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Was eine Frau unbedingt braucht.

Geschichte Info
Sandra stellt sich ihren Sehnsüchten.
4.9k Wörter
4.44
18.2k
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___________________________

Wie hatte sie nur in eine derartige Situation kommen können? Sandra schüttelte innerlich den Kopf als sie dem Hotelpagen zurück ins Hotelzimmer folgte. Dieser verdammte Pelzmantel war schuld...

Sie erinnerte sich, wie sie ihn vor drei Monaten von ihrer Tante Anneliese geschenkt bekommen hatte, als sie diese zum Geburtstag besucht hatte.

„Sandra, Liebes", hatte Tante Anneliese ihr damals erklärt, „Geld brauchst du wohl nicht, dein Mann verdient gut. Aber nimm diesen Mantel! Ich trage ihn ohnehin nicht mehr. Betrachte ihn als eine Art vorzeitige Erbschaft. Irgendwann kannst du ihn sicher noch einmal brauchen."

„Aber Anneliese, wer, Bitteschön, trägt denn heute noch Pelzmäntel?", hatte sie geantwortet. „Das ist wirklich echt altmodisch. Außerdem rücken einem heute sofort die Anhänger von PETA auf den Pelz."

Ihre Tante war die Zwillingsschwester ihrer Mutter. Sie war eine etwas geheimnisvolle Person, über deren Vergangenheit in der Familie nur hinter vorgehaltener Hand gesprochen wurde. Sandra fühlte sich seit Kindertagen, vielleicht gerade aus diesem Grund, auf ganz besondere Weise zu ihr hingezogen.

„Liebes, die Zeiten ändern sich wieder, glaube mir! Ich habe so vieles kommen und gehen sehen. Für mich gibt es nur wenige Dinge die eine Frau unter allen Umständen braucht: einen Pelzmantel... den Willen sich dem Leben hinzugeben - und einen Mann, dem sie sich unterwerfen kann."

Das Wetter an Tante Annelieses Geburtstag hätte damals nicht schöner sein können. Das Licht strahlte kalt und eisklar wie ein Diamant. Sandra trug ein elegantes Kleid, das sie sich einmal für ein Fest in der Firma gekauft hatte, in der ihr Mann als Prokurist arbeitete. Sie hatte sich vorgenommen an diesem Tag ein bisschen länger als sonst zu bleiben. Anneliese freute sich immer, wenn sie Besuch bekam. Das kam selten vor, seit dem Tod von Sandras Mutter. Ihre Mutter hatte Tante Anneliese früher immer nur aus Pflichtgefühl besucht, nie aus Sympathie. Nachdem Sandra das Kaffeegeschirr abgeräumt hatte, holte sie, auf Bitten ihrer Tante, eine Flasche Champagner aus dem Kühlschrank.

„Prost, Kindchen, eine Reminiszenz an vergangene Zeiten. Gibst du mir mal die Zigaretten?"

„Hä? Seit wann rauchst du? Wäre es nicht besser...", Sandra biss sich auf die Zunge, sie wollte nicht den Oberlehrer spielen.

„Weißt du, Kind, ich rauche seit ich siebzehn war und es hat mir immer Spaß gemacht. Irgendwann haben die Ärzte mir geraten damit aufzuhören und ich habe ihren Rat befolgt. Jetzt bin ich vierundachtzig. Meinst du, dass es da auf einen Monat mehr oder weniger Leben noch ankäme?"

„O ja, für mich schon", flüsterte Sandra. „Du bist doch die Einzige, die ich noch habe, seit Mutter tot ist."

Tante Anneliese legte ihre kleine, runzlige, aber überaus gepflegten Hände auf Sandras glatten, braunen Handrücken und tätschelte ihn sacht.

„Ja, deine Mutter. Sie wollte immer nur das Beste für dich. Dabei hatte sie davon überhaupt keine Ahnung. Sie hat mich nie gemocht, kleinbürgerlich wie sie nun mal war. Wir waren bestimmt die unterschiedlichsten eineiigen Zwillinge in der Geschichte der Menschheit. Und wenn ich an meine Schwester denke, so besaß sie oft nicht den geringsten Krümel Verständnis oder Einfühlungsvermögen. Deine Eltern haben über mich immer die Nase gerümpft und sich über meine Vergangenheit mokiert. Ich durfte kaum mit dir reden. Ich solle dich nicht verderben, haben sie immer gesagt. Dabei bist du etwas Besonderes. Schade, dass du in die Fußstapfen deiner Mutter getreten bist und diesen langweiligen Spießer Dirk geheiratet hast."

