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Zwei Alleinerziehende 01

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Das verwirrte die Ruth natürlich. Sie hatte eine Fortsetzung von Gerdas Überredungs- bzw. Überzeugungsversuche erwartet und im Stillen auch erhofft. Sie wollte im Innersten ihres Inneren von Gerda wahrscheinlich in den Inzest hineingedrängt werden, um die Verantwortung für diese Sünde der Freundin anlasten und selbst ein gutes Gewissen behalten zu können. Aber, ob sie das auch wirklich wollte, wusste sie auch noch nicht so genau. Auch hatte Gerda noch nicht, wie angekündigt, mit Jörg unter vier Augen gesprochen. Auf jeden Fall lief alles anders, als es sich Ruth vorgestellt hatte. So wollte sie enttäuscht wieder gehen.

Da surrte Gerdas Handy. „Mein Chef" sagte sie nach einem Blick auf das Display, erkannte aber, dass es Björn war, dessen auf Anruf sie schon wartete, um zu erfahren, wie es mit Jörgs steht.

„Ja bitte, Herr Stein?"

Und Björn sagte, damit der neben ihm sitzende Jörg nichts merkte,: „Guten Tag Frau Müller, hier ist der Björn. Ich soll ihnen von ihrem Mann ausrichten, dass der Test heute nach der Schule ganz hervorragend verlaufen ist, und sie alles Weitere umgehend in die Wege leiten sollten."

„Danke, Herr Stein -- dann bis Montag Mittag.Kommen Sie gut aus Hamburg zurück und ein schönes Wochenende."

Das war also nun klar: Jörg saß mit im Boot, allerdings ohne zu wissen, dass es überhaupt ein Boot war und die schon festgelegte Reiseroute verfolgte. Aber er würde im Zielhafen, wenn man ihn erreichte, freudig an Land gehen.

„Ja, Gerda, habe schönen Dank für Kaffee und Kuchen. Ich habe zu Hause noch einiges zu tun. Wäsche richten, zwei Briefe schreiben und anderes mehr."

Ruth stand auf, nahm ihre Handtasche und reichte Gerda die Hand zum Abschied.

„Nein Ruth!" sagte Gerda mit einem ganz enttäuschten Gesicht und etwas besorgt „Ihr bleibt bitte noch zum Abendessen hier. Bitte! Wir haben doch alles schon für fünf Leute vorbereitet, und da könnt ihr doch nicht einfach gehen! Silke möchte euch so gern vorführen, was sie in der Schule an Küchenkünsten gelernt hat. Deine Wäsche läuft schon nicht weg. Tu uns den Gefallen und bleibt!"

Ruth zögerte, lächelte gutmütig und verständnisvoll und setzte sich wieder:

„Na gut, dann mal sehen, was Töchterchen da Schönes gekocht hat. Aber du ich bin so unruhig und gehe dann gleich nach dem Abendesen."

„Atme tief durch, lehne dich zurück und entspanne. Manchmal weiß man nicht, wie es weiter gehen soll und verzweifelt fast -- und plötzlich ist die Lösung da. Übrigens: Was habt ihr denn für Urlaubspläne?"

Damit war Ruth wieder glücklich auf Kurs gebracht.

***

Nach dem Kaffee hatten sich die beiden Jungs natürlich wo hingesetzt? Vor den Computer, wo Björn dem Jörg ein neues Programm vorführen wollte. Aber daraus wurde nichts, weil durch einen „Bedienungsfehler" ein ganz bestimmtes anderes Programm aufging. Und was für ein Programm!!! Es zeigte Aufnahmen, die Björns Zwillingsschwester gemacht hatte: Björn beim Ficken mit seiner Mutter.

„Was ist denn das? Entschuldige, Jörg, jetzt habe ich nicht aufgepasst und mich vertippt oder die Kiste spinnt wieder. Kann passieren, wenn man etwas Neues installiert hat. Ist doch manchmal zum Kotzen. Ich wollte das neue Powerpoint aufrufen. Aber na ja, vielleicht ist das hier ganz schön."

Während er noch so lamentierte kam schon das nächste Dia. Björn wurde von seiner Mutter geritten.

