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Das Bangkok Syndikat 12

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Ihre rechte Hand wichste seinen Schwanz vorsichtig weiter, während die Fingernägel der anderen sanft über die freigelegte Eichel schabten. Er konnte dem Reiz nicht mehr widerstehen und stöhnte auf.

„Ich werde dir immer Lust und Schmerz zu gleichen Teilen schenken. Genau dieses ausgewogene Verhältnis wird dir helfen, dich endlich einmal vollkommen fallen zu lassen, Chai. Genieße es! Versuche dem Schmerz standzuhalten, für uns beide. Wenn es dir zu viel wird, darfst du meine Gnade erflehen. Abgemacht!?!"

In angespannter Erwartung des nun auf ihn Zukommenden bejahte der Ermittler.

Nancys rechte Hand glitt zwischen seine Beine und zog behutsam Chais Hoden hervor. Sanft waren ihre Berührungen, zärtlich ihre Massage. Er sah auf sie hinab, ihren blonden Haarschopf, ihre Hände, die seine Eier massierten und ihre so anziehenden, großen Brüste, die sich unter dem schwarzen Latex wölbten.

Chai stöhnte auf, als plötzlich ein nervender Schmerz in seinen Kopf drang, der schnell in einem kühlen, unangenehmen Gefühl verklang. Sie legte ihren Kopf in den Nacken, suchte seinen Blick.

„Versuche es zu ertragen und nimm dieses Gefühl an. Es lässt dich bei mir sein und verdrängt alles andere aus deinem Bewusstsein."

„Das werde ich, Mistress Nancy."

Wärme legte sich in ihren Blick, während der Nagel ihres rechten Daumens erneut in die Haut zwischen seinen Hoden hineindrückte. Sie beobachtete seine Reaktionen auf den sich ausbreitenden Schmerz, steigerte nochmals dessen Intensität, indem sie den Druck erhöhte. Erst als ihr sein Stöhnen die Grenze seiner Belastbarkeit aufzeigte, ließ sie von ihm ab. Sie empfand Freude und Vergnügen, ihm diese neue Welt zu erschließen, die ihm bislang verborgen geblieben war und im krassen Gegensatz zu seiner bisherigen stand.

Wie versprochen, offenbarte sie ihm allerlei Einblicke in ihre Möglichkeiten. Nur die extremeren Spiele ließ sie bei dieser ersten Session außen vor. Sie mochte diesen Mann, wie sie war auch er sensibel und aufmerksam, wusste sich gewählt auszudrücken, besaß einen ebenso sanften, wie kreativen Humor.

Dennoch hatte Chai, nach einigen Stunden sadomasochistischer Spiele, seine Belastungsgrenze erreicht. Nicht, weil sie zu grausam zu ihm gewesen wäre, vielmehr musste er die Vielzahl an neuen Eindrücken und Reizen, die sie ihm vermittelt hatte, erst einmal verarbeiten. Ausgiebig hatte sie seinen Penis und die Hoden bearbeitet, ihn erleben lassen, welch schmerzhafte Wirkung Paddel, Rohrstock und verschiedene Peitschen zu verursachen imstande sind, ihm Klammern gesetzt und ihn eine ganze Stunde lang in einen Sitzkäfig gesperrt, der ihm keinerlei Bewegungsspielraum belassen hatte. Nebenbei hatte sie ihm von den vielen weiteren Möglichkeiten erzählt, die ihr als Domina offenstanden, ihm ausführlich erklärt, was mit ihm zu tun sie beabsichtigte und auf welche Weise sie auf sein Leben Einfluss zu nehmen gedachte. Sie wollte, dass er sie als seine Insel verstand, auf die er sich retten konnte, wenn ihm danach war.

„Komm hier herüber, Chai. Leg dich auf diese Holzplatte und breite deine Arme aus!"

