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4 MILFs in einem Boot

Geschichte Info
Nach COVID erkämpfen sich 4 MILFS wieder ihre Form und Lust
7.6k Wörter
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© JoeMo1619 - April 2024 ff.

Vorwort: Auch diese Alltagsgeschichte aus der Nach-COVID-Quarantäne-Zeit braucht wie „Die Studiendirektorin" einen längeren, nicht erotischen Handlungsaufbau, um den dramaturgischen Spannungsbogen aufzubauen. Um so mehr steigert sich auch dieser Teil zum erotisch-sportlichen Ende hin. Viel Vergnügen beim Lesen.

Wir vier Frauen hätten kaum unterschiedlicher sein können, aber wir hatten drei Gemeinsamkeiten: erstens gleichaltrige Söhne und Töchter in der Eingangsklasse des privaten Alsterring-Gymnasiums in Hamburg-Barmbek, zweitens eine Vergangenheit als Ruderinnen in unseren Schüler- und Studentenzeiten und drittens das Gefühl, jenseits des vierzigsten Geburtstags insbesondere wegen der COVID-Pandemie-Auswirkungen zu wenig für unsere langsam älter werdenden Körper getan zu haben.

Der erste Elternabend der 5. Klasse des Alsterring-Gymnasiums im September 2021 führte uns vier zufällig zusammen, nachdem in den eineinhalb Jahren zuvor derartige Veranstaltungen auf den diversen Grundschulen, die unsere Kinder besuchten, wegen der Pandemie-Beschränkungen ausgeschlossen gewesen waren. Vielmehr waren unsere Kinder wochenlang zu Hause und niemand wusste, wie es mit ihrer Schulausbildung weiter gehen sollte.

„Kommt noch einer mit auf einen Rotwein beim Italiener?" fragte Melanie Wunder am Ende des Elternabends andere Mütter und die zwei anwesenden Väter im Klassenzimmer. „Ist noch früh am Abend und ich habe Ausgang."

Als erste stimmte ihre Nachbarin Katarina Krafczyk zu. „Ich auch", lächelte sie. „Mein Mann ist zu Hause."

Am Nachbartisch schauten sich Andrea Kürschner und Philippa Wahlstedt an, die als alleinerziehende Mütter aber den Abend so organisiert hatten, dass sie sich anschließen konnte. „Ist der Italiener weit weg?"

„Nein, hier um die Ecke. Wir können zu Fuß hingehen."

„Sehr gut. Dann lasse ich mir nachher das Taxi dahin kommen", setzte Andrea noch nach, als die vier Frauen sich in Marsch setzten.

Wir vier fanden einen schönen Tisch genau für vier Personen, bestellten jede ein Glas Wein und dazu jeweils einen Salat oder eine andere Kleinigkeit zum Essen. Die Getränke kamen schnell und so prosteten wir uns erst einmal zu.

„Es ist schön nach den ganzen COVID-Beschränkungen einfach wieder etwas Normalität verspüren zu können", ergriff Melanie wieder als erste das Wort. „Vorhin haben wir uns in der Runde nur mit unserem Namen und dem unseres Kindes vorgestellt. Vielleicht machen wir es hier etwas ausführlicher." Sie nickte kurz in die Runde. „Vielleicht fange ich einfach an. Ich bin Melanie Wunder, studierte Psychologin und verheiratet mit einem Steuer- und Finanzberater, der dank COVID jetzt nur noch aus dem Home-Office arbeitet. Wir haben fünf Kinder zwischen 8 und 21, Patrick ist unser Opus 4." Sie machte eine kurze Unterbrechung. „Oh ja, bin 46 Jahre alt."

Melanie schaute nach links, wodurch sich ihre Tischnachbarin direkt angesprochen fühlte. „Ich bin Katarina Krafczyk. Wir sind direkte Nachbarn von Melanie in Ohlsdorf. Mein Mann und ich sind 2005 aus Bydgoszcz nach Hamburg gekommen, er hat ein mittlerweile recht großes Bauunternehmen und ich bin Krankenschwester auf der Intensivstation des AK Barmbek. Ich habe also die COVID-Krise an vorderster Front erlebt. War alles andere als lustig. Unser Marek ist hier in Hamburg geboren und ist der zweite unserer drei Kinder. Ich bin 41 Jahre alt.

