurde, aber ich durfte mir nichts anmerken lassen.

"Ganz schön dreist, Laura. Du saugst deinem Mann das Sperma aus dem Sack und bringst es ohne sein Wissen in ein Labor?"

"Was soll ich denn machen? Ich will nun mal unbedingt Familie! Ausserdem ist doch nichts dabei, ich will ihm ja nur Ärger ersparen."

Phu, dicke Post. Ich empfand einerseits Genugtuung, dass auch bei Lauras aufgeblasenem Schönling nicht alles perfekt war, andererseits überraschte mit Lauras Skrupellosigkeit. Der arme Kerl konnte doch nichts dafür, dass seine Spermien träge waren. Scheinbar rechtfertigte ihr Kinderwunsch sämtliche Mittel.

Schlussendlich stand ich natürlich auf ihrer Seite. Sie war meine Kollegin und Traumfrau zugleich. Sie vertraute mir und ich würde sie nicht im Stich lassen, egal was sie tat.

"Kannst du ihm nicht Spermien abzapfen und sie in deine Gebärmutter einpflanzen lassen? Das wäre doch das Einfachste für die lahmen Kaulquappen. So sind sie schon am Ziel und müssen nur noch das Ei befruchten."

"Insemination nennt man das", seufzte Laura. "Leider alles schon versucht, aber es schlägt einfach nicht ein. Die nichtsnutzigen Platzpatronen schaffen es nicht mal das Ei zu fruchten, in das man sie hineinspritzt." Sie schlug die Hand vor den Mund. "Jetzt rede ich schon so. Manchmal erwische ich mich dabei, wie ich meinen Mann in Gedanken "Schlappschwanz" oder "Niete" nenne. Es wird Zeit, dass dieses leidige Thema erledigt wird."