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Der Fetisch-Bauernhof 09.1

Geschichte Info
Was macht man mit einer Frau, die eine Sklavin sein will?
9.7k Wörter
4.66
15.1k
1
Geschichte hat keine Tags

Teil 11 der 12 teiligen Serie

Aktualisiert 06/09/2023
Erstellt 09/28/2018
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Der Fetisch-Bauernhof 09 -- Kajira

Von Phiro Epsilon

Hallo,

Dies ist die neunte Episode einer Serie über einen Bauernhof in Oberbayern, der zu einem High-Tech-Fetischclub für Gutbetuchte umgebaut wurde.

Alle an sexuellen Handlungen beteiligten Personen in dieser Serie sind volljährig.

Aus gegebenem Anlass: Copyright© 2021 Phiro Epsilon

Das Posten dieser Geschichte, auch auszugsweise, auf einer anderen Webplattform oder unter einem anderen Namen ist nicht gestattet.

Noch eine kurze Bemerkung zu den japanischen Brocken hier: Japanisch liest sich eigentlich wie Deutsch. Es nur darauf zu achten, dass alle Vokale kurz sind. Die mit dem Verlängerungsstrich sind eigentlich doppelte Vokale, die in der japanischen Schrift getrennt geschrieben aber lang gesprochen werden.

Am Empfang

"Hallo, Elke. Du siehst gut aus", sagte der kräftige junge Mann hinter dem Tresen zu der jungen Frau davor. Dann grinste er frech. "Willst du nicht mal wieder Samstag abends vorbeischauen und dir eine Tracht Prügel abholen?"

"Hallo, Georg. Zu viel Arbeit", gab die junge Frau zurück. "Nicht nur im Job", erklärte sie schulterzuckend. "Zweimal pro Woche Zofe bei Lady Lydia macht Spaß, aber kostet eine Menge Zeit."

"Schade. Hast du wieder einen Kriminalfall, bei dem du unsere Hilfe brauchst oder was führt dich zu uns?"

"Sozusagen. Ich hab' einen Termin bei Doktor Doro." Sie wandte ihren Kopf. "Ich warte aber noch — Ach da ist er ja."

Ein hochgewachsener Mann im mittleren Alter war durch die Tür gekommen, dem man — zumindest nach Georgs Meinung — den Bürohengst auf der Stirn geschrieben fast sehen konnte.

"Kollege von dir?"

"Herr Staatsanwalt Dr. Thomas Nauer", sagte sie. "Das ist Georg Huber, einer der Besitzer des Hotels."

"Freut mich, Sie kennenzulernen, Herr Staatsanwalt", sagte Georg und streckte die Hand über den Tresen.

Der Mann hatte sich seit dem Betreten der Lobby ständig umgeschaut, als ob er einen Delinquenten auf frischer Tat ertappen wollte — was hier an einem Mittwoch nicht wirklich einfach war. Jetzt zuckte er zusammen, starrte auf die Georgs Hand, dann in sein Gesicht und dann wieder auf die Hand.

Es schien, als würde er aus einer Trance aufwachen. Er ergriff die Hand und schüttelte sie. "Sorry", sagte er dann mit einer sympathischen Stimme. "Ich war mit den Gedanken woanders. Nauer. Thomas Nauer." Er wandte sich an Elke. "Das ist also das — äh —"

"Fetischhotel Huberhof", vervollständigte sie seinen Satz. "Aber heute ist Ruhetag, deswegen sind die einzigen Nackten, die hier herumlaufen, die Angestellten."

"Machen wir eher gegen Abend. Jetzt am frühen Nachmittag ist die Frequenz an Lieferanten doch zu hoch."

Der Staatsanwalt starrte wieder.

Georg grinste. "Soll ich euch den Weg zeigen?"

Elke lachte auf. "Die zehn Meter zu Doros Praxis finde ich noch selbst. Kommen Sie, Herr Staatsanwalt."

Thomas

Ich hätte nie geglaubt, dass ich jemals im Leben den Fuß in ein Sexhotel — ein Fetischhotel — setzen würde. Und dann auch noch dienstlich.

