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Undercover Teil 02

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Er war sich allerdings auch durchaus bewusst, dass er mit seiner Meinung in 1961 nicht unbedingt den Zeitgeist widerspiegelte. Die Katholiken waren immer noch der Meinung, dass bei der Erstheirat einer Frau diese eine Jungfrau zu sein hatte.

Cora ist nervös, weil sie als Letzte an der Reihe ist

Cora war mehr als nervös, als sie sofort hereingehen sollte, sobald Rita herauskam. Die bisher so ruhige und gestandene Frau wirkte mit ihren verweinten Augen wie ein böses Omen für sie. Wenn diese selbstbewusste Frau schon so klein beigeben musste, was würde dann ihr selber blühen? Jan schien ein Sadist zu sein. Das was Jakob zu wenig hatte, übertrieb dieser Typ total. Sie hatte von ‚Älteren' in der Sekte gehört, die den Rohrstock oder die Peitsche häufig und gerne einsetzten. Jan schien zu dieser Sorte zu passen. Warum hatte sie sich bloß auf das Ganze eingelassen? Sie fühlte sich wie ein Reh, dass im Scheinwerferlicht gefangen war.

„Cora, ich glaube, Du hast Jakob gegenüber den nötigen Respekt vermissen lassen. Natürlich solltest Du das nicht tun. Das kommt in der Öffentlichkeit nicht gut an, Cora, wenn das jemand gehört hätte oder Jakob das erzählt. Ich denke aber, Du hast das nicht in böser Absicht gemacht, nicht wahr?"

Cora beeilte sich, das sofort zu bejahen. Sie wollte ihn auf keinen Fall konfrontieren. Das Beispiel von Rita war abschreckend genug. Er nickte mit großzügiger Miene.

„Das habe ich von der braven Cora auch nicht anders erwartet. Aber ich bin enttäuscht davon, dass du den Respekt so häufig vergisst. Damit du das nächste Mal nicht wieder den nötigen Respekt vergisst, wird es für Dich eine angemessene Strafe zur Mahnung geben, ist das klar? Das wirst du auch Jakob so erzählen, damit er auch den Älteren gegenüber die Wahrheit spricht, falls er gefragt werden sollte. "

Ihr rutschte das Herz in die Hose. Sie nickte nervös. Angemessene Strafe hörte sich nicht gut an. Sie hatte nicht erwartet, dass er sie gleich nach seinen lauten Worten in den Arm nehmen würde und in ihr Ohr ganz leise flüsterte:

„Keine Sorge, das wird nur eine Szene sein -- und nichts mit einer richtigen Bestrafung zu tun haben. Spiel' einfach nur mit -- und alles wird gut gehen."

Sie hörte die Worte, mochte aber nach der vorherigen Szene mit Rita nicht so recht daran glauben. Ihr flatterten die Nerven, als er sich auf den Schreibtischstuhl setzte und sie über seinen Schoß zog.

„Sei brav und zieh' dein Kleid hoch, meine kleine Ehefrau. Du kennst das ja schon ausreichend, nicht wahr?"

Sie fühlte wie ihr Gesicht warm wurde, als sie daran dachte, wer noch alles zuschaute. Aber sie zögerte kaum eine Sekunde, bevor sie mit beiden Händen ihr Kleid hochzog. Sie wollte ihm keinen Anlass geben, ihre Bestrafung harscher ausfallen zu lassen, als sie es ohnehin schon befürchtete.

„Braves Mädchen. Nun, damit du Jakob das auch wahrheitsgemäß berichten kannst, wirst Du eine Lektion in Demut erhalten. Ungezogenes Benehmen wird mit einem strikten Povoll bestraft."

