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Chicken Island 2v2

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"Fragst du dich manchmal auch, was die anderen Teams so machten?", fragte Montana, während sie Seite an Seite mit Vivien durch den Dschungel marschierte.

" Klar denke ich manchmal daran, aber nicht wirklich."

"Ich frage mich schon, was die so machen", meinte Montana. "Bin halt ziemlich neugierig."

"Ist doch nichts Schlimmes dabei!" Vivien schaute Montana an und fuhr fort: "Wollen wir eine Pause machen? Mir ist nach einer Zigarette."

Während sich Vivien eine Zigarette ansteckte, entfernte sich Montana ein paar Meter und hockte sich hinter einen Busch. Als sie sich wenig später neben ihre Freundin setzte, reichte ihr Vivien das Päckchen.

"Was meinst du, wann wir den nächsten Hinweis bekommen?"

Vivien zuckte mit den Schultern. "Das weiß ich wirklich nicht. Ich könnte mir aber gut vorstellen, daß es nicht lange dauern wird, bis wir die nächsten Informationen bekommen."

"Wie kommst du darauf?"

"Sag mal, wird das jetzt ein Quiz?", fragte Vivien und zog leicht die Augenbraue hoch.

"Entschuldigung!", antwortete Montana beleidigt. Sie stand auf, schulterte ihren Rucksack, und ging los, ohne auf Vivien zu warten. Die schnippte ihre Kippe in den Bach und beeilte sich, zu ihrer Freundin aufzuschließen.

"Was ist denn heute mit dir los?", fragte Vivien, als sie Montana eingeholt hatte.

"Ich weiß auch nicht. Es tut mir wegen eben leid. War nicht so gemeint!"

"Ich war wohl auch etwas schnippisch." Vivien lächelte Montana versöhnlich an, und Hand in Hand marschierten sie schweigend den Bachlauf entlang.

Langsam zog die Dämmerung herauf und die beiden hielten Ausschau nach einem Lagerplatz.

"Schau mal. Dort ist es doch ganz schön", sagte Montana, und zeigte mit dem Arm auf eine Stelle, an der Bäume und Büsche ein hufeisenförmiges Fleckchen mit feinem Sand begrenzten.

"Sieht richtig romantisch aus", versuchte Vivien Montana aufzumuntern.

Montana nickte, und stellte mit einem gestöhnten "Uff", ihren Rucksack ab. Sie ließ sich sofort auf den Boden sinken und streckte alle Viere von sich.

Vivien kniete sich an ihre Seite. "Vielleicht hast du dir was eingefangen?"

Montana nickte. "Genau. Das fange ich mir in regelmäßigen Abständen immer wieder ein."

Nun endlich wußte Vivien, warum ihre Gefährtin so feinfühlig war. "Ach du Arme. Warum hast du denn nichts gesagt? Wir hätten doch einen, oder zwei Tage Pause einlegen können?"

"Ich bin doch nicht krank", beschwichtigte Montana. "Aber diesmal zwickt es ziemlich doll."

"Wir schauen mal, wie es dir morgen geht. Und dann entscheiden wir uns, ob wir einen Tag pausieren. In Ordnung?"

"Das machen wir", lächelte Montana und begann sich auszuziehen.

"Gib mir mal deine Klamotten", sagte Vivien, und ehe Montana protestieren konnte, nahm sie die Sachen und ging zum Bach hinunter. Während sie die wenigen Wäschestücke auswusch, sah sie Montana, die mit einem kleinen Täschchen ein gutes Stück den Bachlauf hinunterging.

Nachdem sie gegessen hatten, legten sie sich auf ihre Schlafsäcke, und Montana kuschelte sich dicht an Vivien.

"Ich bin froh, dich als Freundin zu haben", sagte Montana leise. Sie zog Viviens Hand über sich, und legte sie auf ihren Bauch.

"Und ich bin froh, daß wir ein Team sind." Vivien streichelte zärtlich über Montanas Bauch, und es dauerte nicht lange, da spürte sie die ruhigen Atemzüge ihrer Freundin. Montana war eingeschlafen.

