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Amelie, Nackt, Süchtig, Obszön 02

Geschichte Info
Ficken mit einem Unbekannten vertreibt die Einsamkeit
9.2k Wörter
4.7
14k
6

Teil 2 der 6 teiligen Serie

Aktualisiert 12/23/2023
Erstellt 10/05/2023
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Die nachfolgende Erzählung basiert zu großen Teilen aus wahren Erlebnissen!

Ich erhielt in meinem bisherigen Leben viele Prägungen, wurde fremdgesteuert und manipuliert.

Ich schreibe über meine Erfahrungen, da es mir dabei hilft, mich selbst besser zu verstehen, meine Wünsche, Fantasien, Bedürfnisse und meinen Körper zu akzeptieren.

Wer mehr über mein Leben, meine sexuellen Prägungen und meine komplizierten Beziehungen erfahren möchte, darf mich gerne persönlich anschreiben.

Ich freue mich über Post.

Die nachfolgend veröffentlichten Kapitel stammen aus dem Roman:

Amelie, nackt, süchtig, obszön

Der gesamte Roman besteht aus 12 Kapiteln.

Bei dieser Veröffentlichung handelt es sich um die Kapitel 3 und 4.

Vielen Dank fürs Lesen!

Copyright © 2023 by Amelie Wild

Alle Rechte vorbehalten

3

__________

Es war kurz nach zwanzig Uhr abends, als Amelie ihren Wagen durch München steuerte. Sie hatte ihre Kollegin, Carola Reimer, mitgenommen, die auch nicht in Frankfurt übernachten wollte, da sie am nächsten Tag nach London zu einer Fotosession fliegen musste.

Die Fahrt über sprachen die Frauen wenig. In nicht einmal drei Stunden schaffte es Amelie von Frankfurt bis nach München. Sie parkte den Wagen im vornehmen Münchner Stadtteil Herzogpark, wo Carola in einer Luxuswohnung residiert.

„Hast du noch Lust auf einen Drink rauf zu kommen?", fragte Carola.

„Ich bin ziemlich geschlaucht von der Fahrt!", antwortete Amelie.

„Du könntest bei mir übernachten. Ich bestelle etwas zum Essen. Du könntest eine heiße Badewanne nehmen. Ich trockne dich ab."

„Sicher nur mit deiner Zunge!"

„Das gefällt dir doch, Süße!", meinte Carola.

„Ich liebe deine Zunge. Aber ich bin wirklich müde."

„Dann leg dich in mein Bett und ich lecke deine süße Muschi, bis du einschläfst!"

„Bei deiner Zunge kann ich doch nicht einschlafen!"

„Ich weiß! Keine Frau schafft das. Ich lecke perfekt!", lachte Carola. „Nun? Kommst du noch mit?"

„Heute nicht, Caro. Aber wir werden es bald nachholen."

„Dann nicht!", meinte Carola leicht eingeschnappt. Es gab kaum einen Menschen auf der Welt, der ein solches Angebot von ihr abgelehnt hätte. Aber Amelie war etwas Besonderes. Sie würde auf die nächste Chance warten.

„Viel Erfolg in London!", verabschiedete Amelie die Kollegin und fuhr in die Innenstadt, wo sie im Herzen von Schwabing eine Dachterrassen Wohnung besaß.

Bereits im Wohnungsflur begann sie sich zu entkleiden. Die Kleidung ließ sie achtlos auf den Boden fallen und ging in das Wohnzimmer. Endlich fand sie die Zeit, die Mailbox ihres Handys abzuhören. Sie ließ sich auf das Sofa fallen, tippte durch die Kontakte und ließ sich die nicht angenommenen Anrufe vorspielen:

„Hallo, Amelie. Hier ist Charlotte. Eine Werbeagentur hat angerufen und wollte dich für eine Wäscheshow engagieren. Ich habe abgesagt, mit der Begründung, du würdest für Dessous nicht mehr zur Verfügung stehen. Ich bin noch bis Mitternacht im Büro, würde mich freuen, wenn wir uns heute noch sehen könnten. Ruf mich an!"