Es war warm hier, was Kommissarin Freund ja schon erwähnt hatte. Ich hätte doch Jackett und Krawatte weglassen sollen, aber der erste Eindruck zählt ja wohl.

Der erste Eindruck von Frau Dr. Dorothea deVille war der einer jungen Mutter.

"Sorry", sagte sie, als wir in ihre Praxis traten, "aber Max Junior hat seinen eigenen Zeitplan."

"Max Junior" war offensichtlich der Säugling, den sie mit dem linken Arm an ihre Brust hielt, während sie mir die Rechte zum Gruß hinstreckte.

"Kein Problem", gab ich zurück. "Es ist schön, dass eine erfolgreiche Psychotherapeutin Zeit findet, um sich um ihr Kind zu kümmern."

Während wir uns setzten, öffnete sich die Tür und ein junger Mann kam herein. "Hallo", sagte er. "Ich bin Max Schuppach."

Mein Blick glitt zwischen ihm, dem Säugling und seiner Mutter hin und her.

"Ja", bestätigte er meine unausgesprochene Frage. "Der Kleine ist nach mir benannt. Ich bin aber nicht sein Vater."

"So genau wollte ich es gar nicht wissen."

Frau deVille warf mir ein schiefes Grinsen zu. "Nach allem, was Elke uns erzählt hat, bist du sehr an uns interessiert. Ich darf doch 'Du' sagen? Ich bin Doro für meine Freunde."

"Thomas", sagte ich. "Thomas Nauer."

Doro und Max lachten auf.

Ich runzelte die Stirn. "Was?"

"Der Vater des Kleinen heißt auch Thomas", erklärte sie.

Ich lächelte. "Ist ja schließlich einer der häufigsten Namen in Deutschland."

"Aber ich denke", meinte Elke Freund von der Seite, "wir haben genug geplaudert, Herr Staatsanwalt."

"Sag doch auch 'Thomas' zu mir, Elke", gab ich ganz in Gedanken zurück. "Wir werden in der nächsten Zeit ja schließlich näher zusammenkommen."

Sie warf mir einen seltsamen Blick zu.

Kajira

Ich öffne die Augen und erschrecke. Es ist finster. Es ist doch niemals finster in meiner Zelle. Auch in der Nacht ist das Licht an der Decke eingeschaltet. Die Wächter wollen immer sehen können, was wir machen.

Langsam gewöhnen sich meine Augen an die Dunkelheit. Der Raum, in dem ich erwacht bin, ist viel größer als meine Zelle. Ich liege auf dem Boden wie immer, doch neben mir steht ein großes Möbelstück, wohl ein Bett.

Ich drehe den Kopf und es klirrt leise. Ich taste mit den Fingern und finde ein Band um meinen Hals, an dem eine dünne Kette befestigt ist, lang genug, dass ich mich aufrichten kann.

Das tue ich auch, und in dem Moment geht das Licht an. Unwillkürlich nehme ich die Position ein, die von mir verlangt wird. Ich knie mich — der Boden ist überraschend weich, obwohl kein Teppich ihn bedeckt — und spreize die Oberschenkel, so dass mein haarloses Geschlecht sichtbar wird und meine Schamlippen sich öffnen.

Mein Blick fällt auf meine Handgelenke. Ich trage schwarze, etwa zwei Zentimeter breite, Bänder darum. Auch an meinen Fußknöcheln. Ich streiche darüber. Sie sind weich, glatter als Leder und besitzen keine sichtbare Möglichkeit, sie abzunehmen. Auch das Band um meinen Hals ist scheinbar ohne Verschluss, der Ring, der die Kette trägt, darin eingelassen. Ich lächle. Sie sind schön. Ein permanentes Zeichen meines Status. Ich richte mich ein klein wenig mehr auf.

Ich lege meine Hände mit den Handflächen nach oben auf meine Oberschenkel. Im weichen Licht, das aus der ganzen Decke zu kommen scheint, sehe ich, dass der Raum außer dem großen Bett einen kleinen Tisch enthält, zwei Stühle sind ordentlich darunter geschoben. Ein Ledersofa vervollständigt die Ausstattung. Keine Schränke. Zwei Türen; keine Fenster.

