Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Am Scheideweg

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

„Klasse", rief Karin ins Telefon. „Vielen Dank für das Feedback. Auch wenn es bedeutet, dass wir uns bis auf Weiteres nicht mehr sehen werden. Schließlich möchte ich nicht, dass irgendein Mitarbeiter deiner Bank uns zufällig zusammen sieht, und Gerüchte in die Welt setzt. Erst wenn ich den Vertrag unterschrieben habe, und ich mit dir zusammenarbeiten werde, können wir uns wieder miteinander in der Öffentlichkeit zeigen."

„Das ist nicht dein Ernst. Ich genieße die Gespräche mit dir. Kann ich nicht heute Abend auf ein Stündchen zum Quatschen zu dir kommen?", fragte David, wobei sein enttäuschter Tonfall Karin eigentlich hätte signalisieren sollen, dass er sich vielleicht als Gegenleistung doch mehr von ihr erhofft hatte. „Schließlich lebst du doch zurzeit in einer Ehe-Auszeit. Dann kann es ja kein Ehebruch sein, insbesondere wenn wir nur reden. Ich verspreche auch, dass ich dich nur zur Begrüßung und zum Abschied küssen werde. Einverstanden?"

„Aber jeweils nur einen kleinen, freundschaftlichen Kuss, und nicht mehr. Verstanden?", lachte Karin. „Wir treffen uns um acht in der ‚Spanischen Reihe'. Die Kneipe ist bei mir direkt um die Ecke. Du weißt doch, wo ich wohne?"

„Natürlich weiß ich das. Schließlich hast du mir heute deine Bewerbungsunterlagen übergeben. Bis gleich um acht." Damit beendete David das Gespräch.

Das Treffen in der Kneipe.

David hatte schon in einer lauschigen Ecke Platz genommen, als Karin, freizeitlich gekleidet, den Raum betrat. Sie sah ihn sofort und näherte sich seinem Tisch. David stand auf, ging ihr entgegen, und begrüßte sie mit einem Kuss auf die Lippen. Dies hätte als ein freundschaftlicher Kuss gewertet werden können, wenn er nicht Karin -- weiterhin küssend -- an sich gezogen, und mit seinen Armen umschlungen hätte. Karin versuchte sich, von David zu lösen. Doch der starke Mann hatte sie mit seinen Armen fixiert, und beschnitt so ihren Bewegungsspielraum. Endlich gelang es ihr, sich von ihm loszureißen, und zischte ihn an: „Hör auf damit, David! Ich hatte dir einen freundschaftlichen Kuss versprochen, keinen französischen Kuss, und schon gar nicht eine innige Umarmung."

Karin und David standen sich weiterhin vor ihrem Tisch gegenüber. „Verzeih mir, bitte", unterbrach David sie. „Ich habe mich von meinen Gefühlen für dich hinreißen lassen. Schließlich liebe ich dich immer noch. Das weißt du doch, oder etwa nicht? Gib es endlich zu, Karin, du hast die gleichen Gefühle für mich."

Karin sprach nun so laut, dass die anderen Kneipenbesucher ihre eigenen Gespräche unterbrachen, um dem Zank zwischen den beiden zuzuhören. „Nein, ich habe keine Gefühle mehr für dich. Ich liebe dich seit dem Zeitpunkt nicht mehr, als ich erfuhr, dass du -- kurz vor unserer geplanten Hochzeit -- meine Scheiß-Freundin Sonja gefickt hast. Dein Betrug hat alle Liebe zu dir in mir zerstört.

Ich hatte in den letzten Wochen gedacht, ich könnte eine freundschaftliche Beziehung zu dir aufzubauen. Aber ich habe mich getäuscht. Wir werden niemals mehr Freunde sein, und ich will dich nie mehr wiedersehen. Wenn du mich stalkst, erwirke ich eine einstweilige Verfügung gegen dich, und werde deinen Aufsichtsrat informieren, dass du mich sexuell belästigst. Hast du das endlich verstanden?" Mit den letzten Worten drehte sich Karin um, und verließ erhobenen Hauptes die Bar, einen sichtlich verwirrten David zurücklassend.