„Aber Tante Anneliese...", Sandra wollte das Gesicht wahren und aufbegehren. Doch die alte Dame sprach schon weiter.

„Verzeih mir die ehrlichen Worte, Kindchen. Du weißt, dass sie wahr sind. Oder?" Die Frage blieb unbeantwortet in der Luft hängen. „Meine irdischen Tage sind bald gezählt. Da lügt man nicht mehr. Ich will ja in den Himmel kommen." Tante Anneliese kicherte, „Auf jeden Fall kann ich dem lieben Gott so viele Geschichten erzählen, dass er vergisst mich in die Hölle zu schicken." Ein Schmunzeln huschte über ihr Gesicht. „Reich mir mal die Fotoalben herüber. Wenn du möchtest, erzähle ich dir jetzt ein paar Storys über mich, die du noch nicht kennst. So sagt man doch heute, nicht wahr?"

Es wurde ein langer Nachmittag. Sandra erfuhr Dinge über ihre Tante, die sie nie vermutet hätte. Die Erzählungen schienen irgendetwas in ihr berührt und angestoßen zu haben.

Als Sandra endlich nach Hause kam, saß Dirk schon im Wohnzimmer und wartete auf sie.

„Was hast du denn so lange bei deiner komischen Tante gemacht?"

Sandra erwiderte ein paar belanglosen Sätzen, obwohl ihr Kopfkino von den aufregenden Bildern, die die Geschichten ihrer Tante ausgelöst hatten, gehörig Kapriolen schlug.

Wie hatte es Tante Anneliese ausgedrückt? Sie hätte einfach nur gelebt, verliebt in das Leben, ohne Kompromisse versucht sie selbst zu sein, authentisch, und sich selbst treu zu sein. Davon konnte sie Dirk natürlich nichts erzählen. Sein Verständnis für solche Extravaganzen hielt sich in Grenzen.

Das Glänzen in ihren Augen schien ihm allerdings zu gefallen. Später im Bett schob er sich an sie heran, legte eine Hand auf ihre Brust und küsste sie erregt auf den Mund. Dann war alles so wie immer. Sandra täuschte eine gewisse Beteiligung vor, während Dirk sich auf und ab bewegte. Nach ein paar Minuten entlud er sich mit lautem Stöhnen. Sie tauschten noch ein paar flüchtige Zärtlichkeiten, kurz darauf schlief ihr Mann ein.

Hatte sie es je gemocht wie sie sich liebten? Oder war der Sex mit Dirk früher besser gewesen?

Wo war die Liebe geblieben, wo die Leidenschaft? Oder hatte sie sich das alles nur eingebildet?

„Ach Kindchen, mach es dir nicht so schwer", hätte Tante Anneliese auf ihre Fragen sicherlich geantwortet, „Ergreife deine Chancen und genieße das Leben."

Mit den Gedanken an das aufregende Leben ihrer Tante war sie eingeschlafen.

Am folgenden Tag hatte sie den Entschluss gefasst, etwas zu verändern.

Ihr war klar, dass der Mantel gereinigt und aufgearbeitet werden musste. Sie hatte den Pelzmantel eingepackt und war in die Düsseldorfer Innenstadt zu einem Kürschner gefahren. Eine Stunde später stand sie in dem eleganten Pelzgeschäft auf der Kö. In einigen Wochen wäre der Mantel wie neu, versicherte man ihr dort. Sie hatte sich anschließend noch die Zeit genommen, ein wenig bummeln zu gehen. Wie wäre es, hinter der netten, adretten, bodenständigen Sandra eine andere, schillernde, abenteuerlustige auferstehen zu lassen? Sie kaufte sich ein paar sündhaft teure Dessous und ein Nichts aus schwarzer Spitze. Schwarze High Heels von Christian Louboutin mit zehn Zentimeter hohen Absätzen leistete sie sich auch noch. Dann war sie nach Herten zurückgefahren.