*

Vivien wachte auf, als ihr die Sonne ins Gesicht schien.

"Na, du Murmeltier. Gut geschlafen?"

"Dir geht es ganz offensichtlich besser", sagte Vivien und gähnte herzhaft.

"Oh ja. Ich könnte ganze Bäume ausreißen. So große ... ", grinste Montana, und hielt die Handfläche etwa einen halben Meter über den Boden.

"Na, da freue ich mich aber", sagte Vivien, und streckte ihre Arme hoch in die Luft. "Mannomann, habe ich einen Hunger!"

"Wie du siehst, ist der Tisch schon gedeckt", freute sich Montana über ihre Überraschung. "Für uns nur das Beste. Nicht wahr?"

Vivien verzog zwar etwas die Mundwinkel, als sie das Dosenbrot und die kleinen Portionen Dosenwurst sah, aber sie selbst hatte sich das so gewünscht ... Und prompt bekommen.

Hungrig machten sie sich über das üppige Frühstück her, das sie dann mit Grapefruits beendeten.

"Puh. Sind die sauer!", verzog Montana das Gesicht.

"Sauer macht lustig. Heißt es jedenfalls", sagte Vivien mit verzerrtem Gesicht.

"Ja. Haha ... "

"Und wie geht es dich wirklich?", fragte Vivien.

"Es geht mir wirklich schon viel besser", antwortete Montana. Laß uns einfach durchstarten, und dann sehen wir, wie weit wir kommen. OK?"

"Abgemacht". Vivien stand auf und suchte in ihrem Rucksack nach dem kleinen Kulturtäschchen. "Aber erst mal mache ich mich hübsch."

Montana sah ihrer Freundin, die sich mitten im Bach stehend die Zähne putzte, noch eine Weile zu, dann begann sie das Lager abzubauen. Der Müll wurde kurzerhand vergraben.

*

Am frühen Nachmittag verbreiterte sich plötzlich der Bach und Vivien und Montana rissen erstaunt die Augen auf. Vor ihnen lag ein kleiner See von vielleicht 50 Meter Durchmesser. Sein Wasser war kristallklar und schimmerte türkisfarben.

"Ist das schön", stöhnte Montana und schmiegte sich an Viviens Arm.

"Schau mal", sagte Vivien atemlos, und zeigte auf das gegenüberliegende Ende des Sees. "Hast du schon einmal einen schöneren Wasserfall gesehen?"

"Größer, ja. Aber nicht schöner", kicherte Montana.

Der Wasserfall hatte eine Höhe von gerade mal drei oder vier Metern, und die Breite, mit der das Wasser in die Tiefe fiel, betrug, gut geschätzt, zwei Meter.

"Hier bleiben wir aber!", stellte Montana mit einem Gesichtsausdruck fest, der keinen Widerspruch erlaubte.

"Natürlich." Vivien war selbst viel zu begeistert, als daß sie jetzt hätte weiterlaufen wollen.

Die beiden ließen ihre Rücksäcke von den Schultern gleiten und setzten sich auf den Boden. Die Zigarettenpackung machte die Runde, und ohne ein Wort zu wechseln, bestaunten beide die Schönheit dieses Ortes.

"Wer als letzter im Wasser ist, ist ein Loser", rief Vivien plötzlich, und zog sich auch schon das Shirt über den Kopf. Kaum hatte sie die Sicht wieder frei, sah sie Montana, die einfach aufgesprungen war, und mitsamt ihren Anziehsachen dem Wasser entgegenlief. "Du schummelst ja!", schrie Vivien überdreht und streifte ihr Höschen ab.

Gleichzeitig hatte Montana das Wasser erreicht, und rief, auf der Stelle hüpfend: "Loser! Loser! Loser!"

