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Zu Schön, Um Wahr Zu Sein?

Geschichte Info
Bauer sucht (keine) Frau.
6.4k Wörter
4.63
20.3k
7
Geschichte hat keine Tags

Teil 1 der 7 teiligen Serie

Aktualisiert 03/02/2024
Erstellt 08/11/2022
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"Entweder du studierst in zwei Semestern fertig oder du lässt es sein und suchst dir Arbeit! Für deine Hobbykurse schaffst du es doch auch, den Stoff pünktlich zur Prüfung zu können!"

"Jaa-aaaaa! Erzähl mir mal was Neues, Papa!" Teresa verdrehte die Augen. Sie lag mit Arthur, dem Familien-Schäferhund auf der Couch und blätterte durch eine Klatschzeitschrift. Ihre nackten Füße hatte sie in Arthurs flauschiges Bauchfell geschoben und ließ sich wärmen.

Teresa studierte Psychologie, aber nicht aus Überzeugung, sondern weil sie nach dem Abi keine bessere Idee gehabt hatte. Nebenbei hatte sie eine Ausbildung zur Hundetrainerin gemacht. Ihr Traum war das Resozialisieren traumatisierter Hunde aus schlechter Haltung oder Kriegsgebieten, was ihr Vater allerdings erst recht für ein Luftschloss hielt.

"Was stellst du dir denn vor, was ich machen soll, um zu Geld zu kommen? Reich heiraten?", rief Teresa ihrem Vater in den Flur nach.

"Meinetwegen geht auch das, wenn du es partout nicht mit einem Job versuchen willst. In spätestens einem Jahr stehst du jedenfalls entweder auf eigenen Beinen oder auf der Straße!"

Wütend schnappte sich Teresa ihr Tablet und meldete sich beim erstbesten Fernsehsender zur erstbesten Datingshow an.

Der Sender suchte Personen, die bereit waren, sofort beim ersten Treffen bei ihrem neuen Partner einzuziehen und zwei Wochen später zu heiraten. Die Zeit reichte auf jeden Fall, um die Zuschauer zu unterhalten, falls die Kandidaten sich nicht ausstehen konnten und damit Schadenfreude für die nächsten sechs Monate auszulösen. So lange musste die Ehe nämlich bestehen bleiben, damit beide Partner das Geld erhielten.

Um ihren Traum zu verwirklichen und ihren Vater zu ärgern, war Teresa bereit, ihre Seele bzw. ein halbes Jahr ihres Lebens zu verkaufen. Sie brauchte die 50.000 Euro, egal welcher Mann oder welche Frau ihr zugelost wurde.

Der Sender entschied, sie zu Johannes zu schicken.

Der führte gemeinsam mit seinem Vater einen Biobauernhof und ein Zuschuss für die neue Erntemaschine war mehr als willkommen. Sollte er wirklich gar nicht mit der Kandidatin zurecht kommen, gäbe es am Hof jede Menge Platz, um sich aus dem Weg zu gehen.

Am Dienstag um 13.10 Uhr stand er wie vorgegeben am Bahnhof, um Teresa abzuholen. Es war ein wunderschöner Tag spät im Mai und die Natur hatte sich in Schale geworfen, um den Gast zu begrüßen.

Teresa stieg mit einem Koffer und ihrem Trekkingrucksack aus dem Zug und atmete den Duft der unzähligen Blüten ein. Es war kein richtiger Bahnhof, nur eine größere Haltestelle und sie war der einzige Fahrgast am Bahnsteig. Der junge Mann mit dem Wiesenblumenstrauß war also garantiert ihr Abholer. Ob er auch der Kandidat war?

Lächelnd gingen sie aufeinander zu.

"Hallo! Ich bin die Teresa. Bist du der Johannes?"

"Der bin ich! Darfst aber gerne Hannes zu mir sagen. Herzlich willkommen! Komm mit, ich parke gleich hinter dem Gebäude."

Er überreichte ihr den Strauß.

Um die Ecke stand ein riesiger grasgrüner und ziemlich neuer Traktor. Als Teresa auf ihn zuging, ertönte hinter ihr aus Hannes' Handy "Resi, I hol di mit meim Traktor ab". Teresa wurde langsamer, drehte sich um und zog eine Augenbrauen hoch.