Es stimmte. Amelie Wildschütz, das weltbekannte Model, das inzwischen für die berühmtesten Modeschöpfer über die Laufstege ging, stand früher sogar für erotische Fotografien und für Dessous Model.

Sie dachte an ihre Vergangenheit, an ihre Entwicklung. Die ersten Nacktfotos, danach ein Pornofilm, dann die ersten Werbefotos für Dessous Onlineshops, bis sie von Charlotte Roché entdeckt wurde und an Luca Prada, der für eines der berühmtesten Mailänder Modehäuser arbeitete, empfohlen und von ihm und anderen berühmten Fotografen abgelichtet wurde.

Irgendwie sehnte sie sich nach der früheren Zeit, in der sie noch nicht so bekannt war und der öffentliche Druck nicht so auf ihr lastete. Sie musste zugeben, dass ihr die erotischen Fotografien und der Film, bei dem sie mitgewirkt hatte, ebenso Spaß machte, wie in knappen Dessous über den Laufsteg zu gehen und die Blicke auf ihrer Haut zu spüren. Es waren die verborgenen Prägungen, insbesondere der Exhibitionismus, der laufend aus den verborgenen Ecken ihrer Seele hochkamen. Nur konnte sie sich das nicht mehr leisten. Sie war berühmt!

Sie hörte die nächste Sprachnachricht auf ihrer Mobilbox ab:

„Guten Tag, Frau Wildschütz, hier Werbeagentur Louis Lisigne. Wir haben mit Charlotte, Ihrer Agentin, gesprochen, um Ihnen ein Angebot für eine Wäscheshow zu machen. Leider hat Ihre Agentin abgesagt. Aber vielleicht überlegen Sie es sich doch noch. Sie können mich jederzeit erreichen. Besten Dank."

Ja, vielleicht sollte ich es mir doch noch überlegen, dachte Amelie und hörte die nächste Nachricht ab:

„Amelie! Hey, hier ist Charlie! Wo treibst du dich rum? Ich wollte dir nur mitteilen, dass ich Ende der Woche nach München komme. Wollen wir gemeinsam Essen gehen? Ich rufe morgen wieder an. Bye."

Am liebsten hätte Amelie einen Luftsprung gemacht, als sie die Stimme von Charlie Inselkammer erkannt hatte. Er war über fünf Jahre mit ihrer Cousine Laura verheiratet gewesen, bevor sie sich letztes Jahr scheiden ließen. Amelie war jahrelang auf ihre Cousine eifersüchtig gewesen, weil sie mit einem so attraktiven Mann liiert war. Sie hatte zwar seine Blicke gespürt, die er über ihren Körper gleiten ließ, wenn er sie sah, hatte dies aber als natürliches männliches Interesse abgetan. Anfangs war Amelie sogar in Charlie heimlich verliebt, auch dies war einer der Gründe, bereits früh das Elternhaus zu verlassen und als Model durch die Welt zu reisen. Sie wollte Charlie vergessen, sie wollte ihrer Cousine nicht begegnen, die an ihrer sexuellen Prägung als Teenager einen großen Anteil trug. Amelie liebte und hasste ihre Cousine, fürchtete und begehrte sie, wollte sie verletzten, aber der Drang von Laura selbst verletzt zu werden war größer. Laura war stark; Amelie schwach und beeinflussbar, so hatte sie es gelernt. Es war besser, nicht den Zorn der Cousine zu spüren, wenn sie Charlie begehrte.

Amelie war wenig erstaunt gewesen, als sie erfahren hatte, dass sich Laura und Charlie getrennt hatten. Wer konnte schon länger mit der gefühlskalten, selbstverliebten, besitzergreifenden Laura zusammenleben? Nicht Charlie! Nein. Er war empathisch, sensibel und authentisch.

Jetzt denke ich schon wieder an Charlie, erkannte Amelie und schüttelte den Kopf, als könnte sie so die Gedanken vertreiben.

Aber jetzt hatte er angerufen!

Charlie wollte nach München kommen!