"Na warte, du Miststück", kreischte Vivien, lief lachend auf ihre Freundin zu, breitete die Arme aus und überrannte sie einfach. Laut platschend fiel Montana rücklings ins Wasser, Vivien lag auf dem Bauch. Ein heftiger Kampf um Montanas Höschen und das Shirt entbrannte, und bald darauf stand sie ebenfalls splitterfasernackt mitten im See, der an dieser Stelle gerade mal eineinhalb Meter tief war. Kaum hatte sich ihr Atem etwas beruhigt, sprang Montana nach vorne und hing wie ein Klammeraffe an Vivien. Mit ihren Händen hielt sie Viviens Kopf im Nacken fest. Ein Lächeln zog über ihr Gesicht, dann preßte sie ihre Lippen auf Viviens und küßte sie leidenschaftlich. Vivien schob ihre Hand unter Montanas Hinterteil und tastete nach ihren Schamlippen. Durch ein derbes Zwicken brachte sie Montana dazu, sie loszulassen. Montana klatschte ins Wasser, und als sie wieder hochkam, spuckte sie, laut schimpfend, Wasser. Vivien hatte sich vorsichtshalber in Sicherheit gebracht, und schwamm mit kräftigen Kraulzügen zum Wasserfall.

"Das ist die schönste Dusche, die ich je genommen habe", freute sich Vivien überschwenglich.

Montana, die neben ihr stand nickte zustimmend. "Genau! Und so erfrischend." Sie trat hinter den Wasservorhang und hielt ihre Arme hindurch. Vivien lachte, denn für sie sah es nun so aus, als ob der Wasserwand Arme wuchsen. Breit grinsend legte Vivien ihre Hände unter ihre Brüste und schob sie dem Wasser entgegen. Als ihre Brustwarzen das kühle Naß berührten, hielt sie für einen Moment den Atem an. Ist das geil, dachte sie, und schob ihre Brüste in Zeitlupe durch den Vorhang.

Montana, immer noch auf der anderen Seite stehend, schob ihren Kopf durch den Wasserfilm, und grinste Vivien an, deren verklärter Gesichtsausdruck Bände sprach. "Dem Wasserfall wachsen Titten!", kicherte sie. Gleichzeitig schob sie ihre Hand zwischen Viviens Schenkel.

Viviens Orgasmus kam für sie selbst überraschend. Ohne daß es sich groß angekündigt hätte, zündete in ihrem Unterleib eine heiße Explosion, die sich sofort in ihrem ganzen Körper ausbreitete, und sie auf die Knie sinken ließ. Gerade eben noch mit dem Kopf über Wasser, ließ sie sich auf den Wellen treiben, die durch ihren Leib rasten.

Aber auch Montana war nicht untätig. Mit zwei Fingern, die sie links und rechts neben ihrer Klitoris fest ins weiche Fleisch preßte, rubbelte sie sich laut keuchend der Erlösung entgegen.

Eng umschlungen standen wenig später die beiden Frauen bis zu den Hüften im Wasser und genossen den sie abkühlenden Regen.

"Hast du das auch gesehen?", fragte Montana. "Hinter dem Wasserfall scheint ein Loch im Fels zu sein."

"Keine Ahnung. Ist mir noch gar nicht aufgefallen", sagte Vivien. "Laß uns doch einfach einmal nachschauen."

Wie Montana richtig gesehen hatte, befand sich am Ende der kleinen Höhle, die sich hinter dem Wasserfall gebildet hatte, ein Loch in der Wand. Vivien ging darauf zu, und eine Gänsehaut ließ sie augenblicklich frösteln. "Das ist nie und nimmer natürlich entstanden", sagte sie, als sie vor dem etwa ein Meter breiten, und zwei Meter hohen Loch stand. Das ganze sah aus wie er Eingang eines Tunnels. Durch das matte Licht, welches in die Höhle fiel, konnten sie nur sehen, daß der Gang schnurgerade, und leicht abfallend, in den massiven Felsen getrieben war. Nach wenigen Metern versperrte tiefe Dunkelheit den beiden die Sicht nach weiter vorne. "Da gehe ich für alles Geld der Welt nicht hinein!"

"Glaubst du etwa ich?" Montana schüttelte sich und griff nach Viviens Hand. "Komm. Laß uns hier abhauen."

