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Alles über Golden Ally

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Er erkannte die Daten sofort. Alles Tage an denen sie überraschend eine Sonderschicht im Blue Moon eingelegt hatte.

Er klickte auf den Link von Neujahr und gelangte direkt an die Paywall.

Also steuerte er eines der Online-Videoportale an, die er kannte und fand das Video sofort.

Er skippte etwa zur Mitte.

Candy lag rücklings auf der Bühne und hielt sich mit beiden Armen and er Stange hinter ihr fest. Ein muskulöser Kerl stand vor ihr, hatte seine Arme um ihre Beine geschwungen und fickte sie. Er war offenbar kur davor zu kommen, als Candy ihn anbrüllte: „Nicht in die Fotze! Spritz mir in die Fresse!". Deshalb also Cumeater.

Der Ficker zog ihn raus und kletterte über sie. Die gesamte Ladung landete restlos in ihrem Mund und sie schluckte alles. Die Kamera war Close auf ihrem Gesicht.

„Na, Candy, die wievielte Ladung war das heute?", fragte Michail hinter der Kamera.

„Die Achte.", keuchte sie.

„Und willst du noch eine?"

„Ja, bitte."

„Na, dann wollen wir mal schauen, ob der nächste Stecher schon bereitsteht."

Die Kamera schwenkte um auf einen Pulk Männer der sich vor der Bühne versammelt hatte. Ally kniete zwischen ihnen und blies wie eine Irre einen Schwanz, während sie zwei weitere Schwengel mit den Händen bearbeitete. Sie trug wieder die Maske.

„Und Ally, hast du schon einen neuen parat für die geile Candy?"

Ally ließ den Schwanz schmatzend aus ihrem Mund springen.

„Ja, den hier.", lachte sie außer Atem. Der steifgelutschte Prügel entfernte sich aus dem Bild. Die Kamera war nun Close auf seiner Frau.

„Macht dich das geil? So viele Schwänze auf einmal?"

„Mmja."

„Möchtest du auch mal an Candys Stelle? Und von 20 Schwänzen durchgebumst werden?"

Ally lachte.

„Nur wenn sie sich auch mein Arschloch vornehmen."

Mark saß wie gelähmt in seinem Stuhl.

Er hatte nicht gehört, dass Alena sich aus der Küche auf den Weg gemacht hatte.

Beschwingt kam sie zur Tür rein.

„Wusste ich es doch, dass du dir hier Pornos reinziehst anstatt zur arb...", sie verstummte jäh.

Sein entgeisterter Blick traf ihren schockstarren Blick.

Sie war die erste die sich löste und nahm eine unnatürlich und übertrieben gelassene Haltung ein.

„Na, jetzt weißt du's immerhin."

Der folgende Streit war anders als alle die sie zuvor hatten. Früher war immer einer von ihnen der Vernünftige. Derjenige der dabei half, dass man gemeinsam eine Lösung fand. Jetzt schrien sie beide.

„Ich wusste, dass du es nicht verstehst! Ich wusste es! Du bist genau wie mein Vater! Was ICH will ist dir doch scheißegal!"

„Ach, und das gibt dir das Recht sowas vor mir zu verheimlichen?"

„Ja, verdammt noch mal, ja."

„Warum REDEST du über sowas nicht mit mir?"

„Reden, reden, reden. Ja, das hört sich so toll an aus deinem Mund. Du willst, dass ich um Erlaubnis frage! Ich hab es satt mit dir zu reden. Ich kann meine eigenen Entscheidungen treffen!"

„Meinetwegen nicht reden. Aber Bescheid sagen wäre doch was, oder? Ein kurzes Heads-Up. Hey, Schatz. Ich drehe heut nen Porno. Du weißt. Damit mir den nicht irgendwer ANONYM PER MAIL SCHICKEN MUSS!!!"

Er boxte eine Vase eines Beistelltischs herunter. Sie zerbrach auf dem Boden.

„UND WAS HÄTTE DAS GEBRACHT?!? Dann hätten wir den Streit hier einfach früher gehabt! Gib es doch endlich zu! Du willst nicht, dass ich im Blue Moon arbeite. DU WILLST GAR NICHTS VON ALLEDEM!!!"