Nur selten verließ Charlie sein Anwesen am Gardasee. Vielleicht wollte er in München ein Geschäft abschließen, überlegte Amelie.

Nachdem sie ein Glas Rotwein getrunken hatte, ging sie beschwingt vor Vorfreude ins Bad, wusch sich, zog ihr Nachthemdchen an und legte sich ins Bett.

Sie konnte jedoch nicht einschlafen.

Seit einer halben Stunde wälzte sie sich von der einen zur anderen Seite, ohne Schlaf zu finden. Sie schloss die Augen und sah wieder den Fick in dem Wohnwagen vor sich, den sie vor noch knapp zehn Stunden kurz beobachtet hatte.

Ich hätte mich doch von Carola lecken und ficken lassen sollen, fluchte Amelie.

Warum habe ich nicht Charlotte angerufen? Sicherlich hätten sie sich dann getroffen und sich gegenseitig zum Höhepunkt geleckt. Schließlich war Charlotte nicht nur ihre Agentin, sondern ihre beste Freundin und eine von Amelies sexuellen Liebhaberinnen.

Nein, sie hätte doch nicht allein ins Bett gehen sollen. Ihr Körper sehnte sich nach Zärtlichkeit, nach Berührungen, nach Komplimenten und einem sexuellen Höhepunkt.

Die Hände schoben gedankenlos das Nachthemd nach oben, streichelten dabei zart ihre Brüste; zwischen Daumen und Zeigefinger kneteten sie ihre Brustwarzen, bis diese lustvoll hart wurden. Die Finger wanderten ihren Bauch entlang, schoben sich unter den Saum ihres dünnen, transparenten Höschens und kraulten durch die kurzrasierten, naturblonden Schamhaare.

Sie schlüpfte aus dem Nachthemd und streifte den Slip herunter. Völlig entspannt und komplett nackt lag sie nun auf dem Rücken und streichelte die prallen Brüste. Sie zog die Schultern nach vorn und presste die weichen Titten mit den Händen gegeneinander. Dann nahm sie die pochenden Nippel zwischen die Finger, grober und fordernder. Sie rollte und rieb die Zitzen, zog sie schmerzhaft pressend und drückend in die Länge.

Amelie konzentrierte sich ganz auf das Spiel mit ihrem Körper. Ihr Atem schlug ihr brausend in die Ohren und sie keuchte ungleichmäßig. Sie spürte ihren erigierten Kitzler, die nasse, zuckende Möse.

Schließlich konnte sie sich nicht mehr beherrschen. Die Fingerspitzen krochen abwärts, fahrig, aber schnell und zielstrebig. Vorwärts, bebend, dann wieder zurück, auf die allerletzte nur mögliche Spannung bedacht. Amelies Atem ging stoßweise und ihr Brustkorb hob und senkte sich immer schneller.

Jetzt erreichten ihre Finger den festen Schamhügel, das kurzrasierte Intimhaar, das ihre Fingerkuppen kitzelte. Weiter hinunter glitt die Hand, spürte Feuchtigkeit, die satten, feuchten Liebeslippen, die unerfüllte Lust zwischen ihnen.

Amelie nahm die Hand von ihrem Körper und legte sie flach neben sich, bis sie wieder ruhig war. Die Erregung klang sanft ab, blieb dann stillstehen und wartete auf eine Erneuerung.

Sie spreizte ihre langen, schlanken Beine so weit, dass sie ihnen Po anheben musste. Sie bewegte sich langsam, bis sie nur noch mit den Schulterblättern und den Waden die Matratze berührte. Ihre Lenden, die Hüftknochen, stemmten sich angestrengt in die Höhe. Amelies Hände, die still neben ihrem Körper gelegen hatten, bewegten sich nun auf ihre Liebesmuschel zu. Der Zeigefinger berührte leicht die geschwollenen Schamlippen und ein Zittern durchfuhr sie. In Sekundenschnelle war Amelie wieder erregt, sofort bereit für einen Orgasmus.