Während sie zum Ufer wateten, sah Montana Vivien fragend an. "Was glaubst du, was das ist?"

Vivien zuckte mit den Schultern. "Das kann ich dir wirklich nicht sagen. Vielleicht wurde hier auf der Insel früher ein Mineral abgebaut? Oder aber nach Gold oder Edelsteinen gesucht?"

"Ob die noch hier sind?", riß Montana ängstlich die Augen auf.

"Aber nein! Wo denkst du hin? Die haben uns doch gesagt, auf der Insel lebt niemand mehr. Wie lange haben die Vorbereitungen gedauert? Ein halbes Jahr? In der Zeit hätten sie doch mitbekommen, wenn sich, wer auch immer, hier jemand herumgetrieben hätte. Oder meinst du nicht?"

"Vielleicht hast du Recht", antwortete Montana wenig überzeugt.

Der Alptraum beginnt

"Komisch", murmelte Montana, als sie das Ufer erreichten. "Hier irgendwo müßten doch meine Sachen liegen?"

"Vielleicht sind sie abgetrieben", kicherte Vivien und zwickte Montana zärtlich in den Po.

"Bestell ich mir für morgen eben was Neues", sagte Montana mit trotziger Stimme.

Nach wenigen Metern blieb Vivien ruckartig stehen, so daß Montana, die hinter ihr ging, sie anrempelte.

"Was ist denn los?", meckerte Montana sofort los.

"Standen hier nicht unsere Rucksäcke?"

Montana stierte auf die Stelle, an der sie ihre Rucksäcke gegen eine Palme gelehnt hatten, bevor sie sich in den See gestürzt hatten. "Scheiße!", schrie sie, und rannte erst ein paar Meter nach links, dann nach rechts. Vivien umrundete die kleine Baumgruppe, konnte aber ebenfalls nichts finden. Weder ihre Rucksäcke, noch irgendwelche Spuren waren zu sehen.

"Die können sich doch nicht in Luft aufgelöst haben", sagte sie und ließ sich auf den Boden sinken. "Das kann doch überhaupt nicht sein." Mit ihrem Latein am Ende, liefen ihr die ersten Tränen übers Gesicht.

Auch Montana war nahe am Heulen. "Scheiße! Verfluchte!", schimpfte sie wie ein Rohrspatz. Sie ließ sich neben Vivien nieder und griff nach ihren Händen. "Und jetzt? Was machen wir jetzt?"

Vivien zuckte mit den Schultern. "Laß uns noch einmal alles absuchen. Vielleicht haben wir uns vertan, und unsere Sachen liegen auf der anderen Seite?" Montana schaute ihre Freundin skeptisch an. Da sie aber keine bessere Idee hatte, nickte sie zustimmend.

Vom Wasserfall beginnend, suchten sie den Strand und die ersten zehn Meter Dschungel ab. Sie überquerten den Ablauf des Sees, und setzten ihre Suche auf der anderen Seite, ebenso gründlich wie erfolglos, fort. Völlig niedergeschlagen machten sie eine Pause und ließen sich in den warmen Sand sinken. Nach einer Weile schlug sich Vivien aufmunternd auf die Schenkel. "So. Jetzt machen wir das ganze noch einmal rückwärts. Und diesmal achten wir ganz besonders auf den Boden. Selbst wenn uns eins der anderen Teams die Sachen geklaut hat, fliegen können auch die nicht."

Aber auch der zweite Versuch brachte die beiden kein Stück weiter, geschweige denn fanden sie ihre Sachen wieder. Am Ende ihrer psychischen und physischen Kräfte, ließen sie sich auf den Boden sinken, fielen sich in die Arme, heulten Rotz und Wasser, bis sie völlig erschöpft einschliefen.

*

Am nächsten Morgen erwachten sie zeitgleich, als die Sonne ihnen ins Gesicht schien. Sie blickten sich noch einmal um, so als hofften sie, ihre Rucksäcke hätten sich über Nacht wieder eingefunden, aber natürlich war nichts dergleichen geschehen.