Genau zwei Monate später nahm sie auf der Kö einen Kleidersack entgegen. Er war so elegant und schick, wie ein Kleidersack nur sein konnte. „Möchten sie den Mantel nicht anprobieren, gnädige Frau?" Der Verkäufer schaute zweifelnd.

„Danke. Ich möchte mich gern überraschen lassen. Außerdem habe ich volles Vertrauen in ihre Fähigkeiten", flötete Sandra liebenswürdig.

„Vielen Dank, für ihr Vertrauen, gnädige Frau. Selbstverständlich können sie sich für etwaige Änderungen jederzeit an uns wenden." Dann trug er ihr die silbergraue Hülle zum Auto, das sie selbstbewusst direkt vor dem Geschäft geparkt hatte.

Zuhause angekommen, marschierte Sandra mit dem Kleidersack sofort ins Schlafzimmer. Sie konnte kaum erwarten den Inhalt in Augenschein zu nehmen. Der Reißverschluss glitt auseinander und der aufgearbeitete Mantel bauschte sich ihr entgegen. Der Kürschner hatte ganze Arbeit geleistet. Der Pelz leuchtete in einem wunderbaren Kastanienton und schon bei der ersten Berührung spürte sie die neue Schmiegsamkeit.

Mit schnellem Griff entfernte sie die Hülle und hielt den Pelz in den Händen. Ja, genau so hatte sie sich das Ergebnis vorgestellt. Sandra zog sich aus, Hose, Bluse, Unterwäsche. Sie wollte das seidig kühle Futter auf ihrer Haut spüren, den zarten Flaum des Kragens an ihrem Hals.

Ein Blick in den Spiegel offenbarte ihr eine völlig neue Frau, verführerisch, mit glänzenden Augen und sinnlichen Lippen. Dann schlüpfte sie schnell noch in die neuen Louboutins und blickte sich genauer an. Der Mantel schmiegte sich an ihren Körper. Halb geöffnet ließ er den Ansatz ihrer Brüste sehen, die sanfte Wölbung ihres Bauches und die dunklen Härchen ihrer Scham. Das, was sie sonst immer als leicht zu rund empfand, was ihr viel zu sehr nach Rubens als nach „Vogue" aussah, war nun genau richtig.

Sie schob den Pelz ein wenig auseinander. Durch die hohen Absätze wirkten ihre Beine länger und schlanker. Sandra reckte sich. Okay, ihre Brüste waren nicht mehr ganz so straff wie früher, aber immer noch wohlgeformt. Der Bauch war glatt. Umrahmt vom Pelz, schimmerte ihre Haut wie Perlmutt und die kleinen Unregelmäßigkeiten fielen kaum auf. Sandra fühlte sich attraktiv und wunderschön, wie schon lange nicht mehr.

In diesem Moment klingelte es. Wie in Trance ging sie zur Haustür, nackt, nur mit Pelz und Pumps bekleidet. Der Postbote stand vor der Tür. Das Erstaunen in seinen Augen verwandelte sich in Sekundenschnelle in Gier. Sandra sah wie er schluckte. Seine Hände zitterten, als er ihr ein Päckchen in die Hand drückte. Nein, das Klischee zu erfüllen und den Postboten zu verführen, daran hatte sie kein Interesse. Sandra wollte auf einer anderen Bühne auftreten. Sie wollte sich selbst überraschen und irgendetwas verrücktes tun.

Drei Wochen lang rang sie mit sich und wusste nicht, ob sie den Mut aufbringen würde zu tun, was ihr Kopfkino ihr bildhaft anregend in ihre Gedanken zauberte. Dann unternahm an einem kalten, trüben Märztag, der das Tragen eines Pelzmantels durchaus rechtfertigte „ihren" Ausflug.

Als sie am späten Nachmittag die Kö entlang schlenderte, sah sie mehrere Damen im Pelz. Doch sie war vermutlich die Einzige, die darunter nur ein bisschen Spitze und ein Paar seidenglatte Strümpfe trug. Dieses Gefühl machte sie völlig high. Einen Moment lang erfüllte sie die Angst, ausgerechnet jetzt eine Bekannte zu treffen. Doch die Sorge verflog, als sie ihr Spiegelbild in einer Schaufensterscheibe sah. In dem luxuriösen Mantel sah sie völlig anders aus, sie erkannte sich selbst kaum wieder.

