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Das Bangkok Syndikat 13

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„Hier! Das zahlt sie dir, damit du sie in Ruhe lässt."

Long starrte auf das Bündel Papier und versuchte, dessen Wert einzuschätzen. Die kleine Thailänderin hatte ihn aus dem Konzept gebracht, mühsam versuchte er, einen klaren Gedanken zu fassen. Er griff nach dem Geldbündel und zählte die Scheine. Amerikanische Dollar, mehr als eintausend. In seiner Gier ließ er die Banknoten in der rechten Tasche seiner Jacke verschwinden, an seinem Vorhaben änderte dies allerdings nichts.

„Sag ihr, dass ich sie trotzdem holen werde. Was ihr gehört, gehört sowieso mir."

Nori verzog keine Miene, auch konnte Long nicht das geringste Anzeichen von Angst bei der Domina erkennen. Er schien sie völlig kalt zu lassen. Sie war eine Frau! Wie kam sie dazu, ihm den gebührenden Respekt vorzuenthalten?

„Weiß Wang davon? Jasmin ist frei und unabhängig. Sie ist eine Klasse zu hoch für dich, das musst du doch einsehen!"

Ihre Stimme klang ebenso gleichgültig, wie ihr Blick auf ihn wirkte. Long platze der Kragen. Wutentbrannt schnellte er um den Tisch herum und schlug Nori so hart ins Gesicht, dass ihre Brille in weitem Bogen gegen die Wand flog. Sie selbst stürzte aus dem Stuhl und knallte zu Boden.

„Eine freie Frau? So etwas gibt es nicht, du Hure. Sie gehört dem Mann, der sich entschließt, sich ihrer anzunehmen. Kapierst du das, du dumme Fotze?"

Verächtlich blickte er auf die Thailänderin hinab, die sich schweigend wieder aufrichtete und sichtlich Mühe hatte, sich von den Folgen des Schlages zu erholen. Ihre Nase blutete, während die linke Wange höllisch brannte.

„Los! Rechne ab! Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit."

Die Domina spürte die Hand des Chinesen in ihrem Haar, die sie brutal zurück in den Sessel riss. Kurz verfiel er auf den Gedanken, sich diese arrogante Schlampe einfach zu nehmen, doch die Angst vor möglichen Konsequenzen ließ ihn davon Abstand nehmen. Allein der Umstand, dass der Chef sich ihrer persönlich angenommen hatte, genügte, um sie als dessen Interessensphäre anzuerkennen. Dennoch kostete es ihn Überwindung. Er hatte sich seitlich von ihr auf die Tischplatte gesetzt, sah ihr von oben in den deutlich hervortretenden Ausschnitt. Auch sie wäre einen Fick wert, keine Frage. Sie musste sich gut anfühlen, sonst hätte der Chef sie sich nicht genommen.

Nori indes unterließ es, den Mann weiter zu provozieren. zählte ein Bündel Scheine vor und reichte ihm ein von ihr unterschriebenes Blatt Papier. Sie sah zu ihm auf, direkt in seine Augen. Immer noch lag keine Furcht in ihrem Blick.

„Ich habe die tausend Euro draufgesetzt. Schließlich haben wir sie an dich bezahlt."

Long starrte sie wutentbrannt an, holte blitzartig aus und knallte ihr seine Faust gegen die linke Wange. Ihr Kopf schleuderte heftig zur Seite, erstaunlicherweise konnte sie sich aber im Sessel halten. Stöhnend verarbeitete sie ihren Schmerz, während er den Beleg zusammenknüllte und ein weiteres Mal seine flache Hand in ihr Gesicht klatschen ließ.

„Los! Friss ihn auf, du Fotze!"

Nori öffnete ihren Mund, schmeckte das bittere Aroma, als er ihr seine Finger in den Mund drückte. Er gab sich erst zufrieden, als sie schluckte, dann grinste er ihr triumphierend ins Gesicht.

„Verarsch mich nicht! Sonst bringe ich dich um, du Schlampe. Verstanden?"

