Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Aus heiterem Himmel 02

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

Und die Kleinigkeiten- leicht erschlaffte Brüste, deutliche Fältchen um die Augenwinkel, Orangenhaut an den Oberschenkeln und am Po- würden sich durch den passenden Chirugen leicht in Ordnung bringen lassen.

Auf diese Weise hatte sie bereits früher nachhelfen lassen.

Alleine: Für diese chirugischen Petitessen fehlte ihr im Augenblick das nötige Kleingeld, und das war noch ihr geringstes Problem.

Im Moment waren Schönheitsoperationen der reinste Luxus, den sie sich nicht leisten konnte.

Das Geld, das sie nicht hatte, aber wohl ziemlich sicher -hoffentlich!- von Ralf bekommen würde, brauchte sie für wichtigere Dinge.

Und überhaupt: Ärzte.

Ärzte sah sie die letzte Zeit häufiger als ihr lieb war, und es waren keine plastischen Chirugen, die sie aufsuchte.

Verblassende äußerliche Attraktivität konnte eine Frau leicht durch sexuelle Hemmungslosigkeit aufwiegen, und in dieser Disziplin war Jenny unschlagbar.

Und Ralf? Dieser Trottel würde noch scharf auf sie sein, wenn sie wirklich alt und grau war.

"Keine Frau kann bedingsloser Hingabe auf Dauer wirklich widerstehen."

Mit diesem Satz aus der Feder Henry Millers hatte Ralf ihr nach jeder Demütigung erneut versichert, dass sie lernen würde, ihn zu lieben, und tatsächlich...

Wütend warf sie die Zigarette ins Klo und drückte die Spülung.

Hingabe, Leidenschaft, Liebe- nur Dummköpfe, die nicht das geringste über das Leben wussten, leisteten sich solche Sentimentalitäten.

Oder sehr wohlhabende Leute.

Die konnten sich das auch leisten.

Sex war ein Mittel zum Zweck, um vorwärts zu kommen im Leben. Ein anderes Mittel hatte eine Frau nicht; jedenfalls nicht in Verhältnissen, in denen Jenny sich damals als sie Ralf traf, befand.

Dieses Denken, Fühlen und Verhalten war ihr längst in Fleisch und Blut übergegangen. Sie konnte einfach nichts fühlen für einen Mann, auch nicht für Ralf, selbst wenn sie es gewollt hätte, und doch...

Sie haßte es, irritiert über sich selbst zu sein.

Sie zündete sich die nächste Zigarette an und schenkte sich einen Martini nach.

"Jenny, merk dir eines: DAS"- und ihre Mutter deutete dabei zuerst auf ihre Möse, danach auf ihre Titten- "ist alles, was du hast, und es ist alles, was diese beschissenen Kerle wirklich interessiert, und was sie wirklich von dir wollen! Also gehe klug um mit diesem Kapital, und setze es gewinnbringend ein. Glaub mir, mein Schatz: ICH weiß, worüber ich rede! Ich muss es schließlich wissen, denn DEIN VATER..."

Wie oft hatte sie diese Sätze aus dem Mund ihrer Mutter gehört?

Aus diesen Sätzen, die immer gleich endeten, nämlich mit vulgären Flüchen auf ihren nichtsnutzigen Vater, der die Familie für eine Jüngere verlassen hatte, kaum dass sie im Westen waren, bestand ihre ganze Erziehung.

Auf ihren zaghaften Einwand, eine junge Frau könne heutzutage doch auch durch Bildung weiter kommen, und sie sei intelligent, schließlich ginge sie aufs Gymnasium, folgte beissender Spott.

"Du bist rührend naiv, mein Kleines. Auch mit der besten Ausbildung kommst in dieser Macho-Welt nur mit einem Kniff wirklich weiter: Mit Sex. Du wirst es als Frau nur zu etwas bringen, wenn du die Beine breit machst. Also, tue es, Jenny! Aber bitte nur für die richtigen und wirklich wichtigen Kerle. Alles andere ist die reinste Verschwendung!"