Er hätte ja den Rechner abstellen können, was er aber unterließ, so dass die Diaschau vor Jörgs staunenden Augen weiter lief. Der wurde rot vor Erregung bis hinter beide Ohren.

„Sag mal: Wie hast du denn diese Fotomontagen hingekriegt?" fragte er staunend.

„Das sind keine Montagen. Die Bilder hat die Silke gemacht."

Jetzt sah man Björn und Gerda bei 69.

„Mensch Björn, habt ihr eine tolle Mutter. Beneidenswert!"

„Deine ist doch aber auch ganz schön attraktiv."

„Ja, ja, das ist es doch gerade. Sie reizt mich fürchterlich, aber würde so was nie machen."

„Meinst du?"

„Das weiß ich. Die ist ja so schrecklich prüde!"

„Würdest sie denn überhaupt vögeln wollen?"

„Frage!!! Na klar. Davon träume ich doch schon seit Jahren. Ich war vielleicht fünf, da habe ich sie mal beim Umkleiden nackt gesehen. Ihre Titten sind mir noch deutlich in Erinnerung. Und ihr dunkles Dreieck auch. Seitdem immer nur in Klamotten. Und am Strand: einteiliger Badeanzug, wo andere sich im Tanga zeigen oder oben ohne gehen. Ich hab mal FKK angesprochen. Da war sie empört und hat mich vielleicht zur Minna gemacht. Aber wie!"

Björn lachte: „Du, ich gehe mit dir jede Wette ein: Wenn du es nur richtig anstellst, könntest du sie genau so rammeln, wie ich meine. Wenn mich nicht alles täuscht, ist sie an sich rattenscharf auf dich, traut sich nur nicht, das zu sagen. Beim Kaffee hat sie dich ja manchmal von der Seite angeguckt. Aber wie! Anders als eine Mutter ihren Sohn ansieht. Überhaupt, sie hat so geile Augen und ihr Mund verrät verdeckte Sinnlichkeit. Die meisten Prüdinen explodieren wie eine Atombombe, wenn man sie gekonnt ansticht."

„Und wie kann ich das anstellen?"

„Na warte mal ab. Müssen mal sehen, vielleicht ergibt sich heute Abend was."

„Aber wie?"

„Abwarten! Halte Augen und Ohren offen und dann kommt schon eine Gelegenheit.

Da trat Silke ein, gab Jörg die Hand und beugte sich zu ihrem Bruder, der vor dem PC saß, küsste ihn und nahm auf seinem Schoß Platz. Der schob gleich eine Hand unter ihren Rock.

„Ja, zupf mich ein bisschen!" flüsterte sie ihm ins Ohr

„Geiles Stück!" flüsterte er zurück und biß sie ins Ohrläppchen

„Weißt du doch."

„Ei, was seht ihr denn da Feines?"

Die Diaschau wiederholte sich automatisch immer wieder und zeigte gerade, wie Silke auf einer Sessellehne von hinten genommen wurde.

„Ja, ich habe nicht aufgepasst. Eigentlich wollte ich Jörg unser neues Powerpoint vorführen, aber dann kam unsere Diaschau."

„Ist ja auch ganz schön Power!" lachte Silke und drehte sich zu Jörg: „Ihr habt sicherlich

ähnliche Bilder von euch im PC."

Jörg schüttelte traurig den Kopf.

„Nein? Warum nicht? Macht doch Spaß, so was aufzunehmen und dann mit Freunden ansehen."

„Da macht Ruth nicht mit." erklärte Björn. „Jörg hat mir gerade sein Leid geklagt."

„Och! Das ist aber schade. Hätte ich nicht gedacht. Rede doch mal mit ihr"!

„Aussichtslos."

„Ach, keine Sorge. Kommt Zeit kommt Rat."

"Du bist ja ganz naß hier, Schatz." sagte Björn auf einmal und halblaut, so dass Jörrg es hörte.

„Na, wenn ich so was sehe. Wundert dich das?"

„Eigentlich nicht."

„Aber laß mich jetzt gehen Abendessen machen."

