Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

C07 Die neue Bäuerin

Geschichte Info
Fortsetzung von „C01 Der Erbe Teil 2“.
7.9k Wörter
4.18
10.7k
1
0
Teile diese Geschichte

Schriftgröße

Standardschriftgröße

Schriftabstand

Standard-Schriftabstand

Schriftart Gesicht

Standardschriftfläche

Thema lesen

Standardthema (Weiß)
Du brauchst Login oder Anmelden um Ihre Anpassung in Ihrem Literotica-Profil zu speichern.
ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

Nikola kommt an ihre Grenzen.

Eine helle Aufregung herrschte auf dem Hof, besser gesagt in unserem Stall, dem Schweinestall. Laura lag in den Wehen und bald kam ihr zweites Baby auf die Welt.

Wer diese Geschichten von Anika noch nicht verstanden hat, sie handeln alle von uns Schwestern. Vor vielen Jahren hatte der alte Bauer eine Zucht begonnen, er züchtete Adoptivkinder, die er an reiche Paare verkaufte, die keine eigenen Kinder bekamen. Begonnen hatte es mit drei jungen Frauen, die einen kranken Fetisch hatten, denn sie wollten wie Schweine in einem Stall leben. Er gab ihnen den Platz zwischen seinen Schweinen, aber er war Schweinezüchter und so wurden sie zu seinen Zuchtsauen. Natürlich mit Menschen als Begattern und die gezeugten Babys konnten schlecht im Stall bleiben. Mit seiner Frau Saskia hat er ihnen die unschuldigen Babys weggenommen und an zahlungskräftige Paare verkauft.

Nach dem Tod vom Bauern übernahm mein Patrik den Hof und Saskia wurde in den Schweinestall verbannt. Als Partner von Patrik war es nun meine Aufgabe, mich um die Babys zu kümmern, zumal Saskia kurz nach dem alten Bauern starb. Dementsprechend musste ich den Müttern ihre Babys direkt nach der Geburt wegnehmen und zu den neuen Eltern bringen. So nebenbei, um das Ganze zu legalisieren, hatte der Bauer, oder Saskia, ein großes Netzwerk aufgebaut und den Kindern wurde eine glänzende Zukunft in Aussicht gestellt.

So ganz stimmt es jetzt nicht, wir waren alle etwas sonderbar, wohl genetisch bedingt, und so Einige sind hierher zurückgekehrt. Fangen wir einmal mit mir an, der Nikola und meiner Geliebten, die Bea. Patrik, unser Partner ist auch von dem Hof, allerdings stammt er von Saskia ab, also der alten Bäuerin. Laura, Imke, Peggy, Lina, Johanna, Rika, Missi mit ihrer Schwester Issi, sowie Mirela mit ihrer Tina. Alle waren wir hierhergekommen, weil wir mit unserem Leben nicht klarkamen und wir führten den Hof weiter, eine neue Generation mit den gleichen Aufgaben. Dabei lebten Laura, Imke und Peggy schon fest in dem Stall, die Anderen kamen nur her, um hier ihre Babys zu bekommen. Darauf zogen sie wieder los, nur mit einem Ziel, möglichst schnell wieder geschwängert zu werden.

Zurück zu meinen Aufgaben, denn Laura bekam gerade ihr zweites Kind. Sofort musste ich es ihr wegnehmen, obwohl sie schon bei dem ersten Kind so geweint hatte. Gerne hätte ich mit ihr getauscht, doch mein Job war, Patrik zu versorgen und den Hof zu führen. Ja, inklusive der Versorgung des Viehs, An- und Verkauf. Das war beim Einkauf der Zuchteber nicht anders und bei der Weitergabe der Mastschweine an den Schlachter durfte ich auch kein Mitgefühl zeigen. Hier meine ich natürlich die echten Schweine.

Die Geburt verlief problemlos und Laura hat ihr Baby nicht zu Gesicht bekommen, dafür habe ich sie aber weinen gehört, als ich den Stall verließ. Patrik saß schon im Auto, als ich mit dem frisch gebadeten Baby auf den Hof trat. Um Laura haben sich die Mütter gekümmert, sie hatten Erfahrung darin, sowohl für Lauras Gesundheit, als auch für ihre Gefühle.