Ihre Fingerkuppen fuhren leicht über die Ränder ihrer Schamlippen, drangen tiefer, streichelten das empfindliche Fleisch. Dann fuhr ihr Finger hoch, bis er die Klitoris berührte, die sich aus der Hausfalte herausreckte. Diese plötzliche Berührung traf sie wie ein Schock.

Amelie hielt den Atem an und zog den Finger abrupt weg. Sie rieb nur noch langsam über die feuchte Haut. Knapp fuhr sie an der geschwollenen Knospe entlang, ohne sie jedoch zu berühren. Ihr Rhythmus wurde ein wenig schneller, doch vermied sie weiterhin die Berührung des Kitzlers. Der Mittel- und Zeigefinger tauchten tiefer in ihr klaffendes Liebesloch. Ihre Hand krümmte sich. Ein Finger stieß in die entzündete Muschel, der zweite drückte sich an den ersten. Die Fingerknöchel rieben an den Wänden der engen Höhle. Jetzt presste sie die Daumenkuppe roh auf die zuckende Perle und bewegte sie ruckartig.

Die Wellen des Orgasmus überschwemmten ihren Körper in teuflischer Schnelligkeit. Sie schüttelten sie durch, ließen ihren Körper zittern und beben. Amelie stöhnte laut.

Langsam nur flachte die Flut des Orgasmus zu einem leichten Beben ab. Sie richtete sich auf und holte tief Atem. Sie zog die Knie hoch an die Brust, die Schenkel leicht gespreizt. Ihr Oberkörper pendelte vornüber und sie schaute wohlgefällig an sich herab, auf den flachen Bauch, die hohen, schlanken Schenkel, die kurzrasierten naturblonden Schamhaare.

In ihrem Unterleib spürte sie noch immer ein Kribbeln, als wären in ihrem Bauch tausend Schmetterlinge. Trotz ihres Höhepunktes fühlte sie sich leer und einsam. Ihr fehlte etwas. Und sie wusste genau, was es war! Um die wahre Befriedigung zu erhalten, brauchte sie die Komplimente einer anderen Person. Sie musste gierige Blicke auf ihrer nackten Haut spüren. Nur, wenn ihr Exhibitionismus befriedigt wurde, konnte sie sich fallen lassen und den erfüllenden Höhepunkt zulassen.

Sollte sie nicht doch noch Charlotte anrufen?

Aber nein, Charlotte konnte das Feuer, das in ihr brannte, auch nicht löschen. Charlotte war eine narzisstische, selbstverliebte Frau, die junge Mädchen ausnutze, um selbst befriedigt zu werden. Charlotte würde ihr keine Komplimente machen, würde nicht ihre gierigen Blicke auf Amelie ruhen lassen.

Amelie knipste das Nachttischlämpchen an und sah auf die Uhr. Noch nicht einmal zweiundzwanzig Uhr nachts. Viel zu früh, um bereits zu schlafen. Ihre Stammkneipe würde bestimmt noch geöffnet haben. Wenn sie schon ihre sexuelle Sehnsucht nicht befriedigen konnte, so wollte sie doch noch einen Schlummertrunk zu sich nehmen.

Vielleicht konnte sie danach ruhig einschlafen.

Was für eine Anziehungskraft Amelie Wildschütz auf die Menschen in ihrem Umfeld auszulösen vermochte, spürte sie, als sie die kleine Bar in Schwabing betrat.

Dabei trug sie nichts Besonderes, hatte sich kein Designer Kleid oder körperbetonte Textilien angezogen. Nein! Sie trug eine hellgraue Jeans, eine rote Strickjacke und Sneakers.

Trotzdem folgten ihr die Augen der anwesenden Gäste, egal ob Mann oder Frau, jeder starrte wie hypnotisiert auf den aufreizenden Gang der schlanken Blondine.

„Hallo, Amelie, lange nicht mehr da gewesen", begrüßte sie Henri, der Barkeeper. „Das Übliche?"

Amelie nickte. Der Mann hinter der Bar mixte seinem Gast einen Cocktail und stellte das Glas auf die Theke.

„Ich hatte Shootings im Ausland. Zuletzt war ich in Frankfurt", antwortete Amelie und sah sich im Lokal um, konnte jedoch niemanden ihrer Bekannten entdecken.

