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Der Arzt

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Eine Wochen musste ich noch zu Hause bleiben. Ich war froh, dass ich kein Sport unterrichtete. Die Wunde am Bauch musste richtig verheilen und ich war auch noch müde und kraftlos. Die Entzündung in meinem Bauch hatte mich ziemlich geschlaucht. Autofahren sollte ich erstmal nicht, traute es mir aber auch noch nicht zu. Herbert nahm mich mit, wenn er einkaufte und half mir die Einkäufe in meine Wohnung zu tragen.

Die erste Woche in der Schule war heftig, dennoch war ich froh nicht mehr in meiner Wohnung mehr oder weniger untätig herumsitzen zu müssen. Die erste Schulwoche hatte ich nun geschafft und war an diesem sonnigen Freitagnachmittag auf dem Weg nach Hause. Ich überquerte gerade die Straße und war schon in Sichtweite meiner Wohnung als aus einer Einfahrt ein Ball auf mich zu kam. Er traf mich mit voller Wucht am Bauch. Vor Schmerzen gekrümmt schleppte ich mich auf den Gehweg, konnte mich aber nicht mehr auf den Beinen halten. Ein Junge kam von dem Grundstück aus dessen Einfahrt der Ball geflogen war und stolperte beinahe über mich.

“Hallo? Ist was passiert?” fragte der Junge.

“Du hast den Ball in meinen Bauch geschossen.” stöhnte ich.

“T’schuldigung, war keine Absicht.”

“Das hab’ ich auch nicht angenommen.”

Ich versuchte aufzustehen. Es tat aber so weh, dass ich erstmal blieb wo ich war.

“Kennst Du Herrn Brinkmann? Der wohnt da drüben in dem gelben Haus.”

“Meinen Sie den alten Mann mit dem Hund?”

“Ja, genau den meine ich. Er wohnt im Erdgeschoss. Kannst Du bitte bei ihm klingeln und ihm sagen, dass er bitte hierher kommt und mir beim Aufstehen hilft?”

“Klar!”

Der Junge trabte zu meinem Haus und schellte offenbar bei Herbert, denn der steckte kaum eine Minute später den Kopf aus dem Fenster und sah zu mir herüber. Ich musste lächeln als kurz darauf Herbert im Laufschritt auf mich zukam. Jimmy lief humpelnd hinterher, überholte dann aber Herbert und stubste mich mit der Nase an. Er wedelte so sehr mit dem Schwanz, dass er Mühe hatte das Gleichgewicht zu halten.

“Hallo Jimmy, alles in Ordnung!”

„Na das sieht mir aber nicht danach aus!” schnaufte Herbert, der Jimmy nun eingeholt hatte.

„Der junge Mann hat schon erzählt, was passiert ist. Kannst Du aufstehen, wenn ich Dir helfe?”

Mit Herberts Hilfe schaffte ich es auf die Beine zu kommen. Er stützte mich und gemeinsam gingen wir zum Haus. Ich wohnte im 2. OG aber es gab einen Aufzug, was ich früher für überflüssig gehalten habe, seit meiner Bauchoperation aber schätzen gelernt hatte.

Als ich dann in meinem Wohnzimmer auf dem Sofa lag, zog ich den Pullover und das T-Shirt hoch. Auf dem Bauch war noch ein leichter roter Abdruck vom Ball zu sehen. Die Narbe war nicht aufgegangen. Da hatte ich noch mal Glück gehabt, denn der Ball, den ich in den Bauch bekommen hatte, war ein richtiger Fußball gewesen. Einer dieser leichten Plastikbälle hätte nicht so weh getan.

„Soll ich Dich nicht doch ins Krankenhaus fahren?” fragte Herbert.

„Wenn es nicht besser wird vielleicht später, aber ich möchte ungern mit so einer Bagatelle in die Notaufnahme gehen.”

„Aber Du hast Schmerzen!” Herbert war besorgt. Dann fiel ihm etwas ein.

„Hat der Doktor Dir nicht seine Visitenkarte gegeben als er Dich neulich nach Hause gebracht hat?”