Das Baby war noch keine vier Stunden auf der Welt, als ich sie ihrer neuen Mutter übergab und Patrik ein dickes Bündel Geld in die Tasche steckte. So lief der Deal, so hatte es Saskia uns beigebracht.

Zurück auf dem Hof lief ich zu Laura, wollte mich bei ihr entschuldigen und hoffte, sie würde mir verzeihen. Laura ging es inzwischen wieder besser, und bevor ich mich entschuldigen konnte, bedankte sie sich bei mir: „Danke Nikola, du hast es mir leichter gemacht, ich hatte keine Zeit mich in das Kind zu verlieben, ich weiß noch nicht einmal, ob es ein Junge oder ein Mädchen war."

Ja, ihr hatte ich es leichtgemacht, aber ich zerbrach an meinen Gefühlen. Verzweifelt sank ich auf meine Knie, merkte, wie sie sich in den Mist drückten, und fühlte, wie sich die ekelige Feuchtigkeit in den Stoff saugte. Schweinemist, ekelige Schweinekacke, die Hose werde ich gleich wegwerfen. „Ich kann das nicht mehr", heulte ich los, „ich kann euch nicht immer wehtun. Ihr macht mich dadurch kaputt, ich bin doch nicht mehr wert wie ihr."

Patrik hockte sich neben mich, legte seinen Arm um meine Schulter und beruhigte mich: „Ich kann dich verstehen, doch einer muss diesen Job machen, wir können die Babys nicht hierbehalten und je schneller sie den Müttern weggenommen werden, umso leichter wird es für sie." Heulend nickte ich: „Irgendwann wird dieser Schmerz bestimmt vergehen, man gewöhnt sich bestimmt daran, bestimmt werde ich irgendwann kaltherzig genug sein, um so etwas einfach zu machen."

„Keine von uns Schwestern könnte die Anderen quälen," mischte sich die sonst so stille Imke ein, „jedenfalls könnte es keine, ohne selber unendlich zu leiden und daran wird sie zerbrechen. Ich habe es mit Laura gemacht und bin selbst daran zerbrochen, auch wenn sie mir längst verziehen hat. Selbst Patrik würde es nicht können, wir müssen jemanden finden, der nicht von diesem Hof stammt."

„Karin", wisperte nun Peggy, „ich glaube, Karin könnte das. Seit sie von meinem Verlangen nach Erniedrigungen erfuhr, verachtete sie mich, vor allem ließ sie mich ihre Verachtung deutlich spüren. Dabei hatte ich den Eindruck, ihr gefiel es sogar. Jedenfalls hat sie mich mit ihrem Bruder zusammen noch weiter in die Richtung geführt, damit ich immer tiefer in den Abgrund rutschte."

„Hmm, das kling gut", war nun Patrik interessiert, „bleibt nur die Frage, wie bekommen wir sie angelockt? Ach so, hast du Angst vor ihr?" „Nein, ich habe keine Angst vor ihr, denn für mich war es das Beste, was sie tun konnte", war nun die Schüchternheit von Peggy abgelegt. „Aus meiner Sicht kann ich behaupten, sie ist immer noch meine beste Freundin, neben euch Schwestern meine ich natürlich. Also sie steht auf Frauen, aber die müssen sauber sein, also keine hier aus dem Stall. Zurzeit lebt sie bei ihrem Bruder auf dem Bauernhof ihrer Eltern. Die Beiden betreiben den Hof gemeinschaftlich, also muss eine Schwester von uns dort ihre Aufgaben übernehmen. Ach so, der Bruder steht auf schmutzigen, abartigen Sex und deswegen wird er wohl nie eine passende Frau finden. Damit können wir Karin locken, denn wir würden alle seinen Vorstellungen entsprechen."

Patrik grinste breit und das war für mich ein gutes Zeichen. „Ich werde mit Anika sprechen, sie soll mit den Zwillingen zusammen den Kontakt aufnehmen und Karin ein Angebot machen."

