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Das Leben ist Manchmal Seltsam 03

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Wir schnallten uns grinsend an und fuhren los.

Während der Fahrt dachte ich darüber nach, was jetzt in Monikas Kopf vorgehen würde. Und ich machte mir Gedanken, was unser privates Umfeld dazu sagen würde. Sandra würde wohl keinen Hehl daraus machen, ohne Gedanken. Für sie war die Sache absolut klar. Ihre doch noch vorhandene, jugendliche Unbekümmertheit hätte ich gerne gehabt. Aber vielleicht war das der tatsächlich einzig richtige Weg. Einfach die Welt vor vollendete Tatsachen stellen und dann "nach uns die Sintflut". Mich davor entziehen ging jetzt eh nicht mehr, dafür hatte Sandra ja grade eindrucksvoll gesorgt.

Die Zeit verging und Sandra wohnte schon fast bei mir. Bei Monika war sie nur noch selten, selbst ihre Sachen hatte Sandra weitestgehend bei mir. Monika hatte unsere Beziehung mittlerweile inhaliert, wenn auch immernoch sehr reserviert. Sandra und ich versteckten uns auch nicht mehr. Unser Umfeld war, wie es bei sowas nunmal so ist, äußerst geteilter Meinung. Manche rümpften sogar regelrecht ihre Nase, tuschelten und wandten sich von uns ab. Sandra und ich konnten kaum die Finger von uns lassen, kaum ein Tag verging, ohne dass wir zusammen waren. In der Zwischenzeit erkundigte ich mich im Internet über die Gesetze und ich fand zu meinem größten Erstaunen heraus, dass es juristisch kein Problem ist, wenn Stiefvater und -tochter zusammen sind. Sie dürften bei Volljährigkeit sogar heiraten, weil sie nicht blutsverwandt sind. Das wusste ich bis dahin noch gar nicht. Meine Besorgnis diesbezüglich war also völlig unbegründet. Alles Andere wären Moralvorstellungen von Außenstehenden und die kann man eben nicht, oder nur sehr schwer ändern.

Irgendwann kam der Tag, an dem ich Sandra in Kenntnis setzten musste, dass ich sie eigentlich bei meinem Vermieter anmelden müsste, eben weil sie fast ununterbrochen bei mir war. Also unterhielten wir uns darüber: "Du, Maus. Ich müsste mal mit dir reden." Sandra setzte sich zu mir. "Sandra, ich müsste dich langsam anmelden. Mein Vermieter hat mir die Wohnung als Einzelperson vermietet. Ist zwar gigantisch viel Platz hier und genug für Zwei, aber Vertrag ist nunmal Vertrag." Sandra wusste nichts damit anzufangen. Klar, sie hatte bis jetzt ja auch nie etwas damit zu tun. Also fragte sie fast logisch: "Soll ich wieder zu Mama?" Ich schüttelte den Kopf: "Nein, du musst nicht, wenn du nicht willst. Ich möchte nur Alles in geregelten Bahnen haben. Von mir aus kannst du bleiben, bis du alt und grau bist." Ich gab ihr einen Kuss: "Ich geb dich freiwillig nicht wieder her."

Jetzt war Sandra doch beruhigt: "Ach so. Sorry, ich hab ja keine Ahnung von sowas. Also, wenn es nach mir ginge, gehe ich dir noch ein bißchen auf den Senkel. So für die nächsten 20 bis 50 Jahre." Ich lachte: "Na gut, dann fangen wir mal mit den 20 Jahren an. Dann bin ich Mitte 60. Mal gucken, ob du mich mit Ende 30 dann noch willst." Sandra zwinkerte: "Das werden wir nie erfahren, wenn wir es nicht ausprobieren." Da hatte sie wohl Recht: "Also gut, mein Schatz. Dann rufe ich morgen den Vermieter an und mache einen Termin."

Sandra war richtig happy: "Yo Yo Yo!!!" Sie fiel mir um den Hals.

Gleich am nächsten Tag konnten wir zum Vermieter und änderten den Vertrag. Er guckte zwar ziemlich verdutzt, wegen Sandras Alter, aber am Ende musste es ihm auch egal sein.

