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Urlaub auf dem Heidehof 01

Geschichte Info
Erlebnisse mit Claudia.
6.2k Wörter
4.31
22.7k
1
Geschichte hat keine Tags

Teil 1 der 10 teiligen Serie

Aktualisiert 06/10/2023
Erstellt 08/03/2021
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Einleitung

Wollte man in der Nähe des „Heidehofs" Heide sehen, so müsste man schon sehr weit gucken, denn der Hof lag ein ganzes Stück von der Lüneburger Heide entfernt. Um genau zu sein, es waren einige Kilometer nordwestlich von Oechtringen, einem kleinen Ortsteil der Gemeinde Hanstedt. Nun ja, einen Garten gab es dort, bloß der war eben nicht größer als ein normaler Garten. Nur das kleine Gärtchen mit Gemüsen und Kräutern war größer und gut angelegt. Und einen größeren Hof hatten die beiden Häuser natürlich auch.

Und man wusste auch nur, dass es der „Heidehof" war, einen anderen Namen gab es für dieses Gehöft nicht. Ein großes Bauernhaus und ein kleineres hatte man früher erbaut. Das große war für die Gäste und das kleinere für die Familie und die Leute, die dort arbeiteten. Wenn das große Haus voll belegt war, so hatte man es mit etwa zwanzig Gästen zu tun, und die mussten ja auch versorgt werden. Es gab Einzel- und Doppelzimmer und auch Familienzimmer. Und das sei hervorgehoben, ein Urlaub im „Heidehof" war sehr günstig. Man musste aber schon mit dem eigenen Auto kommen oder gebracht werden, denn es gab keine Verkehrsanbindung. Hier war das moderne Leben am Ende. Die Gäste konnten zwar fernsehen, doch es gab kein, das heißt noch kein, Internet. Wollte man nach Hause telefonieren, so musste man das Festnetz benutzen, das im Familienhaus installiert war.

Damit die Leute nicht ganz vereinsamten, hatte der „Heidehof" auch fünf Pferde, die im Sommer auf der Koppel gehalten wurden. Man konnte also unter der Führung von Cathrin Reitstunden nehmen oder wenn man reiten konnte, ein Stück ausreiten. Dies wurde von etlichen Gästen auch angenommen.

Der „Heidehof" war also etwas für Menschen, welche die Einsamkeit suchten und sich entspannen wollten. So hatte man sich auch mehr auf Familien mit kleinen Kindern eingestellt. Die machten Spaziergänge in den nahe gelegenen Wald, sie bekamen ihr Essen und lernten die Welt kennen, wie sie mal gewesen war. Und man musste sich wundern, es kamen jeden Sommer viele Gäste, die mit ihrem Urlaub sehr zufrieden waren. Besonders hoch waren die Gästezahlen in den Sommerferien der Schulen.

Natürlich kamen nicht nur Familien, auch ältere Leute, meist Frauen, kamen zum Wandern hierher. Und ab und zu sah man auch jüngere Frauen auf den Hof. Das waren die Zeiten, in denen Felix aufblühte.

Ach ja, Felix, das war der Organisator, der Mann für alles. Wenn man ihn fragte, so meinte er, dass er die Knicks aus den Herzen enttäuschter Frauen wieder gerade biegen musste. Das war aber sehr lax ausgedrückt. Er mochte halt Frauen, und schöne Frauen machten ihn fast verrückt.

Es konnte aber auch nicht anders sein. Er war 26 Jahre alt, hatte eine stattliche Länge von 186 Zentimetern und außerdem hatte er einen athletischen, nur wenig behaarten Körper. Oben wurde sein Kopf von kurzen, dunklen Haare umrahmt. Und natürlich, er war stets freundlich und lächelte auch oft. Kann man da den Frauen übel nehmen, dass sie hinter ihm her waren? Felix musste lächeln, wenn er an seine Abenteuer dachte.

