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„Nicht nötig. Hast du Rum oder einen weichen Cognac?"

„Rum. Mit Vanillearoma."

„Perfekt", lächelte Lali.

Alex holte die Flasche und ein Glas, schenkte sich ein und nahm einen großen Schluck. Lali war in der Zwischenzeit wieder ins Bett geklettert und hatte sich zugedeckt. Er trat ans Fußende und zog langsam, Zentimeter für Zentimeter, die Decke von ihrem Körper. Lali streckte ihm die Arme entgegen.

Nach einem weiteren Schluck Rum stellte Alex das Glas auf den Nachttisch, schaltete die Lampe wieder aus und legte sich auf Lali. Er senkte den Kopf und küsste sie. Genauer gesagt, sie küsste ihn. So fordernd, wie sie bereits den gesamten Abend gewesen war.

Sie zerrte ihm seinen Pulli über den Kopf. Bei Hose, Shorts und Socken half Alex mit. Es war nur fair, schließlich war Lali bereits seit Längerem nackt. Sie war nicht grob, sie wirkte auf Alex nur irgendwie getrieben. Sie schien in Eile zu sein, gab beiden keine Zeit, zu spüren oder gar zu genießen.

Alex versuchte, sie zu bremsen, indem er sich nicht von ihrem Tempo anstecken ließ. Er legte sich seitlich zu Lali und küsste sie wieder. Ihre Hand wanderte ruhelos auf seinem Rücken auf und ab. Ihre Zunge tastete seine Mundhöhle ab wie eine Minensonde.

„Langsam, wir haben jede Menge Zeit. Entspann dich", raunte er Lali ins Ohr.

„Ich kann nicht. Ich weiß, dass ich es sollte. Ich verpasse garantiert sehr viel, weil ich immer schon gedanklich einen Schritt weiter bin, aber mein ganzes Leben läuft so ab."

„Dann konzentriere dich einmal nur darauf, passiv zu bleiben. Den Rest mache ich."

„OK." Lali schloss die Augen. „Ich gebe mir Mühe." Und schon hatte sie die Augen wieder geöffnet.

Alex drehte sich zum Nachttisch und nahm noch einen Schluck Rum. Diesmal schluckte er ihn jedoch nicht sofort, sondern drehte sich damit zu Lali und küsste sie. Er beeilte sich, ihn in ihren Mund laufen zu lassen, bevor der Alkohol warm wurde. Ein Teil rann über ihre Wange und sickerte in ihre Haare und das Betttuch.

Lali schluckte und klammerte sich mit ihren Armen an seinen Nacken. Sie leckte jeden Tropfen von Alex' Lippen. Er befreite sich ein wenig, angelte nach dem Glas und tropfte ihr mit dem Zeigefinger Rum auf ihre Unterlippe. Wieder leckte sie gierig. Also schenkte er mehr ins Glas, so dass er Zeige- und Mittelfinger in das Getränk tauchen konnte und schob sie ihr in den Mund. Lali saugte den Alkohol von seinen Fingern und spielte mit der Zunge so aufreizend um seine Knöchel, dass er den Blick nicht abwenden konnte.

Ein letztes Mal nahm er einen großen Schluck in den Mund und küsste Lali leidenschaftlich. Da er sich darauf konzentrierte, sie zu bremsen und ganz auf die Gegenwart zu fokussieren, war seine eigene Lust auf der Strecke geblieben. Das änderte sich jedoch, als er Lali stöhnen hörte.

Es war kehlig und ehrlich und übertrug sich von seiner Zunge direkt in den Penis. Mit jeden Herzschlag füllte er sich und hob sich. Alex lag zwischen Lalis Beinen und so hob er das Becken an, um ihn zwischen ihre beiden Bäuche zu schieben. Als er die Wärme ihrer Haut fühlte, wurde er augenblicklich vollständig hart. Lali drückte sich von unten gegen ihn.