Auch Katerina schaute nun nach links, ihre Tischnachbarin war mit deutlich mehr als 1,80 Metern Körperlänge mit Abstand die längste Frau am Tisch, obwohl die anderen drei Frauen auch nicht gerade klein waren. „Danke. Zwei Mütter mit vollständiger Familie vor mir, bei mir sind die Lebensumstände deutlich anders. Ich bin Andrea Kürschner, 46 Jahre alt, zweimal geschieden, aus jeder Ehe mit einem Kind hervorgegangen. Mein Sohn studiert schon und meine Tochter Gerhild geht nun auf dies Gymnasium. Ich arbeite an der Universität Hamburg als Professor für Rechtswissenschaften, das waren jetzt drei absolut chaotische Semester sowohl für die Studenten als auch für uns. Wir hoffen nun alle, in einen geordneten Lehrbetrieb zurückzukehren. Ich komme ursprünglich aus Essen im Ruhrgebiet."

„Last, but not least", schmunzelte die letzte Mutter am Tisch. „Ich habe die geringste Zahl an Kindern hier am Tisch, nämlich nur meine Tochter Svenja. Ich bin Philippa Wahlstedt, 44 Jahre alt, frisch geschieden, da mein Mann eine zwanzig Jahre jüngere Krankenschwester während der langen Dienststunden am Bundeswehrkrankenhaus schwängern musste." Die drei anderen Frauen konnten den bitteren Unterton in ihrer kurzen Vorstellung nicht überhören. „Ich arbeite als HNO-Ärztin in einer Gemeinschaftspraxis am Wandsbeker Markt und habe COVID genau andersherum erlebt wie Katarina. Während sie sich totgeschuftet hat, haben wir unsere Praxis geschlossen beziehungsweise auf unterster Sparflamme betrieben und quasi Däumchen gedreht."

Die Vorstellungsrunde war durch, aber das Tischgespräch hatte natürlich sofort ein zentrales Thema: die seit Anfang 2020 andauernde COVID-Pandemie mit ihren zwei Lockdowns und die seelischen, mentalen und körperlichen Auswirkungen auf ihre Kinder, ihre Familien und ihr eigenes Leben.

„Es ist gut, dass unsere Kinder nach den zwei absolut chaotischen Grundschuljahren jetzt die Chance bekommen, an der neuen Schule neue Freundschaften zu schließen und diese auch auszuleben. War ja nichts los, kein gemeinsamer Unterricht, keine gemeinsame Freizeit", stellte Melanie Wunder fest. „Ich betreibe seit COVID-Beginn ein psychologisches Online-Beratungsportal, das durchgehend zehn Stunden am Tag in Anspruch genommen wird. Von alt bis jung. Viele Menschen werden mit der Einsamkeit und den fehlenden Sozialkontakten einfach nicht fertig."

Katarina nickte zustimmend. „Und bei uns sind die Erkrankten einsam gestorben. Wir durften keine Familienangehörigen zu ihnen lassen. Es war einfach grausam."

Die Diskussion am Tisch der vier Frauen ging hoch her, selbst die mittlerweile servierten Gerichte stoppten den Redefluss nur unwesentlich.

„Ich denke, die größte Belastung sowohl für die Kinder als auch für uns selber resultiert aus dem behördlich verordneten Mangel an Bewegung und dem Mangel an frischer Luft. Kein Sport, kein Yoga, kein Tanzen, nichts, man war nur auf sich allein gestellt", stellte Philippa nüchtern fest. „Ich fühle mich im Moment wie ein fetter, fauler Sack, obwohl ich in den eineinhalb Jahren nur unwesentlich zugenommen habe."

„Noch nicht mal ordentlicher Sex, wenn man nicht das Glück eines dauerhaften Partners hatte", warf Frau Professor in die Runde, was herzhaftes Gelächter auslöste.