Es ist eine Zelle, nur größer als meine bisherige. Und luxuriös. Sehr luxuriös.

Eine der Türen öffnet sich und ich senke den Kopf.

"Ah", sagt eine jung klingende Männerstimme auf Deutsch. "Du bist wach. Sehr gut. Kannst du mich verstehen?"

Ich nicke, ohne den Blick zu heben.

Trotz des weichen Bodens spüre ich den Mann näherkommen. Schwarze Lederstiefel kommen in mein Blickfeld. Sie sind spiegelblank. Nicht zu vergleichen mit den ungepflegten Militärstiefeln der Wärter, aber auch nicht mit den teuren Schuhen der Schlipsträger.

Dann sehe ich eine Hand. Sauber, gepflegt. Er trägt einen einfachen schmucklosen Goldring. Ich habe irgendwann gehört, dass in Deutschland Männer Eheringe tragen.

Ein Finger berührt mich am Kinn und hebt meinen Kopf hoch. Ich blicke in ein ernstes Gesicht. Ein junger Mann. Er runzelt die Stirn. "Ich sage das nur einmal, Kajira." Seine Stimme ist hart und befehlsgewohnt. "Wenn ich dich etwas frage, dann blickst du mich an und antwortest klar und deutlich. Hast du das verstanden?"

"Ja, Herr", sagte ich. "Verzeih, Herr."

"Ich verzeihe nichts." Wieder diese Härte. "Wenn du einen Fehler machst, wirst du dafür bestraft und dann ist dir vergeben. Verstanden?"

"Ja, Herr." Ich gebe mir Mühe, mit ihm Blickkontakt zu halten. Unsere "Lehrer" hatten das strikt untersagt. Den Kopf zu heben, bedeutete harte Bestrafung. Doch ich bin bereit, mich zu ändern. Eine Sklavin muss immer bereit sein, sich an einen neuen Herrn anzupassen.

Und einen neuen Namen zu akzeptieren. "Kajira" klingt japanisch, aber ich kenne das Wort nicht. Ein schöner Name. Dass ich vor über neunzehn Jahren auf den Namen Sakura getauft worden war, hatte ich schon fast vergessen. Mit sechzehn war ich entführt worden, hatte meine Familie seitdem nicht mehr gesehen und meinen Geburtsnamen nie wieder gehört.

Zuerst war ich eine namenlose Sklavin in einem Container mit zwanzig anderen Mädchen zusammengepfercht. Kein Licht außer dem, das durch die Ritzen kam, viele Tage auf dem Meer, dem Geruch, der kalten Luft und dem Schaukeln nach zu urteilen.

Der Container kam an, wurde auf einen Lastwagen verladen, der uns dann noch einmal drei Tage lang transportierte. Die Vorräte an Energieriegeln und Wasser gingen langsam zur Neige, doch diejenigen, die uns entführt hatten, hatten den Transport gut geplant.

Es war mitten in der Nacht, als der Lastwagen anhielt, die Türen des Containers geöffnet wurden und starke Scheinwerfer uns blendeten.

"Raus!", schrie eine wütende Stimme auf Japanisch. "Immer eine nach der anderen."

Ich ließ meinen Augen Zeit, sich an die Helligkeit zu gewöhnen, hörte währenddessen, wie meine Schicksalsgefährtinnen ausstiegen und mit Schlägen und Schreien angetrieben wurden.

"Schläfst du etwa?"

Ich schüttele den Kopf. "Nein, Herr, nur eine schlimme Erinnerung."

Ein Schlag mit der flachen Hand trifft meinen Hintern. "Vergiss deine Erinnerungen. Du gehörst jetzt mir."

Der Schlag war nicht wirklich fest, doch ich war entspannt, hatte ihn nicht erwartet und zucke zusammen. Lust durchflutet mich. "Danke, Herr." Es kommt keuchend heraus.

"Gern geschehen." Er grinst. Plötzlich ist sein Gesicht nicht mehr hart und er sieht noch jünger aus.

Er greift an mir vorbei, kommt mir dabei so nahe, dass ich seinen Schweiß und das Leder riechen kann, das er trägt. Beinahe hätte ich die Augen geschlossen, um diesen Duft ganz in mich aufzunehmen.