Alex löste sich von ihrem Mund und küsste sich auf gerader Linie zwischen ihren Brüsten hindurch bis zur Grenze ihrer Behaarung. Er streichelte die weichen Löckchen mit der Nase und suchte nach dem verborgenen Spalt. Lali seufzte und wollte die Schenkel öffnen, doch Alex hatte sich seinen Weg nach unten mit dem gesamten Körper und nicht neben ihr kniend gesucht, so dass er nun mit dem Oberkörper ihre Beine fixierte.

Lali hatte die Haare nur am Venushügel stehen lassen und so hauchte Alex kleine Küsschen auf die glatten Ansätze der äußeren Schamlippen und massierte sie sanft mit den Daumen. Dann fasste er sie mit den Fingern, zog sie auseinander, soweit es mit geschlossenen Beinen möglich war und schob seine Zunge in die entstandene Lücke. Er spürte und hörte, wie Lali ruckartig einatmete und dann die Luft anhielt, roch und schmeckte, dass sie ein Intimdeo verwendet hatte, in das sich längst ihre Feuchtigkeit gemischt hatte.

Sehen wollte er nichts, die anderen Sinne reichten aus. Er ließ seine Augen geschlossen.

Erwartungsvoll hielt Lali den Atem an. Sie spürte die heiße Zungenspitze am Kitzler und konnte es nicht erwarten, dass sie anfangen würde, sich zu bewegen. Gehorsam bemühte sie sich, Alex nicht zu drängen, sondern auf seine Entscheidung zu warten. Endlich tat sich etwas. Die Zunge schob sich erst rechts und dann links in die Fugen neben der Klitoris. Dann kehrte sie an den Ausgangspunkt zurück. Alex schien auf etwas zu warten.

Dann bemerkte Lali, worum es ihm ging. Die empfindlichen Schleimhäute begannen zu prickeln und wurden heiß. Der Alkohol entfaltete seine Wirkung.

Lali keuchte. Sie war noch nicht sicher, ob sie das mochte, also wartete sie weiter ab. Wenige Sekunden später begann Alex damit, sie nach allen Regeln der Kunst zu lecken. Lali schrie lustvoll auf.

Alex war sich nicht sicher gewesen, ob sein Plan aufgehen würde. War dafür überhaupt genügend Alkohol auf der Zunge geblieben? Oder zu viel? Während der kurzen Zeit, die er abwarten musste, hatte er so viel Speichel wie möglich gesammelt und seinen Mund damit gespült. Er wollte kein zusätzliches Brennen erzeugen, ein wenig Reizung war wahrscheinlich genug.

Er saugte abwechselnd ihre äußeren Schamlippen in seinen Mund und massierte sie mit Lippen und Zunge, biss immer wieder zart hinein, wanderte dann weiter nach innen und leckte hingebungsvoll. Speichel und Scheidenflüssigkeit mischten sich und liefen Lalis Pospalte entlang. Alex fing die Tropfen auf, schmierte sie mit der Zunge auf ihre Rosette und leckte und bohrte, ohne ihr eine Pause zu gönnen. Keinesfalls sollte sie ihre Konzentration von ihm abwenden können.

Schließlich drehte er sich und Lali zur Seite, mit seinen Beinen zum Kopfende, presste sein Gesicht in ihren Schritt und streckte ihr seinen Unterleib entgegen. Bereitwillig öffnete sie den Mund und Alex schob ihr seinen Steifen tief in den Rachen.

Was er nicht bemerkt hatte, war, dass Lali ebenfalls einen Schluck Rum genommen und ihn im Mund behalten hatte. Der Alkohol überzog seine Eichel und lief ein wenig in den Schlitz, bevor Lali ihn so gut wie möglich hinunterschluckte. Mit seinem Penis im Mund war ihr bestimmt auch ein Teil ins Bett gelaufen.

Alex spürte das Brennen, aber auch Lalis Zungenbewegungen, die durch die gereizte Haut enorm verstärkt wurden. Die Grenze, auf deren anderer Seite die Oberfläche komplett betäubt gewesen wäre, war knapp nicht überschritten worden.

Plötzlich schob Lali ihn von sich.