"Laß uns doch einfach mal zusammenzählen, was wir noch haben", schlug Vivien vor.

"Das ist einfach", antwortete Montana. "Ich habe noch meine Schuhe, und das Päckchen Zigaretten, das ich hineingesteckt habe, bevor wir gestern in den See gegangen sind."

"Genau so viel habe ich auch", sagte Vivien, schon wieder den Tränen nah. Dann riß sie sich zusammen und stellte die wichtigste Frage: "Und jetzt?"

"Ich denke, die beobachten uns die ganze Zeit?", sagte Montana. "Vielleicht kommen die uns helfen? Oder aber die haben selbst unsere Sachen geklaut."

"Macht aber nicht viel Sinn", meinte Vivien. "Wie sollen wir ohne die PDAs denn unsere Hinweise bekommen?"

"Damit hast du natürlich auch wieder Recht."

"Und ohne Hinweise können wir hier herumirren, bis wir alt sind. Ganz davon abgesehen, daß wir uns keinen Proviant oder Ausrüstungsgegenstände mehr bestellen können. Nein", sagte Vivien entschieden. "Das war eines der anderen Teams, die uns ausschalten wollten. Ich bin mir da ganz sicher!"

"Wir könnten auf uns aufmerksam machen?" Montanas Gesicht hellte sich auf. "Dann kommen die und holen uns."

"Und wie willst du das machen? Willst du 'Hilfe' in den Sand schreiben, und dann warten, bis was passiert?"

"War keine so tolle Idee. Was?"

Vivien zuckte mit den Schultern. "Ich sehe nur eine Möglichkeit. Wir gehen zum Meer zurück, und versuchen dann, die Aufmerksamkeit der Bodyguards auf uns zu lenken. Die umkreisen doch ständig die Insel, wie uns gesagt wurde."

"OK. So machen wir das", sagte Montana, die froh war, Vivien bei sich zu haben.

Der blanke Horror

War das splitterfasernackte Marschieren vor einigen Tagen noch amüsant, so verkehrte es sich jetzt ins Gegenteil. Die beiden kamen sich schutzloser denn je vor, und in ihren Köpfen machte sich unbändiger Zorn auf die breit, die ihnen die Rucksäcke gestohlen hatten.

"Dem Team wünsche ich die Pest an den Hals", schimpfte Montana pausenlos über ihre Konkurrentinnen.

"Ich frage mich, ob diejenigen bestraft werden? Wenn es sich überhaupt feststellen läßt, wer uns diesen bitterbösen Streich gespielt hat."

"Bist du verrückt? Natürlich werden sie bestraft."

Vivien zuckte mit den Schultern. "Genau genommen habe ich nirgendwo unterschrieben, daß ich mir, durch was auch immer, keinen Vorteil den anderen gegeben über verschaffen darf."

"Aber das ist doch nur Haarspalterei", ereiferte sich Montana.

"Natürlich", nickte Vivien. "Aber wer, wenn nicht du, weiß, daß es genau so in unserer Gesellschaft läuft?"

"Da hat du auch wieder Recht."

*

Als sie wenige Tage später die Bachgabelung erreichten, war der Zorn der Beiden verraucht, und hatte einem hoffnungsvollen Pragmatismus Platz gemacht. Montana hatte, kurz bevor ihnen die Sachen gestohlen wurden, eine Kontoabfrage gestartet, und sich und Vivien als Inselmillionäre gratuliert. Was auch immer die Zukunft mit ihren vorhatte, sie würden jedenfalls weich fallen.

Die beiden hatten sich einige große Palmwedel gesucht, und sie als Lagerstatt auf dem Boden ausgebreitet. Sie aßen die Früchte, die sie gesammelt hatten, und rauchten danach eine Zigarette.

"Laß uns schlafen", sagte Vivien kurze Zeit später. "Ich bin so was von groggy."

"Wir haben aber auch ein mächtiges Tempo drauf", sagte Montana. "Bestimmt gehen wir doppelt so schnell wie zuvor."

