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Betrogen Teil 06

Geschichte Info
Der Rasenmähermann.
8.5k Wörter
4.36
43.4k
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Geschichte hat keine Tags

Teil 6 der 8 teiligen Serie

Aktualisiert 05/04/2021
Erstellt 12/08/2007
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Widerstandslos ließ sich Svetlana von Ellen näher heranziehen. Die Hände ihrer Freundin legten sich auf ihrem Rücken und streichelten sanft. Svetlanas Leib erzitterte, als sie den warmen wohligen Körper von Ellen spürte. Ellen ließ eine Hand langsam auf ihrem Rücken entlang nach unten fahren. Sie erreichte den Po und fuhr mit ihrem Finger seitlich entlang des schmalen Bundes ihres knappen Strings, der sich unter dem Kleid abzeichnete. Ihre Wangen berührten sich und rieben sanft aneinander.

Svetlana seufzte zufrieden auf und gab sich für einen Augenblick ganz ihren wollüstigen Gefühlen, die die Berührungen der Freundin in ihr herriefen, hin. Sie spürte wieder diese fast unstillbare Gier nach mehr in sich aufsteigen.

In einer kleinen Nebenstraße, nahe dem Little Sin, hatten sich die beiden Frauen neben einem dunklen Hauseingang zurückgezogen und warteten nun auf Ellens jungen Liebhaber, der sie abholen sollte.

"Arme Svetlana", tröstete Ellen ihre Freundin und gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Lippen. "Das der Typ so bescheuert war, tut mir echt leid. Der wirkte drinnen noch so schüchtern und süß, deshalb wollte ich ihn dir überlassen."

"Ist schon gut", antwortete Svetlana und genoss die Berührungen ihrer Freundin. Heißkalte Schauer liefen ihr über den Rücken, als sich in ihrem Kopf noch einmal die Szene auf dem Hinterhof des Little Sin wie im Zeitraffer ablief.

Ihrer Freundin zuzusehen, wie sie den Schwanz des jungen Kerls aus dem Little Sin blies, hatte sie fasziniert und dann sogar erregt. Fast wäre sie zu den beiden herangetreten, um ihr beizustehen und um der eigenen Lust ein Ventil zu geben. Dann aber war plötzlich der andere Typ hinter ihr gewesen, hatte sie völlig überrascht und ihr mit einem Griff das Kleid weit nach oben geschoben, so als wäre es die normalste Sache der Welt. Aber statt zurückzuschrecken und sich aus dem Griff zu winden, hatte sie ihn einfach gewähren lassen. Statt entsetzt und schockiert zu sein, genoss sie die ungestümen Berührungen. Ihre Lust wurde auf einem neuen Gipfel gehoben, bereit zu mehr, zu viel mehr. Bereit, sich in den Sumpf der Hemmungs- und Zügellosigkeit fallen zu lassen.

Doch der Fall, auf dem Boden der Tatsachen, war tief und hatte ihr überhaupt nicht gefallen. Svetlana wusste nicht einmal genau, ob es die Worte, der veränderte Ton oder die abstoßende Art und Weise des anderen gewesen war - jedenfalls war ihre Lust innerhalb weniger Augenblicke fast bis zum Nullpunkt gestürzt.

'Er hätte mich nehmen können, gleich dort auf dem Hinterhof - ich war dazu bereit gewesen, für einen kleinen Moment war ich dazu bereit gewesen', fuhr es ihr durch den Kopf, während sie es genoss, die Hände der Freundin auf ihren Brüsten zu spüren. Gedanken, die sie gleichzeitig schockierten und erregten.

Stunden vorher war sie noch eine treue Ehefrau gewesen, die sich nur in ihren Fantasien anderen hingab, und nun benahm sie sich fast wie ein läufiger Teenager.

Ellens Berührungen, die immer intimer wurden, erregten sie. Fest fuhren die Hände über ihre Pobacken, um dann wieder langsam an den Seiten hochzufahren.

"Dabei warst du fast dazu bereit, dich fallen zu lassen und es einfach zu genießen. Ich hab das in deinen Augen gelesen."