„Ja, das hat er.”

„Du kannst ihn doch anrufen und fragen, ob er sich Deinen Bauch mal anschaut. Nicht, dass Du innere Verletzungen hast.”

„Das würde ich gerne machen, aber ich traue mich nicht. Er hat bestimmt viel zu tun und genug Patienten um die er sich kümmern muss.”

Aber Herbert ließ nicht locker und schließlich rief ich Dr. Murat mit klopfendem Herzen an und hoffte, dass er es mir nicht übel nahm. Ich hatte mir umsonst Sorgen gemacht. Dr. Murat war überhaupt nicht genervt oder verärgert, dass ich ihn angerufen hatte und versprach in 20 Minuten bei mir zu sein.

Am Telefon hatte ich dem Arzt schon berichtet, was passiert war. Eine Viertelstunde später hatte er dann an meiner Tür geklingelt. Nun kniete er neben dem Sofa und tastete behutsam meinen Bauch ab. Es tat immer noch weh.

„Ob der Dickdarm etwas abbekommen hat, kann ich nicht ertasten. Wenn ich Sie rektal untersuche, könnte ich das schon eher feststellen.”

Ich war mit der rektalen Untersuchung einverstanden und zog mir Hose und Slip runter. Ich musste mich dann noch auf die Seite drehen. Dr. Murat öffnete seinen Arztkoffer, zog sich Handschuhe an und drang dann langsam rektal in mich ein. Anscheinend hatte er seinen Finger mit einem Gel benetzt, denn es tat nicht weh als er weiter in meinen Darm vordrang. Als er mit seinem Finger den Darm bewegte, zog es schmerzhaft. Ich versuchte ein Stöhnen zu unterdrücken.

„Haben Sie Schmerzen? fragte der Arzt.

„Ja, es zieht im Darm. Es ist aber nicht so schlimm wie damals als Sie mich in der Notaufnahme rektal intersucht haben.”

„Ich glaube, dass Sie keine inneren Verletzungen haben. Falls sich Ihr Zustand aber plötzlich wesentlich verschlechtern sollte, dann lassen Sie sich bitte ins Krankenhaus bringen. Wenn sich nichts verschlechtert, dann rufen Sie mich einfach morgen wieder an und ich schaue noch mal nach dem rechten.”

Am Samstag ließ ich es erstmal ruhig angehen. Es tat jetzt nur noch weh, wenn ich mich zu stark bewegte. Wie versprochen kam der Arzt und untersuchte mich noch einmal. Er sagte nicht, ob er noch einmal wiederkommen würde, sondern wünschte mir nur gute Besserung.

Abends hatte ich noch einen Spielfilm im Fernsehen geschaut und war dann zu Bett gegangen. Einschlafen konnte ich aber noch nicht. Zu viele Gedanken gingen mir durch den Kopf. Ich dachte an ihn. Adrian hieß er mit Vornamen. Mein Bauch war so gut wie schmerzfrei und mir fehlte auch sonst nichts. Es gab also keinen Grund mehr Dr. Murat morgen anzurufen. Das war wohl heute wirklich das letzte mal, dass wir uns gesehen hatten.

Am Sonntag hatte ich dann gar keine Schmerzen mehr. Das war natürlich gut, aber ein bisschen bedauerte ich es schon, denn dadurch fehlte mir ein Grund den Arzt anzurufen.

Die neue Woche begann und war sehr arbeitsreich. Das lenkte mich tagsüber davon ab an Adrian Murat zu denken. Herbert hatte allerdings genug Zeit nachzudenken und rückte am Mittwochabend damit heraus was er sich in den letzten drei Tagen überlegt hatte.

„Chris, das kann doch jetzt nicht alles gewesen sein! Der Doktor passt genau zu Dir! Der hat bestimmt ein Auge auf Dich geworfen. Ich meine welcher Arzt kommt freiwillig um einen Patienten zu untersuchen ohne ein Honorar?”

„Selbst wenn es so wäre, was könnte ich denn jetzt tun?” fragte ich niedergeschlagen.