„Tut mir leid, aber ich muss duschen. Ich finde das Brennen unangenehm."

Alex stand auf und zog sie mit sich hoch. „Ich auch."

„Na bitte, eine weitere Gemeinsamkeit!", lachte Lali. „Wenn wir noch eine dritte finden, können wir heiraten."

Auch Alex lachte. „Du kannst sehr gerne duschen, aber ich habe auch ein Bidet, falls du das versuchen möchtest."

„Ein was?"

„Ein Bidet. Das habe ich in europäischen Hotels kennengelernt. Ist super, du wirst sehen."

Im Bad angekommen betrachtete Lali das Becken neugierig.

„Ich hätte es für eine Art Toilette gehalten", gab sie zu.

„Funktioniert aber genau anders herum. Nicht du selbst lässt dein Wasser nach unten laufen, sondern es kommt dir von unten entgegen. Stell dir die passende Temperatur ein und setz dich darauf. Dann reguliere den Strahl, wie es dir passt."

Als Lali saß, kniete Alex sich seitlich neben sie.

„Darf ich dich waschen?"

Bereitwillig spreizte Lali die Beine. „Klar." Dann schob sie sich in Position, damit das Wasser genau die Klitoris traf.

„Das ist aber nicht nur zum Waschen geeignet", grinste sie.

„Bisher schon."

Damit steckte er seine Hand unter sie und spülte und wischte akribisch alle Hautfalten sauber.

„Ich sag dir was, Alex. Wenn die Haut nicht mehr gereizt ist, probiere ich aus, was das Ding alles kann", kündigte Lali an, während sie sich abtrocknete.

Alex, der sich inzwischen am Waschbecken wusch, sah zerknirscht zu ihr. „Tut mir leid, ich dachte, ich kann dich damit auf mich konzentrieren. War wohl keine gute Idee."

Lali hatte ebenfalls das Gefühl, sich rechtfertigen zu müssen.

„Und ich bin normalerweise wirklich nicht wehleidig. Aber ein Brennen im Intimbereich assoziiere ich mit einer Krankheit. Das ist ja selten ein gutes Zeichen." Sie zuckte mit den Schultern. „Ich hoffe, du hältst mich jetzt nicht für spießig, das bin ich nicht."

„Nein, sicher nicht, ich bin froh, dass du mir nicht böse bist."

Lali blickte ihn schelmisch an. „Du bekommst von mir jetzt mal einen Vertrauensvorschuss und ich glaube dir, dass du es nicht aus reiner Bosheit gemacht hast."

„Nein, wirklich nicht, auf keinen Fall!" Alex wirkte beinahe erschrocken. „Ich würde mich freuen, wenn du noch bleibst, aber ich kann dir auch ein Taxi rufen."

Lali überlegte kurz. „Ich würde einen Kaffee nehmen, wenn es dir recht ist, aber mit Sex wird es heute sicher nichts mehr."

„Ich koche uns einen. Da kann ich nichts falsch machen", antwortete Alex kleinlaut.

Lächelnd sah Lali ihn an. „Alex, hör auf. Selbstmitleid ist erst recht unerotisch. Dir wird es doch schon öfter passiert sein, dass etwas daneben geht. Von mir darfst du wegen so etwas keinen Trost erwarten."

Da war sie wieder, die Lali, die er vor ein paar Stunden kennengelernt hatte. Freundlich, aber sehr direkt. Alex schlüpfte in Shorts und T-Shirt und ging in die Küche, während Lali sich daran machte, die lange Stoffbahn wieder um sich zu wickeln.

Gute vier Stunden saßen sie bei mehreren Kaffees am Sofa und plauderten, bis Lali ihn schließlich um ein Taxi bat und nach Hause fuhr.

Jerome tauchte auf und maulte. „Und dafür hast du mich weggeschickt? Für Nichts?"

„Jerome, du weißt so gut wie ich, dass es meine Schuld war."

„Aber es hätte klappen können."

„Hätte, würde, könnte, darum kann sich niemand was kaufen", blaffte Alex ihn an.