Die Domina zeigte sich dieses Mal eingeschüchtert und nickte zaghaft. Diese Geste genügte, um den brutalen Chinesen zu beruhigen. Er zählte das Geld nach, während sie ihm einen neuen Beleg ausstellte und unterschrieb, woraufhin Long gegenzeichnete. Außer dem ausgezahlten Betrag und den beiden Signaturen, war lediglich das Tagesdatum auf dem Papier vermerkt.

Long warf der Domina einen verächtlichen Blick zu, packte sie am Hinterkopf und drückte ihr Gesicht in seinen Schoß. Er stöhnte demonstrativ, riss sie schließlich zurück und spuckte ihr ins Gesicht.

„Vergesst euren Platz nicht! Ihr habt genau das zu tun, was euch gesagt wird. Sonst nichts!"

Nori nickte, schien tatsächlich eingeschüchtert. Long aber fühlte sich gut, wie selten zuvor. Triumphierend drehte er sich noch einmal zu Nori um, winkte ihr mit gespielter Höflichkeit zu und ließ dann die Bürotür hinter sich ins Schloss krachen. Die Thai-Domina aber grinste trotz ihres zerschlagenen Gesichts, steckte sich den Zeigefingen der rechten Hand in den Rachen und begann zu würgen. Es war besser gelaufen, als sie gehofft hatte.

39. Zweiundzwanzigster Tag, abends, Bangkok

„Was ist dir denn passiert, Nori?"

Christians Sorge war nicht gespielt. Auf Knien hatte er auf sie gewartet, das Zimmer war ordentlich aufgeräumt, er hatte die ihm übertragenen Aufgaben zu ihrer Zufriedenheit erledigt. Mit Bedacht küsste er ihre Stiefel, ließ seine Zunge vorsichtig über deren Leder gleiten.

Eine Weile verfolgte sie seine Anstrengungen, dann befahl sie ihm, aufzustehen. Bisher hatte sie sich nicht dazu durchgerungen, ihn erneut zu prüfen und die Fortschritte, die er gezeigt hatte, unter Beweis zu stellen. Er gab sich devot und unterwürfig, wie sie es von ihm gefordert hatte, doch spürte sie immer noch etwas an ihm, das ihr Sorgen bereitete. Er beherrschte sich ihr gegenüber und stellte sie zufrieden. Doch inwieweit war er wirklich aufrichtig? Er hatte sie nicht mehr zu seiner Zukunft befragt oder sich nach seinen Freunden erkundigt, ihr in den letzten Tagen gehorsam gedient und sich um ihr Wohlbefinden bemüht. Seine Verhaltensänderung bestärkte sie in ihrem Wunsch, dass er ihr gehören und vollkommen ergeben sein möge, dass er nur noch sie als den einzigen Menschen von Bedeutung anerkennen und alles um sie herum ausblenden sollte. Sie wollte ebenso seine einzige Konstante sein, wie er die ihre.

„Wer hat dir das angetan, Nori?"

Die Thai-Domina musste lächeln. Wenn er auch nur den Hauch einer Ahnung hätte, was ihr in ihrem Leben schon alles angetan worden war. Sie lehnte ihren Kopf an seine Brust und streichelte sanft mit ihrer linken Hand über seinen Oberkörper.

„Wir müssen das kühlen."

Christian vergaß für diesen Moment seine Rolle. Doch Nori fühlte sich geborgen, freute sich, dass er sie so wichtig nahm. Er führte sie ins Badezimmer, bat sie, sich auf die geschlossene Toilette zu setzen, und griff nach einem Waschlappen, den er unter den Wasserhahn hielt.

„Wenn wir es gut kühlen, geht die Schwellung ein wenig zurück."

Nori spürte diese, für sie so ungewohnte Fürsorge, die ein Gefühl in ihr auslöste, das sie bislang nicht kannte. Für einen kurzen Moment schien etwas in ihr aufzuweichen. Sie sah zu ihm auf, blickte ihm tief in die Augen. In diesem Augenblick sah sie nicht den Sklaven in ihm.

„Komm! Wir gehen ins Bett. Ich will dich jetzt spüren."

