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Wie man gute Geschichten schreibt

Geschichte Info
20 Tipps für das Gelingen eines guten Textes.
3.6k Wörter
4.65
13.8k
2
Geschichte hat keine Tags

Teil 1 der 2 teiligen Serie

Aktualisiert 06/09/2023
Erstellt 11/21/2019
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swriter
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Copyright by swriter Nov 2019

Jetzt werden einige von euch sicher sagen: „Der swriter will Tipps zum Schreiben einer guten Geschichte geben ...? Der kann es doch selber nicht."

Je nachdem, welche Maßstäbe man anlegt, stimmt das. Allerdings ist der swriter kein professioneller Autor, der mit dem Schreiben seinen Lebensunterhalt verdient. Er ist ein schlichter Hobby-Autor, der Gefallen daran findet, seine Fantasien aufzuschreiben und mit seinen Lesern hier auf dieser Plattform zu teilen.

Braucht man meine Tipps? Bestimmt nicht. Und es gibt sicherlich den ein oder anderen Ratgeber anderer Autoren, an dem man sich orientieren kann. Nichtsdestotrotz schreibe ich einfach mal auf, was ich beim Schreiben von Texten für sinnvoll und nützlich halte. Sollte ein neuer oder angehender Autor etwas damit anfangen können, hat sich der Aufwand ja bereits gelohnt.

Zunächst einige Informationen zu meiner Person. Also zu swriter, nicht zu dem Menschen in der realen Welt, der sich dieses Künstlernamens bedient hat:

Ich habe 2005 meine erste Geschichte geschrieben. Diese ist so schlecht geworden, dass ich sie ruhigen Gewissens nicht veröffentlichen kann. Aber ich hatte Spaß und Freude am Aufschreiben erotischer bis aufgeilender Texte, daher folgten weitere (die aber auch viel zu schlecht sind, um veröffentlicht zu werden). Es macht einfach Spaß, seine Gedanken herumfliegen zu lassen, sich Szenarien auszudenken und Erlebnisse niederzuschreiben, die man aus eigener Wahrnehmung nicht erlebt hat. Ja ... 95 % der Dinge, die ich in meinen Geschichten erzähle, habe ich nicht selber erlebt und bin mir auch nicht sicher, ob ich sie jemals erleben will. Das Schreiben erotischer Geschichten ist allerdings eine prima Möglichkeit, seine Fantasie anzukurbeln und Szenarien aufzumalen, die interessant und unterhaltsam und nicht minder anregend sind. Im Laufe der Jahre habe ich weitere Geschichten geschrieben, die ich allerdings mit niemandem geteilt habe. Erst 2013 habe ich den Schritt zu Literotica gewagt, da ich wissen wollte, was man von meinen Geschichten hält.

Und jetzt kommen wir zu einem wichtigen Punkt: Die Anonymität des Internets veranlasst Leser und Kritiker mitunter schonungslos ihre Meinung mitzuteilen, nicht selten schlägt die Kritik tief unter der Gürtellinie ein. Diese Kritiken, berechtigt und überzogen, muss man aushalten können. Ich behaupte, dass mir in meinem ersten Jahr so viel Gegenwind entgegengeströmt ist, dass ein ganzes Dutzend Autoren hätten umfallen können. Doch statt frustriert hinzuschmeißen, habe ich mich den Kritiken gestellt, habe mir Wortgefechte mit Kritikern und swriter-Hassern geliefert und einfach weiter gemacht. Bis heute sind über 500 Texte entstanden, von denen ich etwas mehr als die Hälfte hier auf Literotica veröffentlicht habe.

Aktuell lege ich eine schriftstellerische Schaffenspause ein. Seit einigen Monaten habe ich nichts Neues mehr geschrieben und es steht in den Sternen, wann ich wieder Lust bekomme, erotische Gedanken zu Papier zu bringen. Vielleicht dient diese kleine Anleitung ja dazu, dass ein neuer swriter das Rampenlicht erblickt und dass ein noch unbekannter Autor die Bühne der erotischen Literatur betritt.

