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Anita und wir Episode 07.1

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Kays Faust in seiner Jackentasche ballte sich zur Faust. Das war nicht, was er gehofft hatte. Das war noch schlimmer, als er befürchtet hatte. Der Typ aus dem Fernsehen hatte wenigstens noch Stil, war sorgfältig frisiert und geschminkt.

Die hier ... Die machten ihm Angst. Seine Schritte wurden schneller, und das Gelächter hinter ihm schien immer lauter zu werden. Nur weg von hier.

* * *

"Kay Müller? Guten Tag, ich bin Dorothea deVille. Setz dich doch." Sie wies auf einen bequemen Sessel.

"Danke."

"Das ist Professor Angela Raubach. Sie betreut meine Doktorarbeit. Sie ist sozusagen als Zeugin hier, wird sich also nicht in unser Gespräch einmischen. Ist das in Ordnung für dich?"

"Ja, ja. Äh ... Ich weiß nicht, ob ..."

Dorothea hob die Augenbrauen. "Probleme damit, dass wir Frauen sind?"

Ja! "Nein, gar nicht. Ich ... Ich habe ein bisschen geschummelt."

"Bei der fünften Zusatzfrage. Ja, das wissen wir."

"Sch... Ich meine, wie denn?"

Dorothea und ihre Professorin grinsten sich an. "Deine akustische Schnittstelle übermittelt alle Antworten, auch diejenigen, die sie nicht interpretieren kann. Deine Antwort war ..." Sie blickte auf einen Ausdruck. "Einer was? Ich. Oh Scheiße! Oh, Oh! Lässt mich kalt." Sie blickte wieder hoch. "Ich vermute mal ganz frech, dass zwischen dem vorletzten und letzten Satz eine gewisse Zeit vergangen ist."

Kays Gesicht war hochrot. "N-nicht sooo lange."

Dorothea nickte langsam. "Dachte ich mir. Vielleicht beruhigt es dich, dass wir durchaus mit bis zu dreißig Prozent Lügen bei den Antworten zu tun haben. Deswegen sind die Fragen auch redundant und so gestellt, dass derselbe Sachverhalt mehrfach unterschiedlich abgefragt wurde. Deine Antworten waren, abgesehen von Zusatzfrage Fünf, sehr konsistent, also wahrscheinlich ehrlich."

Kay nickte langsam. "Wenn ich mal fragen darf, warum bin ich noch in der Auswahl?"

"Gegenfrage: Wenn du deine persönliche Gesamtsituation bewerten solltest auf einer Skala von eins bis hundert Prozent, für wie glücklich würdest du dich halten."

"Null."

Dorothea lachte auf. "Sooo schlimm ist es nicht. Unsere Auswertung ergab fünfzehn Prozent im ersten Fragebogen und elf im Zweiten, beziehungsweise acht, wenn man deine vorgetäuschte Antwort bei Zusatzfrage Fünf in Betracht ziehen würde. Aber ..."

Sie wurde ernst. "Du bist auf jeden Fall weit unten auf der Skala derjenigen, die teilgenommen haben. Und deswegen bist du eigentlich schon in der Studie drin. Es sei denn, ich kann dich mit dem abschrecken, was jetzt kommt."

"Okay." Kay lehnte sich zurück. "Versuche es. Momentan sind die tausend Euro eine ziemlich starke Motivation."

"Hier." Dorothea schob einen dicken Hefter über den Tisch. "Das ist das komplette Regelwerk. Es tut mir leid, dass es so dick geworden ist, aber wir müssen uns gegebenenfalls gegen Klagen absichern."

Kay hob eine Augenbraue.

"Nimm es mit nach Hause. Lies dir alles in Ruhe durch und unterschreibe auf jeder Seite. Am Ende gibt es noch eine Seite, auf der du einige Fragen beantworten musst."

"Um zu beweisen, dass ich wirklich alles gelesen habe?"

"Genau. Da stecken auch die hundert Euro drin. Und du musst eine Vertraulichkeitserklärung abgeben. Ich gebe dir aber schon mal eine kurze Übersicht.