Für ihn gab es manchmal auf dem Hof viel zu tun, er musste alles organisieren, planen oder instand setzen. Eigentlich gehörte der Hof seiner Oma. Da seine Eltern gestorben waren, musste er all dies machen. Aber oftmals konnte er sich auch ausruhen und das Leben genießen. Das heißt, er konnte sich meistens die Arbeit einteilen.

Erlebnisse mit Claudia

So saß er auch heute draußen in der Sonne in dem weich gepolsterten Liegestuhl. Er hatte die Füße auf einen Tisch gelegt, den Hut über die Augen geschoben und machte ein Nickerchen. Im Haus waren keine Gäste, alle machten einen Ausflug in die Umgebung.

„Sagen sie mal, gibt es in diesem Laden einen kompetenten Menschen, der mir sagen kann, wo ich hier unterkommen kann?", hörte er eine leicht aufgebrachte Frauenstimme.

Felix schoss hoch, beinahe wäre er aus dem Sessel gefallen. Er schob seinen breiten Hut nach hinten und schaute die Frau an. Ein Gast? Nein, das konnte nicht sein. Er sah im Schatten des breitkrempigen weißen Hutes einen schön gezeichneten roten Mund und darüber eine feine Nasenspitze. Dies alles vernahm er unterhalb ihrer großen dunklen Sonnenbrille. Die war viel zu edel für den „Heidehof". Und außerdem hatte sie wohl auch einen beachtlichen Vorbau, und das liebte er auch. Eine besonders hübsche Frau!

„Gibt es hier nur schweigsame oder stumme Leute auf dem Hof?", wollte sie noch wissen und machte Anstalten weiterzugehen.

„Nein, nein, ich bin nur überrascht von so viel Weiblichkeit. Ich bin Felix, wir sprechen uns hier nur mit dem Vornamen an, das ist halt familiärer. Aber darf ich wissen, was du eigentlich willst?", wollte er wissen, denn er dachte, dass er schon etliches falsch gemacht hatte.

„So, das willst du wissen", antwortete sie, „nun, ich bin hier angemeldet. Wollte mal die Natur kennenlernen, wie sie wirklich ist. Oder gibt es das nicht mehr?"

„Ja, da bist du hier gerade richtig. Darf ich mal deinen Namen wissen?"

„Ich bin Claudia Muschky", gab sie ihm zu wissen.

Und da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen, ja, die hatte sich schon vor längerer Zeit angemeldet. Aber solch eine schnuckelige Person? Na, das konnte etwas werden!

In Gedanken meinte er: „Eigentlich habe ich etwas gegen das K in der deutschen Sprache. Würde sich doch viel besser anhören, . . ."

Doch dann besann er sich, dass er wieder einen Fehler gemacht hatte, denn sie würde ja wohl nicht als Claudia Muschi angeredet werden. Also stand er auf und nahm ihren Koffer und beide gingen zum Gästehaus. Dort zeigte er ihr das Zimmer, das für sie gedacht war. Es war im ersten Stock und vom Balkon konnte sie einen Blick auf den Wald werfen. Claudia war wohl nicht von der Einrichtung angesprochen, doch sie sagte nichts, sondern nahm alles so hin.

„Ja, danke, dann werde ich erst mal auspacken. Danke", meinte sie. „Ach ja, wann gibt es Abendbrot?"

„Um 19.00 bis 20.00 Uhr. Das ist der große Raum drüben im kleinen Haus."

„Gut", antwortete sie und ihr Blick sagte ihm, dass sie allein gelassen werden wollte.

Also ging er wieder zu seinem Sessel. Jedoch er sonnte sich nicht, sondern hatte ganz andere Gedanken.

***

Es wurde später als sechs Uhr. Die ersten Gäste kamen von ihren Wanderungen zurück. Sie grüßten ihn, er winkte zurück. Ach ja, er musste mal nach drüben zu Helene gehen. Das war die Köchin, verantwortlich für das Leibliche der zwölf Gäste. Als er dort in die Küche ging, sah er, dass schon alles fast fertig war. Es war Brot geschnitten, Wurst- und Käseplatten fertig gemacht und Tee und Saft zubereitet. Die Sachen standen schon auf den Tischen und es hätte mit dem Abendbrot schon losgehen können. Er lächelte Helene und Alexa, die in der Küche half, an und sein Daumen zeigte aus der Faust nach oben. Alle lachten.