Als wir vom Vermieter kamen war es zwar schon später Nachmittag, aber trotzdem wollte Sandra nicht warten und fuhr sofort nach Hause, um schonmal die letzten Sachen zu holen. Moni war natürlich nicht wirklich begeistert, aber sie hielt sich an die Abmachung zwischen uns, dass Sandra es selbst entscheiden sollte. Ich war zwar nicht dabei, aber ich konnte mir sehr gut vorstellen, dass es Beiden doch schwergefallen sein musste. Später erfuhr ich, dass Markus wohl der Einzige war, der heimlich etwas aufgeatmet hatte. So, wie ich Sandra kannte, hat sie ihm wahrscheinlich den letzten Nerv gekostet. Das sie das beherrschte, war mir noch allzu gut im Gedächtnis.

Ein paar Tage später hatte sie alle ihre Sachen bei mir und unser Zusammenleben konnte beginnen.

Das Zusammenleben mit Sandra war wunderbar, es funktionierte total problemlos. Sandra hatte aufgrund ihres Alters natürlich ganz andere Interessen als ich, aber wir ließen uns unseren Freiraum. Selbst Sandras Freundeskreis hatte sich mit unserer Beziehung abgefunden und störten sich keineswegs daran. Manche fanden es sogar "cool". Es gab Zeiten, in denen sie mich quasi sogar miteinbezogen. Andererseits denke ich mal, dass sie auch froh waren, dass Jemand ein wenig ein Auge auf sie hatte, ohne den Erziehungsberechtigten zu spielen. Außerdem ließ ich mich auch ab und zu gerne mal als Taxi missbrauchen. Na ja, ich machte es mal mit Augenzwinkern mit, solange es mir nicht zuviel wurde.

Einmal wollten sie mich zu einem Rockkonzert mitnehmen. Ich ging dann auch mit, aber mit der Zeit merkte ich, dass ich das Tempo von Sandras Clique einfach nicht mehr mithalten konnte. Zudem kümmerten sie sich mehr um sich selbst, sodass ich nach und nach ins Abseits rutschte. Ich war ihnen aber keinesfalls böse, ich war schließlich selbst mal 18. Ganz unauffällig seilte ich mich ab und fuhr heim. Auf dem Weg schrieb ich Sandra eine SMS und sagte ihr so Bescheid. Es dauerte eine ganze Weile bis ich Antwort bekam. Daran merkte ich, dass mein Fehlen gar nicht so ins Gewicht fiel. Sandra hatte Spaß und deshalb war es für mich völlig ok. Weit nach Mitternacht fand sie dann den Heimweg, irgendwann so gegen 3 Uhr Morgens. Ich nahm es lächelnd im Bett liegend und mich schlafendstellend zur Kenntnis.

Wir gingen aufeinander ein, selbst wenn wir mal anderer Meinung waren. Sicher, wir stritten uns auch mal und bei ihrem jugendlichen Temperament konnte das auch mal richtig laut und turbulent werden. So ganz war die frühere zickige Göre also doch nicht verschwunden. Dann sprachen wir auch ein paar Stunden nicht mehr miteinander und sie bockte, wie ein Teenager. Aber irgendwann des Nachts fühlte ich ihre Hand, die mich zärtlich kraulte und die anschließende Versöhnung wurde dafür umso schöner. Manchmal dachte ich mir, warum Monika nicht so sein konnte, wie ihre 18jährige Tochter.

So vergingen die Monate und auch die Scheidung von Monika war bereits über die Bühne gegangen.

In der Zwischenzeit hatte Sandra die Schule beendet und begann, sich um ein Studium zu kümmern. Auch hatte sie den Führerschein begonnen und die Prüfung stand kurz bevor. Bald war ihr neunzehnter Geburtstag, dann würden wir schon fast ein Jahr unter einem Dach wohnen. In dieser Zeit nahm Sandra Aushilfsjobs an und verdiente so ihr eigenes Geld. Wir teilten uns die Hausarbeit und mittlerweile lernte sie sogar nach und nach das Kochen, mit teilweise mehr oder weniger Erfolg.