Christian nickte, tupfte noch einmal über ihre Lippen, wollte sich dann vor ihr auf den Boden hinabsinken lassen. Doch sie schüttelte nur mit dem Kopf, nahm ihn bei der Hand und zog ihn ins Schlafzimmer.

„Zieh mich aus, Christian!"

„Ja, Nori!"

Seine Hände strichen über das feine Leder ihres Mieders, öffneten dessen Verschlüsse auf der Rückseite. Die Domina beobachte jede seiner Bewegungen genau und atmete tief durch, als er ihr das eng anliegende Kleidungsstück abgenommen hatte. Mit geschickten Bewegungen seiner Finger knöpfte er ihre Bluse auf und zog sie aus dem Rock. Ein sanftes Lächeln legte sich auf ihre Lippen, als sie sein erigierendes Glied betrachtete, Vorsichtig griff sie danach und streichelte sanft über dessen Schaft hinweg.

„Beeil dich!", trieb sie ihn mit jetzt wieder herrischem Unterton an, wollte sie doch nun nicht mehr länger warten.

Christian zeigte sich fügsam. Sie würde ihm jetzt nicht wehtun oder ihn schlagen, dennoch wollte er sie keinesfalls erzürnen, wusste er doch zu genau, wohin dies unweigerlich führen würde. Ob er wohl kommen durfte? Er streifte ihr das weiße Hemd vom Körper, öffnete ihren BH und anschließend den Reißverschluss an der Rückseite ihres Rocks. Wenige Augenblicke später stand die Domina nackt vor ihm. Ihr rechter Zeigefinger glitt langsam durch ihre Spalte, während ein verhaltenes Seufzen ihre aufgequollenen Lippen verließ. Sie setzte sich auf den Rand ihres Bettes, platzierte ihren Körper in der Bettmitte und spreizte die Beine.

„Leck mich jetzt. Ich sage dir Bescheid, wann du ihn mir reinstecken darfst."

Der junge Deutsche nickte, hockte sich zwischen ihre Beine und beugte sich über ihren Schoß. Mit beiden Händen zog die Thailänderin ihre Schamlippen auseinander, zeigte ihm, wo sie von ihm berührt und stimuliert werden wollte. Christian fühlte nach der kleinen Perle am oberen Rand ihrer Scham, leckte und rieb an dieser Stelle, bis sie sich noch deutlicher abhob und ihm entgegen reckte. Seine Herrin stöhnte, griff in sein Haar, drückte seinen Kopf ungeduldig an ihre Spalte. Seine feuchte Zunge bearbeitete ihren Kitzler, schenkte ihr genau den intensiven Reiz, den die Thai-Domina sich wünschte. Ihr Unterleib krampfte, sie beugte sich nach vorn, stöhnte und ließ sich wieder zurück auf die Matratze fallen. Es war erst der Auftakt, sie wollte mehr von ihm, viel mehr.

Ungehemmt griff sie in sein Haar, zog ihn hart zu sich herauf, packte sein Glied und drückte es an ihre Scheide. Er wusste, was er zu tun hatte, drückte seinen Schwanz in ihre Spalte und stieß heftig zu. Er hatte Übung, wusste mittlerweile, wie sie es sich von ihm wünschte, folgte ihren Anweisungen und Gesten beinahe ohne Verzögerung.

Nori war zufrieden, keuchte und schrie ihre Lust in den Raum, verlor sich in dieser leidenschaftlichen Stimmung. Christian aber kämpfte mit dem anhaltend wachsenden Reiz, merkte, dass er seinen Orgasmus nicht mehr lange hinauszögern konnte.

„Ich komme gleich, Nori."

Seine Stimme klang entschuldigend. Die Frau unter ihm öffnete die Augen, schien ihre Reaktion auf seine Worte zu überlegen.

„Zieh ihn vorher raus und steck ihn wieder rein, wenn du gekommen bist."

Erleichterung machte sich in dem Jungen breit, ihre Worte hatten weder ungehalten noch zornig geklungen. Sie war scheinbar zufrieden mit ihm, wurde weicher und für ihn leichter zu ertragen, wenn er es vermeiden konnte, sie zu provozieren.