"Auf!", sagt er knapp. Er hat die Kette von der Wand gelöst.

Ich folge seinem Befehl. Er wendet sich der anderen Tür zu und berührt sie leicht. Sirrend schiebt sie sich zur Seite. Dahinter wird es hell. Ein Bad.

Ich folge ihm hinein. "Erleichtere dich. Du wirst in der nächsten Zeit keine Gelegenheit dazu bekommen." Er zeigt in eine Ecke, in der ein Abfluss in den Boden eingelassen ist.

Ich merke, dass meine Blase voll ist. Also gehe ich in die Ecke, wende mich zu ihm, hocke mich über den Abfluss und entleere meine Blase. Ich kann erkennen, dass er über meinen Mangel an Schamgefühl überrascht ist. Doch Schamgefühl hatte man mir schon in der ersten Woche meiner Gefangenschaft ausgetrieben. "Du darfst dich nur schämen", hatte der sogenannte Lehrer gesagt, "wenn du deinem Herrn Schande bereitest."

Ich blicke mich nach Papier um, doch der Herr kommt näher und drückt auf einen Knopf mit blauem Punkt. Erfrischend kühles Wasser kommt aus dem Boden und wäscht mein Geschlecht. Dann ein Druck auf einen Knopf mit einem roten Punkt und warme Luft trocknet mich.

Ich bin überrascht. Die Wirkung auf meine Vagina und Klitoris ist fast berauschend.

"Merk dir die Knöpfe", sagt mein Herr.

"Ja, Herr. Danke, Herr."

"Komm!"

Ich folge ihm dichtauf, so dass er nicht an der Kette ziehen muss. An der Ausgangstür bleibt er stehen. "Auf Hände und Knie", befiehlt er und ich gehorche.

Die Tür öffnet sich und wir erreichen einen Flur, der ebenso weich belegt ist wie die Zelle. Stimmen dringen an mein Ohr. Menschen, die sich locker unterhielten. Ich halte den Kopf gesenkt, während ich mir Mühe gebe, kriechend mit den langen Beinen meines Herrn Schritt zu halten.

Wir passieren ein Pärchen. Er ist nackt und wie ich auf Händen und Knien unterwegs. Sie trägt Stiefel mit hohen Plateausohlen und noch viel höheren, metallisch glänzenden Stiletto-Absätzen.

Ich wage einen Seitenblick und bin überrascht, dass es sich bei dem nackten Mann um einen ziemlich alten Europäer handelt.

Seine Herrin grüßt meinen Herrn beiläufig. Es ist nichts von der unterdrückten Aggressivität zu spüren, die das Verhältnis zwischen Wärtern und Gefangenen in der "Anlage" geprägt hat, wo ich die letzten Jahre verbrachte.

Mein Herr bleibt stehen. "Auf!"

Ich folge seiner Anweisung.

"Leg dein rechtes Handgelenk an diese Box!"

Ich blicke auf. Er zeigt auf eine Metallklappe an der Wand, auf der Schuhe abgebildet sind. Ich blicke auf das Band an meinem Handgelenk und lege es dann auf einen grün leuchtenden Punkt. Die Klappe öffnet sich, und mein Herr nimmt zwei Kunststofftüten heraus.

"Hier", sagt er und reicht mir eine von ihnen. "Zieh das an."

Die Tüte enthält zwei identisch aussehende Schuhe aus weichem, papierartigem Material. Die Sohlen sind ein wenig dicker als der Rest.

Ich ziehe sie über meine nackten Füße. Meine Zehennägel sind sorgfältig geschnitten. Wann ist das geschehen? Wer hat das gemacht?

Der Herr hat ebenfalls ein Paar Schuhe über seine Lederstiefel gezogen. Dann legt er sein Handgelenk, an dem er ein weißes Band trägt, das meinen Bändern sehr ähnlich sieht, an die Tür.

Sie schwingt auf. Da er mir nicht wieder befohlen hat zu kriechen, folge ich ihm aufrecht.

