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Das Kartenhaus 01

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Wenn wir gegen Mittag endlich aus dem Bett kamen, war der Kaffee in der Glaskanne längst verbrannt. Er war nur noch eine bittere Brühe.

„Claudio, wir sollten auch manchmal an unsere Ernährung denken", gab ich am 2. Tag zu bedenken.

„Ich habe tierischen Hunger. Nur ficken allein geht nicht."

„Du hast recht", zeigte sich Claudio einsichtig. Und schob seinen Schwanz in meinen Po. Wenn ficken satt machen würde, dürfte ich nicht mal mehr den kleinsten Kekskrümel runter kriegen.

Da dem aber nicht so war, drohte ich meinem Lover mit Liebesentzug, wenn wir nicht endlich mal richtig einkaufen und den Kühlschrank auffüllen würden.

Nicht nur weil ich Hunger hatte. Vielleicht war es auch ein Versuch, so etwas wie Normalität in unsere „5-Tage Ehe" zu bringen?

Wir kochten abwechselnd für uns. Claudio war ein Meister der italienischen Küche. Und dazu auch noch ein exzellenter Kellner. Er servierte mir seine Speisen wie in einem 5* Hotel. Mit Kellnertuch über dem Arm und höflicher Verbeugung. Natürlich hatte er zuvor den Tisch nach allen Regeln der Gastronomie gedeckt.

Ich putzte die Wohnung und konnte darauf verzichten, mich zu stylen. Ich lief in Schlabbershirt, kurzen Shorts und bequemen Mokassins herum.

Claudio brauchte keine Frau in Reizwäsche und High Heels.

Im Nachhinein glaube ich, er sah wirklich nur die Frau in mir.

In den 5 Tagen habe ich nur selten die Beine zusammen halten können. Claudio hat jede Gelegenheit genutzt, um mich zu ficken. Und ich habe jede Gelegenheit genutzt, mich von ihm ficken zu lassen.

Weis der Teufel, woher er seine Potenz nahm. Claudio war unersättlich. Der Kerl konnte immer.

Ob auf dem Küchentisch, auf der Waschmaschine, auf der Sofalehne oder einfach mal auf die Schnelle am Herd, während ich die Soße umrührte. Claudio spreizte meine Beine, wann immer er wollte. Und er wollte sehr oft. Das Bett in seinem Schlafzimmer war schon fast die Ausnahme. Darin ruhten wir uns von unserem Tageswerk aus.

Nach 5 Tagen war ich restlos bedient. Ich konnte und wollte keinen Schwanz mehr sehen. Geschweige denn in mir haben.

„Du hast mich wirklich wund gefickt. Aber es war herrlich", verabschiedete ich mich mit einem innigen Kuss von meinem Lover.

Claudio grinste mich bei Abschied frech an.

„ Immer wieder gern zu Diensten." Claudio umarmte mich und küsste mich mit aller Leidenschaft.

Wie gerne hätte ich ihn festgehalten! Die Tage mit ihm waren so anders als mein reales Leben. Viel schöner.

„Das war mir klar. Wir sehen uns."

Bevor ich in den Fahrstuhl stieg, winkte ich ihm noch einmal zu. Es sollte das letzte Mal gewesen sein, dass ich Claudio sah.

Dieter ließ den Reisebus nicht am Sportplatz, sondern vor unserem Haus halten. Die Spieler stiegen aus dem Bus und verabschiedeten sich von ihrem Betreuer.

Mein Mann kam auf mich zu, legte seinen Arm auf meine Schulter und gab mir den obligatorischen Kuss auf die Wange. Musste er ja machen. Seine Jungs sollten das heile Umfeld ihres Betreuers wahrnehmen. Es ist wichtig, in geordneten Verhältnissen und in einer intakten Familie zu leben.

Davon waren wir allerdings weit entfernt. Wir hatten nur eine Fassade.

„Du hast einen Ficker!"