Meine Doktorarbeit befasst sich mit der Auswirkung von sexuellen Fetischen auf das subjektive und objektive Wohlbefinden. Insbesondere damit, welche langfristigen Auswirkungen das Ausleben oder Unterdrücken haben kann.

Dabei geht es nicht um perverse Dinge wie Kinderpornografie, Vergewaltigung oder gar Selbststrangulation, sondern Kleidung, Gegenstände oder Praktiken, die von allen beteiligten Partnern freiwillig gutgeheißen und genossen werden.

Meine eigenen Erfahrungen mit dem Thema Domination und Unterwerfung, ein Fetisch, von dem ich nicht im Geringsten gedacht hätte, dass ich darauf abfahre, haben mein Leben so sehr ins Positive verändert, dass ich überlegt habe, ob das nicht grundsätzlich ein Ansatz für Psycho- oder Sozialtherapie wäre.

Bis jetzt verständlich?"

"Sicher. Hört sich irgendwie vernünftig an."

"Danke schön. Wir wollen also den Teilnehmern unserer Studie ermöglichen, ihre akzeptablen Fetische in einem kontrollierten Rahmen auszuleben. Der erste Schritt ist dabei, herauszufinden, welches die verborgenen Fetische eines jeden Teilnehmers sind."

Kay grinste schief. "Zusatzfrage Fünf?"

"Das ist ein gutes Beispiel. Wir wollen aber viel tiefer gehen. Wir müssen auch herausfinden, was in den Köpfen der Teilnehmer vorgeht, von dem sie selbst gar nicht wissen, oder das sie zum Beispiel aus religiösen Motiven niemals zugeben würden. Deine Reaktion bei der Umfrage war da weitaus offensichtlicher als die vieler anderer."

"Und wie soll das geschehen? Kopf aufmachen und reingucken?"

"Glücklicherweise nicht. Wir schließen dich an einen Computer an und messen deine unterbewussten Reaktionen auf eine Vielzahl von Stimuli."

"So wie ein Lügendetektor?"

Dorothea winkte abwehrend. "Viel genauer."

"Und wenn ihr dann wisst, worauf ich abfahre, was kommt dann?"

"Dann wird es richtig lustig. Aber das erzählen wir dir erst, nachdem du die Vertraulichkeitserklärung unterschrieben hast."

Teil 2: Fallstudie

"Zieh dich aus!" kam die kalte Stimme.

"Ja, Meister", gab Tanja fast unhörbar zurück. Der Stoff ihrer Jeans rieb hart an ihren Beinen, als sie sie wie befohlen abstreifte. Noch das T-Shirt über den Kopf und sie war nackt. Ihr Meister hatte ihr schon vor langer Zeit jegliche Unterwäsche verboten.

Kalter Wind auf ihrer Haut ließ sie erzittern. Sie verschränkte ihre Hände auf dem Rücken, und senkte ihren Kopf.

Meisters Schritte klangen schwer auf dem Steinboden, als er einmal um sie herumlief. Sie spürte fast seine Blicke über ihre Haut gleiten und erzitterte noch einmal.

"Dreh dich nach links."

"Ja, Meister." Auf einem Stuhl lagen Kleidungsstücke. Schwarzes, glänzendes Latex. Tanja hielt die Luft an. Sie hasste das erotische Gefühl, das dieses Material auf ihrer Haut verursachten. Meister wusste das natürlich.

"Zuerst der Slip."

"J-ja, M-meister." Es war schrecklich schön. Schon die Berührung des glatten Materials ließen Blitze durch Tanjas Körper zucken. Ohne Widerstand glitt der Slip über ihre enthaarten Beine und schmiegte sich an ihren nackten Unterkörper. Der leichte Druck des kühlen Materials verursachte die obszönsten Bilder in ihrem Kopf.

Der Latex erwärmte sich schnell. Wärme erfasste ihre intimsten Stellen. Kalter Wind reizte ihre nackten Brüste. Tanja wimmerte leise. Zu viele Gefühle auf einmal.

"Jetzt die Haube."