Schließlich kamen die ersten Erwachsenen und Kinder, die sich schon auf die gewohnten Plätze setzten. Na ja, das Wandern machte hungrig, Felix konnte das verstehen.

Als fast alle in dem Raum waren und die Neue eintrat, meinte Felix: „Mal alle herhören! Wir haben einen neuen Gast, sie heißt Claudia und wird wohl eine Woche hierbleiben."

Alle klopften auf den Tisch, was heißen sollte, dass sie willkommen war. Nun hatte sie auch eine andere Kleidung an, die besser für den „Heidehof" passte. Felix konnte nicht neben ihr sitzen, aber sein Blick wanderte oft zu ihr hin. Aber sie schaute auf die gegenüber sitzenden Leute, mit denen sie sich unterhielt.

Jedenfalls verlief das Abendessen, ohne dass sich zwischen Claudia und ihm etwas ergab.

Am späteren Abend saß sie auf der Terrasse und redete mit einigen der Gäste. Er versuchte, eine Verbindung mit ihr zu erreichen, aber irgendwie klappte es nicht. Sie unterhielt sich intensiv mit Hannes, ein interessanter, wissenschaftlich interessierter Mensch, und immer, wenn er etwas sagte, schauten sie sich an und redeten an ihrem Thema weiter. Es gefiel ihm nicht. Wollte sie etwas mit Hannes anfangen? Aber der war doch Familienvater, war mit Frau und zwei Kindern hier. Er war es gewohnt, gleich am ersten Tag mit einer jungen Frau zusammenzukommen. Vielleicht nicht gleich gemeinsam ins Bett zu gehen, aber sie doch näher kennenzulernen. Aber bei Claudia ging das einfach nicht.

Bald verließ er die Gruppe. Er ging auf sein Zimmer, doch dort ging es ihm auch nicht besser. Er machte sich Vorwürfe, dass er nicht dort geblieben war.

Als Letztes musste er schauen, ob alles geschlossen war. War alles in Ordnung. Einmal ums Haus gehen. Nun, hier kam zwar niemand vorbei, aber nachgeschaut musste doch werden. Und er sah, dass Claudia noch auf ihrem Balkon saß. Ja neugierig war er. Aber es brachte ihn nur dazu, dass seine Träume üppiger wurden.

***

Am nächsten Tag begann alles so, wie jeden Tag. Die Sonne kroch am Horizont empor, man stand auf, machte sich frisch und zog sich an, und schließlich waren alle beim Frühstück. Es ist wirklich jedes Mal so, wenn viele Menschen zusammen sind, dann wird es lauter und so geschah es natürlich auch im „Heidehof".

Felix sah nach dem Rechten, war alles in Ordnung, brauchte noch jemand etwas Besonderes. In diesem Fall musste er einspringen und nach einer Lösung suchen. Sie waren ja schließlich nicht in der Stadt, wo es viele Angebote gab, der Hof war ein Einzelhaus mitten in der Einsamkeit. Und nichts gab mehr Werbung als zufriedene Gäste.

Natürlich hatte Felix einen Blick auf Claudia geworfen, aber die war in einem heftigen Gespräch mit den Nachbarn.

Jedoch am Ende des Frühstücks ging er zu ihr hin und fragte, ob sie wüsste, was sie machen wollte oder ob er ihr Vorschläge machen sollte. Es gäbe ja nicht viel hier, aber einiges könnte er ihr doch sagen, was sie machen könnte. Er sagte das ganz freundlich und nicht so, dass sie sich zu etwas gezwungen fühlen musste.