Die Bar war noch von wenigen Menschen besucht, was wohl an der aktuellen Grippewelle lag, die in München kursierte. Man verbrachte lieber die Lebenszeit zuhause, als sich unter andere Menschen zu mischen.

An einem Tisch in einer Ecke saß ein Pärchen, das die Köpfe zusammensteckte und intensiv schmuste. Die Beiden schienen das direkte Umfeld vollkommen vergessen zu haben. Neidisch um ihr heimliches Glück betrachtete Amelie einige Sekunden das sich aneinander kuschelnde Paar.

Ein weiterer Tisch war mit zwei Mädchen und einem jungen Mann in salopper, aber doch teurer Kleidung besetzt. In der Tischmitte stand ein Sektkübel. Der Mann, der aussah, wie ein Möchtegernplayboy erzählte und die Mädchen lachten und tranken. Wobei zu beobachten war, dass den Mädchen die scheinbare Angeberei ihres Begleiters doch unangenehm zu sein schien.

An der Bar saß ein weiteres Pärchen, das sich ernsthaft zu unterhalten schien. Außer dem Paar saß ein gutaussehender Mann an der Theke, der sie ständig betrachtete. Erst hatte sie ihn gar nicht richtig wahrgenommen. Doch während sie an ihrem Drink schlürfte und sich im Lokal umsah, begegneten sich ihre Blicke häufiger.

Gut sieht er aus, dachte Amelie. Ein feingeschnittenes Gesicht, breite Schultern und doch nicht zu machohaft. Der würde mich interessieren, das ist mein Typ. Soll ich den ersten Schritt machen, oder wird er mich ansprechen?

„Kennst du den Mann dort?", wollte Amelie von Henri wissen, der sich zu ihr lehnte.

„In letzter Zeit kommt er öfter her", antwortete der Barkeeper mit gekünstelter hoher Stimme. „Soll neu nach München gezogen sein. Sieht nicht schlecht aus. Verführ ihn mir nicht, Süße!"

„Hast du Interesse an ihm?"

„Nein!", beteuerte Henri hinter der Theke. „Du weißt, ich bin meinem Mann treu. Außerdem glaube ich nicht, dass er an Männern interessiert ist."

Gott sei Dank, dachte Amelie. Sie hatte die Erfahrungen gemacht, dass die attraktivsten Männer meistens schwul waren.

Amelie nahm das Glas, trank einen tiefen Zug und erkannte, wie ein sympathisches Lächeln in seinem Gesicht erschien. Sie lächelte zurück und strich mit den Fingern durch die blonden Haare.

Er nahm sein Glas und hob es in ihre Richtung. Amelie nickte, nahm ebenfalls ihr Glas und prostete ihrem Gegenüber wortlos zu. Wie erhofft, kam der attraktive Mann -- er mochte wohl Mitte dreißig sein -, nachdem er sein Glas geleert hatte, zu ihr und fragte höflich, ob er auf dem Stuhl neben ihr Platz nehmen durfte. Sie bejahte und blickte in seine hellblauen Augen. Er sah in ihr makelloses Gesicht, als ob er es in sich einsaugen wollte.

„Darf ich Sie zu einem weiteren Cocktail einladen?", fragte er mit einer sanften Stimme.

„Noch mal dasselbe", antwortete Amelie.

„Ich bin der Daniel", stellte sich der Mann vor.

„Amelie."

Er machte dem Barkeeper ein Zeichen und bestellte Amelie einen weiteren Cocktail und sich ein Glas Rotwein.

„Ich habe dich noch nie hier gesehen. Aber da der Barkeeper dich offenbar kennt, bist du wohl öfter in dieser Bar", begann Daniel die Unterhaltung.

„Ich wohne fußläufig von hier. Gelegentlich komme ich auf ein Getränk und eine kurze Unterhaltung hierher. Ich war jedoch die letzten Wochen ständig unterwegs", antwortete Amelie und blickte in sein offenes, sympathisches Gesicht.