In den Dingen, die man gemeinhin als "Aufklärung" bezeichet, war ihre Mutter erstaunlich mitteilsam, und beantwortete ohne jede zögerliche Scham Jennys Fragen. Da war sie völlig anders als die Mütter ihrer Freundinnen, nur ihre Antworten waren sehr einseitig.

Worte wie "Gefühle" und "Zärtlickeit", gar "Liebe", kamen darin nicht vor. Alles wurde aus dem Blickwinkel der Zweckmässigkeit betrachtet.

Ein Mädchen ließ einen Jungen ran, wenn sie einen Vorteil davon hatte, oder sich zumindest einen ausrechnen konnte.

Und Jenny verinnerlichte diese Denkweise. Kaum spürte sie, dass sie für Jungs auf eine neue Weise interessant war als vor ihrer Geschlechtsreife, schlug sie daraus ihre ersten Vorteile.

Sie zeigte den Jungs in einem Keller oder hinter einem dichten Busch im Park ihre Brüste und sogar ihren Schlitz.

Die Kerle machten dafür ihre Hausaufgaben, und manchmal gab es auch eine kleine "Aufwandsentschädigung", die ihr ohnehin karges Taschengeld aufbesserte.

Besonders lukrativ war es, sich befummeln zu lassen.

Und nem Jungen an den Pimmel fassen und kurz schütteln brachte das meiste ein.

Auch das war für Jenny zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr wirklich neu.

"Jenny, mein Kleines, es wird Zeit, dass du ein bisschen was zu unserem Lebensunterhalt beisteuerst", hatte ihr Mom eines Nachmittags eröffnet. "Du bist jetzt in einem Alter, wo du auf eine gewisse Weise für Männer interessant wirst. Na, du weißt schon, was ich meine, mein süsser Engel. Schließlich bist du ein aufgeklärtes Mädchen. Dafür hat Mami gesorgt, und wenn du gut bist, hat das auch für dich Vorteile. Wir kaufen deine Klamotten dann bei "C & A", und du musst nicht mehr die Sachen deiner Cousine Sylvia auftragen. In etwa 2 Stunden kommt Herr Linssen. Du weißt schon: Der nette Herr Linssen vom Supermarkt. Den magst du doch, nicht, Jenny? Und er mag dich auch. Sehr sogar. Du wirst ihm dein Zimmer zeigen. Er ist schon sooo lange neugierig darauf, und er wird sehr nett zu dir sein. Und du wirst auch nett zu ihm sein, hörst du? Ich geh derweil zum Frisör, damit ihr ungestört seid. So, und jetzt räum dein Zimmer auf, Jenny. Wir wollen doch nicht, dass Herr Linssen denkt, Jenny wäre ein unordentliches Mädchen?"

Herr Linssen war begeistert von Jennys Zimmer, und nicht nur davon, derweil sich ihre Mutter den neuesten angesagten Look verpassen ließ.

Und nicht nur Herr Linssen war begeistert. Auch Herr Niedermeyer, der Schulbussfahrer, und Herr Möbius, der Tankwart, und...

Sie alle waren neugierig auf Jennys Zimmer, und allen gefiel es.

Jenny gefielen die Besucher- im Schnitt gab es 2 Besuche in der Woche- weniger, aber Beschwerden würgte ihre Mutter kurz und entschieden ab.

"Beschwere dich darüber bei deinem Vater, Kleines! Das heisst: Falls du ihn in deinem Leben überhaupt jemals wieder zu Gesicht bekommen solltest. Taucht einfach ab ohne Alimente zu zahlen, und lässt uns in dieser Bruchbude hausen. Was nützt uns das Gelobte Land Bundesrepublik Deutschland ohne genügend Kohle? Dieses Land funtioniert nach dem Motto: "Haste was, biste was", und wir haben ziemlich wenig. Aber das können wir schnell ändern, Jenny, und du wirst deiner Mom doch dabei weiterhin behilflich sein, nicht?"

Ihr Vater- selbständig tätiger Versicherungsmakler- war von heute auf morgen mit einer 15 Jahre jüngeren Kollegin durchgebrannt.