"Das ist jetzt nicht dein Ernst!"

Hannes lachte. "Oje, nicht dein Geschmack? Es war aber so passend, von wegen Teresa plus Traktor. Wirst du nicht Resi gerufen?"

"Ganz sicher nicht und du wirst auch nicht damit beginnen! Ich werde Tess genannt, ich kann aber auch mit Teres leben. Das sind zwei Silben, gleich viele wie Hannes, das schaffst du."

"Also gut, Tess, ich freue mich, dass du da bist!"

Das war nicht einmal gelogen. Hannes fand Teresa sympathisch, es hätte schlimmer kommen können.

Sie war hübsch, aber keine Schönheit, eher stämmig und nicht sehr groß und wirkte nicht, als hätte sie Angst vor Schmutz und Insekten. Damit passte sie ganz gut aufs Land. Auch er selbst war durchschnittlich.

Durchschnittlich groß, durchschnittlich schwer, durchschnittlich attraktiv, durchschnittlich beliebt. Hannes war zufrieden mit sich und seinem Leben und hätte sich von einem Modeltyp vielleicht eingeschüchtert gefühlt.

Auf der Fahrt zum Hof, die mit dem langsamen Tempo des Traktors immerhin rund 50 Minuten dauerte, erzählten sie beide in groben Zügen über sich, fanden einige übereinstimmende Lebenseinstellungen und legten nach und nach ihre Nervosität ab. Teresa genoss die Fahrt durch die grüne Landschaft, die Sonne und das im Mai besonders laute Vogelgezwitscher. Hannes freute sich, dass sie das Leben auf dem Land genauso schön fand wie er.

Als sie am Hof einbogen und vom Traktor stiegen, kamen ihnen laut bellend zwei wunderschöne Deutsch Drahthaar-Rüden entgegen. Während einer mit etwas Abstand stehen blieb, kam der hellere Hund auf Tess zu und beschnupperte sie freundlich.

"Hallo, du Hübscher, du bist ja nett!"

"Das ist der Hisbert."

"Grüß dich, Hisbert, du hast aber einen seltsamen Namen."

Hannes erklärte: "Meine Mutter hat vor vielen Jahren diesen Film mit Herbie, dem Käfer, gesehen. Seither wollte sie einen Hund namens Herbert, englisch ausgesprochen. Wir haben uns dann gemeinsam die beiden Brüder gekauft. Ihrer war der Dunkle. Der Helle ist meiner und mein Vater hat gemeint, wenn ihrer Herbert heißt, ist dann seiner der Hisbert? So ist es geblieben."

"Es WAR ihr Hund?"

"Ja, sie ist im Jänner vorigen Jahres mit dem Auto verunglückt."

"Das tut mir leid." Teresa kraulte immer noch Hisbert. Herbert hatte sich inzwischen zu ihnen gesellt, war jedoch deutlich distanzierter. "Seither führst du mit deinem Vater den Hof?"

"Jein, es ist ein Familienbetrieb. Mein Vater und ich sind die Bauern, mein Bruder Felix ist der Betriebswirt und meine Schwester Heike macht die Buchhaltung und das Personalwesen."

"Der Betrieb ist groß genug für Personal?"

"Ja, wir haben fixe und saisonale Mitarbeiter. Heutzutage kannst du mit einem kleinen Betrieb nicht mehr überleben.

Versteh mich nicht falsch, aber wir brauchen dich nicht als zusätzliche Arbeitskraft, wobei auch das nicht schlecht wäre. Hauptsächlich geht es uns um die Kohle. Wenn du also ein halbes Jahr durchhältst, wären wir dir wirklich dankbar."

"Trifft sich gut!", erwiderte Teresa, "Ich suche auch keinen Mann, sondern will eine Hundeschule aufmachen, wo traumatisierte und schwierige Hunde mit neuen Besitzern zu einem Team werden sollen."

"Wunderbar, dann kannst du dich hier gleich mal um Hisbert kümmern. Mein Vater nimmt Herbert mit zur Jagd, der hat alle Prüfungen, aber Hissi ist der Doofi, der nichts checkt."