Nun möchte ich aber ein wenig konkreter werden, denn es geht ja darum, eine gute Geschichte zu schreiben. Es sollten beim angehenden Autor natürlich gewisse Grundlagen für das Schreiben vorhanden sein. Wenn ich mit deutscher Schriftsprache so gar nichts am Hut habe, fehlt das Fundament, auf das meine Texte fußen sollen. Grundschulabbrecher und Nicht-Deutsch-Muttersprachler haben es ganz bestimmt schwerer als jene, die sich in der deutschen Sprache zu Hause fühlen, und es stellt sich die Frage, ob man es nicht besser beim Lesen von Geschichten anderer Autoren belassen sollte, statt sich mit hingestammelten Satzfetzen zu blamieren. Wer aber diese Grundlagen mitbringt, kann sich aufmachen, meine kleinen Tipps zu studieren.

1. Nicht jeder Text muss veröffentlicht werden

Ich kann verstehen, wenn Autoren neugierig sind und wissen wollen, ob ihre Geschichten bei den Lesern ankommen. Leider dürfte der erste Versuch, einen längeren Text zu schreiben, in die Hose gehen. Wenn man nicht gerade beruflich mit dem regelmäßigen Schreiben von Texten zu tun hat, wird der erste Wurf aller Wahrscheinlichkeit nach nicht gelingen. Ich empfehle, den Text eine Weile liegenzulassen. Dann noch einmal drüber lesen, Fehler korrigieren, sich fragen, ob ein Leser die Gedankengänge des Autors nachvollziehen kann. Habe ich wirklich das hingeschrieben, was ich ausdrücken möchte oder befindet sich das meiste noch in meinen Hirnwindungen und ich habe vergessen, es aufzuschreiben? Schreibt noch eine Geschichte und lasst auch diese liegen. Und noch eine. Und habt ihr dann eine schöne Auswahl an Storys zusammen, entscheidet euch für die Beste und veröffentlicht nur diese. Sollte es zu diesem Text Meinungen oder sogar konstruktives Feedback geben, könnt ihr dieses bei den anderen Geschichten umsetzen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass sich nicht jede Geschichte für ein breites Publikum eignet. Wenn ihr nicht selber hundertprozentig zufrieden mit der Story seid, verzichtet auf eine Veröffentlichung.

2. Dialoge machen die Geschichte lebendig

Früher habe ich etliche Geschichten ohne Dialoge fabriziert. Ich fand es damals mühevoll, ständig die Gänsefüßchen zu setzen, das Schreiben mit indirekter Rede ging lockerer von der Hand. Im Nachhinein betrachtet ist das Blödsinn. Dialoge machen einen Text lebendig, man taucht als Leser in die Geschichte ein, erlebt die Protagonisten hautnah. Indirekte Rede kann auch so heruntergeschrieben sein, dass es sich einfach kompliziert und ungelenk anhört, also besser so wenig wie möglich Gebrauch von ihr machen.

Der korrekte Aufbau der Dialogsätze sieht so aus:

„Du hast einen geilen Schwanz", lobte sie.

Oder

Sie lobte: „Du hast einen geilen Schwanz."

Bei Variante Eins gehört das Komma hinter das Anführungszeichen. Ein Punkt am Ende des Satzes entfällt. Wird der Satz jedoch mit einem Fragezeichen oder Ausrufezeichen beendet, gehört das dahin.

Wenn zwei Personen sich unterhalten, muss man nicht hinter jeden Satz schreiben, wer spricht. Das ergibt sich aus dem Zusammenhang. Also nicht:

„Ich liebe dich", sagte Susi.

„Ich liebe dich auch", antwortete Peter.

„Ich habe dich lieber als du mich", meinte Susi.

„Ich glaube, ich habe dich doch lieber", behauptete Peter.

Abgesehen davon, dass dieser Dialog recht bescheuert ist, wirken die Namenszuordnungen der Dialoge total überzogen.