Svetlana nickte nur.

"Dieser dumme Junge weiß gar nicht, was er da verpasst hat", rief Ellen lachend und drückte Svetlana noch ein Stück fester an sich heran. "Sie hätten uns haben können, nicht wahr?"

"J-Ja", antwortete Svetlana mit leiser zitternder Stimme. "Ich denke, ich war bereit." Sie schluckte.

"Wir wären mit ihnen mitgegangen!" Wieder nicken. "Hätten uns von beiden vögeln lassen! Wäre bestimmt geil geworden, so ein Vierer, oder?"

Ellen Hände schoben sich an ihre Seiten, berührten sanft den Ansatz ihrer Brüste.

Ein Seufzen entrann Svetlanas Mund. Es tat so gut, die Freundin wieder zu spüren. Wut und Enttäuschung wichen der Lust.

Ihre Lippen trafen sich, die Zungen berührten sich. Svetlanas Gedanken kreisten, während Ellen die Zunge tief in ihren Mund steckte. Sie ließ zu, dass Ellen ihr das Kleid nach oben schob. Der Wind streifte ihre nackten Pobacken und sie spürte das schmale Bändchen des Strings an ihrer Poritze, wie es tief in dieser versank.

Sie hatte auch den Schwanz dieses ungehobelten Typen durch dessen Hose an ihrem Hintern gespürt, dieses Gefühl genossen und dann hatte er alles kaputt gemacht.

Ein unstillbares Verlangen kam in ihr auf. Sie fühlte sich schwindelig und das nicht nur allein durch den Alkohol, den sie am Abend getrunken hatte. Ellen ließ zwei Finger an der Pospalte entlangfahren. Svetlanas Hintern streckte sich der Hand entgegen. Sie schloss die Augen und stellte sich vor, dass es ein männliches Glied war, das an ihrem Hintern drückte.

Svetlana wusste nun, warum Ellen sich die kleine Nebenstraße am Little Sin ausgesucht hatte. Hier konnten sich die beiden noch ein wenig die Zeit vertreiben, bis Rüdiger sie abholte. Den Gedanken, dass jederzeit jemand vorbei kommen konnte und sie bei ihren Spiel beobachten könnte, drängte sie weit nach hinten. Legte es Ellen vielleicht sogar darauf an? Wollte sie, dass gar Rüdiger sie beide so sah?

Svetlanas Seufzen ging in ein leisen Stöhnen über, als Ellen wieder ihre Brüste fest packte. Sie trug keinen BH und der Stoff ihres Kleides war nicht besonders dick. Ellen drängte sie zur Seite, zu dem kleinen dunklen Hauseingang.

"Was hast du vor?", fragte Svetlana.

"Lass uns ein wenig die Zeit vertreiben, bis Rüdiger kommt." Ellen fing plötzlich an zu kichern. "Bis er da ist, meine ich. Kommen soll er ja erst später."

Ellen drängte plötzlich ein Knie zwischen Svetlanas Schenkel. Das wollige Gefühl in ihrem Schoß verstärkte sich. Ellen schaffte es mit Leichtigkeit, dass sie wieder geil wurde und das Fiasko auf dem Hinterhof vollständig vergaß. Sie wollte mehr, sie wollte, dass Ellen ihren ganzen Körper erkundete, jetzt und hier, auf offener Straße.

Doch plötzlich wurde die Lust jäh von einer Männerstimme unterbrochen.

"So ihr beiden Schlampen! Hab ich euch doch noch erwischt." Die Stimme klang wütend und hallte dumpf durch das Dunkel der kleinen Straße.

Svetlana erkannte die Stimme sofort. Voller Schrecken wandte sie sich in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war. Auch Ellen drehte ihren Kopf nach hinten. Ein dunkler großer Schatten stand ein paar Meter vor dem Hauseingang.

"Shit", rief Ellen. "Das ist der Blödmann, der uns drinnen so uncool angemacht hat."

"Der hat uns gerade noch gefehlt", rief Svetlana entsetzt.