Im nächsten Moment kam seine Hand auf ihren Schlüpfer herunter und klatschte auf. Das plötzliche Geräusch erschreckte sie, aber überraschenderweise tat es nur wenig weh. Es lag keine Kraft hinter dem Schlag. Sie blickte überrascht zu ihm auf, als auch der nächste Schlag genauso leicht war. Damit hatte sie nicht gerechnet. Er beugte sich zu ihr herunter und flüsterte ihr zu, dass sie so tun solle, als ob es mehr weh täte. Laut sagte er hingegen:

„Das wird dich lehren, Älteren gegenüber den nötigen Respekt zu zeigen und mich nicht mehr zu enttäuschen. Ist das klar, junge Dame?"

Sie verstand, dass er wirklich nur eine Show durchziehen wollte und war erleichtert. Wenn es glaubhaft sein sollte, dann müsste er aber mehr Schwung reinlegen, damit das Klatschen einigermaßen realistisch klang. Sie wollte nicht wieder den Hinweis ‚unglaubwürdig' wie beim ersten Mal mit Jakob bekommen. So brachte sie die nötige Andeutung auf:

„Mein Gemahl, es tut mir wirklich leid. Ich habe eine strengere Hand verdient, damit ich Dich nicht wieder enttäusche."

Sie blickte zu ihm hin und nickte dabei unmerklich als Zeichen ihres Einverständnisses für eine etwas härtere Gangart. Sie sah eine leichte Überraschung auf seinem Gesicht, aber er verlor nicht den Faden, als er sofort antwortete.

„Ja Cora, so hört sich mein liebes Frauchen richtig an. Das ist eine lobenswerte Haltung, meine Liebste."

Sie fühlte, wie sein nächster Schlag lauter klatschte und ein leichtes Brennen verursachte, aber es war gut erträglich. Sie dachte schnell bei diesem dritten Schlag daran, ein leises ‚Aua' von sich zu geben. Sofort legte sich seine Hand warm auf ihren Po und er beugte sich zu ihr herunter und fragte sie flüsternd, ob es zu hart war. Sie schüttelte schnell ihren Kopf und wunderte sich, wieso er so rücksichtsvoll ihr gegenüber war, während er Rita doch so arg traktiert hatte. Dann wurde ihr klar, dass sie die einzige Chance für Jan war, weiter in der Bewerbung zu kommen. Rita hatte nämlich unmissverständlich gesagt, dass sie auf keinen Fall mit Jan zusammenarbeiten würde. Und in einer perversen Art machte es ihr sogar Spaß, wie sie in seinen Gesichtszügen eine gewisse Besorgtheit aufkeimen sah. Er hatte es sich mit Rita verdorben, das war ihm wohl klar -- und er wollte es sich nicht mit ihr auch verderben.

Bei den nächsten Schlägen jammerte sie bei jedem Aufprall seiner Hand schauspielerisch laut auf. Natürlich tat es weh und es begann auch ernsthaft zu brennen, aber nicht so stark, dass sie es nicht stumm hätte aushalten können. Merkwürdigerweise machte es das sogar leichter zu ertragen, wenn sie ohne Hemmung aufschreien konnte. Es macht es nicht nur leichter, sondern es bekam auch einen lustvollen Aspekt für sie. Seine warme Hand verweilte nach jedem Schlag für einen kurzen Moment auf ihrem Po und sie hätte schwören können, dass es kurz vor einem Streicheln war. So fühlte es sich jedenfalls für sie an.

„Cora, insgesamt wirst du nur zwölf Hiebe bekommen. Das setze ich so fest. Das wird reichen, um dir den nötigen Respekt beizubringen."

Danach fand sie sogar ein Vergnügen daran, ihm zweideutige Bemerkungen zu machen. Er hatte Angst, ihr wirklich weh zu tun, das wurde immer klarer. Das gab ihr eine unerwartete Macht. Sie würde den Zeitpunkt der Vergebung bestimmen und nicht er. Das war es wert, auch etwas stärkere Schmerzen zu akzeptieren, wenn gleichzeitig seine verweilende Hand immer lustvollere Gefühle in ihr auslösen würde.