Der Thailänder starrte auf die seltsame Vorrichtung, an deren Ende ein seltsam niedriger Pranger von vielleicht einem dreiviertel Meter Höhe stand und lediglich zwei Aussparungen aufwies. Er stöhnte, sein ganzer Körper brannte und schmerzte mit einer zwar zu ertragenen, aber dennoch nervenden Intensität. Am liebsten hätte er Nancy darum gebeten, das Spiel jetzt zu beenden. Doch er wollte sie nicht enttäuschen, ihr weiterhin nahe sein und die verbleibende Zeit mit ihr durchleben. Immer wieder hatte sie ihm über den Schmerz und die Qual hinweggeholfen, die sie ihm zuteilwerden hatte lassen, ihn mit tröstenden Worten und ein wenig körperlicher Nähe beruhigt.

„Ich möchte, dass du heute den ganzen Tag an mich denkst, Chai. Dafür werde ich dir allerdings Hilfestellung leisten müssen."

Sie schloss diesen seltsamen Pranger auf, und deutete ihm, näher an das Fesselgestell heran zu rutschen.

„Leg deine Fußgelenke in die Aussparungen. Ich möchte dir jetzt zeigen, was eine Bastonade ist. Diese Behandlung ist sehr schmerzhaft, aber so werde ich mit Sicherheit viele Stunden bei dir sein, das verspreche ich dir."

Chai holte tief Luft, musste sich überwinden, ihrer Anweisung nachzukommen. Sie spürte seinen Kampf, wusste aber, dass er sich ihr fügen würde. Sie konnte diesen Mann gut leiden, er würde ein Kunde werden, auf den sie sich immer wieder freuen durfte.

„Gut gemacht."

Sie schloss den oberen Teil, arretierte diesen mit einem Riegel, ging um das Gestell herum und neben Chais Oberkörper in die Knie.

„Steck jetzt deine Hände durch diese Schlaufen."

Wieder dieses aufreizende Lächeln, dann ihre Hand, die so liebevoll über seine Wange strich. Chai schob seine Hände unter zwei Ledergurte, die umgehend von Nancy straff festgezogen wurden. Nun war er ihr zum ersten Mal völlig wehrlos ausgeliefert, sie konnte alles mit ihm machen, was ihr in den Sinn kam.

Sein Blick folgte ihr zu einer Art Schirmständer, in welchem zahlreiche Gerten, Rohrstöcke und Ruten steckten. Sie kehrte mit einem relativ langen, dünnen Stock zu ihm zurück und stellte sich ans Fußende des Fesselgestells. Ihr Gesicht wirkte auf seltsame Weise hart und hoch konzentriert. Ohne weitere Ankündigung holte sie aus und ließ den Rattan-Stock auf seine rechte Fußsohle klatschen. Obgleich der Hieb nicht besonders fest geführt war, breitete sich augenblicklich quälender und ungemein intensiver Schmerz an der getroffenen Stelle aus, der blitzartig in sein Gehirn jagte und dort von innen gegen die Schädeldecke hämmerte. Ein lauter Aufschrei verließ seine Lippen, während er seine Hände zu Fäusten ballte und dem Schmerz Herr zu werden versuchte. Chai begann in diesem Augenblick zu ahnen, was wirkliche Folter bedeuten könnte.

Die Mistress tauchte wieder vor seinem Gesicht auf, ging in die Knie und streichelte zärtlich über seine Stirn. Sie musste die nächsten Hiebe verhaltener führen, widrigenfalls sich der beabsichtigte Effekt umkehren würde. Natürlich sollte er unter den Folgen ihrer Schläge leiden, jedoch nicht in einem Ausmaß, dass er sich vor ihr zu fürchten beginnen oder gar von ihr abwenden würde.

Nur unter Aufbietung all seiner Kräfte konnte Chai die weiteren Hiebe ertragen, obgleich sie beständig die Trefferflächen auf den Sohlen wechselte. Zufrieden verfolgte sie seinen Kampf und beließ ihn in dem Glauben, diesen zu bestehen.