Die Polizei fand ihn nicht, und auch ein Privatdetektiv, den ihre Mutter eingeschaltet und in Naturalien entlohnt hatte- Jenny schloß es aus den Geräuschen und Lauten, die aus dem Zimmer ihrer Mutter kamen- brachte keinen Erfolg.

"Das machst du schon ganz prima, Jenny. Mit der Hand hast du inzwischen den Bogen raus. Siehst du, wie begeistert mein Bester Freund darüber ist?"

Sollte der Beste Freund dieses dummen Wichsers doch begeistert sein- aber musste er deshalb ausgerechnet auf Jennys Lieblingsteddy spritzen?

So sehr sie hinterher auch schrubbte, sie bekam die Flecken einfach nicht mehr raus.

Spritz doch wenigstens in meinen BH oder in meinen Slip! Das kann man in die Waschmaschine stecken.

"Warte mal, Jenny. Heute zeigt dir der liebe Onkel etwas neues. Etwas schönes, das auch dir gefallen wird. Ganz sicher."

Was war denn plötzlich mit dem Carstensen los?

Sie kraulte doch schon seine Eier und massierte mit langsamen aber kräftigen Bewegungen seine Rute. Bisher war er damit immer sehr zufrieden.

Carstensen hatte ne Macke. Er kam oft im Nikolauskostüm und "bestrafte" Jenny mit seiner Rute.

Bei Carstensen war sehr oft im Jahr der 06.Dezember.

"Mach schön den Mund auf, Jenny. Weiter. Gaaanz weit auf. Hab keine Angst. Stell dir vor, es ist ein Lutscher. Heute zeigt dir der Nikolaus, was man mit seiner Rute noch schönes machen kann. Geh damit einfach um wie mit einem Lutscher. Aaahhh....schööön...Geil! Gut machst du das, du kleine Hure! Na, das ist bei so einer Mutter auch nicht verwunderlich. Du wirst mal besser wie deine Mutter. Viel besser! Das spüre ich jetzt schon. Aaahhh...Achtung! Jetzt kommt eine schöne heisse Belohnung, Kleines."

Glücklicherweise konnte Jenny den Kopf noch rechtzeitig zurückziehen bevor diese seltsame Belohnung in ihrem Mund landete.

Diesen Fehler machte Carstensen allerdings nur beim ersten Mal.

Beim zweiten Blowjob eine Woche später hielt er sie entschieden im Genick fest.

Jenny putzte sich nach diesem Besuch fast 2 Stunden am Stück die Zähne und brauchte eine ganze Flasche "Odol-Mundwasser" auf.

Glücklicherweise ging keiner so weit, ihr sein Ding da unten reinzustecken, jedenfalls nicht richtig. Die es versuchten, waren schon zu aufgegeilt, und kamen, bevor er wirklich drin war.

Die meisten Kerle beließen es bei Fingerspielen, die gelegentlich allerdings heftig schmerzten.

Dabei ging ihr Jungfernhäutchen zum Teufel.

"Verdammtes Flittchen! Und ich dachte, das hättest du bereits längst hinter dir. Schau dir die Sauerei an!"

Es folgte eine schallende Ohrfeige.

"Onkel Walters" Finger der rechten Hand,- er war der Metzgermeister des Ortes, und seit er Jenny besuchen durfte gab es zuhause viel häufiger Fleisch als früher-, waren voller Blut.

Erstaunlicherweise wollten nicht nur Herren Jennys Zimmer sehen, sondern auch manche Dame.

"Du kennst doch Frau Kühn? Die magst du doch? Sie sucht doch immer so schöne Klamotten für dich aus, wenn wir bei "C & A" sind. Auch sie würde gerne dein Zimmer sehen, und ein bisschen nett zu dir sein."

Sonja- auf diesen Vornamen hörte Frau Kühn, eine damals etwa 32jährige Brünette mit beachtlichen Kurven- zeigte Jenny, dass sich Frauen auf eine besondere Weise mögen können.

Jedenfalls war es mit Sonja und den Frauen, die ihr folgten weitaus weniger unangenehm als mit den Herrenbesuchen.