Sandra hatte Glück und fand einen Studienplatz in unserer Stadt, so brauchte sie nicht wegzuziehen und konnte bleiben. Sie wollte Maschinenbau studieren. Das traf sich gut, weil ich ihr, aufgrund meines eigenen Jobs, dabei ein bisschen unter die Arme greifen konnte.

Zum Geburtstag hatte ich eine ganz besondere Überraschung. Eigentlich war nichts Größeres geplant, Sandra wollte mit ihren Freunden ein bisschen Party machen, wie immer. Mehr aber auch nicht. Eigentlich, denn kurz nach dem Frühstück bat ich sie, mir doch bitte das kleine Päckchen zu geben, was auf dem Schreibtisch lag. Ich hatte genau den richtigen Zeitpunkt erwischt, denn Sandra war grade mit irgendetwas Anderem beschäftigt. Quasi im Vorbeigehen gab sie mir das Päckchen und wollte schon wieder weggehen, als ich sie stoppte: "Schnucki, warte mal." Sandra drehte sich um: "Ja?" Ich lächelte und gab ihr das Päckchen zurück: "Mach mal auf." Etwas verwundert nahm Sandra es und öffnete. Gleich beim ersten Blick hinein wurden die Augen riesengroß. Sie holte ein kleines Spielzeugauto heraus, das genauso aussah wie ihr Lieblingsauto, ein kleiner feuerroter Mini. "Och wie süß", meinte sie freudestrahlend. Sie umarmte mich und gab mir dankend einen Kuss. Ich ließ sie los und bat sie: "Zieh dir mal die Schuhe an, ich möchte dir was zeigen." Erstaunt tat Sandra, wie gewünscht. Ich nahm sie an die Hand: "Komm mal mit." Überrascht ließ sie sich von mir mitziehen.

Wir gingen raus vor die Haustür und gingen ein paar Meter die Strasse entlang. Sandra war neugierig: "Was hast du vor? Wo willst du hin?" Ich sagte nichts und zog sie einfach mit. Dann blieb ich stehen, drehte Sandra zur Strasse und legte meinen Arm um ihre Schulter: "Bitte schön." Obwohl wir genau vor dem Mini standen, raffte es Sandra irgendwie nicht. Sie sah den Wagen, klar, aber sie registrierte es wohl nicht. Grinsend sah ich sie an: "Willst du nicht einsteigen?" Jetzt endlich begriff Sandra und schaute auf den Mini, den ich tags zuvor schon für sie unbemerkt dort parkte. Sie drehte sich ungläubig zu mir und fragte: "Nee, ist jetzt nicht wahr, oder???" Ich lächelte und übergab ihr den Autoschlüssel: "Da, Gummibäume habe ich auch schon bestellt." Sandra ließ einen Freudeschrei, dass es die ganze Strasse hörte und fiel mir um den Hals. Ich dachte, sie würde mich erwürgen. Lachend meinte ich: "Hey Süße, lass mich leben. Dreh lieber mal mit deinem Alten mal ein paar Runden." Ich habe selten gesehen, wie schnell ein Mensch in ein Auto steigen kann. Ich ging zur Beifahrerseite und stieg ebenfalls ein. Sandra saß hinterm Lenkrad, rieb fast andächtig mit beiden Händen darüber entlang und strahlte über das ganze Gesicht. Sie sah sich um und ließ sich etwas von mir einweisen. Vorsichtig, fast zögerlich und etwas unsicher fuhr sie los. Sandra war seit ihrer Prüfung zwar auch schon mit meinem Wagen gefahren, aber jetzt war es natürlich etwas ganz Anderes. Eine gute halbe Stunde fuhren wir einfach so durch die Gegend. Sandra wurde mehr und mehr sicherer und hatte sichtlich Spaß an ihrem neuen Gefährt. Nachdem sie wieder eingeparkt hatte, fiel sie mir nochmal überglücklich um den Hals.

Wieder ein Schritt mehr zu ihrer Selbstständigkeit.

Von Moni und Markus hörten wir seit der Scheidung kaum noch etwas. Sandra telefonierte ab und zu mit ihr, oder ging sie besuchen. Mit Monika und Markus schien es wohl zu funktionieren, zumindest nach außen hin. Sandra und Markus sprachen kaum ein Wort miteinander, seitdem sie Markus nach einer blöden und überflüssigen Bemerkung richtig kräftig abgebürstet hatte. Da herrschte Eiszeit.