Er sah ihr tief in die Augen. Sie hatte das Gefühl, als würde jeder Millimeter ihres Gesichtes von heißen Küssen überdeckt, sie spürte, wie sich in ihr langsam die Lust zu regen begann.

„Bist du regelmäßig hier in der Bar?", fragte Amelie, wandte ihr Gesicht von seinem eindringlichen Blick ab und griff, wie nach einem Rettungsanker, schnell nach ihrem Glas.

„Ich bin vor kurzem hierhergezogen, wohne gleich um die Ecke", antwortete er, ohne, auf die Frage geantwortet zu haben.

„Dann sind wir ja fast Nachbarn."

Er lächelte und stieß sein Glas an das ihre. Er erzählte ihr, dass er Ingenieur und erst vor kurzem aus Hannover nach München gezogen sei. Er lobte die Stadt und deren Menschen; man fühle sich hier schnell zu Hause. München sei gemütlich und weltoffen.

Amelie bestätigte seine Einschätzung. Wo immer sie auch gewesen war, und sie kam schließlich durch ihren Beruf in die ganze Welt, am wohlsten fühlte sie sich doch in München, ihrer Heimatstadt.

„Ich liebe München!", meinte sie leicht verträumt.

Er nickte und betrachtete sie erneut intensiv. Wieder hatte Amelie das Gefühl warm durchdrungen zu werden.

„Bist du denn schon weit rumgekommen?", fragte Daniel nach einem weiteren Schluck aus seinem Glas.

„Es gibt wenige Ecken dieser Welt, an denen ich noch nicht gewesen bin", antwortete sie.

Daniel sah sie an und überlegte sich, was sie wohl beruflich mache. So, wie sie aussah, schätzte er sie als Schauspielerin ein.

„Darf ich raten, was du beruflich machst?", erkundigte er sich mit einem charmanten Lächeln.

„Gerne!"

Nun war sie es, die ihn fest anschaute.

„Also, du hast gesagt, du hättest fast die ganze Welt bereist! Du könntest im Auswärtigen Amt, vielleicht als Diplomatin arbeiten. Aber nein, da würdest du eher in einem oder zwei Ländern gewesen sein, außerdem sind Diplomatinnen alt und hässlich ... hm!"

Amelie amüsierte sich über sein Herantasten. Daniel zog seine Stirn künstlich zusammen und machte ein nachdenkliches Gesicht. Als sie ihm weiterhelfen wollte, wehrte er sich.

„Nein, nichts sagen. Ich bekomme es schon raus. Also, Diplomatin schließen wir einmal aus. Du könntest für den BND als Agentin arbeiten. Nein. Die sind auch hässlich und kalt."

„Das muss nicht sein!", lächelte Amelie. „Schließlich braucht man junge, attraktive Agentinnen, um irgendwelche Politiker oder andere Opfer zu verführen. Durch Sex erhält man schließlich die meisten Geheimnisse!"

„Wurdest du vom BND auf mich angesetzt?", hakte er grinsend nach.

„Wer weiß!"

„Nein, nein, nein. Eine Agentin kannst du unmöglich sein. Außerdem ist das, was ich mache, kein Geheimnis, ich bin wie ein offenes Buch. Nein, du arbeitest nicht für den BND. Also fassen wir nochmals zusammen: Diplomatinnen sind alt und verschrumpelt; das kannst du nicht sein. Agentinnen sind kalt. Das bist du auch nicht. Im Gegenteil, ich schätze dich als eine warmherzige Person ein. Schauspielerinnen kommen auch überall hin. Ja! Du bist eine Schauspielerin! Vielleicht drehst du Serien, wie zum Beispiel das Traumschiff. Daher kommst du mir so bekannt vor. Ich habe vorhin schon die ganze Zeit überlegt, woher ich dich kenne. Aus dem Fernsehen? Hm?"

„Es könnte wirklich sein, dass du mich bereits gesehen hast."

Amelie dachte an die unzähligen Zeitschriften, die Werbung im Fernsehen oder die vielen Internet-Auftritten, die sie in ihrem Leben bereits hatte.