„VERDAMMT RICHTIG WILL ICH GAR NICHTS VON ALLEDEM!!!"

Er keuchte außer Atem. Sie blickte ihn mit aufgerissenen Augen an. Ihr Gesicht war hart wie Stein.

„Verstehst du es nicht?", flüsterte er. Ihm kamen nun die Tränen.

„Ich will nichts von alledem, aber ich tue das alles für dich. Ich will nur dich."

„Und mich gibt es nur genau SO.", erwiderte sie.

Sie war danach wortlos in die Küche gegangen, hatte Schaufel und Kehrbesen geholt und die Scherben der Vase aufgekehrt. Danach das Essen serviert.

Asiatische Nudeln mit Huhn, viel asiatischem Gemüse und einer Erdnuss-Kokosmilchsauce. Sie schmeckten fantastisch. Zum Nachtisch hatte sie sogar Tiramisu zubereitet.

Nuschelnd komplimentierte Mark ihre Kochkünste.

„Danke.", sagte sie knapp und kalt.

Nach dem Essen saßen sie schweigend da.

Sie war diejenige die das Gespräch erneut eröffnete. Diesmal ruhiger als zuvor.

„An dem Neujahrsmorgen, als ich so überstürzt aufgebrochen bin. Das war das erste Mal. Michail hat mich immer wieder versucht zu überreden mal mitzumachen bei den Drehs. Ich hab immer abgelehnt. Und dann fiel ihr Fluffer für Candys Gangbang aus und er konnte niemanden auftreiben. Ich meine... es war Neujahr. Alle hatten am Vorabend gefeiert. Alle hatten einen Kater."

„Wir doch auch.", dachte Mark. Ganz sicher war diese Flufferin nicht urplötzlich ausgefallen. Michail, dieser perfide...

„Und ich war irgendwie. Ich war irgendwie in Stimmung. Die Sylvester-Party war so witzig, alle haben sich so für mein Leben interessiert. Und Candy hat mich geradezu angebettelt einzuspringen."

„Ganz sicher hat sie das.", dachte er böse.

„Aber ich konnte dich nicht mit einbeziehen. Für dich wäre es wieder nur Betrug, da war ich mir sicher. Und dann wurde ich so wütend und mir wurde klar: Ich möchte das aber tun."

Sie sah ihm tief in die Augen. Jetzt wieder mit liebevollem Blick.

„Also hab ich mir gedacht: Setz dir einfach eine Maske auf. Dann erkennt dich keiner und sobald ein guter Zeitpunkt kommt, redest du mit Mark."

Ein guter Zeitpunkt? Wann sollte der denn sein? Jeder Zeitpunkt war für sowas so gut wie jeder andere.

Laut sagte er nichts, sondern sah ihr traurig tief in die Augen. Er musste ausgesehen haben wie ein Häufchen Elend.

„Und dann kam der Zeitpunkt drei Monate lang nicht und da hast du einfach munter weitergedreht.", kommentierte er schließlich.

Jetzt stiegen auch in ihren Augen Tränen auf.

Seine Frau war noch irgendwo da drin, war er sich nun sicher. Er musste sie nur an das erinnern, was sie zusammen hatten.

„Du hast es mir versprochen, Alena!", wimmerte er.

Ihre Tränen verschwanden wieder.

„Und ich habe es auch nicht gebrochen. Ich habe dir klar gesagt, dass ich mich ausprobieren möchte."

„Aber sieh doch, was das mit dir tut! Michail hat dich mit Drogen abhängig gemacht und gegen mich und deine ganze Familie aufgehetzt."

Ihr Blick wurde wieder eisig.

„Michail ist der Einzige, der MIR zuhört und der Verständnis dafür zeigt, was ICH will. Aufgehetzt? Ist es für dich so schwer vorstellbar, dass ich das alles gerade genau so möchte? Dass ich für mich selbst denken kann? Und was ist mit dir? Willst du mich nicht auch gerade gegen Michail aufhetzen? DU willst doch nur, dass ich meine Leben so lebe wie DU es dir vorstellst."