„Wenn der Eier in der Hose hätte, würde er etwas tun und zwar Dir den Hof m... ähm sich mit Dir verabreden.”

Wir schwiegen einträchtig einige Sekunden. Herbert war intensiv mit seinem Bier beschäftigt und ich kaute lustlos getrocknete Mangostreifen.

„Hast Du noch seine Visitenkarte?” brach Herbert das Schweigen.

Zur gleichen Zeit befand sich Adrian Murat in einer in der schwulen Szene bekannten Bar. Als er in die Kneipe gekommen war, hatte er die Gäste unauffällig gemustert und sich für einen jungen Mann am Ende des Tresens entschieden. Wie zufällig tauchte er neben dem Blondschopf auf und fragte, ob der Platz daneben noch frei wäre. Der blonde Mann wandte sich zu ihm und meinte „Ja, klar... ich meine, ich bin mit niemandem verabredet.” Er lächelte etwas unsicher.

„Dann hast Du wohl nichts dagegen, wenn ich mich neben Dich setze?” Adrian nahm auf dem Barhocker Platz ehe der junge Mann antwortete.

„Bist Du öfters mal im „Cock’s Paradise”?

„Ähm, heute bin ich zum ersten Mal hier.”

„Neu in der Stadt?”

„Ja, bin zum Studieren hierhergezogen...”

So plätscherte das Gespräch dahin. Aber Adrian merkte, dass Luis, so hieß sein Sitznachbar, sich etwas entspannt hatte und bereitwillig und durchaus Interessantes aus seinem Leben erzählte. Er hörte dem jungen Studenten genau zu auch wenn es ihn nicht brennend interessierte. Dann gab er Luis einen Cocktail aus und im Laufe des Abends war das auch nicht der letzte Drink den er ihm spendierte. Sie hatten sich nun schon lange genug unterhalten und auch die richtige Menge Alkohol intus, dass Adrian etwas forscher wurde.

„Komm’ lass uns gehen.”

„Wohin denn?”

„Erstmal raus an die frische Luft und dann zu Dir?”

Luis bekam einen trockenen Hals. Wollte Adrian etwas von ihm? Wollte er ...

„Mach’ Dir kein Kopf. Wir können auch einfach in die Lounge am alten Marktplatz gehen.”

Luis nickte. In seinem Kopf raste es. ,Was hat er mit mir vor? Will er mich ...’ Aber ehe er reagieren konnte, zahlte Adrian alle Getränke und dann verließen sie die Bar. Sie gingen durch die Stadt. Hier war es unter der Woche nicht voll. Am Freitagabend und samstags war hier aber oft dichtes Gedränge.

Adrian ging dicht neben ihm, blieb dann aber plötzlich stehen.

„Luis, das ist das erste Mal, dass Du mit einem Mann mitgehst, oder?”

Luis blieb die Stimme weg, aber er nickte.

„Nicht alle meinen es gut und manche haben ... nun ja ... sie haben böses im Sinn. Aber vertrau mir. Ich gebe es ehrlich zu, ich möchte gerne Sex mit Dir haben. Ich bin Top.”

Er merkte, das Luis mit dem Wort nichts anfangen konnte und erklärte, was es mit „Top” und „Bottom” auf sich hatte.

„Was gefällt Dir denn beim Sex?”

Luis wurde ein bisschen rot. „Ich möchte gerne mit einem Mann ins Bett gehen, der mich anal penetriert.”

„Luis, schau mich an. Möchtest Du, dass ich Dich anal penetriere? Du kannst jederzeit aufhören, wenn Du nicht mehr möchtest. Ich werde nichts gegen Deinen Willen tun.”

Luis nickte und sagte dann „Komm’ Adrian, lass’ uns in meine WG fahren.”

Herbert und ich hatten lange miteinandergeredet. Natürlich hatte ich Dr. Murats Visitenkarte noch und ich hatte auch nicht vor sie wegzuschmeißen. Herbert bat mich die Karte zu holen und inspizierte sie.