Neuerlich kehrte sie in sein Sichtfeld zurück und ging vor seinem Gesicht in die Hocke. Nach wie vor führte die Mistress dieses furchtbare Schlagwerkzeug mit sich. Mit leichtem Druck bog sie den Rattanstock in ihren Händen durch, während sie seinen, vom Kampf mit dem Schmerz nass geschwitzten Körper betrachtete. Wieder schenkte sie ihm dieses Lächeln, diesen Ausdruck in ihrem Gesicht, der ihm half, die Torturen zu ertragen.

Endlich legte sie den Stock beiseite, ließ sich neben ihm auf dem nackten Boden nieder, griff nach seinem Glied und streichelte sanft darüber hinweg. Diese verhaltene Stimulation reichte schon aus, um das Glied des Ermittlers hart werden zu lassen. In schrägem Winkel deutete es zum Kopf des gefesselten Mannes.

„Es hat mir Spaß gemacht mit dir heute, Chai."

Der Detektiv blickte die Mistress mit zusammengekniffenen Lippen an. Immer noch waren der Schmerz und der Kampf mit dem eigenen Willen deutlich von seinem Gesicht abzulesen. Dennoch erwiderte er ihr Lächeln, diese Domina hatte ihm ein unvergessliches Erlebnis bereitet.

Ihre Hand schloss sich jetzt fest um sein Glied, begann es einfühlsam und gekonnt zu stimulieren. Chai stöhnte, reckte ihr sein Becken entgegen, im Bestreben, den Reiz zu steigern. Sie ließ ihn gewähren, diese Belohnung hatte er sich redlich verdient.

Vorsichtig schob sie ihren Arm unter sein Genick, presste ihre linke Brust mit leichtem Druck an seine Wange. Diesem zusätzlichen Reiz konnte er nicht mehr widerstehen, laut keuchend ergoss er sich über ihre Handschuhe. Die Domina beobachtete lächelnd die aus seinem Glied spritzenden Kaskaden, sie gönnte ihm diesen besonderen Moment.

Erst als der letzte Tropfen versiegt war, beendete sie die Masturbation seines erschlaffenden Gliedes und wischte beiläufig sein Sperma am Schaft ihres rechten Stiefels ab, während sie ihrem Klienten weiterhin Nähe schenkte. Erst nach einer Viertelstunde löste sie sich von ihm, öffnete seine Fesseln und half ihm beim Aufstehen. Sie hatte gut gearbeitet. Egal, welche Bereiche seiner Füße Chai auch belastete, schmerzfreies Stehen gelang ihm nicht.

„Ich bringe dich jetzt in mein Gästezimmer, Chai. Dort kannst du dich erholen und ausschlafen. Im Laufe des Vormittags wecke ich dich, dann würde ich gern erfahren, wie diese Session für dich gewesen ist."

Chai bedankte sich, wusste aber nicht, wie er sich ihr gegenüber nun verhalten sollte. Die Domina aber überwand diesen peinlichen Moment, umarmte ihn herzlich und gab ihm einen Kuss auf seine linke Wange.

Entschlossen nahm die Mistress seine Kleidung und das Handy an sich, griff nach seiner rechten Hand, um ihn langsamen Schrittes in sein Schlafgemach zu führen.

„Versuche, einige Stunden zu schlafen! Nach dem Aufwecken kannst du mir dann erzählen, warum du etwas über Nori wissen möchtest."

Die Augen des Detektivs starrten die Australierin mit fragendem Ausdruck an. Als er die Lippen öffnete, um sie zu dieser Fremden zu befragen, legte sie ihm ihren rechten Zeigefinger auf den Mund und schüttelte den Kopf.

„Später! Jetzt wird erst einmal geschlafen. Gute Nacht, Chai!"

35. Zwanzigster Tag, morgens, Bangkok

Christian blickte auf den Wecker, der auf dem Nachttisch stand. Für ihn hatte ein neuer Tag begonnen. Nori hatte ihm einen festen Tagesablauf vorgegeben, an den er sich zu halten hatte. Drohungen ihrerseits waren nicht mehr nötig, er wusste auch so, woran er war und was eine Verletzung ihrer Regeln nach sich ziehen würde.