Dieter saß auf der Couch und zündete sich in aller Ruhe eine seiner stinkenden Zigarren an. Dabei schaute er auf den Fernseher. Der Mistkerl schaute mich nicht mal an, als er mir seine Erkenntnis mitteilte.

In mir brodelte es. Woher wusste er davon? Und was sollte ich antworten?

Mein Mann war nicht mal 2 Stunden von seiner Reise zurück und hatte sich noch mit keinem der Nachbarn unterhalten können. Der einzig denkbaren Informationsquelle war Heinz. Aber die schied definitiv aus. Woher sollte er es also sonst wissen? Heinz kam sicher nicht als Denunziant in Frage. Meine ständig bereite Möse war ihm sicher mehr wert als Dieters Freundschaft.

Ich zögerte noch immer mit meiner Antwort. Was sollte ich sagen?

Um meine Unsicherheit zu überdecken, räumte ich pro Forma den Tisch ab und wischte Streusel, die gar nicht da waren, beiseite. Und sagte nichts zu den Anschuldigungen.

„Carmen, du zitterst". Dieter sog gelassen an seiner Zigarre.

Ich zitterte wirklich.

„Lass dir eines gesagt sein, meine liebe Gattin." Er sog wieder an seiner blöden Zigarre. Ich hasste sein Machogetue.

„Ich habe dich gewarnt. Du kannst ficken, mit wem du willst. Das ist mir egal. Wenn du mich öffentlich zum Hahnrei machst, ist es mir nicht egal. Wenn wir uns trennen, wird es dir nicht sonderlich weh tun. Mit übrigens auch nicht. Ich lasse mich scheiden und setze dich vor die Tür. Und damit ist das Geld futsch, das du hier investiert hast. Es ist das Haus meiner Eltern. Es gehört mir nicht."

Es würde mir wirklich weh tun. In all den Ehejahren habe ich fast meine gesamten Gehälter in dieses Haus gesteckt. So ließ ich die Fassade mit neuen, hellen Klinkern versehen, den Hof neu pflastern und das alte Parkett in der Wohnung herrichten. Mein Prunkstück war die maßgeschneiderte Einbauküche. Ich wollte ein schönes Zuhause haben.

Ich konnte nicht zulassen, dass das alles umsonst gewesen sein sollte.

Ich ging mit dem Tablett in die Küche und räumte den Geschirrspüler ein. Die Zeit brauchte ich, um mir eine Strategie zu entwickeln.

„Du kannst dir ruhig Zeit lassen", hörte ich Dieters Ruf aus dem Wohnzimmer. „Der Mann heißt Claudio, fährt Porsche, bewohnt ein teures Appartement und ist ein sehr zwielichtiger Typ."

Ich war wie vom Donner gerührt. Woher, zum Teufel, wusste mein Mann das?

So gelassen, wie es mir meine innere Aufruhr zuließ, ging ich zurück ins Wohnzimmer. Ich stellte mich in kämpferische Position vor ihm auf.

„Wie kommst du dazu, mir so etwas zu unterstellen", fragte ich so ruhig wie möglich.

Dieter sah mich nicht mal an, als er sich auf der Couch zurücklehnte, genüsslich an seiner Zigarre sog und den Ton der Sportschau lauter stellte.

Ich riss ihm die Fernbedienung aus der Hand, schaltete die Glotze auf stumm und fauchte meinen Mann unbeherrscht an.

„Sag mir endlich, was das hier soll?"

Dieter grinste siegessicher. Am liebsten hätte ich ihn erwürgt.

„Du kannst dich sicher an meinen Spieler erinnern, der seit 3 Wochen mit einem Bandscheibenvorfall zu tun hat und deshalb nicht mit nach Prag kam?"

„Nein. Kann ich nicht. Was habe ich mit dem zu tun?" Mir schwante Böses.

„Nun ja. Der Spieler Marius wohnt zufällig in demselben Haus wie dein Claudio. Und er hat dich jeden Morgen kommen und jeden Abend gehen sehen. Marius hat es wirklich hart getroffen. Der Arme sitzt den ganzen Tag am Fenster und langweilt sich."