Nur zur Erklärung: Anika und die Zwillinge waren unsere Schwestern außerhalb des Hofes, vor allem wenn es sich um brenzlige Aufgaben handelte. Sie kannten jeden aus dem Netzwerk des alten Bauern und die recht einflussreichen Leute waren uns verpflichtet. So war es nicht besonders schwierig, Informationen über Karin zu erhalten.

Karin und ihr Bruder

„Hör auf mit dem Scheiß", blaffte ich meinen Bruder an. Wieder hatte er eine Frau vom Hof gejagt, besser gesagt, er hat sie vom Hof gegrault. Das fing so gut an, wir trafen sie auf dem alljährlichen Tennenfest und die Beiden verstanden sich super. Selbst ich fand Steffi süß, aber ich darf mir erst eine Partnerin suchen, wenn Niels in festen Händen war, das war ich dem Hof und meinen Eltern schuldig. Alleine könnte Niels den Hof niemals führen, allzu schnell versumpfte er in seinem Internet auf den ganzen Pornoseiten. Genau da lag ja sein Partnerschaftsproblem.

Kein halbwegs vernünftiges Mädchen macht bei diesem ganzen kranken Mist mit. Überlegt mal, BSDM, Mädchen, die sich freiwillig verprügeln lassen und sich dabei sexuell erregten. Da gab es noch welche, die sich sogar anpinkeln lassen und die Pisse auch noch schluckten. Wie krank kann man nur sein. Den ganzen anderen Ekelbereich will ich gar nicht erst ansprechen.

Niels Problem war nur, wir waren schon so einem Mädchen begegnet. Peggy war eine ehemalige Klassenkameradin, und seit Niels von ihrer erbärmlichen Neigung erfuhr, glaubte er wirklich, alle Mädchen stehen auf so einen perversen Sex. Ok, nicht alle, aber wer sich schon freiwillig auf unseren Bauernhof begab und in dem stinkenden Kuhstall mithalf, konnte ja nicht weit davon entfernt sein. Das dachte Niels jedenfalls, doch die ablehnenden Reaktionen der Frauen sollten ihn doch so langsam zum Nachdenken bewegen.

Manches Mal haderte ich mit der Entscheidung der Eltern, Niels den Hof zu überscheiben. Er wird ihnen garantiert keine Erben zeugen, jedenfalls nicht, solange ihm die Frauen schreiend wegliefen. Mir haben sie den Hof nicht gegeben, weil ich auf Frauen stehe, also eher keine Kinder bekommen würde, obwohl ich den Hof besser führen würde, wie Niels.

Wie ein nasser Pudel trollte sich Niels, als ich ihn erneut ausgezählt hatte. Nun konnte er sich wieder hinter seinen Pornos verstecken, bis wir wieder eine Frau finden, Polemik ein, die er wieder vergraulen konnte, Polemik aus.

Wenn ich wenigstens wieder eine finden würde, also eine für mich, nur für mich. Eine die sich nicht von Niels abgestoßen fühlt, eine, die ihn einfach ignoriert und zu mir ins Bett kriecht. Um mich abzulenken, ging ich in die Scheune und schwang mich auf den Schlepper. Am liebsten hätte ich etwas kaputtgefahren, aber mit dem PS-Ungetüm den Pflug übers Feld zu ziehen, gab mir wenigstens etwas von dem Gefühl der grenzenlosen Macht.

Das Angebot

Alles hatte sich beruhigt, Niels versteckte sich in seinem Zimmer und ich saß auf der Bank, neben dem Eingang. Hier hat Papa auch immer gesessen, wenn er mit dem Feld fertig war und Mutti gesellte sich immer zu ihm, bevor sie mit dem Melken begann.

Ein Wagen kam auf unseren Hof zugefahren, jedenfalls sah ich den Staub, den er aufwirbelte. Hoffentlich gab es nicht noch nachträglich Ärger wegen Steffi. Ihre Eltern waren Choleriker und wenn die uns jetzt einen Anwalt auf den Pelz hetzten?