David stand wie erstarrt da, und schaute ihr hinterher. Erst, als die Stille im Raum dadurch unterbrochen wurde, dass die anderen Gäste ihre Gespräche wieder aufnahmen, ließ er sich konsterniert auf eine Sitzgelegenheit fallen. Sollte er sich so in Karin und in seine ausgeprägte Fähigkeit, Menschen zu manipulieren, getäuscht haben. Sie hatte doch mit ihm geflirtet. Sie hatte ihre Ehe für ihn verraten, als sie zu ihren Treffen ihren Ehering abgenommen hatte. Sie hatte sich weiterhin mit ihm getroffen, nachdem ihr Mann sie verlassen hatte. Karin war gewillt gewesen, für ihn zu arbeiten, trotz -- davon ging er aus -- Bedenken ihres Partners. Damit hatte sie doch zum Ausdruck gebracht, dass sie Davids Wünschen mehr Wert beimaß als Walters, und David somit über ihn gestellt hatte. Er beschloss, sie zur Rede zu stellen, aber zunächst musste ihre Wut ein wenig verraucht sein. In ungefähr einer Stunde würde er bei ihr anklopfen, und eine Friedenspfeife anbieten. David stand auf, und setzte sich an die Bar. „Einen doppelten Scotch!", rief er dem Barmann zu. Dieser brachte ihm das Getränk mit den Worten: „Und die ganze Aufregung nur wegen eines Kusses. Manchmal wollen Frauen einfach nur eine starke Hand, die ihnen zeigt, wo es lang geht. Lass dich nicht unterkriegen." In der nächsten Stunde trank David noch einige Whiskeys, und teilte dem Barkeeper immer dezidierter mit, wie er Karin disziplinieren würde. Der Barkeeper war es gewohnt, kommentarlos zuzuhören.

Gegen 21 Uhr erhob sich David -- leicht torkelnd -- und verabschiedete sich von seinem neuen Freund, dem alten Barkeeper: „Ich danke dir, Kurt, dass du mir zugehört hast. Ich werde jetzt mit dieser Schlampe reden. Sie muss akzeptieren, dass es für mich kein Nein gibt." Damit machte er sich auf den kurzen Fußweg zu Karins Haus, das er eine viertel Stunde später erreichte. Das Haus lag etwas abseits der Hauptstraße. David stellte fest, dass in keinem der Nachbarschaftshäuser Licht brannte.

Karin bereitete sich gerade mental auf das Telefonat mit Walter vor, als es an der Haustür schellte. Sie fragte durch die geschlossene Haustür, wer da wäre. David antwortete: „Ich bin es, Karin. Ich bin frustriert, wie der Abend verlaufen ist, und möchte mit dir besprechen, wie wir dieses dumme Missverständnis aus dem Weg räumen können."

Karin unterbrach ihn: „Es gibt nichts zu besprechen. Das Einzige, was du tun kannst, ist dich zu verpissen, und mich ab sofort und für immer zu meiden. Wenn du nicht gehst, rufe ich die Polizei." Sie log, als sie David sagte: „Ich telefoniere mit Walter, seitdem du geschellt hast. Er hört alles mit, und wird bald da sein, um dich in deinen Arsch zu treten."

„Ist schon gut", sagte David beschwichtigend wie zu einem kleinen Kind, und wandte sich ab. Er glaubte ihr nicht, dass sie mit ihrem Mann gesprochen hatte, als er zur Tür kam, denn es war noch keine 21 Uhr 30. Er kannte ihr Zeitfenster, in dem sie mit Walter sprechen konnte. Deshalb schlenderte er nur bis zur nächsten Straßenecke und wartete dort ein paar Minuten. Dann ging er wieder zurück zu Karins Haus, schellte, und als Karin fragte, wer da sei, rief er mit verstellter Stimme: „Hier ist die Polizei. Wir sind benachrichtigt worden, dass ein Mann vor Ihrem Haus randaliert hat. Geht es Ihnen gut?"

Karin wollte die Haustür nicht öffnen, um das Gespräch von Angesicht zu Angesicht weiterzuführen, denn es gab leider keinen Türspion, durch den sie hätte sehen können, wer auf der anderen Seite der Tür stand.

„Ja, Herr Polizist, mir geht es gut. Der Mann ist von allein weggegangen. Ich komme schon klar. Vielen Dank für Ihre Mühe ", beantwortete Karin die Frage.

Doch der vermeintliche Polizist ließ nicht locker. „Wir haben für solche Fälle die Anweisung, uns davon zu überzeugen, dass sie nicht gezwungen werden, uns wegzuschicken. Bitte öffnen Sie kurz die Tür, damit ich Sie in Augenschein nehmen kann."