Düsseldorfs Flaniermeile belebte sich. Unter die Touristen aus anderen Ländern mischten sich ältere, meist deutsche Paare, teuer, aber geschmacklos gekleidet und von Eleganz so weit entfernt, wie Pluto von der Sonne. Sandra war immer wieder erstaunt, wie schlecht gekleidet vor allem deutsche Frauen in der Regel waren. Shirt, Schlabberpulli und Jeans, alles möglichst unisex und mit Designerlogo, schien für viele das uniforme Nonplusultra der Mode zu sein - seit Jahren.

Allmählich kamen auch die Geschäftsleute aus den umliegenden Firmen und Banken. Teures Aftershave streifte Sandras Nase. Feinste Lederaktentaschen glänzten im Licht der Straßenbeleuchtung. Aus den Augenwinkeln fing Sandra bewundernde und auch begehrliche Blicke auf. Genau das hatte sie beabsichtigt.

Sie spazierte bis zum Ende der Kö, dort wo die großen Stadthäuser mit den teuren Geschäften in den Hofgarten münden. Der sah an diesem dunklen Märznachmittag wenig einladend aus. Also wandte sie sich nach links zum Hotel Breidenbacher Hof. Genau dort würde sie sich gleich in einen der herrlich bequemen Sessel der Lounge fallen lassen, die Beine ins rechte Licht rücken und an einem Glas Champagner nippen. Tante Anneliese würde das sicherlich gefallen.

Fast alle Tische in der Bar waren besetzt. Sandra fand nur noch ein kleines Zweiertischchen nahe der Treppe. Den Pelz konnte sie natürlich nicht ablegen. Sie kicherte bei der Vorstellung. Aber warum eigentlich nicht? Ein kleiner Skandal würde diese langweilige Gesellschaft mal richtig auf Trab bringen. Aber sie beherrschte sich. Schließlich lag ihr weder an einem Hausverbot, noch daran, morgen in der Lokalpresse zu erscheinen und Dirk alles erklären zu müssen.

Lächelnd schlürfte sie ein Schlückchen Champagner. Genau in diesem Moment beschlich sie das Gefühl sehr genau beobachtet zu werden. Wurde sie doch von Freunden erkannt? Unauffällig schaute sie sich in der Lounge um. An den Nebentischen saßen nur Menschen, die sie noch nie gesehen hatte. Vorsichtig wanderten ihre Augen ein Stückchen weiter nach hinten. Da entdeckte sie das Augenpaar, das sie unablässig musterte. Es gehörte zu einem Herrn mittleren Alters, der sie einfach nur betrachtete, nicht flirtend und nicht provozierend, sondern einfach nur wie einen schönen Gegenstand, von dem man die Augen nicht lassen kann.

Sandra wurde plötzlich heiß. Die Intensität des Blicks machte sie unruhig. Sie stand auf und ging zur Toilette. Wenigstens die Hände wollte sie unter kühles Wasser halten, wenn sie den warmen Pelz schon anbehalten musste. Als sie schließlich zur Lounge zurückging, kam ihr der Mann entgegen. Sandra sah ein, dass sie der Begegnung nicht ausweichen konnte. Wie von Magneten angezogen, blieben sie voreinander stehen.

„Du bist sehr schön." Der Mann sprach mit einem Akzent, den Sandra nicht einordnen konnte. „Ich will dich kennenlernen. Morgen?"

„Nein, morgen nicht. Nächste Woche Donnerstag, vier Uhr", kam die Antwort Sandra wie von selbst über die Lippen. Der Mann lächelte und schüttelte den Kopf.

„Nein, morgen! Oder gar nicht. Vier Uhr, hier. Und verspäte dich nicht!"