Als der Wagen näherkam, erkannte ich einen schwarzen SUV und die drei Frauen, die dort ausstiegen, sahen nicht wie Anwälte aus. Erst erkannte ich ein Zwillingspärchen, die stiegen aber beide hinten aus. Die Beiden waren jung und hübsch, und doch ging von ihnen eine Stärke aus. Die Fahrerin genau das Gegenteil, klein, zierlich, zuckersüß, ein Mäuschen um sich in sie zu verlieben. Die würde ich nicht zu Niels durchlassen, die würde ich selber festhalten. Das war die, bei der ich schwach werden könnte, einfach für mich gebaut.

„Bist du Karin?", fragte mich das süße Mäuschen, worauf ich schon vor ihr stand und ihr die Hand reichte. „Ich bin Anika", stammelte sie darauf, und während wir unsere Hände hielten, war Schweigen angesagt. Vielleicht machte ich mich zum Affen, wie ich sie gerade anhimmelte, doch Anika erwiderte meine Gefühle. Wir würden heute noch so dort stehen, hätten die Zwillinge uns nicht getrennt. „Anika, du bist fest vergeben und Karin wollten wir etwas Anderes anbieten", hörte ich sie synchron sprechen. Alleine ihnen zuzuhören reißt einen aus jeder Konzentration, doch Anika lächelte mich weiter an, als sich unsere Hände bereits getrennt hatten.

„Richtig, wir haben von dir durch Peggy erfahren", führte Anika weiter aus, „und wir sind jetzt hier, um dir ein Angebot zu machen." Das fühlte sich gerade wie eine Ohrfeige an, denn härter konnte sie mich jetzt nicht landen lassen. „Uuuuups", hörte ich da von den Zwillingen, „mach nicht gleich zu, höre dir erst an, was Anika dir anbieten will." Zu Anika sagten sie noch: „Sag ihr, dass auf dem Hof noch Schwestern von dir leben, die genauso aussehen wie du, nur dass die halt jünger sind."

Was nun kam, sprengte meine Vorstellungskraft, aber ich ließ mich überreden, dass sie mir ihren Hof zeigten, alleine, weil sie mir ein passendes Flittchen für Niels versprachen. Vielleicht wird er ja verantwortungsvoller, wenn seine sexuellen Bedürfnisse befriedigt wurden.

Es war wohl unvernünftig, aber ich bin zu ihnen ins Auto gestiegen und Niels habe ich nur einen Zettel hinterlassen. Die Fahrt dauerte nicht lange, doch als wir von der Autobahn abfuhren, sagte Anika: „Egal was die dir gleich weißmachen wollen, du wirst dort bestimmen und die haben dir zu gehorchen, na ja, bis auf Patrik, er steht höher wie du." „Du bist die Richtige, das spüren wir", kommentierten die Zwillinge Anikas Aussage.

Es dauerte noch eine viertel Stunde, bis wir auf einen weit abgelegenen Hof kamen. Beim Verlassen der Straße, also schon auf der Zufahrt, wechselte man in eine andere Welt. Gut, vor zwanzig Jahren sah es überall so aus. Drei große Gebäude, Wohnhaus, Scheune und Stall, in der Mitte des Hofes der Misthaufen. Das einzig neue war ein kleines Wohnhaus auf der anderen Seite des Hofes und dahinter sah ich einen gepflegten Garten.

Aus dem Haus kamen drei Personen, ein Mann und zwei junge Frauen, und bewegten sich in unsere Richtung. „Das sind Patrik, Nikola und Bea", erklärte Anika mir, bevor wir ausstiegen. Eine stach mir gleich ins Auge, denn sie sah aus wie eine jüngere Ausgabe von Anika, nur war sie total schüchtern. Patrik war wiederum der Hammer, jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen, dass er so einfach über die Straße gehen kann, ohne dass ihn irgendeine anschmachtet. Ich nicht, ich stehe ja nur auf Frauen.