3. Keine Endlossätze oder Nebensatzchaos

Ein stadtbekannter Kritiker hat es sich zur Angewohnheit gemacht, ellenlange Sätze in seinen Kommentaren zu formulieren, bis niemand am Ende des Satzes wusste, was er am Anfang geschrieben hat. So etwas sollte es in einer Geschichte nicht geben. Nicht zu lange Satzungetüme, die sich über ganze Absätze erstrecken und die dem Leser vollste Konzentration und Leidensfähigkeit abverlangen. Besser überschaubare und verständliche Sätze von mittlerer Länge bevorzugen. Dabei möglichst auf unnötige Nebensätze verzichten.

Also nicht so:

Er sah, dass sie ins Zimmer kam, das an den Flur anschloss, nachdem sie die Küche mit einem Getränk in der Hand verlassen hatte, das sie zuvor aus dem Kühlschrank genommen hatte, der die Flüssigkeit auf eine angenehme Trinktemperatur heruntergekühlt hatte, und kam auf ihn zu, der bereits sehnsüchtig auf sie wartete, da er schlimme Dinge mit ihr tun wollte.

Wie oft muss man diesen Satz lesen, um ihn zu verstehen?

4. Schreibt über Dinge, die ihr selber erlebt habt

Natürlich kann man direkt in die Vollen gehen und eine geile Geschichte schreiben, in der es oral, vaginal und anal zugeht, die Protagonisten ausgepeitscht und gefesselt werden oder sich wildem Rudelbumsen hingeben. Möglicherweise hat man viele Ideen, die man allesamt in die erste Geschichte pressen möchte. Besser wäre es vielleicht, sich auf eine einzige Szene zu beschränken, in der gar nicht mal so viel passiert. Am besten schreibt man über ein reales Erlebnis. Vielleicht über den letzten Sex mit einem Partner. Ihr werdet feststellen, dass es gar nicht so einfach ist, die Erinnerungen an dieses Ereignis in Worte zu fassen. Wenn diese Szene dann „im Kasten" ist, könnt ihr eine kleine Rahmenhandlung skizzieren, denn natürlich wollen die Leser eine Geschichte lesen und nicht nur eine Aneinanderreihung von Bumsszenen.

5. Sexszenen nicht übertrieben darstellen

Man liest immer wieder von Monsterschwänzen, die entweder vom Durchmesser oder von der Länge ein Fall für das Guinness-Buch der Rekorde darstellen. Auch Monstertitten gehören nicht zwingend in einen erotischen Text. Warum müssen es die Protagonisten drei Mal innerhalb einer Stunde miteinander treiben? Warum praktizieren sie knapp ein Drittel des gesamten Kamasutras beim ersten Sextreffen? Weniger ist manchmal mehr und wirkt auch authentischer. Natürlich mag es Menschen geben, die ihren Partner so lieb haben, dass sie die Finger nicht von ihm lassen können, aber realistischer wirkt die Beschreibung einer erotischen Situation ohne die Skizzierung von Höchstleistungen und Superlativen.

6. Einleitung nicht mit Maßangaben dekorieren

Leider liest man immer wieder folgende Einleitungen bei veröffentlichten Texten:

„Mein Name ist Manuela. Ich bin 33 Jahre alt, bin 167 cm groß, wiege 62 kg. Ich habe dunkelblonde Haare, grüne Augen, Sommersprossen auf der Nase. Ich trage einen BH der Größe 80 C. Meine Schamhaare habe ich entfernt."

Auch wenn nirgendwo steht, dass dies schlechter Stil ist, behaupte ich, dass man es besser machen kann. Haut dem Leser nicht gleich am Anfang steckbriefartig die Informationen um die Ohren. Lasst diese Informationen nach und nach im Text einfließen oder verzichtet ganz auf unwichtige Details. Schreibt zum Beispiel:

„Die 33-Jährige strich sich eine Strähne aus ihrem mit Sommersprossen übersätem Gesicht. Heute hatte sie ihr schulterlanges Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden ... Ihr Blick fiel auf ihr Spiegelbild. Besonders stolz war sie auf ihre Brüste, die eine Männerhand gut zu füllen wussten."