Dann hob er blitzschnell die linke Hand, umfasste ihren Hals und zwang sie, ihm in die Augen zu blicken. Sie konnte ihren Blick erst abwenden, als sein Griff sich löste und er mit den Fingerspitzen ihren Hals genau dort umkreiste, wo der Pelz sich an ihre Haut schmiegte. Sandra erschauerte. Der Mann murmelte etwas Unverständliches. Dann trat er zur Seite und gab ihr den Weg frei. Sandra versuchte so gelassen wie möglich davon zu schreiten. Doch als sie meinte außer Sichtweite zu sein, raffte sie ihren Mantel fester und rannte zum Auto, so gut es ihre High Heels zuließen. Erst dort fiel ihr ein, dass sie völlig vergessen hatte ihren Champagner zu bezahlen.

Zuhause zog sie sich schnell um. Was um Gottes-Willen war da vorhin nur mit ihr passiert? Sie hatte sich mit einem fremden Mann verabredet ohne auch nur seinen Namen zu kennen, noch dazu in einem Hotel. Sandra erinnerte sich an seine Augen. Sie waren dunkelbraun, kein warmes Braun, sondern ein glimmendes Kohledunkel. Seine Stimme passte zu diesen Augen, genauso dunkel und klar. Und er trug teure Kleidung. So teuer, dass sie diskret wirkte. Während sie in den Rock stieg, bemerkte sie, wie feucht sie war.

Als Dirk in der Nacht mit ihr schlief, verspürte sie einen so starken Widerwillen gegen ihn wie nie zuvor. Sie hätte ihn am liebsten angeschrien, dass er sein unerotisches Getue endlich lassen solle. Aber sie beherrschte sich, wollte vernünftig sein. Sie nahm sich fest vor nicht zu dieser Verabredung zu gehen.

Doch am Morgen waren ihre Vorsätze verblasst. Sie konnte nicht anders und machte sich sorgfältig zurecht. Der Pelzmantel verwandelte sie in die Sandra, die auszog ihre Lust neu zu entdecken. Ihr kaum verhüllter Körper unter dem weichen, schmiegsamen Fell triumphierte über alle Bedenken des Kopfes.

Überpünktlich erreichte sie das Hotel. Zu früh wollte sie jedoch auf keinen Fall erscheinen. Sie wartete im Auto. Zehn nach vier kam sie ins Hotel. Der Fremde war nicht zu sehen. Die Lounge wollte sie nicht betreten, aufgrund der unbezahlten Zeche vom Vortag. Sandra schlenderte betont gleichgültig zu einem Ständer mit Zeitschriften und entnahm sich ein Exemplar. Während sie darin blätterte, musterte sie unauffällig die Hotelhalle. Der Mann war nicht da. Enttäuscht, aber irgendwie auch eine Spur erleichtert, wollte sie das Hotel wieder verlassen.

„Sind die Deutschen nicht eigentlich die personifizierte Pünktlichkeit? Oder dachtest du, dass ich auf dich warte?" Sandra fuhr herum.

„Natürlich dachte ich das."

Der Mann lachte amüsiert. Dann sagte er, „Komm"!, unmissverständlich und unausweichlich und ging los, ohne sich noch einmal umzusehen. Während sie ihm folgte, spürte sie den prickelnden Reiz des Verbotenen. Der Fremde führte sie in ein luxuriös ausgestattetes Zimmer. Es war so aufgeräumt, dass es unbewohnt wirkte.

„Was möchtest du trinken? Champagner, einen Cocktail. Cognac...?" Sie überlegte kurz. Nein, jetzt nur keinen Alkohol, deshalb entschied sie sich für Kaffee.

„Kaffee also." Der Mann lachte wieder dieses spöttische Lachen. Er zog ein Handy aus der Tasche und telefonierte. Sandra fühlte sich plötzlich unbehaglich. Ihr Pelz und die ganze frivole Aufmachung passten nicht in diesen unpersönlichen Raum, der keinerlei Auskunft über seinen Bewohner preisgab. Am liebsten wäre sie gegangen. Der Fremde schien ihre Verstimmung zu spüren.

„Was ist los? Wenn du möchtest, trinken wir zusammen Kaffee. Du kannst mir etwas erzählen oder mir einfach aus der Zeitung vorlesen. Einverstanden?" Diesmal musste Sandra lachen.

„Warum lachst du?"