"Nein!", keuchte Tanja und im selben Moment schlug ein Blitz auf ihrem Rücken ein. Meister hatte umgehend auf ihren Ungehorsam reagiert. Die Peitsche hatte eine gerade Linie über ihre nackte Haut gezogen, die jetzt wie Feuer brannte.

Sie wusste, Meister würde seine Anweisung nicht noch einmal widerholen. Ohne zu zögern griff sie nach dem Kleidungsstück und zog es sich über den Kopf.

Der Latex auf ihren Wangen streichelte sanfter als ein Liebhaber. Ihre Ohren fühlten die Vibrationen in dem Material, als Meister nun noch einmal um sie herumging.

"Du bist widerspenstig, Sklavin."

"Nein, Meister, ich ..."

Ein weiterer Schlag, nur Zentimeter neben dem ersten, perfekt ausgeführt. Sie zuckte zusammen.

"Das Wort 'Nein' ist dir verboten."

"Ja, Meister, ich ..."

Blitzeinschlag und noch einer. Jetzt waren es schon vier Striemen, die ihren Rücken bedeckten. Das Bild vor ihrem inneren Auge steigerte ihre Erregung noch mehr als es die Schmerzen konnten.

"Das Wort 'ich' ist dir auch verboten."

"Ja, Meister."

"Knie dich hin und spreize deine Beine."

Sie fiel hart auf den Steinboden. Die Blitze, die in ihre Knie fuhren, waren eine Mischung aus Schmerz und Lust.

"Streichle dich!"

"Meister!"

Die Peitsche auf ihrem Rücken war die einzige Antwort. Zwei neue Linien.

Ihre Hand bewegte sich gegen ihren Willen, berührte das heiße Latex in ihrem Schritt. Allein das schon steigerte ihre Erregung.

Zögernd setzte sich ein Finger in Bewegung. Schmerzhafter und lustvoller als die Streiche auf ihrem Rücken.

"Oooh!", stöhnte Tanja, und Meisters Antwort kam sofort.

"Kein Ton!", und ein weiterer Streich der Peitsche.

"Mmmm!", wimmerte sie, und die Peitsche fiel erneut.

Sie war kurz davor, nur noch ein oder zweimal mit dem Finger über ihre Mitte. Die Geilheit war jetzt stärker als ihr Widerwille.

"Stopp." Meisters Wort kam hart, begleitet von einem eisigen Windstoß. "Keine Bewegung. Du hast keine Erlaubnis zu kommen."

Tanja biss die Zähne zusammen. Nein! Nein! Nein! N...

* * *

"Und wir sind raus. Ende der REM-Phase", sagte Dorothea. "Wie war das für dich?"

"Die Spezialeffekte waren etwas zu stark. Der kalte Wind hätte sie beinahe rausgebracht. Aber sonst ..." Sie grinste ihre Ehefrau lüstern an.

"Nicht mit mir. Ich weiß, dass ich nicht schmerzgeil bin."

"Und wenn ich die Peitsche weglasse?"

"Vor allem ohne die ganzen Inkonsistenzen. Eine Latexhaube ohne Löcher für die Nase. Verschwindende und auftauchende Kleidung. Ein unsichtbarer Meister.

Außerdem, Herrin." Dorothea setzte einen ausgestreckten Finger auf Jessicas Brust. "Wenn du mich so behandelt hättest, wäre ich ganz sicher nicht nach zwei Tagen abgehauen."

"Sondern?"

"Ich hätte der Wissenschaft zuliebe durchgehalten und wir hätten uns danach niemals wiedergesehen."

"Und warum das, Kleines?"

"Weil ich mich dann ganz sicher nicht in dich verliebt hätte."

In den nächsten Minuten war nur das Geräusch von Küssen und leises, lustvolles Stöhnen zu hören.

"Oh!", sagte Dorothea plötzlich.

"Hast du etwa auf den Monitor geschaut?"

"Irgendwer muss sich ja schließlich unsere Teilnehmerin im Auge behalten. Tanja ist gerade gekommen."

"Im Schlaf? Zwischen zwei REM-Phasen?"

"Halbschlaf. Sie hat es wohl nicht mehr ausgehalten."

"Sie hat doch angeblich noch nie masturbiert."

