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Arabische Nächte

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„Es tut mir leid, ich denke nicht, dass ich einen passenden Schlafanzug für dich habe, falls du so etwas brauchst. Schläfst du überhaupt? Ich könnte dir höchstens ein T-Shirt und Shorts von mir anbieten. Oder schläfst du in der Vase?"

„Nein! Nie wieder will ich in dieses Gefäß meiner Gefangenschaft. Ich denke, ein T-Shirt und Shorts", bei diesen Worten stockte sie, als wären sie ihr unbekannt, „werden auch nicht nötig sein. Meine Bekleidung kann nicht verschmutzen wie eure. Einer der wenigen Vorteile dieser Art des Daseins. Aber schlafen, das kann ich." Das erste Mal sah Daniel, dass ein Lächeln in ihren Augen aufblitzte. Ein ehrliches Schmunzeln, fast als würde sie sich tatsächlich etwas entspannen.

Daniel brachte sie in das Schlafzimmer und wünschte ihr eine gute Nacht, wobei er dachte, dass ihm selbst der Schlaf vergönnt bleiben würde. Dafür war zu vieles passiert, was er bisher noch nicht wirklich hatte verarbeiten können. Er löschte die Lichter, legte sich in Unterwäsche auf das Sofa und starrte in die Dunkelheit über sich. Als er den Tag gedanklich Revue passieren ließ, schwindelte ihm beinahe bei der Tatsache, dass er eine echte Dschinn im Haus hatte. Allein die Vorstellung war unglaublich.

Plötzlich raschelte etwas bei der Tür. Noch ehe er ihre Stimme hörte, nahm er den Duft von Ebediyet wahr.

„Es tut mir leid, ich hoffe, ich störe dich nicht...", kam ihre Stimme leise, zaghaft, „aber ich möchte gerade nicht mehr allein sein. Würdest du beim Bett sitzen oder dich neben mich legen? Einfach nur im selben Zimmer sein reicht vollkommen aus. Ich hoffe, das ist nicht zuviel gefragt?"

Daniel sah sie nur schemenhaft in der Dunkelheit, wie sich ihre Form durch ihre Kleidung abzeichnete.

„Nein, natürlich nicht. Kein Problem", antwortete er ihr, wobei er etwas schlucken musste, um die plötzliche Enge in seiner Kehle zu vertreiben: „Ich komme sofort."

„Danke", hauchte sie leise und ging wieder zurück.

In der Dunkelheit ging er zum Schlafzimmer und sah, dass Ebediyet nicht das Licht angemacht hatte und nur der Schein der Laternen durch das Fenster den Raum spärlich beleuchtete. Sie hatte sich schon wieder auf das Bett mit noch zusammengelegter Bettdecke gelegt und die Hände im Schoß gefaltet. Als er eintrat, hob sie kurz den Kopf und rutschte dann etwas zur Seite.

Daniel legte sich neben sie und starrte die Decke an. Immer wieder jedoch huschte sein Blick zu der Frau neben ihm, die ähnlich wie er auch fast regungslos lag. Liegend konnte er ihre Figur aus dieser Nähe gut betrachten. Der Wind durch das offene Fenster hauchte über beide hinweg und kühlte auf eine angenehme Weise. Dabei bewegten sich ihr Rock und Oberteil beim kleinsten Windstoß und schlug sanfte Wellen. Daniel fand, dass der Wind bei diesem Anblick nicht genug Kühlung mit sich brachte und er versuchte verkrampft an etwas anderes zu denken.

„Ist es dir unangenehm, so nahe bei mir zu sein? Ich spüre deine Unruhe. Oder befürchtest du immer noch, dass ich dir Böses will?", fragte sie und wand den Kopf zu ihm.

In der Dunkelheit wirkten ihre Augen noch schwärzer, noch tiefer und er konnte erkennen, dass sie verletzt wäre, würden ihre Vermutungen zutreffen.

„Nein, das ist es nicht. Es ist mir auch nicht unangenehm, neben dir zu liegen. Aber es ist eben nicht alltäglich, mit einem Dschinn im gleichen Raum zu sein."