„Hm, leider nur seine Telefonnummer. Es ist die Vorwahl von hier, aber sein Auto hat das Kennzeichen vom Landkreis. Das bedeutet er muss nahe an der Stadt wohnen, weshalb er die Vorwahl der Stadt hat, aber in einer der angrenzenden Gemeinden wohnen.”

Herbert dachte nach und genehmigte sich noch ein Bier.

„Mein Vetter wohnt in Rausdorf. Bei ihm ist es genau dasselbe. Normalerweise passt die Vorwahl natürlich zur Gemeinde. Aber Ausnahmen gibt es immer.”

„Du meinst Adrian könnte in Rausdorf wohnen?” fragte ich.

„So unwahrscheinlich ist das gar nicht. Vielleicht machst Du mal eine Fahrradtour dahin und möglicherweise nicht nur einmal. Rausdorf soll schön sein.” Herbert grinste breit.

Luis und er waren mit der Straßenbahn in das Kleiberviertel gefahren, das bei Studenten besonders beliebt war, weil es dort noch bezahlbare Wohnungen gab und Innenstadt und Uni einfach und schnell zu erreichen waren. Luis schloss gerade die Wohnungstür auf und sie betraten eine typische nicht allzu ordentliche WG-Wohnung.

„Meine Mitbewohner sind nicht da.” Trotzdem schien Luis es eilig zu haben in sein Zimmer zu kommen. Adrian spürte Luis Unsicherheit und Nervosität und ging auf ihn zu. Er legte seine Arme locker um Luis Schultern und begann ihn zu küssen. Luis Schultern entspannten sich etwas und er ließ sich bereitwillig von Adrian küssen. Adrians Hände glitten den Rücken hinunter und hielten am Bund der Jeans inne. Als Luis Adrians Hände auf seinem Hintern fühlte lief ihm ein Schauer über den Rücken. Sanft knetete Adrians Luis Po, griff dann aber Luis zwischen die Beine, was ihn scharf Luft holen ließ. Adrian öffnete den Gürtel und die Jeans und zog sie bis zu den Knien runter. Dann nahm er Luis Penis in die eine Hand und umfasste mit der anderen Luis Hoden. Luis lächelte, er war bereit sich Adrian vollkommen hinzugeben. Adrian war schon erregt und zog erst Luis aus und dann sich selbst. Er hatte einen deutlich größeren Penis und auch größere Hoden als Luis. Aber ihm gefielen der Schwanz und die Eier des jungen Studenten. Sie passten gut zum schlanken noch ziemlich knabenhaften Körper. Adrian drängte Luis sanft auf dessen Bett, was der nur zu gerne mit sich machen ließ. Adrian kniete vor dem Bett und Luis lag auf dem Rücken. Sein Hintern war gerade auf der Bettkante. Gefühlvoll spreizte Adrian Luis Beine und schob sein Becken dazwischen.

„Kondome und Gleitgel sind in der obersten Schublade vom Nachtkästchen.”

Adrian rollte sich ein Kondom auf sein steifes Glied und tupfte Gleitgel auf Luis Rosette und rieb dann noch seinen Schwanz mit Gleitgel ein. Luis fühlte, dass Adrians Schwanz gegen seinen Schließmuskel drückte und versuchte seine Muskulatur zu entspannen. Adrians Penis drang langsam in ihn ein. Er atmete schneller und spürte wie der große Schwanz ihn ganz ausfüllte.

„Adrian, Du bist in mir...” Luis lächelte.

Behutsam bewegte sich Adrian in Luis um ihm Zeit zu geben sich auf die Penetration einzulassen. Adrian wollte Luis gefühlvoll in die Freuden des Analverkehrs einführen. Er sollte es vollkommen genießen, schließlich war das Luis erstes Mal. Dann glitt Adrian schneller in Luis vor und zurück. Immer wieder reizte er Luis, machte dann aber wieder etwas langsamer um den Akt noch länger auszukosten. Schließlich hielt Adrian es nicht mehr aus und stieß seinen Penis immer wieder kräftig in Luis Darm hinein. Luis stöhnte und ließ sich vollkommen gehen. Adrian fickte ihn bis er mehrmals in Luis kam. Luis streckte seine Arme nach Adrian aus.