„Und diejenigen, die einen hatten oder haben, konnten feststellen, dass der Bewegungsmangel auch dort zu schlaffen Säcken führte." Melanie grinste zynisch, was die Gelächterlautstärke eher noch steigerte.

„Und was macht ihr jetzt gegen das Faulfieber? Und was machen Eure Kinder?" Katarina schaute herausfordernd in die Runde. „Ich hatte während COVID genug Bewegung auf unserer Station. Aber wir haben alle immer unter Zeitdruck eigentlich miserables Essen gegessen und viel zu viel ungesunde Getränke in uns hinein geschüttet."

Für einen Moment kehrte absolute Ruhe am Tisch ein. Die vier Frauen schauten sich mit merkwürdig fragendem, teilweise auch unsicher anmutenden Blick gegenseitig an.

„Ich bin vor vier Wochen zum ersten Mal wieder in meinen alten Ruderclub gegangen", durchbrach schließlich Philippa die Stille. „Ich habe vom 12. Lebensjahr an im Ruderclub Allemannia an der Außenalster gerudert und erst während der Facharztausbildung damit aufgehört. Der Club hat eine eigene Seniorenruderabteilung, aber ich habe noch nicht die richtigen Partner gefunden."

„Rudern?" Die Frage kam fast wie im Chor. „Die Allemannia macht Seniorenrudern?"

„Ist das der Club mit dem Bootshaus gegenüber von Hotel Atlantic?"

„Ja." Philippa nickte. „Und trotz der sehr guten Lage kein mondäner Club."

Andrea Kürschner lachte. „War mein Heimatclub am Essener Baldeneysee auch nicht. Sportliche Leistung stand im Vordergrund. Wie bei meiner Partnerin, die kam aus einer Bergmannsfamilie. Aber war bärenstark am Schlag."

„Was für Boote hast Du gerudert?" Philippa war neugierig geworden.

„Seit meinem vierzehnten Lebensjahr nur Skullboote, Doppelzweier und Doppelvierer. Immer mit Evelyn am Schlag. Die konnte einen echt unter Druck setzen."

Philippa klatschte in die Hände. „Ich auch." Sie schaute direkt Andrea an. „Wir lange hast Du nicht mehr in einem Boot gesessen?"

Andrea atmete tief durch, so als ob sie die Jahre zählen würde. „Fast 25 Jahre. Ist lange her."

„Bei mir ganz ähnlich", schaltete sich plötzlich Melanie ein. „Ich habe bis zu meiner ersten Schwangerschaft in der Lübecker Frauen-Ruder-Gesellschaft gerudert."

„Oh!" Philippas und Andreas Reaktion war vermutlich im ganzen Restaurant zu hören. „Noch eine mit Bootserfahrung!"

„Und ohne auch nur den Ansatz von Kondition dafür. Wie hast Du vorhin gesagt?" Melanie sah Philippa nun direkt an. „Schlaffe, faule Säcke?. Genau richtig. Ich glaube, ich würde im Moment keine 300 Meter auch nur eine 30er Schlagzahl durchhalten."

Allgemeines Gelächter quittierte ihre Selbsteinschätzung.

„Dann wären wir sogar ein echter Vierer hier am Tisch", meldete sich plötzlich Katarina, die bis dahin das Ruderthema stumm verfolgt hatte. „Ich habe bis zu meiner Übersiedlung nach Hamburg in meiner Heimatstadt gerudert. Die Brda, das ist der Fluss mitten durch unsere Stadt, ist ein wunderbares Ruderrevier."

„Und in was für einem Boot bist Du gerudert?"

„Riemenboote, meist im Zweier mit und ohne Steuerfrau, manchmal auch im Vierer. War sogar im polnischen Juniorenkader und bin bei Europameisterschaften gestartet." Katarina atmete tief durch. „Lange her, aber sehr schöne Erinnerungen. Polen hatte gerade den Kommunismus abgeschüttelt und wir fühlten uns so wunderbar frei."

