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Alle Kommentare zu 'Das Hotel'

von Omegaforce

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  • 4 Kommentare
Auden JamesAuden Jamesvor mehr als 8 Jahren
Eine weitere stumpfe Möchtegern-Wichsvorlage

Der vorliegende Text lässt sich näherungsweise so zusammenfassen, wie der Titel dieses Kommentars lautet, wobei noch expliziert werden könnte, dass die fehlende Wirkung des Texts, weshalb er ein Möchtegern bleibt und es nicht zur richtigen Wichsvorlagenschaft bringt, darauf zurückzuführen ist, dass das Geschriebene wie so oft in solchen Fällen im dt. LIT jedwede geistige u/o emotionale Komponente vermissen lässt.

Beispielhaft erläutern lässt sich das am zweiten Absatz des Texts, der dem üblichen Muster gemäß die weibliche Hauptfigur eindimensional (weil ausschließlich körperlich) charakterisiert und den geneigten Leser wissen lässt, dass diese ungeachtet ihrer vier Kinder „attraktiv geblieben“ sei und ihr Mann beim „bloßen Anblick“ ihrer „stets blank rasierten Muschi“ eine Ständer bekomme. Schön, mag man ob dieser konjugalen Beschaulichkeit denken (und weiterlesen), aber dieser Gedanke wäre genauso oberflächlich wie der Text selber. Tatsächlich steckt in diesem zweiten Absatz ungemein viel drin, das erzählerisch und gedanklich aufbereitet werden könnte und müsste, wenn über die beschauliche Oberfläche hinaus der Text irgendeine Bedeutung gewinnen sollte (was, da dies nicht geschehen ist, offensichtlich nicht im Interesse des Autors lag, was den Text aber freilich auch nicht besser macht).

So stellten gleich mehrere Fragen: Was macht einen Menschen eigentlich attraktiv? Und in Bezug auf wen oder was? Ist „fit“ gleichbedeutend mit „attraktiv“? Genügt tatsächlich das Ausziehen der Kinder, um das Altern und verblichene Schönheit vergessen zu machen, wie es der Text impliziert (vgl.: „Seitdem die Kinder größer waren [...] fielen ihre 41 Jahre kaum ins Gewicht [...].“)? Was ist eigentlich eine „tolle Figur“? Liegt das im persönlichen Ermessen oder gibt es da überpersönliche Maßgaben für? Und was ist davon zu halten, wenn der Ehemann jene „tolle Figur“ lobt, wo er sich doch stets in dem Dilemma befindet, seine Ehefrau nicht offen (und schon gar nicht für ihre körperlichen Makel) zu kritisieren, ohne einen handfesten Ehestreit oder gar das Scheitern selbiger zu riskieren? Etc.

Und welche dieser Frage wird vom Autor im vorliegenden Text aufgegriffen?

Richtig: nicht eine einzige!

Nun mag man einwenden, dass derlei denkerische Abschweifungen dem handgreiflichen Ziel einer Wichsvorlage entgegenstünde, aber dieser Einwand wäre genauso oberflächlich und zu kurz gedacht wie der Text selber, denn er missachtete, dass das wichtigste Sexualorgan des Menschen das Gehirn ist, dessen eigengeistige Leistungsfähigkeit beim Lesen weitaus stärker in Anspruch genommen wird, als dies bspw. beim Angucken eines gängigen Pornostreifens der Fall ist, wo die bloße Wahrnehmung in Reiz-Reaktionsschemata aufgenommen und ausgegeben wird. Dieser zuletzt genannte quasi mechanische Prozess aber funktioniert beim Lesen nicht, was dadurch deutlich wird, dass wir beim bloßen Lesen von begrifflichen Äquivalente der realen Gegenstände, die jenen Prozess in Gang setzen, wie z. B. „Brüste“, „Erektion“, „Vulva“, „breite Schultern“ etc., n i c h t genauso reagieren wie im Fall der bloßen Wahrnehmung bspw. beim Angucken eines Pornofilms selber. Lesen ist eine kognitiv viel zu verwickelte Aufgabe, als dass sie simple Reiz-Reaktionsschemata durchlaufen könnte.

Ergo: Für eine richtige Wichsvorlage genügt es n i c h t, bloß oberflächliche Beschreibungen zu bieten, denn in ihrer Begrifflichkeiten sind diese im Unterschied zu Realien nicht für simple Reiz-Reaktion-Schemata geeignet.

So, nach diesem eher abstrakten Exkurs zurück zum konkreten vorliegenden Text. In Konsequenz der soeben herausgestellten Oberflächlichkeit desselben, vermute ich, machte der Autor sich auch nicht allzu viel aus dem Thema „Glaubwürdigkeit“, denn das Handeln sämtlicher Figuren ist bestenfalls suboptimal motiviert. Abgesehen davon, dass das Aufkreuzen des männlichen Models just zum stets richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort schon gezwungen konstruiert wirkt, ist dessen plötzliche Geilheit auf weibliche Hauptfigur völlig unverständlich (was hauptsächlich der Nicht-Bearbeitung des oben angesprochenen Attraktivitätsthemas geschuldet ist). Und warum und wieso der Ehemann, obgleich er, wie es im dritten Absatz heißt, wisse, was seine Frau brauche (ohne dass dies – wie alles andere auch – näher expliziert würde), sofort Feuer und Flamme für einen Fremdfick seiner Frau ist, bleibt ebenso unverständlich. Dass Begehren der weiblichen Hauptfigur erscheint da schon nachvollziehbarer, aber dass dieses ohne Weiteres in die gewünschte Befriedigung umzumünzen vermag, mutet wiederum unglaubhaft an (was vor allem dem unverständlichen Verhalten der männlichen Figuren geschuldet ist).

Und von den Figuren und ihrem Handeln abgesehen finden sich noch viele andere Unstimmigkeiten im Text, wie z. B. in der folgenden Passage: „Sandra half ihm und wichste ihn mit einer Hand, während sie den Hengstschwanz des anderen weiter mit ihrem bearbeitete.“ Aus dem zitierten Satz ergibt sich die logische Schlussfolgerung, dass „Sandra“ ebenso über einen „Hengstschwanz“ verfügt wie ihr Gespiele. Und woher kommt am Ende plötzlich das Mobiltelefon, mit dem das Ganze in bester Amateurfilm-Manier festgehalten wird, wenn die Figuren doch zuvor nur mit Bademänteln bekleidet aus dem Saunabereich aufgebrochen sind?

Weitere Fragen, auf die Text und Autor eine Antwort schuldig bleiben.

Fazit: Ein Text, der gerne Wichsvorlage wäre, aber dafür wie so viele andere auch trotz gewisser gegenteiliger Ansätze zu oberflächlich und unstimmig bleibt. Verschwendete Lektürezeit!

–AJ

Auden JamesAuden Jamesvor mehr als 8 Jahren
∴ { ◊ 1 STERN ◊ }

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HartMannHartMannvor mehr als 8 Jahren
Gut

Scharfe Geschichte, irgendwie noch im Bereich des Möglichen, fand ich aufregend.

Danke.

Leonie12Leonie12vor mehr als 8 Jahren
Der übliche Werdegang!

-kurze Beschreibung der Örtlichkeit

-längere Beschreibung der Protagonisten

-Spannungsaufbau nicht vorhanden.

Omegaforce, wen interessiert es am Anfang einer Story, wie die Protagonisten aussehen? Derartige Beschreibungen kann man diskret im späteren Text einfliessen lassen.Wenn sie überhaupt wichtig sind.

Mir persönlich ist es völlig schnuppe, wie die Darsteller aussehen.

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