Sie stand schwungvoll auf und fegte dabei „versehentlich" einen Kugelschreiber vom Tisch. Beim Aufheben bückte sich dann so geschickt, dass Jörg sehen musste: Sie trug keinen Slip.

Jörg wusste nicht, was er sagen und denken sollte. Welch eine tolle Familie, für die Sexualität so selbstverständlich war wie für andere Eis Essen! Normalerweise hätte Silke vor Scham im Boden versinken müssen.

„Ich rufe mal kurz jemanden an, damit ich das nicht vergesse."

erklärte Björn.

Wen rief er an? Gerda, um ihr -- als „Frau Müller" - verschlüsselt mitzuteilen, daß sie Jörg ganz richtig eingeschätzt hatten

„Du, was würde denn deine Mutter sagen, wenn sie wüsste, dass ich diese Bilder gesehen habe?"

„Gar nichts. Sie würde die Achseln zucken. Weißt du, bei uns sind natürliche Dinge -- und auch das gehört dazu - kein Grund zu künstlicher Aufregung. Außerdem sind wir alle recht zeigefreudig. Am liebsten würde sie auch nackt einkaufen gehen. In einem Pornoheft allerdings wären ihr diese Fotos natürlich nicht recht. Aber hier, im privaten Kreis - kein Problem."

Dann sprachen sie noch über Schuldinge und über gemeinsame Lehrer. Sie gingen in die gleiche Schule. Björn in den technischen, Jörg in den kaufmännische Zweig.

***

„Abendessen!" rief Silke.

Es war kurz nach sieben. Die runde Tafel hatte Silke hübsch hergerichtet: eine rote Damastdecke, darauf ein Orchideengesteck und ein fünfarmiger Leuchter mit grünen Kerzen, der an diesem schönen hochsommerlichen Abend zunächst noch genug Licht spendete. Zwei große bedeckte Schüsseln standen auf dem Tisch, Toastbrot, Butter und ein Toaster, das Rosenthalgeschirr, Kristallgläser und dazu Silberbesteck und grüne Kreppservietten. Ein stimmungsvoller, festlicher Anblick.

Auf einem Beistelltischchen glimmten Räucherstäbchen: Sandelholz und Moschus.

„Was gibt es denn Feines?" fragte Björn

„Einen Selleriesalat und einen mit Kaviar garnierten Eiersalat, dazu Toasts."

„Na, wenn das nicht zwischen die Beine geht!" grinste Björn.

„Sohn! Woran du auch immer gleich denkst!" Scherzte Gerda:

„Woran? Ich denke immer daran! Und darin sind wir uns wohl alle gleich."

„Glaube schon. Oder?", stimmte Silke zu und blickte sich frech im Kreise um.

Gerda nickte und lächelte Ruth an „Und was meinst du? Denkst du auch immer nur daran?"

„Ich weiß nicht so genau, wovon Ihr redet." kam es etwas scherzhaft, aber doch mehr verlegen.

„Genügt schon, wenn du es so ungefähr weißt.", erwiderte Gerda lächelnd und sagte dann, zu allen gewandt:

„Aber nun langt zu, ihr Lieben, lasst es euch schmecken, bekommen und wirken. Zum Nachtisch gibt es noch Schokoladenflammeri mit Vanillesoße. Das Menü hat übrigens Silke zusammengestellt. Auf Alkohol wollte sie verzichten, wenn es recht ist; dafür gibt es einen köstlichen Vitamintrunk."

„Guten Appetit allerseits, hoffentlich schmeckt euch, was ich da gemacht habe. Die Rezepte hatten wir vorige Woche in Haushaltskunde durchgenommen. Wollen wir diesen schönen Abend genießen und uns des Lebens freuen!" sprach die Tochter des Hauses und gab zu bedenken: „ So jung kommen wir nämlich nie wieder zusammen und wie schnell vergeht das Leben."

Ruth war verunsichert. Es lag etwas in der Luft, - nicht nur der Duft der Räucherstäbchen. Was sollten diese Reden? Was erwartete sie? Daß es keinen Alkohol gab, war jedoch beruhigend.