Der Mann kam wankend auf sie zu. Wütend schüttelte er die erhobene Faust. Wenige Schritte vor den beiden Frauen, die sich ihm nun vollends zugewandt hatten, blieb er stehen. Drohend zeigte er schließlich mit ausgestreckter Hand auf Ellen.

"Erst macht ihr einen heiß, spielt euch auf wie zwei geile Nutten", gab der Betrunkene von sich, "und dann macht ihr einen lächerlich."

"Komm verzieh dich", schrie Ellen den Widerling an und trat einen Schritt aus dem Eingang hervor. Svetlana spürte, dass die Freundin hier in der dunklen und menschenleeren Gasse längst nicht mehr die Sicherheit innehatte, wie noch vor weniger als einer Stunde, als sie Henry, so hieß der Trunkenbold, der sie hier jetzt bedrohte, im gut besuchten Little Sin hatte abblitzen lassen.

Svetlana packte Ellen am Arm und versuchte sie von dem Kerl und gleichzeitig von dem Hauseingang, der ihr plötzlich wie eine dunkle Falle vorkam, fortzuziehen. Obwohl der Typ sehr unsicher auf den Beinen wirkte und schon im Lokal stark angetrunken war, legte sie keinen Wert auf eine handfeste Auseinandersetzung. Er war hochgewachsen und auch seine Statur hinterließ bei ihr den Eindruck, dass der Kerl recht kräftig sein musste.

Ein Lichtkegel streifte den Streithahn von hinten, flüchtig blickte Svetlana an dem Mann vorbei und erkannte einen Bus, der in etwa einhundert Meter anhielt. Sie hoffte, dass jemand aus ihm heraus steigen und in ihre Richtung gehen würde. Doch sie konnte nicht viel erkennen. Augenblicke später fuhr der Bus wieder an und bog sogleich in eine Nebenstraße ein.

"Hurenvolk", wiederholte sich der Typ, der von dem Bus ebenfalls kurz abgelenkt war. "Ihr habt noch etwas gut zu machen. Niemand macht einen Henry Bellmann zum Narren."

"Was willst du von uns?", fragte Ellen und versuchte dabei all ihre Kraft in ihre Stimme zu legen, aber Svetlana nahm das leichte Zittern das bei den Worten mitschwang recht deutlich wahr.

"Was ich von euch will?", fragte Bellmann und kicherte laut, während er mit glitzernden Augen auf Ellens zwischen den Lederkorsett hervorquellenden Brüsten starrte. "Ich will, dass ihr mir mein Ding aus der Hose holt und mir einen ablutscht, bis ich euch die Soße in eure Gesichter spritze."

"Du hast wohl nicht alle Tassen im Schrank", rief Ellen aufgebracht.

Bellmann machte einen schnellen Schritt auf Ellen zu, packte sie am Arm und zog sie mit einem Ruck von Svetlana fort. Mit einer schnellen Bewegung drehte er ihr den Arm auf den Rücken. Ellen schrie auf und ging leicht in die Knie, um den stechenden Schmerz abzumildern.

Svetlana wollte ihrer Freundin zu Hilfe kommen, wurde aber mit der flachen Hand von dem Mann nach hinten gestoßen. Sie verlor fast ihr Gleichgewicht und knickte fast mit einem Fuß um.

Ellen schrie unterdrückt auf, als Bellmann seinen Griff verstärkte. Er drängte Ellen an die Hauswand. Dann wandte er sich Svetlana zu und winkte sie heran.

"Komm, du geiles Luder, knie dich vor mir hin und lutsch ihn mir, sonst kugel ich deiner Freundin den Arm aus." Seine Hand ging an die Hose und begann den Reißverschluss zu öffnen.

Unschlüssig blickte Svetlana zwischen ihrer Freundin und dem Kerl hin und her. Ihre Knie zitterten. Angst verschloss ihr förmlich die Kehle.

So hatte sie sich den Abschluss des Abends nun wirklich nicht vorgestellt, zumal das Intermezzo auf dem Hinterhof des Little Sin ihr schon merklich den Abend verdorben hatte.