„Oh Jan, es tut mir so leid, dass ich Dich enttäuscht habe. Ich möchte, dass du mir versprichst, dass du mir richtig lange den Po versohlst, bis er ganz rot und ganz heiß ist und ich dich um Vergebung bitte. Das deshalb, damit ich sicher bin, dass du mir verzeihen kannst und deine kleine Frau wieder richtig liebhast."

Sie hätte beinahe laut aufgelacht, als sie sah, wie sich die widersprüchlichen Empfindungen in seinem Gesicht widerspiegelten. Es war nicht zu verkennen, dass ihn es besorgte, wenn er sie ihn auf diese Weise herausforderte. Sie hatte allerdings nicht mit der ruhigen Antwort durch ihn gerechnet.

„Cora, das Strafmaß bestimme ich - und nicht du. Es bleibt bei den zwölf insgesamt. Aber ich werde die Bedingungen so verschärfen, so dass du mich schon im nächsten Moment um Verzeihung bitten wirst. Es wird nicht viel mehr weh tun, aber es wird dich lehren, mich nicht herauszufordern!"

Er zog sie in die stehende Stellung hoch. Sie war verblüfft. War die Bestrafung schon beendet? Er hatte doch gerade eben betont, dass es zwölf waren und nicht nur die bisherigen sechs? Die für sie bestürzende Aufklärung kam mit seiner Anweisung.

„Die letzten sechs wird es mit der Haarbürste geben. Die holst du mir bitte aus der Handtasche von Rita, die dort am Boden liegt. Aber bevor du sie mir gibst, wirst du dich ganz ausziehen und mir erst dann die Haarbürste überreichen. Nackt wie du bist, wirst du dich dann vor mir niederknien und um deine restliche Bestrafung bitten, ist das klar?"

Sie spürte, wie ihr Gesicht heiß wurde. Sie bereute es, dass sie ihn provoziert hatte. Ein Blick in sein Gesicht machte ihr jedoch klar, dass es kein Zurück gab. Das Lachen, das noch vor keine Minute in ihrer Kehle gesteckt hatte, war gänzlich verschwunden. Das Schlimme daran war, dass sie diese peinliche Situation selber heraufbeschworen hatte. Von sich aus war er damit zufrieden gewesen, dass sie die Szene nur in einer leichten Version gespielt hätten. Warum war sie nur so dumm gewesen?

„Na, wird's bald? Ich habe das nicht zum Spaß gesagt, Cora. Du hast es so gewollt. Nun beklage dich nicht!"

Die anderen würden das alles per Kamera miterleben können. Das macht es nur noch heikler. Aber es blieb ihr ja nichts Anderes übrig. Zögernd öffnete sie ihr Kleid und schlüpfte aus dem Kleidungsstück. Sie legte es auf den Schreibtisch. Ihr Herzschlag beschleunigte sich, als sie nur noch in ihrer weißen Unterwäsche vor ihm stand. Es fiel ihr schwer, aber sie führte ihre Hände auf den Rücken, um den Verschluss ihres Büstenhalters zu öffnen. Nach dem Öffnen bekam sie Hemmungen, denn er sah sie unverwandt und mit einem lüsternen Ausdruck in seinen Augen an. Er sagte kein Wort, aber seine Augenbrauen zogen sich missbilligend zusammen, als sie da nicht weitermachen wollte. Also überwand sie sich, und streifte ihren BH über ihre Arme ab. Sie sah, wie er wohlwollend nickte, als sie diesen ordentlich auf das Dirndlkleid legte. Sie schluckte nervös, aber dann zog sie auch ihren Schlüpfer aus und legte ihn ebenso ordentlich ab. Jetzt war sie ganz nackt. Sie schlug die Augen schamvoll nieder, weil sie ihn nicht anschauen mochte.

Dann bückte sie sich, um die Handtasche zu öffnen. Sie fand dort eine Haarbürste aus Kirschholz mit dunklen Schweineborsten. Das Holz war glänzend lackiert. Sie kniete sich vor ihm nieder und überreichte ihm die Haarbürste in der Art und Weise, dass er den Griff bequem erfassen konnte. Er nahm sie aber nicht. Sie war verwirrt.