Karin überlegte einen Augenblick und sagte dann, während sie die Tür öffnete: „Ist in Ordnung. Ich mache die Tür auf." In dem Moment, in dem sie die Türklinke herunterdrückte, wusste sie, dass es ein Fehler war. David warf sich mit seinem ganzen Gewicht gegen die Tür, die mit Wucht aufsprang. Karin wurde dadurch nach hinten geschleudert, und fiel auf den Boden. Schnell war David im Zimmer, schloss die Tür hinter sich, und knurrte sarkastisch: „So, mein Täubchen, vielen Dank dafür, dass du mich zu dir nach Hause eingeladen hast. Wir beide werden eine wundervolle Nacht erleben. Ich werde dich so in deine Fotze und in deinen Arsch ficken, dass du morgen nicht gehen und nicht sitzen kannst. Steh auf, Schlampe. Du darfst mich in dein Schlafzimmer führen."

Als Karin seinem Befehl nicht nachkam, stellte sich David breitbeinig über die auf dem Rücken liegende Frau, und wollte sie hochziehen. Aufgrund seines alkoholisierten Zustands schwankte er ein wenig, als er sich nach vorn beugte. Auf diese Gelegenheit hatte Karin gehofft. Mit aller Kraft, die ihr zur Verfügung stand, trat sie David in sein Gemächt. David hatte damit in keinster Weise gerechnet. Der Schmerz war so groß, dass er keine Luft mehr bekam, und er begann, nach vorn zu fallen. Schnell krabbelte Karin unter ihm durch, stand hinter ihm, und trat noch einmal zu, natürlich war das Ziel wieder seine Hoden. Dann rannte sie ins Wohnzimmer, nahm ihr Smartphone, und schloss sich in der Toilette ein. Sie rief Walter an.

Nach wenigen Sekunden nahm er ab. „Gott sei Dank, du bist da. Ich habe Angst. Ich brauche dich. David ist in unser Haus eingebrochen, und bedroht mich. Bitte komm schnell, und hilf mir", bettelte sie. David schlug derweil mit einer schweren Metallbüste, die er auf der Suche nach Karin im Wohnzimmer entdeckt hatte, gegen das Schloss der Toilettentür, und versuchte, sie so aufzubrechen. Nach wenigen Minuten gab das Schloss den Schlägen nach, und die Tür schwang auf.

Karin hatte sich in eine Ecke des Raums verkrochen, und versuchte sich klein zu machen. Natürlich ohne Erfolg.

David herrschte sie an: „Wo bist du, du Schlampe? Dann sah er sie: „Ah, da bist du ja. Nett, dich wiederzusehen. Ich habe beschlossen, dass ich dich, bevor ich dich ficken werde, verprügle. Dein Mann wird dich anschließend nicht mehr wiedererkennen, denn dein Gesicht wird Matsche sein. Du wirst entstellt sein, und kein Mann wird dich jemals wieder anschauen. Du kannst mich dann mitunter mal anflehen, dir einen Gnadenfick zu geben. So, und nun steh auf, und zieh dich verdammt noch mal aus!"

„Ich bin mir sicher, dass sie das nicht machen wird", hörten David und Karin eine sonore Stimme. Panikartig drehte sich David in Richtung der Stimme, und sah nur noch, wie eine Faust in Richtung seines Gesichtes geschlagen wurde. Als sie auf seinem Gesicht aufschlug, brach sie seine Nase. Dann waren wieder seine Hoden Ziel eines Angriffs mit dem Fuß, und dann sein Knie, das mit einem nicht zu beschreibenden Ton brach, als Walter von außen dagegen trat. David stürzte, vor Schmerzen schreiend, auf den Boden.

Walter sah schnell zu seiner Frau, und fragte sie: „Geht es dir gut, mein Schatz?" „Seitdem du da bist und auf mich aufpasst kann es mir nicht besser gehen", antwortete sie mit einem glücklichen Gesichtsausdruck.

„Ruf die Polizei und einen Krankenwagen", forderte er seine Frau auf. Dann kniete er sich neben Davids Kopf, und sprach in einem ruhigen Ton zu ihm: „Bevor du glaubst, du kommst aus dieser Nummer ungeschoren heraus, sage ich dir, dass ich deine Drohungen aufgezeichnet habe, du feiger Scheißkerl. Du kennst doch meinen Freund Kurt? Nein? Erinnerst du dich an den alten Barkeeper in der Bar, in der du heute meine Frau belästigt hast? Du hast ihm erzählt, dass du meine Frau verprügeln willst, um ihr Manieren beizubringen. Jetzt hast du's. Das ist Kurt. Und Kurt wird der Polizei genau dies bestätigen.

Meine Frau kennt ihn zwar nicht, aber er hat sie von den Bildern, die ich ihm von Karin mal gezeigt hatte, erkannt und hat mich, nachdem du die Bar verlassen hattest, sofort angerufen, und mir von deinem Vorhaben berichtet.