"Das glaub ich nicht, wahrscheinlich habt ihr das Training nicht zu ihm passend aufgebaut. Was mich mehr wundert, ist, dass ihr hier überall Hühner und Gänse frei herumlaufen habt und dazwischen zwei hochpassionierte Jagdhunde?"

"Herbert lässt sich Attacken gut verbieten, Hisbert musste es auf die harte Tour lernen." Hannes lachte. "Er hat sich in den ersten Monaten ein paar Mal mit dem Ganter angelegt und immer dramatisch den Kürzeren gezogen. Dann wusste er endlich, dass das keine gute Idee ist. Das Geflügel war auch nur ein Hobby meiner Mutter. Sie hat einen kleinen Gnadenhof aufgezogen, es gibt neben Hühnern und Gänsen auch noch ein paar Schweine, Esel und Ziegen. Sie hat das alles wie einen Kinderbuch-Bauernhof gestaltet und es kommen immer wieder Schulklassen und Familien her. Eigentlich haben wir uns auf Bio-Obstbau spezialisiert, großteils Äpfel, aber auch Birnen und, seit es immer wärmer wird, Feigen. Die sind aber noch in der Versuchsphase. Das meiste Obst geht in die Saftverarbeitung, aber einen kleinen Teil vermarkten wir selbst. Tafelobst, Brände, Mus, Marmeladen, das Übliche halt. Wenn du dich also nützlich machen möchtest, kannst du gerne bei den Tieren mithelfen oder in der Küche."

Teresa hatte das Gefühl, in ihrem persönlichen Paradies gelandet zu sein. Außerdem hatte sie nicht ganz die Wahrheit gesagt, als sie behauptete, keinen Mann zu wollen. Sie hatte zwar nicht unbedingt eine Hochzeit angestrebt, gehörte aber eindeutig zu den Frauen mit einer starken Libido und fand Hannes sehr attraktiv.

"Ich kann da und dort helfen, aber wenn du mir wirklich die Wahl lässt, werden es auf jeden Fall die Tiere. Lebt deine ganze Familie hier am Hof?"

"Nicht hier am Hof, aber hier im Ort. Meine Geschwister haben eigene Familien und arbeiten nur noch hier. Mein Vater wohnt da im alten Haus und ich dort drüben im Neubau. Aktuell ist er allerdings auf Kur nach einer Bandscheibenoperation, er kommt erst am Tag vor der Hochzeit wieder. Wir haben also sturmfrei." Hannes grinste.

Sie verbrachten einen ruhigen Abend auf Hannes' Terrasse, mit belegten Broten, kaltem Bier und sehr interessanten Gesprächen. Teresa war an den Abläufen und dem Leben am Hof wirklich interessiert und Hannes erklärte gerne. Er war mit Leib und Seele Bauer. Die Hunde lagen bei ihnen unter dem Tisch und Tess fand die Idylle schon beinahe kitschig. Kurz vor Mitternacht gingen sie endlich schlafen.

Das Gästezimmer, in dem Teresa die nächsten zwei Wochen verbringen sollte, war das Gegenteil dessen, was sie sich vorgestellt hatte. Die Möbel waren weiß und sehr spartanisch designt, die Wände und der Fliesenboden ebenfalls sehr hell. Die einzigen Farbtupfer waren ein riesiges Ölbild mit knallroten Mohnblumen und Bettwäsche, in denen sich die Blüten wiederholten. Traumhaft schön.

Alleine im Bett ließ Hannes den Tag noch einmal Revue passieren. Er mochte Teresa (bis auf ihren Namen, er würde sie Tess nennen), sie war auch äußerlich sein Typ und er beschloss, sie nach allen Regeln der Kunst zu verführen. Seine Hand wanderte unter seine Decke.

Teresa dachte ebenfalls über die letzten Stunden nach. Sie war in ihren persönlichen Lebenstraum gestolpert. Leben auf dem Bauernhof, Tiere, um die sie sich kümmern durfte, vielleicht konnte sie auch den Schweinen und Eseln Tricks beibringen, Filmtiere wurden immer wieder einmal benötigt. Aber nur, wenn ihr neben dem Hund/Mensch-Training genügend Zeit blieb.