„Wenn es dir besser ginge, könntest du auch wieder gehen oder eher noch, gehe ich auf das Sofa...", begann sie.

„Nein, das würde wohl nichts ändern", unterbrach Daniel sie. „Mach' dir da nichts draus. Es ist schon okay. Ich denke nur eben zu viel über alles nach, schätze ich." Dabei versuchte er, seine Stimme möglichst locker klingen zu lassen.

Sie betrachtete ihn noch eine Sekunde länger an, dann drehte sie sich wieder ganz auf den Rücken und schaute an die Decke.

„Ich denke auch über Vieles nach. Aber die Müdigkeit macht es schwer, klare Gedanken zu fassen. Ich werde nun versuchen zu schlafen."

Er sah sie noch einmal an und wunderte sich, wie viel länger ihre Beine nun doch im Liegen wirkten.

Ebediyet schloss ihre Augen und nach wenigen Minuten wurde ihr Atem langsamer und ging in die regelmäßigen Züge von tiefem Schlaf über. Er drehte sich auf die Seite und betrachtete sie noch eine Weile, ehe auch ihm die Augen zufielen und ein tiefer traumloser Schlaf ihn überkam.

Das Erste, was Daniel am nächsten Morgen wahrnahm, war der intensive, würzige Geruch, der auf aufregende Weise in seine Nase kam. Schlaftrunken vermeinte er sich an diesen Duft zu erinnern, aber konnte es noch nicht zuordnen. Durch die geschlossenen Lider bemerkte er nur, dass es spät am Morgen sein musste, so hell schien es bereits herein. Dann bemerkte, dass ein leichtes Gewicht auf seinem ausgestreckten Arm lag und ein weiteres über seiner Brust. Die Erinnerungen an den vergangenen Tag kamen mit einem Schlag wieder und er riss die Augen auf. Dabei zuckte er zusammen und ein leises Seufzen drang aus der Nähe an sein Ohr. Ebediyet lag neben ihm, ihr Kopf auf seinem Arm, eine Hand auf seinem Oberkörper.

„Oh Mann... wohl doch kein Traum", murmelte er leise vor sich hin.

Ihre Haut war warm, fast schon heiß, aber auf eine sehr angenehme Art und Weise. Daniel wünschte sich, dass er sie nicht geweckt hatte mit seinem erschrockenen Zucken, denn dann könnte er sie noch ein wenig im Schlaf beobachten. Dieser Wunsch ging allerdings nicht in Erfüllung.

Ebediyet öffnete ihre Augen und schaute aus nächster Nähe in Daniels Gesicht. Sie verharrte erschrocken eine Sekunde, dann zog sie sich fast schon fluchtartig auf die andere Seite des Bettes zurück.

„Entschuldigung, das wollte ich nicht", sagte sie und ihre Augen schauten ihn dabei ein wenig furchtsam an.

„Ist schon okay. Man ist nicht verantwortlich für seine Taten im Schlaf. Außerdem ist es ja nicht so, als hätte es wem geschadet", antwortete er und lächelte sie dabei an.

Wieder schaute sie demütig mit gesenktem Kopf durch ihre Lider hindurch und wusste offenbar nicht so recht, was sie nun sagen sollte.

„Ich bin auch noch etwas durcheinander, aber wenn du etwas fragen willst, trau dich ruhig. Vielleicht helfen deinen Fragen mir auch dabei, das alles besser zu verstehen", ermutigte er sie.

„Bin ich so leicht zu durchschauen? Ist das so, wenn man unter Menschen ist, dass andere sehen, was man denkt? Oder hast du magiebegabte Vorfahren?", sprudelte es mit einem mal aus ihr heraus, offensichtlich erstaunt, dass er ihre Fragen geahnt hatte.

Daniel wurde in diesem Moment klar, dass sie bisher noch nie wirklich Kontakt mit Menschen gehabt hatte und immer nur indirekt auf sie eingewirkt hatte. Es gab vermutlich vieles, was sie noch nicht verstand bei Menschen.