„Bitte, Schatz. Ich will dir nicht im Weg stehen. Hör einfach nur auf mit den Pornos und such dir einen Job in einem anderen Laden."

Ihr Blick war Stein.

Einen kurzen Moment blieb sie noch sitzen dann stand sie auf nahm ihr Handy und ging ins Schlafzimmer, wo er sie kramen hörte.

Sie telefonierte mit Absicht so laut, dass er mithören konnte.

„Hallo, Michail, Schatz. Hör mal, der Film über den wir zuletzt gesprochen haben. Meinst du, du kriegst den heute noch spontan organisiert? Ich hab Bock!"

...

„Komm schon. Ich kann sofort. Wir drehen bevor der Club aufmacht, wie immer."

Mark sprang auf und rannte ins Schlafzimmer. Sein Herz raste. Was tat sie da?

„Denkst du, du kriegst Chris und Angelo?"

Sie warf einige ihrer Stripper-Uniformen aus dem weißen Pax-Schrank in eine schwarze Sporttasche.

„Ja, ich weiß. Aber ich möchte heute was richtig Hartes machen, okay?"

Er sah sie erschrocken an. „Baby, bitte tu das nicht."

„Hahaha. Na, nicht gleich so hart, du Schwein."

„Schatz, bitte. Rede mit mir."

Sie sah ihn wütend an. „Jetzt wo ich drüber nachdenke... okay. Doppelanal. Ich mach's."

Sie nahm die Tasche und stürmte zur Tür.

Er rannte vor sie und stellte sich demonstrativ vor die Haustür. „Nein.", sagte er. Mehr wimmernd als bestimmend.

„Und noch was, Michail.", sie sah Mark direkt in die Augen. „Heute ohne Maske. Ich will mich der ganzen Welt zeigen."

Er sank an der Tür herab in sich zusammen. Sie riss sie kraftvoll auf und verließ das Haus.

KAPITEL 7: KB

Die nächsten zwei Monate überschlugen sich die Ereignisse.

Es war wie ein Kräftemessen zwischen ihnen beiden und Mark verlor.

Er schrieb ihr nach dem Streit, dass er enttäuscht von ihr war und er bei Christoph übernachten würde. Sie schrieb ihm gleichgültig, dass er das nicht brauche, sie würde ohnehin bei Candy schlafen.

Er ließ eine Woche Ruhe einkehren und lud dann alle ihre Freunde zu einer Intervention ein. Sie zog sich, nachdem sie geduldig die Intervention ertragen hatte und alle gegangen waren, vor seinen Augen eine Line Koks durch die Nase und ging mit Candy die ganze Nacht hindurch feiern.

Er spendierte ihr und Tina einen Wellness-Trip, natürlich nicht ohne Tina vorher zu briefen, was sie Alena alles sagen sollte, sie kam mit sichtbar gepflegter Haut, perfekt auf ihren Typ abgestimmten Make-Up und behutsam aufgespritzten Lippen wieder. Ganz sinnlich und liebevoll blies sie damit nach ihrer Rückkehr seinen Schwanz und er war schon in dem Glauben seine Bemühungen hätten Früchte getragen, aber dann sagte sie ganz sachlich, nachdem sie seine Ladung geschluckt hatte: „Gute Blaselippen. Warte nur bis ich die in meinem nächsten Film ausprobiere!"

Irgendwann nach den ersten vier Wochen hatte er aufgegeben und dachte sich: „Wenn ich sie sich nur ausleben lasse, dann kommt sie schon wieder zur Vernunft."

Aber Ally ließ die Provokationen nicht abreißen.

Sie ließ sich „Fuck my Ass" an ihr Tattoo auf dem Steißbein tätowieren. Sobald ihre Hosen oder Röcke ein Stück zu niedrig waren, konnte man es lesen.

Sie ließ einen Stapel DVDs zu Hause auf dem Wohnzimmertisch mit der Nachricht: „Bin heute mit Candy aus. Warte nicht auf mich. Hab dir ein paar meiner Filme als Unterhaltung dagelassen."