Sie hoffte, dass Hannes' Vater so nett war wie sein Sohn, schließlich würde er ebenfalls am Hof leben und Harmonie war Tess sehr wichtig. Außerdem war Hannes ein echt Süßer, sie würde ihn so schnell wie möglich verführen. Ihre Hand wanderte unter ihre Decke.

Frühmorgens um 06.00 Uhr trafen sie sich beim Frühstück wieder. Hannes hatte Eier mit Speck gebraten, doch Teresa wollte nur einen großen Milchkaffee. Oder vielleicht auch zwei. Da sie gewohnt war, die Hauptmahlzeiten am Abend einzunehmen, aß sie vor dem frühen Mittag nichts. Es war auch so schon schwierig genug, nicht noch schneller zuzunehmen und sie fand sich jetzt bereits zu moppelig.

"Wie läuft der heutige Tag ab? Soll ich etwas Bestimmtes tun, hast du Arbeit für mich? Du hast zwar gesagt, ich muss nichts machen, aber ich würde mich trotzdem gerne einbringen. Und ich gebe gleich ehrlich zu, dass ich beim Verteilen der Hausarbeit nicht unbedingt in der ersten Reihe stehe... Ich will lieber hinaus." Teresa grinste verschämt.

Hannes lächelte sie über den Tisch hinweg an. "Ich muss jetzt mal in die Stadt, ich schätze, ich bin gegen 10.00 wieder da. Bis dahin hast du also Freizeit. Dann gehen wir in die Verwaltung hinüber und ich stelle dich meinen Geschwistern vor. Die beginnen um 07.00 und sind schon sehr neugierig auf dich. Immerhin wirst du in die Familie einheiraten. Wenn man sich nicht verträgt, können auch sechs Monate ewig sein. Am Nachmittag fahren wir in den Obstgarten und schauen nach den Apfelbäumen."

Teresa nickte. Das klang nach einem großartigen Tag, auch das Wetter war vielversprechend. Es würde nicht sehr warm werden, aber sonnig.

"Dann werde ich mich mit den Tierchen bekannt machen. Hast du Hundekekse? Und was darf ich den anderen Tieren geben?"

"Hundekekse? Nein, haben wir nicht, bei uns gilt eher das Motto "nicht geschimpft ist genug gelobt". Allen anderen kannst du Äpfel geben. Im Schweinestall stehen große Kisten mit den letzten Lageräpfeln vom Vorjahr, die können wir nicht mehr verkaufen. Sortiere gleich aus, wenn du etwas Verdorbenes siehst."

Tess stand auf und kontrollierte den Kühlschrank. Sie hielt nichts davon, Hunde nur über Tadel oder gar Strafe zu trainieren. Für gute Arbeit musste auch mal eine Belohnung drin sein, niemand arbeitete gerne gratis.

Sie fand einen Kranz Fleischwurst und einen großen Goudawürfel. Von beiden schnitt sie eine Hand voll Würfelchen ab und mischte sie mit etwas Trockenfutter, das für die Hunde in einem großen Sack in der Küche stand. Sie füllte alles in eine Plastikdose, die sie wieder im Kühlschrank verstaut. Das Futter würde den verlockenden Geruch dann annehmen.

"Ich geh mal los und schau mich um. Wir sehen uns um 10.00", sagte sie beim Hinausgehen und lächelte Hannes noch einmal an.

Dieser sah ihr verdutzt nach. Sie hatte es ja offenbar richtig eilig, wenn sie nicht einmal abwarten konnte, bis er mit dem Frühstück fertig war.

"Sag auch gleich Sandra "Hallo", sie ist unsere Tierpflegerin." Er war nicht sicher, ob sie ihn noch gehört hatte. Schon gestern hatte er sich in Teresas Lächeln verloren, auch jetzt hatte es ihn wieder bezaubert. Es gab Menschen, die nicht im eigentlichen Sinn gut aussahen, aber wenn sie lächelten, wurde das Zimmer hell.