Man kann unterschiedlicher Meinung sein, aber ich denke, dass man den Lesern und deren Fantasie überlassen sollte, wie genau die Charaktere in der Geschichte auszusehen haben. Skizziere ich in meinem Text jedes Detail des Protagonisten, könnte genau dieser Typ von dem Leser abgelehnt werden. Dann doch lieber vage bleiben und auf Detailangaben verzichten. Ich habe ja nicht wirklich wenige Geschichten veröffentlicht, aber in keiner habe ich die Körpergröße einer Person angegeben. Auch das Gewicht sollte keine Rolle spielen, es sei denn, man möchte die besonders korpulente Figur der Person hervorheben.

7. Unwichtige Details weglassen

Das Hobby des Protagonisten, der Beruf der Eltern oder der Pickel auf der linken Arschbacke sind Informationen, die der Leser nicht braucht. Wer braucht ausschweifende Informationen über die Wohnung, in der das Geschehen stattfindet? Möchte ich skizzieren, dass eine junge Frau ihrem Gast einen Cocktail anbietet, muss ich nicht das Rezept zur Herstellung herunterbeten. Beschreibe ich die Kleidung des Charakters, sollte es keine Rolle spielen, wo diese erworben wurde, welcher Preis gezahlt wurde oder ob ein Fair-Trade-Label angebracht ist.

Leser möchten sich nicht langweilen. Auch wenn man glaubt, die Personen für mehr Atmosphäre genau beschreiben zu müssen, sollte man immer im Auge behalten, ob das Beschriebene wichtig ist und ob es für den weiteren Verlauf der Geschichte notwendig wäre. Falls nicht, gründlich überlegen, ob man nicht besser auf ausschweifende aber entbehrliche Beschreibungen verzichten kann.

8. Begriffe wie Penis, Glied und Scheide sind tabu

Diese Begriffe gehören nicht in eine erotische Geschichte. Es handelt sich um medizinische Ausdrücke, die keine Spur von Erotik in sich tragen und eher befremdlich in einem erotischen Text wirken. Warum nicht Tacheles reden und Begriffe wie Muschi, Fotze, Möse und Schwanz in den Mund nehmen (!?)? Aber bitte nicht inflationär oft zum Einsatz bringen, denn ihr wollt doch bestimmt keinen billigen Porno zu Papier bringen.

Natürlich passen die derben Ausdrücke nicht immer. Wenn man sich die vorsichtige Annäherung von zwei verklemmten jungen Menschen vorstellt, die ihr erstes Mal gemeinsam erleben, werden sie kaum derartige Dialoge führen:

„Steck mir deinen harten Schwanz in meine glühende Fotze."

„Ja, ich schieb dir den Kolben bis zum Anschlag rein, bis deine nasse Möse Funken schlägt!"

Da wären zurückhaltende und vorsichtige Ausdrücke sicherlich geeigneter.

Wem keine Synonyme für die Geschlechtsorgane bei Männlein oder Weiblein einfallen, kann bei meiner Story „Kurz & Bündig 04 - Die Vielfalt von Worten" fündig werden. Thema dieses Textes war, in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Synonyme unterzubringen und dennoch eine nachvollziehbare Geschichte zu erzählen.

9. Gefühle transportieren

Was denken die Charaktere, warum tun sie es? Was empfinden sie bei ihren Handlungen, wie denken sie über ihre Pläne oder über das Vorhaben eines anderen? Auch das gehört zu einer guten Geschichte. Nicht nur beschreiben, was passiert, sondern auch warum es geschieht und was die Protagonisten fühlen.

Was geht der jungen Frau im Moment ihrer Entjungferung im Kopf herum? Was denkt sich der Ehegatte, der seine Frau mit einem anderen Mann teilt? Wie unsicher fühlt sich eine Frau bei ihrer ersten lesbischen Erfahrung? Welche Ängste steht eine Frau bei einer Vergewaltigung durch (solltet ihr mal eine entsprechende Story schreiben wollen)?