"Das kann gut sein", gähnte Vivien, verschränkte die Arme und legte den Kopf darauf. Sofort kam Montana herangerutscht und kuschelte ihren Kopf in Montanas Achseln. Eine Einschlafzeremonie, die sie seit dem ersten Tag nicht abgelegt hatte.

Es war tiefe Nacht, der Himmel pechschwarz, und die Sterne funkelten, als Montana und Vivien aus ihrem Schlaf gerissen wurden.

"Hast du auch was gehört?", fragte Montana.

"Weiß nicht", schaute Vivien ein wenig ängstlich. "Hörte sich wie ein Schrei an. Oder?"

"Bestimmt nur ein Tier", versuchte Montana ihren Schrecken zu überspielen.

"Ja. Bestimmt hast du Recht. Laß uns weiterschlafen. Morgen wird wieder ein harter Tag."

Über das ängstliche Hören in den Urwald hinein, schliefen die beiden einige Zeit später wieder ein.

*

Während sie die am Vorabend übrig gebliebenen Früchte aßen, überlegten sie, wie sie sich, wenn sie erst einmal den Strand erreicht haben würden, bemerkbar machen könnten.

"Am besten ist immer noch Feuer", meinte Montana. "Schrei 'Hilfe', und kein Schwanz schaut auch nur. Aber wenn du 'Feuer' brüllst, dann hast du ihre Aufmerksamkeit."

"Eine gute Idee", lobte Vivien. "Wir könnten versuchen Rauchzeichen zu geben." Sie stand auf und ging zum Bach um sich notdürftig zu reinigen. "Wenigstens die Zahnbürsten hätten sie uns lassen können", rief sie Montana zu.

"Ich frage mich die letzten Tage andauernd, was wohl die Zuschauer über uns denken, wenn sie uns so sehen."

Montana schaute zu Vivien hinüber, die, wie sie selbst, als einziges Kleidungsstück ein paar derbe Wanderschuhe trug. "Also man kann sagen was man will, aber du siehst schon zum anbeißen aus!"

"Oh, vielen Dank, Mo! Aber ich kann dieses Kompliment nur zurückgeben. Auch du machst eine ganz hervorragende Figur."

Und genau so war es auch. Die beiden hatten durch die Strapazen der letzten Wochen noch einmal ein paar Kilo abgenommen. Da sie aber gleichzeitig an Muskelmasse aufgebaut hatten, glichen sie weniger den Hungerhaken des Laufstegs, sondern eher durchtrainierten Ausdauersportlerinnen. Ihre Haut hatte einen gesunden Braunton angenommen, und ihre Haare waren deutlich heller geworden. Aus einem Honigblond war ein Strohblond geworden.

"Geh du schon einmal vor", sagte Vivien. "Ich muß mal was erledigen.

Montana nickte, ging weiter 20 Meter den Bach entlang, bevor sie sich in den Dschungel schlug, um nach etwas eßbarem Ausschau zu halten. Nach etwa 2 Minuten sah sie vor sich eine kleine Lichtung, in deren Mitte eine einsame und riesige Palme stand.

Mit dem Rücken an den Stamm gelehnt, saß eine junge Frau auf dem Boden. Montana duckte sich sofort, aber die Fremde schien sie nicht bemerkt zu haben. Als Montana genauer hinschaute, erkannte sie das Mädchen wieder. Es war Gabi. Ein 19jähriges Fabrikantentöchterchen, das sich aus lauter Langeweile für Chicken Island beworben hatte. Sie beide hatten sich öfters unterhalten, und Gabi war Montana als naives Ding in Erinnerung geblieben, das glaubte, Papas Geldbeutel würde alles richten können. Gabi schien zu schlafen, was auf den ersten Blick merkwürdig war, da ihr die Sonne prall ins Gesicht schien. Gabi war nackt, ihr langes, brünettes Haar zu einem mächtigen Zopf geflochten, der ihr über die Schulter hing. Ihre Brüste waren prall und standen von ihr ab wie Kokosnüsse.