"Genau."

"Weißt du was? Jetzt haben wir einen richtigen Grund zum Feiern?"

"Und was schwebt dir da so vor, Herrin?"

"Das Andreaskreuz im Black Dreams?"

"Oh!"

* * *

Es klopfte leise.

Dorothea blickte von ihrem Computer hoch und nahm den Bleistift aus dem Mund, auf dem sie herumgekaut hatte. "Kannst du mal bitte?"

Jessica lag lesend auf ihrem Bett. "Wer von uns beiden ist jetzt die Domme?"

Dorothea lächelte sanft. "Kannst du mal bitte, Herrin."

"Siehst du", sagte Jessica im Aufstehen. "Geht doch, Kleines. Zieh dir was an."

Sie warf sich ein Kleid über, während Dorothea wie ein Blitz im Badezimmer verschwand. Sie hatte sich immer noch nicht daran gewöhnt, etwas zum Anziehen griffbereit zu haben.

Es klopfte noch einmal, etwas lauter.

"Bin ja schon da." Jessica riss die Tür auf. "Lisa! Hallo. Warum hast du nicht angerufen? Wir hätten dich vom Bahnhof abgeholt."

"Bei dem schönen Wetter? Da laufe ich lieber."

Jessica drehte den Kopf. Es war April. Draußen schneite es. Vor einer Viertelstunde hatte die Sonne geschienen. O-kay.

Sie drehte sich wieder zurück und breitete die Arme aus. Lisa ließ ihren Koffer fallen, machte einen Schritt nach vorne und schloss ihre Arme um die Taille der deutlich größeren Freundin.

Jessica senkte den Kopf, und die Lippen der beiden trafen hart aufeinander. Lisas Kuss war weitaus männlicher, als ihr Aussehen auf den ersten Blick vermuten ließ.

Die beiden hatten sich letztes Jahr kennengelernt, kurz nachdem Frank und Laura die zierliche Intersexuelle kennengelernt und sozusagen adoptiert hatten.

Damals war Lisa noch ständig in Tränen ausgebrochen und körperlichen Kontakten instinktiv ausgewichen.

Jetzt war davon nichts mehr zu spüren. Ganz im Gegenteil. Jessica fühlte deutlich Lisas Erektion an ihrem Bein. "Huh?", sagte sie. "Bist du so scharf auf mich?"

"Auf euch beide. Ich weiß nicht, wie oft ich in der Zwischenzeit masturbiert habe mit der Erinnerung an deine Doro, wie sie dich auf der Terrasse fast aufgefressen hat."

"Wenn man den Esel beim Namen nennt ...", meldete sich die Genannte, die, trotz der offenstehenden Eingangstür immer noch unbekleidet, aus dem Bad gekommen war, und sich der Umarmung anschloss. "Toll, wie du dich entwickelt hast."

"Hier, schaut mal." Lisa stieß die Tür hinter sich mit einem Fuß zu und öffnete dann ihren Mantel. Darunter trug sie ein T-Shirt und einen BH, aber nicht mehr lange. "Sind die nicht entzückend?" meinte sie und hob ihre Brüste an. "Sehen aus wie echt."

Dorothea holte tief Luft. "Wow!" Sie senkte ihren Kopf und ließ ihre Zunge über eine der der Brustwarzen streichen. "Fühlen sich auch an wie echt."

Lisa erschauerte. "A-auch von meiner Seite."

"So empfindlich?", fragte Jessica und strich mit dem Finger über die andere.

Lisa stöhnte auf. "Hmmm-ja. Frank kann mich mit seiner Zunge in achtundneunzig Sekunden zum Orgasmus bringen."

Großes Gelächter.

"Und Kathi hat die Zeit gestoppt?", meinte Jessica.

"Das hätte sie gerne. Seitdem die vierzehn ist ... Sie kann die ganzen einschlägigen Paragraphen runterbeten, weiß genau, was sie laut Gesetz machen darf und was nicht. 'Zugucken ist erlaubt', sagte sie dauernd. Aber Laura hält noch den Deckel drauf. Nein, wir haben Robert die Sekunden zählen lassen. Der lässt sich von Stöhnen nicht ablenken."