„Wenn du mich ansiehst, ahnst du ja auch, ob ich ehrlich oder friedlich eingestellt bin. Ich bin kein Magier, so was gibt es nicht", hierbei stockte Daniel.

„Oder nicht mehr zumindest. Ich habe nur geahnt, dass du etwas fragen willst, weil dein Gesichtsausdruck es mir verraten hat. Nur, was genau du wissen wolltest, dass konnte ich nicht erkennen."

Mit nun leicht gerunzelter Stirn dachte Ebediyet über das Gesagte nach. Dann schien sie zu einem Entschluss zu kommen.

„Du musst sehr viel über das Mensch-Sein wissen, weil du es ja schon dein Leben lang bist", begann sie. Daniel dachte dabei nur, dass es doch auch so viel gibt, was man an sich selbst nicht verstehen konnte, auch wenn man schon einen gewisse Zeit gelebt hat.

„Daher frage ich dich: Ist es normal, wenn man im Schlaf Bilder sieht und Gefühle hat?"

„Du hast geträumt?", fragte er ein wenig verblüfft.

„Ge-träumt. Ja, wenn man darin nicht man selbst ist oder auch schon, aber sich gleichzeitig dabei betrachtet, dann war es das wohl. Geträumt. Vieles, was ich darin gesehen habe, war nicht schön. Bilder von früher. Aber einiges war auch schön, auch wenn ich es nicht verstanden habe. Ich habe den Prinzen und die Frau wieder gesehen", sagte sie, wobei ihr Blick nun nach innen gerichtet schien, als könne sie die Bilder noch immer sehen.

„Träume sind seltsam, das stimmt wohl. Was uns erschreckt, taucht auch dort noch immer grauenhaft auf, aber Schönes können wir Menschen auch im Schlaf immer mal wieder erleben."

„Dann ist es etwas Gutes, denke ich", schloss sie daraus. Etwas zögerlich fügte sie hinzu: „Ich... ich habe dich auch darin gesehen."

Scheinbar unbewusst legte sie eine Hand auf seinen Arm und eine wohlig warme Welle wanderte seinen Arm herauf.

„Hoffentlich doch in einem guten Traum. Ich würde nicht wollen, dass du Schlechtes von mir träumst."

„Nein. Es war nur sehr ungewöhnlich. Aber...", stockte sie, „nichts Schlimmes, denke ich."

Daniel fragte sich, was sie genau von ihm geträumt hatte, aber sie schien es ihm noch nicht mitteilen zu wollen. Er wollte das sich langsam bildende Vertrauen aber nicht strapazieren, daher fragte er nicht weiter nach.

Plötzlich schaute sie ihm wieder in die Augen.

„Es war sehr angenehm, eben zu erwachen und deinen Arm zu fühlen. Ich habe noch nie zuvor Haut mich berühren gefühlt. Ist es immer so warm?", fragte sie und ließ ihre Hand an seinem Arm herab streifen.

Daniel schaute zu, wie ihre Hand über seine Haut glitt: „Wenn einem nicht gerade kalt ist, schon. Ich denke aber, dass es auch drauf ankommt, ob man dem anderen vertraut. Es ist nicht normal, dass man einfach jemanden streichelt oder anfasst..." dabei zog sie schnell ihre Hand zurück, aber er fing ihre Hand mit seiner ein und führte sie zurück auf seinen Arm.

„... aber ich denke, dass es in deinem Fall schon okay ist, wenn du neugierig darauf bist."

Ihre Fingerspitzen glitten sanft auf seiner Haut entlang und streiften manchmal nur gerade so über die Härchen auf seinem Arm.

„Fühlt sich meine Haut auch so an? Sie sieht ein wenig anders aus als deine."

Daniel konnte es sich nicht verwehren, ihre Haut zu fühlen. Mit seinen Fingerspitzen zeichnete er die Konturen ihrer Schulter nach, streifte dabei über ihr Oberteil und streichelte ein einziges Mal herab bis auf ihren Handrücken.

Plötzlich zuckte sie mit einem leisen Aufschrei zurück.