Alleine schon Dieters süffisantes Grinsen wäre für mich ein Mordmotiv gewesen. Ich kochte vor Wut über meine eigene Sorglosigkeit.

„Und was kommt jetzt", fragte ich so beherrscht, wie es mir in meiner Gefühlslage möglich war.

„Nichts kommt." Dieter nahm in aller Ruhe einen weiteren Zug von seiner Zigarre. Er ließ mich zappeln.

„Dieter, was willst du? Sag es mir endlich und lass mich nicht wie ein kleines dummes Mädchen hier stehen!"

Entgegen meinem Naturell wurde ich auch etwas lauter.

„Jeder bekommt eine zweite Chance." Mein Mann suhlte sich in seiner Überlegenheit.

„Du wirst dich in Zukunft mehr als zurück halten. Noch so eine Dämlichkeit von dir und ich werde die Scheidung einreichen. Dann kannst du mit deinen Kindern und dem berühmten „Persil"-Karton aus diesem Haus verschwinden. Natürlich will ich von dir nichts geschenkt haben. Wenn du willst, kannst du die Klinkersteine, die Hofplasterung, den Zaun und alles, was du sonst noch in dieses Haus eingebracht hast, gerne mitnehmen. Meinetwegen kann der Typ sich mit seiner Karre den Hals abfahren."

Was Claudio 4 Wochen später auch tat. Er ist bei einem Überholmanöver mit Vollgas in einen entgegenkommenden LKW gerast.

Claudios junges Leben war beendet. Meines ging weiter. Ich habe meinem Mann nie erzählt, dass sich sein Wunsch erfüllt hat.

Er wird auch so, wenn er nicht völlig aus Stein war, bemerkt haben, dass ich eine unsägliche Trauer in mir trug.

In den nächsten Jahren hielt ich mich wirklich zurück. Der einzige Mann, mit dem ich regelmäßig Sex hatte, war mein Freund Heinz.

Der war geschickt und diskret genug, um unsere Liebschaft streng geheim zu halten.

Der Zufall wollte es, dass seine Putzfrau für den Laden wegen Umzugs in eine andere Stadt ihren Job kündigte. Was Heinz wiederum in arge Bedrängnis brachte. Der Laden sollte schließlich immer blitzsauber sein. Und vertrauenswürdige Mitarbeiterinnen waren auf die Schnelle nicht zu finden.

Heinz klagte seinem Freund Dieter bei einem gemeinsamen Feierabendbier sein Leid.

Mein Mann ging prompt auf das Problem ein.

„Frag doch mal Carmen? Vielleicht macht sie den Job nebenher?"

Heinz verkniff sich ein Grinsen.

„Eine gute Idee, Dieter. Prost."

So kam es, das ich an jedem Wochentag mit einem Staubwedel und einem Wischer durch den Laden ging. Der Job war in 20 Minuten erledigt. Den Rest der bezahlten Stunde hat mich Heinz auf seinem Schreibtisch durchgefickt.

Zumindest sexuell wurde ich hinreichend befriedigt. Ich ging wesentlich entspannter an meine Hausarbeit und die Kinderbetreuung.

Um keinen Verdacht zu erregen, kaufte ich mir 2 große Dildos und legte sie, nachdem ich sie einige Male benutzt hatte, in die Schublade meines Nachtschrankes. Damit sicherte ich mir ein Alibi.

Auch wenn mein Gatte noch so desinteressiert an mir war, würde sich ganz sicher fragen, wie ich meine sexuellen Gelüste befriedige. Die Dildos sollten ihm Antwort genug sein. Waren sie wohl auch. Er ließ mich jedenfalls in Ruhe.

Heinz war ein guter und ausdauernder Lover. Ich nahm alles mit, was er mir gab. Anal, oral, vaginal. Ich wollte und er durfte alles mit mir machen, was ich bisher an Spielarten kennengelernt hatte.

Nach jeder Putzstunde ging ich befriedigt in meine Wohnung. Sexuell befriedigt. In meinem Kopf war ich hoffnungslos unbefriedigt.