Bellmann griff sich in die Hose, um sein Glied hervor zu holen. Svetlana wusste nicht, was sie tun sollte. Dem Kerl seinen Wunsch zu erfüllen, kam für sie nicht in Frage, aber andersherum wollte sie ihrer Freundin helfen. Sollte sie fortlaufen und Hilfe holen? Aber was würde in der Zwischenzeit mit Ellen geschehen?

In irgendwelchen dummen Pornofilmen würde sie sicherlich seinen Wünschen nachkommen und sich voller Gier auf das Glied des Mannes stürzen, um dann wenige Augenblicke später gemeinsam mit Ellen dem Typen zu Diensten zu sein - poppen selbstverständlich inbegriffen. Doch das hier war bitterer Ernst. Svetlana verfluchte Ellens Idee, in dieser Nebenstraße auf Rüdiger warten zu wollen.

Ellens Rasenmähermann und Geliebter war allerdings auch die einzige Hoffnung, die beiden Frauen noch hatten.

Schreckensstarr und voller Entsetzen schaute Svetlana zu ihrer Freundin, die ihren Blick nach unten auf den Straßenbelag gesenkt hatte. Ein leises unterdrücktes Stöhnen war von Ellen zu vernehmen.

"Los Hure, blas mir endlich ..." Bellmann kam nicht mehr dazu, seinen Satz abzuschließen. Ein Schatten tauchte plötzlich hinter ihm auf und im nächsten Moment wurde er zur Seite gestoßen. Blitzschnell ergriff Ellen die Chance und riss sich aus seinem festen Griff.

Etwas festes schlug mit einem lauten Krachen auf die Schulter Bellmanns.

"Sie ungezogener Flegel", hörte Svetlana die schrille Stimme einer älteren Frau. "Lassen sie sofort die beiden jungen Damen in Ruhe."

"Was ...?", Bellmann verlor fast sein Gleichgewicht und drehte sich irritiert nach hinten, nur um wieder einen Schlag abzubekommen.

Bellmann ging zu Boden und fiel mitten in einer der vielen Pfützen, die sich an diesem regnerischen Tag gebildet hatten. Fassungslos starrte er auf die ältere Frau die sich vor ihm aufgebaut hatte. Schon wollte er seine Hand erheben, um sich die Frau zu greifen, als diese wieder ausholte und ihm einen silber glänzenden Gehstock mit Wucht auf die Handfläche schlug. Sofort zog der gepeinigte Mann seine Hand zurück und schüttelte sich vor Schmerzen.

Die Frau fuchtelte mit ihrem Gehstock vor seinen Augen herum und stach ihn anschließend mit dem Ende kräftig in die Rippen.

"Denken Sie nicht einmal daran, junger Mann", rief die resolute Dame und schlug Bellmann noch einmal mit großer Wucht gegen den Oberschenkel. "Sie unverschämter Rohling."

"Verpiss dich, du Arschloch", schrie nun auch Ellen, während sie vortrat und dem Mann noch einen mit dem spitzen Hacken ihres Schuhs mitgab. Stumm und voller Entsetzen beobachtete Svetlana das Geschehen.

Bellmann strampelte sich nach hinten von den drei Frauen fort. Er brauchte einen Moment, bis er sich wieder gesammelt hatte, dann kam er aber plötzlich in Sekundenbruchteilen wieder auf die Beine.

"Hilde, nun komm bitte!", kam es nun von der anderen Straßenseite. Svetlanas Blick ging hinüber. "Das kann nicht gut enden. Lass uns bitte weiter gehen."

Ein älterer Herr in einem dunklen Mantel, und einem Trolley in jeder Hand, stand am Gehwegrand gegenüber und trippelte unentschlossen auf den Beinen hin und her.

Svetlana zog ihre Freundin von Bellmann zurück. Warum rannten sie nicht einfach fort? Der Typ war im Moment abgelenkt, kümmerte sich mehr um die couragierte Frau, als um sie. Nur ein paar Dutzend Meter weiter, einmal um die Ecke und dann wären sie direkt vor dem Eingang des Little Sin und in relativer Sicherheit, denn das kleine Tanzlokal hatte einen Hünen als Türsteher. Dort würde Bellmann es nicht wagen, sich an ihnen zu vergreifen.