„Was war das? Wieso sieht meine Haut plötzlich aus wie die einer gerupften Gans?"

„Das nennt sich Gänsehaut. Menschen bekommen sie aus unterschiedlichen Gründen. Kälte, Angst, Ekel, Aufregung..."

„Mir ist nicht kalt und Angst habe ich nicht. Ich weiß es nicht. Es fühlte sich seltsam an. Ein Kribbeln, was nicht nur im Arm war, sondern auch hier", sagte sie, wobei sie ihre Hand auf den Bauch legte.

„Dann war es vermutlich ein gutes und kein schlechtes Gefühl", antwortete Daniel halb fragend und spürte, dass er leicht rot wurde im Gesicht. Diese Dschinn kannte nur sehr weniges, was einen Menschen ausmachte und noch viel weniger, wenn es um körperliche Gefühle ging. Und an Emotionen hatte sie vermutlich bisher auch meist nur Negatives erfahren.

„Würdest du das noch einmal machen? Ich würde gerne mehr darüber erfahren und genau wissen wollen, was das ist!", fragte sie, scheinbar begierig auf dieses neue Wissen.

Daniel zögerte nur kurz, denn schließlich würde er ja nichts Schlimmes tun, sie war nur neugierig. Einmal mehr sie zu berühren, würde nicht schaden können.

Langsam hob er seine Hand und berührte ihre Schulter erneut. Sie schloss ihre Augen und ließ ihn gewähren. Einmal, zweimal streichelte er ihren Arm herab und zurück hinauf zu ihrer Schulter. Nach dem zweiten Mal öffnete sie ein weinig ihre Lippen und atmete tief ein und aus.

Daniel wartete, bis sie wieder ihre Augen öffnete und sich ein weites Grinsen in ihrem Gesicht breit machte.

„Ein gutes Gefühl, ich bin sicher."

„Meine Güte, wenn du dort schon so empfindlich bist...", entfuhr es Daniel.

„Ja? Was dann?", fragte sie mit unverfälschter Unschuld zurück.

Daniel musste sich erst räuspern: „Schon gut. Das wirst du sicher allein mit der Zeit rausfinden." Er errötete weiter bei den Gedanken, die er dabei hatte.

„Bitte, sag es mir. Ich habe so viel zu lernen und alles selbst herausfinden zu müssen würde so viel länger dauern. Kannst du mir nicht dabei helfen?", fragte sie und schaute ihn dabei mit ihren dunklen, glühenden Augen bittend an.

Innerlich stöhnte Daniel auf, denn ihr Blick war wirklich herzerweichend.

„Okay, ich sage es dir ja schon."

„Oh, danke, du bist so gütig zu mir. Auch wenn du wirklich keine Wünsche hast, wie du sagst, werde ich dir hoffentlich noch das eine oder andere Gute tun können, um mich dafür zu bedanken."

Dabei schluckte Daniel nun schwer.

„Also, es ist so, dass der Mensch an unterschiedlichen Stellen unterschiedlich empfindlich ist. Die Ellebogen sind recht unempfindlich," wobei er mit dem Finger ihren Arm dort berührte, „...aber die Fingerspitze sind sehr sensibel." Dabei fuhr sein Finger vom Ellenbogen nach oben in die Armbeuge und von dort erst ihren Arm herab, auf die Handfläche und dann erst zu ihren Fingern.

Er schaute dabei nicht mehr auf ihre Hand, sondern beobachtete ihre Reaktionen auf seine Berührungen.

„Ja, das merke ich auch," stellte sie fest.

Daniel war in diesem Moment dankbar, dass sie nicht fragte, ob es noch empfindlichere Stellen gab.

„Sind andere Stellen noch empfindlicher?", fragte Ebediyet da.

Er schluckte. Wieder.

„Daniel?"

Innerlich ein wenig gequält antwortete er: „Ja, es gibt noch andere Stellen, die noch empfindlicher sind. Aber, weißt du, es ist so, dass man sich an manchen Stellen nicht berührt, wenn man sich nicht sehr gut kennt oder ineinander verliebt ist."