„Oh danke, Felix, das ist ganz nett von dir, aber ich werde heute mit Familie Westerberg eine Wanderung durch den Wald machen. Sie haben das schon einmal gemacht und sie finden das sehr informativ und schön. Sie würden sich sehr freuen, wenn ich mitkomme. Es ist das etwas Wunderbares, wenn man so nett eingeladen wird, nicht wahr?"

Sein Gesicht wurde ernst. Sollte das wieder nichts werden mit ihr? Musste er noch eine Nacht unruhig schlafen? Aber er konnte doch nichts dagegen tun, wenn sie dies so wollte, dann war das eben ihr Plan. Verdammt!

So blieb ihm nichts weiter übrig, als auf dem Hof zu gucken, ob alles in Ordnung war. Er musste noch das eine oder das andere ausbessern. Nur Lana blieb zurück, die wollte reiten, aber da kümmerte sich Cathrin drum, das war die Frau für die Pferde. Und die war auch zu jung für ihn, sie war wohl 15 oder 16 Jahre alt.

Und gegen Mittag wollte er sich gerade wieder auf seinen Sessel setzen, da kam seine Oma zu ihm und fragte: „Na Felix, wie sieht es denn aus? Genug Gäste da? Oder müssen wir noch mehr Werbung machen? Tja, ich glaube, wenn die Besucherzahl so bleibt, dann kommen wir ganz gut zurecht."

Marie Bernstedt, seine Oma, war schon 76 Jahre alt. Ihr gehörte der „Heidehof", Felix Eltern hatten einen tödlich Verkehrsunfall gehabt. Marie hatte ihn aufgezogen und ihm das gegeben, was man mit Wissen und Bildung bezeichnet. Jetzt war er ihre rechte Hand und machte den Papierkram und auch die Werbung und die Beaufsichtigung der Gäste. War etwas nicht in Ordnung, sollte etwas erneuert werden, dann musste er das machen. Felix machte das aber gern. Und das nicht nur beruflich, hier kamen auch etliche junge Frauen, die ihm gefielen und die ein wenig oder viel Liebe brauchten, was er ihnen geben konnte.

Nun, die beiden redeten noch viel miteinander. Im Grunde hatten sich beide gern und bisher waren sie immer auf eine gemeinsame Lösung gekommen.

„Oma, mach dir keine Sorgen, wir schaffen das hier schon, es sieht gar nicht schlecht aus", war sein abschließender Satz.

Die Wanderer hatten etwas zu essen und zu trinken mitbekommen, das musste ja sein. Einmal bekommt man beim Wandern Hunger und es ist ein besonderes Erlebnis für die Gäste, wenn sie mitten im Wald das Essen ausbreiten und zulangen können. Das befürwortete auch Felix, sich im Wald einen Platz suchen, sich auf Gras oder einen alten Baumstumpf setzen und dann das lecker gemachte Brot von Helene, der Köchin, genießen.

Am Nachmittag kamen die ersten Gäste zurück. Nach der anstrengenden ersten Hälfte des Tages ruhten sie sich etwas aus oder duschten den Schweiß von ihrem Körper. Anschließend setzten sie sich in den kühlen Schatten oder legten sich in den Liegestuhl und ließen die Sonne ihre Haut bräunen.

Claudia kam mit ihren Wahlleuten recht spät zurück. Sie machte keinen guten Eindruck, irgendetwas schien nicht in ihrem Sinn gelaufen zu sein. Na, Felix würde das schon noch herausfinden. Sie war auch sofort in ihrem Zimmer verschwunden.

Abends sollte es etwas Warmes geben, weil mittags ja nichts gegessen wurde. Als die Gäste zum Essraum gingen, stand er noch draußen vor dem Eingang, völlig in Gedanken, was wohl noch zu tun war.

„Sag mal Felix, was gibt es denn hier noch für interessante Dinge die man machen könnte?", fragte sie plötzlich mit einen reizvollen Lächeln im Gesicht.

Erst war er erschrocken, denn das hatte er nicht erwartet.