Außer der Einen oder anderen Freundin von Sandra, kamen auch ab und zu Jens und seine Jasmin zu Besuch. Bei den Beiden hatte es wohl tatsächlich mächtig gefunkt und sie waren verdammt glücklich zusammen.

Ich hatte einen guten Bekannten, der in höherer Position einer Maschinenbaufirma arbeitete. Also ging ich mit Sandra dort hin, um uns den Betrieb einmal anzusehen. Sandra sollte so einen kleinen Einblick bekommen, was für ihr Studium eventuell nützlich sein konnte. Sie kam auch öfter zu meiner Arbeitsstelle und so rutschte sie nach und nach in das Metier rein.

Ihr Studium begann und Sandra verbrachte sehr viel Zeit mit Lernen. Unser, ich sag mal, Privatleben musste in der Zeit natürlich zurückstecken, was für uns Beide aber völlig ok war. Anfangs hatte ich insgeheim ein wenig Bedenken, weil ich Angst hatte, dass auch sie irgendwann mit dem Thema Stress ankommen würde, wie Monika damals. Aber im Laufe der Monate durfte ich feststellen, dass diese Bedenken absolut unbegründet waren. Im Gegenteil, es kam vor, dass Sandra mich einfach zu einem Quickie "verhaftete", um mal abschalten zu können. Aber wenn wir mal viel Zeit füreinander hatten, wurde sie auch ausgiebig genutzt. Wie hieß es bei Leuten in ihrem Alter? Es war einfach "cool". An Wochenenden machten wir viele Ausflüge zu den verschiedensten Orten, oder verbrachten viel Zeit im Forst. Wenn es das Wetter und die Zeit zuließ, fuhren wir auch schon mal für 2 Tage nach Paris oder flogen zu einem Shoppingausflug nach London.

So verging ein weiteres Jahr und Sandras zwanzigster Geburtstag stand an. Eines Abends, beim Essen, fragte sie mich: "Sag mal Schatzi. Ich hab ja bald Geburtstag. Da darf ich mir doch was wünschen, oder?" Ich war etwas erstaunt über die Frage: "Ja natürlich. Was wünschst du dir denn?" Sandra lächelte verlegen: "Eigentlich sind es zwei Wünsche. Der eine Wunsch wäre, meinen Geburtstag mit dir alleine zu feiern." Ich nahm es verblüfft an: "Was? Keine Party? Keine Freunde?" Sandra schüttelte den Kopf: "Nein, nur du und ich. Ich möchte auch keine Berge von Geschenken. Ich habe nur diese beiden Wünsche." Ich nickte: "Ok, wie du möchtest. Und was wäre der andere Wunsch?" Sandra lächelte: "Den äußere ich an meinem Geburtstag."

Jetzt war ich doch etwas neugierig: "Gib mir mal ´nen Tipp." Sandra küsste mich auf die Wange: "Nö."

Na, da war ich aber mal gespannt.

Zwei Wochen später war es soweit. Sandras Geburtstag, auch noch auf einem Samstag, war da. Am Abend zuvor waren wir dann doch noch mit ein paar Freunden in einer Bar und feierten in Sandras Geburtstag hinein. So ganz ohne ein bisschen Party ging es denn doch nicht, auch wenn es wirklich nur im kleinen Kreis und relativ ruhig und gesittet vonstatten ging. Ich stand sehr früh auf, ging in eine Konditorei und holte die heimlich von mir bestellte Torte ab. Mit einer aufgesteckten, brennenden Kerze ging ich ins Schlafzimmer, wo Sandra noch immer schlief. Ich küsste sie auf die Stirn und weckte sie so sanft. Als sie die Augen aufschlug, begann ich mein "Happy Birthday"-Ständchen. Sandra strahlte über das ganze verschlafene Gesicht. Sie schaute auf die knallbunte Torte, auf der obenauf eine 20 und die brennende Kerze thronte. Sie pustete mit strahlenden Augen die Kerze aus und ich flüsterte zärtlich: "Alles Gute zum Geburtstag, mein Engel."