„Ist das so? Nun, ich bin kein vollständiger Mensch und ich lerne sicherlich nur mehr, wenn du es mir erklärst. Das bedeutet außerdem, dass manche Regeln nicht ganz für mich zutreffend sind."

Ihre Logik war verblüffend simpel, aber widerlegen konnte er sie nun auch nicht gänzlich.

„Okay. Aber du sagst mir, wenn es dir vielleicht irgendwann doch zu viel wird."

Sie musste doch Scham kennen, fragte sich Daniel.

„Gut, abgemacht. Jetzt mach weiter", forderte sie ihn auf, wobei er nicht umhin kam zu bemerken, dass sie wohl eine sehr fordernde Natur haben konnte, wenn sie etwas wollte. Gerade jetzt schien sie wirklich interessiert daran zu sein, so schnell wie möglich alles Mögliche über das Mensch-Sein und ihren Körper zu erfahren.

„Wie du willst..." Daniel wurde dabei wieder bewusst, dass er mit einer orientalischen, praktisch kaum bekleideten Schönheit in einem Bett lag und selbst auch fast nichts an hatte. Eine skurrile Situation, aber keine, vor der er nun zurückschrecken würde.

Mit einem Finger näherte er sich ihrem Mund. Als sie erkannte, was er vorhatte, schloss sie wieder die Augen. Vorsichtig strich er mit seinem Zeigefinger über ihre leicht gewölbten Lippen und beobachtete ihre Reaktion. Als er einmal über ihren Mund gestrichen war, öffnete sie die Augen und den Mund gleichzeitig, wobei sie die Luft scharf einsog.

„Das ist...schwer zu beschreiben. Aber es kribbelt wieder hier, in meinem Bauch und meine Haut ist wieder wie die einer Gans. Ist das normal?"

„Schon. Wenn es dir gefällt, ist es gut. Wenn nicht, würdest du es merken und mir dann hoffentlich sagen."

Ebediyet zögerte, bevor sie weiter sprach.

„Es hat auch noch hier ein seltsames Gefühl ausgelöst", wobei sie auf ihre Brust zeigte, „und irgendwie, fühlt es sich dort nun anders an."

„Das ist auch normal. Aber... ich bin mir nicht so sicher, ob wir das weiter machen sollten."

„Daniel, es ist nichts Schlechtes, da bin ich sicher. Wenn du es nicht magst, suche ich, wenn du es wünschst, jemand anderen auf, der mir dieses Neue zeigt. Möchtest du das? Ich bin dir sehr viel schuldig und möchte deine Gutmütigkeit nicht ausnutzen."

Fast hätte er bei diesen Worten lachen müssen. Sie vertraute ihm, das war gut. Auch dass sie ihn nicht ausnutzen wollte, meinte sie nur gut und merkte dabei nicht, dass er sie ebenso wenig ausnutzen wollte.

„Ebediyet, es ist nicht so, dass dies mir nicht gefällt. Aber ich bin es, der dich nicht ausnutzen möchte. Verstehst du, normalerweise machen Menschen das nicht einfach so, was du mir so leichtfertig gestattest."

Daniel schaute sie an und musste erkennen, dass er diese Dschinn süß fand und sie schützen wollte. Wer weiß, was ein anderer an seiner Stelle machen würde?

„Ich möchte lernen, nichts mehr. Zuerst einmal aber muss ich meinen Körper verstehen, dann kann ich auf anderen Gebieten weiter lernen. Ich verspreche dir auch, dass ich es sagen werde, sobald etwas nicht mehr gut ist. Bitte aber, fahr nun fort."

Er ließ den Kopf auf die Brust sacken und schüttelte ihn kurz. Dann schaute er wieder auf und lächelte sie an.

„Nun gut, wie du es wünschst", antwortete er.

„Weißt du, Ebediyet, es ist nicht nur wichtig, wo man berührt wird, sondern oft macht es auch einen Unterschied, mit was man dort berührt wird," fuhr er in seinem ‚Unterricht' fort, wobei er sie mit seinen Fingern am Hals streichelte.