„Nanu, Claudia, hat dir der wunderschöne Ausflug nicht gefallen?", wollte er wissen und machte ein teilnahmsvolles trauriges Gesicht.

„Ach, es war schon ganz gut, aber nur laufen, laufen und laufen, das ist nicht mein Ding. Wie gesagt, es war zwar interessant, auch das Gespräch mit den anderen, doch es muss doch noch etwas anderes in der Natur geben, oder?"

„Oh ja, liebe Claudia, ich werde mir etwas überlegen und dir morgen sagen, was du machen kannst. Ist das ein Angebot?"

„Ja, in Ordnung. Dann wollen wir mal essen."

„Sag mal, wenn du willst, kannst du dich auch mit zu mir setzen. Dann können wir vielleicht schon das eine oder andere besprechen."

Er sah sie gespannt und begierig an, sie sah aber auch wieder sehr gut aus. Nicht vornehm wie gestern, sondern sie hatte „Alltagsklamotten" an, aber alles passte zu ihr. Er dachte im Stillen, dass sie immer gut aussehen würde, egal, was sie anhatte. Und ihr Hemd floss über ihren Körper, sodass man die Größe ihrer Brüste nicht erkennen konnte. Sie musste für eine Frau einen verdammt guten Körper haben!

Doch sie sagte, dass der eine Gast ihrer Gruppe ihr noch etwas erzählen wollte über die Wälder der Lüneburger Heide, das wollte sie sich noch anhören. Und schon war sie verschwunden.

Na ja, dachte er, das ist doch schon mal ein guter Beginn.

***

Am nächsten Morgen setzte sich Claudia beim Frühstück zu Felix an den Tisch. Er konnte zwar nicht immer dort sitzen bleiben, weil er doch noch das eine oder andere tun musste, aber er konnte sich mit ihr unterhalten. Und was ihm auffiel, sie war im Gespräch mit ihm gar nicht abweisend. Und außerdem zeigte sie, dass sie ein großes Wissen von allerlei Dingen hatte und sie durchaus gut diskutieren konnte, das freute ihn.

Das Frühstück war zu ende, und er erklärte ihr, was sie machen könnte.

„Nun, ich könnte dir die nächste, etwas größere Stadt zeigen, aber es gibt keine Großstädte. Du kommst ja aus Hamburg, vielleicht willst du das aber auch gar nicht."

„Nein, nein, da hast du recht. Es sollte schon etwas hier Typisches sein."

„Nun, da hätte ich eine Sache, die du noch nicht kennst, aber was für dich sehr interessant wäre. Wir könnten einmal zum Bickbeernpflücken fahren. Ich kenne mich hier natürlich aus und würde dich zu einer Stelle fahren, wo wir sehr viele, recht große Beeren finden. Da könnten wir einige pflücken, sie sind süß und sehr lecker. In meiner Jugend habe ich das häufiger gemacht. Ja, das wäre etwas Besonderes und etwas Typisches für diese Gegend."

„Huch, ja, das hört sich besonders gut an. Ja, in Ordnung, das machen wir. Sagen wir in einer halben Stunde."

„Nicht so stürmisch. Sagen wir in einer Stunde. Wir können mit meinem Auto fahren, das ist für die Gegend hier besser. Ich freue mich schon darauf."

Sie lächelte und gab einen Blick zurück, den er als hinterlistig interpretierte. Er jedoch machte ein ernsthaftes Gesicht, aber im Innern freute er sich wahnsinnig.

***

Zur verabredeten Zeit fuhr Felix mit seinem Land Rover zur Einfahrt des „Heidehofs". Auch Claudia kam und er meinte, er würde nicht richtig sehen. Sie hatte ein leichtes Hemd an, das sie vorn zusammen geknotet hatte, und, er musste innerlich den Kopf schütteln, dann sah er nur ihre superkurzen Shorts.

Sie lachte: „Na, dann kann's ja losgehen!"