„Cora, schau mir in die Augen und schlage sie nicht nieder, wenn du mich um deine Bestrafung bittest. Du wolltest einen roten Po -- du wirst ihn bekommen! Nur konsequentes Verhalten wird auf die Dauer glaubhaft sein, Cora. Ich wollte dich nicht so hart bestrafen, aber wir werden uns das nicht leisten können, unglaubwürdig zu erscheinen."

So hatte sie sich das alles nicht vorgestellt, aber wer A sagt muss auch B sagen. Sie hatte sich das eingebrockt, jetzt muss sie es auch auslöffeln. Wenigstens würde keiner sagen können, dass die Szene nicht glaubwürdig sei. Sie sah ihm die Augen. Zu ihrer Überraschung war sein Gesichtsausdruck eine eigenartige Mischung. Er sah streng aus, aber er war in keiner Weise aufgebracht und wütend, sondern eher wirkte er so, als ob er sie am liebsten in die Arme nehmen würde. Ja, es lag auch ein Begehren in seinen Augen, aber sie nahm es ihm tatsächlich ab, dass er seine Konsequenz tatsächlich für nötig hielt -- und dies nicht nur für heute. Zum ersten Mal konnte sich tatsächlich vorstellen, dass sie mit ihm zusammenarbeiten würde. Er war nicht der Sadist, als der er ihr in der Szene mit Rita erschienen war.

„Jakob, es tut mir leid. Ich wollte nicht provozieren und bitte nun um die Bestrafung dafür."

Er nahm die Haarbürste mit der rechten Hand und streichelte ihr gleichzeitig mit der linken Hand sanft über das Haar.

„Cora, das wird dir jetzt richtig weh tun. Aber die gute Seite davon wird sein, dass du in der Zukunft nicht mehr auf dumme Gedanken kommen wirst, weil du wissen wirst, dass dein Ehemann jede Verfehlung sofort korrigiert. Du wirst auch jederzeit darauf verweisen können, dass jedweder Irrtum von dir gegenüber den Älteren in der Sekte letzten Endes durch mich verantwortet wird. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, wenn du einen Fehler machst. Dein Verhalten wird meine Verantwortung sein. Ja, du wirst bestraft werden, aber du wirst auch wissen, dass dies nur geschieht damit die Regeln eingehalten werden. Du wirst immer meine uneingeschränkte Unterstützung haben, genauso wie es dir als junger und unerfahrener Ehefrau zukommt."

Dann zog er sie mit der linken Hand über seinen Schoß und beugte sich herunter, um ihr ins Ohr zu flüstern:

„Das mit der uneingeschränkten Unterstützung ist mein voller Ernst. Das mit der jungen und unerfahrenen Ehefrau natürlich nicht. Du bist attraktiv und wirst schon deine Erfahrungen haben."

Das Wort ‚attraktiv' ging ihr herunter wie Honig. Das mit den Erfahrungen machte sie aber eher ungehalten. Das war mal wieder typisch! Die Herren Schlapphüte hatten es noch nicht einmal geschafft, den zukünftigen Agenten Jakob darüber zu informieren, dass unverheiratete Mädchen in der Sekte auf Jungfräulichkeit getestet wurden, bevor eine Heirat oder eine Mitgliedschaft in der Sekte zulässig war.

Im nächsten Moment verschwanden all diese Gedanken, als die Haarbürste hart auftraf. Der abrupte Schmerz füllte ihr ganzes Sein aus. Und bevor sie wieder zu Atem kam, kam der nächste. Und dann der nächste. Bis jetzt hatte sie es noch gerade aushalten können, ohne aufzuschreien. Aber bei dem vierten jaulte sie auf wie eine Katze, der man auf den Schwanz getreten hat. Und plötzlich standen Tränen in ihren Augen, als die beiden letzten Hiebe ihr Ziel fanden, und begannen zu fließen.