Jerome zog eine Augenbraue hoch. „Wie du gesagt hast: es war deine Schuld, nicht meine." Dann sprach er weiter: „Aber sie sieht schon gut aus. Griffig, nicht so mager wie die letzte. Meinst du, ihre Halluzination ist auch hübsch?"

„Woher soll ich das wissen? Ich werde sie ohnehin nie kennenlernen und du erst recht nicht."

„Jetzt sei doch nicht so ein Miesepeter. Lass uns ein bisschen raten, vielleicht haben wir ja einen ähnlichen Geschmack."

Nun musste Alex doch lachen. „Letztlich bist du ich, also ist das wahrscheinlich."

Jerome grinste. „Schön, dass ich dich aufheitern konnte."

-------

Lali wurde zu Hause von Shanti empfangen. Anders als Jerome war sie sehr selbständig und klebte nicht ständig an Lali. Sie war eher eine zweite Person, wenn auch nicht real. Ab und zu sprach Lali irrtümlich laut mit ihr, jedoch nur sehr selten. Da Shanti sie seit ihrer Kindheit begleitete, war ihre Familie im Bilde, trotzdem war sie von Anfang an dazu ermahnt worden, auch zu Hause nur in Gedanken mit ihr zu kommunizieren, um sich daran zu gewöhnen. Zu groß war das Risiko, dass Lali in der Schule oder sonst wo in der Öffentlichkeit auffiel.

„Wie war dein Date?" Shanti war neugierig wie immer. Darin glichen sich Lali, Shanti und Jerome.

„Eigentlich gut."

„Eigentlich?"

„Na ja, Alex sieht gut aus, ist sehr nett und gebildet, gut situiert und -- jetzt kommt es -- er lebt mit seiner Halluzination in einer WG. Trotzdem hatten wir keinen Sex, obwohl es wirklich gut anfing."

„NEIN! Mit einer Hall... Meine Güte! Beschreibe sie mir!"

„Sehr witzig. Du weißt genau, dass ich sie nicht sehen konnte. Es ist jedenfalls ein Mann. Aber er scheint praktisch immer bei Alex zu sein, sobald der in irgendeiner Weise in Stress gerät. Egal, ob positiv oder negativ."

„Und darum kein Sex? Wolltest du kein Publikum?" Shanti kicherte.

„Keine Ahnung, ob er dabei war, Alex hat nichts gesagt. Aber es war eher ein missglücktes Experiment, das alles gestoppt hat." Lali seufzte versonnen. „Macht aber nichts. Wir haben uns sehr gut unterhalten. Er gefällt mir wirklich."

Shanti strahlte. „Das ist schön! Wann werde ich ihn kennenlernen?"

„Wir haben uns noch nicht verabredet. Aber da wir beide rasch heiraten sollten, werden wir uns vermutlich bald wiedersehen. Falls ich nicht völlig falsch liege, zieht er mich ebenso in Betracht wie ich ihn. Was hast du heute Abend gemacht?"

Shanti lächelte verträumt. „Im Gegensatz zu dir habe ich noch Kontakt zu deinen früheren multiplen Persönlichkeiten. Wir waren am See. Nacktbaden."

-------

Wie erwartet meldete sich Alex nur wenige Tage später wieder bei Lali.

„Alles wieder verheilt?", wollte er wissen.

„Natürlich. Am übernächsten Tag war alles überstanden. Wieso? Willst du den Sex jetzt nachholen?"

Alex war völlig überrumpelt, da er nicht deswegen angerufen hatte. Jerome, natürlich an seiner Seite, weil Alex wegen des Telefonats aufgeregt war, nickte. „Klar, sag ihr, sie soll gleich vorbeikommen."

„Nein, soll sie nicht. Erstens habe ich jetzt gar keine Zeit und zweitens will ich sie nur zu einem normalen Treffen einladen."

„Natürlich. Für Dinge, die MIR Spaß machen, ist wieder einmal keine Zeit", zickte Jerome.

Alex verdrehte die Augen. „Was macht dir schon Spaß außer Poppen?"