„Sag mal, willst du nicht eine längere Hose anziehen, ich meine, so eine normale?", fragte er sie.

„Ach, lass mal, das ist schon gut so. Dann starte mal!"

Nun gut, wenn sie das meinte! Und er fuhr los, die schmale Straße entlang und später die Asphaltstraße. Er stellte das Radio mit guter Musik ein und beide versuchten, zu singen. Na, das konnte ein schöner Tag werden, dachte Felix.

Nach einiger Zeit versuchte er es das erste Mal. Beim Schalten ergriff er nicht den Schaltknüppel, sondern fasste an ihren linken Oberschenkel. Der hatte ihn schon die ganze Zeit sehr animierend angeguckt. Doch sie zuckte nicht zusammen und sagte auch nichts, sie hatte den Kopf nach hinten gelehnt und fing an zu lächeln.

„Du hast einen schöne, weiche Haut", grinste er sie an.

„Ich hätte dich gehauen, wenn du was anderes gesagt hättest", antwortete sie.

„Kannst du auch so gut küssen, wie es deinem Körper entspricht?", wollte er weiter wissen.

„Versuch's doch einfach!"

Und er bremste und fuhr rechts an den Straßenrand, es war ja kein weiteres Auto zu sehen. Dann wendete er sich ihr zu, beide Münder trafen sich. Zuerst war es nur ein flüchtiger Kuss, dann aber war es ein heftiges Verlangen der Beiden. Es trafen sich nicht nur die Lippen, ihre Zungen gingen in den Mund des anderen, es war eine wilde Tat.

„Sag jetzt nicht, dass ich ganz gut küsse", warnte sie.

„Nein", lachte er, „es war der Himmel auf Erden!"

Schließlich fuhr er weiter. Zur Seite guckend sah er, dass sie immer wieder in sich hineinlächelte. Vielleicht ist sie ja eine ganz gerissene Frau!

Weit hatte er nicht mehr zu fahren. Er kannte den Weg gut. Den Waldweg rechts hinein, drei Kilometer geradeaus und dann links. Schon konnte er die Bickbeernbüsche sehen.

„Oh schau mal, hier gibt es ja Blaubeeren!", rief sie laut.

„Mäuschen, wir hier sagen Bickbeern statt Blaubeeren. Und jetzt geht es los, mal sehen, wer den Topf zuerst voll hat?", lachte er.

Claudia war zwar ein wenig enttäuscht, doch dann band sie sich den Topf um und beide gingen zu den Büschen. Und tatsächlich, hier wuchsen viele Früchte und sie waren recht groß.

„Du darfst sie natürlich auch essen, sie schmecken süß und ganz lecker!"

Es wurde gesammelt, aber dabei konnte man natürlich erzählen. Er dachte an seine Kindheit und sagte ihr, dass er damals schon früh aufstehen musste, und dann musste gesammelt werden. Eimerweise hatte man die Beeren nach Hause gebracht. Sie wurden verkauft oder es wurde Marmelade gekocht, die auch verkauft wurde.

Claudia musste darüber lachen, aber sie zog den Schluss, dass es wohl eine ganz schöne Plackerei gewesen sein musste.

Natürlich wurde nicht nur ins Töpfchen gesammelt, sondern viele Beeren kamen gleich in den Mund. Felix sagte ihr nämlich, dass Früchte am besten schmecken, wenn man sie pflückt und dann in den Mund schiebt. Das musste natürlich geprüft werden -- und es stimmte. Aber trotz des vielen Essens war der Topf bald voll.

„Komm, wir machen eine Pause!", meinte Felix und sie gingen zu einem Stück Rasen.

Und eine Eiche spendete ihnen den gewünschten Schatten. Sie setzten sich also gemütlich darunter und Claudia genoss diese Möglichkeit der Entspannung.

„Weißt du, Claudia, was das Unangenehmste beim Blaubeerpflücken ist?"

„Nee, das weiß ich nicht."

„Die Zecken, ja die Zecken, diese verdammten, fiesen Insekten."

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