Dieter lümmelte auf dem Sofa. Ralph und Marietta stritten sich über irgendwelche Kleinigkeiten.

Das Haus war voller Leben. Allerdings nicht das Leben, das ich mir wünschte.

Die Jahre zogen gnadenlos an mir vorbei.

Jeden Tag stand ich in dem kleinen Kunstgewerbeladen, dekorierte morgens die Schaufenster, bediente die Kunden und sehnte mich nach einem intakten Familienleben. Besonders wenn Paare in den Laden kamen, denen die Harmonie in ihrer Beziehung von den Gesichtern abzulesen waren.

Mein Leben bestand aus heimlichen Liebschaften und den täglichen Hausaufgaben.

Ich wäre sehr gerne mal ins Theater gegangen. Oder in ein elegantes Restaurant. Ein Glas Wein bei Kerzenschein und leiser Musik auf unserer Terrasse wäre auch schon gut.

Meine romantische Ader führte ein sehr zurückgezogenes Dasein.

Mit meinem Mann ließen sich diese Träume nicht verwirklichen.

Mit meinen diskreten Dauerliebhaber Heinz auch nicht. Für uns stand zuviel auf dem Spiel, um uns öffentlich zu zeigen.

Ausgerechnet meine Tochter Marietta bescherte mir ein Geschenk, mit dem ich niemals gerechnet hatte.

Sie war inzwischen 16 Jahre alt und verbrachte ihre Wochenendabende vorzugsweise in einer Discothek.

Dort lernte sie Michael kennen. Ich weis nicht, wie diese Bekanntschaft zustande kam. Wahrscheinlich so, wie es in einer Disco üblich ist. Antanzen und reden?

Wie auch immer.

Michael brachte meine Tochter an jedem Samstagabend in seinem Auto pünktlich bis Mitternacht nach Hause.

Um diese Zeit war die breite Ausfallstraße vor unserem Haus wenig befahren. Ich erkannte irgendwann das Motorengeräusch von Michaels Auto. Unser Schlafzimmer lag zur Straßenseite.

Während mein Mann neben mir tief und fest schlief, ging ich an das Fenster und versuchte, einen Blick in das Wageninnere zu erhaschen. Was aus meiner Perspektive aber nicht möglich war.

Leider war er nicht Gentleman genug, um meine Tochter zur Haustür zu bringen. Dann hätte ich ihn wenigstens mal zu Gesicht bekommen. So blieb er für mich vorerst anonym.

„Willst du mir deinen neuen Freund nicht mal vorstellen?"

Diese Frage schien Marietta nicht sonderlich zu überraschen.

„Klar. Wenn du willst. Aber er ist nicht mein Freund. Also mein Freund schon. Aber ich gehe nicht mit ihm."

Etwas Anderes hatte ich von meiner Tochter nicht erwartet. Wäre sie wirklich in den Jungen verknallt gewesen, hätte ich das schon an dem überdrehten Gehabe gemerkt, das sie immer an den Tag legte, wenn sie „den Mann ihres Lebens" gefunden hatte. Was so etwa 20 Mal im Jahr passierte.

Ich kann nicht nachvollziehen, warum ich den jungen Mann unbedingt kennenlernen wollte? Marietta hat sich schon von so vielen Jungs nach Hause bringen lassen. Ich habe sie kommen und gehen sehen.

Mehr, als das er ein rotes Auto fuhr, wusste ich nicht von ihm.

Meine Tochter hielt ihr Wort. Schneller, als ich dachte.

Schon am nächsten Tag stand sie mit Michael in „meinem" Laden. Kurz vor Ladenschluss.

„Wir wollen dich abholen. Das ist Micha", sagte sie lapidar und zeigte auf ihren Begleiter. Marietta ließ uns stehen und ging durch den Laden, um sich die neuen Waren anzusehen.

„Freut mich, sie kennenzulernen", antwortete ich lächelnd und reichte dem jungen Mann die Hand. „Marietta ist manchmal etwas unkonventionell."