„Es war so schön! Ich habe nicht gewusst wie schön es mit einem Mann sein kann!” sagte Luis.

Adrian küsste Luis leidenschaftlich und erkundete mit seiner Zunge Luis Mundhöhle. Luis ließ sich von Adrians Zunge verwöhnen.

„Schön, dass es Dir gefallen hat.” Adrian befriedigte es emotional noch mehr, wenn er seinen Sexpartner sexuell befriedigt hatte. Mit seiner eigenen sexuellen Befriedigung hatte Adrian nie ein Problem. Jetzt kam der Teil, der für Luis auch wichtig sein würde. Adrian kam zu Luis aufs Bett und sie legten sich bequem mitten auf das große Futonbett. Adrian streichelte Luis von der Brust bis zum Bauch und wollte gerade Luis Penis und Hoden ausgiebig abtasten. Als es auf dem

Flur laut wurde. Offensichtlich war einer der Mitbewohner nach Hause gekommen. Luis erstarrte. Adrian merkte wie nervös Luis war und vermutete, dass Luis sich noch nicht geoutet hatte.

„Luis, es war toll mit Dir. Aber vielleicht ist es besser, wenn ich gehe sobald Dein Mitbewohner in seinem Zimmer verschwunden ist.”

Luis schien erleichtert über Adrians Vorschlag zu sein. Als der Mitbewohner in seinem Zimmer war und auch sonst keine Geräusche vom Flur zu hören waren, trat Adrian, der dich schnell angezogen hatte, auf den Flur hinaus. Luis folgte ihm und sie verabschiedenten sich leise an der Wohnungstür.

Auf dem Nachhauseweg dachte Adrian an Luis. Der Sex mit ihm war wirklich toll gewesen. Aber ihm war klar, dass es ein One-Night-Stand gewesen war. Luis musste sich noch in seiner neuen Rolle finden und zumindest den Menschen mit denen er eng zusammenlebte sagen, was los war. Er hatte Verständnis dafür, dass Luis sich noch nicht geoutet hatte. Auch heute noch war es nicht einfach. Er dachte an seine Familie, die von seiner Leidenschaft für androgyne Männer nichts wusste. Sein Leben in dieser Stadt war ein vollkommen anderes als das Leben, wenn er bei seiner Familie war. Rund 300 km trennten diese beiden Leben voneinander. Das war nichts im Gegensatz dazu wie weit die Weltanschauungen und Ansichten zur Sexualität im Allgemeinen und zur Homosexualität im Besonderen auseinanderlagen.

Dann wanderten seine Gedanken wieder zu seinem ehemaligen Patienten, den er am Blinddarm operiert hatte obwohl der Patient schon appendektomiert gewesen war. Chris Neumeyer hieß er. Chris war mal eine Frau gewesen. Aber stimmte das denn? Vielleicht traf es die Sache eher, wenn man sagte, dass Chris in einem Frauenkörper zur Welt gekommen war. Ob er sich jemals als Frau gefühlt hatte, wusste Adrian natürlich nicht. Aber offensichtlich fühlte sich Chris als Mann wohl. Adrian machte sich nichts vor. Er war an Chris interessiert und zwar so sehr wie schon lange nicht mehr an einem Mann.

Die Blinddarmoperation war inzwischen lange genug her, so dass moderater sportlicher Betätigung nichts mehr im Weg stand. Ich hatte mein Fahrrad hergerichtet und wollte mich jetzt auf den Weg Richtung Vainingen machen. Wenn ich wollte, konnte ich einen Schlenker über Rausdorf fahren. Als ich aus der Stadt in die offene Landschaft kam und auf den ehemaligen Treidelpfad am alten Kanal stieß, kam die Sonne hervor und es wurde schnell wärmer. In T-Shirt und kurzer Hose war es angenehm. Ich mochte die Landschaft mit dem kleinen Kanal, der schon lange nicht mehr für die Schifffahrt genutzt wurde. Er floß durch ein Naturschutzgebiet, das in tiefer gelegenen Bereichen auch im Hochsommer noch feucht war und Sumpfpflanzen und Tieren einen vielfältigen Lebensraum bot.