Er wollte ihr zeigen, dass er nicht ihr Feind war und schrieb ihr in seiner Verzweiflung eine Kurznachricht: „Du weißt ich liebe dich, Schatz." - Definitiv der Punkt, an dem sie völlig den Respekt vor ihm verloren hatte.

Am Morgen kam sie mit einer neuen, floraren Schnörkel-Tätowierung im Genitalbereich wieder.

Im Mai war er dann froh um die lange Dienstreise nach Berlin die anstand. Einige Wochen kompletter Abstand könnte vielleicht genau das Richtige sein, redete er sich ein. Und auch er selbst musste der Situation einmal entfliehen und den Kopf frei bekommen.

Und so hatte er die ersten drei Tage der Reise nicht einmal Kontakt zu ihr aufgenommen. Sich komplett ferngehalten.

Nur halfen die langweiligen Vorlesungen und Meetings leider kaum dabei ihn abzulenken. Er konnte kaum folgen und war nie vorbereitet. Jeder seiner Kollegen merkte es. Nur begründen konnte er es vor niemandem.

Als er am Freitagabend aus einem der Meetingräume in seinem Hotel kam und sich eigentlich auf den Weg ins Zimmer machen wollte um sich für einen Barbesuch umzuziehen, stand Sabrina vor ihm in dem langen Flur.

Sie sah fantastisch aus. Ihre Haare waren wieder natürlich brünett, ihr Gesicht wirkte frisch, ihr Kleidungsstil war elegant. Die Arbeit bei dem jungen Berliner Start-Up schien ihr gut zu tun. Nur ihr Blick war traurig.

„Hi, Sabrina. Mit dir habe ich ja überhaupt nicht gerechnet."

„Hi, Mark."

„Wie geht es dir? Was machst du hier?"

„Mir geht's gut. Hör mal, Mark...", sie zog ihm am Arm in eine Ecke, in der man sie nicht hören konnte.

„... ich muss mit dir reden."

Er schaute irritiert.

„Warum dreht Ally immer noch Filme für das Blue Moon, Mark? Ich hab dir doch...", sie verstummte.

Ihm fiel es wie Schuppen von den Augen.

„DU hast mir den Trailer geschickt!", rief er.

Sie blickte ihn eindringlich an. „Shhh."

„Ja, ich hab dir das Video geschickt. Du solltest sie da rausholen, Mark. Was ist passiert?"

„Wir haben uns gestritten. Und sie liebt das alles so. Ich kann ihr das nicht wegnehmen."

„Keiner hat gesagt, dass du ihr irgendetwas wegnehmen sollst, Mark. Aber sie kann DA nicht bleiben!"

„Das hab ich auch gesagt. Aber sie will nicht zuhören."

„Du MUSST sie dazu bringen, Mark. Michail... Er ist kein guter Mensch, Mark."

„Soviel hab ich auch schon rausgefunden. Aber sie will mir nicht zuhören. Ich versuche gerade Gras über die Sache wachsen zu lassen und dann rede ich nochmal mit ihr."

„Nein, Mark. Sofort. Ich hab das schonmal gesehen. Er ist schlau und niederträchtig. Je länger du damit wartest, desto mehr seiner Scheiße sickert in ihr Hirn."

„Ach, wie lange wird sie da schon bleiben. Ich habe das Gefühl, dass sie richtig gut in dem Job ist. Wenn ihre Karriere durch die Decke geht, wird sie da wahrscheinlich eh nicht lange bleiben."

„Mark, du verstehst es immer noch nicht."

Sie zog sich ihre Jeans an der linken Seite so weit herunter, dass er die Tätowierung in ihrem Genitalbereich sehen konnte, die ihm schon damals im Swinger-Club aufgefallen war.

Und wieder: Schuppen von den Augen.

Genau dieses Tattoo hatte Ally sich vor wenigen Wochen auch stechen lassen. Diese floralen Schnörkel, die eine Art Dreieck, oder Schild bildeten.

„Erkennst du sie? Ally hat die Tätowierung jetzt auch, oder?"

Er nickte.