Vorsichtig stieg er aus dem Bett. Seit vier Tagen hatte sie ihn nicht mehr geschlagen und gequält, ihm sogar erlaubt, sich ohne Fesseln frei zu bewegen. So leise er nur konnte, schlich er ins Badezimmer, ließ Wasser in das Waschbecken laufen und wusch seinen nackten Körper. Er hatte deutlich an Gewicht verloren. Nori achtete darauf, dass er nicht zu viel zu essen bekam, auch war nur selten etwas dabei, das ihm wirklich schmeckte. Ihre Absicht, absolut über ihn und sein Leben zu herrschen, verfolgte sie mit einer Konsequenz, die ihm beinahe schon Bewunderung abnötigte. Nur noch einige wenige, freie Gedankengänge gingen ihm durch den Kopf, ansonsten war er unentwegt bei ihr und seinem Dienst für sie.

Vorsichtig und penibel zog er Zahnseide durch seine Zahnzwischenräume, kämmte sorgfältig durch sein kurzes Haar und rasierte sich Gesicht und Schambereich. Er schreckte zusammen, beinahe hätte er den Rasierpinsel fallen gelassen. Einen Augenblick lang dachte er, sein Herz würde aufhören zu schlagen, nur langsam beruhigte er sich wieder. Er horchte, im Schlafzimmer blieb es ruhig.

Katzengleich schlich in den kleinen Flur zurück, sah von dort aus auf den Wecker. Ein wenig Zeit hatte er noch, das Bad für Nori vorzubereiten. Sorgsam putzte er das Porzellan der Duschkabinenwanne, dann die Verglasung der Kabine, dabei immer wieder lauschend, ob seine Gebieterin noch schlief. Kein Wasserfleck durfte mehr zu sehen sein, kein Grauschimmer oder Seifenrest auf dem Glas.

„Nori! du musst bitte aufstehen."

Die junge Thailänderin lag unter einem dünnen Laken, drückte es im Halbschlaf mit ihrem Fuß zur Seite und legte so ihren nackten Oberkörper frei. Endlich öffnete sie die Augen, sah zu ihm auf, wirkte dabei nachdenklich auf ihn und schien gegen ihre Müdigkeit anzukämpfen. Er legte sich an ihrer Seite auf den Rücken, öffnete seinen Mund und wartete darauf, ob sie sich erleichtern wollte. Er atmete auf, als sie ihn stattdessen zu streicheln begann, sich an seinen Körper schmiegte und sich mit ihrem Gesicht dem seinen näherte.

„Komm! du darfst mich küssen."

Christian schloss seinen Mund, kam ihr entgegen, berührte mit seinen Lippen zärtlich die ihren. Nori drückte ihre Zunge in seinen Mund, ließ sie nach der seinen forschen und begann, mir dieser zu spielen. Verhalten bewegte sich ihr Becken hin und her, er ahnte, dass sie sich zu erregen begann. Er versuchte, sich zu konzentrieren, griff mit seiner rechten Hand nach seinem Glied, wichste es hart und schnell, damit es ihr, wenn ihr danach war, zur Verfügung stand. Nori aber achtete nicht darauf, küsste ihn weiter, rollte langsam und behutsam ihren Körper auf den seinen. Ihr Atem war ruhig und ausgeglichen, selbst ihre Wachsamkeit, der Wunsch, ihn und seine Gedanken ständig zu werten und zu hinterfragen, stand weit abseits von dem, was sie sich in diesem Moment wünschte.

„Ich denke, du hast gemerkt, dass es sich für dich lohnt, wenn ich mich nicht über dich ärgern muss. Richtig?"

Christian nickte hektisch. Sie lächelte, legte ihm ihre Hand auf die Brust, als Zeichen, dass er sich beruhigen sollte.

„Morgen werde ich dich wieder prüfen, Christian. Wenn du den Test bestehst, kann ich mir deiner sicher sein, wenn nicht, ändere ich meine Erziehungsmethoden dir gegenüber endgültig, was dir sicher nicht gefallen würde. Denk nur an mich! Sonst an niemanden mehr! Verstanden?"