Einmal kam Sonja zusammen mit einem Mann.

So erfuhr Jenny, dass man beide Geschlechter mögen kann.

Dabei erlebte Jenny ihren ersten Fick. Das heisst: Sie sah ihren ersten Fick.

Der Kerl vögelte Sonja von hinten, während Jenny auf dem Rücken lag, die Beine weit gespreizt. Sonja leckte ihr die Möse.

Durch die Besuche konnten sie sich bald eine grössere Wohnung in einer etwas besseren Gegend leisten.

Und endlich ein Auto. Einen gebrauchten "Ford Taunus."

Die Besuche gingen weiter.

Bis zu dem Tag, an dem die Polizei vor ihrer Tür stand.

"Es tut uns sehr leid, junges Fräulein Siebert, ihnen sagen zu müssen, dass ihre Mutter heute Nachmittag mit ihrem Auto auf der nassen Fahrbahn ...Sie war sofort tot."

Jenny weinte nicht.

Sie kam nach H... zu Tante Gerda und Onkel Heinz.

In der neuen Schule kam sie schnell prächtig zurecht, und ihr Taschengeld besserte sie auf die bewährte Weise auf.

Benny war der Erste, den sie richtig "ran ließ."

Sie mochte ihn. Sehr sogar.

Erstmals Schmetterlinge im Bauch, allerdings nicht sehr lange.

Sie malte Herzchen in ihr Tagebuch, in der Mitte Bennys Name.

Sie saß Stunden vor dem Telefon, auf seinen Anruf wartend.

"Benny, irgendwie schäme ich mich. Ich wirke in diesen Dingen wohl so selbstsicher. Meine grosse Klappe, und die schlimmen Ausdrücke, die ich benutze. Aber...Ach, shit! Das ist alles Masche. Ich bin noch Jungfrau, Benny. Ich habs noch nie richtig mit nem Jungen gemacht. Du bist der Erste. Wirklich."

Benny kam es schnell, aber das störte sie nicht.

Er war zärtlich, einfühlsam und vorsichtig, streichelte dabei ihre Wangen und sagte ihr, dass er sie liebt.

Jenny war glücklich. Zum ersten Mal fühlte sie sich mit einem Jungen wirklich gut.

"Das ist die Neue, die jeden so schnell zum Schuß kommen lässt", schnappte sie einige Tage später bei einer Party auf.

Dieser dumme Wichser Benny hatte also geplaudert und angegeben damit, bei ihr der Erste zu sein.

Ihre Mutter hatte Recht gehabt: Jungs sind beschissene Wichser, die nur eines wollen, und ihnen Gefühle entgegen bringen lohnte nicht.

Benny war dafür der lebendige Beweis.

Also sollten die Kerle zukünftig nur etwas bekommen, wenn sie dafür auch etwas gaben.

Mit dieser Einstellung traf sie auf Ralf.

Ralf, ihr Antipode.

7.

Er war ein hoffnungsloser Romantiker, der ihr aus der Hand fraß, kaum hatte sie sich neben ihn gesetzt.

Es war für sie wahrlich kein Kunststück, das zu sehen und zu spüren.

Ralf war ein guter Schüler. Belege dafür gab es nach dem ersten Tag zwar noch nicht viele, aber er strahlte etwas Intellektuelles aus, etwas Altkluges.

Es war eine Ahnung, dass Ralf ihr sehr nützlich sein konnte, und Jenny vertraute ihrer Intuition, vor allem, wenn es um Kerle ging.

Er strahlte eine Ersthaftigkeit aus, die ihn älter und reifer erschienen ließ als er war.

Er wirkte als rechne er ständig mit den unwahrscheinlichsten Katastrophen.

So einen Kerl konnte man problemlos an sich binden.

Man bekam ihn allerdings auch schwer wieder los.

Das war die unangenehme Kehrseite.

Sie musste diese Ehrenrunde packen. Unbedingt!

Nach der neunten Klasse war dies bereits ihre zweite Ehrenrunde, und mehr konnte sie sich wohl kaum noch leisten. Mehr wollte sie sich nicht mehr leisten! Sie wollte das Abitur schaffen, und jedes Mittel war ihr dafür Recht!