Ich bin mir sicher, du wirst für deinen Angriff ein paar Jahre in den Knast wandern, insbesondere, wenn der Vorfall um deine geschiedene Frau wieder aufgerollt wird. Glaube aber nur nicht, dass, wenn du irgendwann wieder in die Freiheit entlassen wirst, du dann vor mir sicher bist. Wenn du nicht einen Abstand von mindestens 30 Kilometer Luftlinie von meiner Frau und von mir einhältst, solltest du dunkle Parkplätze und Ecken meiden. Du wirst nie wissen, wer dort auf dich wartet, um deinen Arsch zu entjungfern. Wir sehen uns vor Gericht, Schweinebacke."

Zwei Polizisten stürmten mit gezogener Pistole in das Haus. Walter hob seine Hände hoch, und deutete auf den vor Schmerzen wimmernden David. Dann sagte er, dabei glücklich lächelnd: „Es tut mir leid, dass ich Ihnen die Arbeit abgenommen habe. Hier zu Boden liegt David Schmidt. Ich händige Ihnen die Beweise aus, die belegen, dass er meine Frau bedroht hat, und ich gebe Ihnen die Kontaktdaten des Barkeepers, der heute Abend mitverfolgt hat, wie dieser Mann meine Frau sexuell belästigt hat, und wie er, nachdem sie ihn hat abblitzen lassen, anschließend geplant hat, sie zu vergewaltigen. Die Einbruchsspuren sind ja offensichtlich. Bitte nehmen Sie die Metallbüste mit seinen Fingerabdrücken zu den Beweisen."

Die Gesetzeshüter schauten sich an, nahmen ihre Waffe herunter, und deuteten Walter an, dass er seine Hände senken könnte. Walter drehte sich um, und war mit ein paar Schritten bei seiner Frau, die er fest an sich drückte.

Aufgrund der unterstellten Schwere der Tat wurde ein Kommissar der Kriminalpolizei herbeigerufen, der die beiden noch am Tatort vernahm. Die Sanitäter, die kurze Zeit nach den Polizisten den Tatort erreicht hatten, überzeugten sich davon, dass es Karin den Umständen entsprechend gut ging, und fuhren anschließend David zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus -- mit Handschellen gefesselt und in ständiger Bewachung durch einen Polizeibeamten.

Zwei Stunden später waren Walter und Karin endlich allein in ihrer Wohnung. Sie saßen im Wohnzimmer zusammen auf dem Sofa. Karin hatte sich an ihren Mann geschmiegt. Sie merkte, dass er sich nicht entspannen konnte. Sie fragte ihn direkt: „Was willst du von mir wissen, Walter?"

„Karin, bitte erklär mir, warum du die Affäre mit David nicht beendet hast?"

Sie schaute ihn an, und zum ersten Mal heute Abend liefen ihr Tränen über die Wangen. Als Antwort stellte sie eine Gegenfrage: „Haben wir noch eine Chance, Walter, oder habe ich alles, was meine Welt und was mein Leben ausgemacht hat, verloren?"

„Ich kann es dir nicht mit Bestimmtheit sagen", versuchte sich Walter an einer Antwort. „Der Teil von mir, der dich immer noch innig liebt, sagt ja, wir können es schaffen. Der andere Teil, der deinen Verrat nicht verzeihen kann, will lieber heute als morgen die Scheidung einreichen. Was mir nicht aus dem Kopf geht, ist, dass du zu deinen Dates deinen Ehering abgenommen hast. Ich sehe darin deinen Wunsch nach Veränderung, nach einem Neuanfang. Aber ich bin kein Psychologe. Ich schlage vor, wir suchen uns professionelle Mediation bei einem Eheberater. Wir gehen ergebnisoffen in die Gespräche, und werden versuchen, das Optimum für uns beide herauszuholen.

Karin, du bist in deinen besten Jahren. Ich dagegen könnte vom Alter her fast dein Vater sein. Ich habe meine Hochzeit bereits überschritten, und mache mir da nichts vor. Du hast die Interessen, Wünsche und Pläne einer attraktiven und intelligenten Frau in der Mitte ihres Lebens. Ich dagegen bereite mich so langsam auf meinen Ruhestand vor.

Wenn es darauf hinauslaufen sollte, dass wir unser Leben zukünftig getrennt führen, und wir uns scheiden lassen, dann möchte ich es in Frieden und in Einklang mit dir tun. Ich hoffe, dass wir, wenn nicht Ehepartner, dann aber die bestmöglichen Freunde für eine möglichst lange Zeit sein können."

Epilog.