Der junge Deutsche nickte heftig und sah zu ihr auf, während Angst und Unruhe von ihm Besitz ergriffen.

36. Zwanzigster Tag, früher Vormittag, Phuket Town, Phuket

Chai hatte unruhig und schlecht geschlafen. Zu sehr hatte ihn die Session erregt, zu stark waren die Eindrücke gewesen, welche die Domina bei ihm hinterlassen hatte. Bei Weitem wichtiger war für ihn jedoch die Ankündigung der Mistress gewesen. Nori! Diesen Namen würde er nun nicht mehr vergessen.

Draußen war schon lange hell, doch erst die wiederholten Schritte auf dem Gang vor seinem Schlafgemach ließen in ihm den Wunsch reifen, sein Zimmer zu verlassen und nach Nancy zu suchen, obgleich sie ihn zu wecken versprochen hatte.

Chai hatte geduscht, sich angezogen, dabei immer wieder gestöhnt und geflucht. Was Nancy ihm prophezeit hatte, war Wirklichkeit geworden. Er dachte bei jedem Schritt an die Mistress im schwarzen Latexoverall. Als ob er in Glasscherben getreten wäre, humpelte er langsam zur Tür, horchte, glaubte leise Popmusik zu vernehmen. Leise drückte er die Klinke nach unten und trat auf den Gang hinaus, dem er in jene Richtung folgte, aus der ihm Gesang entgegenschallte. Vorsichtig drückte er eine angelehnte Tür auf und erblickte eine große Küche, in der eine blonde Frau in Jogginghose und weißem Oberteil an der Anrichte stand.

„Guten Morgen."

Nancy drehte sich erschrocken zur Tür, schien nicht gerade glücklich über sein Auftauchen zu sein.

„Chai? Warum hast du nicht gewartet, bis ich dich holen komme? Ich bin noch nicht fertig."

Ihre Miene zeigte kurz ihre Verstimmung, dann aber lächelte sie ihn an. Ihr Gesicht wirkte jetzt natürlicher, beinahe hätte er sie nicht wiedererkannt.

„Kann ich ihnen helfen?"

Sie schüttelte ihren Kopf, deutete auf einen Stuhl und hieß ihn, sich zu setzen.

„Wenn ich so privat vor dir stehe, können wir uns normal unterhalten, Chai. Schließlich hast du mich jetzt nicht als Domina bezahlt, oder? Wenn du aber lieber mit ihr frühstücken willst, musst du schon ein paar Scheine rüberwachsen lassen und ich werde mich umziehen."

Er lachte.

„Nein. Mir ist es so im Moment auch lieber. Vielen Dank."

Sie schnitt gerade Gurken und Tomaten auf, drehte sich um, warf ihm einen neugierigen Blick zu.

„Und? Bin ich bei dir?"

Ihr Blick wanderte zu seinen Füßen, während Chai ein breites Grinsen aufsetzte.

„Ja! Bei jedem meiner Schritte."

Sie zwinkerte ihm neckisch zu, zeigte wieder dieses für ihn so reizvolle Lächeln.

„So muss es auch sein. Ich hoffe, du hast noch lange etwas davon. Und? Hat es dir Spaß gemacht? Oder bereust du es?"

Beinahe die ganze verbliebene Nacht hatte er darüber nachgedacht. Sie hatte ihre Versprechen gehalten. In den Stunden mit ihr hatte es nur eine einzige relevante Person für ihn gegeben. Alles andere schien aus seinem Kopf gelöscht worden zu sein. Sie hatte ihn für einige Stunden vollkommen aus seinem Leben gelöst.

Er versuchte, sich ihr zu erklären, ihr diese Gefühle zu beschreiben, die er wahrgenommen hatte, genoss es, dass diese Frau sich ihm zuwandte, ihre Arbeit beiseiteließ und seinen Ausführungen lauschte. Wie gerne hätte er sie dafür belohnt, dass auch sie bisher bei ihm alles richtig gemacht hatte?