Für diesen Gedanken wurde ich direkt lügengestraft. Zur Begrüßung nahm mich Patrik kurz in den Arm und in dem Moment schnellte mein Blutdruck hoch. Patrik muss es auch gespürt haben, denn er nahm mich an die Hand und zog mich zu dem Stall. „Komm, ich zeige dir erst einmal alles", erklärte er dabei, „wir fangen im Stall an, denn der unterscheidet sich am meisten von allen anderen Höfen."

Gut, es war ein Schweinestall und wir hatten nur Rinder. Das war aber nicht das Gravierendste, denn kaum waren wir durchs Tor getreten, sah ich in mehreren Buchten Frauen, die sich in dem Dreck suhlten, jedenfalls waren sie so verschmutzt. Eine der jüngeren war schwanger und sie kam grinsend auf mich zu. „Hallo Karin", sprach sie mich an und erst darauf erkannte ich Peggy. War sie früher schon echt ekelig, so unterschied sie sich inzwischen kaum noch von den anderen Schweinen, denn ihr ganzer Körper war überzogen mit Schmutz und Mist. „Hallo Dreckstück", begrüßte ich sie zurück, „mir scheint, du hast das „Pig" jetzt ernsthaft umgesetzt." „Ist das nicht toll hier", strahlte sie, „und stell dir vor, hier bin ich sogar geboren und das ist meine Mutter." Dabei zeigte sie auf eine Frau, die sich um eine andere kümmerte. Die Mutter war schon etwas älter, aber die jüngere hatte die Gesichtszüge von Anika, war aber viel, viel dicker, fast wie ein Mastschwein.

Patrik führte mich weiter, zu der Scheune. Hier standen einige Maschinen, unter anderem zwei neue hochwertige Schlepper. „Nikola und Bea haben begonnen die Felder wieder zu bestellen und so wie alles gedeiht, könnten wir sogar auf die Zucht verzichten. Nikola hat ein ganz geschicktes Händchen für die Landwirtschaft", lobte er dabei meine Nebenbuhlerin, „da aber immer mehr Mädchen zu uns kommen, können wir den Stall nicht aufgeben, obwohl ich die besseren von ihnen schon im Haupthaus einquartiere."

Die eigentliche Aussage rauschte an mir vorbei, obwohl ich sie genau verstanden hatte und mir auch einprägte. War Nikola meine Nebenbuhlerin? Dieses beiläufige Gefühl stellte meine Neigung nur auf Frauen infrage. Sah ich Patrik als potenziellen Partner? Wäre mein Interesse nicht eher auf Bea gerichtet? Wobei, sie hing ja auch an Nikola, und wie die Beiden uns folgten, zeigte mir, dass sie ein Liebespaar waren. Nikola war ganz klar meine Nebenbuhlerin, in doppelter Hinsicht, Nikola muss gehen, wenn ich mich für diesen Hof entscheide.

Das Haupthaus unterschied sich nicht besonders von unserem Hof. Gemeinschaftsküche, mit Glastür verschlossene gute Stube, selbst die Sessel waren unter einer Stoffabdeckung, und einige Zimmer mit Betten, von denen nur wenige belegt waren. „Hier im Haus schlafen die Frauen, die hier nur ihr Kind bekommen, oder die hier nur arbeiten wollen", erklärte Patrik weiter, „für uns habe ich das neue Haus bauen lassen, alleine um einmal Abstand zu haben, denn dieses Haus darf von den Anderen nicht betreten werden."

Das kleine Wohnhaus war ein Schmuckstück, hell und modern eingerichtet. Wenn man von den vorderen Fenstern absah, fühlte man sich wie in einem freistehenden Ferienhaus, mitten in der Natur. Begeistert sah ich mir die hochmoderne Küche an und das große Wohnzimmer mit der überdachten Veranda. Das Schlafzimmer versetzte mir einen Stich, es war edel eingerichtet mit einem extrabreiten Bett. Das war der Ort, an dem Nikola mit Patrik und Bea rummachte. Die Eifersucht hatte mich wieder gepackt.