Und nach dem Abitur? Darüber hatte sie nur sehr unscharfe Vorstellungen.

"Erfolgreich", war die Antwort, die sie einige Tage später im Unterricht auf die Frage gab, was sie denn mal werden wolle.

Zunächst musste das Abitur her, und dafür würde sie diese Klasse aufmischen, und mit Ralf anfangen.

Ein kleines Hindernis gab es jedoch.

Diese Patricia.

Nun, dafür würde sich schnell eine Lösung finden, und Jenny hatte auch schon eine Idee.

Dazu würde sie allerdings Unterstützung brauchen, und sie hatte bereits die geeignete Person im Visier.

Es sprach nichts dagegen, das Nützliche mit dem Vergnügen zu verbinden.

So machte eine Intrige wirklich Laune.

Die nächsten Tage und Wochen kleidete sie sich etwas züchtiger und benahm sich ladylike. Nur gelegentlich wählte sie völlig unvermittelt ein scharfes Outfit, einfach, um zu irritieren und das Interresse auf hohem Level zu halten.

Auch mit Laumann kam sie immer besser klar,-von gelegentlichen kleinen Spannungen und verbalen Konfrontationen abgesehen, die bald wie selbstverständlich zum guten Ton gehörten und den Unterricht auflockerten; selbst Laumann schien Spaß daran zu finden- und auch mit dem anderen Lehrerpersonal gab es kaum Probleme.

Sie überraschte durch Phasen reger Teilnahme am Unterricht, die abrupt mit Phasen völliger Teilnahmlosigkeit wechselten.

In der Klasse fand sie schnell Anschluß. Vor allem die Jungs waren verrückt nach ihr und boten ihr jede mögliche Hilfe an, und das betraf nicht nur den Lernstoff.

Fast täglich verließ sie den Unterricht mit jedemand anderem angeregt plaudernd, was die Gerüchteküche permanent brodeln ließ.

Jenny lebte nach dem Motto des legendären Playboy Gunter Sachs: "Es ist mir völlig egal, was man über mich sagt, Hauptsache, man spricht über mich."

Sie ließ alles virtuos im Ungefähren.

War sie nun leicht zu haben oder nicht?

Jenny war hinreissend kapriziös. Sie war auf spannende Weise unberechenbar.

Auch bei ihren Klassenkameradinnen fand sie schnell Anschluß. Nach ihrem ersten Auftritt und ihren Ausführungen über die sexuelle Freizügigkeit in der DDR hielten sie die Mädels für ne Expertin in Sachen Sex, und Jenny tat alles, um diesen Eindruck zu verstärken.

Nur Patricia begegnete ihr weiterhin reserviert bis offen feindselig.

Und Robert.

Ralfs bester Freund beäugte sie argwöhnisch.

Ihn konnte sie nicht täuschen. Noch nicht.

Eine attraktive Neue wie Jenny fiel natürlich in der ganzen Schule auf.

Es dauerte nicht lange und ihr Kontakt konzentrierte sich auf die Jungs der oberen Klassen.

Viele dort hatten ein Motorrad, und manche gar ein Auto.

Sie ließ sich nach Hause fahren und gelegentlich von einem dieser Jungs morgens zur Schule bringen.

Hatte sie die Nacht mit dem Kerl verbracht?

Gerüchte von einer ausschweifenden Orgie am Baggersee mit der Biker-Gang der Dreizehnten machten die Runde.

Jenny wehrte sich nicht gegen die ausufernden Gerüchte und anzüglichen Bemerkungen, und ihre seltenen Einlassungen dazu waren weder eine Bestätigung noch ein Dementi.

Und Ralf?

Er taute auf neben Jenny. Ihre lockere Unbekümmertheit und erotische Direktheit war ansteckend.

Zu ansteckend, wie Laumann bald fand.

Er setzte die beiden wieder auseinander, und zwar ziemlich weit auseinander, was vor allem Patricia freute.

Zuckerbrot und Peitsche.