"Komm", meinte Dorothea. "Setz dich, erzähl."

"Das Häuschen in der Nähe der Schreinerei, in dem wir jetzt wohnen, ist echt schnuckelig. Fast vierhundert Jahre alt, aber innendrin hochmodern. Anna und Robert schmeißen den Haushalt, obwohl sie viel weniger Platz als im Waldbunker haben. Kathi und ich haben zwei Zimmer, schlafen aber oft beieinander und tratschen."

"Und du bist immer noch Azubi bei Angermann und Söhne?"

Lisa zuckte die Schultern. "Offiziell ja. Sichert mir Krankenkasse und all das. Macht auch Spaß, eigenes Geld zu verdienen. Parallel mache ich mein Abi an der Abendschule nach. Wenn alles klappt, kann ich in drei Jahren auf die Uni. Kathi hilft mir in den Fächern, die mich früher nie interessiert haben. Und wir machen Judo zusammen. Also alles im grünen Bereich."

"Wow!", sagte Dorothea. "Ich hätte echt nicht gedacht, dass du dich so schnell fangen würdest."

"Ich selbst noch viel weniger", sagte Lisa. "Wenn mir das jemand vor einem Jahr prophezeit hätte ..." Tränen traten in ihre Augen. Sie schniefte. "Ich bin immer noch nah am Wasser gebaut."

"Macht doch nichts", meinte Jessica. "Umso mehr müssen wir dich in den Arm nehmen und trösten." Was sie dann auch tat.

Irgendwann befreite sich Lisa aus der Umarmung. "Bevor ihr beiden mich ganz auszieht und vernascht: Was genau wollt ihr von mir?"

"Du sollst Männer verführen."

"Ich soll was?"

* * *

"Noch eines vorneweg", sagte Lisa. "Wenn ich da in einem Porno die Hauptrolle spielen soll ..."

"Das ist k...", unterbrach sie Dorothea.

"Ksch. Das ist ein Porno. Also, wenn ich in so einem Porno einen klassischen Glamour-Shemale geben soll, dann brauche ich noch ein paar virtuelle Ausrüstungsgegenstände und Klamotten. Oder habt ihr das alles schon?"

* * *

"Das hier", sagte Dorothea und drückte Kay einen kleinen Koffer in die Hand, "ist alles, was du für die nächste Phase brauchst. Mach ruhig auf."

Der Inhalt war unspektakulär. Ein paar bunte Plastikbänder, ein ziemlich dicker Tablet-Computer.

"Okay. Die Sache läuft wie folgt ..."

* * *

Kay saß auf seinem Bett und starrte auf den Koffer. Er konnte immer noch raus. Alles war freiwillig. Keiner würde ihn zu etwas zwingen.

"Tara", sagte er laut. "Geh schlafen."

"Gute Nacht, Kay. Ich bin weg."

Ein Tipp auf das Tablet.

Das Gesicht von Dorothea erschien. Nur eine Aufzeichnung — hoffentlich. "Hallo Kay!", sagte sie. "Bist du bereit?"

"Äh ..."

"Nur kein Schiss", sagte Dorothea. "Ich bleibe bei dir. Du kannst jederzeit abbrechen, solange du noch wach bist. Auch wenn du aufwachen solltest und nicht mehr weitermachen will. Was ist dein Safeword?"

"Langweiler."

Das Wort erschien auf dem Bildschirm.

"Richtig?"

"Ja."

"Kannst du das Wort bitte noch einmal flüstern?"

"Langweiler."

"Und jetzt schreien, so laut es in deiner Umgebung machbar ist?"

"Langweiler!"

"Danke. Safeword gespeichert. Solltest du dich nicht in der Lage fühlen, das Wort auszusprechen, kannst du auch den geschlossenen Koffer vom Bett oder dem Nachttisch herunterstoßen. Wenn du danach nicht innerhalb einer Minute den Koffer öffnest und auf das Tablet tippst, wird der Notdienst alarmiert.

Alles klar?"

"Leider ja."