„Das ist kein einfaches Tattoo, Mark. Das ist ein Branding. Sie GEHÖRT Michail, Mark. Auch wenn sie das selbst vielleicht jetzt noch nicht sieht. Sie ist in seinem Netz. Damit markieren sie ihre Mädchen vor anderen. Sie wird kein glamouröser Erotik-Star. Er wird sie durch sein gesamtes Netzwerk von Billig-Pornoproduktionen schleifen. Diesen ganzen widerlichen Nischen-Kram. Sie wird seinen Club nicht verlassen. Er wird das nicht zulassen, Mark. Notfalls mit Gewalt."

Er schüttelte den Kopf. Trug sie nicht ein wenig dick auf?

„Du hast das Tattoo doch auch, oder? Und du bist hier in Berlin und führst dein eigenes Leben. Und du hast auch nie Pornos gedreht."

„Nein, ich...", sie schaute zu Boden. „Ich musste andere Dinge tun. Und ich...", wieder eine verlegene Pause, ihre Unterlippe zitterte. „Ich musste auch Dinge tun um jetzt hier sein zu können."

Er sah das Tattoo wieder an. Waren das Buchstaben?

Es waren Buchstaben.

In all den Schnörkeln versteckt, die Buchstaben K und B.

„K und B.", murmelte er.

„Konowalow Brüder.", antwortete Sabrina.

„Brüder?"

„Ja, Michail und sein Bruder Vadim. Vadim übernimmt Michails Mädchen auf dem Strich und die groben Geschäfte. Und ab und zu spielt er auch in den Filmen mit. Wenn du denkst Michail kann bedrohlich sein, dann hast du ihn noch nicht erlebt."

„Vadim."

Marks Augen gingen über. Ihm fiel der tätowierte Arm in dem Video wieder ein, das ihm Sabrina geschickt hatte. Der Arm, der einen Riesen-Prügel wichste und seine Soße in Candys Gesicht verteilt hatte. Er hatte das Tattoo schon einmal gesehen, als er mit Alena zu Vadim gefahren war um den Deal auf dem Strich zu beenden. Es war Vadims Arm. Vadim hatte in demselben Porno wie seine Frau mitgespielt. Sie wusste von ihm. Und sie hatte ihm nichts gesagt.

„Ich... Ich muss weg.", rief er und drehte auf dem Absatz herum und rannte aus dem Hotel zu einem Taxi.

Keine Zeit den Kollegen Bescheid zu geben. Das konnte er alles hinterher tun. Noch im Taxi buchte er einen Rückflug. Dann rief er Alena an.

Es klingelte. Niemand hob ab.

Er wählte wieder.

Es klingelte. Niemand hob ab.

Er kam am Flughafen an. Zum Glück war die Anlage so klein, dass er schnell durch die Sicherheitsschleusen kam und am Gate stand.

Er wählte wieder.

„Hey, Loser."

Es war Candy.

„Candy, hi. Gibst du mir bitte mal meine Frau?", versuchte er so ruhig wie möglich zu sagen.

„Die ist grad im Büro vom Chef. Bestimmt zieht er sie richtig gut durch."

Sie lachte dreckig. Sie wollte ihm weh tun.

„Warum sagst du das, Candy?"

Stille, dann ein genervtes Stöhnen.

„War doch nur n Witz, Alter. Komm mal runter. Was willst du?"

„Würdest du sie für mich bitten sofort nach Hause zu kommen. Sofort wenn sie aus dem... Büro kommt. Es ist wichtig."

„Warum sollte sie das tun? Ist ja nicht so, als wärst du gerade der angenehmste Teil in ihrem Leben. Und sie muss noch die Schicht machen."

„Candy, bitte. Bitte. Du und ich, wir wissen, dass Ally und ich ernsthafte Schwierigkeiten haben und ich bin daran auch nicht unschuldig. Aber du und ich, wir wissen auch was die Konowalow-Brüder für Typen sind. Und du und ich wissen, dass Ally das noch nicht weiß."

Candy sagte nichts. Es funktionierte. Sie hörte ihm zu.