Aber anders herum konnten sie die alte Frau, die ihnen so mutig geholfen hatte und ihrem Mann, nicht einfach hier stehen lassen. Der Überraschungseffekt, der zuerst auf der Seite der alten Dame gestanden hatte, war nun auch verloren.

"Duuu!", kam es aus Bellmann heraus. "Ich bring dich um! Ich bring dich um, du alte verschrumpelte Schachtel." Im nächsten Moment war er schon bei der Rentnerin und riss ihr mit einem Ruck den Gehstock aus der Hand.

Mit einem siegesgewissen Grinsen baute er sich nun vor den drei Frauen auf. Er schlug den Stock mehrmals in die Handfläche und grinste die alte Frau hämisch an.

"Hilde, um Gottes Willen Hilde!", rief mit entsetzter Stimme der Mann aus dem Hintergrund und ließ die Koffer aus den Händen gleiten. Er wagte sich einen Schritt vor, blieb dann aber wieder unentschlossen stehen.

Bellmann benutzte den Gehstock, als wäre er ein Degen. Zweimal stieß er der alten Frau den Gehstock an die Schulter. Ein drittes Mal kam er nicht mehr dazu, denn Ellen und Svetlana stürzten gleichzeitig heran und schubsten ihn beiseite.

"Hurenvolk!", fluchte Bellmann verächtlich und schlug mit dem Gehstock nach Svetlana. Im letzten Moment entging sie dem Schlag, der gegen ihren Brustkorb gerichtet war, indem sie geistesgegenwärtig zur Seite auswich. Ellen hielt sie im letzten Moment noch fest, bevor sie zu Boden stürzte.

Bellmann duckte sich ein Stück, hielt den Gehstock nach vorn und drehte sich um die halbe Körperachse. Er war wütend, seine Pulsader stach deutlich am Hals hervor und keine seiner Gesten wies jetzt darauf hin, dass er vor wenigen Minuten eher schwankend, als festen Fußes durch die Straßen gegangen sein musste.

"Schämen sollten Sie sich", sagte die Frau und atmete dabei kurz und heftig.

Bellmann lachte auf und setzte zu einer Antwort an, als ihn der Lichtkegel eines Autos erfasste. Das Licht wurde aufgeblendet und die drei Frauen und ihr Peiniger wurden plötzlich im hellen Fernlicht gebadet. Bellmann war als einziger direkt dem Wagen zugewandt und hielt sich mit verkniffenen Augen die Hand schützend vors Gesicht.

"Was ist denn das jetzt für eine Scheiße?", gab er zeternd von sich.

Das Auto raste weiter heran und blieb dann mit quietschenden Reifen kurz vor der kleinen Gruppe stehen. Die Tür des Wagens schwang auf und kein anderer als Rüdiger, Ellens Rasenmähermann, kam heraus geeilt.

Ellens Liebhaber schaute nur kurz in die Gesichter der drei Frauen und dann rannte er sofort auf Bellmann zu. Ohne Mühe entwandt Rüdiger ihm den Gehstock aus der Hand und stieß ihn dann mit seinen kräftigen Armen nach hinten. Abwehrend hielt Bellmann seine Hände nach oben.

"Hey Mann, warte", rief dieser beschwichtigend.

"Nichts dergleichen", rief Rüdiger und knallte ihm seine Rechte tief in die Magengrube. Ein leiser Grunzlaut entfuhr Bellmann, dann sackte er zusammen. Rüdiger packte ihn am Kragen und zog ihn ein Stück hoch.

"Hau ab und verpiss dich!", sagte er nur und stieß ihn wieder zu Boden.

Bellmann hatte jetzt wohl endgültig genug. Noch am Boden wandte er sich um, richtete sich auf, nur um im gleichen Moment der Nase lang wieder hinzufallen. Als er sich gerade wieder auf allen vieren aufgerichtet hatte, kam noch einmal die beherzte ältere Frau heran und zog ihm ihre Handtasche über den Kopf.