Im Hof traf Teresa auf die beiden Hunde, die sie freundlich empfingen. Als sie um die Ecke Richtung Schweinestall ging, begleiteten sie sie fröhlich. Vielleicht gab es ja Unterhaltung und außerdem roch sie nach Wurst und Käse.

Wie Hannes schon gesagt hatte, waren die Ställe und Weiden so angelegt, wie man es aus Bilderbüchern kannte. Alles war weitläufig und sauber, die Gebäude ganz offenbar alt, aber sehr gut in Schuss und entsprechend malerisch. Teresa betrat den Schweinestall. Es gab drei große Koben, die allerdings derzeit leer waren. Die Türen waren geöffnet und die Schweine befanden sich draußen auf der Wiese. Herbert und Hisbert waren in der Tür stehen geblieben und sahen ihr neugierig nach. Offenbar durften sie den Stall nicht betreten. Teresa packte sich einige Äpfel in die Taschen und bemerkte, dass sie vergessen hatte, ein Messer einzustecken. Im Ganzen wollte sie die Früchte nicht verfüttern, das wäre viel zu schnell gegangen. Sie wollte sich mit kleinen Leckerbissen bei den Tieren einschmeicheln. Die kannten sie ja noch nicht und eine Freundschaft begann man am besten mit einer positiven Verknüpfung.

Im nächsten Gebäude, dem Ziegenstall, traf sie auf eine große, dunkelhaarige Frau in einer blauen Arbeitshose. Ihr ärmelloses Shirt verriet, dass sie körperliche Arbeit nicht scheute. Sie verteilte Heu in den Boxen und ihre Arm- und Schultermuskeln waren deutlich zu erkennen.

"Guten Morgen! Ich bin die Tess und du sicher die Sandra?"

"Guten Morgen! Richtig geraten. Kommt du mir leicht helfen?" Sandra schmunzelte.

Teresa breitete die Arme aus. "Wahnsinnig gern, was soll ich tun?"

Sandra nickte. "Nein, passt schon, schau dich nur weiter um. Ich wollte nur sehen, wie so ein Mädel aus der Stadt reagiert, wenn sie was arbeiten soll. Den ersten Test hat du bestanden."

Beide Frauen lachten, Teresa allerdings mit einem leicht flauen Gefühl. Puh, das war aber eine Resche.

Tess ging wieder hinaus. Auch diesmal waren die Hunde brav vor der Tür geblieben, allerdings schnüffelten sie an einem Zaunpfeiler. Ihr Interesse an Teresa hatte nachgelassen, anscheinend war bei ihr nichts zu holen.

Der letzte Stall gehörte den Eseln, war aber ebenfalls leer. Teresa schlenderte zur dahinterliegenden Weide und biss Stücke aus den Äpfeln. Drei Esel standen dösend in der Sonne, stellten aber die Ohren auf, als sie die fremde Frau kommen sahen. Es waren alte Tiere, die hier ihren Lebensabend genießen durften, das sah man ihnen deutlich an. Für die Apfelstücke, die ihnen über den Zaun gestreckt wurden, setzten sie sich jedoch erstaunlich rasch in Bewegung.

Auf der Ziegenweide traf Teresa wieder auf Sandra. "Kann ich zu dir reinkommen?"

"Klar. Ziegen beißen nicht!"

"Das weiß ich, aber Hannes hat erzählt, dass ihr hier einen Gnadenhof habt und es wäre ja möglich, dass einige sich vor Fremden fürchten."

"Gut mitgedacht, zweiten Test bestanden!" Sandra lachte wieder. "Komm rein, ich zieh' dich nur auf. Unsere Ziegen sind großteils sehr zutraulich. Wenn du magst, erzähl ich dir ein bissl was über sie, das sind nämlich meine Lieblinge."

"Schieß los, ich gebe ihnen beim Zuhören inzwischen die Äpfel. Ich bin überrascht, dass die Böcke nicht stärker riechen. Sind die kastriert?"

"Ja, sind sie. Teilweise waren sie es schon, als Birgit - das war die Bäuerin hier - sie übernommen hat, der schwarze Ossi und der gescheckte Ludwig dort drüben wurden erst bei uns kastriert. Wir wollen ja auf keinen Fall weiterzüchten." Fast eine Stunde plauderten die beiden Frauen miteinander, schließlich schaute Teresa noch zu den Schweinen und machte sich dort mit ihren letzten Äpfeln beliebt.