„Und du und ich, wir wissen, dass sie das nicht verdient hat. Du und ich, wir mögen sie beide. Zur Hölle, ich liebe sie. Von ganzem Herzen. Bitte sag ihr nur das. Sag ihr, dass ich es ehrlich mit ihr meine und dass es wichtig ist. Dass sie mich bitte zu Hause treffen soll. Bitte Candy. Tu mir bitte nur diesen einen Gefallen. Ich habe das Gefühl du bist die Einzige, die noch an sie herankommen kann."

Candy sagte nichts. Dann ein Seufzen. Oder war es ein Schniefen? Weinte sie?

„Okay. Okay, ich mach's. Aber das ist der einzige Gefallen, den ich dir jemals tun werde. Verstanden, Loser?"

Ihre Stimme war belegt. Sie hatte geweint.

„Verstanden... und Candy..."

„Ja?"

„Danke."

Als er zu Hause ankam waren Alenas Sachen verschwunden.

Die Haustür stand sperrangelweit offen, wurde jedoch nicht aufgebrochen, sondern aufgeschlossen.

Auf dem Sofa saß weinend Candy mit blauem Auge und blutender Nase.

„Oh Gott, Candy, was ist passiert?", er rannte auf sie zu. Sie stieß ihn weg.

"DU! Du bist passiert!", schrie sie hysterisch und zeigte mit dem Finger auf ihn.

Das Blut aus ihrer Nase war zu großen Teilen auf das Sofa getropft. Es musste hier geschehen sein.

„Du hast mein Leben ruiniert."

Er verstand nicht.

Sie fasste sich ein wenig und sah in an.

„Sie schicken mich auf den Strich. Ich werde ab morgen an der Brühler stehen. Ich hatte etwas Gutes am Laufen, aber du musstest mich ja vollsülzen!"

Sie brach wieder in Tränen aus.

Langsam kam er wieder näher und nahm sie vorsichtig in den Arm. Sie ließ es zu, schluchzte eine Weile, dann lehnte sie sich an seine Schulter.

„Sie haben das Gespräch gehört, Mark. Sie waren schon raus aus dem Büro und ich habe es nicht mitbekommen und als ich dann vor Ally stand hatten sie ihr bereits irgendeinen Mist erzählt und sie wollte mir nicht mal im Ansatz zuhören. Dann haben sie mich gepackt und mit hierher genommen und DAS getan.", sie zeigte auf ihr Gesicht.

„Das kommt davon, wenn man einmal was Gutes tun will.", weinte sie in sich hinein.

„Okay... okay, wow. Das ist schlimm. Lass uns zur Polizei gehen, Candy. Sie dürfen nicht damit durchkommen! Das ist Körperverletzung! Dafür kriegen wir sie dran! Alles wird gut."

„Nein, Mark.", sie sah ihn an. „Nichts wird gut. Nichts wird verdammt nochmal gut."

„Candy, bitte beruhig dich. Lass mich dir erstmal etwas zu trinken machen."

„Nein, Mark. Nein.", sie stand auf und drehte sich mit ernstem Gesicht zu ihm um.

„Ich werde genau tun was sie gesagt haben und in ein paar Monaten kann ich zurück in den Club, weg von der Straße."

Er sah sie verständnislos an.

Sie beugte sich vor, ganz nah vor sein Gesicht.

„Und wenn du zur Polizei gehst, oder dem Club auch nur zu Nahe kommst, dann werde ich der Polizei sagen, dass du mir das hier angetan hast. Dass du mich verprügelt hast als ich mich schützend vor deine Frau gestellt habe. Weil du es nicht ertragen konntest, dass sie Pornos dreht. Und glaub mal besser daran: Ally haben sie dann soweit, dass sie das auch aussagt."

Die Welt begann sich um ihn herum zu drehen. Was geschah hier gerade?

„Candy, bitte. Du musst das nicht tun."

„Doch, Mark. Doch ich muss."

Sie ging zur Tür.

„In ein paar Tagen bekommst du die Scheidungspapiere per Post. Unterschreib sie."

Selbstverständlich hatte er nicht einfach klein beigegeben. Es war wie die erste Phase einer Trennung: Nicht-Wahrhaben-Wollen.

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