Ich konnte grade noch die Torte abstellen, als Sandra mich aus dem Bett heraus innig umarmte: "Och Schatzi. Du bist sooooo süß."

So begann ihr Geburtstag, der mir noch lange in Erinnerung bleiben sollte. Es war ein schöner Tag, die Sonne überhäufte uns mit Geburtstagsstrahlen. Wir verbrachten den Tag mit einem Spaziergang zum Forst, wo wir uns die Zeit mit Bootfahren, Minigolf und jede Menge Spaß und Blödsinn vertrieben. Ich hatte für den Abend ein richtig super Essen vorbereitet. Ich deckte den Tisch, mit Allem, was dazu gehört. Das Geschirr, das Besteck, die Kerzen auf dem Tisch, alles passte. Außerdem hatte ich für Sandra noch ein Geschenk besorgt.

Sandra freute sich wie Bolle und sie war einfach nur glücklich. Nach dem Essen stand ich auf und übergab ein kleines Päckchen. Sandra nahm es erstaunt entgegen: "Oh Mann, ich wollte doch keine Geschenke." Ich nahm es ihr belustigt wieder aus der Hand: "Ok, dann nicht." Sandra wurde doch hibbelig: "Ey doch. Gib her."

Sie öffnete es, zum Vorschein kam eine Dose eines Juweliers. Sandra öffnete und kriegte den Mund nicht mehr zu. Mit weit aufgerissenen Augen holte sie tief Luft strahlte mich an: "Du bist ... verrückt!!!" Ich nickte: "Ja, nach dir." Sandra schossen Tränen in die Augen, als sie die silberne Kette, die sie im Geschäft schon so lange anschmachtete, vorsichtig herauszog. Ich half ihr beim Anziehen und flüsterte ihr ins Ohr: "Nochmal, herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag." Sie hüpfte auf der Stelle und fiel mir um den Hals: "Ich liebe dich! Ich liebe dich! Ich liebe dich!" Und wieder bestaunte sie ihre Errungenschaft. Ich hätte das Licht im Zimmer löschen können, denn ihre wunderschönen Augen funkelten hell genug. Das Geschenk war ein Volltreffer und ich freute mich mit ihr.

Sandra setzte sich wieder und klopfte mit der flachen Hand neben sich, dass ich mich dort hinsetzen sollte. Ich tat wie befohlen. Sandra sah mir tief in die Augen: "Du, ich bin dir noch meinen zweiten Wunsch schuldig." Stimmt, das hätte ich fast vergessen. Sandra nahm meine beiden Hände: "Ich hab einen riesengroßen Wunsch und ich hoffe, dass du ihn mir nicht abschlagen wirst." Ich war gespannt: "Weiß ich nicht. Du musst mir das schon sagen."

Plötzlich holte sie Luft und sagte mit strahlendem Gesicht und fester Stimme: "Du, ich möchte meine Pille absetzen." Ich vernahm es gelassen und dachte mir zuerst nichts dabei: "Ok, dann sag Bescheid und ich besorge Kondome. Aber, was hat das mit deinem Wunsch zu tun?" Sandra schüttelte den Kopf: "Du verstehst nicht. Ich möchte die Pille ganz absetzen." Ich stutzte: "Ja, ist ok, ich hab verstanden. Warum willst du sie denn absetzen? Verträgst du sie nicht mehr?" Sandra lächelte genervt: "Du kapierst wirklich nichts. Peter, nochmal zum Mitschreiben: Ich ... möchte ... meine ... Pille ... absetzen. Hast du JETZT verstanden?"

So langsam dämmerte mir was, aber ich stellte mich dumm: "Jaaha, ich hab es verstanden. Dann aber brauchen wir Kondome. Es sei denn, du ..." Sie unterbrach mich: "Genau das will ich. DAS ist mein Wunsch." Jetzt guckte ich richtig dumm aus der Wäsche: "Sandra, hast du doch Jemanden kennengelernt? Ich könnte das verstehen, auch wenn es für mich nicht mehr nachzuvollziehen wäre."