Plötzlich klopfte Philippa mit ihrer Gabel an ihr Glas und schaute dann reihum in aufmerksam gespannte Gesichter. „Hier sitzen durch was für einen auch immer gearteten Zufall vier athletisch abgeschlaffte Mütter, die alle in ihrem Leben in einem Boot gesessen haben und gerudert sind. Und allen Vieren geht es ähnlich wie mir. Wir sind zu jung, um uns in Altersschlaffheit zu ergeben. Aber nach COVID brauchen wir alle vier irgendeinen Antrieb, etwas dagegen zu tun!" Allgemeines Kopfnicken bestätigte ihr Statement. „Dann lass uns einen Seniorenvierer bilden und uns gemeinsam wieder in Form bringen."

„Jawohl!" stimmte Melanie fröhlich zu. „Wir alle wissen, das der Rudersport den ganzen Körper in bester Form trainiert und fordert." Sie lachte schelmisch. „Und ich könnte wirklich wieder ein paar Muskeln vom Nacken über die Schultern bis zu den Unterschenkel gebrauchen. Damit könnte ich meinen Mann erschrecken."

Jetzt wurde das Lachen allgemein. Philippas Idee fand bei allen vier Frauen ungeteilte Zustimmung.

„Gut!" ergriff sie wieder das Wort. „Ich bin seit mehr als 30 Jahren ununterbrochen Clubmitglied bei Allemannia. Ich rede mit dem Bootswart und dem Trainer der Senioren. Mal sehen, was ich für uns tun kann."

Der Abend hatte plötzlich ein COVID- und Kinder-unabhängiges Thema und die vier Frauen erzählten eine ganze Reihe von Erlebnissen und manche Anekdote aus ihrer Ruderjugend. Das Thema hatte sie alle elektrisiert. Am Ende des Abends tauschten sie noch ihre Mobiltelefonnummern aus, Philippa übernahm es, eine eigene WhatsApp-Gruppe einzurichten und über diese Gruppe alle von ihren Gesprächen im Ruderclub zu informieren.

Drei Wochen später, am letzten September-Samstag standen die vier Frauen mit wild durcheinander gewürfelten Trainingssachen am Bootssteg des Ruderclub Allemannia von 1866 an der Außenalster. „Ihr wisst bestimmt noch, wie man ein Boot ordentlich besteigt?" fragten Bootswart und Trainer mit spöttischer Vorsicht, nachdem Philippa die beiden Herren von einer Doppelvierer-Probefahrt des reifen Frauen-Quartetts überzeugt hatte.

„Ich denke doch", antwortete Andrea mit gleichem Spott in der Stimme. „Ist vermutlich wie Fahrrad fahren oder schwimmen. Verlernt man nie, selbst wenn man etwas außer Übung gekommen ist." In kurzer Diskussion untereinander hatten die vier Frauen ihre Bootspositionen einvernehmlich festgelegt: die in der Tat alle überragende Andrea Kürschner am Schlag, dahinter Katarina Krafczyk auf 2 und Melanie Wunder auf 3 sowie Philippa Wahlstedt in der Position am Bug. In der Tat gelang die Besteigung des Bootes ohne Unfall, auch wenn ein wenig wackelig. Dann hatten alle vier Frauen ihre Position gefunden und stießen sich vom Bootssteg ab.

„Wir machen es uns ganz einfach", hatte der Seniorentrainer vorgegeben. „Wir beginnen mit einer gemütlichen Schlagzahl einfach die Außenalster hoch Richtung Osterbek. Das sind etwa 1.200 Meter. Und ihr vier Ladies versucht erst einmal, einen gemeinsamen Rhythmus zu finden und das Boot in schön sauberer Linie zu halten."