Nach dem allseitigen Lob der Köchin zu Begann das Males trat eine Stille ein. Jeder war mit Essen und seinen eigenen Gedanken beschäftigt. Besonders in Ruth arbeitete es: Diese zweideutigen Reden kamen ihr seltsam vor.

Jörg dachte an Björns Worte und war erwartungsvoll gespannt.

Allein die Zwillinge waren unbeschwert und blickten sich bisweilen verschmitzt an.

Gerda überlegte den nächsten Schritt.

„Ja, die Silke hat recht: So jung kommen wir nie wieder zusammen.", nahm Gerda in besinnlichem Ton den Faden nach einer Weile auf. „Die Zeit vergeht im Fluge, und ich erinnere mich noch, als wäre es gestern, wie ich die beiden" dabei deutete sie auf Björn und Silke „vor siebzehn Jahren in die Welt entlassen habe. Daß es zwei waren, hatte mir anfangs gar nicht gepaßt, aber heute bin ich froh darüber und freue mich jeden Tag und jede Nacht, die beiden zu haben. Besonders, weil es ein Pärchen ist."

„Wieso auch nachts?" wollte Ruth wissen, der nichts Besseres einfiel, um sich einzuschalten und nicht weiter schweigend vor sich hinzukauen.

„Ja, meine Liebe, die Nacht ist nicht nur zum Schlafen da."

„Du warst neunzehn, als du sie bekommen hast, so wie ich, als Jörg kam?"

„Ja. Ich hatte einen Mann kennen gelernt und mir gesagt: „Der oder keiner! Und damit du den auch kriegst, laß' dich einfach von ihm schwängern."

„Da hast du aber Glück gehabt, dass er dich nicht sitzen gelassen hat."

„Nein, ich wusste, dass er das nicht tun würde. Ich hatte das sichere Gefühl. Und zwei Jahre später haben wir dann auch geheiratet."

„Bei mir war das anders, wie du weißt. Der Hans ist abgehauen und hat mich mit dem Jörg allein gelassen. Alimente hat er zwar pünktlich gezahlt. Bis heute. Aber sonst war nichts mehr."

„Ja, du hast den Hans eben mit den Kopf beurteilt. Und das ist schief gegangen. Du musst mehr mit dem Bauch entscheiden und weniger mit dem Kopf. Das war und das ist auch heute noch dein Fehler."

„Ich will meine Kinder früher haben." warf Silke ein. „Und ich glaube, das klappt auch:

Seit vierzehn Tagen ist meine Regel nun schon überfällig." Dabei lächelte sie zu Björn und klopfte ihn auf den Oberschenkel. Der guckte sie ganz verdutzt an.

„Das sagst du jetzt erst?"

„Küsschen, mein Schatz!" Silke bot ihm ihre gespitzten ihre Lippen dar.

Für Jörg war die Sache ja klar, nach dem, was er da erlebt hatte, aber Ruth sah verwundert zu den beiden Geschwistern rüber. "Da treibt es der Björn also nicht nur mit seiner Mutter, sondern anscheinend auch mit seiner Schwester, die ist dabei schwanger geworden und freut sich noch darüber? Das ist also der „feste Freund", den Gerda vorhin erwähnt hatte," dachte sie. Und sie dachte weiter: „Dann ist die wohl auch Gerdas Bi-Partnerin. Zwei Jahre kenne ich Gerda nun und das kommt er jetzt hoch. Und Jörg muß doch auch mitkriegen, dass da zwischen den Geschwistern etwas läuft.

Was mag der Junge dabei bloß denken?"

„Da werde ich ja richtig eifersüchtig und neidisch, ihr beiden Racker!" scherzte Gerda.

„Dann vergiß doch einfach die Pille zu nehmen, und dann kannst du bald gemeinsam mit deiner Tochter zur Schwangerschaftsgymnastik pilgern."

„Guter Gedanke. Björn du bist ein kluger Junge." lachte Gerda und zu ihrer Freundin gewandt:

„Du, sag mal Ruth wie denkst du denn eigentlich darüber? Willst du nicht auch noch ein Kind haben? Vielleicht von Jörg dann bleibt alles in der Familie. Und vielleicht kriege ich wieder Zwillinge und Silke auch und dann haben wir einen hübschen kleinen Privatkindergarten mit fünf Gören!" Gerda klatschte in Hände und rieb sie sich dann." Wie wäre das denn?"