Sandra wurde schon fast zornig: "OOH MANN! Nein, ich habe niemanden kennengelernt. Ich rede grade mit dir. Mit dir, verstehst du? Ich möchte die Pille absetzen und du brauchst auch keine Kondome." Ich merkte, dass ich mich nicht mehr rausreden konnte: "Du meinst, dass du von mir ..." Wieder unterbrach sie mich: "... ein Baby haben möchte. Ja."

Pause.

Dann fuhr sie fort: "Ich fühle mich als deine Frau. Und diese Frau möchte mit dir eine eigene Familie. Und dazu gehört nunmal auch ein Baby. Und das möchte ich von dir. Das ist mein Wunsch an dich. Ich möchte ein Kind von dir bekommen."

Ok, jetzt war ich platt.

Ich brauchte einige Sekunden, um mich zu sammeln. Währenddessen schaute mich Sandra, immernoch meine Hände haltend, erwartungsvoll und ungeduldig an. Sie wollte jetzt eine Antwort hören: "Ich hab es mir lange und gut überlegt. Mein Studium kann ich weitermachen, auch in der Schwangerschaft. Und wir Beide sind ja familienerprobt." Ich schaute sie mehr oder weniger ratlos an. Sandra drängelte: "Bitte Peter. Ich möchte das so gerne." Ich erkannte, dass ich aus dieser Nummer wohl nicht mehr raus käme, aber von Minute zu Minute fing der Wunsch an, mir zu gefallen: "Lass mich kurz nachdenken." Sandra wurde immer ungeduldiger: "Was gibt es da zu überlegen? Wir wollen zusammenbleiben, leben zusammen. Wir lieben uns. Also, sag einfach ja." Ich holte Luft und kratzte mich am Hinterkopf. Sandra ließ nicht mehr locker: "Ja, oder ja?" Sie strahlte mich mit ihren rehbraunen Augen an. Wie ich sie so sah, konnte ich doch gar nicht mehr Nein sagen.

Nach weiteren Minuten antwortete ich: "Ich glaube, wir sollten entweder die Wohnung umbauen, oder umziehen."

Sandra schlug die Hände zusammen: "Das heißt JA???" Ich nickte endlich. "JA???," schrie sie mich fast an. Ich wiederholte: "Jahaa." Jetzt kreischte sie, wie Teenies bei einer Boygroup: "JJJAAAA!!!!" Sie fiel mir um den Hals, dass wir fast vom Sofa stürzten. Dann, wie von der Tarantel gestochen, stürzte sie ins Bad und kam wie ein geölter Blitz wieder zurück. Sie hatte eine Packung in der Hand, es waren ihre noch übrigen Pillen: "Ich schmeiss sie weg. Ja? Ich werf sie jetzt in den Müll?" Ich winkte lachend ab: "Schmeiss weg, ehe ich es mir wieder anders überlege." Wieder ließ sie einen Schrei: "WAAOOWW!!!" In gefühlter Lichtgeschwindigkeit raste sie in die Küche, der Deckel des Mülleimers war zu hören und schwupps, war sie wieder da, stand freudig vor mir und hob die leeren Hände: "Sind weg."

Wieder fielen wir uns um den Hals. Was folgte, war wohl eine der heißesten und anstrengensten Nächte meines Lebens.

Wer hätte das gedacht? Da lerne ich vor sechs Jahren, als Anfang Vierziger, die damals total rotzlöffelige 14jährige Tochter aus erster Ehe meiner, jetzigen, Ex-Frau kennen. Ich streite mich jahrelang mit diesem widerspenstigen Backfisch herum. Und jetzt? Jetzt, sechs Jahre später, sind wir drauf und dran, eine eigene Familie zu gründen. Solche Geschichten hätte nur das wahre Leben schreiben können.

Die einzige Sorge von mir war, dass ich irgendwann ein alter Mann bin, während Sandra in der Blüte ihres Lebens wäre. Das Kind, unser Kind, könnte dann auch als mein Enkel durchgehen. Einerseits hatte ich logische Bedenken deswegen. Andererseits, wieviele Andere bekamen in noch viel höherem Alter Nachwuchs und niemand störte sich daran und den Kindern ging es gut.