Er spürte das Pulsieren seines Gliedes, zog es heraus und ergoss sich auf ihren Bauch. Er konnte es kaum glauben, als er in ihrem Gesicht die Anzeichen eines Grinsens erkennen konnte. Doch er erinnerte sich an seine Pflicht ihr gegenüber, beugte sich über ihren Bauch und begann sein Sperma von ihrer Haut zu lecken, sorgsam und mit Bedacht, bis auch der letzte Rest verschwunden war. Zu seinem Erstaunen stand sein Glied weiterhin hart ab, bereit, das Liebesspiel fortzusetzen. Nori sah fordernd zu ihm auf und so versenkte er seinen Schwanz erneut in ihrem Leib.

Dreimal in Folge ließ sie ihn ohne finale Stimulation abspritzen, freute sich ohne boshaften Hintergedanken, dass er ihr auf diese Weise so viel Lust und Gefühl schenken konnte. Auch er schien glücklich zu sein in diesem Moment, stolz darauf, dass er es ihr so intensiv und ausdauernd hatte besorgen können. Verwundert betrachtete die Asiatin seinen Schwanz, der immer noch aufgerichtet und steif auf ihr Geschlecht zeigte.

„Noch einmal?"

Christian war erstaunt über ihre Frage. Es ging doch sonst nur um ihre Wünsche? Zaghaft nickte er, wagte es kaum, ihr in die Augen zu sehen.

„Leg dich auf deinen Rücken."

Der junge Deutsche folgte ihrer Aufforderung und legte sich neben sie. Nori holte noch einmal tief Luft, musste sich in ihrer Erschöpfung zwingen, ihren Körper aufzurichten. Dann aber glitt sie auf seine Oberschenkel. Ihre linke Hand griff nach seinem Schwanz, wichste ihn hart und ohne Feingefühl, setzte sich dann auf seinen Schoß und ließ sein Glied in ihre Spalte gleiten. Christian schloss die Augen, während die Thailänderin ihn mit kreisenden Bewegungen ihres Beckens zu reiten begann, sich zu ihm nach vorn beugte und im schnellen Takt ihren Schoß auf sein Becken herunter klatschen ließ. Sie stöhnte, arbeitete, wollte, dass er dem Gefühl, das sie ihm schenkte, vollkommen erliegen würde. Sie hoffte, damit einen weiteren Schritt zu setzen, ihn in die absolute Hörigkeit zu treiben.

Nach einigen Minuten stöhnte der Junge und sah erschrocken zu ihr auf, als er spürte, dass er sich in ihrem Geschlecht ergoss. Seine Augen weiteten sich in blankem Entsetzen. Die Konsequenzen würden schrecklich ausfallen, er hatte vergessen, sie um die Erlaubnis zu bitten, in ihr kommen zu dürfen.

Doch Nori, die sein Fehlverhalten nicht zu bemerken schien, ließ ihren Oberkörper auf seine Brust niedersinken, fühlte sein Glied in ihrer Scheide erschlaffen.

Christian sog in heftigen Atemzügen Luft in seine Lungen, er schien völlig außer sich zu sein. Die Domina fühlte sich in diesem Augenblick zum ersten Mal in ihrem Leben völlig frei. Vergessen waren ihre Rolle, der Klub, Wang und diese Stadt, die zu ihrer persönlichen Hölle geworden war. Sie griff nach der Decke, zog sie über ihren und seinen Körper, schloss die Augen und schlief ein. Christians Prüfung musste warten, nicht nur er, auch sie selbst war noch nicht bereit dazu. Zu groß schien ihr das Risiko, dass er sie nicht bestehen könnte.

40. Zweiundzwanzigster Tag, abends, Bangkok

„Hat es ihnen geschmeckt, Maria?"