„Das waren die letzten. Es sollte schnell gehen. Jetzt darfst du in meine Arme kommen und dich trösten lassen, Cora. Dir ist vergeben!"

Nackt wie am ersten Tag saß sie auf seinem Schoß und ließ sich streicheln, bis ihre Tränen schnell versiegten. Dann neigte er sich zu ihr herunter und küsste sie.

‚Meine Güte' -- der Kuss ging ihr durch Mark und Bein. Sie fühlte nach einigen Sekunden, wie seine Hand ihren Rücken fand und er sie an sich presste. Ihr blieb der Atem weg. So hatte sie noch keiner geküsst!

Horst Hense war überrascht

Dr. Hense war überrascht, wie Jan bei Cora am Anfang sowohl seine Worte als auch seine Gesten mit einer rücksichtsvollen Zurückhaltung ausdrückte. Das mochte dem leicht ängstlichen Ausdruck auf Coras Gesicht geschuldet sein, aber es war auch überzeugend in dem Sinne, dass der Ehemann seine Ehefrau nur aus der Überzeugung bestrafte, damit sie sich wahrheitsgemäß bei Jakob entschuldigen konnte. Das war sicherlich gewandt in dem Sinne, dass es eine Tarnung in der Sekte leichter machen würde. So viel psychologisches Geschick hätte er Jan gar nicht zugetraut.

Noch überraschter war er allerdings, wie Cora nach anfänglicher Nervosität richtig überzeugend in die Rolle hineinwuchs. Spätestens mit ihren Worten zur verdienten Strafe spielte sie die Rolle der reumütigen Ehefrau mit einer Natürlichkeit, die er von ihr nicht erwartet hatte.

Auch die Versöhnung war so glaubhaft, dass es keinen Zweifel mehr an der Eignung dieses Paares für den Job gab.

Cora fühlt sich überfahren

Sie war konsterniert. Wieso hatte sie sich so einfach überfahren lassen? Dr. M. gratulierte ihr salbungsvoll zu der mutigen Entscheidung und überreichte Jan schon ein standesamtliches Aufgebot, das um rund einen Monat zurückdatiert war. Sie hatte doch nur gesagt, dass sie keine grundsätzlichen Bedenken mehr hatte. Sie hatte nicht gesagt, dass sie ‚Herbst' als Partner akzeptieren würde. Auf der Urkunde stand sein ‚echter' Name mit Jan Müller. Das war vielleicht reiner Zufall, aber auch ihr Vater hieß so, wenn auch Mueller mit Nachnamen. Jedenfalls erinnerte sie sich an die Aufschriften am Namensschild und auf Briefen. Sie hatte ihn ja nur Papa genannt -- und ihre Mutter sprach immer nur von ‚diesem Mann' oder wenn sie gut gelaunt war von ‚Deinem Vater'. Aber sie hatte doch gesagt bekommen, dass der Test keine Hinweise auf eine Verwandtschaft ergeben hatte? Natürlich gab es auch die Möglichkeit, dass ihre Mutter in den Kriegsjahren fremdgegangen war. Machte es das weniger schwierig? Sie hatte das Gefühl, dass mit dem Namen die Wahrscheinlichkeit, dass Jan Müller doch der Vater aus ihrer Kindheit gewesen war, höher gestiegen war. Dr. M. steigerte ihr Gefühl der Überforderung noch:

„Herr Müller, jetzt dürfen Sie Ihre Braut küssen, bevor es in die ‚Hochzeitsnacht' geht. Es muss nachher bei der Sekte ganz natürlich aussehen, also zeigen Sie es fleißig!"