Pünktlich um 10.00 Uhr saß sie auf der Treppe vor dem Haus und sah zu, wie Hannes im Hof einparkte. Er fuhr also nicht nur Traktor, sondern auch eine älteren schwarzen Mittelklassekombi. Kein Schicki-Micki-Teuer-SUV, sehr sympathisch.

In der nächsten halben Stunde lernte Tess Heike und Felix kennen. Beide empfingen sie freundlich. Sie waren 10 und 12 Jahre älter als Hannes, der mit seinen 24 Jahren das Nesthäkchen der Familie war. Wie so oft sahen sich die Brüder sehr ähnlich, wohingegen Heike nach einem anderen Teil der Familie kam. Wahrscheinlich nach der Mutter, das würde Teresa noch herausfinden. Sie fand Genetik spannend.

Nach einem schnellen Mittagessen fuhren Hannes und Tess zu den Apfelbäumen, wo er ihr zeigte, wie man die winzigen Früchte kontrollierte, an denen zum Teil noch die Blüten hingen.

Alles war still und friedlich, als Teresa auf ihrem Sitz näher an Hannes rückte. "Lust auf einen Quickie?", gurrte sie.

"Was?! Nein!!"

"Schade, wieso nicht?"

"Hier, im Freien? Spinnst du?"

"Da ist doch weit und breit keiner!"

"Trotzdem. Nein."

Teresa zog ein schmollendes Gesicht. "Ich hab aber Lust. Wenn du nicht magst, nehme ich das." Sie hob eine kleine Handschaufel aus dem Fußraum auf und hielt ihm den Griff vor die Nase.

"Du machst Witze, hoffe ich."

Tess lächelte schelmisch. "Nein, das ist jetzt mein neuer Freund. Aber du darfst uns gerne Gesellschaft leisten."

Langsam öffnete sie den Knopf ihrer Shorts.

Hannes starrte sie ungläubig an. "Das Ding ist saudreckig!"

Lächelnd nestelte Teresa ein Kondom aus der Tasche und öffnete aufreizend den Hosenzipp.

Er riss ihr die Schaufel aus der Hand und warf sie zurück in den Fußraum. "Hör auf damit!"

Teresa hielt verständnislos inne. Wollte er wirklich nicht?

"Hannes, wenn wir heiraten, werden wir auch Sex haben. Ich bleibe sicher nicht die nächsten sechs Monate abstinent." Sie versuchte, ruhig und vernünftig zu klingen.

"Ja, aber ich habe mir das langsam und romantisch vorgestellt."

"Romantisch ist super, aber nicht jetzt. Ich hab Lust auf dich."

Kopfschüttelnd sah Hannes sie an. "Ok, aber nicht hier." Er startete den Traktor und sie verließen den Obstgarten.

Einige Minuten später bogen sie von der Straße auf einen Acker ein. Mitten auf dem Feld stellte Hannes den Motor ab und blickte immer noch zweifelnd zu Teresa.

Sie sah sich um. "Hier ist es besser? Da gibt es überhaupt keine Deckung, falls wirklich jemand kommt."

"Doch, neben dem Traktor sieht uns von der Straße aus niemand und aus einer anderen Richtung kommt keiner."

Er stieg ab und ging auf die Beifahrerseite.

"Also: ja oder nein?" Er hoffte auf ja. Das wäre sein erster Quickie und er fand die Idee inzwischen sehr erregend.

Teresa fühlte wieder prickelnde Spannung und kletterte lächelnd nach unten.

Sie hielt Hannes das Gesicht entgegen, der sie küsste und dabei gegen den riesigen Hinterreifen drückte. Grob schob er ihr T-Shirt samt BH nach oben und umfasste ihre Brüste. Teresa stöhnte. Das war so geil!

Sie schob die noch geöffneten Shorts und den Slip nach unten und stieg heraus. Kurz verhedderte sie sich mit den Schuhen, dann klappte es.