Die Frau im schwarzen Abendkleid stand vor der ansehnlichen Bibliothek des Anwalts. Vom Klassiker bis zum aktuellen Romanbestseller schien die Bandbreite der literarischen Interessen Dr. Kantanaas breit gefächert zu sein. Die meisten Bände waren in englischer Sprache verfasst, nur wenige Bücher trugen einheimische Schriftzeichen. Der deutschen Juristin war es unangenehm, dass eine Bedienstete die Teller vom Tisch räumte. Der Besitzer dieses üppigen Anwesens schien zwar selbst durchaus in der Lage zu sein, ein schmackhaftes Essen zuzubereiten und anschließend zu zelebrieren, doch die Art, wie er sich vor ihr in Szene setzte, erregte ihr Missfallen.

Doktor Katanaas feine Antennen hatten die Trübung in Marias Stimmung längst bemerkt.

„Ja, danke. Es war sehr gut. Wenn ich ehrlich bin, hätte ich ihnen eine solche Gabe nicht zugetraut. Nun gut, ich sehe mich um, stelle fest, sie haben Geschmack. Warum also nicht auch auf lukullischem Gebiet?"

Der Gastgeber griff zu einer Fernbedienung und ließ sanfte Jazzmusik erklingen.

„Ist Ihnen das recht, meine Liebe? Nur um diesen schönen Abend mit passender Akustik zu untermalen."

Maria Silami musterte den Thailänder in seinem hellen Anzug und schwarzem Hemd. Er war ansehnlich, charmant, geistreich, wirkte weniger plump, als ihr Maurice. Er versprühte seinen Charme und hinterfragte sie auf sehr einfühlsame und originelle Weise.

Sie musste sich eingestehen, dass dieser Mann eine gewisse Wirkung bei ihr erzielte. Mit erheblichem Unbehagen stellte sie fest, dass sich Gedankenketten in ihrem Kopf bildeten, die dort nicht hingehörten.

„Beinahe könnte man meinen, Herr Kollege, dass sie ein tiefer gehendes Interesse an mir haben."

Doktor Katanaa wich ihrem Blick nicht aus, sah ihr direkt in die Augen.

„Sie meinen, weil ich den Abend mit einer klugen, gut aussehenden Frau genieße und mich über die Kurzweil freue, welche ihr Besuch mir beschert?"

Er lachte in seiner stillen, zurückhaltenden Art.

„Gut. Dann gestehe ich meine Schuld und beantrage die Festlegung des Strafmaßes."

Nun musste auch Maria lachen.

„Ich spüre, dass sie durchaus mit einer Frau umzugehen wissen, mein lieber Herr Doktor Katanaa. Sie wissen genau, wie man sich in Szene setzt, ist es nicht so?"

Der Anwalt lachte dieses Mal, ohne sich dabei zurückzuhalten.

„Ich? Glauben sie mir bitte, Maria, Sie irren sich gewaltig. Meine gescheiterte Ehe ist noch nicht lange geschieden und ich bin noch immer nicht darüber hinweg. Auch wenn sie es sich vielleicht nicht vorstellen können, ich habe meine Frau wirklich aufrichtig geliebt und hadere sehr, das vertraute Familienleben aufgeben zu müssen. Doch leider war ich ihr nicht gut genug, wie es scheint, und so hat sie sich einen Mann gesucht, der ihr mehr zu bieten in der Lage ist, als ich das konnte."

Der charmante Gastgeber nahm ein Glas Rotwein vom Tisch und reichte es seinem Gast.

„Um es etwas zu verdeutlichen ... nach zwanzig Jahren Ehe war ich ihr zu langweilig geworden."

Dreiundzwanzigster Tag, morgens, Bangkok

Es gibt Prinzipien, nach denen man sich Zeit seines Lebens richten sollte, auch wenn es einem zuweilen nicht leicht fällt. Maria Silami war stets bemüht, sich an die eigenen Vorsätze zu halten und darauf bedacht, das ihr entgegenbrachte Vertrauen zu rechtfertigen und weiter zu vertiefen. Während des gestrigen Abends sah sie sich unentwegt dazu genötigt, sich auf ihre moralischen Werte zu besinnen, als sie mit einiger Bestürzung festgestellt hatte, wie stark ihr Verlangen nach Sexualität und intimen Momenten noch war.