„Hmmm, das fühlt sich so aber schon gut an, Daniel", seufzte sie leicht während er sie berührte.

„Schließ mal die Augen und sag mir dann, wie es sich gleich anfühlt."

Ebediyet schlug folgsam und neugierig zugleich die Augen zu und wartete auf Daniels Berührungen. Er rutschte etwas näher an sie heran und beugte sich dann vor. Zögerlich, mit einem leichten Zittern in den Fingern, lehnte er sich noch weiter zu ihr und küsste schließlich die unglaublich weiche Haut ihres Halses. Mit kleinen Küssen wanderte er vom Schlüsselbein herauf bis fast unter das Kinn. Seine Hand hatte sich unbewusst dabei auf die ihre gelegt und er spürte sie erzittern bei seinen Berührungen. Als sich seinen Lippen schließlich endgültig wieder von ihrem Hals entfernten und er seine Hand von ihrer genommen hatte, dauerte es einige Sekunden, bis sie wieder die Augen öffnete:

„Ja, das macht einen Unterschied."

Das erste Mal schien es, als würden ihr ein wenig die Worte fehlen, hatte sie zuvor doch immer recht schnell und genau sagen können, was sie wollte und dachte.

„Geht das etwa noch weiter? Ich meine, wie viel empfindlicher kann es denn jetzt noch werden? Und wieso ist das Gefühl hier", wobei sie eine Hand auf ihre Brust legte, „noch stärker geworden. Dort hast du mich doch noch gar nicht berührt."

Daniels Zweifel und sein Zögern schwanden schneller. In seinem Inneren fand jedoch immer noch der Kampf zwischen seinen Gefühlen statt. Diese Dschinn war so unschuldig und ahnte nichts davon, sah nichts Schlimmes in alledem. Er selbst spürte sein Verlangen, wollte dies aber nicht den Grund sein lassen für seine Berührungen und Küsse bei Ebediyet. Er versuchte alle seine persönlichen Motive zu verdrängen und es nur aus ihrer Perspektive zu sehen: Was sie wollte, würde er mitmachen, sie aber nicht weiter drängen, wenn sie Zweifel hätte oder sonst was. Das erschien ihm eine gute und faire Lösung, mit der er sich nicht dauernd den Kopf zerbrechen müsste.

Mit einem kaum noch hörbaren Zittern in der Stimme fragte er sie also:

„Möchtest du, dass ich dich dort berühre? Dir ist klar, dass dies erst recht einen Stelle ist, wo Männer nur selten eine Frau berühren dürfen. Du hast sicherlich auch gesehen, dass dieser Bereich und die Gegend um die Hüften fast immer bei Menschen bekleidet sind."

„Ja, das habe ich gesehen. Es scheint so zu sein, dass nur wenige Menschen einen dort erblicken dürfen oder gar berühren. Aber irgendwas in mir sagt mir, dass du einer dieser Menschen bist, dem ich dies gestatten kann."

Verblüfft schaute er sie an, denn ganz offensichtlich ließ sie ihn nicht so leichtfertig überall berühren, wie er zuerst angenommen hatte. Was die Aussage betraf, dass irgendwas in ihr ihm vertrauen ließ, so wollte er sich nicht genau ausmalen, was dies bedeuten könnte. Vielleicht war es aber auch einen Stimme ähnlich der, die ihm sagte, dass er sie dort ohne Scham berühren könne.

„Und ja, das bedeutet, dass ich mir wünsche, dass du mich dort berührst", unterbrach sie ihn, „mit deinen Fingern oder deinen Lippen."

Während sie einander in die Augen schauten, rutschten sie näher zusammen und mit fragendem Blick, ließ Daniel seine Hände an ihrem Bauch herauf gleiten bis zu ihrem schleierähnlichen Oberteil. Ohne zu zögern und dennoch mit einer sinnlichen Langsamkeit reckte sie ihre Arme in die Höhe und wie von Zauberhand kam das Oberteil los, so dass er es ihr abstreifen konnte.