Mir wurde von einem Autorenkollegen immer wieder vorgeworfen, ich würde zu viele Gedankenspiele abhandeln. Das würde das Lesen mühevoll und die Story langweilig machen. Ich denke, dass die Beschreibung der Emotionen wichtig ist und sie auf jeden Fall in den Text einfließen sollte. Hier eine Balance zwischen notwendigen Gefühlen und nicht langweiligen Gedankenspielen zu finden, ist nicht so einfach. Vielleicht lerne ich es ja auch irgendwann einmal.

10. Familiengeschichten

Geschichten aus dem Bereich Inzest/Tabu erfreuen sich großer Beliebtheit auf Literotica. Eine gute Familiengeschichte zeichnet sich für mich durch ihren langsamen und nachvollziehbaren Aufbau aus. Und damit meine ich nicht die Szene, in der Papa seine Tochter nackt aus der Dusche steigen sieht und sie sogleich bespringt. Eine langsame Entwicklung ist zumeist der Weg zum Erfolg, keine Annäherung im Hauruck-Verfahren.

Sex innerhalb der Familie stellt für mich ein großes Tabu dar, egal wer mit wem anzubändeln versucht. Nach meiner Vorstellung bedarf es starker Reize und Neigungen, dieses Tabu zu brechen, allerdings will dies gut überlegt sein. Das macht man nicht einfach so, da die Beteiligten mit den Konsequenzen zu leben haben. Wie kann es aber passieren, dass die Grenzen eingerissen werden, dass sich die Familienmitglieder auf diese unglaublichen Ereignisse einlassen? Das plausibel zu beschreiben ist die Kunst eines guten Autors.

11. Humor ist nicht verboten

Und ich meine jetzt nicht Veröffentlichungen von Texten in der Kategorie „Humor & Satire". Auch wenn es erotisch und deftig in einer Fickgeschichte zugeht, ist immer noch Platz für eine humorvolle Note. Keine Schenkelklopfer und kein billiger Humor, dafür aber coole Charaktere, die locker drauf sind, Sprüche klopfen und die Atmosphäre auflockern. Vielleicht probiert man das aber eher bei einer der späteren Schreibversuche aus, denn beschwingt locker flockig schreiben ist dann eher Ausbaustufe.

12. Keine Umgangssprache verwenden

Umgangssprache sollte ausschließlich innerhalb von Dialogen Anwendung finden. Hierzu zählen auch Dialekte und Mundarten, sowie Sprachfehler. Möchte man einen Charakter besonders dumm oder prollig zeichnen, dann kann dies innerhalb der Dialoge zum Ausdruck gebracht werden. Der Autor sollte sich aber im Rest des Textes nicht von dem schlechten Deutsch seiner Protagonisten anstecken lassen und auf eine gewählte Sprache zwischen den Dialogen achten.

13. Die Länge einer Geschichte

Eine veröffentlichte Story sollte nicht zu kurz sein. Bevor die Leser in die Fantasie eingetaucht sind, ist die Geschichte mitunter schon wieder vorbei. In dem Fall darf man nicht mit Jubelarien seitens der Leser rechnen. Fällt ein Text besonders lang aus, empfiehlt es sich, ihn in mehrere Folgen aufzuteilen. Zwei bis drei LIT-Seiten haben sich als eine gute Wahl gezeigt.

14. Nutzt Rechtschreibprüfprogramme

Wer meine frühen Veröffentlichungen liest, wird feststellen, dass ich in Sachen Rechtschreibung und Zeichensetzung nicht da war, wo ich heute stehe. Damals habe ich mir gesagt: „Wenn ich nicht weiß, wie es geschrieben wird, dann wissen das die meisten Leser auch nicht."