Ruth schnappte nach Luft. „Warum fragt Gerda so etwas in Jörgs Gegenwart und erwähnt ihn auch noch?" überlegte sie „Der Junge ist doch nicht dumm und ahnt jetzt sicher auch schon, was da mit Björn und Gerda los ist. Überhaupt - was sind das für Tischgespräche?!"

„Doch, Ma, das wäre zu überlegen. Dann wäre ich kein Einzelkind mehr, wäre Vater, und du

noch mal Mutter und" - kurze Kunstpause - „obendrein und außerdem auch noch Oma. Und das mit deinen 37 Jährchen! Soll dir mal eine nachmachen! Alles in einem Aufwasch." warf Jörg scherzend ein, allerdings so, dass man auch nicht genau wusste, ob es nicht eventuell doch ernst gemeint war.

Die Zwillinge und Gerda lachten, aber Ruth rauchte der Kopf. Sie musste erst mal raus. „Entschuldigt bitte, ich komme gleich wieder. Der viele starke Kaffee vorhin ", stammelte sie sichtlich verlegen, verschwand in die Toilette und dachte: "Nachher reden die sicher über etwas anderes."

„Die macht sich gleich in die Hosen." flüsterte Silke kichernd in Björns Ohr.

Als Ruth nach mehr als fünf Minuten wiederkam, war die Szene verändert:

Björn und Silke fehlten „Gott sei Dank!" dachte Ruth erleichtert, bemerkte aber gleichzeitig zu ihrer Verwunderung, wie Jörg und Gerda sich küssten, wobei die eine Hand von Jörg zwischen Gerdas nackten Oberschenkeln steckte -- ziemlich weit oben sogar, fast schon unter dem so wie so hochgerutschten Rock, was Ruth mißgefiel; wusste sie doch, daß Gerda unter ihren immer sehr kurzen Minis oft ohne Slip ging. „Will die sich auch noch den Jörg angeln? Reicht ihr der Björn nicht?" schoß es ihr durch den Kopf. „In diesem Sodom und Gomorrha ist ja anscheinend alles möglich!".

Sie hatten die Stühle vom Tisch zurückgeschoben und saßen sich schräg gegenüber. Gerda zog noch einen dritten für Ruth herbei.

„Setz dich und laß' uns jetzt mal zusammen vernünftig reden." Gerda legte den einen Arm um Jörgs, den anderen um Ruths Schulter und sprach leise und eindringlich:

„Wir sind doch alle erwachsene Menschen und haben unsere natürlichen Wünsche. Neulich haben wir ja schon beiläufig darüber gesprochen, liebe Ruth. "

„Ja, aber ..."

„Jetzt bitte kein Aber! Laß' mich erst mal ausreden und hör' mir gut zu.!" sagte Gerda sanft, aber auch so energisch, dass Ruth sich fügte.

Björn und Silke waren zwar vom Tisch, aber nicht aus dem Raum verschwunden, wie Ruth irrtümlich gemeint hatte, sondern schmusend auf der Couch in einer von den fünf Kerzen zu der nunmehr vorgerückten Stunde nur schwach ausgeleuchteten Ecke des Speisezimmers gelandet, von wo Silkes leises Stöhnen als passende Hintergrundsmusik Gerdas Worte untermalte. Die Lösung des Problems Ruth-Jörg war für die Zwillinge nur noch eine Frage von höchstens einer Stunde. Auch hatten sie die beiden innerlich bereits ganz in die Gemeinschaft eingeschlossen, so dass sie keine, wie auch immer geartete Hemmung mehr vor ihnen hatten.

„Wo bin ich denn hier nur hingeraten?" ging es wieder durch Ruths Kopf, als ihr Blick auf die Couch-Ecke fiel und sie dabei Silkes weißen Mini mit dem silbernen Gürtel auf dem Boden liegen sah. „Und was soll der Jörg bloß denken, in welche Mördergrube seine Mutter ihn hier mitgenommen hat?" Am liebsten wäre sie sofort aufgestanden, hätte den Sohn geschnappt und wäre gegangen, wollte aber wiederum auch nicht unhöflich sein und noch etwas zuwarten.