„Alles, was kurz davor kommt."

„Alex, bist du noch da?" Lali hatte immer noch keine Antwort bekommen.

„Ja, natürlich, bin ich. Entschuldige bitte. Aber Jerome quatscht schon wieder dazwischen. Nein, ich möchte den Sex nicht nachholen. Also, ja, natürlich schon, aber deshalb rufe ich nicht an, sondern um dich zu fragen, ob du am Sonntag mit mir in den Botanischen Garten gehst. Er ist zur Zeit wunderschön und mehrere sehr seltene Seerosen blühen heuer zufällig gleichzeitig."

„Also Reset drücken und ein neues erstes Date starten?"

Alex lachte. „Ich hätte es nicht besser ausdrücken können!"

Lali lachte ebenfalls. „Sehr gerne. Wann soll ich wo sein?"

„Um 10.00 Uhr am Haupteingang? Dann können wir einen Spaziergang durch die Anlage machen und ich lade dich danach im ‚Dream Garden Restaurant' zum Mittagessen ein."

„Wunderbar! Ich freue mich! Bis dann, Alex."

-------

Das Treffen am Sonntag verlief vorerst ohne Zwischenfälle. Sowohl Alex als auch Lali waren ‚in Begleitung' gekommen.

Alex hatte gar keine Wahl gehabt, schließlich war er nervös, bei Lali war es eine bewusste Entscheidung gewesen. Immerhin war Shanti so etwas wie ihre älteste Freundin.

Ganz automatisch nahmen Alex und Lali an einem Vierertisch Platz, obwohl sie von außen betrachtet nur ein Pärchen waren.

Shanti schüttelte den Kopf. „Also wirklich, Lali. Dein Kavalier ist eigentlich zu zweit und keiner der beiden rückt dir den Stuhl zurecht?"

Lali runzelte die Stirn. „Hörst du dir eigentlich selbst zu? Wie soll das denn gehen?"

„Nein, ich höre mir niemals selbst zu, es reicht, wenn du mir zuhörst. Immerhin bin ich deine Halluzination und nicht meine eigene."

„Es wäre klüger gewesen, Alex und ich hätten euch zu Hause gelassen. Ihr seid wie zwei Pubertierende, die keine Patchwork-Familie werden wollen!"

Auch Jerome war schon wieder am Quengeln. „Ich will Shanti sehen."

Alex seufzte innerlich. „Dieser Wunsch hat nicht einmal eine Antwort verdient."

„Na super, meine Wünsche sind schon wieder einmal nicht wichtig."

„Jerome, denk doch einmal mit! Du bist meine Phantasie. Wie willst du denn Wissen erwerben, das ich nicht habe?"

„Aber es heißt doch immer, Augen sind der Spiegel zur Seele. Vielleicht kann ich Shanti sehen, wenn ich ganz genau schaue!"

„Versuch es, aber sei dabei still", war Alex' genervte Antwort.

Jerome begann zu starren.

„Jerome, übertreib doch nicht so!"

„Aber ich darf den Blick nicht abwenden. Vielleicht sehe ich sie ganz hinten nackt vorbeihuschen. Das will ich nicht verpassen!"

Alex seufzte. „Glaub ich dir, aber ich muss ab und zu zwinkern. Meine Augen sind schon ganz trocken."

Der Kellner kam, womit sämtliche Diskussionen beendet waren.

Während des Essens überlegten Lali und Alex, wie es mit ihrer Zukunft aussah und ob sie überhaupt eine gemeinsame haben konnten oder wollten.

„Ganz ehrlich, Alex, ich wäre ja schön blöd, dich wieder vom Haken zu lassen. Wenn du nicht gut verbirgst, dass du in Wahrheit ein sadistischer Serienmörder bist, hätte ich doch nur Vorteile. Du bist attraktiv, nett, verdienst viel besser als ich, hast kaum Familie, die ich mitheirate, nichts davon ist mir garantiert, wenn meine Eltern einen Mann für mich aussuchen. Was hätte ich denn zu verlieren?"

Alex dachte nach.