Der Bootsverkehr war an diesem sonnigen Septembervormittag noch gering, so dass die beiden hintereinander fahrenden Boote sich nicht zu sehr vorsehen mussten; seitlich voraus fuhr ein Damen-Riemen-Vierer, der bereits ein Durchschnittsalter von über fünfzig Jahren aufwies und schon ein paar Jahre miteinander eingespielt war. Der Unterschied zwischen den beiden Booten wäre selbst für einen am Ufer stehenden Spaziergänger sofort offensichtlich gewesen. Während der Riemen-Vierer vergleichsweise ruhig im Wasser lag und rhythmisch seine Bahn zog, fehlte unseren vier zum Rudersport zurückkehrenden Damen noch verdammt viel. Erst auf dem Rückweg zum Bootshaus, bei dem man den Abstand zum anderen Boot immer größer werden ließ, begann sich eine gewisse Ruderharmonie einzustellen.

Fix und fertig von ihrer gemeinsamen Bootsfahrt und heftig durchatmend kamen Andrea, Katarina, Melanie und Philippa nach rund zweieinhalb Kilometern wieder am Bootshaus an.

„Oh, Mann. Bin ich außer Form!" stöhnte Frau Professor laut auf und machte erst einmal auf dem Bootssteg ein paar gymnastische Übungen, um sich wieder zu lockern.

„Wo Du recht hast, hast Du recht", stimmten die anderen drei Frauen zu.

„Aber trotz aller Mühen und Fehler", setzte Melanie nach. „Es war nach so vielen Jahren wunderbar, mal wieder in einem Boot auf dem Wasser zu sein. Auch wenn ich jetzt total aus der Puste bin und wackelige Knie habe. Ich will mich wieder in Form bringen!"

„Wir auch", stimmten ihre Mitruderinnen zu.

„Dann lass uns mit dem Seniorentrainer ein Programm entwickeln, wie wir sowohl wieder Kraft aufbauen als auch im Boot besser werden." Philippa war richtig euphorisch. „Dann arbeiten wir unsere Schlaffheit und COVID-Müdigkeit aus unseren Körpern. Zusammen macht das bestimmt viel mehr Spaß."

Genauso machten die vier Frauen es. Heiner Mayer-Basse registrierte sehr schnell die eiserne Entschlossenheit aller vier, wieder wettbewerbsfähige Ruderinnen zu werden. Und sei es nur in ihrer Altersklasse mit einem Durchschnittsalter zwischen 43 und 50. Anfang der Woche fanden alle vier Frauen eine E-Mail in ihrer Mailbox mit einem Aufbautrainingsplan für die kommenden Herbst- und Wintermonate, in der Kraft, Beweglichkeit und Kondition schrittweise wieder aufgebaut werden sollten. Um diesen Plan möglichst gemeinsam umzusetzen, trafen sich die vier Frauen einen Samstag später erneut im Clubhaus und versuchten, angesichts ihrer unterschiedlichen Berufs- und Zeitpläne ein gemeinsames Trainingsfenster festzulegen. Nach einer Stunde hatten sie sich auf zwei gemeinsame Trainingseinheiten unter der Woche im Kraftraum und am Ergometer, individuellen Trainingseinheiten wie Radfahren und Laufen und - wenn das Wetter es in den kommenden Wochen noch zuließ - zu einer samstäglichen Fahrt im Doppelvierer verständigt.

Zunächst machten die vier Frauen etwas sehr weibliches: sie kauften sich erst einmal ein einheitliches, wintertaugliches Trainingsoutfit. „Nichts sieht so dämlich aus, wie ein Boot in vier Karnevalskostümen", hatte Melanie noch bemerkt und dabei allgemeine Zustimmung geerntet. Das führte am darauffolgenden Freitagabend zu einem gemeinsamen Einkaufsbummel im Sportbekleidungskaufhaus an der Wandsbeker Marktstraße, der für jede Frau mit einer Vielzahl von Einkaufstüten endete.

„Ich glaube, ich habe noch nie in meinem Leben so viele Sportkleidung auf einmal gekauft", gestand Andrea ihren drei Mitstreiterinnen. „Ich habe praktisch nichts Passendes mehr zu Hause gehabt."

„Geht mir genauso", gestand Melanie. „Und ich muss eingestehen, es hat ungeheuren Spaß gemacht. Gut, dass wir von früher her noch so gut wussten, was wir wirklich benötigen."