Diese Einstellung finde ich aus heutiger Sicht ziemlich bescheuert, denn ich habe mir die Sache damals viel zu einfach gemacht. Natürlich kostet es Mühe, seine Geschichten immer wieder zu korrigieren und überprüfen zu lassen. Und zahlreichen Lesern scheint es auch am Arsch vorbeizugehen, ob die Texte möglichst fehlerfrei sind oder nicht. Es gibt aber auch Leser, die zurecht die Erwartung haben, dass der Autor sein Bestmögliches gibt und die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten nutzt. Letztendlich hängt es von eurem persönlichen Ehrgeiz ab, wie ihr euch präsentieren möchtet. Seid ihr bereits damit zufrieden, dass die Leser eure Geschichten geil finden, oder möchtet ihr auch gerne für die Ausgestaltung des Textes gelobt werden? Will man sich angreifbar für Kritik machen, weil man den Text einfach nur hingeschludert und sich nicht ausreichend Mühe gegeben hat?

Dieser Text wurde mit duden/Rechtschreibprüfung und languagetool/german überprüft.

Meine Meinung:

Es ist keine Schande, die Regeln der deutschen Sprache zu beherrschen.

15. Das Komma ist euer Freund

Jedes zutreffend gesetzte Komma dient der Lesbarkeit. Früher habe ich ein Komma nach Gefühl gesetzt, statt nach Regeln. Nachdem ich meine Texte regelmäßig mit Rechtschreibprüftools geprüft habe (ja, die können auch Zeichensetzung), ist mir das mit dem Komma einigermaßen in Fleisch und Blut übergegangen.

16. Lasst eure Texte Korrektur lesen

Das Schreiben erotischer Geschichten ist nicht etwas, was man immer an die große Glocke hängt. Vielleicht möchte man nicht, dass der Partner, die Familie oder Freunde wissen, dass man sich Schweinkram ausdenkt und zu Papier bringt. Möglicherweise rechnet man mit Kritik oder man stößt auf Unverständnis und man glaubt, sich rechtfertigen zu müssen, während man sich gleichzeitig für sein Hobby schämt. Es ist dennoch zu empfehlen, sich einen Korrekturleser zu beschaffen, der vor einer Veröffentlichung den Text überfliegt, im besten Fall konstruktiv analysiert. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man Fehler oder Unstimmigkeiten im eigenen Text nicht findet, auch wenn man fünf Mal drüber geschaut hat. Irgendwann wird man betriebsblind und sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht. Ein Betaleser kann unvoreingenommen eine Bewertung abgeben und Tipps geben. Im Idealfall schnappt man sich jemanden, der im Deutschunterricht besser aufgepasst hat als man selber. Es genügt aber auch bereits, jemanden zu finden, der einfach nur die Handlung auf sich wirken lässt und dem Autor mitteilt, wie er die Geschichte erlebt und empfunden hat.

17. Bei anderen Autoren lesen

Es schadet nie, sich Anregungen bei anderen Autoren zu holen. Mitbewerber um die Gunst der Leser, die es besser machen als man selber, können ohne weiteres Vorbild für die eigene Arbeit sein. Aber bitte nicht abschrecken lassen, weil das Vorbild es unheimlich gut gemacht hat und der eigene Text dagegen unterzugehen droht.

18. Ist Feedback erwünscht?

Ich habe zahlreiche Kommentare zu Geschichten anderer Autoren hinterlassen, doch Reaktionen darauf blieben in der Regel aus. Ist den kritisierten Autoren völlig egal, was man zu ihren Texten zu sagen hat? Oder nehmen sie das Gesagte zur Kenntnis, wollen sich aber nicht auf Diskussionen einlassen? Ich würde jedem Autor empfehlen, in einem Vorwort zu seiner Geschichte anzugeben, ob ihm konstruktives Feedback recht ist. Falls nicht, kann man sich als Kritiker ellenlange Kommentare sparen und nervt auch nicht mit ungebetenen Ratschlägen. Die Kommentarfunktion lässt sich auch ganz abschalten, ebenso wie die Bewertungsfunktion. Allerdings kappt ihr damit vollständig das Feedback eurer Leser - wozu habt ihr dann veröffentlicht, wenn ihr keine Rückmeldungen haben wollt?

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