Nachdem Patrik mir alles gezeigt hatte, zog er mich wieder auf den Hof, er hatte meine Hand bisher nicht losgelassen. Da meine Führung beendet war, suchte ich nach Anika, doch sie war nicht mehr da, genauso wenig wie die Zwillinge und das Auto, mit dem ich hergebracht wurde. „Anika ist schon abgefahren", informierte mich die vorlaute Nikola, „denn so, wie du Patrik angesehen hast, wirst du bestimmt hier bei uns bleiben." Zu meinem Zorn auf meine Nebenbuhlerin kam jetzt noch die Sorge, was wird aus mir, wenn sie mich jetzt hier festhalten?

Patrik spürte wohl meine Sorge, denn schnell erklärte er: „Bei den Autos steckt der Schlüssel, also kannst du jederzeit eins davon nehmen." Dabei zeigte er auf den kleinen Parkplatz, wo zwei Kombis abgestellt waren. „Ok?", fragte er darauf, „niemand hält dich hier fest, obwohl ich dich gerne hier festhalten würde." Dabei ließ er das erste Mal meine Hand los, aber nur um mit seiner hinter meinen Rücken zu greifen und sie auf meine gegenüberliegende Seite zu legen. Nun zog er mich näher und deutlich konnte ich seine Zuneigung zu mir fühlen.

Da ich mich nicht gegen seine Annäherung wehrte, eher in seinen Armen dahinschmolz, pfiff Patrik laut. Aus den Gebäuden kamen jetzt alle angelaufen und stellten sich uns auf dem Hof gegenüber. Als sich alle versammelt hatten, rief Patrik laut: „Das ist Karin, sie wird an meiner Seite den Hof weiterführen." Darauf drehte er sich zu mir und gab mir einen festen Kuss auf die Lippen. Ehe ich reagieren konnte, fühlte ich schon seine Hand sanft über meine Wange streichen und er fragte liebevoll: „Wenn du an meine Seite kommen möchtest?" Darauf reagierte ich irritiert und blickte in die Runde. In ihren Gesichtern sah ich eine einstimmige Zustimmung, sogar bei Nikola.

.

Aber Nikola muss gehen.

Gerade noch irritiert, wie kann Patrik mir solche Gefühle entgegenbringen, besser gesagt, wieso reagiere ICH so auf einen MANN. Da packte mich die volle Eifersucht und das Ziel wurde von Nikola verkörpert. „Nur, wenn sie vom Hof verschwindet", zeigte ich auf das Mädchen, was mir im Grunde gar nichts getan hatte. „Natürlich werde ich dir nicht im Weg stehen", nickte Nikola freundlich, fragte aber: „Darf ich denn zu meinen Schwestern in den Stall ziehen?"

So wie sie es fragte, wusste sie, dass es nicht möglich war, denn sie nickte nur, als ich den Kopf schüttelte. „Du warst hier so präsent und würdest unweigerlich meine Autorität untergraben", erklärte ich meine Ablehnung, „du wirst den Hof ganz verlassen müssen." Schlagartig war es ganz still auf dem Hof und das bestärkte meine Entscheidung. Nikola war hier viel zu einflussreich, sie musste weg.

Nikola selber sagte keinen Ton, nur unter ihrer Brille sah ich, wie sich die Tränen sammelten. Sie drehte sich zu Bea, sprach ruhig mit ihr, wobei Bea immer wieder laut schrie: „Nein, nein, nein!" Als Nikola ihre Brille an Bea reichte, sackte Bea wimmernd zu Boden. Nikola bückte sich noch einmal, drückte ihre Freundin und gab ihr einen Kuss auf den Scheitel. Darauf drehte sie sich um und ging langsam, aber zielstrebig auf die Scheune zu. Die Alte, die so aussah wie Anika, sprang auf und nahm Bea in den Arm und versuchte sie zu trösten.

Irgendwie war ich hoffnungslos überfordert, deswegen fragte ich: „Was war das denn jetzt?" „Ich darf sie nicht begleiten", heulte Bea auf, „ich soll dir eine gehorsame Hilfe sein." „Und warum nimmt sie ihre Brille nicht mit?", verstand ich schon den Schmerz von Bea, doch die Brille machte keinen Sinn. „Sie möchte nicht, dass die Schweine die Splitter in den Bauch bekommen", wimmerte Bea wieder.