Der Raum ist wie eine Arztpraxis eingerichtet. In der Anlage, hatte es eine Krankenstation gegeben. Doch dort war alles alt gewesen und hatte schmutzig ausgesehen. Hier jedoch riecht es nach Sauberkeit.

Ein junger Mann kniet nackt — außer den gleichen Schuhen wie wir sie tragen — in der Mitte des Raums.

"Kevin", spricht mein Herr ihn an, und er hebt den Kopf. "Das ist Kajira. Du weißt, was du zu tun hast."

"Ja, Herr."

"Kajira, das ist Kevin. Er wird dich komplett untersuchen. Du hast seinen Anweisungen Folge zu leisten. Private Gespräche sind verboten."

"Verstanden, Herr."

"Kevin, wie lange?"

"Eine Stunde etwa, Herr."

"Gut." Er drückt an meinen Hals und die Kette löst sich wie von Geisterhand. "Ich hole dich in einer Stunde ab."

Dann dreht er sich um und verlässt den Raum.

"Dann setz dich mal da drüben hin." Kevin zeigt auf einen Sessel, in dem man nur schwerlich einen Untersuchungsstuhl erkennen kann. Er sieht eher aus wie der Sessel eines Raumschiffskapitäns. Ich setze mich in Bewegung.

"Kajira? Ist das dein Name?"

Ich zögere. Zählt das schon als Privatgespräch? "Das ist der Name, den der Herr mir gegeben hat."

Er zuckt die Schultern. Dann wendet er sich ab, während ich auf den Sessel klettere. Die Oberfläche ist überraschend warm und weich. Ich lege meine Füße in zwei offensichtlich dafür vorgesehene Halterungen.

Kevin hat ein Instrument von einem Tisch genommen und dreht sich wieder zu mir um. Er erstarrt und holt tief Luft. Scheinbar ist er den Anblick nackter weiblicher Geschlechtsteile nicht gewöhnt.

Sein Penis richtet sich auf. Oh, oh. Nur gut, dass der Herr nichts davon mitbekommt.

Thomas

Max kam zur Tür herein und warf sich schwer atmend auf einen Sessel. "Mann, ist das anstrengend!" Er griff nach einer Wasserflasche und leerte sie mit einem großen Schluck. "Jede einzelne Sekunde diese Rolle spielen. Immer überlegen, was man als Herr nicht tun darf."

Doro kicherte. "Da siehst du mal, was meine Herrin so den ganzen Tag durchmacht. Aber ich bin ein bisschen aufsässiger als deine Kleine."

Ich schüttelte den Kopf. Die ganze Situation war bizarr und absurd. Noch vor ein paar Tagen hätte ich mir nicht träumen lassen, was hier gerade geschah ...

*

"Die Frau heißt Yamanaka Sakura. Sakura ist der Vorname."

"Sakura heißt Kirschblüte", sagte Joy, die tiefschwarze junge Frau, die ein fast durchsichtiges Latex-Minikleid trug und offensichtlich keine Unterwäsche. "Ein beliebter japanischer Vorname."

"Sie — Du sprichst japanisch?"

"Ich bin bei einem verdammt fähigen Shibari-Meister in Köln in die Lehre gegangen. Er hat sich am Anfang geweigert, irgendetwas auf Deutsch zu erklären. Also hab' ich sechs Wochen lang im Schlaf japanisch gelernt."

Ich unterdrückte ein Kopfschütteln, während mein Tablet mit dem Foto der Japanerin von Hand zu Hand ging.

"Sie sieht jung aus", sagte Johanna. Groß, blond, Hotelchefin. Ein Rock, der eher ein breiter Gürtel war und ein bauchfreies Top, das ihre enorme Oberweite nicht wirklich bändigen konnte.

"Das Foto wurde vor vier Jahren aufgenommen, bevor sie verschwunden ist."

"Entführt wurde?", fragte Jessica, Doros Ehefrau. Groß, rotblond, Jeans und T-Shirt. Doro selbst trägt ein dünnes Sommerkleid mit einem Still-BH darunter. Die ganze Gruppe, die sich mein Problem anhören wollte, war richtig bunt zusammengewürfelt.