„Und wenn wir im kommenden Jahr tatsächlich so fit werden, dass wir noch einmal zu Regatten in unserer Altersklasse antreten, können wir den Renndress immer noch im Club bestellen." Philippa hatte begonnen, ‚ihrem' Doppelvierer für den kommenden Sommer ein echtes Ziel zu setzen: Masterregatten in ihrer Altersklasse.

Mit unglaublich hoher Motivation begannen alle vier in der dunkler und kälter werden Jahreszeit ihre Körper wieder so aufzubauen, dass sie wieder zu Sportlerinnen wurden, zumindest ihrem Alter entsprechend.

Der Winter 21/22 verging nun ohne Quarantänebeschränkungen wesentlich leichter und irgendwie schneller, obwohl COVID nicht verschwunden war. Hinzu kam die disziplinierende und sich gegenseitig motivierende Gemeinschaft eines größeren Ruderbootes. Das gemeinsame Wintertraining hatte einen zweiten erfreulichen Nebeneffekt: „Unser allgemeiner Gesundheitszustand verbessert sich durch das Training anscheinend deutlich", diagnostizierte Philippa als Ärztin des Teams. „Gemeinsam mit den drei Impfungen sind wir augenscheinlich jetzt etwas besser dran." In der Tat wurde den ganzen Winter über kein Bootsmitglied krank.

Die fünf Monate Wintertraining mit vier wöchentlichen gemeinsamen Trainingseinheiten und einer Menge individueller Fitnesseinheiten hatten erhebliche Auswirkungen auf die körperliche Verfassung der vier Vierzigjährigen. Zwar nahm jede von ihnen nicht ab, sondern im Gegenteil zwei bis vier Kilogramm zu, Muskelmasse ist halt schwerer als Körperfett. Aber ihre Figuren erhielten in diesen fünf Monaten deutlich attraktivere Dimensionen. Schultern, Rücken und Oberarme wurden sichtbar mit mehr Muskelmasse durchzogen, auch der Umfang der Oberschenkel nahm ganz unweiblich etwas zu. Im Gegenzug strafften sich tatsächlich Hüften, Po und Taillen.

Besonders Melanies Ehemann Klaus war davon sehr angetan und animiert „Du siehst großartig aus", machte er seiner Frau ausgangs des Winters ein hintersinniges Kompliment. „Wenn man Dich so von hinten betrachtet, bekommt man echt Lust auf mehr."

„Tue Dir keinen Zwang an und greif zu", antwortete sie durchaus verführerisch. „Und wenn Du Gefallen an einem knackigen Po und einer durchtrainierten Frau findest, dann tue ihr zuerst etwas Gutes." Sie grinste ihn verschmitzt an. „Und wenn Du weiter Gefallen daran findest, dann fange selbst an, Dich wieder in Form zu bringen. Ich liebe knackige Männerpos auch mehr als Wabbelbäuche."

Melanies Mann ließ sich in doppelter Hinsicht provozieren. Zunächst unmittelbar mit der gewünschten und durchaus schweißtreibenden Doggystyle-Nummer. Und dann begann es am selben Tag, sich im Internet ein Trainingsprogramm herauszusuchen. Die „Wabbel"- Provokation hatte er durchaus verstanden.

Als gut verdienender Finanz- und Steuerberater ließ sich Klaus wohlwollend auch ein drittes Mal provozieren. Beim alljährlichen Anrudern des Ruderclubs Allemannia von 1866 Anfang April wurde offenkundig, dass für den neuen Frauen-Doppelvierer der Altersklasse C kein vernünftiges, eigenes Boot zur Verfügung stand. Das entsprechende Vereinsboot teilte sich die neue Crew mit zwei weiteren Mannschaften. Das war für den Trainingsbetrieb nicht so bedeutend, weil man durch saubere Belegungsplanung die Mehrfachnutzung des Doppelviererbootes gewährleisten konnte. Aber die vier Frauen wollten eigentlich mehr.