"Sie Lümmel! Wagen Sie es nicht noch einmal auf wehrlose Frauen loszugehen", rief sie, um dann noch ein letztes Mal ihre Handtasche zum Einsatz kommen zu lassen.

Bellmann richtete sich schwankend auf und lief so schnell, wie ihn seine Beine tragen konnten, fort.

"Mein Rasenmähermann", rief Ellen begeistert und rannte auf ihren Rüdiger zu. "Mein Held!" Freudig umarmte sie den jungen Mann. Svetlana stand aufatmend an der Hauswand gelehnt und war einfach nur froh, dass sie noch einmal glimpflich davon gekommen waren.

Der Ehemann der heldenhaften älteren Frau kam nun auch langsam über die Straße gehumpelt und umarmte seine Frau.

"Oh Hilde", rief er voller Freude, auch wenn ihm die Tränen im Gesicht standen. "Meine Hilde. Ich hab so viel Angst um dich gehabt."

***

Rüdiger hatte das ältere Ehepaar noch schnell zum Bahnhof gebracht. Das war das mindeste, was sie für die tapfere Hilde und ihren gehandicapten Ehemann Heinz tun konnten. Den Anschlussbus hatten die beiden aufgrund des beherzten Eingreifens der älteren Dame inzwischen längst verpasst gehabt. Die beiden waren, wie Heinz erzählte, mal wieder auf Städtetour und hatten einen günstigen Nachtzug gebucht.

Nun saßen die drei in Ellens Wohnzimmer. Ellen kniete auf dem roten ledernen Sofa neben Rüdiger und fuhr ihm freudestrahlend durch das Haar. Svetlana saß zusammengekauert auf dem Dreier-Sofa gegenüber, die nackten Füße auf der Sitzfläche und die Hände fest um die Beine geschlungen.

Svetlana war froh, dass sie mit Ellen noch einmal glimpflich davon gekommen war. Allerdings war Svetlana noch ein wenig wütend auf Ellen, denn die Freundin war ja an der Situation letztendlich indirekt schuld gewesen. Sie hatte Bellmann im Little Sin erst scharf gemacht und ihn dann gehörig gedemütigt, in dem sie ihn zum Teufel gejagt hatte, nachdem er ihnen eine Flasche Wein spendieren durfte. Das der Kerl, zufällig (oder auch nicht) letztendlich auf sie aufgelauert hatte, war zwar nicht voraussehbar gewesen, aber Svetlana hoffte, dass Ellen aus dieser Geschichte eine Lehre zog.

Ellen nahm Rüdigers Gesicht zwischen die Hände, zog es zu sich heran und küsste ihn überschwänglich kurz auf dem Mund.

"Du hast uns vor diesem blöden Arschloch gerettet", rief sie. "Du bist ein richtiger Held."

"Wenn uns vorher aber nicht diese couragierte ältere Dame geholfen hätte, dann wäre das vorher schon bös' ausgegangen", warf Svetlana ein, bog den Kopf nach hinten und blickte an die Decke. Sie war sich nicht sicher, ob sie hier bei Ellen im Wohnzimmer richtig am Platze war. Sie spürte die kribbelnde Spannung, die zwischen Ellen und Rüdiger am Entstehen war und sie ahnte, worauf das hinaus laufen sollte. Ellen wollte, so machte es den Anschein, sich auf ihre ganz persönliche Art bei ihrem Retter bedanken.

"Ja", sagte Ellen ernst. "aber dann ist unser Rüdiger ja gleich zu Hilfe geeilt." Sie lächelte und gab dem jungen Mann einen weiteren Kuss, diesmal auf die Stirn. Ihre Finger fuhren durch sein kurzes Haar. Die andere Hand ging auf Wanderschaft, fuhr kurz über dem Gürtel zwischen sein kakifarbenes Hemd und strich hin und her.

"Ihr macht aber auch verrückte Sachen", gab Rüdiger zu bedenken und zwinkerte Ellen zu.