Seit mehr als zwei Jahren hatte sie mit ihrem Gatten schon nicht mehr geschlafen. Zwar hatte kein negativer Anlass zum Versiegen der gemeinsamen Sexualität geführt, doch war das Verlangen nacheinander schlichtweg verloschen. Früher hatten sie oft miteinander geschlafen, Fantasie in ihre körperliche Liebe einfließen lassen, sich gegenseitig massiert, verschiedene Stellungen ausprobiert und auch kleine Rollenspiele praktiziert.

Alains Geburt hatte vieles verändert, seitdem sie ihm das Leben geschenkt hatte, hatte es nur noch wenige Momente gegeben, in denen sie sich auf das alte Glück hatten besinnen können. Beide hatten das gemeinsame Kind und die Karrieren zu den obersten Prioritäten erhoben, alles andere hinten angestellt.

Unbewusst strich ihre Hand über jene Stelle des Halses, auf die sie von Doktor Katanaa geküsst worden war. Sie hatten nach einigen Gläsern vorzüglichen Rotweins miteinander getanzt, deutlich hatte Maria dabei die Erektion ihres Gastgebers durch den Stoff seiner Hose drücken gefühlt, wenn sie einander berührt hatten. Auch wenn sie im ersten Moment verunsichert war, fühlte sie sich dennoch geschmeichelt. Zu lange schon hatte kein Mann mehr privates Interesse an ihr bekundet.

Maurice! Sie musste ihn anrufen, seine Stimme hören und sich das in Erinnerung rufen, was ihr derzeitiges Leben ausfüllte. Die Suche nach ihrem Sohn und die Beziehung zu ihrem Gatten, der im fernen Deutschland dafür arbeitete, dass sie weiterhin in Thailand bleiben konnte.

Maria schreckte aus ihren Gedanken, als ihr Handy sonor auf dem Holzschränkchen neben ihrem Bett zu vibrieren begann. Eine einheimische Nummer erschien am Display, vielleicht Na Ajutthaja, der neue Nachricht brachte?

„Sievers hier, Frau Dr. Silami. Störe ich? Haben Sie noch geschlafen? Wenn ja, täte es mir leid, es ist früh, ich weiß."

Maria verneinte, schlug die Bettdecke zur Seite und setze sich auf den Bettrand, bereit, sich umgehend anzuziehen.

„Ist etwas passiert? Gibt es Nachricht von Alain?"

Die Stimme des Botschafters klang erschöpft.

„Die Bergmanns haben angerufen. Das sind die Eltern von Tom, wie sie wahrscheinlich wissen. Auch sie machen sich jetzt große Sorgen um den Verbleib ihres Sohnes. Er meldet sich grundsätzlich zwar nur selten, hatte seine Eltern bisher allerdings immer angerufen, wenn er von einer seiner Reisen zurückgekehrt war. Ich habe ihnen versichert, dass wir unser Möglichstes tun werden, und sie zu beruhigen versucht, aber sie wissen selbst, dass dies in so einem Fall nahezu unmöglich ist."

Der Botschafter unterbrach seinen Redeschwall. Er hatte kaum Luft geholt, während er seinen Text abgespult hatte.

„Herr und Frau Bergmann würden gerne mit ihnen das Gespräch suchen, Frau Doktor. Sie haben mir eine Telefonnummer hinterlassen und würden sie höflich um ehestmögliche Kontaktaufnahme bitten."

Maria tippte die von Doktor Sievers durchgegebene Nummer in ihr Handy, speicherte sie unter „Bergmanns und Toms Eltern" in ihrem Businessmobiltelefon ab.

Maria Silami konnte sehr gut nachvollziehen, wie die Bergmanns sich fühlen müssten. Mit jedem verstreichenden Tag sank die Wahrscheinlichkeit, die drei Jungen wiederzufinden. Langsam fand sie wieder zurück in die Realität, der gestrige Abend war ziemlich absurd und unwirklich verlaufen. Sie hatte Romantik und Leidenschaft in sich aufsteigen gefühlt, während ihr Sohn vielleicht schon nicht mehr am Leben war. Im Nachhinein kam ihr das Verhalten ihres Gastgebers ebenso unverschämt, wie unpassend vor.