Er schilderte seinen Schmerz, seinen Kampf mit dem Verlangen, ihm zu entfliehen, die Mobilisierung seines eigenen Willens und den Wunsch, die Qualen ihret- und auch seinetwillen zu ertragen. Sie hatte derartige Schilderungen vermutlich schon oftmals gehört, dennoch war er bestrebt, ihr seine Wahrnehmungen und Eindrücke zu schildern, nicht zuletzt als Anerkennung ihres Könnens.

„Du möchtest mich wieder besuchen?"

Er zögerte nicht mit der Antwort.

„Sehr gerne sogar."

Sie lächelte, wandte sich wieder dem Frühstück zu.

„Chai, nur eines möchte ich klarstellen. Auch wenn ich es dir schon gesagt habe ... Unsere Beziehung verläuft auf rein professioneller Ebene. Sollte sich daran etwas ändern, werde ich es sein, die dir das mitteilen wird. Verstanden?"

Er sah sie erstaunt an, hatte er doch von Anfang an versucht, das Verhältnis zu ihr realistisch zu sehen. Umso mehr erstaunten ihn ihre Worte.

„Ehrlich gesagt, nein."

Nancy wusste, woran er dachte.

„Ich habe auch Freunde unter meinen Sklaven. Ich meine Menschen, mit denen ich auch außerhalb der Sessions gerne zusammen bin. Mehr aber nicht."

Jetzt verstand er und seine anfängliche Hoffnung verflog. Diese Erkenntnis tat weh. Nancy schien das zu spüren, löste sich von ihrer Anrichte und umarmte ihn.

„Ich bin in einer glücklichen Beziehung, Chai. Es hat also nicht im Geringsten etwas mit dir zu tun."

Er wandte sein Gesicht ab, spürte in diesem Moment, wie sehr ihn diese Frau bereits beeindruckt hatte. Na Ajutthaja hielt es für besser, das Thema zu wechseln. Es wurde auch Zeit, sich auf den eigentlichen Grund seines Aufenthalts bei dieser Mistress zu besinnen und mehr über diese Frau zu erfahren, die dem einen Deutschen gegenüber so resolut aufgetreten war.

„Darf ich dich jetzt fragen, was du über diese Nori weißt?"

Nancy musterte den Detektiv neugierig.

„Sag mir, warum ich dir von ihr erzählen soll. Was steckt dahinter? Ist sie verschwunden?"

Kurz überlegte der Detektiv, was er ihr sagen durfte. Schließlich kannte er das Verhältnis zwischen der Unbekannten und Nancy nicht.

„Ich würde erst gerne von dir erfahren, in welchem Verhältnis du zu ihr stehst. Seid ihr befreundet?"

Nancy überlegte keine Sekunde und schüttelte sofort ihren Kopf.

„Sie hat bei mir gelernt, war fast ein ganzes Jahr bei mir. Ein Mann mittleren Alters hat mir eine ziemlich große Summe geboten, damit ich Nori mein Handwerk beibringe. Sie sollte als Domina in einem seiner Bordelle arbeiten. Er war Chinese, kam immer in Begleitung von zwei oder drei finsteren Gesellen, nannte aber nie seinen Namen. Ich habe mir damals keine Gedanken gemacht, wie viel Dreck er am Stecken haben könnte. Er schien mir allerdings auch nicht die Person zu sein, bei der man ungestraft nein sagen durfte. Das Mädchen blieb also hier und erlernte von mir das Handwerk und Verhalten einer Domina. Fesselungen, Rollenspiele, Abstrafungen und so weite. Es war unglaublich, wie hoch ihre Motivation war. Sie lernte in einem Tempo, als wäre ihr Leben davon abgehangen. Ich habe ihr auch viel über Empathie beibringen können, auch hier hat sie sich als überaus begabt erwiesen. Nur bei sich selber hat sie die Fassade dicht gelassen, nie hat sie mich tiefer in ihre Persönlichkeit blicken lassen. Ihr Gesicht wirkte nahezu die ganze Zeit wie versteinert. Nur äußerst selten glaubte ich mal irgendeine Regung darin zu erkennen."

Der Detektiv hatte ihr aufmerksam zugehört.