"Geh mir nicht auf den Wecker, Ralf. Ich kann Kletten nicht ausstehen. Ausserdem hast du doch deine Patricia", beschied sie ihm, wenn er sie nach der Schule auf dem Heimweg verfolgte, um den Grund für ihre Reserviertheit der letzten Tage zu erfahren.

"Hey, Ralf, wie wärs? Machen wir uns heute einen schönen Nachmittag bei dir zuhause? In Geschichte bräuchte ich Nachhilfe. Die Klausur steht bereits kommende Woche an. Ich weiß, ich komme etwas spät damit, und hätte wohl früher fragen sollen?"

Abrupter Kurswechsel.

Unschuldsmiene. Jenny war die inkarnierte Hilflosigkeit.

Ralfs Herz hüpfte vor Freude.

"Gern, Jenny. Es gibt da nur ein kleines Problem. Eigentlich bin ich für heute Nachmittag bereits mit Patricia verabredet, und weiß nicht, wie..."

Ein kühles Achselzucken.

"Das ist dein Problem, Süsser. Ich bin um 15 Uhr bei dir. Wenn du da bist, bist du da. Wenn nicht, dann eben nicht."

Kußhand und ein sündiger Blick, der alles versprach.

Abgang mit wiegenden Hüften.

Jenny klingelte Punkt 15 Uhr bei Ralf, und er war natürlich da.

"Wow, Süsser. Verstehste das auch alles, was du da liest?"

Jenny inspiziererte seine Privtatbibliothek, und sie war bereits im 3.Stock des Regals, das bis unter die Decke reichte, was eine Leiter nötig machte.

Auf der stand sie und Ralf schaute ihr unter den Rock.

"Hellblau."

"Wie bitte?"

"Hellblau. Mein Slip, du geiler Bengel."

"Ich hab nicht geschaut, Jenny."

"Das wäre ein guter Grund, nie wieder ein Wort mit dir zu wechseln, Ralf. Hey, was ist denn das hier? Erklär mir das mal bitte, Süsser."

Willy Brandts Ostpolitik-der Klausurstoff-war langst kein Thema mehr.

Jenny saß auf Ralfs Schoß.

"Hey, Süsser, die drücken sich ziemlich verschwurbelt aus, aber wenn du mich frägst: Die treiben es miteinander. Ganz eindeutig."

"Jenny, du siehst das zu einseitig, weil..."

Ralfs Einlassungen waren klug, aber keine Widerlegung von Jennys Eindruck.

Jenny hatte sich Boccaccios "Decamerone" gegriffen.

Ausgerechnet.

"Ralf, ich brauch keinen Literaturprofessor, um zu sehen, wenns in einem Text ums ficken geht, und hier gehts eindeutig nur ums ficken. Also, erzähl mir nix, Baby."

Keine Frage, Jenny brachte Boccaccio auf ihre unnachahmliche Weise auf den Punkt.

"Wollt ihr Kaffee oder Tee?"

Ralfs Mutter.

Jenny hüpfte grade noch rechtzeitig von Ralfs Schoß.

Eine intakte Familie.

Harmonie, mehr als Jenny ertragen konnte, weshalb sie beschloss, diese zu zerstören oder zumindest stark ins Wanken zu bringen.

"Hey, mein kleiner Bruder wird endlich erwachsen."

Maren.

Ralfs Schwester.

3 Jahre älter.

Sie fuhr ihm durchs Haar, was er nicht ausstehen konnte und deshalb mit einer vehementen Handbewegung entschieden abwehrte.

"Patricia ist wohl out?"

"Patricia ist gar nicht out. Halt die Klappe, blöde Kuh, Maren."

Maren kam einen Schrit auf ihn zu, vermied jede Berührung, und ihr Blick zeigte mitfühlende Zärtlichkeit.

"Schlaf mit ihr- wie heisst sie eigentlich?- wenn es unvermeidlich ist, aber sei bitte ehrlich zu Patty, Mike! Das ist das Mindeste. Das hat sie verdient. Werd erwachsen, Kleiner Bruder."

Ralf fühlte sich herausgefordert und irritiert.