Walter beendete mit Karins Zustimmung sofort die Ehe-Auszeit, und zog wieder in die eheliche Wohnung zurück. Sie begaben sich in die Hände einer Eheberaterin, und nahmen sich viel Zeit, ihre individuellen und gemeinsamen Probleme zu erkennen, darüber offen zu sprechen, und an der Lösung zielorientiert zu arbeiten. Das Ziel war klar definiert: Die Ehe sollte weiter bestehen.

Es kristallisierte sich aber im Laufe der Sitzungen immer mehr heraus, dass Walter mit seiner Vermutung, der Altersunterschied von fast 20 Jahren -- er an die 60, sie um die 40 -- wäre zu groß, ihr Grundproblem darstellte.

Denn nach der Beschreibung ihrer jeweiligen, in die mittlere Zukunft von 10 bis 20 Jahren ausgerichteten Lebensplanungen, gaben sie nach einer langen Zeit, in der sie gegen die sich immer mehr aufdrängende Erkenntnis ankämpften, dass ihre Planungen einfach zu unterschiedlich waren, um sie gemeinsam umzusetzen, resigniert auf. Die Mediation endete mit vielen Tränen der Trauer und des Frustes über das Ende ihrer Ehe. Ihrer Liebe zueinander tat dies aber keinen Abbruch.

Zusammen beantragten sie die Scheidung, und als diese durchgeführt worden war, veranstalteten sie ein großes Fest, zu dem sie ihre Verwandten und Freunde einluden. Sie zeigten damit allen, dass eine echte Liebe auch beinhalten kann, loszulassen, um so dem Partner zu ermöglichen, eigene Wege zu gehen, und trotzdem miteinander freundschaftlich verbunden zu bleiben. Karin und Walter blieben Freunde fürs Leben, ohne Zusatzleistungen.

Davids Leben, wie er es gewohnt war, endete allerdings. Natürlich wurde seine Berufung zum Vorstand widerrufen. Er wurde des Einbruchs und der versuchten Vergewaltigung für schuldig gesprochen, und musste für fünf Jahre ins Gefängnis. Die Höchststrafe wurde verhängt, nachdem seine Ex-Frau ihn nun auch für die erfahrene häusliche Gewalt angezeigt hatte. Nachdem er die Hälfte seiner Strafe abgesessen hatte, wurde er wegen guter Führung vorzeitig entlassen.

Doch außerhalb der Gefängnismauern gab es für ihn keinen Neuanfang mehr. Mittellos, ohne ein Zuhause, ohne Freunde und Familie, die ihn unterstützen wollten, hielt er sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser.

Er wurde nie mehr ein Teil von Karins Leben.

Bitte bewerte dies Geschichte
Der Autor würde sich über dein Feedback freuen.
  • KOMMENTARE
Anonymous
Our Comments Policy is available in the Lit FAQ
Posten als:
Anonym
7 Kommentare
Zicke100Zicke100vor 23 Tagen

Bewegende Geschichte mit Happy end.

Von mir 5 Sterne.

AnonymousAnonymvor 11 Monaten

Hallo,

ich poste Anonym, aus dem einfachen Grund, weil ich in diesem Forum nicht angemeldet bin.

Die Geschichte selbst finde ich super, sehr hohes Niveau, sowohl inhaltlich als auch sprachlich. Danke dafür.

Trotzdem hier der Hinweis auf einen sprachlichen Schnitzer: ich schellte - das bedeutet ich klingelte. Die Vergangenheit von schelten ist schalt. Schön, wenn man mal wieder über so ein altes Wort stolpert.

MinstererMinsterervor 11 Monaten

Sehr Logisch und flüssig geschrieben, ist deutliche eine andere Qualität wie das meiste hier

AnonymousAnonymvor 11 Monaten

Super tolle emotionsgeladene Geschichte. Besser kann man nicht schreiben. Chapeau.

AnonymousAnonymvor 11 Monaten

Eine wunderbare Geschichte über das Leben; mit Liebe und viel Verständnis für den Andern in der Partnerschaft.

Viel Sex und so ist nicht besser als innige Zuneigung,

Daher absolut sehr gut geschrieben. Danke! und auch öfters noch mal. Viel Erfolg!

Zeig mehr
Teile diese Geschichte

Geschichte SCHLAGWÖRTER

ÄHNLICHE Geschichten

Die Kursleiterin Kreatives Schreiben und die sexkreative Kursleiterin.
Meine zweite Begegnung mit Walter Wie es mit Walter weiter ging.
Meine erste Begegnung mit Walter Wie ich den Freund meiner Tochter verführte.
Die düstere Domina Ein Krimi im SM Milieu.
Juliette und die Liebe Orgien der Lust, mit Dominanz, Unterwerfung und Spanking.
Mehr Geschichten