Ich fuhr einige Kilometer auf dem Pfad am Kanal entlang und beschloß dann spontan die Route zu ändern. Heute morgen war es trübe und mit 18 Grad C noch ziemlich kühl gewesen. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass es sonnig und so warm werden würde, dass Baden eine willkommene Abkühlung wäre. Badesachen hatte ich nicht dabei, aber das machte nichts. In dem kleinen See, zu dem ich fahren wollte, badeten die Leute nackt oder in Badezeug je nach dem wie es ihnen lieber war.

Der See war noch erstaunlich leer. Wahrscheinlich hatten die meisten Leute dem Wetterbericht auch Glauben geschenkt und gedacht, dass es für’s Baden zu kühl wäre. Ich suchte mir einen schattigen Platz mit Abstand zu den anderen Badegästen, zog mich aus und legte mich nackt auf den Sand. Mit geschlossenen Augen überließ ich mich meinen Gedanken. Ich dachte an die Operation und die Zeit im Krankenhaus zurück. Trotz der akuten Erkrankung war es eine gute Zeit in der Klinik gewesen. Ich betastete mit der rechten Hand meine Narbe am Bauch. Adrian hatte mir die Blinddarmnarbe gemacht. Der Gedanke ließ mich lächeln. Es wäre schön, wenn er neben mir liegen, seine Hand auf meinen Bauch legen und dann seine Hand nach unten gleiten würde...

„Hast Du Feuer?” unsanft riss mich die Stimme aus meinem Tagtraum. Ein Mann stand vor mir, betrachtete meinen Körper und schaute mir dann in die Augen. Ich hatte weder Feuerzeug noch Streichhölzer und so zog er unverrichteter Dinge davon. Allerdings nicht ohne mich vorher noch einmal gründlich zu mustern. Insbesondere mein Genitalbereich interessierte ihn offenbar. Vielleicht weil ihm meine Genitalien nicht ganz echt auszusehen schienen oder weil er an mir sexuell interessiert war. Er war nicht der erste Mann, der mich bewusst ansah während ich nackt bin. Wenn es doch Adrian wäre, der mich anschaute während ich hier nackt lag.

Den Mann, der mich nach einem Feuerzeug gefragt hatte, traf ich mehrmals beim Baden wieder. Er schaute mich immer länger als nötig an. Ich regte mich schon lange nicht mehr über so etwas auf. Ich mochte mich nackt und zeigte mich dort wo Nacktheit wie beispielsweise an diesem Badesee akzeptiert war auch gerne nackt. Und wenn jemand genauer hinschaute, dann war das halb so wild. Bei Männern, die ich attraktiv fand, machte es mich sogar an.

Abends fuhr ich über Rausdorf zurück nach Hause. Natürlich traf ich Adrian dort nicht. Rausdorf war zwar klein, hatte aber doch einige Straßen. Enttäuscht war ich aber nicht, denn ich hatte immerhin einen Eindruck davon bekommen wo Adrian wohnte.

Zu Hause duschte ich erstmal und kochte dann Spaghetti Bolognese. Dazu gab es Salat und als Nachtisch Melone. Ein gemütlicher Abend vor dem Fernseher sollte der Ausklang für den schönen Tag sein.

Ich schnitt noch einen Pfirsich klein als es an der Wohnungstür klingelte. Im Bademantel ging ich zur Tür. Ich hatte reichlich gekocht und Herbert konnte, wenn er wollte mit mir zu Abend essen.

Vor meiner Wohnungstür stand aber nicht Herbert, sondern Adrian. Mein Herz schlug mir bis zum Hals.

„Hallo Chris, bitte entschuldige, dass ich unangemeldet vorbeikomme...”