Ich zuckte die Schultern. "Nach allem, was die japanische Polizei vermutet, ist Sakura von ihrer Familie verkauft worden."

Allgemeines Aufkeuchen.

"Sie ist die fünfte Tochter einer Bauersfamilie in Nordjapan. Die Leute sind nicht wirklich arm, aber auch nicht in der Lage, ihr eine Mitgift zu geben. Sie haben sie auf eine deutsche Schule geschickt, weil die in der Nähe liegt und kein Geld kostete. Scheinbar gibt es da eine Großmutter, die alles unter ihrer Fuchtel hat."

"Und wie ist sie dann nach Deutschland gekommen."

Ich zuckte wieder die Schultern. "Möglicherweise weiterverkauft, oder auch dem Käufer 'gestohlen' worden."

"Und was", fragte Max, "ist das Besondere an ihr?"

Ich lehnte mich zurück und ließ meinen Blick in die Runde schweifen. Ich war mit meinen Mitte Dreißig wahrscheinlich ein ganzes Jahrzehnt älter als die Leute, die hier ein Sexhotel betrieben.

"Sie war jetzt über drei Jahre lang in den Händen von Menschenhändlern. Während viele andere Mädchen in der Zeit entführt und kurz darauf an Zuhälter oder perverse Millionäre verkauft wurden, hat sie die ganze Zeit in der Anlage gelebt, die jetzt ausgehoben wurde. Als 'Mädchen für alles' sozusagen."

Ich sah in den Augen der jungen Leute, dass sie sehr wohl verstanden, ohne dass ich ins Detail gehen musste.

"Sie redet nicht", sagte Elke und startete ein Video auf dem großen Bildschirm. Die junge Japanerin kniete nackt auf dem Boden. Eine Polizeibeamtin kam auf sie zu, ein Paket mit Kleidung unter dem Arm. "Fräulein Yamanaka?", sagte sie freundlich. "Ich habe etwas für Sie zum Anziehen."

Sakura blickte hoch, schüttelte den Kopf und senkte ihn wieder.

"Sie müssen doch frieren", versuchte die Polizistin es erneut. Sie streckte die Hand aus und berührte das Mädchen an der Schulter. Die schrie auf und versuchte die Hand abzuschütteln. Das Video stoppte.

"Seit ihrer Befreiung kein einziges Wort. Ärzte haben sie untersucht und festgestellt, dass ihr körperlich und geistig nichts fehlt. Sie tut alles, was man ihr sagt, ob auf Deutsch, Englisch oder Japanisch. Aber jedes Mal, wenn ihr jemand eine Frage stellt, kriegt sie Panik in die Augen. Das hier —" Sie wies auf den großen Bildschirm. "— ist nur der Anfang. Zuletzt hat sie sich in eine Ecke gekniet, und nichts mehr gegessen oder getrunken. Danach hat man sie in ein medizinisches Koma versetzt, um sie künstlich ernähren zu können."

"Hmmm", sagte Doro. "Geht das allen befreiten Gefangenen so?"

"Nein." Ich schüttelte den Kopf. "Die sind natürlich verschüchtert — ein paar schwere Fälle von PTBS sind dabei — aber durchweg begeistert, wieder frei zu sein."

"Habt ihr ihre Eltern kontaktiert?"

"Sobald die japanische Polizei sie identifiziert hatte, haben sie sofort die Familie aufgesucht. Doch für die ist sie gestorben. Alles, was wir über ihre Vergangenheit wissen, stammt von Freundinnen und Lehrern."

Doro runzelte die Stirn. "Wie war sie als Schülerin?"

"Überdurchschnittlich gut. Durchweg zweite oder dritte ihres Jahrgangs."

"Niemals die Beste?" Doro hatte einen seltsamen Gesichtsausdruck bei der Frage.

"Äh — Ich bin nicht sicher. Aber scheinbar nicht."

"Welche Mangas und Animes sie mochte, wisst ihr dann auch nicht?"

"Wir können versuchen, das rauszukriegen, wenn es wichtig ist."

"Es könnte wichtig sein. Möglicherweise hat sie sich in eine Traumwelt geflüchtet, um die Gefangenschaft zu überstehen."