„Für dich sieht die Sache ganz anders aus", sprach Lali weiter. „Ich bekomme zwar sicher eine Mitgift von meinen Eltern, aber ansonsten bin ich finanziell wirklich keine gute Partie. Ich sehe nur durchschnittlich aus und bringe eine riesige, aufdringliche und laute Familie mit, die sich für immer in alles einmischen wird. Und ich halte es für keine gute Idee, wenn wir Kinder bekommen würden. Wer weiß, was wir alles vererben. Mit einer gesunden, jungen Frau sähe das ganz anders aus. Überlege dir das gut!"

Diesmal nickte Alex. „Ich habe auch schon darüber nachgedacht. Ich sehe dich viel weniger kritisch, als du dich selbst. Ich finde dich sehr hübsch, du hast angesichts meiner Krankheit nicht die Flucht ergriffen, Kinder möchte ich keine und dein Geld brauche ich nicht. Deine Familie", Alex seufzte, „werde ich schon verkraften. Ich bin es nur nicht gewöhnt, dass sich jemand einmischt. Andererseits hat auch meine Haushälterin mir die Leviten gelesen, weil das Bett nach Alkohol stank."

Alle vier sahen einander tief in die Augen.

„Nur, ob wir im Bett zusammenpassen, haben wir immer noch nicht herausgefunden." Alex zwinkerte.

„Dann lass uns das jetzt tun!", erwiderte Lali.

Alex nickte strahlend. „Ja, komm, du weißt, meine Haushälterin hat am Wochenende frei."

„Nein", präzisierte Lali. „Ich meinte ‚jetzt', also hier im Park. Es gibt eine wunderschöne Nische am Seeufer, in der ich mich als Kind wahnsinnig gerne versteckt habe. Inzwischen müsste sie völlig verwachsen sein. Komm mit."

Sie zahlten und Alex ließ sich von Lali an der Hand hinter sich herziehen. Shanti und Jerome, die von der Aufregung angesteckt wurden, folgten ihnen.

Lali hatte einige Mühe, sich an den Weg zu erinnern. Wie sie vermutet hatte, war der Zugang zur Nische inzwischen überwuchert und sie selbst deutlich weniger schlank und beweglich. Letztlich aber schafften sie es. Sie war froh, heute Jeans und Shirt zu tragen.

„Wahnsinn!", schwärmte Alex, als er sich gemeinsam mit den drei anderen auf einen flachen Felsen ans Ufer setzte. Der Blick über den See war atemberaubend. Alex war überrascht, dass das Fleckchen nicht auch von anderen Leuten entdeckt worden war. Zumindest gab es keine Schuhabdrücke, zertretene Vegetation oder Müll.

„Aber recht bequem ist es hier nicht, oder? Felsen, Disteln und Büsche, sonst eigentlich nichts. Wie willst du das machen?"

Lali sah sich um. „Stimmt, ich hatte früher zumindest eine Jacke, auf die ich mich setzen konnte, oft sogar eine Decke." Sie wirkte kurz ratlos, sprach dann aber weiter. „Ich könnte dich reiten. Du bekommst meine Jeans als Kissen und deine eigene lässt du an. Dann kann dir nicht viel passieren. Der Felsen ist fast so groß wie ein Bett, nur etwas kürzer. Such dir eine ebene Stelle."

Alex war einverstanden. „Könnte gehen. Na denn, runter mit der Hose, dann kann ich probeliegen."

Kichernd schlüpfte Lali aus ihren Schuhen und Jeans und warf sie Alex zu, der sie faltete und sie sich so gut es ging unter den Kopf und die Nackenwirbel schob. Es war halb so schlimm.

Inzwischen hatte Lali auch den Slip abgestreift und neben Alex fallen lassen. Jerome und Shanti waren so gebannt, dass sie vergaßen, sich einzumischen.

„Ich sehe allerdings nur noch blauen Himmel", beschwerte sich Alex.

Lali putzte so gut wie möglich ihre Füße ab und schlüpfte wieder in ihre Sportschuhe.