Das ließ sie ziemlich rot werden. Bisher hatte sie diesen Aspekt der Intimität aus ihren Gedanken heraus gehalten. Jan nickte etwas widerwillig -- er fand die Bemerkung wohl auch unangebracht. Er küsste sie demonstrativ. Dann beendete er den Kuss -- und sah ihr beruhigend in die Augen, als er dem Doktor antwortete:

„Es gibt keine Augen von Dritten im Schlafzimmer, Herr Dr. M. - und ich finde Ihre Bemerkung nicht gerade geschmackvoll! Und was die Hochzeitsnacht anbetrifft, so wird natürlich das Rollenspiel im Schlafzimmer nicht fortgesetzt. Ich glaube, dass wir das Küssen in der Öffentlichkeit nicht üben müssen. Sie ist ein Naturtalent."

Cora war erleichtert, als sie Jan das so deutlich aussprechen hörte. Es stärkte in gewisser Weise ihr Vertrauen in ihn.

„Hoffentlich haben Sie auch schon Trauzeugen für die kirchliche Heirat und entsprechende Fotos organisiert, Dr. M. -- es würde sonst eigenartig aussehen bei einer katholisch inspirierten Sekte..."

„Herr Müller, natürlich haben wir daran gedacht. In Ihrem Fall geht das auch einfach. Sie waren beim Militär. Sie sind also Reserveoffizier. Wir können so einen katholischen Militärgeistlichen einsetzen. Dementsprechend haben wir für übermorgen die standesamtliche und die kirchliche Trauung schon geplant. Selbstverständlich in Ihrem Heimatort. Natürlich haben wir schon vor der Einladung zu diesem Test daran gedacht, Gerüchte über eine heimliche Verlobung bei den Sektenmitgliedern von Cora zu lancieren. Dementsprechend haben wir auch Trauzeugen vorgesehen und schon einmal bei Ihren Freunden vorgefühlt."

Ihr wurde ganz schwach. Das hörte sich alles so echt an, als ob es eine echte Heirat wäre. Plötzlich bekam sie Gewissensbisse. Sie hasste die Sekte. Daran gab es keinen Zweifel, aber der christliche Glaube und das Sakrament der Ehe waren ihr doch nicht gleichgültig deswegen. Und die Ansage, dass sie vielleicht schon ihre beste Freundin angesprochen hatten, ließ ihr einen Schauer über den Rücken herunterlaufen. Die katholische Erziehung hatte doch tiefe Spuren in ihr hinterlassen. Dr. M. musste etwas davon in ihrem Gesichtsausdruck gelesen haben, denn seine nächsten Worte waren eine verschleierte Warnung an sie.

„Cora, gewöhnen Sie sich schnell an die Ehe. Es ist ein großer Aufwand gewesen, das alles zu organisieren. Wir alle wollen doch erreichen, dass der Sekte das Handwerk gelegt wird, nicht wahr?"

Jan zog die Augenbrauen hoch. Sein Gesicht verfinsterte sich leicht, als er sofort eine Erwiderung zurückschoss, obwohl er gar nicht angesprochen war.

„Werter Herr Doktor M., darf ich Sie darauf hinweisen, dass sowohl Aufwand als auch Risiko noch größer auf der Seite von Frau Moulin und mir selber sein werden? Das wird ab morgen und auch in der Zukunft tiefe Spuren in unserem Privatleben hinterlassen, während Sie einfach in den Feierabend gehen..."

Der Angesprochene ruderte sofort zurück und stimmte mit ihm überein, dass Cora und Jan natürlich die viel größere Bürde zu tragen hätten bei diesem Projekt. Sie war Jan dankbar, dass er auch diese indirekte Kritik von Dr. M. sofort zurückgewiesen hatte.

Fortsetzung möglich

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1 Kommentare
AnonymousAnonymvor etwa 7 Jahren
Schön von dir zu lesen!

Hi spkfantasy! Schön, wieder eine Fortsetzung von dir zu lesen...! Ich finde, die Geschichte spannend... können wir bei der Sekte wieder mit Fetish-Elementen (hohe Pumps, Strapse, Nahtnylons) rechnen?

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