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Alle Kommentare zu 'Stockholm'

von JoanWilbury

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  • 3 Kommentare
Auden JamesAuden Jamesvor etwa 9 Jahren
Wenn der Entführer freundlicherweise den eigenen Fetisch teilt

Der vorliegende Text zählt zu jenen, bei denen man nach der Lektüre nicht so recht weiß, was mit ihnen anfangen. Der Hintergrund bleibt vage bis nebulös. Angesichts dessen behandeln erstaunlich, um nicht zu sagen: unangemessen, große Teile der Interaktionen zwischen den beiden Hauptfiguren sowie der Gedanken der Protagonistin eben diesen Hintergrund, ohne ihn im eigentlichen Sinne aufzuhellen. Ist das Ganze womöglich nur ein Auszug aus einem größeren, sinnigeren Ganzen?

Wie dem auch sei, so sticht dieses „Stockholm“ ohne Frage aus dem LIT-Einerlei heraus. Das liegt allein schon darin begründet, dass der Autor hier anscheinend die Absicht hegt, eine eigentliche Geschichte, egal wie skizzenhaft und fetischisiert, zu e r z ä h l e n, was bekanntermaßen nicht unbedingt zu den Hauptinteressen der meisten LIT-Autoren zählt. Darüber hinaus fällt die sprachliche Gestaltung, im Vergleich zum sonstigen LIT-Angebot, ausgesprochen angenehm aus, geradezu proto-literarisch, wenn diese Formulierung an dieser Stelle erlaubt sei. Ferner stellt die so konzise wie eindringliche Art, in der sich der Autor dem fetischisierten erotischen Moment im Text annimmt, einen bemerkenswerten Kontrast zur üblichen Vorgehensweise auf LIT dar, obgleich diese Kurzangebundenheit (ist das überhaupt ein Wort?) der erotischen Wirkung in meinen Augen zum Verhängnis wird, da bspw. die Logistik des „Schenkelfick[s]“ ob der verkürzten Umschreibungen verwirrend und unverständlich bleibt; zudem verärgert den geneigten Leser die billige Bedienung des auf dem Gebiet der Erotisma – leider! – weitverbreiteten Instantan- und Simultanorgasmus-Klischees, womit der Autor es sich angesichts der selbstgewählten Kurzangebundenheit einfach zu einfach macht.

Zum Schluss eine nicht allzu ernst gemeinte Replik auf eine Frage, die der Text stellt, mittels des Texts: „[M]al im Ernst, gab es etwas unästhetischeres [sic!] als einen Penis?“

Antwort: Eine „ewig nicht rasierte“ Möse vielleicht?

Fazit: Ein Text, der, sofern man die evidente Neigung des Autors zu Natursekt- und Dominanzspielchen teilt, dem einen oder der anderen eine Lektüre mit gewissem Reiz bieten mag; allen anderen eher nicht.

–AJ

Auden JamesAuden Jamesvor etwa 9 Jahren
∴ { ◊ • 1 ½ STERNE • ◊ }

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rosettenfreakrosettenfreakvor etwa 9 Jahren
@Kurz und (wie gewohnt bei "JW") gut.

Stories mit Pinkeleinlagen sind normalerweise nicht so mein Ding.

Aber "JoanWIlbury" erzählt das Ganze auf eine durchaus fesselnde Art und Weise.

Liegt einfach daran, dass Sie schreiben kann.

lg

LIT-RANICKI "Rosi" (Johannes)

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userJoanWilbury@JoanWilbury
My childhood dream was to become a writer, instead I became a biologist. What else? Metalhead, cat lover, wife.
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