Michael lächelte. „Marietta ist immer unkonventionell. Ich habe sie noch nicht anders kennengelernt. Es wäre mir lieb, wenn sie mich nicht siezen würden. Ich bin nur wenig älter als ihre Tochter."

Er hielt noch immer meine Hand. Und ich machte keine Anstalten, sie ihm zu entziehen.

Wann auch immer ein Funke 2 Menschen überspringt, muss es wohl in diesem Moment passiert sein.

Ich weis nicht, was Michael in diesem Moment empfand. Ich hatte jedenfalls weiche Knie und hätte mich am liebsten von seinen Armen auffangen lassen.

Warum auch immer?

Er sah gut aus. Keine Frage. Sportlich schlank und sehr gepflegt. Sauber und modern gekleidet.

Michael hatte dichte braune Haare, blaue Augen und ein sympathisches Gesicht.

Er war nicht ein Typ wie Claudio, nach dem sich die Frauen umgedreht haben. Michael war eher der schüchterne Typ. Der sich nicht mal vorstellen konnte, auf Frauen in meinem Alter einen Reiz auszuüben. Aber genau das tat er.

Er hatte etwas an sich, das mich faszinierte und meinen Jagdtrieb weckte. Ich glaube, es war seine Jugend und seine Schüchternheit, die mich reizte. Ich wollte ihn haben. Und ich würde ihn bekommen. Wie und wann auch immer.

Am liebsten sofort. Aber das war natürlich nicht möglich.

„Gerne: Michael." Ich hatte mich wieder etwas gefangen und lächelte ihn an.

„Danke." Er ließ meine Hand los und stand irgendwie ratlos im Laden.

Marietta kümmerte das keineswegs. Die durchforstete unbeschwert und rücksichtslos die neuen Waren in den Regalen und Schaufenstern. Mit Sicherheit würde sie wieder etwas Schönes für ihr Zimmer finden und einen weiteren Vorschuss auf ihr Taschengeld nehmen.

Ich seufzte und summierte einen Betrag X auf das hoffnungslos überzogene Taschengeldkonto meiner Tochter. Sie hat sich jetzt schon bis zur Volljährigkeit bei mir verschuldet.

Aber daran verschwendete ich keinen weiteren Gedanken. Aktuell war ich an ihrem jungen Begleiter interessiert.

„Möchten sie, pardon, möchtest du etwas trinken? Bei meiner Tochter kann es wohl noch etwas dauern."

Er lächelte. „Daran habe ich mich inzwischen gewöhnt. Sie hat sehr viel Ausdauer, wenn es ums bummeln durch die Geschäfte geht. Vielleicht ein Glas Wasser?"

„Gerne. Komm, wir gehen nach hinten. Dort sind der Personalraum, Lager und Büro in einem Zimmer untergebracht."

Ich ging ihm voran durch den Perlenvorhang und bot ihm einen der 2 Stühle an.

„Meine Tochter wird sich beeilen müssen. In 10 Minuten ist Ladenschluss", erwähnte ich, während ich ein Glas mit Wasser füllt.

„Die 10 Minuten sollten reichen, um dich zu meinem Liebhaber zu machen", war mein lüsterne Gedanke, als ich ihm lächelnd dabei zusah, wie er das Glas an seine Lippen führte und es in einem Zug leerte.

„Du hast aber Durst. Noch ein Glas?"

„Ja, gerne. Ihre Tochter ist gnadenlos, wenn sie auf Tour geht. Die lässt mich glatt verdursten." Micha lächelte schüchtern. Ich liebte dieses Lächeln schon jetzt und bekam schon wieder weiche Knie.

„Ich weis", seufzte ich. „Vielleicht sollte ich ihr das Taschengeld reduzieren?"

Eine reine Hypothese. Sie hatte ohnehin die "Goldene Taschengeld Kreditkarte".

Die Beiden waren tatsächlich gekommen, um mich abzuholen und heim zu fahren.