"Leg jetzt bitte das gelbe Band um dein rechtes Handgelenk, das rote um dein linkes, das blaue um deinen rechten Fußknöchel und das grüne um deinen linken. Direkt auf die Haut bitte."

Kay griff in den Koffer. Das blaue Band. Als er es um seinen rechten Fußknöchel legte, verschmolzen die beiden Enden wie erwartet miteinander. Auf dem Display erschien ein blauer Haken. Dann die anderen drei.

"Jetzt bitte noch das weiße Band um deine Stirn. Unter die Haare, direkt auf die Haut."

Ein fünfter Haken erschien und alle verschwanden.

"Leg dich bitte hin und rolle dich ein paarmal hin und her. Aufsetzen und wieder hinlegen. Vielen Dank. Und jetzt: Gute Nacht, schlaf gut und träum was Schönes."

Kay holte tief Luft. Das mit dem Träumen war so eine Sache. In den ersten paar Nächten würden seine Träume nur aufgezeichnet und ausgewertet werden. Dorothea hatte sich allerdings strikt geweigert, ihm mitzuteilen, wann sie beginnen würden, modifizierte Träume einzuspielen, die seine Fetische bedienen würden. Kay sollte einfach nur jeden Morgen einen Zehn-Fragen-Test absolvieren und danach seinen ganz normalen Tag verbringen.

Langsam dämmerte er ins Traumland.

* * *

"Oh! Oh! Oh!", stöhnte Lisa und schlug die Augen auf. "Das war schööön!"

"Wie bitte?", fragte Dorothea, "Was ist an einem geifernden Dämon 'schön', an dessen übergroßer Latte schwarzer Schleim heruntertropft?" Sie hatten Lisa eine abgeschwächte — sehr abgeschwächte — Aufzeichnung von Dorotheas Abenteuer erleben lassen.

"Der Dämon doch nicht. Das war jetzt mein allererster weiblicher Orgasmus. Sind die immer so ... überwältigend?"

"Äh ...", meine Dorothea. "Mehr oder weniger. Meistens deutlich weniger."

"Bitte, ich will so etwas noch einmal erleben."

"Wenn du schön brav bist, zeigen wir dir noch eine andere Aufzeichnung. Aber jetzt musst du erst einmal in den Scanner."

"Der sieht aber gar nicht wie ein MRT aus. Eher wie eine Radarfalle."

"Ist es auch nicht. Wir wollen ja auch dein hochaufgelöstes Äußeres und nicht dein Inneres. Zieh den Bademantel aus und stell dich dorthin, wo die Füße aufgemalt sind. Ach ja, so leid es mir tut, aber deine Haare müssen erst einmal aus dem Weg. Später machen wir noch Detailscans."

"Hmmm", machte Jessica zwei ermüdende Stunden später. "Ein Detail fehlt uns noch."

Lisas Augen folgten Jessicas Blick hin zu ihrer Körpermitte. "Was soll ich machen?"

"Wie war das mit Franks Zunge auf deinen Brüsten? Eher rauf und runter oder im Kreis? Hat er geleckt oder gesogen? Die Zähne drübergezogen oder dich gebissen?"

"Alles davon", seufzte Lisa.

"Finger weg!", rief Dorothea. "Genauso brauchen wir dein bestes Stück."

"Hast du jemals Max so schnell wieder hart werden sehen?", fragte Dorothea. "Nach zwei Höhepunkten am selben Tag? Ohne Berührung?"

Jessica schüttelte den Kopf und leckte sich die Lippen. "Lisa, du bist echt der Wahnsinn. Zieh dich an, wir müssen arbeiten."

"Oooch, und das hier vergeuden?", sagte Dorothea. Sie stand auf und zog sich ihr Kleid über den Kopf. Es war fast noch Winter, und deswegen trug sie Strümpfe und Halbschuhe. Sonst aber jetzt nichts mehr.

"Du wirst dir nochmal etwas holen", meinte Jessica.

Doch Dorothea hörte sie schon nicht mehr. Lisa hatte beide Hände an ihrem Kopf und stöhnte laut.

Jessica schüttelte den Kopf. "Wie die Karnickel! Wie die Karnickel!"