„Das passt nicht zu dir. Du bist kein Kätzchen, das mit Sheba gefüttert werden möchte. Eher ein Löwe, der ein Tier reißt, wenn er hungrig ist."

„Hmm, soll ich das als Kompliment auffassen?"

Sandra biss sich auf die Zunge. Das war ihr einfach so heraus gerutscht. Seine Augen funkelten jetzt tatsächlich wie die eines Raubtiers, auf jeden Fall nicht mehr belustigt oder spöttisch.

Das Gespräch wurde durch die Ankunft des Zimmerkellners unterbrochen. Er brachte Kaffee und Gebäck und arrangiert alles auf dem Tischchen vor der Sitzgruppe. Kaffeeduft durchzog den Raum. Der Fremde war nun ganz Gastgeber, er bediente Sandra, fütterte sie fast. Dabei sah er sie an, ebenso bewundernd wie besitzergreifend. Die seltsame Magie der ersten Begegnung stellte sich wieder ein. Sandra kuschelte sich in die Sofaecke. Dem Fremden gegenüber gab sie sich gelöst, doch ihre innere Spannung wuchs von Sekunde zu Sekunde. Ihr war so heiß geworden, dass sie die beiden obersten Knöpfe ihres Mantels öffnen musste.

Der Mann stand plötzlich hinter ihr, seine Hände glitten blitzschnell in ihren Ausschnitt. Er griff ihre Brüste und knetete sie, fest, beinahe brutal. Er tat ihr weh.

Gleichzeitig erfüllte sie plötzlich ein erregendes Gefühl des Ausgeliefertseins an diesen Fremden, der alle anderen Gedanken zu lähmen schien. Sie wollte mehr von diesem Schmerz und öffnete selbst ihren Mantel. Das weiche Fell glitt zur Seite. Die Hände, die ihr Fleisch kneteten, waren auf einmal überall. Mit einem einzigen Ruck zerriss er das bisschen Wäsche und fegten die Stofffetzen auf den Boden. Auf ihrer Haut sah Sandra rote Flecken vom Druck seiner Hände.

Mit einem Schritt kam der Mann um das Sofa und stellte sich vor ihr auf. Mit seinem Blick hielt er sie gefangen. Er knöpfte sein Hemd auf, blitzschnell und akkurat. Sandra sah bräunliche Haut, registrierte einen schlanken, fast mageren Oberkörper. Mit einer raschen Bewegung streifte er Hose, Slip und Strümpfe ab. Sandra erschauerte und fühlte ihre erregte Nässe zwischen den Schenkeln. Sie schloss die Augen, um nicht gierig auf diesen gutgeformten Körper vor ihr zu starren, nicht auf den erigierten, mächtigen Schwanz, der sich ihr da entgegen hob. Dabei verlangte sie es so sehr danach, seine Haut dort zu küssen und den glitzernden Tropfen von der Spitze der Eichel zu lecken.

Der Fremde schien ihre Gedanken erraten zu haben. Fordernd presste er seinen Schwanz an ihre Lippen und hielt plötzlich inne, als sie ihm breitwillig Zugang gewährte, gerade so, als hätte er mit ihrem Widerstand gerechnet und nicht mit ihrer Bereitschaft. Und wie Sandra bereit war. Sie wollte, dass er von ihr Besitz ergriff. Mit ihrem Mund umschloss sie seinen Schwanz. Sie saugte und lutschte ganz sacht und sog dabei seinen Geruch nach Männlichkeit tief ein. Dieser Duft berauschte sie. Mit ihrer Zunge begab sie sich auf Wanderschaft. Ihre Lippen schritten die Länge seines Gliedes ab, maßen dessen Umfang. Ganz tief ließ sie ihn Platz haben in ihrem Mund. Sie nahm ihre Hände zu Hilfe, streichelte seine Hoden. Sie erkundete seine sensibelste Stelle und massierte sie immer wieder mit dem sanften Druck ihrer Zungenspitze. Der Mann stieß plötzlich einen seltsamen Gurgellaut aus, der in einem unterdrückten Stöhnen abbrach und stieß sie zurück. Irritiert zog sich Sandra zurück, nicht ohne noch einen Blick auf den aufgerichteten dunkelrot glänzenden Schwanz zu werfen.

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