Das war meine große, vielleicht auch einzige Chance, den Jungen bei der Stange zu halten. Bevor meine Tochter das Interesse an ihm verliert und ihn absägt. Dann würde ich ihn vermutlich nie wiedersehen. Das musste ich unbedingt verhindern.

„Das trifft sich sehr gut. Michael, würde es dir etwas ausmachen, wenn wir den Karton mit dem Kaffeeservice mitnehmen? Für den Bus ist er mir zu schwer und ich habe Angst, dass etwas zu Bruch geht." Ich legte mein Mitleidlächeln auf.

„Natürlich nicht. Selbstverständlich."

Er trug den Karton mit dem Geschirr, das ich ganz spontan „gekauft" hatte und sehr wahrscheinlich übermorgen in den Laden zurück bringen würde, zu seinem Auto.

Und zuhause sogar in unsere Wohnung. Ich hatte ihn vorerst da, wo ich ihn haben wollte.

Bei diesem ersten Schritt blieb es dann leider auch.

Ich ahnte nicht mal, dass die Saat für weitere Schritte schon längst gelegt war.

Ich bewirtete Michael so, wie eine Mutter und biedere Hausfrau den Freund ihrer Tochter eben bewirtet. Mit Cola und leichter Konversation.

Am liebsten hätte ich ihn sofort auf dem breiten Ledersofa flach gelegt.

Vielleicht lachte ich zu oft und an den falschen Stellen?

„Mama, was soll das?" Marietta war mir in die Küche gefolgt. „Micha ist mein Freund, du bist verheiratet und er ist 15 Jahre jünger als du."

Marietta ging es nicht darum, einen Freund zu verlieren. Sie würde Micha ohne zu zögern von ihrer Liste streichen. Mädchen in diesem Alter sind wohl so?

„Mama. Er ist zu jung für dich! Was versprichst du dir davon?"

Dass ich verheiratet bin, erwähnte sie nicht mehr. Marietta wusste, wie es in meiner Ehe stand.

„Ich mag ihn ganz einfach." Mit dieser Aussage hatte ich nichts zugegeben und nichts geleugnet.

„Mama. Ich mag ihn auch. Er ist nicht mein Mann fürs Leben. Aber er ist lieb und ein wirklicher Freund. Zuverlässig und immer nett und hilfsbereit. Außerdem hast du ihn heute erst kennengelernt. Du willst mir ja wohl nichts von Liebe auf den ersten Blick erzählen?"

Meine Tochter nahm mir das Geschirrhandtuch aus der Hand, drehte mich zu sich und sah mir in die Augen.

„Mama, ich weis nicht, was das werden soll und was du dir vorstellst? Mein Vater ist ein Arsch. Dass ihr keinen Sex habt, ist mir auch schon lange klar. Das er ganz sicher eine oder mehrere Gespielinnen hat, ist naheliegend. Wenn du dir einen Ersatz suchst, kann ich das verstehen."

So mitfühlend und nachdenklich kannte ich meine Tochter gar nicht.

„Du tust so, als hätte ich schon ein Verhältnis mit ihm. Aber dazu gehören immer 2", versuchte ich abzumildern.

Meine Tochter gab mir das Handtuch zurück und drehte sich zur Tür.

„Das dürfte für dich ja kein Problem sein. Hast du nicht bemerkt, dass er knallrot geworden ist, als du ihm die Hand gegeben hast? Der ist in dich verknallt."

Marietta drehte sich kurz zu mir um und lächelte.

„Meinen Segen hast du."

„Was war das denn jetzt? Ein Freifahrtschein meiner Tochter."

„Ja, wenn du es so sehen willst. Unter einer Bedingung!"

An sich ließ ich mir von meiner Tochter keinen Bedingungen stellen. In welcher Kategorie auch immer. Sie war meine Tochter und ich war die Erziehungsberechtigte.

„Und die wäre?"

„Du darfst ihn nicht kränken. Spiel immer mit offenen Karten. So, wie ich es auch getan habe."

Marietta sah durch den Flur in die Richtung unseres Wohnzimmers.