Gerda fiel Ruths abgelenkt Sein auf, und so holte sie sie wieder zurück:

„Jetzt höre mir zu und lasse die anderen machen, was sie wollen. Die kümmern sich auch nicht um dich. Wir alle haben einen Geschlechtstrieb, der Erfüllung sucht. Mein Pärchen dort, ich selbst und ihr beide, Ruth und Jörg, ebenfalls", fuhr Gerda fort. „Und das ist gut so und richtig und schön. Meine Familie genießt das in vollen Zügen wie ihr hören und sehen könnt." Dabei deutete sie mit dem Kopf zur Couch, die nun auch noch rytmisch zu knarren anfing.

„Finde ich gut, einfach Spitze! Ihr seid überhaupt eine tolle Familie, nach allem, was ich bisher so weiß.", fiel Jörg anerkennend ein und sah zu Gerda.

Das beruhigte Ruth ein wenig . „Na is' ja gut, wenn er das alles hier so locker aufnimmt. Wundert mich allerdings von ihm, ist doch gar nicht so erzogen worden. Aber was hat er da gesagt? "... nach allem, was ich bisher so weiß."? Was weiß er denn? Und woher weiß er das?" dachte sie und hörte dabei wieder Gerda zu.

„Jetzt lassen wir mal die Frage dahingestellt sein, liebe Ruth, ob wir beide noch Kinder haben wollen oder nicht. Aber eines steht fest und jetzt halte dich selbst fest: Dein Sohn, Ruth, hat mir eben gestanden, dass er ganz, ganz scharf auf seine Mutter ist. Und ich habe ihm daraufhin gesagt, dass auch du an ihm in der gleichen Hinsicht sehr interessiert bist - um es mal vorsichtig und neutral auszudrücken."

„Das ist gegen die Verabredung!" platzte Ruth unbedacht heraus, denn damit löste sie Jörgs erstaunte Frage aus:

„Verabredomg? Was habt ihr denn da verabredet?"

„Was haben die über mich gesprochen?" überlegte er „Und was hat Ma vielleicht über sich selbst erzählt? Woher kam vorhin Björns Urteil über Ma? Und auch was mir Gerda eben verraten hat! Hätte ich übergaupt nicht erwartet. "

Ruth empfand nun regelrechte Panik und Schweißperlen standen auf ihrer Stirn: „Fort! Nur fort aus diesem fürchterlichen Haus. Wäre ich doch nie mit Jörg hierher gekommen oder vorhin, als ich schon wollte, doch gegangen!" Sie war im Begriff aufzuspringen; woran sie jedoch eine andere Überlegung hinderte: „Daß wir hier sind, läßt sich nun nicht mehr rückgängig machen. Und da nützte eine Flucht auch nichts. Zu Hause würde es mit Sohn nur unangenehme Diskussionen geben, auch darüber, wie und warum Gerda ins Spiel gekommen war. Das könnte das gute Einvernehmen mit Jörg kaputt machen. Damit wäre keinem geholfen -- im Gegenteil, alles wäre noch schlimmer.

Also weitermachen! Eigentlich läuft es ja nun auf ein erotisches Abenteuer mit Jörg hinaus, der mit mir offenbar ins Bett will und dabei nichts weiter Böses findet. Das größte Risiko ist doch wohl nur noch, dass ich ihm dann nackt doch nicht gefalle. Das wäre das größte Übel, aber relativ klein im Vergleich mit dem, was Flucht auslösen würde. Dann war das eben eine Episode, bei der man sich geirrt hat, man trennt sich wieder und ist sich nicht böse und alles läuft wie früher weiter. Nicht schön zwar, aber auch kein Weltuntergang. Gehe ich jedoch mit ihm ins Bett und gefalle ihm, dann ist ja alles gut." So wirbelte es in Ruths Gehirn und sie beschloß, zu bleiben. Also blieb sie und erklärte. um alles so harmlos, wie möglich erscheinen zu lassen: