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„Wichsen für Afrika! Und Ingeborg!“
10k Wörter
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Dies ist die direkte Fortsetzung der Trilogie „Wichsen für Afrika", aber ebenfalls eine Art Abschluss aller von mir 2023 geschriebenen Erzählungen. Etliche der dort beschriebenen Figuren tauchen hier nochmal (kurz) auf.

Es wird hilfreich sein, wenigstens die ca. erste Minute der Story „Wichsen für Afrika 03" gelesen zu haben, um die nun folgende Ausgangssituation besser zu verstehen.

...................................................................

Wir vier sitzen am Kaffeetisch, also Gertrud, Isa, die vor zwei Wochen selig gefickte Christina und ich, Tom.

Da die beiden Erstgenannten schnell eingesehen haben, meine Schein-Identität vor Christina noch eine Zeit lang aufrecht zu erhalten, bin ich weiterhin „Vater Thomas", der in Deutschland keine Gemeinde hat, aber seinen Weg aus Südafrika hierher gefunden hat, um Gutes zu tun.

Und „Gutes" heißt in diesem Fall „Geld für die armen Kinder in Afrika" zu sammeln.

Seit neuestem ist zu den armen Kindern auch noch Ingeborg hinzugekommen, denn hier ist ein medizinischer Eingriff dringender denn je nötig.

Bei meinem letzten Besuch bei ihr bot sich ein desolates Bild: Die Wohnung glich einer Müllhalde, überall Pizzakartons, leere Weinflaschen, alte Zeitschriften, in einem leeren McDonalds-Becher ein kotbeschmierter Dildo.

Dazwischen Ingeborg, in Dauermasturbation.

Der Versuch, ein normales Gespräch zu führen, war zwar bedingt möglich, wenn man davon absieht, dass es alle 10 bis 20 Minuten von einem ihrer Orgasmen unterbrochen wurde. Seit einem Unfall im Schwangerschaftskurs hat sie eine Erregungsstörung, die ihr einen normalen Tagesablauf unmöglich macht.

Als ich ihr erklärte, dass ein gewisser Dr. P. Rhomberg aus Wien ihre Probleme operativ lösen kann, fing sie vor Freude an zu weinen.

„Nun...", beginne ich mit meinem Plan. „Die Location ist gefunden und günstig zu haben: Eine alte Turnhalle gestaltet sich gerade um und in dieser Übergangszeit können wir sie nutzen. Parkplätze sind durch den vorgelagerten Schulhof reichlich vorhanden. Aktuell wird die Halle bzw. der Saal von einem Nostalgie-Kino genutzt, welches für wenig Geld alte Filme zeigt. Dadurch hätten wir sogar eine gewisse Bestuhlung im vorderen Drittel der Fläche, eine Art erhöhte Bühne, hinter der die Leinwand hängt -- und natürlich auch DolbySurround."

Zustimmendes Nicken von Christina, die ich seit einiger Zeit gedanklich nur noch „das Käppi" nenne, den Silikonlippen von Isabelle und der „Seniorpartnerin" Gertrud, mit der ich dieses Projekt ins Leben gerufen habe und deswegen von mir manchmal als solche bezeichnet wird.

„Zunächst muss festgehalten werden: Jeder, der eine mehr oder weniger symbolische Augenmaske tragen möchte, kann das tun. Die ist im Eintrittspreis enthalten. Sie wird niemanden davor schützen, von Bekannten erkannt zu werden, aber sie reicht aus, um -eventuell kompromittierendes- Fotomaterial wertlos zu machen."

„Was meinst du damit?", will Isa wissen.

„Schau... Wenn ihr -- oder irgendeine andere Person -- dort von einem Bekannten erkannt werdet, muss DIESER erst mal rechtfertigen, dass er ja selbst auf dieser Veranstaltung war. Da sitzt ja quasi jeder im Glashaus.

Wenn allerdings die Presse Wind davon bekommt und unter den Gästen ist jemand wie -- z. B. Olaf Scholz -- dann ist ein Beweisfotos nichts wert, denn unter einer Augenmaske sieht Olaf Scholz mit seiner Durchschnittsfigur und der Glatze aus wie ein jedermann. Olaf wäre leicht zu faken."

„Glaubt ihr, Vater, dass Olaf Scholz kommen könnte?"

„Nein, das war nur ein Beispiel für einen optischen Durchschnittsmann."

„Verstehe. Entschuldigung."

„Wir haben nun also folgenden Hauptakt: Ihr drei werdet ‚besonders persönlich' vorgestellt, damit die Teilnehmer eine Art emotionale Beziehung zu euch aufbauen können. Das machen wir ab nächster Woche im Internet, so dass man euch Fragen stellen kann. Vielleicht sagt ihr beispielsweise, warum ihr wohl gewinnen werdet. Ihr müsst ein wenig personalisiert werden, ohne dass ihr etwas Privates über euer Leben verraten müsst. Wir wollen ja euren Alltag da raushalten, es sei denn, das macht euch nichts aus. Ab 20.00 Uhr werden wir versuchen, euch auf der Bühne zum Orgasmus zu bringen. Ab dann werden auch keine Wetten mehr angenommen. Derjenige, der auf die Gewinnerin gesetzt hat, also diejenige, die keinen oder zumindest als letzte zum Höhepunkt kommt, bekommt seinen Einsatz raus, plus die Einsätze auf die Zweitplatzierte. Die Einsätze der Drittplatzierten gehen an Afrika!"

„Und Ingeborg!", ergänzt Isa.

„Und Ingeborg!", bestätige ich.

Zur Erklärung an diejenigen, welche die Vorgeschichte bisher nicht verfolgt oder aus den Augen verloren haben:

-- Gertrud WILL nicht kommen. Zumindest wollte sie es bisher nicht, denn ältere Frauen oder Frauen aus anderen Kulturkreisen trauen sich häufig nicht, ihre eigenen sexuellen Bedürfnisse zu äußern oder auszuleben. Manche denken vielleicht: Eine anständige Frau hat keine Lust zu haben. Das ist recht verbreitet und nicht nur vom „Stern" findet man einen entsprechenden Artikel im Netz.

-- Isabelle KANN nicht kommen. Zumindest nicht mehr, seit sie mehrere ästhetisch motivierte Straffungen in der Vaginalgegend hat durchführen lassen. Aber auch vorher schon war sie in diesem Thema nie wirklich zu Hause.

-- Christina DARF nicht kommen. Entweder verbietet das ihre Kirche, ihre Gemeinde oder sie redet sich das ein, es läuft auf das Gleiche hinaus. Wenn in anderen Religionen 40 Tage -- oder gar ein Jahr -- nach Tod des Ehemannes nicht gelacht werden darf, ist natürlich der Opfertod des Heilands deutlich gewichtiger und die spaßlose Zeit sollte erheblich länger sein.

„Und wenn KEINE von uns kommt?", will Gertrud wissen.

„Dann setzen wir nach 20 Minuten euer jeweiliges Kryptonit ein!"

„Unser WAS?"

„Eure Achillesferse! Das Gerät, das euch schwach macht. Die Methode, welche die Dämme brechen lässt."

Ich bemerke eine Verunsicherung bei den Damen. Offenbar kennt keine die Schwachstelle der jeweils anderen. Verständlich, dass sowas unter Schwestern kein Gesprächsthema ist, erst recht nicht mit dieser Vita. Ich selbst habe natürlich nach meinen drei intimen Begegnungen NICHTS zu den jeweils anderen gesagt und auch niemals versucht eine Familienzusammenführung zu inszenieren. Dieses Projekt hier ist rein caritativ und wird von den dreien tatsächlich von der Sexualität komplett entkoppelt gesehen. Wäre ich davon nicht schon im Vorfeld felsenfest überzeugt gewesen, dass sie das können und tun werden, hätte ich es niemals ins Leben gerufen.

Für die drei reiferen Damen hat sich das eben alles in der Eigenwahrnehmung „so entwickelt", und in deren Augen haben weder ihre primären, noch sekundären Geschlechtsorgane viel mit gelebter Sexualität zu tun, sondern hauptsächlich mit dem guten Zweck für Afrika (und Ingeborg). Der eine gibt seinen Unterleib für Methamphetamin, die andere für notleidende Afrikaner.

„Anders ausgedrückt, dann tauschen wir die Standard-Vibratoren gegen etwas anderes aus, und dann könnte es schnell gehen.", ergänze ich meine Erklärung zur Bedeutung von „Kryptonit".

Jeder hier kennt seine eigenen Schwachstellen und weiß, dass ich Recht habe. Ich warte auf Einwände, aber offenbar gibt's auch für dieses Trio schlimmere Vorstellungen, als einen Orgasmus zu bekommen.

„Und das soll 300,- Euro wert sein?"

„Eher nicht, deswegen suche ich immer noch nach Freiwilligen, welche die ganze Geschichte aufwerten. Einige habe ich schon gefunden:

Sabine gibt sich den Besuchern für die maximale Zeit von 3 Minuten hin, danach müssen sie sich selber weiter stimulieren bis der Erguss eintritt. Für Ingeborg gilt das gleiche."

„Du kannst ruhig normal sprechen, Christina kann ja fragen, wenn sie etwas nicht versteht.", versichert Gertrud mir.

„OK. Als dritte im Bunde der Freiwilligen haben wir auch Renate (vgl. „Schizophrenia") an Bord, die laut Christina ebenfalls dabei sein wird."

„Tatsächlich?", wundert sich Isa und schaut fragend zu Christina. „Weiß sie das?"

„Ich habe sie gefragt und sie hat Geräusche der Zustimmung artikuliert."

„Ach wirklich? Und wie klangen die? So als ob du eine Kuh gegen die Stallwand drückst?"

„Das ist eben ihre Art der Zustimmung."

„Belassen wir es bei dieser guten Nachricht und Renate kann ja immer noch aussteigen, falls sie sich überfordert fühlt.

Kommen wir zu dem Teil, der nach den knapp bemessenen 3 Minuten angeboten werden muss: der ‚Wichsen für Afrika' -Teil.

Kaum jemand wird es schaffen, in dieser kurzen Zeit abzuspritzen, aber wir können auch niemanden 20 Minuten lang vögeln lassen, sonst werden die Schlangen zu lang. Deswegen brauchen wir ein gutes Angebot an Wichsvorlagen.

Ihr drei würdet ja bis 20 Uhr dafür zur Verfügung stehen..."

„Meinst du, dass viele Männer sich auf eine 81-jährige einen runterholen?"

„Gertrud, unsere Aktion erwächst aus einem FETISCH-FORUM, da haben ALLE irgendwie einen ‚an der Klatsche', inklusive WIR VIER! Der Playboy-Ausklappfoto-Fan wird da gar nicht erst auftauchen! Der wäre auch ganz schön enttäuscht!"

Einsichtige Gesichter.

„Aber was haben wir NOCH im Angebot?"

................................... Z - ALLES ENDET HIER

„Das verstehe ich nicht!", entrüstet sich Gideon, ein Student in den Zwanzigern, der mit seiner Freundin Sarah am Eingang der Turnhalle steht und ein Ticket für den Film

„Z- Das Portrait eines politischen Mordes"

kaufen möchte, der vor dem Eingang beworben wird.

„Das geht leider nur, wenn sie ein Ticket vorher im Internet gebucht haben", gibt der freiwillige Kartenkontrolleur Uwe bedauernd zurück.

Ein alleinstehender älterer Herr schiebt sich an den beiden vorbei, zeigt einen Ausdruck. Uwe streicht die Nr. 317 von einer Liste und nickt diesem zu.

„Aber das ging doch sonst immer auch ohne Vorabkauf!", insistiert der Student.

„Heute aber eben nicht. Ich habe die Regeln nicht gemacht. Das ist eine Art geschlossene Gesellschaft."

Hinter Gideon warten mehrere Dutzend Männer ohne weibliche Begleitung.

„Und die haben alle vorab das Ticket gekauft?", Gideon zeigt ungläubig mit dem Daumen über seine Schulter.

„Das kann ich dir erst sagen, wenn ich jeden Einzelnen darauf kontrolliert habe."

Ein weiterer Besucher schiebt sich vorbei, eine weitere Nummer wird von Uwe durchgestrichen.

„Und wie heißt die Website?", will Gideon wissen, der beharrend sein Smartphone herauskramt.

„Kann ich dir nicht sagen, weil ich selber ja kein Ticket gekauft habe."

Ein weiterer Junggeselle passiert das diskutierende Trio und hält einen Ausdruck hin.

Unter dem Titel „Z", der das Blatt klar dominiert, kann man lesen, dass der Film mit Yves Montant ist und von Costa-Gavras gedreht wurde. Der freudig lächelnde Besucher ist offenbar der 157ste, der ein Ticket erworben hat.

Gideon fühlt sich verkohlt und wird nun entsprechend ungehalten: „Mensch, der Film ist über 50 Jahre alt und diese ganzen Männer hier sollen angeblich alle... Entschuldigung... sorry... dürfte ich sie mal fragen, auf welcher Internetseite sie dieses Ticket gekauft haben?"

Der kleine, feiste Senior, der sich gerade an den Studenten mit seinem Ausdruck vorbeidrückt, zuckt nur mit den Achseln und gibt ein ahnungslos wirkendes „Keine Ahnung. Hat ein Freund für mich besorgt" zur Antwort.

„Bei mir auch!", tönt es mehrfach hinter Gideon.

„Mensch Gideon, ist doch egal", Sarah verdreht die Augen, „Lass uns gehen."

„Betrachte das doch wirklich einfach als geschlossene Gesellschaft!", schlägt Uwe abermals vor.

Felix steht nun mit seinem Ausdruck zwischen den dreien. Unter seinem „Z" steht keine Nummer, sondern das Wort „Helfer". Er sorgt für Aufklärung.

„Sorry ihr Zwei, aber ihr werdet euch den Film wohl morgen ansehen müssen. Heute ist das tatsächlich nur mit Reservierung möglich. Liegt daran, dass Getränke und Würstchen im Preis mit drin sind!"

Gideon schaut sich um und zeigt auf die Schlange, die aus Dutzenden von Männern besteht.

Jeder weiß mittlerweile, dass es Gideon an diesem Punkt nicht mehr um den Film geht, sondern um die Glaubwürdigkeit der Situation.

„Es sind wohl sehr gute Würstchen!", beschwichtigt Felix, „Und Gerüchten zufolge soll der Regisseur eventuell auch noch vorbeikommen"

„Lebt der überhaupt noch?"

„Keine Ahnung. Wahrscheinlich handelt es sich genau deswegen nur um Gerüchte und nicht um eine bestätigte Tatsache.", gibt Felix trocken zurück.

Sarah geht nun wortlos, ihr Freund schließt sich grußlos an.

Felix weiß, warum man die Plakate belassen hat und der Ausdruck auch den Titel zeigt: Etliche der Männer benötigen für ihren Besuch hier, zu Hause so etwas wie ein Alibi. Das haben sie nun nicht nur schriftlich in der Hand -- nein, in der Umkleidekabine wird der Film auch tatsächlich gezeigt. Ein „Absolut glaubwürdiges Dementi" kann geliefert werden, falls daheim -- seitens der Partnerin -- Zweifel aufkommen. Auch der Titel und das Thema, welches 99 % aller Frauen zu Tode langweilt, sind kein Zufall.

Felix tritt in die bereits gut gefüllte Halle ein und das über allem schwebende Banner „WICHSEN FÜR AFRIKA (UND INGEBORG)" begrüßt den Neuankömmling aufs Allerherzlichste.

Sofort erblicke ich den guten Freund und umarme ihn.

„Schön, dass du da bist!", freue ich mich.

„Läuft ja ganz gut hier!", staunt Felix in die Runde.

„Ja, nicht wahr? Hier ist schon mal der Taser, den du wohl nicht brauchen wirst, aber da hier auch die alkoholischen Getränke frei sind, kann man nie sicher sein, was noch kommt. Ansonsten aber nochmal danke, dass du Claudia (vgl. „Unruhe...") beim Catering hilfst."

Felix Blick fällt auf eine Tischreihe mit Getränken und Fingerfood, die von einer männlich aussehenden, drahtigen Frau mit altmodisch-stylischer Nickelbrille gerade aufgefüllt wird.

Wie auf einer Messe sieht man hier auch diverse Stände und Stehtische, die für Sextoys oder Webseiten werben und heute von professioneller Seite gebucht wurden. Es gab diesbezüglich Anfragen, und warum sollte man die ablehnen?

„Komm, ich führe dich durch das Angebot!", schlage ich Felix vor, der sofort dankbar annimmt.

„Hier ist der Fickbereich", komme ich ohne Umwege zu einem der zentralen Lockmittel der Veranstaltung.

Vor uns stehen mehrere gynäkologische Stühle und Turn-Sprungkästen vor denen jeweils ca. ein halbes Dutzend Männer plaudernd warten, die zu 40 % eine schwarze Augenmaske tragen. Den anderen 60 % scheint die optionale Anonymität egal zu sein.

Auf dem ersten Stuhl liegt Ingeborg mit gespreizten Beinen, die heute so viele Orgasmen bekommen wird, dass mindestens ein Viertel der Männer mit dem stolzen Gefühl nach Hause gehen kann, etwas „Ungespieltes" erlebt zu haben.

Über Inge hängt ein großes Schild mit der Aufschrift „Danke!".

Auch das ist ehrlich und auch das spendiert ein gutes Gefühl beim Geschlechtsakt.

Inges wallende Brüste sind für viele das Highlight des Tages, da diese Überraschung vorab nicht kommuniziert wurde. Hier darf auch -wie bei allen Gynostühlen- berührt werden.

Neben Inge bietet sich Sabine an, von der ja spätestens seit der folgenreichen Männerparty bekannt ist, dass sie sich gerne als Gebrauchsobjekt fühlt und die hoffentlich heute besser verhütet als damals.

Auch vor ihr ist ein grinsender Penetrant gerade dabei, seine Hose zu öffnen.

Sabines Augen sind zwar leider maskiert, aber ihr wohlproportionierter Vorzeigekörper entschädigt doppelt und dreifach dafür.

Vor dem Stuhl neben Sabine hat sich erstaunlicherweise die längste Schlange gebildet, da ganz offensichtlich viel mehr Männer einmal im Leben eine mongoloide Frau ficken möchten, als man meinen sollte. Die gepanzerbrillte Renate muht fröhlich in die Runde, als ein jovialer Schrank von einem Mann seinen fett erigierten Penis in sie hineinschiebt. Über den Stühlen hängt ein weiteres Schild mit der Aufschrift „Vaginal? Anal? Scheißegal!" gleich einer großzügig ausgesprochenen Einladung.

Neben diesen dreien finden sich drei weitere „Freiwillige" namens Alicia, Nadja und Sidney, die für den Pauschalbetrag von jeweils 300,- Euro plus Anreise-Spesen direkt vom Frankfurter Bahnhofsviertel hierher gefahren sind und den Interessierten innerhalb der Flatrate zur Verfügung stehen.

Was man für Heroin nicht alles macht, denke ich mir, aber bin froh, dass sie da sind.

Da die drei nicht mehr ganz taufrisch aussehen, ist die Schüssel mit Kondomen neben ihnen besonders gut gefüllt. Auch hier ist erstaunlich, wie beliebt abgewrackte Crack-Nutten doch beim gemeinen Durchschnittsfetischisten sind. Aber vielleicht haben die drei auch eine Art „Promibonus", da sie vielen aus der RTL2-Doku „Hartes Deutschland" bekannt sind. Gerade das fröhliche -- aber annähernd zahnlose -- Grinsen von Alicia wirkt auf viele Besucher anziehend und niemand bekommt soviele Anfragen bezüglich „Fellatio" wie sie.

Sidney hingegen ist eher mürrisch und abweisend, aber auch hier freuen sich gut gelaunte Lüstlinge, dass sie es ihr -- wie „zur Strafe" -- genau DESWEGEN richtig geben können.

„Ich glaube, die wollen ihr das muffelige Gesicht wegficken!", freut sich Felix über die zunehmend länger werdende Schlange vor der Miesgelaunten.

„Kann schon sein! Es ist wohl für viele reizvoll, einer sogenannten ‚Blöden Fresse' so richtig den Arsch durchzuknallen! Diesen Typ Frau kann absolut niemand leiden und es ist eine doppelte Befriedigung, sie deswegen richtig bestrafen zu dürfen!"

Normalerweise würde ich mich ja über die Spendensammlerinnen, die hier für Afrika (und Ingeborg) ihre Körper hergeben, nicht lustig machen. Durch meine letzte Bemerkung bekomme ich fast ein schlechtes Gewissen, da es mir so vorkommt, als könnte man sich auf Sidneys Kosten aufgeilen.

„Letztendlich sind alle Teilnehmerinnen freiwillig hier, auch Sidney, und ihren genervten ‚wann-ist-das-endlich-vorbei-Blick' empfinde ich als überflüssig und deplatziert.", fasse ich für Felix meine Gedanken zusammen.

„Auch wenn manche dir da widersprechen würden, weil sie das Geld ja dringend für Heroin oder Crack braucht, so hat sie sich aber IRGENDWANN tatsächlich freiwillig für diese Drogen entschieden, weil in Deutschland heutzutage jeder die Gefahren um die Abhängigkeit kennt", ergänzt Felix zustimmend. Und merkt weiter an: „Selbst Nadja macht ein eher gelassenes Gesicht, obwohl ich aufgrund der Fernsehreportage meine, dass sie lesbisch ist."

„Tatsächlich?", frage ich Felix.

„Glaube schon."

„Dann frage sie doch gleich mal, ob es ihr was ausmachen würde, wenn wir über ihren Gynostuhl ein Plakat mit der Aufschrift ‚LESBISCH' hängen dürfen, denn das verleiht ihr hier noch mehr die Attitüde, etwas Besonderes zu sein."

Wir gehen weiter durch die Halle und treffen auf eine Gloryhole-Wand, vor der ca. 5 Männer wartend plaudern. Neben dem dort ausgesparten Penis-Blas-Loch findet sich ein Desinfektionsmittel-Gerät der Marke Ecolab und über dem Loch hängt ein Schild „Drei Minuten in Lizzis Welt des Schmerzes".

Wer oder was sich hinter der Wand verbirgt, bleibt verborgen, aber durch meine eigenen Erfahrungen (vgl. „Eichelbisse und Magersucht") weiß ich natürlich, wer heute bereitwillig für Afrika sammelt.

Die Gesichter der Männer, die ihren Schwanz dort hineinstecken, sehen teilweise arg verzerrt aus, aber so gut wie niemand verzichtet auf die vollen 180 Sekunden. Ob die „Abbrecher" Lizzis Zähne nicht mehr ertragen konnten oder schon frühzeitig gekommen sind, wird wohl niemals statistisch erfasst werden.

Rechts von der Wand steht ein Körbchen mit 2--3 feuchtnassen Slips. Daneben ein 40,- Euro-Schild und ein gläsernes Sparschwein. Dieses wurde heute offenbar schon gut gemästet und die Vermutung liegt nahe, dass das Körbchen regelmäßig aufgefüllt wird.

Eine Wand weiter kann man auf das Gewicht von zwei absurd großen Brüsten wetten. Hinter Marion (vgl. „Sacktittten-Blues") steht eine Waage der Firma Mettler-Toledo und ein Schild verkündet, dass um 19.30 Uhr die offiziellen Wiegungen stattfinden. Für 20,- Euro Einsatz kann man seinen Tipp auf ein Los notieren, und wer letztendlich am nächsten beim Ergebnis liegt, bekommt den halben Pott. Die andere Hälfte geht an die Kinder in Afrika und an die bis hierhin hörbare Orgasmus-Inge.